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deutlich weniger Greenfee-Einnahmen: Nach dem langen Winter gab es einen heftig verregneten Frühling, dann einen sehr heissen Sommer. Bloss einige schöne Wochen im Herbst halfen das Allerschlimmste zu verhindern. «2013 war extrem schwierig», urteilt Daniel Weber, Besitzer von ClubGolf mit den Anlagen oberhalb des Sempachersees und in Kyburg. «Im Frühling hat Golf praktisch nicht stattgefunden und nach einem solchen Kick-off kann man die Saison praktisch nicht mehr retten», kommentiert Weber. Schon das Vorjahr sei wirtschaftlich schwierig gewesen, doch die aktuelle Saison falle nochmals deutlich schwächer aus. Dabei fehlten in der Branche nicht nur rund 20 Prozent der Greenfee-Einnahmen, sondern auch eher noch mehr im Restaurant, im Shop etc.

Kosten jedoch höher

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Wie an vielen anderen Orten sind zudem auch bei ClubGolf die Fairways verbrannt, was einerseits die Spieler ärgert und andererseits auch mit viel Wassereinsatz kaum behoben werden kann. «Die Einnahmen sind niedriger und die Kosten im Platzunterhalt höher», bilanziert Weber. Nicht viel anders tönt es beim grössten Golfplatzbetreiber der Schweiz, der Migros: «Diverse Pilzkrankheiten machten uns im heissen Sommer das Leben schwer», sagt Pit Kälin, Manager im Golfpark Holzhäusern. Der sonst starke Frühling sei dieses Jahr enttäuschend verlaufen und die Verluste habe man nicht mehr kompensieren können. «Wenn die Temperaturen über 30 Grad ansteigen, sind die Golfer zwischen elf Uhr und 15 Uhr nicht mehr auf den Anlagen anzutreffen», beobachtet er. Offiziell gibt die Migros keine Zahlen mehr bekannt, die Einnahmen aller Migros Golfparks dürften laut Beobachtern dieses Jahr aber rund 15 Prozent geringer ausfallen als im ebenfalls schwierigen Vorjahr.

Eine Umfrage bei den ASG Clubs ergibt ein überwiegend negatives Bild: «Wir mussten im Frühling sehr viele Turniere absagen und das kann man grossteils nicht mehr gutmachen», erläutert beispielsweise André Glauser vom Golf Limpachtal. Das Einzige, was ihn positiv überraschte, war die Tatsache, dass die Golflehrer besser ausgelastet gewesen seien. Im Golfclub LaLargue mussten im Frühling ebenfalls mehr als 20 Events abgesagt oder verschoben werden. Im April und Mai seien die Umsätze bis zu 50 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr, heisst es. An einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung wurde deshalb Ende August beschlossen, einen einmaligen «Schlechtwetterbeitrag» von 300 Euro für das Jahr 2013 zu erheben.

«falsch, am Preis zu schrauben»

Das Saisongeschäft Golf sei vergleichbar mit dem Skifahren im Winter, ergänzt Glauser: «Wenn es im Dezember und Januar keinen Schnee hat, holt man das auch nie mehr auf, aber Jammern bringt nichts.» Schliesslich könne man das Wetter nicht beeinflussen und die Leute reagierten immer kurzfristiger. «Unser Ziel muss es sein, unabhängiger von den schwankenden Greenfee-Einnahmen zu werden», erläutert Glauser. Allerdings findet er es «falsch, am Preis zu schrauben», wie dies diverse Clubs notgedrungen tun. «Vielmehr sind flexible Angebote in den Randstunden gefragt.»

So bietet beispielsweise Sierre auf alle Greenfees am Montag einen Rabatt von 30 Prozent. «Das zieht bei den Leuten, die immer öfter die Preise vergleichen und offensiv nach Discounts etc. fragen», erklärt Sierre-Clubmanager François Berclaz. Schon im Vorjahr habe man eine Baisse gespürt und auch in diesem Jahr seien vor allem die ausländischen Touristen etwas zurückhaltender. Im wichtigen Frühlingsgeschäft seien die Einnahmen etwa 25 Prozent geringer gewesen als im Vorjahr, bis Ende Jahr sollte das Minus laut Berclaz bloss noch etwa fünf Prozent betragen.

Eher die Ausnahme in diesem Jahr: Perfekte Bedingungen in Limpachtal.

Andere Clubs hoffen das Minus aus den ersten Monaten noch auszugleichen: «Bis Juni waren alle Einnahmen etwa 30 Prozent unter den Vorjahren, bis August konnte der Rückstand auf rund zehn Prozent gesenkt werden und wir sind laufend am Aufholen», sagt beispielsweise Roland Hansmann, Geschäftsführer des Golfclubs Rheinblick. Deshalb habe man auch

flexibel fun K tioniert

Das funktioniert beispielsweise in Losone, wo das Greenfee während der Woche am Nachmittag noch 110 statt 130 Franken kostet. Wer nach 16 Uhr startet, zahlt nochmals 30 Franken weniger. «Das Preismodell hat uns sicher auch geholfen», erläutert Club-Captain Freddy Stoffel. Zwar komme man aktuell nicht mehr an die Spitzenumsätze aus dem Jahr 2008 heran, wo rund 14 000 Greenfees verkauft worden seien. «Aber nach der rückläufigen Tendenz der letzten vier Jahre, mit rund

Migros

Die Lizenz zum Golfen

Profitieren keine Massnahmen wie Preisreduktionen oder Ähnliches in Betracht gezogen. Generell tiefere Preise sind auch für ASG Vorstandsmitglied

Raphael Weibel «kein gangbarer Weg». So mache man jedes Markenprodukt kaputt und könne die Preise nie mehr anheben. Allerdings ist auch für ihn klar: Jede Abschlagszeit, die nicht verkauft werden kann, ist wie ein nicht gebrauchtes Hotelbett für immer weg. So versuchen immer mehr Clubs ihren Platz mit flexiblen Preisen besser auszulasten.

2000 verkauften Greenfees weniger, werden wir 2013 den Trend deutlich umkehren. Wir sind mit dem Verlauf der Saison sehr zufrieden», ergänzt Stoffel. Ausgesprochen gut sei der traditionell starke Monat August in diesem Jahr gelaufen, und dies trotz Temperaturen von über 30 Grad. «Bei uns weht im Sommer oft ein kühlendes Lüftchen, aber wenn es zu heiss wird, nehmen viele einfach ein Cart», sagt Stoffel.

«Perfekter sommer» in den Bergen

Einige wenige Clubs konnten vom extrem heissen Sommer sogar profitieren. Natürlich in erster Linie solche in den Bergen mit einem speziellen Saisonverlauf. So startet bei Golf Engadin die Saison immer spät, da spielte der lausige Juni eine kleinere Rolle. «Dann kam der für uns perfekte Sommer», freut sich Clubmanager Daniel Schaltegger. «Zu heiss gibt es bei uns oben nicht und nach dem sehr schwierigen Jahr 2012 waren alle positiv überrascht.» Man habe den Eindruck, dass auch ausländische Gäste wieder häufiger auf den beiden Plätzen in Samedan und Zuoz anzutreffen seien. So seien die Umsätze auf den beiden Anlagen gegenüber dem Vorjahr um rund sechs bis acht Prozent gewachsen, freut sich Schaltegger über das unerwartet gute Ergebnis im Engadin. Er ist zudem Präsident der

Vereinigung der Golfplatz-Manager und weiss, dass der perfekte Bergsommer nicht allen Kollegen gleich viel Freude bereiten kann: «Seit 2011 sind die Umsätze in der Branche deutlich gesunken und viele Kosten sind gestiegen.» strategische fehlentscheide In Deutschland und Österreich habe diese Entwicklung bereits vor einigen Jahren eingesetzt. «Grossflächig wurde versucht, dem Problem über das laufende Reduzieren der generellen Preise zu begegnen – mit fatalen Auswirkungen. Zahlreiche Anlagen sind akut konkursgefährdet, einige sind bereits in Konkurs gegangen. Aus diesen strategischen Fehlentscheiden muss die Golfszene der Schweiz unbedingt die richtigen Schlüsse ziehen!», fasst Schaltegger zusammen.

† Mitgliederbeitrag nur CHF 250.–

† Inkl. ASG Verbandsbeitrag CHF 65.–

† 10% Reduktion auf 9- & 18-Loch Greenfees in 6 Migros Golfparks

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† Handicapverwaltung (nach EGA-Norm)

† Breite Akzeptanz in der Schweiz und im Ausland

† Über 500 Turniere und Events

Trainieren

† 8 Migros Golfschulen mit neuesten Technologien

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