Ein Genie macht Pause

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Freund, der im gleichen Ort wohnte. Dessen Vater besaß einen Betrieb, der der Meisterinnung angehörte. Diese Beziehungen waren stärker als ein gutes Abschlusszeugnis. Das empfand Ulrich als ungerecht und demotivierend. Er selbst hatte dem Mitbewerber noch Nachhilfe in Mathematik gegeben, damit er überhaupt die Prüfung bestand. Das Ergebnis war aber nur die Note 4,1. Dennoch reichte es, um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden. Dass Ulrich Backeshoff sehr enttäuscht war und schlagartig den Spaß an diesem Beruf verlor, ist nachvollziehbar. Doch in jedem Ende wohnt ein neuer Zauber inne. Dem nächsten Versuch, den er als Koch startete, wohnte dieser Zauber allerdings noch nicht inne. Ulrich Backeshoff fing eine Kochlehre in Hagen in Westfalen an, die er aber schon nach einem halben Jahr sehr langweilig fand. Er brach die Kochlehre ab und die investierte Zeit wurde dann immerhin als Praktikum gewertet. Die Idee zu eine Kochlehre war nicht ganz so abwegig wie Ulrich Backeshoff erklärt: „Ich konnte vorher schon nicht ganz so schlecht kochen. Meine Mutter hat uns Jungs trainiert. Ich habe zu Hause kochen gelernt und nicht nur das. Treppeputzen war Pflicht und als Jüngster musste ich auch noch die Schuhe putzen.“

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