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Zunahme in 10 Jahren
Golf ist auch ein Nachwuchssport: ein Zehntel aller Mitglieder von ASG-Clubs sind im Juniorenalter, etwa zu zwei Dritteln männlich und zu einem Drittel weiblich. Darüber hinaus hat sich seit dem Jahr 2000 eine ziemlich dramatische, aber sehr positive Entwicklung angespielt: während damals 1971 Boys und 995 Girls gezählt wurden, sind es 2009 3582 Boys und 1766 Girls eine Zunahme von 80%!

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Diese Aussagen stützen sich auf umfangreiches Zahlenmaterial, welches die ASG seit 1998 jährlich von den Clubs einfordert, wobei es nicht etwa nur um Kaderspieler oder ähnliches geht, sondern um alle Lizenzierten im Juniorenalter. Wie Barbara Eberhart, Chefin der Kommission Nachwuchs der ASG, ausdrücklich bestätigt, sind die Zahlen aller Jahre auf ein Maximalalter von 18 Jahren bereinigt worden – die frühere Kategorie 19 – 21 Jahre ist also eliminiert worden.
Während der Vergleichsperiode erhöhte sich die Anzahl der Mitgliederclubs der ASG von 72 auf 94, und die Anzahl der lizenzierten Erwachsenen erhöhte sich um rund 45% – die Steigerung von 80% bei den Junioren ist also eine signifikante Verbesserung!
Aus der detaillierten Beobachtung der Entwicklung können Schlüsse hergeleitet werden, die anschliessend in die
Verbandspolitik einfliessen und die weitere Entwicklung beeinflussen sollen.
Das im Jahr 2000 formulierte Nachwuchskonzept ging klar auf eine Verbesserung der Breite aus: man wollte so viele Kinder wie möglich mit dem Golf in Kontakt bringen und ihnen dann zu guten Grundlagen zu verhelfen. Durch eine intensive Förderung der Besten verbesserten sich auch die Leistungen an der Spitze, was die Zahlen ebenfalls belegen.
Interessante Beispiele
Die Entwicklung der Juniorenzahlen verlief von 2000 bis 2008 stetig nach oben, erlitt aber 2009 einen leichten Rückschlag um etwa 100 Boys und 30 Girls. Die Erklärung dazu kennt man noch nicht; als Hypothesen
• könnten der statistisch feststehende Geburtenrückgang seit 1997 oder auch ein Abflachen des Golfbooms herhalten. Am Stichtag Ende Saison 2009 waren in der ASG 5348 Jugendliche bis zum 18. Altersjahr lizenziert.
• Spielstärke. Vor zehn Jahren hatten weniger als die Hälfte der Kinder in den Golfclubs überhaupt ein Handicap; 30% spielten zwischen 0 und 30. 2009 sieht das ganz anders aus.
• 0 – 4,4: 2%
4,5 – 11,4: 6%
11,5 – 18,4: 7%
18,5 – 26,4: 10%
26,5 – 36: 20%
Anfänger oder Platzreife: 55% 90 Boys und 23 Girls haben ein Handicap von 4,4 oder besser; die jüngsten Mitglieder der Spitzengruppe sind die vier Boys der U12.
• Trainingsfleiss. Immerhin 2345 Boys (Vergleich 2000: 1371 Boys) und 1237 (633) Girls haben Ambitionen und tauchen regelmässig in den Juniorentrainings der Clubs auf; daneben gibt es auch ein paar Hundert weniger Ambitionierte und ein paar Trainingsfaule. Spezialförderung in Form von regelmässigen Privatstunden geniessen 673 (330) Boys und 338 (180) Girls. Im Vergleich zu 2000 ist das eine substanzielle Verbesserung.
• Turnieraktivitäten. 1862 Boys spielten 2009 an Clubturnieren mit; 2000 waren das noch bloss 1164 gewesen. Bei den Girls sind es heute 729 (384).
Denise Lavigne neuer ASG-Coach der Ladies und Girls
Régine Lautens ist ihrem Amt als Nationalcoach Ladies und Girls der ASG zurückgetreten. Die Kommissionen Elitesport und Nachwuchs haben rasch gehandelt und in der Person von Denise Lavigne eine bestens qualifizierte Nachfolgerin mit einem nahezu unschlagbaren Leistungsausweis gefunden. Die gebürtige Kanadierin war nach einer erfolgreichen Karriere als Spielerin bei den Amateuren und in verschiedenen Tours, darunter auch die LPGA Tour der USA, zwischen 1990 und 2004 im GC de Genève als Teaching Pro tätig, hat in dieser Zeit geholfen, eine schlagkräftige Juniorenmannschaft aufzubauen, und hat nicht zuletzt auch Spitzenspieler und -spielerinnen (wie Nora Angehrn oder Nicolas Sulzer) trainiert. Seit 2005 hat sie im Club de Golf Le Mirage in Québec gearbeitet und war Regionalcoach der Royal Canadien Golf Aossciation. 2003 / 04 war sie Hauptverantwortliche des damals neu gestarteten ASG-Programms «Girls & Golf». Denise Lavigne tritt ihr neues Amt im Januar 2010 an.
• In ASG-Turnieren treten 709 Boys und 255 Girls an; 2000 waren es noch 299 Boys und 76 Girls. Die grössten Zahlen liefern mit 248 Boys und 92 Girls heute die 10- bis 12-Jährigen!
• Im Vergleich Ost gegen West zeigen sich keine grossen Differenzen. Die Kids der Region West sind etwas trainingsfleissiger als in der Region Ost; entsprechend sind im Westen auch die Handicaps etwas tiefer. Aber die Unterschiede sind hier sehr gering und nicht signifikant.
• In den letzten 10 Jahren sind in den Kursen der ASG und der J+S-Leiter Golf 285 Personen (darunter 100 Pros) ausgebildet worden, von denen heute nicht mehr alle in dieser Funktion tätig sind.

• Das 2003 gestartete Programm «Girls&Golf» hat messbare Ergebnisse geliefert. Die Kurve lizenzierten Girls macht ab 2003 bei den Girls einen markanten Sprung nach oben.

Junioren gehören auf den Golfplatz, ins Training und in die Turniere. Je mehr Leistungsdruck von der Basis kommt, desto besser werden die Spitzenspieler – das ist die Philosophie hinter den Aktivitäten der Nachwuchskommission.
■ Urs Bretscher
Schnappschüsse vom CreditSuisse Junior Tour Finale, dem nationalen Finale der U14, und ein Gruppenbild vom «Season End» von Girls&Golf im GCThunersee, wo 46 Mädchen zuerst ein 18-Loch-Turnier und am Nachmittag (nach dem Spaghettibüffet) eine Putting-Competition austrugen.

Sandra Caviezel, Leiterin Sponsoring Credit Suisse Private Banking