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Hole 19th «ich war körperlich ein krüppel …»
marc Girardelli herr Girardelli, was fasziniert Sie am Golfen?
Vor genau 20 Jahren gewann er letztmals den SkiGesamtweltcup, mittlerweile ist Marc Girardelli froh, überhaupt noch Golf spielen zu können. Der gebürtige Österreicher musste insgesamt 18 Operationen über sich ergehen lassen und schwört nun auf eine neue Therapie.
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Vor allem die Natur, für mich ist es wie eine Skitour – die reinste Erholung. Ich geniesse dabei vor allem früh am Morgen die spezielle Ruhe und bin weniger der Turnierspieler.
Sind Sie im Golf nicht ehrgeizig?
Golf ist ein wunderbarer Sport, bei dem die maximale Leistung selten abrufbar ist. Normalerweise bin ich deshalb hier auch nicht ehrgeizig, ausser ich spiele mit Kollegen um etwas Geld. Da kann man mich schon reizen und ich setze dabei meist auch meine mentale Stärke ein. Mit Trainieren kann ich es nicht machen, für mich ist die Driving-Range ein Fremdwort. Wenn ich trainiere, dann etwa für den Berglauf auf den Säntis. Ich bin zwar etwa 20 Minuten langsamer als zu den besten Zeiten, ich messe mich aber noch immer gern an mir selber.
Wie kamen Sie zum Golfen?
Das war 1982 in Italien bei einem Fotoshooting. Andy Wenzel hat mich auf den Golfplatz mitgenommen und einen schönen Drive geschlagen. Ich habe mir gedacht, was der Andy kann, kann ich auch. Klar kam es nicht ganz so heraus. Mein allererster Schlag direkt auf Loch Nummer eins war natürlich eine «Lady», trotzdem hat es mich schnell gepackt und die Fortschritte kamen dann schon noch.
Während ihrer Zeit als Spitzenskifahrer konnten Sie auch golfen?
Zwischen 1985 und 1995 war ich schon Mitglied in Lindau, gespielt habe ich aber eigentlich nie. Umso mehr geniesse ich es seither. Ich habe ja bereits als Zehnjähriger professionell trainiert und der Karriere alles untergeordnet, da blieb damals einfach keine Zeit mehr.
Zu ihrer Karriere gehören auch viele Verletzungen … es gibt allerdings schon viele charityGolfanlässe mit Prominenten. Was ist anders bei ihnen?
Wir haben Kopf und Kragen riskiert und dabei den Körper wirklich nicht geschont. Während meiner Karriere hatte ich 14 Operationen, danach kamen noch vier weitere dazu. Da musste fast alles geflickt werden, elf OPs gab es alleine an den beiden Knien, dazu kommen Becken, Schultern etc. Der Körper meldete sich bei mir brutal. Noch vor zwei Jahren konnte ich kaum eine Treppe hochlaufen und benötigte jede Menge Schmerzmittel. Nun geht es mir blendend, ich kann eigentlich alles machen und habe keine Schmerzen mehr.
Wie ist es dazu gekommen?
Ich hatte das grosse Glück, dass ich 2011 auf ein Therapiegerät namens BEMER® gestossen bin. Das beruht auf der Magnetfeldtherapie und stimuliert die kleinsten Teile in der Zelle. Mir hat das extrem gut geholfen und viele Spitzensportler, wie z. B. Fabian Cancellara, setzen das Gerät zur schnelleren Regeneration auch ein. Beat Feuz braucht es beispielsweise zur Genesung. Zu Beginn machte ich jeden Tag solche Therapien, mittlerweile ist es nur noch selten nötig. Den Rest der Zeit nutzt meine Schwiegermutter das Gerät, allerdings hoffentlich auch nicht so viel, sonst wird sie wohl über 130 Jahre alt (lacht). Ich bin jedenfalls 100 Prozent vom BEMER® überzeugt: Vor zwei Jahren fühlte ich mich wie ein Krüppel und musste mich zuerst eine halbe Stunde in die Badewanne legen, bevor ich überhaupt daran denken konnte, mich anzuziehen. Heute kann ich problemlos golfen oder aufs Rennrad. So bin ich seit einiger Zeit auch eine Art sportlicher Botschafter für den BEMER®.
Gleichzeitig sind Sie auch Vizepräsident des neu gegründeten alpen eagles charity Golf clubs. Was muss man sich darunter vorstellen? Die Eagles in Deutschland sind mit ihren Charity-Aktionen seit genau 20 Jahren äusserst erfolgreich. Es sind viele Prominente dabei und die Organisation arbeitet in der Regel mit bestehenden Turnieren zusammen. Allein am Jubiläumsevent kam eine Million Euro zusammen und da ich in Deutschland bei den Eagles dabei bin, kam die Idee auf, etwas Ähnliches auch in anderen Ländern aufzubauen. So haben wir die Alpen Eagles gegründet und wollen grenzüberschreitend zwischen der Schweiz und Österreich etwas Gutes für den Alpenraum tun. Zweiter Vizepräsident ist Andreas Wenzel und vor allem unsere Präsidentin, Cornelia Fassold, hat sehr viel in den Aufbau investiert.
Unter anderem zahlen bei uns alle Prominenten auch einen Jahresbeitrag. Wir sind grenzüberschreitend und kümmern uns mit unseren Projekten direkt um die Probleme in unserem Lebensraum, den Alpen. Das erste Grossprojekt ist ein Kinderhospiz in der Schweiz. Dort sollen Eltern von todkranken Kindern etwas von ihrer 24-Stunden-Betreuung entlastet werden. Das gibt es bisher nicht und wir wollen hier bald unseren Beitrag leisten.
Marc g iradelli
Der gebürtige Österreicher feierte dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Bereits im Alter von fünf bestritt er die ersten Skirennen und weil er sich 1976 mit dem österreichischen Verband zerstritt, startete er später für Luxemburg. 1983 gewann er in Schweden sein erstes Weltcuprennen, allerdings rissen ihm im gleichen Jahr in Kanada alle Bänder am linken Knie und er gilt seither als zu 15 Prozent «körperlich invalide». Insgesamt kam Giradelli trotzdem auf 46 Siege im Weltcup und gewann fünf Mal den Gesamtweltcup. Das hat bis heute kein Profirennläufer mehr geschafft. 1996 beendete er seine Sportlerkarriere und arbeitet mittlerweile als Eventmanager und Herausgeber des Magazins «Alpen aktuell». Marc Giradelli ist seit acht Jahren verheiratet und hat mit seiner Frau Andrea zwei Töchter. Aus seiner vorherigen Beziehung hat er zudem eine Tochter und einen Sohn. Als seine Hobbys bezeichnet Giradelli unter anderem Lesen (von Wissenschaft bis Politik), Bergläufe, Skitouren, Radrennfahren und natürlich Golfen.

Wir lassen uns über die ganze Saison hinweg anonym testen. 110 Fragen, über alle Bereiche eines Golfclubs hinweg.

Wir meinen: ein Golfplatz von HEUTE muss durch golfspielende Menschen von HEUTE, mit den Augen und dem Equipment von HEUTE, getestet werden. Damit sich Mitglieder und Gäste – anspruchsvolle Menschen von HEUTE – bei uns rundum wohlfühlen können.