2 minute read

Die Wogen gingen mässig hoch

Mit grosser Spannung hatten zahlreiche Leute die Delegiertenversammlung der ASG erwartet; die sich im Laufe des Jahres 2006 zuspitzende Situation um das Public Golf und der schwelende Konflikt zwischen ASGI und Migros schienen nach Reaktionen seitens des Verbandes und seiner Mitglieder geradezu zu rufen. Doch die Versammlung zeigte, dass sich in erster Linie die direkt Betroffenen in diesen Fragen engagieren, und dass die Möglichkeiten der ASG zum Eingreifen aus verschiedenen Gründen limitiert sind.

Die ASG blickt auf ein Jahr zurück, das sich in der Einschätzung uneinheitlich zeigt. Der Verband stützt sich auf eine ausgezeichnet funktionierende Organisation und hat sich in der Ausbildung des Nachwuchses und im Betreuer- und Trainierwesen nochmals bessere Strukturen gegeben. In finanzieller Hinsicht konnten den Delegierten ein positiver Abschluss und auch ein ausgeglichenes Budget präsentiert werden.

Advertisement

Andrerseits sind die sportlichen Ergebnisse der Nationalteams im Vergleich zu früheren Jahren nicht gerade enttäuschend, aber doch eher durchschnittlich, und bei den Pros herrscht sogar Katzenjammer. Zwar ist die ASG für die Pros nicht zuständig; sie hat aber trotzdem ein ausgesprochenes Interesse daran, dass die besten Schweizer Turniergolfer sich endlich auch international wieder profilieren, weil davon das Turniergolf auf allen

Levels profitiert. Deshalb sind im Budget deutlich mehr Mittel eingesetzt, um den Übertritt von den Amateuren zu den Pros zu erleichtern. Und schliesslich ist da dieser Konflikt zwischen den beiden grossen Playern im Public Golf: der ASGI, welche dem Verband angeschlossen ist, und der Migros, welche mittlerweile über sechs grosse Golfparks verfügt und nun mit der Lancierung einer eigenen Golf-Karte zum direkten Konkurrenten der ASGI geworden ist. Bereits in den Regionalmeetings des letzten Jahres hat der Vorstand der ASG angekündigt, als Reaktion auf diese Entwicklungen selber die Initiative zu ergreifen. Immerhin hat die ASG den statutarischen Auftrag, den Golfsport in der Schweiz zu fördern und zu überwachen; die Statuten schränken diesen Zweckartikel nicht ein, so dass nach Interpretation der gesamte Golfsport gemeint ist; also auch der club- oder verbandsunabhängige Bereich. Anlässlich der DV nun ist das Projekt einer Einzellizenz vorgestellt worden, welche parallel zur ASG-Karte – wie sie alle Mitglieder eines der ASG angeschlossenen Clubs besitzen – an Golfer mit Platzreife oder Handicap zu noch auszuarbeitenden Bedingungen abgegeben werden könnte. Mit diesem Vorschlag folgt die ASG dem Beispiel anderer europäischer Länder. Man verspricht sich von einer solchen Einzellizenz langfristig eine Beruhigung des Geschehens im Bereich des clubfreien Golfs, ist sich aber innerhalb des Vorstandes bewusst, dass sich der Verband in die rein kommerziellen Aspekte der Betreiber von Golfanlagen nicht einmischen kann, sondern dass sein eigentlicher Zuständigkeitsbereich das Spiel ist.

Das Projekt «ASG-Lizenz für unabhängige Golfer» fand bei vielen Delegierten Zustimmung; bereits wurde aber eine Motion deponiert, die von zehn Clubs unterzeichnet ist und grosse modo verlangt, beim Status Quo zu bleiben. Der Verstand wird das Projekt in den nächsten Monaten nun weiter bearbeiten, es dann in den Regionalmeetings des kommenden Herbstes zur Diskussion vorlegen und – wenn alles gut geht – für die Delegiertenversammlung 2008 eine Änderung des betreffenden Artikels in den Statuten vorbereiten.

Sechs Aufnahmegesuche wurden gestellt, welche von der Aufnahmekom- mission allesamt als reglementskonform eingestuft wurden und mit der Ausnahme des GC Axenstein alle diskussionslos gutgeheissen wurden. Der kleine Neunlochplatz in Morschach oberhalb Brunnen, der gegenwärtig gerade im Bau ist, fand die Zustimmung der Delegierten dagegen nicht. Die Delegierten der 81 vertretenen Clubs und 7 Vereinigungen stimmten im Weiteren verschiedenen Änderungen der Statuten zu, darunter auch dem neuen Artikel «ASG-Karte».

Gemäss diesem kann der ASG-Vorstand die Anzahl Karten pro Club beschränken. Bei einer missbräuchlichen Verteilung oder unbefugten Verwendung wird der Vorstand ermächtigt, Sanktionen zu ergreifen. Klare Zustimmung erfuhr das geänderte Homologierungsreglement, das einen Vergleich der erzielten Resultate auf den verschiedenen Golfplätzen erlaubt. Das Reglement hat im Bereich Sicherheit wichtige Ergänzungen erfahren. So kann beispielsweise ein Platz nicht homologiert werden, wenn sich zwei Spielbahnen kreuzen. Auch die Gesamtlänge eines Platzes hat man neu festgelegt: Diese darf für

9 Löcher nicht unter 1950 m und für

18 Löcher nicht unter 3900 m liegen.

Neuaufnahmen

• Golfclub Gams-Werdenberg

• Golfclub Oberkirch

• Golf Club Rheinfelden

• Golfclub Weid Hauenstain

• Verein MidAmateure.ch

This article is from: