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Das AhaErlebnis
Aus dem Leben von «Joe Golfer»
Langsames Spiel ist überall ein Ärgernis – sowohl bei freundschaftlichen Runden in der Clubszene als auch bei grossen nationalen Sponsoren-Turnieren.
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Schauplatz 1: Costa Blanca, Spanien. Drei ausgewanderte Senioren und der Besucher aus der Schweiz treffen sich zu einer gemütlichen Golfrunde – im wahrsten Sinne des Wortes. Trotz meinen regelmässigen Bemühungen, die Spielkadenz der drei älteren Herren etwas zu beschleunigen, wuchs unser Rückstand auf den Flight vor uns kontinuierlich. Und die nachfolgende, recht sportliche Equipe stand sich die Beine in den Bauch. Aber das nahmen die drei Wahl-Spanier weder wahr noch hätte es sie interessiert. Und Durchspielen lassen kam eh nicht in Frage…
Dann kamen wir zu einem Teich, in dem nicht allzu weit vom Ufer entfernt fünf Bälle lagen – mit einem langen Ball-Retriever gerade noch herauszuholen. Und tatsächlich: Einer der Senioren packte stolz ein solches Riesen-Utensil aus und begann hingebungsvoll zu fischen. Nachdem er – interessiert beobachtet und wortreich kommentiert von den beiden anderen – in mehreren Anläufen endlich drei Bälle erobert hatte, forderte ich meine Mitspieler mit Hinweis auf den hinter uns wartenden Flight höflich-bestimmt zum Weiterspielen auf. Der Angler schaute mich zuerst erstaunt an. Dann erwiderte er kurz und trocken: «Wenn die Spieler hinter uns einmal warten müssen, ist das nicht weiter tragisch.»
Schauplatz 2: Zentralschweiz, Turnierserie der nationalen Airline. Schon die Startliste lässt nichts Gutes erahnen: 40 Dreierflights in Acht-Minuten-Abständen! Erster Gedanke: Typisch, da kommt der Kommerz wieder einmal vor dem Spielvergnügen. Ich stellte mich mental schon einmal auf eine Fünf-Stunden-Runde ein… Es sollte schliesslich noch schlimmer kommen: Geschlagene sechs Stunden waren wir als eine der letzten Gruppen unterwegs.
Das Aha-Erlebnis des letzten Jahres aber hatte ich am und nach dem 4. Loch, einem Par 3: Schon hier stauten sich vier (!) Flights. Und beim leicht erhöhten Abschlag 5 sonnte sich der Marschall seelenruhig in seinem Cart – mehr liegend als sitzend... Als ich nach rund einer halben Stunde endlich bei ihm war, fragte ich ihn, ob er denn nicht den Spielfluss etwas beschleunigen könnte? Er schaute mich zuerst gelangweilt-mitleidig an. Dann erwiderte er kurz und trocken: «Warten ist Bestandteil des Spiels!» Wirklich?
Quintessenz: Solange es – ich hoffe nur vereinzelte – ClubOffizielle mit einer solchen Einstellung gibt, wird man der Hackerszene die Unsitte des langsamen Spiels nie austreiben können.
■ Rolf Moning ist Leiter Medienstelle bei der bfu –Beratungsstelle für Unfallverhütung.
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Die Strategien von Martin Rominger
Aus dem Greenside-Bunker aufs Green, das ist kein Problem – auch Amateure können bei richtiger Technik und ein wenig Training ganz gute Bunkerspieler werden. Für einen Turnierspieler ist es aber nicht gut genug, den Ball nur aufs Green zu spielen; nahe an der Fahne oder gar im Loch muss er sein.
