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ein ökonoMisChes sChwergewiCht !
die Position der asgi iM sChweizer golf
Von der Angst zum Zweifel, von der Neugier zur Begeisterung: die Einstellung der Akteure im Schweizer Golf gegenüber der ASGI hat sich im Laufe der letzten Jahre komplett geändert. Aus einer Konkurrentin entwickelte sich eine geschätzte Verbündete der Clubs der ASG, die mit starken Argumenten überzeugt.
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Die ASGI wurde 1998 von Generalsekretär Pascal Germanier und dem heutigen Ehrenpräsidenten Yves Hofstetter gegründet. Sie ist eigentlich das Resultat von Überlegungen, die Mitte der neunziger Jahren aktuell waren: Warum mit dem Golf beginnen, wenn man das Spiel gleichwohl nicht praktizieren kann? «Man muss sich in Erinnerung rufen, dass in dieser Epoche die Zahl der Golfclubs noch bescheiden war, zudem waren sie in der Regel voll ausgebucht, und die Höhe der Eintrittsgelder wirkte abschreckend», erklärt Pascal Germanier. «Als Leiter einer Driving Range war ich damals bereits seit längerer Zeit beruflich mit dem Golf verbunden. Daher war mir das leidenschaftliche Engagement der Anfänger vertraut, die sich voll für den Sport einsetzten – und darauf frustriert zur Kenntnis nehmen mussten, dass es für sie keinen Zugang zu einem Parcours gab. Daher mussten sie sich wohl oder übel Richtung Frankreich oder andere Nachbarländer orientieren, um in Besitz einer
Lizenz zum Spielen zu gelangen. Ausserdem benötigen Anfänger Hilfe und Ratschläge. Diese Fakten überzeugten mich davon, dass in der Schweiz ein beträchtliches Entwicklungspotenzial schlummerte.» das Interesse der Golfer an einer Clubmitgliedschaft schwinden würde. «Wir befanden uns in einer Zeit, in der ein grosses Interesse am Golf bestand. Die Entwicklung verlief exponential. Wir waren gewiss nicht alleine für den Boom
Die bescheidenen Anfänge der ASGI vermochten noch niemanden in Schrecken zu versetzt. Das sollte sich jedoch bald ändern, denn mit 2200 Mitgliedern war die noch junge Vereinigung im dritten Jahr nicht mehr zu übersehen. In den Augen vieler Clubs war damit eine beunruhigende Konkurrenz entstanden, man befürchtete, dass verantwortlich, doch wir haben unseren Teil dazu beigetragen. Übrigens sind gleichwohl neue Mitglieder den Golfclubs beigetreten, was die Gemüter etwas beruhigt hat.»
Die ASGI hat grosse Arbeit in Bezug auf die Kommunikation und die Förderung der Beziehungen zu den Clubs geleistet. Die ein breites Finanzielles sPektrum
Überzeugungsarbeit trug definitiv Früchte, als im Jahr 2005 das Investitionsprogramm eingeführt wurde. Dessen Hauptbestandteil machte den Kauf von Anteilen von Clubs aus, die dies wünschten. Es handelte sich bei den jährlich dafür aufgewendeten Fr. 450 000.– um eine direkte finanzielle Unterstützung, die in der Periode, als die Zahl der Clubs stark wuchs, dankbare Abnehmer fand: «Das breite Angebot, das sich einem zukünftigen Clubgolfer eröffnet, zeigt, dass die grösste Konkurrenz für die Clubs diese selber sind!» Mit dem Kauf solcher inaktiver Anteile beschwichtigte die ASGI Kritiker, die behaupteten, die ASGI nutze die Clubs nur aus und täte nichts zu deren Gunsten. Nach sechs Jahren hält die ASGI heute um die 240 Club-Anteile, die einer Summe von über 2,5 Mio Franken entsprechen.
Doch die direkte Unterstützung der Clubs erschöpfte sich damit nicht. Vielmehr wurde ein Juniorenprojekt mit einem Budget zwischen Fr. 100 000.– und Fr. 120 000.– gestartet. Dieses ergänzen verschiedene, den Junioren vorbehaltene Veranstaltungen, wie das Swiss Junior Pro-Am, das Junior Summer Camp und die Juniorentage am Omega European Masters und am Credit Suisse Challenge (mit einem Budget von Fr. 100 000.–).
Seit 2005 sind seitens der ASGI mehr als 3 Mio Franken an die Clubs ausgeschüttet worden. Die ASGI hatte die brillante Idee, Clubanteile aus ihrem Besitz zu aktivieren. Seit 2008 können sich die Mitglieder auf einer Liste eintragen und damit für ein Jahr das Spielrecht eines Clubs erlangen. Dazu haben sie einzig den Jahresbeitrag des betreffenden Clubs zu entrichten. 2010 wurden auf diese Weise 120 Anteile aktiviert, was einem Umsatz von um die Fr. 250 000.– entspricht. Zu einer Analyse des ökonomischen Werts der Aktivitäten der ASGI im Golf gehören auch die um die 130 Veranstaltungen, welche jährlich in den Clubs der ASG stattfinden. Es handelt sich dabei um Qualifikationsturniere, um Themenveranstaltungen, um Ausbildungskurse, Pro-Ams oder die Meisterschaft der ASGI, von denen die betreffenden Clubs direkt profitieren. Die Swiss Golf Week (siehe Kasten) steht auf der Liste der Veranstaltungen an prominentester Stelle. Sportlich und finanziell ist diese Turnierwoche für die gastgebenden ASG-Clubs der wichtigste Event im Jahr.
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Die ASGI leistet aber auch einen indirekten ökonomischen Beitrag für das Schweizer Golf: Nämlich über den Umweg der jährlich zu entrichtenden Abgabe an die ASG, die 2010 mehr als Fr. 900 000.– betrug. Weiter fördert die ASGI die Clubs und das Golf an Messen oder ähnlichen Verantaltungen sowie mittels der eigenen Zeitschrift Open Golf (Budget Fr. 250 000.– pro Jahr). Für das Sponsoring von Turnieren der Professionals (Omega European Masters, CS Challenge, verschiedene Pro-Ams) und der Swiss PGA werden pro Jahr Fr. 200 000.– aufgewendet. Insgesamt fliessen dem Schweizer Golf über verschiedene Kanäle jährlich über 2 Mio Franken zu. Somit ist die ASGI die generöseste Partnerin der Clubs der ASG, die zudem signifikant zu deren Promotion beiträgt. Wer trotz den erwähnten Fakten immer noch denkt, die ASGI sei eine Konkurrentin der Clubs, möge den folgenden Zeilen besondere Aufmerksamkeit schenken…
Seit ihrer Gründung hat die ASGI (heutiger Mitgliederbestand 15 500) über 29 000 Mitglieder aufgenommen. Das bedeutet, dass 13 500 Austritte registriert werden mussten. An jedes ausgetretene Mitglied wird ein Fragebogen verschickt, welcher Aufschluss über dessen golferische Zukunft geben sollte. Leider beträgt die Quote der Rücksendungen nur 60%. Die Analyse, der zurückerhaltenen Fragebogen ergibt, dass 7000 ehemals unabhängige Golfer heute einem Club der ASG angehören. Es ist aber gut möglich, dass die effektive Zahl bei 9000 liegt. Das entspräche einer Mitgliederzahl von 15 Anlagen mit 18 Löchern! Eine imposante Zahl für eine Zeitspanne von nur 12 Jahren!
Innerhalb der letzten zwanzig Jahre hat sich im Schweizer Golf viel verändert. Die ASGI kann stolz darauf sein, aktiv zu diesem positiven Wandel beigetragen zu haben. Es gibt weiterhin private Clubs, daneben eine wachsende Zahl halbprivater Anlagen und solche, die sich offen zum Public Golf bekennen. In dieser ökonomisch-sportlichen Konstellation hat das Public Golf seinen Platz gefunden, und die ASGI hat sich als dessen effizientester und legitimster Akteur profiliert.
Jacques Houriet
die Bedeutung der swiss golf week
Die neunte Ausgabe der Swiss Golf Week hat in diesem Jahr in den Clubs von Wallenried, Neuenburg, Payerne und Vuissens stattgefunden. Die Veranstaltung ist, was die Teilnehmerzahl anbetrifft, zum bedeutendsten Golfanlass in der Schweiz avanciert: 474 Golfer waren in diesem Jahr am Start! Dass das Turnier stets in der Westschweiz ausgetragen wird, liegt darin begründet, dass sich in der deutschen Schweiz keine im selben regionalen Umfeld gelegenen Clubs finden, die bereit sind, ihren Parcours im August während vier Tagen für ein Turnier zur Verfügung zu stellen. Ist das nicht ein Fehlentscheid? Denn die SGW erweist sich als ein blühendes Geschäft für die Clubs. Jeder Organisator erhält minimal Fr. 20 000.–. Für die Apéros, die Zwischenverpflegung und die Preisverteilungen werden zusätzlich Fr. 10 000.– erstattet. Weitere Einnahmen von mehr als Fr. 10 000.– resultieren aus den privaten Ausgaben der Teilnehmer im Clubhaus. Dazu kommen noch Greenfees der Spieler, die später wiederkommen (in der Regel um die Hundert pro Club) sowie als «Kirschen auf dem Kuchen» improvisierte Festivitäten an den Turnierabenden oder etwa die Feier eines Hole in One. Zählt man noch die Übernachtungs- und Verpflegungskosten sowie Einkäufe dazu (geschätzte Summe Fr. 400 000.–), so übersteigt der ökonomische Wert der SGW Fr. 600 000.–. Jeder Club kann mit Einnahmen von mindestens Fr. 50 000.– rechnen. Die SGW nimmt eine Anlage während fünf Tagen in Beschlag, jedoch ohne dass der Parcours für die Mitglieder gänzlich gesperrt wäre. Es erstaunt demnach nicht, dass die Clubs, welche die SGW bereits einmal organisiert haben, darauf drängen, wieder Gastgeber sein zu dürfen.
