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Balance ist das Wichtigste
Man kann unmöglich einen gvten Ball hauen, wenn man nicht über einen ausbalancierten Schwung verfügt. Die Balance in der Bewegung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen eines soliden, repetitiven Schwungs; einige leichte Übungen können jedem Spieler, jeder Spielerin mehr über die eigene Balance verraten.

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Jeder Mensch hat sein eigenes Balancegefühl, und das gilt es herauszufinden. Man sagt ja immer wieder und in vielen Bereichen, man müsse lernen, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Das ist mit Sicherheit auch hier richtig: wenn jemand versucht, gegen seine eigenen «Basics» anzutreten, dann kann das auf die Dauer nicht gut gehen. Wenn man den Besten zuschaut, dann erkennt man rasch auch hier teilweise grosse Unterschiede. Es reicht, die Ansprechpositionen von drei der bekanntesten Golfer miteinander zu vergleichen: Tiger Woods, Ernie Els und Sergio Garcia. Das gilt auch für die Clubspieler. Wenn ich jemandem eine Lektion erteile, dann achte ich darauf, ob er sich in seiner eigenen Ansprechposition wohl fühlt. Tut er – oder sie – das nicht, dann müssen wir zuerst einmal dieses Problem lösen, bevor es überhaupt ans Schwingen geht.

Wie gesagt: jeder Mensch hat sein ureigenes Balancegefühl. Dabei geht es immer darum, das Zentrum des Körpers, das ich im Becken lokalisiere, so über das Fundament der Füsse zu stellen, dass Stabilität, Wohlbefinden und Aktionsbereitschaft erreicht wird. Wir suchen eine athletische Körperhaltung als Ausgangsposition für eine sportliche Höchstleistung. Denn im Unterschied zu anderen Leuten bin ich der Meinung, dass ein Golfschwung ein komplexer Bewegungsablauf ist, an welchem alle Muskeln des ganzen Körpers beteiligt sind.
Gewicht gibt Aufschluss
Beschaffen Sie sich einen schweren Gegenstand, der sich leicht halten lässt – ein Medizinball wie auf unseren Fotos wäre ideal. Jetzt nehmen Sein ihre Ansprechposition ein.
Achten Sie darauf, ob Sie das Gewicht ihres Körpers, also eigentlich das Gravitationszentrum, eher über dem Vorfuss oder eher in der Mitte des Fusses spüren wollen. Wo fühlen Sie sich bequemer, sicherer?
Ebenfalls herausfinden sollten Sie, wie weit Sie die Knie beugen müssen, um auch hier das Gefühl zu haben, ausbalanciert, bequem und startbereit zu sein.
Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie eine gerade Wirbelsäule behalten, dass Sie sich also nicht gegen vorne beugen.
Jetzt schwingen Sie den Medizinball in einer Golfschwung-ähnlichen Art, wobei Sie darauf achten, ob es Ihnen leicht fällt, die Balance durch die ganze Bewegung hindurch zu halten.
Sie müssen den Ball nur leicht hin und her schwingen; ohne Kraft, ohne ihn zu beschleunigen und ohne ihn wegzuwerfen; es gibt mit solchen Gewichten auch Verletzungsrisiken.
In den Fotos zeige ich Ihnen weitere, einfache Übungen, die Ihnen Aufschluss über Ihr eigenes Balancegefühl geben; sozusagen über Ihre «Basic Balance».
Natürlich besteht die Idee darin, diese Balance anschliessend in Ihren Golfschwung zu übernehmen. Eine der Änderungen am Schwung, die Tiger Woods nach dem Wechsel des Coachs (von Butch Harmon zu Hank Haney) vorgenommen hat, betrifft die Balance: er schwingt heute mit weniger gebeugten Knien und hat seinen Gewichtsschwerpunkt eher etwas weiter gegen den Vorfuss verschoben.



Wenn es dem besten Golfer der Welt hilft, dann kann es jedermann helfen, seine optimale Balance zu finden und sie dann in seinen Golfschwung zu integrieren!
Auch das ist Balance: fühlt man sich besser mit dem Gewicht eher vorne im Fuss oder besser hinten gegen den Absatz? Wippen auf den Füssen oder Schwingen des Medizinballes, mit zwei Range Balls platziert wie im Bild, um herauszufinden, in welcher der beiden Positionen man sich wohler fühlt.
Email: glenmuir@glenmuir.ch www.glenmuir.ch
Steve Rey ist Headcoach im GCPatriziale Ascona und gleichzeitig auch Präsident der Ausbildungskommission der Swiss