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Vor den Toren der Stadt
Ein Katzensprung vom Zentrum von Luzern entfernt liegt der Platz des GC Rastenmoos. Die Neunlochanlage erfreut sich reger Frequenzen und ist in den Jahren seit dem Beitritt zur ASG nicht zuletzt durch einige Junioren aufgefallen, die auf nationaler Ebene mithalten können.
Verkehrsgünstig: ein Wort, das hier definitiv zutrifft. Denn Rastenmoos gehört zur Ortschaft Neuenkirch, liegt wenige Kilometer nördlich von Luzern und nahe der Ausfahrt der A2. Bereits in den frühen Neunziger Jahren gab es Bestrebungen, auf dem Terrain einen Golfplatz zu bauen; doch das wäre nur möglich gewesen, wenn einige benachbarte Parzellen dazu gepachtet hätten werden können. So blieb das Projekt unvollendet, obschon es eigentlich über die notwendigen Voraussetzungen in Bezug auf die Zone verfügt hätte. Als Martin Bütschi 1999 davon Wind bekam, entschloss er sich zu einem Neuan- lauf, um die Rückzonung zu verhindern; der gebürtige Thuner Bütschi war ausgebildeter Golfmanager und war vorher unter anderem in Bad Ragaz und in Zermatt tätig gewesen. Bütschi schloss Pachtverträge mit den Landeigentümern und ist auch heute noch der Pächter.
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So entstanden eine Driving Range und sechs kurze Trainingslöcher, die im August 2000 in Betrieb genommen wurden; gleichzeitig wurde aber auch ein Neunloch-Projekt lanciert, wozu ganze 18 Hektaren Terrain zur Verfügung standen. Auch diese Arbeiten wurden speditiv an die Hand genommen, mit John Chilver-Stainer als Golfplatzarchitekt, so dass bereits 2003 die Aufnahme in die ASG und die Eröffnung des heutigen Golfplatzes über die Bühne gingen. Seither floriert der Club, hat mittlerweile rund 260 Mitglieder, davon 30 Junioren, und der Greenfee-Bereich liefert seinen Teil der Einnahmen. Rastenmoos scheint extrem beliebt zu sein bei ASGI-Mitgliedern und Inhabern einer M-Card.
Test fürs Kurzspiel
Ein Clubhaus mit einem Bistro, die neun Spielbahnen, dazu eine gut ausgebaute Driving Range mit gedeckten
Abschlägen: Rastenmoos hat alles zu bieten, was Golf in Stadtnähe so attraktiv macht. Keine Zeit zu verlieren mit einer langen Anreise, das ist für viele Spieler ein Argument – unter der Woche trainiert man hier, am Wochenende spielt man im Club, wo man Mitglied ist, und nimmt dafür eine allenfalls etwas längere Anreise in Kauf.

Eine Runde Golf in Rastenmoos testet einen Bereich des Spiels, der auf vielen langen Plätzen heute etwas zu kurz kommt. Mittlere und lange Eisen nämlich! Zumindest eignet sich der Platz bestens dazu, ihn nur mit Eisen zu spielen. Das Par beträgt 32 (vier Par 3 und fünf Par 4); die längeren Holes sind knapp 300 Meter lang, die Gesamtlänge beläuft sich auf 1850 Meter.
Die eingangs erwähnten Aktivitäten des Clubs im Juniorenwesen profitieren von Aktionen mit den umliegenden Schulen und den Turnlehrern; allerdings, so Martin Bütschi, «es bleibt kaum viel hängen. Aber man muss es trotzdem tun!».
Die Pros der Anlage, allen voran der Neuseeländer Dave Prough, engagieren sich extrem für die Kinder und jungen Turnierspieler. Prough ist der Coach der Trainingsgruppe Innerschweiz, einer clubübergreifenden Initiative mit dem Ziel, die besten Junioren der Region möglichst oft gemeinsam trainieren zu lassen. Nicht selten finden diese Trainings auf der Anlage von Rastenmoos statt. Aus dieser Schule sind beispielsweise die Schwestern Olivia und Virginia Birrer hervorgegangen, die unterdessen zum GC Oberkirch gewechselt haben. Sven Cremer aus der aktuellen Juniorenmannschaft hat mit 64 Schlägen den Platzrekord gehalten, bevor dieser am Interclub-Turnier der Serie B5 von drei Spielern auf 63 verbessert wurde; darunter der 13 Jahre alte Neal Woernhard aus Winterberg.
Rastenmoos: nur ein kurzer Golfplatz, den man auf den ersten Blick eher etwas unterschätzt, aber viele Aktivitäten, und ganz sicher eine Anlage, die einen Besuch wert ist!
Gruppenbild mit Junioren: Mike Weppernig, Benedict Muff, Philippe Weppernig, und vorne die Brüder Sven und Kevin Cremer vor dem Bistro des Clubhauses in Rastenmoos
