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Gute Ratschläge von Leila

Das moderne Golfspiel hat mit dem Klischee der siebziger Jahre nichts mehr gemein: als man sich die Fitness an der Bar erarbeitete, indem man schwere … Bierhumpen stemmte. Heutzutage sind die Spitzenspieler wahre Athleten, und die Amateure wollen ihren Vorbildern auch in dieser Beziehung nacheifern. Dazu hat die Sportlehrerin und Fitnesstrainerin Leila Ungün ein spezifisches Trainingsprogramm für das Golf entwickelt.

Oberschenkel und Gleichgewicht

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Ziel: Stärkung der Oberschenkelmuskulatur, Verbesserung der Verankerung mit dem Boden und der Stabilität. Das rechte Bein ist gebeugt, der Fuss ruht auf dem Gleichgewichts-

Trizeps

kissen. Lavinia dreht den Rumpf und trainiert dabei die seitlichen Bauchmuskeln und das Gleichgewichtsgefühl. 15 Rotationen auf jedem Bein. Das Gleichgewichtskissen kann durch ein Frottiertuch oder eine gefaltete Gymnastikmatte ersetzt werden.

Ziel: Wichtig für den Downswing und um den Griff zu verbessern. Lavinia sitzt auf dem Swiss Ball (man könnte auch einen Stuhl verwenden) und zieht am Elastikband. Der Kraftaufwand variert nach dem Niveau des Spielers. Zwei Serien à 15 Wiederholungen.

Rumpfmuskulatur und Wirbelsäule

Ziel: Verbesserung der Haltung und Prophylaxe vor Rückenverletzungen. Es handelt sich um eine isometrische Übung, aufgestützt auf den Ellbogen und den Fussspitzen. Lavinia hebt ein Bein an und verharrt im Gleichgewicht. Man nennt die Übung das frontale Brett (unten). Wer Probleme mit der korrekten Haltung oder dem Rücken hat, kann sich auf den Knien aufstützen. Drei Serien à 15 Sekunden.

Dimitri Bieri hat das Indoor Golf Trainings Center in Etagnières mit der Vision ins Leben gerufen, eine ideale Trainingsgelegenheit zu schaffen, die höchsten Ansprüchen gerecht wird. Bis anhin mangelte es noch an Kompetenz für den physischen Bereich. Diese Lücke konnte durch die Zusammenarbeit mit Leila Ungün (www.golf-fit.ch) geschlossen werden. Ihr Fachwissen über Fitness ist im Schweizer Golf bereits bekannt, denn die Expertin unterrichtet seit einiger Zeit im Rahmen der regionalen Kader. «Ich betreibe seit langer Zeit verschiedenste Sportarten. Golf habe ich jedoch erst vor fünf Jahren in Payerne entdeckt», erklärt die Trainerin. «Schnell habe ich erkannt, dass Golf einen hohen Anspruch an die Fitness stellt und verschiedene Qualitäten körperlicher Fertigkeiten bedingt. Ich wollte mein diesbezügliches Wissen erweitern. Dazu bin ich in die USA gereist, da dort ein spezifisches Ausbildungsangebot besteht. Dieses habe ich genutzt und zudem einen Lehrgang in Kine-Physio für Golf absolviert.»

In der Folge hat Leila Ungün vor drei Jahren ihr Golf-Fit Konzept erarbeitet und die gleichnamige Internetseite aufgeschaltet. Das hat in den angesprochenen Kreisen ein positives Echo ausgelöst, denn seitdem arbeitet sie mit verschiedenen Junioren aus den Regionalkadern sowie mit Amateuren und Pros zusammen und amtet zudem als

Schulter-Rotatoren

Lavinia steht im Gleichgewicht auf einem Bein, gleichzeitig hebt sei den Arm mit einem kleinen Medizinball in der Hand. Zwei Serien à 10-12 Wiederholungen.

Schultergürtel (I)

Ziel: Stärkung des Oberkörpers zugunsten eines soliden Backswings. Lavinia ist vorgebeugt und zieht das Elastikband abwechselnd auf Schulterhöhe zu sich. Zwei Serien à 15 Wiederholungen.

Fitness-Coach des türkischen Golf-Nationalteams. «Ich habe stets junge Spieler angeleitet und dabei deren hohe Motivation geschätzt. Sie haben schnell begriffen, dass Fitness viel Profit verspricht: so verbessern sich nicht nur die physischen und technischen Leistungen, sondern ein durchtrainierter Körper ist auch weniger verletzungsanfällig. Überdies wissen auch die Jungen, dass eine gute physische Verfassung den mentalen Bereich positiv beeinflusst. Allgemein kann ich feststellen, dass in den letzten fünf Jahren das Interesse an der Fitness gewachsen ist. Praktisch alle Golfer beschäftigt dieses Thema, unabhängig ihres Alters und ohne selber Athleten oder Single-Handicapper zu sein».

Die Zusammenarbeit mit Dimitri Bieri hat dazu geführt, im IGTC Etagnières einen spezifischen Fitnessraum einzurichten. Leila Ungün erteilt dort Privat- und Gruppenunterricht. «Der Winter naht, und die Saison geht zur Neige: es ist die ideale Zeit, sich um einen ausgewogenen Muskelaufbau zu kümmern. Diese Arbeit erstreckt sich in der Regel über zwei Monate und umfasst den ganzen Körper. Wenn sich der Saisonbeginn nähert, erfolgt der Wechsel zu spezifischen Basisübungen für das Golfspiel und zur Prävention vor Verletzungen. Was man sich merken muss: diese Arbeit ist auf Dauer ausgerichtet. Demnach bringen kürzere aber regelmässige Einsätze mehr als lange, aber weit auseinander liegende. Und für diejenigen, die über keine überdurchschnittliche Physis verfügen, gilt es, den Aufwand langsam zu steigern. Ich rate wöchentlich zu zwei Fitness-Lektionen (45-60 Minuten, inklusive ein

Seitliche Rumpfmuskulatur

Ziel: Stärkung der Muskelpartie, die während dem Swing stark beansprucht wird, und Schutz der unteren Wirbelsäule. Die Füsse fest auf dem Boden und mit dem Oberrücken auf den Swiss Ball gestützt, führt Lavinia mit einem Medizinball (2 bis 3 kg) in den Händen Rotationsbewegungen aus. Zwei Serien à 12-15 Wiederholungen.

Schultergürtel (II)

Mit einem «Swing Trainer» stärkt Lavinia den Rumpf und die Schultern, indem sie den Anfang eines Backswings ausführt. Zwei Serien à 12-15 Wiederholungen.

Dehnungsprogramm) sowie zwei Cardio-Trainings (zum Beispiel Nordic Walking), bevorzugt in Intervallform. Ein solches Grundlagentraining garantiert für 2010 gute Resultate!»

Lavinia Floris, Assistant-Pro in Vuisssens und Partnerin von Dimitri Bieri im Golf Training Center, arbeitet seit über zwei Jahren mit Leila Ungün zusammen. Sie hat sich gerne als «Model» für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt und gibt auch bereitwillig Auskunft über die Arbeit mit ihrem Coach: «Ich habe festgestellt, dass ich während dem Training jeweils viel Energie verlor. Deshalb habe ich beschlossen, meine Fitness zu verbessern, um länger trainieren zu können. Wir haben mit einem allgemeinen Körpertraining begonnen, bevor golfspezifische Übungen an der Reihe waren. Ich wollte in erster Linie meine Muskelkraft verbessern, denn mein Format glich demjenigen einer Spaghetti… Das Resultat der Bemühungen erfreut mich sehr, und ich fühle mich viel wohler in meinem Körper. Zusätzlich hat die Disziplin, welche ein Fitness-Programm erfordert, auch beim Golftraining positive Folgen gezeitigt. Fitness beinhaltet demnach nicht nur eine physische Komponente, sondern auch eine mentale. Abschliessend kann ich sagen, dass ich heute robuster bin und konstanter spiele.»

Dehnen der Wirbelsäule (II)

Dehnen des oberen Rückens und der Schultern. Lavinia stützt sich auf den Knien am Boden und mit den Ellbogen auf dem Swiss Ball auf und verharrt 15 Sekunden in der Dehnung.

Dehnen der Wirbelsäule (I)

Ziel: Lockerung der hinteren Körperhälfte (Oberschenkel und Rücken). Lavinie dehnt die betreffende Körperpartie durch Beugen der Beine und des Oberkörpers zur Seite.

Revolution...

Leila Ungün wirkt bereits seit einigen Jahren als Fitness-Expertin für Golf. Ihr verdanken auch einige Spieler des Nationalkaders eine gute körperliche Fitness.

www.jivahillgolf.com

Der erste Golfplatz in Europa mit Kunstrasen auf allen Abschlägen und Greens.

Dehnen der Wirbelsäule (III)

Dehnen des unteren Rückens. Auf dem Rücken liegend zieht Lavinia die Oberschenkel gegen den Rumpf und verharrt 15 Sekunden in dieser Stellung.

Legende g

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