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Viereckig ja – aber rund genauso

Mit Spannung nimmt man den ersten viereckigen Driver zur Hand, setzt einen Ball aufs Tee und schwingt. Die Überraschung bleibt aus... der Ball fliegt, geradeaus, ungefähr so weit wie mit einem der bisherigen runden Driver. Golf Suisse hatte über die Winterzeit alle bereits lieferbaren Neuheiten im Test, dazu auch zwei, drei Exemplare aus dem Jahrgang 2006 (zu Vergleichszwecken). Was also soll der Hype mit den viereckigen Drivern, die alles besser können sollen?

Was im November – wie immer auf dem dafür bestens geeigneten, in mildem Klima gelegenen Golfplatz von Sion – noch nicht zur Hand war, bestellten wir im Januar zur zweiten Runde im Test, um allen Lesern einen kompletten Überblick über den Markt der Driver zu geben. Viereckig oder nicht? Sicher ist: es funktioniert. Sicher ist ebenfalls: es sieht anders aus. Und sicher ist drittens: alle Golfer werden sich eine eigene Meinung bilden, zu der die folgenden Kommentare ein wenig beitragen werden. Doch es führt kein Weg am Selber-Ausprobieren vorbei; bereits im März beginnt die Saison der Demo-Tage landauf, landab. Also nix wie hin und mutig zugelangt; vielleicht ist «viereckig» die Lösung für das leidige Problem?

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Callaway FT-i und FT-5

Das Konzept des viereckigen Clubheads bei Drivern haben wir in der letzten Ausgabe des Jahres 2006 bereits besprochen. Das in die hinteren Ecken verlagerte Gewicht erlaubt eine weitere Verbesserung des «MOI» (Moment of Inertia, zu deutsch Massenträgheit) während des Schwungs, was in etwa mit der Stabilität des Clubheads bei ungenauem Treffen des Balles umschrieben werden könnte. Wird der Ball jedoch in der Mitte getroffen, so hat dieses Konzept keine Vorteile. Deshalb ist der FT-i der ideale Driver für Einsteiger und Leute, die Mühe haben, den Ball regelmässig mit der Mitte zu treffen. Hohe Fehlertoleranz kombiniert sich hier mit einem hohen Abflugwinkel. Der FT-i setzt wirklich neue Massstäbe in Bezug auf Leichtigkeit des Spielens, was nichts mit der reinen Distanz zu tun hat (auch das ist physikalisch begründet!); er hat einen enorm grossen Sweetspot. Die Waffe für den ambitionierten Spieler dagegen ist der FT-5, die modellgepflegte Variante des FT-3, der bei hohen Swngspeeds länger ist als der FT-i. Mit ihm lässt sich der Ball besser manövrieren. Beide Clubs kommen serienmässig mit Fujikura-Schäften und können in den drei Varianten Draw, Neutral oder Fade bestellt werden, was eine entsprechende Gewichtsverteilung im Kopfinneren bedeutet.

Fazit:Der Theatercoup mit der viereckigen Form sitzt der ganzen Branche in den Knochen. Die Theorie (mehr Toleranz bei schlechten Treffern) bestätigte sich in der Praxis eindrücklich: mit dem FT-i ist es schwieriger, daneben zu hauen. Allerdings: wer einen miesen Schwung hat, für den wird es nie einen Driver geben, der nur den Fairway trifft. Trotzdem ist die Toleranz des FT-i verblüffend, dank des hohen MOI. Der FT-5 dagegen kann jedem guten Spieler empfohlen werden; er ist ein Weitenjäger, was aber vom richtigen Schaft-Fitting abhängig ist. Der serienmässige Schaft (Fujikura EP150) ist dagegen eher ein Allrounder für mittlere Handicaps – für einen aggressiven Schwung nicht stabil genug.

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