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Olympia –der heilige Gral für die Athleten
zelturnier von Peking ist genauso unvergessen wie die Freude, als er anschliessend zusammen mit Stan Wawrinka für die Schweiz das olympische Doppelturnier gewann.
Auch gegen die Aufnahme von Golf ins Olympiaprogramm wurden die längste Zeit von verschiedenen Seiten – nicht zuletzt von den besten Spielern – Einwände aller Art vorgebracht. Doch diese Gegenargumente sind inzwischen komplett verstummt, die Spieler, welche sie vorgebracht haben, sind älter geworden, und die heutige Generation von Cracks will an den Olympischen Spielen starten – allen voran Tiger Woods, der bereits erklärt hat, dass er alles tun werde, um sich zu qualifizieren.
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Im Artikel zu Olympia in dieser Ausgabe ist auch über den von der IGF vorgeschlagenen Spiel- und Selektionsmodus nachzulesen. Wird dieser in die Tat umgesetzt, dann hat Tiger alle Chancen, an den Start gehen zu können. Interessanterweise – so hat die ASG kürzlich bekannt gegeben – ist ein Start in Rio sogar für die besten Schweizer in Reichweite. Wendet man nämlich diese Selektionsmethode mit dem World Ranking an, so liegen Caroline Rominger auf Rang 61 und Julien Clément auf Rang 69, müssten sich also nur noch ein wenig steigern, um in diese ominösen Top-60 zu gelangen.
Als Tennis olympisch wurde, gab es zahlreiche Stimmen, welche einen Flop prognostizierten. Der Spielbetrieb im internationalen Tennis war ganz anders organisiert als in den meisten olympischen Sportarten. Das Grundmuster sieht üblicherweise nämlich etwa so aus: Landesmeisterschaften, Kontinentalmeisterschaften, zuoberst auf der Pyramide die Weltmeisterschaften, und als Krone für jeden Aktiven winken alle vier Jahre die Olympischen Spiele. Tennis dagegen hatte, ähnlich wie Golf, vier Majors: Australien Open, French Open, All England Championships in Wimbledon und US Open. Anders als bei uns im Golf spielen Männer und Frauen an den Majors gemeinsam; eigentliche Europa- oder Weltmeisterschaften als eigenständige Turniere gab es dagegen nicht. Doch die Sportler der Welt täuschten sich in Bezug auf die Einschätzung der Liaison von Olympia und Tennis: der Olympiasieg von Barcelona 1992 ist für Marc Rosset zum grössten Erfolg seiner Karriere geworden, und die Enttäuschung von Roger Federer über das Scheitern im Ein-
Aber das ist zur Zeit reine Zukunftsmusik. Solche Fragen werden sich in fünf bis sechs Jahren erst so richtig stellen, wenn eine neue Generation von Boys und Girls an die Spitze gelangen will. Über diese Generation ist in dieser Ausgabe ebenfalls einiges nachzulesen; zum Beispiel in der Reportage vom Final der Credit Suisse Junior Tour und von den nationalen Finals der U12 und U14. Hoffen wir, dass sich Dutzende von Mädchen und Buben aus diesen Jahrgängen das Ziel «Olympia» in grossen Lettern an die Wand des Schlafzimmers hängen werden, und dass sie dranbleiben, dieses Ziel nie aus den Augen verlieren und alles tun werden, um es zu erreichen. Immerhin sind die heutigen U14-Spieler und -Spielerinnen erst 20, wenn es nach Rio geht.Sie haben vielleicht vier Jahre später noch bessere Chancen!
Demgegenüber müssen wir anderen uns wohl damit abfinden, dereinst einmal Olympiagolf vor dem Fernseher oder in Einzelfällen als Zuschauer vor Ort zu geniessen. In die Elite der 60 besten Spieler oder Spielerinnen der Welt werden wir es nicht mehr schaffen. Und wohl auch nicht unter die 60 besten Journalisten...
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