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Golf in der Turnhalle

Aus dem Nachwuchssektor kommen langsam, aber sicher dynamische Signale. Nachdem die beiden Regionalcoaches Patrick Kressig und Christophe Bovet nun in ihren Grundlagenarbeiten ziemlich vorangekommen sind, stellten sie einer erfreulich grossen Zahl von Juniorencaptains und Juniorenbetreuern aus zahlreichen Clubs der ganzen Schweiz das neu geschaffene «Handbuch mit Golfübungen für Junioren» vor. Als Plattform für diesen Launch wurde die alljährlich im Bundesamt für Sport in Magglingen stattfindende Tagung der Juniorenveranwortlichen gewählt, die einer der Programmpunkte des mehrtägigen J+S-Kurses für Golf war – der auch zum Further Education Programm der Swiss PGA gehört.

«Handbuch mit Golfübungen für Junioren»: der Ordner umfasst in reich bebilderter und kommentierter Form zahlreiche Übungen für Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts, die es ihnen erleichtern soll, spielerisch einen raschen Zugang zum Golf als Wettkampfsport zu finden. Verfasst wurde das Handbuch von den beiden Regionalcaptains, welche die Übungen in den Fotos gleich selber demonstrieren. Zum Buch kommt eine

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CD, welche zahlreiche weitere Dokumente enthält, wie Jahresplanung, Tabellen, Formulare, Kontrollblätter, Checklisten oder andere Trainingshilfsmittel; meistens als Excel-Dateien. Selbstverständlich sind Buch und CD sowohl in deutsch als auch in französisch erhältlich (das Übungshandbuch auch in englisch).

Die gesamte Arbeit von Patrick Kressig und Christophe Bovet wurde in Form ihrer Diplomarbeit im Rahmen des Trainergrundkurses von Swiss Olympic 2006 geleistet. Beide arbeiteten als Pros, bevor sie von der ASG für die beiden im Sommer 2005 ausgeschriebenen Stellen als hauptamtliche Regionalcoaches im Nachwuchsbereich aus einer ganzen Reihe von Bewerbungen ausgewählt wurden. Vorher waren Kressig in Wylihof, Bovet in Vuissens als Golflehrer tätig. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, alles zu tun, um die Nachwuchskatego- rien in der Schweiz weiter zu stärken. Das heisst enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für das Juniorentraining in den Clubs. Mit dem neuen Handbuch nun soll eine Vereinheitlichung und Harmonisierung der Ausbildung in allen Clubs angestrebt werden, was sich in vertikaler Beziehung durch erleichtertes Integrieren der Jugendlichen in den regionalen und nationalen Kadern und Nationalmannschaften auswirkt. Anlässlich der Zusammenkunft in Magglingen wurden auch statistische Daten präsentiert. Der Aufwärtstrend ist unübersehbar. Insgesamt kann die Aussage gemacht werden, dass es mehr und mehr jugendliche Golfer in der Schweiz gibt, die ein sehr tiefes Handicap haben und Turniere spielen.

Etwas problematischer sind die sinkenden Teilnehmerzahlen der Boys an den ASG 14+under Turnieren, wie auch die stagnierenden Teilnehmerzahlen an den ASG 12+under Meisterschaften. Diese Entwicklung wird innerhalb der Nachwuchskommission der ASG vertieft weiterverfolgt. Mit gezielten Aktionen wird auch schon im 2007 Gegensteuer gegeben.

News und Änderungen

Girls & Golf wurde vor drei Jahren als Spezialprogramm zum Aufbau der weiblichen Hälfte des Nachwuchsbereichs gestartet; die Teilnehmerzahlen bei den Girls hinken –gleich wie das Leistungsniveau übrigens – deutlich hinter denjenigen der Boys her. Doch der positive Trend ist unübersehbar: 2005 nahmen 125 Mädchen an den Nachmittagen von G&G teil; 2006 waren es bereits 190! Unter der technischen Leitung von Nationalcoach Régine Lautens wird Girls & Golf getragen vom Engagement von Barbara Eggler (Heidental), Sabyna Blok (Losone) und Esther Valera (Crans). Das erfolgreiche Team verspricht sich für die kommende Saison eine weitere Steigerung; Girls & Golf will allen Mädchen zwischen 7 und 14 Jahren den Einstieg ins Turniergolf ebnen. Neu werden ab sofort sogenannte «Follow up days» zum Programm gehören; man will sicherstellen, dass der Übergang vom Einsteigerprogramm in die normalen Strukturen des Nachwuchsgolf funktioniert. Diese Tage werden in Leistungsgruppen durchgeführt und von Proetten geleitet. Zum Programm gehören die Basics des Golfschwungs, das Kurzspiel, die Fitness (Kraft), Regeln und Etikette sowie das Fördern des Team Spirit.

• Zu reden gab in Magglingen das angekündigte Verschwinden der Kategorie Junioren. Spieler werden am Ende des Jahres, in welchem sie 18 Jahre alt werden, aus den Kategorien Boys und Girls direkt zu den Amateuren übertreten; die bisherigen Kategorien Youth und Lady Juniors (19–21) verschwinden. Das ist nicht etwa eine schweizerische Extrawurst, sondern ein Beschluss der EGA, die keine eigenen Team-Europameisterschaften für diese Kategorie mehr durchführen wird. Grund dafür ist das enorm gestiegene Leistungs- niveau schon bei den Boys und Girls, die heutzutage praktisch die Teams der Amateure bilden.

• Zusätzlich zu den beliebten Junior Golf Tests – ein Programm das den Kindern rasch zur Platzreife verhilft –ist ein Projekt vorbereitet, das zu einem ersten Handicap verhelfen soll und so den Weg ebnet, dass der jüngaste Nachwuchs auf dem Golfplatz selber weiterlernen können. Es nennt sich «My first Handicap» und wird lanciert, sobald die Plätze über das nötige 9-Loch Course Rating verfügen.

Die Tests sind im übrigen konform mit den Handicap Richtlinien der EGA und der ASG.

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