LSV Newsletter 01/12

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LSV NEWS

Februar 2012

LOST IN SPACE

BBSW

SÜDHALBKUGEL

...der Niederrhein ist ja für seine plötzlich verschwindenden Flugplätze bekannt. Physiker haben herausgefunden, warum das passiert. GanzBaf hat es für uns aufgeschrieben ab Seite 5

...die Bad Breisiger Segelflugwoche ist seit langen Jahren ein bei Robby und Ramona beliebter Wettbewerb. Laßt Euch den Mund darauf wässrig machen auf Seite 7

...steht für Segelflugspaß im Winter. Conny war in SüdAfrika und ist gleich mal auf der nationalen Meisterschaft mitgeflogen. Wie es ihm ergangen ist lest Ihr ab Seite 9

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Editorial Willkommen allerseits, im neuen Jahr. Nicht mehr lange und auch die segelfliegenden Mitglieder des LSV kommen wieder in die Lüfte. Unsere Motorfraktion trotzt ja bereits den gesamten Winter über den meteorologischen Herausforderungen. Wie immer, so bringt auch dieses Jahr einige Neuerungen. Da wären zunächst einmal die neuen Lizenzen, die ab April dieses Jahres langsam - mit mehrjährigen Übergangsfristen - Realität werden. Nachdem vom Aerokurier bis zum DAeC Verbandskäseblatt bereits alle darüber berichtet haben, ersparen wir uns hier im Newsletter eine erneute Wiederkäu dieses Themas. Das neue Jahr bringt uns auch neue Fallschirmspringer. Naja, genauer gesagt vermutlich viele alte Gesichter und ein paar neue Gesichter. Der neue Betreiber des Fallschirmbetriebs in EDLF ist Josef Stewing, der auch den Betrieb in Stadtlohn macht. Details dazu gibt‘s in „Kurz Notiert“. Der Eine oder die Andere von Euch, wird ja auch in diesem Jahr sicher wieder den Saisonbeginn ein wenig vorverlegen und schon Anfang März die dünne Alpenluft schnuppern wollen. Einen sehr guten Artikel dazu, wie man das überlebt, hat der Schweizer Segelflugverband herausgegeben. Er sei Euch wärmstens ans Herz gelegt (http://www.segelfliegen.ch/d/6safety/pdf/Sicher heit_beim_Gebirgssegelflug.pdf). Womit wir beim Thema Sicherheit wären: wie in jedem Jahr, so gibt‘s auch dieses Jahr wieder ein Si-

Inhalt Kurz Notiert ..............................................................................3 Neues und Interessantes aus dem LSV und vom Fliegen

Mauly .......................................................................................4 Unser Flugplatzmaulwurf meldet sich auch wieder zu Wort

Lost in Space ...........................................................................5 Wie der Flugplatz Kamp-Lintfort verschwand

Die Bad Breisiger Segelflugwoche 2011 ................................7 Ramona und Robby waren dabei

Streckenflug .............................................................................8 Ein Plädoyer für mehr Streckenflug von Max Milstrey

Die Sonne des Südens ............................................................9 Conny hat die South African Nationals mitgeflogen

Termine ...................................................................................11 Damit Ihr besser planen könnt

Unterrichtsplan Theorieunterricht ...........................................12 Jetzt gibt‘s keine Ausreden mehr...

cherheitsbriefing: notiert Euch bitte den 10.3.2012 (10:00). Und vorher, am 2.3.2012 (19:00) findet wieder unsere alljährliche Jahreshauptversammlung statt. Wie immer im Auffelder Bauerncafé. Zum Abschluß uns allen eine erlebnisreiche und vor allem sichere Saison. Euer Torsten

Impressum

Autoren dieser Ausgabe

LSV News ist das komplett unregelmäßig erscheinende Informationsblatt des LSV Grenzland. Wir streben vier Ausgaben im Jahr an. Herausgeber: LSV Grenzland e.V.. Mail: lsvnews@me.com

Manni Antwerpen (MA), camoantwerpen@aol.com Torsten Beyer (TB), tb@pobox.com Ramona Steinmetz( RS), steinmetz.ramona@arcor.de Conrad Gerte (CG), conrad.gerte@web.de Olaf „GanzBaf“ Demond (GB), o.demond@freenet.de Hieko Meertz (HM), heiko@meertz.de Max Milstrey (MM),

Beiträge ...werden immer gern genommen. Bilder und Text einfach an obige Adresse mailen.

Titelbild von Jörg Scholten weitere Bilder von Heiko, Torsten, Ortwin, Helge, Ramona, Conny und aus dem Internet.

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LSV NEWS C/O LSV Grenzland e.V. Flugplatz 47929 Grefrath


KURZ NOTIERT News und Infos in Kürze

Neues Jahr - neuer Springer

Neue Gesichter

Wie sicher die meisten von Euch schon mitbekommen haben, hat SkyFun per 31.12. Grefrath verlassen. Neben Herausforderungen rund um die Aufrechterhaltung einer Aussenlandegenehmigung für die D-FLIC ist insbesondere die DFS die treibende Kraft hinter dem Weggang. Das extensive Mass, in dem SkyFun Sprungbetrieb von Grefrath aus durchgeführt hat, war für die DFS nicht mehr akzeptabel. Im neuen Jahr wird nun Josef Stewing den Sprungbetrieb organisieren. Josef hat einstmals den Segelflug erlernt und betreibt heute erfolgreich die Sprungbasis in Stadtlohn. Josef wird versuchen, den Sprungbetrieb in Grefrath in im Vergleich zu SkyFun reduziertem Masse aufrecht zu erhalten. Dazu wird er mit einer Soloy arbeiten. (TB)

Unser Verein wächst ungebrochen. Seit dem letzten Newsletter sind zu uns gestoßen: • Hans-Jürgen Adamski • Lorenz Blasius • Lars Drobnitza • Thomas Hentsch • Holger Linnartz • Leon Papageorgiou • Leon Schöbert

Saisonrückblick Die Saison 2011 in Zahlen: Segelflug: 1535 Starts, (davon 890 Schulflüge) 205:49 Stunden, Motorflug: 498 Starts, (davon 322 F-Schlepps) 98:17 Stunden, Motorsegler: 328 Starts, 119:47 Stunden, UL: 479 Starts, 178,13 Stunden. Trotz des schlechten Sommers ist uns gelungen, in Summe etwas mehr als 40.000 Kilometer ohne Motorkraft zurück zu legen und das Vorjahresergebnis um 10.000 Kilometer zu überbieten. In Fuentemilanos flog Michi im Juli die weiteste Strecke des Jahres: 850 Kilometer in 8 Stunden und 20 Minuten. Auf Wettbewerben positionierten sich unsere Streckenflieger gut: Uwe Spohn aus Grefrath belegt den 3. Platz beim „Kappes“-Vergleichsfliegen, Max Milstrey und Christian Matoni den 5. und 19. Platz der Juniorenmeisterschaften Niedersachsen. Max ist damit für die Jugend DM in diesem Jahr qualifiziert. Ach ja: und alle zusammen haben wir ca. 5.200 Stunden für den LSV gearbeitet.

Fliegerlager 2012 - 7.7. bis 21.7 Auch in diesem Jahr begibt sich der LSV wieder auf Reise in Gegenden, die bei der Thermikverteilung an vorderer Stelle stehen und die die DFS noch nicht für ihr Unwesen entdeckt hat. In diesem Jahr geht‘s vom 7.7. - 21.7 nach Aalen-Elchingen (EDPA). In Aalen können wir Windenbetrieb und F-Schlepp machen. Insegesmt mindestens vier Fluglehrer werden dabei sein, so dass auch Flugschüler beim Fliegen nicht zu kurz kommen dürften. Preislich liegen die Flugkosten in etwa auf demselben Niveau, wie bei uns: Windenstart €5,64, F-Schlepp €3,91/min, Zelten und Waschhausnutzung €5,-/Tag. Wer Interesse hat, den thermisch äußerst attraktiven Südwesten Deutschlands zu erkunden und im Juli Zeit hat, meldet sich bei Mark oder Torsten.(TB)

Kappes 2012 Als Teil der Niederrhein Meisterschaften findet vom 17.5. bis 20.5.2012. nach langer Pause wieder das Kappes-Vergleichsfliegen in Grefrath statt. Vor einigen Dekaden wurde dieser überregionale Wettbewerb im Segelfliegen durch den Luftsportverein Grenzland e.V. in Grefrath initiiert. Im Jahr 2012 wird dieser Wettbewerb wieder in Grefrath ausgerichtet. Das Teilnehmerfeld besteht aus ca. 40-45 Flug-Teams - aktuell liegen bereits 31 Anmeldungen vor. Die Organisation ist ein gewaltiger Berg Arbeit und jede helfende Hand wird bei der Vorbereitung und der Durchführung des Wettbewerbs benötigt. Vom Catering bis zum Flächenmann - jeder wird gebraucht. Freiwillige melden sich bei Heiko (HM) oder Michi (MM). (TB)

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Wie immer der Aufruf an die „Alten“: schaut mal bei den Neuen vorbei, sagt hallo und helft ihnen, die vielen neuen Namen und Gesichter schnel- ler zu erinnern. (AM)

Ganz alleine Im buchstäblich letzten Moment der Saison - am letzten Flugtag nämlich hat Christiane Leifeld Ihren ersten Alleinflug gemacht. Die Kavaliere der Jugendgruppe haben ihr natürlich weder den Wurf in die Niers noch das anschließende Schinkenklopfen erspart. Aber so gerüstet wird Christiane ganz sicher zu einer SuperPilotin reifen. Ganz herzlichen Glückwunsch, Christiane. Viel Spaß beim Fliegen und passt gut auf Dich auf. (TB)


Neues von Untertage Heeee, wer hämmert denn da???? Ihr wisst auch nicht was wir wollt. Erst wird die Fallschirmspringertanzfläche abgebaut und dann fangt ihr schon wieder an so eine Holzfläche zu bauen. Was; die feinen Herrschaften bekommen eine Terrasse? Nobel, wirklich sehr nobel. Hab da auch in letzter Zeit so fremdländische Laute gehört: Ja, dat mach ick schon, nö, weis ick nich. Also, der kommt mit Sicherheit nicht vom Niederrhein. Aber arbeiten, das kann er, das ist mir schon aufgefallen. Habt ihr mal wieder einen guten Fang gemacht. Nur, Terrasse, Mann oh mann, ihr müsst die Hütte dämmen. Ich heizt euch da zu Tode. Ihr habt doch da so einen Beneter im Club. Haut den doch mal an, der kann euch die blöden Bleche doch bestimmt anbringen. Ansonsten bin ich nach wie vor begeistert, was ihr aus der ehemaligen Flugschulen Baracke gemacht habt. Echt, Klasse. Ihr müsst jetzt nur zusehen, dass Kohle reinkommt. Die Hütte kostet Geld und die muss sich irgendwie von selbst finanzieren. Vielleicht noch mehr vermieten oder vielleicht solltet ihr euch überlegen, dass als Spenden nur noch Geld angenommen wird. Ist ja schön und gut, wenn jemand eine Kiste Bier von zu Hause mitbringt, nur leider bringt das nichts in die Kasse. Lasst euch mal was durch den Kopf gehen, ihr bekommt das schon hin. Tja, die Fallschirmspringertanzfläche ist weg und mit ihr alles was die Springer so aufgebaut hatten. Die durften wohl nicht mehr mit dem großen Petroleum Flieger fliegen, habe ich gehört. Ist ja auch vielleicht ganz gut so, die wurden

mir eh zu groß und zu mächtig. Trotzdem waren die Springer immer eine Attraktion für den Flugplatz und daher finde ich es echt klasse, dass Ersatz gefunden worden ist. Nicht mehr mit so einem großen Flieger, sondern eine Nummer kleiner. Finde ich genau richtig so. Die Attraktion Fallschirmspringen bleibt erhalten, nur halt wie gesagt auf einer kleineren überschaubareren Flamme. Dann soll das Flugplatzfest auch wieder steigen. Jetzt doch wieder zu Pfingsten? Man kann es ja nochmal probieren, warum auch nicht. Am Wochenende davor ist auch noch der Kappes Wettbewerb. Finde ich Klasse, dass sich Mitglieder bereitgefunden haben, diesen Kappes mal wieder in Grefrath auszurichten. Immerhin sind die ersten zwei Kappeswettbewerbe von eurem Häuptling in Grefrath organisiert worden. Dann ist es echt mal schön, wenn dieser Traditionswettbewerb wieder zu seiner Geburtsstätte zurückkommt. Trotzdem, es ist mit viel Arbeit verbunden aber ihr habt ja genug Mitglieder. Apropos, wie groß wollt ihr eigentlich noch werden? Jetzt sind die Duisburger auch noch Mitglieder geworden hab ich gehört. Ist auch richtig so. Ihr müsst doch jetzt fast 200 Mitglieder haben. Echt irre, andere Vereine machen dicht, weil sie keinen Nachwuchs haben und ihr wachst und wachst und wachst. Es scheint mir aber auch eine gute Stimmung zu herrschen. Klar, bei 200 Mitgliedern kann es auch mal Stunk geben, nur ich glaube, es hält sich in Grenzen. Hoffentlich bleibt das auch mit dem neuen Vorstand so. Am 02. März habt ihr Jahreshauptversammlung. Da tritt der Häuptling und der AMEA……. Nein, ich sag es dieses Mal nicht! Auf jeden Fall tritt der Häuptling und der Finanzminister zurück. Habe gehört, die haben auch

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schon Ersatz gefunden. Für den Finanzminister stellt sich Tobi zur Verfügung und für den Job des Häuptlings würde der Vize einspringen. Gute Idee, dann ist auf jeden Fall eine gewisse Kontinuität gewährleistet. Als Vize wäre der Chef der Bastelbude bereit zu kandidieren. Auch eine gute Idee; die Bastelbude wird ja immer mal gebraucht. Das wird schon alles funktionieren. So, mir ist echt kalt und müde bin ich auch noch. Ich grab mich jetzt wieder ein und penn noch ne Runde. Eine schöne Saision wünscht Euch Euer Mauley

TMZ - mal wieder Die DFS hat sich entschlossen, den Drachenfliegern in Uedem ein wenig entgegen zu kommen und wird die TMZ im dortigen Bereich leicht verkleinern (Gut). Gleichzeitig gibt es aber trotz massiv rückläufiger Verkehrszahlen aus Weeze die Idee, die Untergrenze der TMZ nördlich von Grefrath auf 3‘000ft abzusenken (Schlecht). Im Gespräch mit dem AUL hat es keine Einigung gegeben - daher ist der DAeC jetzt vor die „Schiedrichter“ beim BMVBS gezogen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Im Letzten Jahr hat die DFS schonmal diese Untergrenze gefordert und war vor den Vertretern des Ministeriums gescheitert, weil es keinerlei Sachargumente für diese Forderung gab. Hoffen wir mal, daß es auch in diesem Jahr so läuft. (TB)


HILFE!

Lost in Space... nehmen, für den Aviator jedoch, der bei 10 Km Sicht und 0- Wind seiner Maschine immer um Sekunden voraus sein muss, sind 12 Minuten (der Grundstock zur Blamage vor der gesamten Jugend, ein Grund sich zu Erschießen- möglichst

...oder Wie Kamp-Lintfort verschwand.

Immer wieder hört man (Mann) von scheinbar unglaublichen Naturphänomenen, die bei genauerer Betrachtung etliche Parallelen in der Vergangenheit finden. So geschehen Wurmlöcher im Spätherbst vergangenen Jahres: Der Schauplatz: Flugplatz Grefrath/Flugplatz Kamp-Lintfort (nur temporär physikalisch aktiv). Die Situation: Ein Flugschüler hatte den Flugauftrag seines Fluglehrers, einen Flug von Grefrath nach Kamp-Lintfort zu absolvieren, dort 3 (!!) Starts und Landungen zu machen, diese sich bestätigen zu lassen und dann den Rückflug nach Grefrath zu vollziehen. Die Flugvorbereitung des Flugschülers waren mehr als gründlich!

am

pel Kompass sich beruhigt hatten, flog ich, den Drehkranz meiner Armbanduhr um 12 Minuten vorgestellt, meinen errechneten Kurs. Gewisse Leute am Platz gaben im Nachhinein wertvolle Tips, wie: „Du brauchst doch bloß den weißen Turm anzusteuern, den sieht man ja von hier schon“. Ha Ha. Auf dem Weg nach Kamp-LintNiederrhein fort hab ich mehr weiße Türme gesehen, als mein Kumpel in Flugplatz der Klappse weiße Mäuse. Bereich erhöhter Wurmlochaktivität Jedenfalls sah ich nach einigen Minuten Kempen (glaub ich). Meine navigatorischen Fähigkeiten waren anscheinend von Natur aus überdurchschnittlich ausgeprägt ein begabter Jungen eben! Gewerbegebiet

Golfplatz

Der Bereich um den Flugplatz Kamp-Lintfort ist bei linksrheinischen Piloten bekannt für das verstärkte Auftreten von Wurmlochaktivität.

Sowohl Wetter, Wind, Wolkenober- und -untergrenze, Ausweichplätze, Spread, ADAC, Malteser, wurden befragt und auch alle Nachbarn waren über diesen spektakulären „12 Minuten Flug“ informiert.

Hilfe würde im Fall des Falles (!?) aus jeder erdenklichen Richtung kommen. Ich meine mich erinnern zu können, dass selbst eine mir persönlich bekannte „ AWACS-Crew“ nicht unentspannt in Alarmbereitschaft stand. Nun denn: „Einmal muss es getan sein“ wußte der alte Graf Hindenburg bereits 1897 Also flog der „begabte“ Pilot entsprechend seiner zuvor in etlichen Stunden berechneter Parameter los! Für den unbedarften Leser mögen sich 12 Minuten wie eine Lächerlichkeit aus-

kurz nach der Landung) eben auch nur 12 Minuten zur Erkennung der widrigen Wetterunbilden (kaum Wind, keine!! Wolken, Null,0 Thermik ) ist eine gründliche meteorologische Vorbereitung unumgänglich. Es waren an diesem Tag im Umkreis von ca. 250 Km (die Vorbereitung war sehr! gründlich) keine nennenswerten Wetterereignisse zu erwarten. Kurz nach dem Start, der zweifellos als einer der Besten des jungen Aviators gelten darf, drehte ich nach rechts um den zuvor errechneten Kompasskurs aufzunehmen. Allein: der Kompass weigerte schon in dieser frühen Phase des langen und anspruchsvollen Fluges, sich auf die gewünschte Gradzahl zu konzentrieren. Nachdem ich mich und der Kum-

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Tja Kempen, altes Kempen. Völlig allein der wilden Natur in diesem simplen Apparat ausgesetzt war Kempen so ziemlich das letzte, was ich ab jetzt wieder erkennen sollte, mich selbst eingeschlossen! Inzwischen ging auch Kollege Kompass schon wieder eigene Wege oder immer noch?

Na ja, es waren ja noch lange 8 Minuten zu Fliegen. 8 Minuten über Feindesland, der Piloteur eins mit seiner Maschine (den Kompass mal nicht mitgerechnet). Hinter Kempen ein Baggerloch das aussieht wie ein „E“ Gott bin ich gut! Der folgende Text ist der Monolog des Aviators in der superkritischen Auffindphase des „gegnerischen“ Flugfeldes. (Weshalb „gegnerisch“, werde ich später erläutern und auch wissenschaftlich untermauern) So! 11 Minuten um, so langsam sollte Kamp-Lintfort kommen. Der Golfplatz! Hurra!! Weißer Turm, Autobahn, Wald, Gewerbegebiet alles da.


HILFE!

...Kamp-Lintfort verschwunden!

Anmerkung: In dieser Phase höchster Konzentration spricht der Aviator mit sich selbst nur noch in Stichworten, um die Kommunikation kurz und prägnant zu halten. Alles da, wo ist bloß diese sch….. Bahn? Schon drüber weg? Dann 90 Grad rechts. Die muss doch da sein. So ein Mist, Mist, Mist. Also noch mal ein Stück zurück 2 Minuten fliegen, dann 180 Grad und alles von vorn. So jetzt aufpassen, aufpassen. Da! Golfplatz – schön, Wald Gewerbegebiet. Wo ist bloß diese Sch…. Verd… drecks, Bahn?

Erklärung: Ein QDM ist ein hoch kompliziertes funktechnisches Verfahren, das von allen Beteiligten ein Höchstmaß an Disziplin und Professionalität abverlangt. QDM kam: XXX Grad. Also los! Autobahn links, Turm rechts, Golfplatz weiter voraus, also jetzt muss doch die Bahn…..

Wurmlöcher

Hab sie, Hab sie! Man, man, man, das wär‘ aber peinlich geworden.

Landung war einigermaßen, aber ich brauchte dringend neue Wäsche, vor allem „unten“! Analyse: Was war geschehen? Nach Rücksprache mit mir bekannten Mitarbeitern des CERN in der Schweiz, ist der Grund des Verschwindens von Kamp-Lintfort in der Raum/Zeit Verschiebung zu suchen. Quasi eine Art Bermudadreieck am Niederrhein! Zugegeben, es passiert selten aber es passiert. Ich war in ein Wurmloch geraten (Ich Wurm in einem Orientierungsloch) was auch das sporadische Wiederauftauchen der Landebahn erklärt.

So, Info rufen und Gegenanflug bei der Windrichtung sollte XX aktiv sein. Wo ist denn jetzt diese versch… Bahn? Dasssssss kann doch nich‘ wahr sein!

Ein Wurmloch ist eine tunnelförmige Verbindung zwischen zwei weit entfernt voneinander liegenden Raumpunkten. Es stellt eine Art Abkürzung in der gekrümmten Raumzeit dar, indem es die Krümmung einfach umgeht. Nach der Relativitätstheorie kann man Licht zwar nicht überholen, aber mit einem Wurmloch ließe es sich austricksen.

Der Aviator traf in den folgenden Minuten den Entschluss nach Grefrath zurück zu kehren und das gesamte Procedere erneut durchzuführen. Kurzer Monolog: Na wenn Grefrath gleich auch weg ist wird‘s lustig! Grefrath war da! In etwa wieder den Abflugpunkt gesucht, Kumpel Kompass angefleht, wieder 12 Minuten, wieder Golfplatz, Wald, weißer Turm Gewerbegebiet alles da! Bis auf diese schei….. drec…. verfi….sauschei.... Landebahn!

Dann eben mit Trick!! Ein paar Minuten drüber hinaus fliegen dann 180 Grad und dann: hähä, QDM!!!

War sie aber nicht!! In der Zwischenzeit waren aus 3 mal 12 Minuten schon über 60 geworden und die Neurotransmitter des Aviators hätten das Neujahrsfeuerwerk von Sydney wie eine Friedhofskerze aussehen lassen! Mir reicht`s, nur wieder zurück, na das wird was da unten. Inzwischen erkundigte sich auch der Fluglehrer nach dem Verbleib des Piloteurs und stellte auch gleich die Eingangsfrage zum Kreuzverhör eines Massenmörders: „Weißt du denn wo du bist? „ Antwort, völlig ruhig, nahezu gelangweilt: „Jetzt wieder, bin gleich unten“.

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Gemäß der neuesten Erkenntnisse der besten Quantenphysiker wird das Verhalten solcher bewegten Massen/Landebahn als „feindlich“ bezeichnet (siehe oben). Ich hoffe diese kurze wissenschaftliche Abhandlung gefällt.

Gerne würde ich in Zukunft über weitere physikalische Besonderheiten berichten. Das nächste Thema würde lauten : Asphalt lebt – oder wie die Aachener Landebahn sich 1 ½ Meter wegduckte. (GB) Euer GanzBaf


BBSW 2011 Die Bad Breisiger Segelflugwoche – BBSW 2011 Jedes Jahr findet von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten die Bad Breisiger Segelflugwoche auf dem Segelfluggelände Mönchsheide statt. Zwischen dem 02.06. und dem 12.06.2011 war es in diesem Jahr wieder so weit. Wie im letzten Jahr waren Robert und ich als das „Team 21“ natürlich wieder mit von der Partie. BBSW - das heißt jede Menge Spaß und vor allem für die Teilnehmer und ihre Helfer (zum Aufrüsten, als Starthelfer, als Rückholer) ausgefüllte Tage. Bei gutem Wetter hieß das, Aufrüsten der Flugzeuge bereits gegen 8 Uhr. Erst danach wurde gefrühstückt! Pünktlich um 10 Uhr trafen sich dann alle Teams in der UL-Halle zum Briefing. Die Wettbewerbsleitung, bestehend aus Gerd Doepner (Sportleiter), Bernd Fischer (Meteorologe), Andreas Knapp (Auswerter) und Babett Lange (Internet) sorgte jeden Morgen für ein interessantes Briefing, bei dem auch die Tagessieger vom Vortag geehrt wurden. Nachdem Bernd das Wetter „gemacht“ hatte, stellte Gerd die Aufgaben für den Tag vor. Wie in jedem Jahr gab es wieder eine bunte Mischung aus RacingTasks und Area-Tasks. Dann ging es für die Teams wieder in die Zelte und Wohnwagen zurück. PDAs, Bordcomputer und Logger mussten mit den nötigen Informationen für die Aufgabe und den Wendepunkten gefüttert werden, um dann pünktlich zur Startbereitschaft – meist gegen 12 Uhr – in die Flieger eingebaut werden zu können. Startbereitschaft hieß aber noch lange nicht Start, so dass die Piloten und

ihre Helfer sich häufig auch noch auf dem Flugfeld entspannen konnten, bevor das Feld dann endlich von 4-5 Schleppflugzeugen in die Luft gezerrt wurde. Je nach Aufgabe waren die Teilnehmer dann für 3 – 5 Stunden unterwegs, bevor sie die Ziellinie wieder überflogen. Es sei denn, der Rückholer wurde bereits vorher auf dem Handy über den Außenlandeort informiert und hatte sich bereits mit dem Anhänger auf Einsammeltour begeben. An einigen Tagen machte uns, trotz hervorragender Wetterberatung durch Bernd, dann doch das Wetter einen Strich durch die Rechnung und alle Teams bekamen eine lustige Auf- und Abrüstübung oder der Tag wurde bereits beim Briefing neutralisiert. Abends wurden am Lagerfeuer die Erlebnisse des Tages untereinander ausgetauscht oder man trank sich an der Cocktailbar die „weißen Wölkchen“ für den nächsten Tag. Andreas, nicht nur zuständig für Funk und Auswertung, versorgte uns allabendlich mit leckeren „White clouds“ und anderen Cocktails. BBSW – das ist ein familiärer und entspannter Wettbewerb mit vielen netten Leuten, spannenden Aufgaben, interessanten Briefings, lustigen Rückholtouren und leckeren Cocktails. Am Ende der 10 Tage sind wir alle immer ganz traurig, wenn die Zelte abgebaut werden und es nach Hause geht. Aber nach der BBSW ist auch immer vor der BBSW! Wir freuen uns jetzt schon auf die BBSW 2012’ (RS) Eure Ramona

Impressionen Oben: Feldbriefing. Bei Änderungen der Aufgaben trommelt die Wettbewerbsleitung alle Teilnehmer an der Startstelle zusammen. Mitte: Nicht alle Tage waren für alle Piloten gut. Gelegentlich endete der Tag bei den Kühen. Unten: Startbereit

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Streckenflug Plädoyer für mehr Streckenfliegerei im LSV Das Jahr 2011 war sicher ein eher ruhiges Jahr am Grefrather Flugplatz. Im gesamten Jahr wurde nur wenig große Leistung erbracht. 8 Flüge über 500 km, nur 3 davon von Piloten des LSV-Grenzland. Ein Großteil wird das Wetter Schuld gewesen sein. Aber trotzdem haben es nur 2 Piloten des LSV-Grenzland vom Grefrather Flugplatz aus über die 500er Marke geschafft. Die Frage ist welche anderen Faktoren spielen noch eine Rolle und wie ist das überhaupt möglich einem Verein, der einen Flugzeugpark hat der weit über dem Durchschnitt liegt? Haben die Leute Angst eine so große Strecke auszuschreiben? Wurde schlecht geplant? Wetter nicht berücksichtigt? Hat einfach die Motivation gefehlt? War kein Rückholer zur Verfügung? Oder gar kein Flugzeug? Jeder kennt schließlich das Spiel, dass der Ventus und die DG immer im Anhänger oder der Halle stehen, aber sobald Toptherm 700 km ansagt sich alle um diese Flugzeuge reißen. Im Endeffekt werden durch Streitereien oder der Idee die Hälfte des Tages bekommst du das Flugzeug die andere Hälfte ich, nicht einmal die Hälfte der Zeit geflogen wird. Aber wie soll man all das ändern? Ein Lösungsvorschlag wäre all das zu organisieren. Wie will man das denn organisieren wer wann ein Flugzeug bekommt? Ganz einfach, mit einem Ziel. Dieses Ziel könnte zum Beispiel sein, dass der LSV-Grenzland jedes Wochenende an der OLC Bundesliga teilnimmt. Mehr oder weniger unbewusst oder bewusst nehmen wir schließlich mit jedem Flug den wir ins Internet hochladen schon

seit mehreren Jahren daran teil. Wieso also nicht strukturieren? Wäre es nicht möglich, dass man plant wer wann mit welchem Flugzeug auf Strecke geht? Dies könnte wie folgt aus-

Newsletter interaktiv Max thematisiert einen wichtigen Bereich unserer fliegerischen Aktivitäten. Er macht konkrete Vorschläge, gibt Anregungen und sucht „Mittäter“. Wie seht Ihr das? Wer hat auch Lust sich hier (mehr als bisher oder überhaupt) zu betätigen. Oder ist das eine „dumme Idee“ und wird nirgendwo hin führen? Eure Meinung interessiert uns. Daher wird dieser Artikel nach Erscheinen des Newsletter sowohl in unserer Facebook Gruppe (geschlossen, kann ausser registrierten LSV Mitgliedern niemand lesen) als auch im Forum erscheinen. Neben den ohnehin immer reichlich stattfindenden Diskussionen an der Theke des Vereinsheims, in der Werkstatt und natürlich am Start haben wir so auch die Chance miteinander zu debattieren, wenn wir nicht alle am selben Ort sind. Euer Torsten sehen: Alle Scheinpiloten die daran Interesse haben tragen sich in eine Liste ein mit potentiellen Wochenenden die sie Zeit haben, egal ob sie Privat ein Flugzeug besitzen oder nicht. Vielleicht reicht es ja sogar und wir finden 3 Willige pro Wochenende. Eine noch viel grundlegendere Hilfe wäre es, wenn sich alle Interessenten des

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jeweiligen Tages morgens um 9 Uhr in unserem tollen Vereinsheim treffen. Dort haben wir mittlerweile durch Computer, Internet und Beamer die Möglichkeit schnell mit allen das Wetter durchzusprechen und eine Strecke zu planen die am sinnvollsten ist. Danach kann man dann noch entscheiden ob oder wer mit wem in einem Team fliegt, falls die verschiedenen Flugzeuge das zulassen. Eine weitere Frage die zu klären ist, wie bringen wir den Nachwuchs, von dem wir im Moment reichlich haben, an die Streckenfliegerei? Wie motivieren wir die jungen Leute, deren, zumindest bei den Meisten, einziges Ziel ist, den Schein zu machen, dazu sich fliegerisch weiterzuentwickeln? Mich selbst hat es schon früh auf den Geschmack gebracht, als ich noch vor meiner A-Prüfung einmal mitfliegen durfte. Natürlich waren meine Fähigkeiten und mein theoretisches Wissen nicht groß genug um zu sehen wodrauf es ankommt, aber alleine das Gefühl eventuell nicht wieder zu Hause zu landen fand ich beeindruckend. An dem gleichen Tag hatte ich übrigens noch ein Fussballspiel zu dem ich dann ca 15 Minuten zu spät kam. Wir haben 2 Doppelsitzer die absolut überlandfähig sind, wie wir jedes Jahr auch an Wettbewerben wie Kappes beweisen. Lass es uns doch auch so mal beweisen! Und wenn möglich wie bei Kappes immer einen eher unerfahrenen mitnehmen. Wenn wir früh genug anfangen, haben wir in 2-3 Jahren einen Haufen super Streckenflieger im LSV-Grenzland. (MM)

Euer Max Milstrey


Let‘s make a plan... Auf Segelflugexpedition in Süd-Afrika Conny war im Dezember zum Segelfliegen in Südafrika. Die Fliegerei fand statt im Rahmen der südafrikanischen Meisterschaften. Mit dem nachfolgende Artikel läßt er uns teilhaben nicht nur am anderen Sonnenstand auf der Südhalbkugel, sondern auch an all den anderen Dingen, die dort unten ein bisschen anders sind, als hier am Niederrhein und weil das so viele Dinge sind gibt es in dieser Ausgabe Teil 1. Der zweite Teil folgt im kommenden Newsletter. Ungefähr letztes Jahr um diese Zeit skype ich mit meinen Freund Andrew Bester in Südafrika. Andrew ist selber Segelflieger und wir kennen uns seit 2003 aus Pokweni. 2008 ist er mit meiner ASW20 in Rieti bei den Weltmeisterschaften mitgeflogen. Sabine und ich waren seinerzeit in Italien seine Crew. Ob ich nicht Lust habe bei den South African Nationals in Welkom dieses Jahr dabei zu sein? Er leiht mir seine ASW20 und borgt sich von einem Freund dessen 20 und wir fliegen im Team. Wir machen Camping und ein Rückholer wird sich schon finden. Das klingt mir nach einen prima Plan und die Flüge nach Südafrika sind schnell gebucht. Soweit so gut. Die Südafrikaner sind von ihrer Mentalität schon eine Spur lässiger wie wir Deutschen. Man lässt die Angelegenheiten einfach auf sich zukommen. Geflügeltes Wort ist „Let’s make a plan“ wenn es dann wirklich Zeit wird, sich Gedanken zu machen. Passt der Plan nicht mehr? Dann muss halt ein neuer her. So einfach ist das. Mir ist schon klar, dass auch unser Trip so ablaufen wird. Nur was bedeutet das auf einem Wettbewerb, wo ich natürlich schon angespannt sein werde? Jedenfalls kann ich mich auf Andrew verlassen, daran hab ich keinen Zweifel.

Im Frühjahr geht dann seine ASW20 zu Bruch. Andrews Partner hat Glück, er ist unversehrt. Die 20 hat es schwer erwischt und wir vertreiben uns die Zeit damit, Ersatzteile wie z.B. ein Fahrwerk aufzutreiben. Die Reparatur zieht sich. Kein Problem, er bietet mir als AlternativPlan seinen 13-Meter Salto an. Locker bleiben und irgendwann im November ist die 20 dann doch schon wieder heil. Dafür klappt die Leihgabe der zweiten ASW nicht. Andrews Freund will nach Australien auswandern und verkauft daher gerade sein gesamten Hausrat samt Flieger. Dem neuen Plan Teamflug ASW20 mit seinem 13m Salto gebe ich dann eine kurze Halbwertszeit. Beruflich hat Andrew jetzt auch Stress. Normalerweise kümmert er sich um den Maschinenpark auf einer Milch-Farm, jetzt baut er zur Abwechselung einen Staudamm. Und so langsam wird es auch Zeit, dass er sich um die Validierung meiner Lizenz kümmert… Anfang Dezember sitze ich im Airbus und fliege nach Johannesburg und von dort weiter nach Port Elizabeth. Im Gepäck hab ich allerlei Instrumente. Zwei Flarms, Logger, Ersatz-GPS, IPAQ, einen neuen Endanflugrechner für die ASW20 und ein ordentliches Knäuel Kabel. Es sind noch sechs Tage bis zum Wettbewerb. Der kommende Samstag als erster Tag ist „Practise Day“ zum Einfliegen. Das soll nach Plan zur Vorbereitung locker reichen. Allerdings müssen wir noch mit Anhänger bis nach Welkom fahren und das sind schlappe tausend Kilometer. Andrews Partner hat auch Pläne und nimmt kurzentschlossen mit der frisch reparierten ASW20 auf ein Streckenfluglager in Victoria West teil. Freitags abends treffen wir uns dort auf ein paar

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Impressionen Oben: Geschenkeinpackservice auf dem Flughafen Johannesburg. Hier wird das Gastgeschenk - ein SaltoHauptrad eingepackt. Mitte: Camping unter dem Kreuz des Südens Unten: Connys Gastgeber und ASW-zur-Verfügung-Steller


...Flugexpedition nach Süd-Afrika Bier zur Übergabe. Morgens um vier geht es dann mit dem Anhänger am Haken weiter auf die restlichen 800 Kilometer bis Welkom. Der Plan ist mittags anzukommen, aufrüsten, Trainingsflug machen, Instrumente einbauen, Zelte aufbauen und abends um sieben am Eröffnungsbriefing teilnehmen. Zugegeben ein recht sportliches Vorhaben. Zwei Stunden nachdem wir Gariep Dam passiert haben, fängt es dann an zu regnen. Wir kommen um zwei in Welkom an und es schüttet immer noch. Es gibt glücklicherweise einen freien Hangar, und wir schrauben die Instrumente ins Cockpit. „Mal eben“ ist das nicht getan, aber nach guten drei Stunden ist alles drin und geprüft. Passend dazu hat es aufgehört zu regnen. Wir haben eine gute Stunde bis zum Eröffnungsbriefing und bekommen die Zelte noch aufgebaut. Das Eröffnungsbriefing läuft entspannt ab, mit ca. 20 Teilnehmern in der 18-Meter-Klasse ist das Pilotenfeld überschaubar. Der Kreis ist klein und fein: die Jonkers, Laurens und Oskar Goudriaan, Holger Karow, Ronald Termaat, Bruce Taylor oder John Coutts, alles Leute die Weltmeisterschaften gewonnen oder dort zumindest auf der Treppe gestanden haben. Fast jeder fliegt hier eine JS1, mein Traumflieger. In der Clubklasse fliegen wir mit zwölf Flugzeugen und es sind zwei Frauen dabei. Von ASW15, ASW19, Astir, Twin Astir, Speed Astir, LS4 sowie ASW20 und Ventus ist alles geboten. Die ASW20 gehört damit zu den Boliden dieser Klasse. Ein ausgebufftes Handicap-System mit drei Wetterstufen sorgt hier für Gerechtigkeit. Im Vergleich zur ASW15 hat die 20 hier einen Index von 115 zu 93 bei „weak“, intermediate 111 zu 95 und bei „strong“ 108 zu 96. Da wünsch ich mir direkt gutes Wetter.

Apropos Wetter: Welkom liegt zwei Autostunden südwestlich von Johannesburg. Das Wetter trennt sich in der Regel durch eine Troglinie am Boden, die vom Nordwesten in den Südosten bis zur Küs-

te verläuft. Die westliche Seite dieser Troglinie ist die trockene und ausreichend stabile Seite mit guten Segelflugbedingungen, die östliche Seite ist feuchtlabil mit häufigen Überentwicklungen. Die Troglinie wandert vereinfacht gesagt ostoder westwärts und bestimmt damit das Wettergeschehen. Frontdurchgänge wie bei uns gibt es quasi nicht. Welkom selber liegt im Bezug auf diese Troglinie meist östlich und daher auf der feuchtlabilen Seite. Nicht umsonst heisst Welkom bei den südafrikanischen Segelfliegern „Thunderstorm-City“. Meterologisch liegt Welkom daher nicht bevorzugt, dafür bietet der Platz selber mit einer 2000 Meter Hartbahn und einigen Hangars eine sehr gute und zentrale Infrastruktur. Luftraumbeschränkungen gibt es in einem Radius von etwa 100 Kilometern nahezu keine, man kann bis auf FL145 steigen. Erst mit Annäherung an Johannesburg oder Bloemfontein sinken die Höhen auf FL110 und darunter. Allerdings liegt Welkom ähnlich wie Namibia mit 4000 ft sehr hoch auf einer Hochebene.

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De facto ist die Gegend Flachland, nach Süden wird es hügeliger. Im Gegensatz zu Namibia werden die Böden wegen höherer Niederschläge landwirtschaftlich intensiver genutzt. Dadurch ergeben sich hier im Vergleich zur Kalahari bessere Aussenlande-Möglichkeiten. Grundsätzlich gilt: grün geht zum Landen nicht oder nur um Notfall. Hier lauern Termitenhügel hart wie Beton, Zäune, Löcher, Büsche. Genutzt werden diese Flächen als Weideflächen. Braun ist ok aber in der Regel nur grobmechanisch bearbeitet, da landet man besser nicht quer zur Bearbeitungsrichtung. Die Felder sind hier gross wie bei uns im Osten und fast immer eingezäunt. Als Generalschlüssel für verschlossene Tore liegt eine Eisensäge im Anhänger. Erstaunlich für mich ist, dass hier nicht durchgängig Sandböden vorhanden sind. Einige Stellen sind Lehmböden, auf denen das Wasser gerne stehenbleibt. Diese nassen Stellen in der Landschaft machen die Thermik inhomogen und tricky. Man muss schon genauer hinsehen um da nicht in die Falle zu fliegen. Im Nordwesten von Welkom gibt es zusätzlich einen riesigen Stausee, der vor allem bei AAT-Aufgaben immer mit ins Kalkül gezogen werden muss. Im Vergleich zu Namibia ist der Untergrund deutlich inhomogener, was in der Thermikbeschaffenheit klar zu spüren ist. An guten Tagen liegt die Wolkenbasis hier mindestens über FL100 (3000 m N.N) und an einigen Tagen habe ich über 4000 m N.N. gehabt. Sauerstoff ist hier ein Muß.(CG) In Teil 2 im nächsten Newsletter geht‘s dann um die Wettbewerbsfliegerei in Welkom...


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DATUM

WAS/WO

BESCHREIBUNG

KONTAKT

ab 12.11 immer Sa. ab 14:00

Winterarbeit / Werkstatt

Wie immer - und dieses Jahr hoffentlich mit mehr helfenden Händen als letzten Winter

Günther Mertens g.geuni@web.de

2.3.12/ 19:00

Jahreshauptversammlung / Auffelder Bauerncafé

Wie in jedem Jahr: Jahreshauptversammlung

Manfred Antwerpen ma@camo-antwerpen.de

10.3.12, 10:00

Sicherheitsbriefing / Vereinsheim

Wie in den vergangenen Jahren auch Sicherheitsbriefing zum Saisonbeginn

Heiko Meertz heiko@meertz.de

17.3.12 10:00 bis 13:00

Theorieprüfungen A/ B/C / Vereinsheim

Jetzt zählt‘s - habt Ihr alles behalten?

Michael Müllers michael.muellers@t-online.d e

17.5.12 20.5.12

Kappes Cup / Flugplatz Grefrath

Dieses Mal in Grefrath. Mithelfen, mitorganisieren, mitfliegen

Heiko und Michi heiko@meertz.de

26.5.12 28.5.12

Tag der offenen Tür / Grefrath

Jetzt wieder an Pfingsten: unser traditioneller Tag der offenen Tür

tbd

7.6.12 10.6.12

Wasserkuppentrip / Wasserkuppe

Wie in jedem Jahr so auch in diesem: unser Trip zur Geburtsstätte der Segelfliegerei

Torsten Beyer / Thomas Schmidt

7.7.12 21.7.12

Sommerfluglager, Flugplatz Aalen-Elchingen

14 Tage Fliegen in Deutschland Thermikparadies Nr. 1

Mark oder Torsten

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Theorie

Unterrichtsplan für den Theorieunterricht im Winter

DATUM

FACH

LEHRER

SA 08.10.2011

Technik

Robert Vietoris

SA 15.10.2011

Technik

Robert Vietoris

SA 22.10.2011

Technik

Robert Vietoris

SA 29.10.2011

Navigation

Frank Menzel / Felix Hupperten

SA 05.11.2011

Navigation

Frank Menzel / Felix Hupperten

SA 12.11.2011

Navigation

Frank Menzel / Felix Hupperten

SA 19.11.2011

Navigation

Frank Menzel / Felix Hupperten

SA 26.11.2011

Verhalten in besonderen Fällen

Holger Linnartz

SA 03.12.2011

Aerodynamik

Walter Verbücheln

SA 10.12.2011

Aerodynamik

Walter Verbücheln

SA 17.12.2011

Verhalten in besonderen Fällen

Holger Linnartz

SA 07.01.2012

Metereologie

Uwe Spohn

SA 14.01.2012

Metereologie

Uwe Spohn

SA 21.01.2012

Metereologie

Uwe Spohn

SA 28.01.2012

Luftrecht

Bernd Lohberg

SA 04.02.2012

Luftrecht

Bernd Lohberg

SA 11.02.2012

Luftrecht

Bernd Lohberg

SA 18.02.2012

Menschliches Leistungsvermögen

Sabine Holthausen

SA 25.02.2012

Menschliches Leistungsvermögen

Sabine Holthausen

SA 03.03.2012

Streckenflugtheorie

Conrad Gerte

SA 10.03.2012

Sicherheitslehrgang

Heiko Meertz

SA 17.03.2012

A B C Prüfungen

Michael Müllers

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