SVW Buwe Blatt Ausgabe 8 Saison 2022/2023

Page 1

2. Runde

1. FC Nürnberg

Markus Weinzierl soll die Rakete zünden

1€ | Ausgabe 08 | Saison 2022/2023

Liebe Waldhöfer,

heute möchte ich euch herzlichst zu unserem DFB-Pokal Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg in unserem Wohnzimmer, dem Carl-Benz-Stadion begrüßen. Wie ihr mitbekommen habt, habe ich mir im Training leider das Kreuzband gerissen, weshalb ich heute nicht mit der Mannschaft auf dem Platz stehen kann. Nach meiner erfolgreichen Operation bin ich heute erstmals wieder im Stadion und freue mich mit euch, das Pokalerlebnis zu genießen. Die Resonanz nach meiner Diagnose war überwältigend. Ob Trikotaktion beim Aufwärmen in Osnabrück oder Torjubel gegen Saarbrücken – das ist meine Mannschaft und das ist der Waldhof.

Bereits im Spiel gegen Holstein Kiel haben wir gezeigt, dass wir an einem guten Tag auf Augenhöhe mit einem Zweitligisten agieren können. Dies ist nun auch wieder unser Ziel am heutigen Dienstagabend. Waldhof, DFB-Pokal und Flutlicht – gibt es noch mehr zu sagen? Eigentlich nicht! Auch wenn ich selbst nicht spielen kann, weiß ich, dass wir als Mannschaft heute wieder alles auf dem Platz lassen werden, um als Sieger vom Platz zu gehen. 7 Heimspiele und 7 Siege stehen für sich.

Heute können wir nur im Kollektiv erfolgreich sein. Kämpfen und Siegen von der ersten Sekunde an. Mit voller Unterstützung auf den Rängen und vollem Einsatz auf dem Rasen. Lasst es uns angehen!

Mit freundlichen Grüßen

Marco Höger

VORWORT / GEBURTSTAGE Marco Höger

11. SPIELTAG 1. FC Saarbrücken

HEUTIGER GEGNER 1. FC Nürnberg

CARL-BENZ-STADION

Die West soll Günter-Sebert-Tribüne werden

IN-TEAM

Fridolin Wagner

STATISTIK / SPIELTAG

Ein Blick in die 3. Liga / DFB Pokal-Spiele

MANNSCHAFT

Kader und Trainerstab

POKAL SPLITTER / NACHRUF

Ein Blick in die 2.Pokalrunde / Jürgen Sundermann

Der Ehren- und Ältestenrat gratuliert den Mitgliedern zu den runden und besonderen Geburtstagen.

Oktober

Sinn, Klaus 18.10.193686 Jahre Steube, Tobias 18.10.198240 Jahre Jordan, Ursula 23.10.194082 Jahre Saller, Martha 24.10.193686 Jahre Geiss, Werner 25.10.193191 Jahre Metz, Tim Leon 26.10.200220 Jahre Schöpfner, Tobias 27.10.197250 Jahre

IN-TEAM / WAS MACHT EIGENTLICH? SVW Splitter / Sascha Licht

KLASSIKER Spektakuläre Duelle mit dem 1.FC Nürnberg

RÜCKBLICK

Impressionen vom Erstrundenspiel gegen Holstein Kiel

SPONSOREN

HISTORIE Blick ins Archiv

FANS

Fanclub DoppelPass verleiht Auszeichnung

U23

Seegert-Team überrascht den Spitzenreiter

CEG Geburtstage

MITGLIEDER

Spagerer, Karla 27.10.192993 Jahre Apfel, Hans-Peter 28.10.194082 Jahre Passaniti, Ricardo 28.10.199230 Jahre Diemer, Marlon 30.10.200220 Jahre Haas, Karlheinz 30.10.194280 Jahre Rothermel, Werner 31.10.194181 Jahre

32022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATTAUF GEHTS BUWE! KÄMPFEN UND SIEGEN! VORWORT 03 04
06
22
21
19
20
16
13 15
14
07
09 08
10
12

Waldhof holt den Derbysieg

(wy) Nach dem Pokal-Aus in Walldorf und dem 0:5-Debakel in Osnabrück hat der SV Waldhof Mannheim durch den 1:0-Sieg im Südwest-Derby gegen den 1.FC Saarbrücken Wiedergutmachung betrieben. Dominik Martinovic gelang in einem intensiven und emotionalen Lokalduell vor 12.068 Zuschauern in der 33. Minute der goldene Treffer.

SVW-Trainer Christian Neidhart nahm im Vergleich zum Osnabrück-Spiel drei Veränderungen in der Startelf vor: Daniel Keita-Ruel durfte erstmals von Beginn an aufs Feld, dafür musste Dominik Kother weichen. Zudem ersetzte der wiedergenesene Gerrit Gohlke den gelb-rot-gesperrten Julian Riedel, und Berkan Taz rückte für Marc Schnatterer in die Anfangsformation. Waldhof kam gegen die Saarländer mit viel Druck aus der Kabine sowie dem Willen, die Schmach der Vorwoche vergessen zu machen. Die Mannheimer schufen sich ein optisches Übergewicht, Torgefahr strahlten die Blau-Schwarzen aber ebenso wenig aus wie die zunächst sehr passiven Saarbrücker. Und so dauerte es bis zur 32. Minute, ehe Dominik Martinovic erstmals den gegnerischen Schlussmann Daniel Batz prüfte. Nachdem er in dieser Szene noch gescheitert war, machte es der Mannheimer Angreifer eine Minute später besser: Saarbrücken verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, Bentley Baxter Bahn schnappte sich das Spielgerät und schickte Martinovic steil und dieser tunnelte Batz aus zehn Metern (33.). Mit

diesem Treffer begannen auch die Saarländer, aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen und sich mehr zu trauen. In der 43. Minute hatten die Waldhöfer Glück, als ein Kopfball von Marvin Cuni an den Pfosten prallte. Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild wie in den ersten 30 Minuten: Saarbrücken beteiligte sich wenig am Spielgeschehen, der SV Waldhof suchte seinerseits die Vorentscheidung. Wiederum war es Martinovic, der von der Strafraumkante aus der Drehung abzog, der Ball strich aber nur knapp am linken Pfosten vorbei (68.). In der Schlussphase rannten die Gäste an, konnten aber nur selten Gefahr erzeugen. In den wenigen StrafraumSituationen wurde es dann aber gleich brandgefährlich: Nach einer Kopfball-Verlängerung von Sebastian Jacob brachte der eingewechselte Lukas Boeder am zweiten Pfosten den Ball nicht an SVW-Keeper Morten Behrens vorbei (86.). Als Bjarne Thoelke in der Nachspielzeit einen Schuss weit über das SVW-Tor jagte (90.+2), war der sechste Heimsieg im sechsten Spiel für den SV Waldhof perfekt.

Waldhof: Behrens – Jans (90.+3 Kother), Gohlke, Seegert, Rossipal –Russo, Wagner, Martinovic (77.Winkler), Bahn, Taz (77.Dörfler) –Keita-Ruel (82.Sohm).

1.FC Saarbrücken: Batz – Rizzuto (83.Boeder), Thoelke, Zellner (83.Uaferro), Schwede (76.Krätschmer) – Gnaase, Kerber (65.GüntherSchmidt), Neudecker, Jänicke (65.Biada) – Jacob, Cuni.

Tor: 1:0 Martinovic (33.).

Gelbe Karten: Martinovic, Winkler – Neudecker, Uaferro.

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück).

Zuschauer: 12.068.

4 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 11. SPIELTAG
SV Waldhof Mannheim – 1.FC Saarbrücken 1:0 (1:0) Dominik Martinovic dachte nach seinem Siegtreffer an den verletzten Marco Höger
SV
DATEN
Nur auf Sky. Alle Spiele des DFB-Pokals live – bis 2026.
© Getty Images/Roland Krivec/DeFodi

Zu Gast: 1.FC Nürnberg Markus Weinzierl soll die Rakete zünden

(wy) Im Jahr 2019 schrieb der 1.FC Nürnberg Bundesliga-Geschichte. Allerdings ist es eine Auszeichnung, auf die man im Lager des Club gerne verzichtet hätte: Mit acht Abstiegen aus der Fußball-Bundesliga ist das einstige Gründungsmitglied des Fußball-Oberhauses alleiniger Rekordhalter geworden. In der 2. Bundesliga hatten die Franken in den vergangenen drei Jahren mit den Aufstiegsrängen nur wenig Berührungspunkte. Auch in der aktuellen Spielzeit ren nen die Nürnberger ihren Erwartungen hinterher. Das musste zuletzt Trainer Robert Krauß spüren, der am 3.Oktober freigestellt wurde.

Die Geschichte: Der 1.FC Nürnberg war ab dem Eintritt in das Ligasystem bis zum Zweiten Weltkrieg der führende Fußballverein in Süddeutschland. Von 1905 bis 1944 war der Club in seiner Liga nur viermal schlechter als auf Platz zwei geführt. In diese Zeit fielen zudem sechs Deutsche Meisterschaften und zwei Pokalsiege, nicht selten musste der SV Waldhof gegen den seinerzeit größten sportlichen Rivalen die Segel streichen. 1963 zählte der 1.FC Nürnberg zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga, 1968 gelang der letzte Meistertitel. Nur ein Jahr später stiegen die Franken in die 2.Bundesliga ab und entwickelten sich in den Folgejahrzehnten zu einer Fahrstuhlmannschaft. Tiefpunkt war die Saison 1996/ 97, als der FCN ein Jahr lang durch die drittklassige Regionalliga Süd gehen musste. 2007 folgte der letzte große Titel, als im DFB-Pokal-Endspiel der VfB Stuttgart mit 3:2 nach Verlängerung besiegt wurde.

Die Ehemaligen: Aktuell trägt mit Erik Wekesser ein gebürtiger Schwetzinger, der in der Jugend beim SV Waldhof Mannheim ausgebildet wurde, das Nürnberger Trikot. Ebenfalls in Diensten beider Vereine standen Fabian Schleusener, Philipp Förster, Sebastian Gärtner und natürlich Hanno Balitsch. Die älteren Waldhof-Fans können sich sicherlich auch noch an den Isländer Bjarki Gunnlaugsson erinnern, der 1995 vom 1.FC Nürnberg an den Alsenweg gewechselt war. Aus der Jugend der Nürnberger stammt zudem Sascha

Licht, einer der 1999er-Aufstiegsmannschaft des SV Waldhof von der Regional- in die 2.Bundesliga. Uwe Weidemann, Günter Güttler, Jörg Neun, Werner Heck, Walter Pradt und Dieter Eckstein ergänzen die Liste der Ehemaligen beider Clubs.

Die aktuelle Lage: Nach drei Jahren in der Zweitklassigkeit, in denen sich der 1.FC Nürnberg nach dem Bundesliga-Abstieg von der Platzierung her kontinuierlich steigerte, sollte in dieser Spielzeit der Aufstieg angepeilt werden. Vielversprechend erschien das im Sommer neuverpflichtete Offensivpaket um Kwadwo Duah (FC St.Gallen) und Christoph Daferner (SG Dynamo Dresden), das den Franken rund 1,7 Mio.Euro Ablöse abforderte. Noch aber warten die Nürnberger Anhänger darauf, dass diese Rakete zündet. Zusammen kamen die beiden bislang auf sechs Treffer, insgesamt besitzt der FCN in der 2.Bundesliga nach elf Spielen den drittharmlosesten Angriff (elf Tore). Die Talfahrt wurde dann auch Trainer Robert Klauß zum Verhängnis, der am 3. Oktober gehen musste. Neuer Coach ist Markus Weinzierl, mit dem viele Hoffnungen verknüpft sind.

Das Besondere: Der 1.FC Nürnberg war bis 1987 über 64 Jahre lang Deutscher Rekordmeister, ehe er vom FC Bayern München abgelöst wurde. Zudem hält der Club den unrühmlichen Rekord, als bisher einziger Deutscher Meister in der Folgesaison abgestiegen zu sein (1969).

Platzierung letzte Saison: Platz 8 (2.Bundesliga)

Durchschnittsalter: 24,8 Jahre

(50.000 Plätze)

Weinzierl

Robert Klauß (10/2022), Co-Trainer Frank Steinmetz, Co-Trainer Tobias Schweinsteiger (bis 08/22), Erik Shuranov, Manuel Wint zheimer, Jens Castrop, Lukas Schleimer, Pascal Köpke, Tim Handwerker, Mann schaftsärzte Dr. Markus Geßlein, Dr. Johannes Rüther, Prof. Dr. Werner Krutsch

Vordere Reihe von links: Johannes Geis, Taylan Duman, Fabian Nürnberger, Carl Klaus, Christian Mathenia, Jan Reichert, Lino Tempelmann, Mats Möller Daehli, Felix Lohkemper.

Es fehlen: James Lawrence, Markus Weinzierl, Tobias Zellner.

Historie: 06.09.2000 SVW – 1.FC Nürnberg 1:4 (2.Liga) 11.02.2000 SVW – 1.FC Nürnberg 2:1 (2.Liga) 19.11.1995 SVW – 1.FC Nürnberg

(2.Liga)

6 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 HEUTIGER GEGNER
STECKBRIEF 1.FC Nürnberg G egründet: 4. Mai 1900 Vereinsfarben: Rot-Weiß Stadion: Max-Morlock-Stadion
Trainer: Markus
1:4
Hintere Reihe von links:
Rehatrainer
Gerald Stürzenhofecker, Fitnessund Rehatrainer Tobias Dippert, Christopher Schindler, Asger Sörensen (bis 07/22), Florian Hübner, Sadik Fofana, Zeugwart Marko Riegel, Physiothe rapeut Milan Gubov. 3 Reihe von links: Co-Trainer Analyse Mauro Zoccola, Torwarttrainer Dennis Neudahm, Christoph Daferner, Manuel Schäffler (bis 07/22), Jan Gyamerah, Kwadwo Duah, Enrico Valentini, Erik Wekesser, Physiotherapeuten Sascha Rurainski & Jens Vergers. 2 Reihe von links:
Cheftrainer
1.FC Nürnberg Team

Markus Weinzierl könnte in der aktuellen Situation für den 1.FC Nürnberg genau der Richtige sein. Dass er eine Mannschaft aus den Niederungen nach oben führen kann, bewies er auf seiner ersten Trainerstation. 2008 übernahm er den SSV Jahn Regensburg auf seiner ersten Trainerstation und führte die Oberpfälzer über die Relegation in die 2.Bundesliga. 2012 wurde er neuer Cheftrainer beim FC Augsburg und verdiente sich in der Spielzeit 2013/ 14 die Auszeichnung „Trainer des Jahres“. Ein Jahr später führte er die Fugger-Städter zur bislang einzigen Europapokal-Teilnahme. Weniger erfolgreich verliefen die Engagements beim FC Schalke 04 und beim VfB Stuttgart. Im Frühjahr 2021 übernahm er den FC Augsburg ein zweites Mal, führte ihn zum Klassenerhalt und unterstrich damit, dass er seine erfolgreichsten Zeiten bei Vereinen aus dem Freistaat Bayern hat.

Mats Møller Dæhli durchlief von der U15 an alle Nationalmannschaften für die norwegische Auswahl. Bis heute stehen in seiner Vita insgesamt 29 Einsätze für die A-Nationalmannschaft der Skandinavier. Ebenso wie seine Länderspielreisen lesen sich auch seine Karriere-Stationen wie eine Europareise. Aus Norwegen kommend landete er zwischenzeitlich im Nachwuchs von Manchester United, weitere Arbeitgeber waren Molde FK, Cardiff City, SC Freiburg, FC St.Pauli und KRC Genk. Nach einem Leih-Jahr vom belgischen Erstligisten Genk wurde der 27-Jährige zur Saison 2021/ 22 vom 1.FC Nürnberg fest verpflichtet. Für den Club absolvierte er bislang 60 Partien und erzielte dabei drei Tore. Allerdings hat sich der Norweger in diesem Jahr zum Sorgenkind der Nürnberger entwickelt. Meist ist er bester Spieler auf dem Feld, oftmals zwingen ihn aber kleinere Blessuren zu regelmäßigen Pausen.

Die West soll Günter-Sebert-Tribüne werden

(wy) Drei von vier Tribünen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion tragen heute schon die Namen nach verdienten Persönlichkei ten aus der Vereinsgeschichte des SV Waldhof Mannheim. Nach der Umbenennung der Ost- in Otto-Siffling-Tribüne, der Haupt- in Walter-Spagerer-Tri büne und jüngst der Süd- in Walter-Pradt-Tribüne (Süd) hat nun der Club der Ehrenmitglie der und Goldnadelträger (CEG) auf seiner Herbstsitzung einen weiteren Vorstoß gewagt. „Wir stellen den Antrag, die West-Tribüne in Günter-Se bert-Tribüne umzubenennen“, erklärte CEG-Vorsitzender Martin Sättele. „Er ist eine lebende Legende mit den meis ten absolvierten Punktspielen für den SV Waldhof. Dies ist eine Wertschätzung für viele Jahrzehnte, die er dem SVW entgegengebracht hat.“ Günter Sebert spielte schon mit neun Jahren seit 1957 bei den Schülern und beende te seine Karriere 30 Jahre später mit 693 Spielen und ins gesamt 141 Toren für die erste Mannschaft. Er führte die Mannschaft 1983 als Libero und Kapitän in die Bundesliga und stand später gar auf dem Zettel von Bundestrainer Franz Beckenbauer. Vor wenigen Wochen wurde Sebert von einem bundesweiten Printmedium in der Top 50 aller Waldhof-Spieler auf Rang eins gelistet. Horst Seyfferle, Vi zepräsident des SV Waldhof, der den schriftlichen Antrag des CEG auf dem Herbstfest entgegennahm, zeigte sich durchaus offen für diesen Vorschlag und sagte diesem

seine Unterstützung zu: „Wir vom Präsidium und von der GmbH stehen voll dahinter. Günter Sebert ist eine Legen de beim SV Waldhof. Letztlich verlangt unsere Satzung aber, dass die Mitgliederversammlung über diesen An trag entscheidet.“ Innerhalb des CEG fand der Vorschlag der Umbenennung ein einstimmiges Votum, was durchaus auch als Stimmungsbarometer für eine Jahreshauptver sammlung zu deuten ist. Auch die Fan-Vereinigung PRO Waldhof e.V. steht hinter dem Vorschlag des CEG. Vorsit zender Sören Runke: „Wir sehen es immer positiv, wenn Spieler, Mitglieder oder Funktionäre für ihre jahre- oder jahrzehntelangen Leistungen oder ihr Engagement ent sprechend geehrt werden. Und dass Günter Sebert hier ganz vorne mit dabei ist, steht außer Frage.“ Neben sei ner aktiven Zeit stand der Waldhof-Ehrenspielführer auch in zwei Abschnitten als Trainer an der Seitenlinie bei den Blau-Schwarzen. Weitere Stationen waren unter anderem Hertha BSC Berlin, Stuttgarter Kickers und der heutige Pokalgegner 1.FC Nürnberg.

72022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT HEUTIGER GEGNER
CARL-BENZ-STADION Der Trainer: Markus Weinzierl Der Stratege: Mats Møller Dæhli
Mitgliederversammlung muss entscheiden
CEG-Vorsitzender Martin Sättele (links) und Ehrenspielführer Günter Sebert. Die Westtribüne (hier beim Pokalspiel gegen Holstein Kiel) soll Günter-Sebert-Tribüne heißen.

Der Abräumer mit den wichtigen Toren

(wy) Er kann der Mann der entscheidenden Tore sein. Vielmehr ist er aber ein Arbeiter, ein Abräumer, der im Windschatten der Kreativabteilung rennt und ackert und dabei zuverlässig seine Aufgabe erfüllt. „Ich versuche, in jedem Spiel erst einmal die Basis des Fußballs abzurufen, um Sicherheit zu gewinnen“, sagt Fridolin Wagner, der nun bereits in sein zweites Jahr beim SV Waldhof Mannheim gestartet ist. Nach der turbulenten Zeit, die er beim KFC Uerdingen 05 erlebt hatte, ist er dankbar für das solide Fundament, das ihm hier bereitet wird. „Waldhof ist ein super Verein mit super Fans. Seit ich hier bin, überwiegen die schönen Momente“, sagt der 24-Jährige, bei dem es trotz seiner stets tadellosen Leistungen so wirkt, als hätte er sein ganzes Potential noch gar nicht ausgeschöpft. Dreimal hat er den SV Waldhof Mannheim bereits auf die Siegerstraße geschossen, ein Erlebnis, das zweifelsohne hängen bleibt. Beim 2:1 bei den Würzburger Kickers traf er kurz vor Schluss zum Siegtreffer, im Frühjahr in Osnabrück war er beim 2:1 sogar Doppeltorschütze. Und in dieser Saison war es eben sein Strafstoß, der die Blau-Schwarzen im Elfmeterschießen gegen Holstein Kiel in die nächste Runde beförderte. „Das war für mich natürlich eine coole Geschichte, den entscheidenden Elfer zu verwandeln. Die Atmosphäre war unbeschreiblich“, schwärmt Wagner noch vom 31. Juli 2022, der sicherlich einen ganz besonderen Platz in seinem Karrierealbum erhalten hat. „Es ist immer ein schönes Gefühl, ein Tor zu erzielen und der Mannschaft damit zu helfen.“ Mehr noch ist er aber der klassische Abräumer moderner Prägung, der im Frühjahr gemeinsam mit Marco Höger ein kongeniales Duo bildete. Umso schmerzhafter wiegt der verletzungsbedingte Ausfall des

Routiniers – das bestätigt auch Wagner: „Er ist sportlich und charakterlich eine wichtige Säule. Wir müssen versuchen, das aufzufangen, wobei es sehr schwierig ist, ihn zu ersetzen.“ Der gebürtige Leipziger Wagner überzeugt mit seinem exzellenten Auge und den präzisen Pässen in die Spitze. Zwar konnte Wagner bei der jüngsten Partie in Osnabrück sein Kunststück des Frühjahrs nicht wiederholen, doch ist das nicht ihm zuzuschreiben. „Es lief nicht viel für uns, sondern viel gegen uns.“ Man merkt, dass dieses Fünferpaket an ihm nagt, mehr noch, dass er gar nicht mehr darüber reden will. Abhaken. Wichtiger ist ihm darzulegen, dass das Team diese Pleite nicht auf sich sitzen lassen wollte und auf das 0:5 umgehend geantwortet hat. „Wir haben eine klasse Reaktion gezeigt. Der Sieg im Derby gegen Saarbrücken war wichtig, für den Verein, für die Fans, für uns.“ Wagner redet vom großen Ganzen des SV Waldhof, von den mehr als 12.000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion wie über eine Familie. „Wir arbeiten hart daran, Kontinuität reinzukriegen. Wir hatten einige Neuzugänge und dass muss sich einfach formen. Wir sind aber auf einem guten Weg“, stellt Wagner fest. Nun geht es gegen den Zweitligisten 1.FC Nürnberg und der 24-Jährige ist hochmotiviert, der Waldhöfer Pokalgeschichte ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. „Dienstag, 18 Uhr, Flutlicht, das Carl-Benz-Stadion wird brennen. Wir wollen ein Feuer entfachen und werden unsere Leistung bringen müssen, um hier für eine Überraschung zu sorgen“, kündigt er eine hochmotivierte Waldhof-Mannschaft an. Am Ende könnte es auch wieder sein Fuß werden, der eine spielentscheidende Rolle spielt.

Steckbrief:

• Geburtstag: 23.09.1997

• Geburtsort: Leipzig

• Größe: 1,82 m

• Position: Zentrales Mittelfeld

• Erstes Spiel für den SVW: 24.07.2021 gegen den 1.FC Magdeburg (0:2)

• Erstes Tor für den SVW: 22.01.2022 beim FC Würzburger Kickers (2:1)

Bisherige Vereine: VfB Leipzig, 1.FC Lok Leipzig, RB Leipzig, FSV Zwickau, SV Werder Bremen II, SC Preußen Münster, KFC Uerdingen 05

IN-TEAM
92022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT STATISTIK Stand: 11.10.2022 3. Liga 2. Pokalrunde PVerein Sp.SUNTPkt. 1. SV Elversberg (Auf) 1181228:1125 2. TSV 1860 München 1172224:1423 3. SV Wehen Wiesbaden 1163223:1221 4. SG Dynamo Dresden (Ab) 1163220:1320 5. FC Ingolstadt 04 (Ab) 1154214:819 6. SV Waldhof Mannheim 1161414:1819 7. SC Freiburg II 1153313:1318 8. 1. FC Saarbrücken 1145216:817 9. Oldenburg (Auf) 1143415:1715 10. FC Viktoria Köln 1135316:15 14 11. MSV Duisburg 1142512:14 14 12. VfL Osnabrück 1134417:1413 13. SC Verl 1133513:1712 14. Rot-Weiss Essen (Auf) 1133514:2012 15. SV Meppen 1125415:1911 16. FSV Zwickau 11 3267:1711 19. Hallescher FC 1123614:189 17. Erzgebirge Aue (Ab) 1123611:169 20. Borussia Dortmund II 112367:179 18. SpVgg Bayreuth (Auf) 112367:199 SPIELTAG DATUMHEIMMANNSCHAFT : GASTMANNSCHAFT Di., 18.10.22 VfB Lübeck: 1.FSV Mainz 05 Stuttgarter Kickers: Eintracht Frankfurt Di., 18.10.22Waldhof Mannheim: 1.FC Nürnberg RB Leipzig : Hamburger SV SV Elversberg: VfL Bochum Eintracht Braunschweig : VfL Wolfsburg TSG Hoffenheim : FC Schalke 04 SV Darmstadt 98 : Bor. Mönchengladbach DATUMHEIMMANNSCHAFT : GASTMANNSCHAFT Mi., 19.10.22 Hannover 96 : Borussia Dortmund SC Freiburg : FC St. Pauli SV Sandhausen : Karlsruher SC SC Paderborn 07 : Werder Bremen FC Ausgburg : Bayern München VfB Stuttgart: Arminia Bielefeld 1. FC Union Berlin : 1. FC Heidenheim Jahn Regensburg : Fortuna Düsseldorf
10 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 WALDHOF-BUWE SV WALDHOF MANNHEIM 07 Position geb. Spiele Tore Spielmin. G/G-R/R Torhüter Morten Behrens 01.04.1997 10 900 min 0 0/0/0 1 Angriff Abwehr Baris Ekincier Laurent Jans 24.03.199905.08.1992 8 7 400 min616 min 2 0 1/0/01/0/0 17 8 Mittelfeld Fridolin Wagner 23.09.1997 8 350 min 0 2/0/0 9 10 Bentley Baxter Bahn 11 925 min 2 3/0/0 C 5 Abwehr Marcel Seegert 29.04.1994 11 990 min 0 3/0/0 6 Mittelfeld Stefano Russo 29.06.2000 9 666 min 1 4/0/0 43 MittelfeldAbwehr Adrian Malachowski Julian Riedel Lucien Hawryluk Niklas-Wilson Sommer 10.03.199810.08.1991 510 182 min831 min 00 0/0/00/1/0 TorhüterTorhüterAbwehr Jan-Christoph Bartels 13.01.199905.10.200002.04.1998 1 0 6 90 min 0 min 217 min 0 0 0 0/0/0 0/0/01/0/0 23 30 2 11 Angriff Dominik Martinovic 25.03.1997 10 718 min 3 1/0/0 13 Mittelfeld Marc Schnatterer 18.11.1985 4 146 min 0 0/0/0 15 Abwehr Malte Karbstein 30.01.1998 5 404 min 0 1/0/0 Mittelfeld Johannes Dörfler 23.08.1996 2 46 min 0 0/0/0 14 Mittelfeld Angriff Dominik Kother Pascal Sohm 16.03.2000 02.11.1991 11 9 471 min 282 min 2 1 0/0/0 0/0/0 7 Abwehr Alexander Rossipal 06.06.1996 7 612 min 1 0/0/0 21 Angriff Marten Winkler 31.10.2002 7 137 min 1 2/0/0 Mittelfeld Adrien Lebeau 08.07.1999 5 230 min 0 1/0/0 20 Angriff 28.08.1992 Position Position geb. geb. Spiele Spiele Tore Tore Spielmin. Spielmin. G/G-R/R G/G-R/R 2218
Abwehr Gerrit Gohlke 12.03.1999 3 204 min 1 0/0/0 27 MittelfeldAngriff Berkan Taz Daniel Keita-Ruel 19.12.199821.09.1989 107 669 min200 min 00 0/0/00/0/0 3329 Marco Höger Mittelfeld 16.09.1989 7 532 min 0 1/0/1 37 Position geb. Mannschaftsarzt Dr. Ingo Reich 23.10.1951 Physio Cedric Schmidt 31.07.1997 Betreuer 22.09.1959 Fred Haas Betreuer 29.08.1968 Tahir Yazgan Betreuer 20.09.1999 Tim Beidinger Mannschaftsarzt 09.09.1977 Dr. Konstantinos Cafaltzis Teammanager 04.08.1994 Yannick Heck Position geb. Chef-Trainer Christian Neidhart 01.10.1968 Co-Trainer Asif Saric 15.01.1965 Co-Trainer Theodoros Dedes 17.02.1990 Geschäftsführer Sport Tim Schork 09.05.1990 Torwart-Trainer Dennis Tiano 16.09.1985 Spielleiter Alexander Beyer 30.12.1979 Athletik-Trainer Dirk Stelly 12.05.1975 Position geb. Spiele Tore Spielmin. G/G-R/R

VFB LÜBECK

Ein Blick in die 2.Pokalrunde

Der Regionalligist hat die Weichen für ein weiteres Jahr im DFB-Pokal gestellt. Im Viertelfinale des SHFV-Pokals siegte der ehemalige Drittligist gegen den Stadtrivalen Phönix Lübeck mit 1:0. Ein Tor von Felix Drinkuth sicherte letztlich den hochverdienten Erfolg der Grün-Weißen, die im Halbfinale nun beim Oberligisten Husumer SV antreten müssen. Diese Partie wird voraussichtlich am Osterwochenende 2023 ausgetragen werden. Die erste Halbzeit ging ganz klar an den VfB Lübeck. Nach einer rund zehnminütigen Abtastphase ohne große Chancen auf beiden Seiten gewann der VfB schnell die Spielkontrolle, ließ sein fußballerisches Können aufblitzen und sorgte in regelmäßigen Abständen für Torgefahr, sodass in den ersten 35 Minuten deutlich mehr als nur ein Tor hätte fallen können. Im zweiten Abschnitt blieb der VfB am Drücker, ohne wieder die turmhohe Überlegenheit seiner besten Phase zu erreichen. Einziger Wermutstropfen blieb das verletzungsbedingte Ausscheiden das bis dahin starken Morten Rüdiger, dessen Einsatz im DFB-Pokalspiel gegen den 1.FSV Mainz 05 aber nicht gefährdet scheint.

SV 07 ELVERSBERG

Nicolas Kristof wird auch über diese Saison hinaus das Tor der SV 07 Elversberg hüten. Der 22-jährige Torwart hat seinen im nächsten Sommer auslaufenden Vertrag bei der SVE frühzeitig verlängert und bleibt zwei weitere Spielzeiten bis einschließlich der Saison 2024/ 25 an der

Kaiserlinde. Der gebürtige Heidelberger ist vor etwas mehr als einem Jahr ins Saarland gewechselt. Zuvor war Kristof unter anderem in der Jugend beim SV Sandhausen und der TSG Hoffenheim ausgebildet worden, von 2019 bis 2021 stand er für den FC-Astoria Walldorf zwischen den Pfosten, ehe er sich der SVE anschloss. Ein halbes Jahr nach seinem Wechsel nach Elversberg wurde Nicolas Kristof damals noch in der Regionalliga Südwest zum Stammtorhüter des Aufsteigers. Seit Februar 2022 bestritt der 22-Jährige 14 Pflichtspiele für die SVE in der Regionalliga und zwei im Saarlandpokal, feierte mit dem Team den Aufstieg in die 3. Liga und den Einzug in den DFB-Pokal. Sein erfolgreiches Debüt in der 3. Liga absolvierte der Keeper am 23. Juli beim 5:1-Auswärtssieg in Essen. Er stand auch im DFB-PokalErstrundenspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (4:3) zwischen den Pfosten.

SV STUTTGARTER KICKERS

Bereits drei Wochen vor dem Spieltermin vermeldeten die Stuttgarter Kickers ausverkauftes Haus für die DFB-PokalPartie gegen die Frankfurter Eintracht. „Es war eine große Aufgabe, die wir uns selbst gesetzt haben, indem wir einen Umzug in ein größeres Stadion von Anfang an einstimmig ausgeschlossen haben“, sagt Kickers-Präsident Professor Dr. Rainer Lorz. Somit wird im Spiel des Jahres für die Degerlocher keiner der 11.400 zur Verfügung stehenden Plätze frei bleiben.

Jürgen Sundermann am 4. Oktober verstorben Nach dem Bundesliga-Aufstieg zweitklassig geblieben

(wy) Der am 4. Oktober im Alter von 82 Jahren verstorbene Jürgen Sunder mann hat nicht nur beim VfB Stuttgart als Trainer seine Spuren hinterlassen, sondern auch beim SV Waldhof Mann heim und beim VfB Leipzig. In der Sai son 1992/ 93 hatte er die Sachsen von einem Abstiegskandidaten zu einem Aufstiegsaspiranten gemacht. Als er die Mannschaft vor dem Rutsch ins Amateurlager bewahrt hatte und darauf hin langfristig den Bundesliga-Aufstieg verkündete, ern tete er in Leipzig nur ungläubige Blicke. Dann aber legte er trotz der offiziell proklamierten Vorgabe Klassenerhalt eine Bilderbuchsaison hin. „Was ich den Spielern im ersten Trainingslager gesagt habe, ist nie nach außen gedrun gen“, erklärte er, als der VfB Leipzig immer mehr zu einem ernstzunehmenden Aufstiegsaspiranten mutierte. Am vor letzten Spieltag jener Saison musste Sundermann mit dem VfB Leipzig beim SV Waldhof Mannheim antreten, der sich ebenfalls aussichtsreich im Aufstiegsrennen befand. Die Ausgangslage vor dem vorletzten Spieltag einer Mam mutsaison versprach ein furioses Finale: Der VfB Leipzig lag mit 55:33 Punkten auf Aufstiegsrang drei, der SVW mit einem Zähler dahinter auf dem undankbaren vierten Platz. Mit einem Heimsieg hätten die Blau-Schwarzen mit dem direkten Konkurrenten den Platz getauscht und das Tor zur Bundesliga weit aufgestoßen. Das Pikante an dieser Kons tellation aber war: Zu diesem Zeitpunkt war bereits offiziell

geworden, dass Leipzig-Trainer Jürgen Sundermann ab der Spielzeit 1993/ 94 für den SVW tätig sein würde. „Mein Vertrag beim VfB läuft bis zum 30. Juni. Bis dahin arbeite ich mit ganzem Herzen für meinen Verein“, bekannte er sich damals aufgrund angenommener Interessenskonflikte zu den Sachsen. Der Ausgang ist bekannt: Die Sachsen hol ten am Alsenweg ein 0:0 und stiegen eine Woche später in die Bundesliga auf. Während der spannungsgeladenen 90 Minuten hatte er sich im Griff. „Ich bin beim VfB noch Trai ner und als solcher möchte ich natürlich auch den Aufstieg schaffen, das ist gar keine Frage. Waldhof ist ein neuer Job, und wenn Mannheim nicht aufsteigt, dann heißt’s für mich eben: auf ein Neues“, gab der in Leipzig als „Wunder mann“ bezeichnete Trainer nach der Partie zu Protokoll. Die Blau-Schwarzen blieben auch nach dem letzten Spieltag zweitklassig. „Er war ein positiver Mensch und hat das im mer in den Vordergrund gestellt“, erinnert sich der frühere Waldhof-Spieler Rene Hecker an Sundermann. Dennoch beschränkte sich Sundermanns Zeit am Alsenweg letztlich aber nur auf sieben Partien. Nach einem 0:1 beim SV Mep pen und einem Fehlstart in die Saison musste der damals 53-Jährige seine Koffer packen. „Ich bin einigermaßen fas sungslos was da passiert ist“, kommentierte Sundermann damals den „raschesten Rausschmiss meiner Karriere“. Danach war „Sund“, wie er auch genannt wurde, noch ein mal in Leipzig sowie bei Sparta Prag, Tennis Borussia Ber lin, CS Sfaxien (Tunesien) und Vorwärts Steyr (Österreich) tätig. Am 4. Oktober verstarb er im Alter von 82 Jahren.

12 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 POKAL-SPLITTER
NACHRUF
Saison 2022/23

Marco Höger bereits operiert

(wy) Nach seiner im Training erlittenen schweren Verletzung wurde Waldhof-Routinier Marco Höger erfolgreich am Knie operiert. „Es ist gut verlaufen, die Ärzte waren zufrieden mit dem Ergebnis“, gab Höger zu Protokoll. „Ich bin jetzt jeden Tag in der Reha und schaue, dass ich die Krücken so schnell wie möglich wegbekomme - damit ist der Alltag nämlich sehr zäh.“ Der frühere Bundesliga-Profi des FC Schalke 04 und des 1.FC Köln hat leidvolle Erfahrungen mit Kreuzbandverletzungen, denn bereits zweimal lag der 33-Jährige wegen Verletzungen am Knie auf Eis. „Den Umständen entsprechend geht es mir ganz gut. Ich habe ja leider etwas Erfahrungen mit der Verletzung und gehe schon gelassener damit um“, versprühte Höger trotz der Situation möglichst gute Laune. „Die nächsten Schritte sind, mich ohne Krücken zu bewegen und danach mit dem Muskelaufbau zu beginnen.“ Die Mannschaft zeigte sich zuletzt solidarisch mit ihrem Mittelfeld-Strategen. In Osnabrück kamen alle Spieler zum Warmmachen mit T-Shirts, auf denen Högers Rückennummer 37 prangte, aufs Feld, gegen Saarbrücken präsentierte Dominik Martinovic nach seinem Torerfolg ein Trikot Högers, dem er den Treffer widmete.

Geburtstage im Oktober 31.10. Marten Winkler (20)

Morten Behrens feiert Jubiläum

Das Heimspiel des SV Waldhof Mannheim gegen den SV Wehen Wiesbaden (1:0) war gleichzeitig ein Jubiläum für SVW-Schlussmann Morten Behrens. Die Leihgabe aus Darmstadt bestritt gegen den Club aus der hessischen Landeshauptstadt ihr 75. Drittliga-Spiel. Alleine 67 Partien bestritt er in Diensten des 1.FC Magdeburg, die weiteren Spiele zur Vervollständigung dieses Jubiläums absolvierte er im Dress des SV Waldhof Mannheim.

Halbfinale im bfv-Pokal ausgelost Nach dem Ausscheiden des SV Waldhof Mannheim und der Austragung des letzten Viertelfinalspiels zwischen dem 1.CfR Pforzheim und dem ATSV Mutschelbach (2:0) wurden die Halbfinal-Begegnungen im Badischen Verbandspokal ausgelost. Demnach trifft der Pforzheimer Oberligist auf den Verbandsligisten 1.FC Mühlhausen. Der Regionalligist FC Astoria Walldorf muss zum Verbandsligisten FC Zuzenhausen reisen.

WAS MACHT EIGENTLICH?

Sascha Licht kennt den FCN und den SVW von innen Sehr schnell und lange mit dem Waldhof-Virus infiziert

(wy) Ein Franke in Mannheim –Sascha Licht wechselte 1998 vom SC Weismain zum SV Wald hof und wurde im Carl-Benz-Sta dion schnell zum Publikumslieb ling und Torjäger vom Dienst. Vom Regionalligisten, damals noch Ligakonkurrent der Blau-Schwar zen, brachte er die Empfehlung von 110 Spielen und 53 Tore mit. Ein herausragendes und unver gessliches Erlebnis waren für ihn dabei die Spiele gegen den 1.FC Nürnberg, bei dem er in der Ju gend ausgebildet und den Sprung in den Profifußball ge schafft hat. „Weismain hatte gerade einmal 3.000 Einwoh ner, aber gegen Nürnberg waren dann 18.000 Zuschauer im Stadion“, erinnert sich Licht, der zwar ohne Torerfolg blieb, sich durch seine unnachahmliche Torquote immer interessanter machte. In Diensten der Nürnberger buchte Licht auch seinen ersten von insgesamt zwei Bundesli ga-Einsätzen. Gegen den FC Schalke 04 kam er nach 38 Minuten in die Partie und sorgte gleich für einen rekordver

dächtigen Eintrag ins Klassenbuch. „Ich habe nach acht Se kunden eine gelbe Karte kassiert“, lacht der heute 48-Jäh rige, der auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position zum Einsatz kam. Doch zurück zum SC Weismain: Im Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim in der Saison 1997/ 98 erzielte er in der 3. Minute den Führungstreffer, am Ende ging es 1:1 aus. SVW-Coach Uwe Rapolder hatte da schon ein Auge auf den Angreifer geworfen und verpflichtete ihn zur kommenden Saison. Es wurde eine beeindruckende Symbiose. Licht impfte sich schnell die Waldhof-DNA ein und gerät auch heute noch ins Schwärmen, wenn er vom SVW redet. „Das ist der geilste Verein mit super Fans. Ich hatte hier meine schönste Zeit“, so Licht. Abgehakt waren die Erfahrungen, die er in Nürnberg und später in Dres den gemacht hatte. „Ich hatte festgestellt, dass das Pro figeschäft hart war.“ Mit dem SV Waldhof kletterte er aus der Drittklassigkeit in die 2.Bundesliga und klopfte mit den Blau-Schwarzen 2001 gar ans Tor zur Bundesliga. Mit dem Zweitliga-Abstieg und Lizenzentzug 2003 endete auch Lichts Zeit beim SVW nach 102 Spielen. Bei den Offenba cher Kickers ließ er seine Karriere ausklingen. Heute arbei tet er wieder in seinem gelernten Beruf in der Instandhal tung, zudem trainiert er aktuell die A-Jugend in Sonneberg.

132022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT
Sascha Licht
IN-TEAM
Waldhof-Splitter

Eine Zeitreise

Spektakuläre Duelle mit dem 1.FC Nürnberg

wy) Viele Jahre lang war der 1.FC Nürnberg der größte sportliche Rivale für den SV Waldhof Mannheim. Insbesonde re in den 1920er und 1930er Jahren verwies der „Glubb“ die Waldhöfer immer wieder auf Rang zwei. Einige Duelle zwischen Rot-Weiß und Blau-Schwarz sollen hier herausgehoben werden.

1920: Der 1.FC Nürnberg galt seinerzeit als stärkste Mannschaft Deutschlands. Die Sturm reihe mit den bekannten Namen Szabo, Träg und Bös sowie Torhüter Stuhlfauth standen sinnbildlich für die sportlichen Erfolge. Dennoch gelang es einer Waldhof-Elf am 11.4.1920, also genau am 13.Geburtstag des Vereins, den schier unbezwingbaren FCN zu besiegen. Der Mannheimer General-Anzeiger schrieb: „Wohl konnte man der energischen, beständi gen Waldhof-Mannschaft unbedingt ein günstiges Abschneiden gegen den bisher unge schlagenen Nordbayern-Meister zutrauen – aber dieser glatte einwandfreie Sieg übertraf alle Erwartungen.“ Mit 2:1 hatten die Mannheimer die Franken vor 13.000 Zuschauern am Sandacker bezwungen. Doch Einzug in die Geschichtsbücher hielt dieser Erfolg nicht. Der Grund: Da der 1.FC Nürnberg die Spieler Stuhlfauth und Kalb an diesem Tag an die Süd deutsche Auswahl hatte abstellen müssen, legten die Nürnberger Protest ein. Dieser hatte Erfolg – die Partie wurde neu angesetzt und Waldhof verlor eine Woche später mit 1:6.

1940: 60.000 Zuschauer erlebten am 28. April 1940 das Tschammer-Pokal-Endspiel in Berlin zwischen dem 1.FC Nürnberg und dem SV Waldhof. Bitter für die Blau-Schwarzen war vor dem Anstoß, dass Stammtorhüter Drayß eingezogen worden war, der nachverpflichtete Deyhle war noch gesperrt, so dass mit Fischer ein Nachwuchskeeper zwischen die Pfosten rücken musste. Doch an ihm hatte es letztlich nicht gelegen, dass der FCN mit einem 2:0-Sieg den größten Erfolg der Waldhöfer Vereinsgeschichte verbaute. Nie mehr vorher und nachher erreichte der SVW ein bundesweites Endspiel.

1996: Schicksal spielte der SVW am vorletzten Spieltag der Saison 1995/ 96. Ausge rechnet bei der letzten Auswärtsbegegnung beim 1.FC Nürnberg gelang der erste und einzige Saisonsieg auf fremden Platz für die Blau-Schwarzen. Die Mannheimer siegten mit 4:2. Viel mehr noch überwog in dieser Begegnung, dass damit der erstmalige Abstieg der Nürnberger in die Drittklassigkeit besiegelt wurde. Pikante Randnotiz: Das 2:0 für den SVW erzielte ausgerechnet die FCN-Legende Dieter Eckstein.

2001: Am letzten Spieltag der Saison 2000/ 01 standen sich der SV Waldhof und der 1.FC Nürnberg zwar nicht direkt ge genüber, dennoch hat sich dieser Tag bei den blau-schwarzen Anhängern eingebrannt. Die Ausgangslage: Der FCN stand ohne Heimniederlage als Aufsteiger bereits fest, ebenso Borussia Mönchengladbach. Um Platz drei stritten der FC St.Pauli, der mit dem Gastspiel in Frankenland die von der Papierform her schwerste Aufgabe zu lösen hatte, und der SV Waldhof, dem ein Heimsieg gegen den 1.FSV Mainz 05 durchaus zuzutrauen war. Die Mannheimer erledigten ihre Pflicht und feg ten das Rheinhessen mit 4:0 vom Platz. In einem Zeitalter, als noch keiner an Handys als Gebrauchsgegenstand dachte, kursierten im Carl-Benz-Stadion ständig unterschiedliche und falsche Wasserstandsmeldungen. Mal war man aufgestie gen, mal wieder nicht. Vom 2:1-Sieg des FCN war die Rede, kurz darauf wurde revidiert und der FC St.Pauli als Aufsteiger bekannt gegeben. Der Stachel beim SVW saß tief, noch dazu, weil die Waldhof-Anhänger den 1.FC Nürnberg nicht ganz davon freisprachen, nicht alles reingehauen zu haben. „Dass St.Pauli in Nürnberg gewinnt, verstehe ich nicht“, sagte auch ein schwer enttäuschter David Montero im SVW-Trikot. Auch Coach Uwe Rapolder diktierte sichtlich enttäuscht in die No tizbücher der Pressevertreter: „Man sieht sich im Leben immer zweimal. Vielleicht kreuzen sich die Wege von Nürnberg und uns nächstes Jahr in umgekehrter Richtung, und vielleicht ist es dann Nürnberg, das auf fremde Hilfe angewiesen ist und sie nicht bekommt.“

KLASSIKER
BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022

DFB-Pokal, 1.Runde Impressionen vom Erstrundenspiel gegen Holstein Kiel

152022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT RÜCKBLICK

WERBEN

HAUPTSPONSOR

EXKLUSIVPARTNER

PREMIUM PARTNER

ENERGIE-PARTNER

HERZBUWE-PARTNER

16 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022
& FÖRDERN

BUSINESS PARTNER

TEAM PARTNER

MEDIENPARTNER

IT-PARTNERUMWELTPARTNER

GESUNDHEITSPARTNER REHA-PARTNER

DRUCK-PARTNER

BUSINESS CLUB

172022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT WERBEN & FÖRDERN
DIRK ARNEBURG
BÜSSECKER STEUERUND WIRTSCHAFTS BERATUNG
Dr. Weber & Partner

CLUB

18 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 WERBEN & FÖRDERN Sie haben Interesse an einer Spieltagspartnerschaft? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Ansprechpartner: Markus Kompp Mobil: 0176-23381500 E-Mail: markus.kompp@svwm.de WERNER PAULI GEBÄUDE-INNEN REINIGUNG
PROF.
DR. MED. SWEN PIPER •• AGENTUR FUR BEWEGTBILDKOMMUNIKATION
KARLHEINZ JORDAN
BUSINESS

Am 18. Oktober in der Waldhof-Chronik geblättert…

(wy) Schon einmal war der 18. Oktober Austragungstag eines DFB-Pokalspiels in der Geschichte des SV Waldhof. Im Jahre 1975 wurde der TSV 1860 München am Alsenweg mit 4:1 vom Platz gefegt. Und auch sonst ging an einem 18. Oktober nur ein einziges Heimspiel des SVW verloren: 1964 hieß es 1:3 gegen den SSV Reutlingen 05.

1996: Es war schwer, nach der starken Leistung beim 2:1-Er folg über Hertha BSC beim SV Waldhof jemanden herauszu heben. „Es war das Beste, was ich an Kampfgeist bisher von dieser Mannschaft gesehen habe. Eine kompakte Leistung bei hohem Tempo. Bei jedem war das Bemühen zu sehen, sich für den Nebenmann zu zerreißen. Kompliment an die Mann schaft“, freute sich SVW-Vizepräsident Wolfgang Gibowski. Schon im zweiten Spiel unter der Leitung von Trainer Günter Sebert zeigte sich die Mannschaft als geschlossene Einheit mit enormem Siegeswillen.

1986: Klaus Schlappner wollte nicht länger zusehen. „Unser Spiel wird in Zukunft vor allem auswärts wieder sicherer werden“, ver sprach der Waldhof-Trainer nach dem 0:0 im Südweststadion gegen Bochum und angesichts von bis dato sechs Begegnungen ohne Sieg. „Das mit dem attraktiver spielen haben wir uns nicht selbst, diese Forderung wurde uns von der Öffentlichkeit an den Hals gehängt“, erklärte der Coach in Ludwigshafen. Gegen Bo chum half es auch nichts, dass die Waldhöfer in der Schlusspha se die Brechstange auspackten. „In den kommenden Wochen werden wir zwei, drei Stürmer aus Dänemark testen“, verkündete Präsident Wilhelm Grüber nach der Partie.

1975: „Es lohnt sich wieder, ins Waldhofstadion zu gehen.“ Das je denfalls war, nach den vielen mageren Vorwochen das Resümee des Pokalspiels gegen 1860 München, das die Mannheimer über raschend leicht mit 4:1 für sich entschieden und dabei die 4.000 Anhänger ganz auf ihre Seite brachten. Nun waren die „Löwen“ zwar bei weitem nicht mehr das gefährliche Raubzeug früherer Jahre, aber es imponierte dennoch, wie Chio den Dressurakt meis terte und sie zum Kuschen zwang. Die Tore für die Blau-Schwarzen erzielten Werner Heck, Werner Adler, Günter Sebert per Elfmeter und erneut Werner Adler.

1953: Begonnen hatte es für die Blau-Schwarzen in der Partie gegen die SpVgg Fürth vielversprechend. Allerdings lagen zwi schen dem 1:0 Hohmanns in der 3. Minute und dem großartigen 2:2 Lipponers zwei Fürther Tore und bange 80 Minuten, in denen sich die 6.000 Zuschauer schon mit einer Niederlage abgefun den hatten. Nachdem sich die Fürther durch ihr überlegenes Mannschaftsspiel eine verdiente 2:1-Halbzeitführung gesichert hatten, fand der Waldhof noch rechtzeitig die einzig mögliche Einstellung: Kraft gegen Technik. Der SVW brachte durch eine ausgezeichnete zweite Halbzeit die Kleeblätter noch an den Rand einer Niederlage.

192022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT
HISTORIE

Fanclub DoppelPass verleiht Auszeichnung Walter „Charly“ Holzmann ist „Barackler des Jahres“ 2022

wy) Viele Jahre lang war der 1.FC Nürnberg der größte sportliche Rivale für den SV Waldhof Mannheim. Insbesonde re in den 1920er und 1930er Jahren verwies der „Glubb“ die Waldhöfer immer wieder auf Rang zwei. Einige Duelle zwischen Rot-Weiß und Blau-Schwarz sollen hier herausgehoben werden.

Die Preisverleihung fand am Alsenweg auf dem HorstKilian-Platz vor dem Jugendförderzentrum statt. Das mit der Ehrung verbundene Preisgeld in Höhe von 500 Euro spendete Holzmann an das Kinderhaus Kerschensteiner in Mannheim-Schönau, das eine der verschiedenen Stationen seiner beruflichen Pädagogenlaufbahn war. Holzmanns jahrzehntelanges Engagement für die Waldhof-Jugend kann nicht hoch genug eingeordnet und wertgeschätzt werden. Neben den direkt spielbezogenen Arbeiten wie Fahrdienst zum Spiel und Wäschereiarbeit nach dem Spiel umfasst es Aufgaben im sozialen, psychischen Bereich, die zwar weniger wahrnehmbar, aber bei der Arbeit mit Jugendlichen umso wichtiger sind. Holzmann war und ist für die Jugendlichen am Alsenweg immer ansprechbar, erkennt und kennt ihre Sorgen, auch wenn sich manche Sorgen und Probleme im Lauf der vielen Jahre verändert haben. Es überrascht also kaum, dass der Wert von Charly Holzmanns Wirken auf dem Waldhof vor allem der Jugend klar ist. Das war bei der Verleihung des Preises am Alsenweg

deutlich spürbar, die in kleinstmöglichem Rahmen geplant war, bei der aber zig Jugendspieler samt deren Trainer überraschenderweise auftraten, um ihre Wertschätzung auszudrücken. Martin Willig – Waldhof-Insider und selbst Barackler des Jahres (2021) – brachte als Laudator die Leistung des Preisträgers auf den Punkt: „Auch ohne Amt bist du Zeugwart, Trikot-Wäscher, Bügler, Kümmerer, auch was die Psychohygiene deiner Spieler betrifft und was da alles dazu gehört. […] Wer Waldhöfer aus ganzem Herzen ist, darf sich Barackler nennen und wer sich dann noch, wie du, überragend engagiert, wenn auch leider oft unerkannt, im Stillen, aber doch immer für andere da ist, der ist ein würdiger Preisträger.“ (Martin Willig) Charly Holzmann ist seit 50 Jahren nicht nur Jugendbetreuer und ehrenamtlicher Sozialarbeiter am Alsenweg, sondern für junge Spieler auch Eingangstür zum Waldhof. Bei seinen beruflichen Stationen als Erzieher in verschiedenen Jugendhäusern der Stadt war Charly Holzmann immer auch gleichsam intuitiver, verdeckter Scout und Wegbereiter von Fußballerkarrieren.

Bei seiner Arbeit im Jugendhaus Rheinau kam Maurizio Gaudino auf ihn zu – „der Mauri hat ja gewusst, dass ich vom Waldhof bin“ (Charly Holzmann). Und da die Heimatvereine ihre talentiertesten Jugendspieler nicht immer gern zum Waldhof ziehen lassen wollten, handelte er sich auch mal „Zores“ mit den anderen Vereinen ein. Begleitet hat er die Anfänge vieler Spieler; Uwe Rahn, Hanno Balitsch, Nadiem Amiri, „Ehrmannkiller“ Attila Birlik, Selim Teber, Kenan Kocak, Christian Titz, Barış Atik, Hakan Çalhanoğlu und Jürgen Kohler gehören zu seinen bekanntesten Schützlingen. Namhaft ist auch die Konkurrenz, gegen die sich Charly Holzmann bei der fanclubinternen Wahl durchsetzen konnte: Neben ihm waren Marcel Seegert und HansJürgen Pohl für die Auszeichnung nominiert. Cello bringt alle Werte auf den Platz, für die der Waldhof und mithin die Auszeichnung „Barackler des Jahres“ steht: Leidenschaft, Kampfgeist, Bodenhaftung, Integrität und Loyalität. Er ist Scharnier zwischen Mannschaft und Fans, bringt den Waldhof zu seinen Mitspielern, die Spieler näher an die Fans und schafft es bei allen, „immer noch ein paar Prozent mehr für den SV Waldhof rauszuholen“ – wie es im Nominierungstext steht. „Einfach ein geiler Typ, wie es im bezahlten Fußball kaum noch einen geben dürfte“.

Hans-Jürgen Pohl ist seit 1957 Mitglied des SV Waldhof, und sein Wirken für den Verein ist extrem vielseitig. Er war Spieler, hat die Schiedsrichterabteilung gegründet, 16 Jahre den Ordnungsdienst geleitet und 25 Jahre lang die Geschicke des CEG gelenkt. Mit Charly Holzmann teilt er das Wissen, dass die Jugendarbeit eine wesentliche Grundlage sportlichen Erfolgs ist: 2003 gründete HansJürgen Pohl den Förderkreis für die Fußballjugend des SV Waldhof. Und wie Marcel Seegert erkennt Pohl die Relevanz der Fans; in jüngster Vergangenheit setzt er sich unermüdlich als Mediator für eine erneute Vereinbarung und ein besseres Verhältnis zwischen PRO Waldhof und der Spielbetriebs GmbH ein.Seit 2019 vergibt DoppelPass –SV Waldhof Mannheim-Fans gegen Gewalt und Rassismus e.V. den „Barackler des Jahres“, einen Preis, mit dem der Fanclub jährlich eine Person oder Organisation für dessen „Unterstützung des SV Waldhof Mannheim 07 e.V. in jeglicher Form“ würdigt. Unter den Fans des SV Waldhof weist die Selbstbezeichnung ‚Barackler‘ auf die Verwurzelung des Sportvereins in der Arbeiterschaft des Stadtteils und damit verbundene Werte. Barackler des Jahres sind seit der ersten Auslobung des Preises: Sören Runke, Bernhard Trares, Martin Willig und ab jetzt Charly Holzmann.

20 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 FANS

SV Waldhof II knüpft VfR Mannheim die ersten Punkte der Saison ab

Seegert-Team überrascht den Spitzenreiter

(wy) In der Außenseiterrolle trat der SV Waldhof Mannheim II in der Verbandsliga zum Stadtderby gegen den VfR Mannheim an. Die Rasenspieler hatten zuvor alle ihre Partien siegreich gestalten können und kamen mit breiter Brust an den Alsenweg. Für die Blau-Schwarzen verlief die bisherige Spielzeit durchwachsen mit Höhen und Tiefen. Für die Partie gegen den VfR Mannheim konnte SVW-Coach Nico Seegert auf Torhüter Jan-Christoph Bartels sowie Innenverteidiger Malte Karbstein und Angreifer Marten Winkler aus dem Profikader zählen.

SV Waldhof II – VfR Mannheim 1:1 (0:0)

Beim VfR Mannheim standen mit Ali Ibrahimaj, Nico Jüllich, Dennis Lodato und Malik Mikona gleich vier Spieler in der Startelf, die in der Vergangenheit auch schon den Dress des SV Waldhof getragen haben. Die Blau-Schwarzen begannen abwartend, während die Rasenspieler in der Anfangsviertelstunde um Spielkontrolle bemüht waren. „Gerade in der ersten Halbzeit standen wir taktisch gegen den Ball extrem gut, so dass der VfR zu keiner Torchance kam“, sah SVW-Coach Nico Seegert seinen Matchplan aufgehen. Changjae Lee in Folge einer scharf hereingegebenen Ecke (12.) und Malte Karbstein per Kopfstoß ebenfalls nach einem Eckball (31.) hatten gute Torchancen für die Blau-Schwarzen. Bis zum Pausenpfiff verdienten sich die Waldhöfer das Remis, hätten mit etwas Glück sogar mit einer Führung in die Kabine gehen können. Nach dem Seitenwechsel setzte sich das muntere und abwechslungsreiche Spiel vor den 700 Zuschauern weiter fort. Zunächst war der VfR am Zug und konnte durch Malik Mikona um ein Haar die Führung für sich verbuchen, doch der Ex-Waldhöfer scheiterte an Bartels (47.). Praktisch im Gegenzug wurde Marten Winkler dann im gegnerischen Strafraum umgestoßen. Der Unparteiische zögerte nicht und verhängte als logische Konsequenz einen Strafstoß zugunsten der Blau-Schwarzen. Wieder einmal bewahrheitete sich danach die Weisheit, dass der Gefoulte nicht selbst zum Elfmeter antreten sollte. Winkler lief an, schoss ins rechte Eck, wohin aber der VfR-Schlussmann Paul Jivan abgetaucht war (48.). Die Waldhöfer zeigten sich aber keineswegs geschockt und blieben am Drücker. Das sollte wenig später auch belohnt werden: Nach einem

DATEN

SV Waldhof II: Bartels - Rona, Schacherer (75.Krischa), Karbstein, Lutz (84. Marsal), C.Lee, Azizi (64.Barisic), Winkler, Germies, S.Lee (88. Hlywka), Hocker.

VfR Mannheim: Jivan - Szarka, Metzger, Kuhn, Denefleh, Schwöbel (64.Muca), Jüllich, Mikona (61.Gerber), Weil, Lodato (56.Sabah), Ibrahimaj.

Tore: 1:0 Hocker (61.), 1:1 Ibrahimaj (67.).

Schiedsrichter: Jannik Ganji (Bretten). Zuschauer: 700.

schönen Spielzug über Marc Lutz und Malte Karbstein über die linke Außenbahn gelangte das Leder nach einem Zuckerpass von Lutz bei Patrick Hocker, der sich aus kurzer Distanz die Chance zum 1:0 nicht mehr nehmen ließ (61.). Kurz danach hätten die Alsenweg-Kicker für die Vorentscheidung sorgen können, doch Jivan entschärfte einen Waldhof-Angriff. Verletzungsbedingt musste Nico Seegert dann dreimal auf Defensivpositionen auswechseln, so dass die Ordnung etwas verloren ging und die Partie nun offener wurde. Als Ali Ibrahimaj nach einem schnellen Angriff im Strafraum angespielt wurde, erwischte er Bartels auf dem falschen Fuß und traf zum 1:1 (67.). Während beim SV Waldhof II nun mehr unter Druck geriet, drängte der VfR auf den Führungstreffer, doch Dennis Gerber scheiterte zweimal freistehend aus aussichtsreicher Position (71., 83.). Die Seegert-Elf brachte den Punktgewinn anschließend über die Zeit. „Generell war es gerade für die Zuschauer ein sehr attraktives Spiel mit reichlich Spektakel“, resümierte der Waldhof-Coach die vergangenen 90 Minuten. „Die Mannschaft kann auf ihre erbrachte Leistung stolz sein. Zudem können wir sagen, dass wir der erste Gegner waren, gegen den der VfR nicht gewinnen konnte.“

VfB Bretten – SV Waldhof II ausgef. Aufgrund der schlechten Platzverhältnisse nach den Regenschauern musste die Partie abgesagt werden. Nachholtermin ist jetzt der 9. November um 19 Uhr.

212022 | AUSGABE 08 | BUWE BLATT U23
Volkan Rona beackerte die rechte Abwehrseite und führte seine Mannschaft zum Punktgewinn im Derby.

Hans-Rainer Bauder feierte 80.Geburtstag

(wy) Hans-Rainer Bauder, genannt Rainer, ist der Sohn des ehema ligen Schülerleiters Georg Bauder. 1954, im Alter von zwölf Jahren trat er dem SV Waldhof bei und spielte anschließend für die Schüler- und Jugend- sowie die Amateurmann schaft der Blau- Schwarzen. Dass er den SV Waldhof dem Lokalri valen VfR Mannheim vorzog, hatte einen einfachen Grund. „Mein Onkel hat zu mir gesagt: Wenn du zum VfR gehst, kriegst du keine Fußballschuhe“, lacht Bauder heute. 1965 dann folgte er einem Lockruf der SpVgg Amicitia Viernheim, sportlich eines der Aushän geschilder der Region, das gar eine Deutsche Amateur vizemeisterschaft vorzuweisen hatte. Mit dem Einzug zur Bundeswehr wechselte Bauder den Verein und war fortan bei Phönix Mannheim Spielertrainer. Dort gelang ihm dreimal der Aufstieg in die 1.Amateurliga, jedoch konnte man die Klasse in den drei Jahren nicht halten. „Beim FV 03 Ladenburg hatte ich meine erfolgreichste Zeit als Spieler

trainer“, berichtet Bauder von seiner nächsten Station. „Wir sind hier von der B-Klasse bis in die 1.Amateurliga durchmarschiert.“ Zum Abschluss seiner sportlichen Laufbahn übernahm er das Traineramt bei der Spvgg 06 Ketsch. „Danach bin ich zum Waldhof zur AH-Mannschaft zurückgekehrt“, so Bauder. Einer seiner damaligen Wegge fährten war Hubert Burger, der vor kurzem verstorben ist. 1980 war auch das Jahr, in dem er in die Tennisabteilung des SVW wechselte. Seine gefürchtete Vorhand war Garant für viele Erfolge, jedoch zwangen ihn gesund heitliche Probleme dazu, dem Freiluftsport den Rücken zu kehren. „Faires Spiel und Kameradschaft war auf und neben dem Platz für Rainer stets ein zentrales Anliegen“, charakterisiert ihn Martin Sättele, Vorsitzender des CEG. Am 16. September feierte Rainer Bauder seinen 80. Geburtstag, und mehr als ein halbes Leben lang ist er nun auch ununterbrochen Mitglied beim SV Waldhof. Bei jedem Heimspiel nimmt er seinen Dauerkartenplatz ein. Auch gegen den 1.FC Nürnberg ist er dabei und weiß um die Chancen der Blau-Schwarzen: „Wenn man die letzten Heimspiele betrachtet, dann erwarte ich einen harten Kampf für Nürnberg und sehe uns nicht chancenlos.“

CEG Oktober

Geburtstage Oktober

Sinn, Klaus 18.10.193686 Jahre Bührer, Karl-Heinz 20.10.195963 Jahre Groß, Stephan 23.10.195369 Jahre Hoffmann, Fritz 23.10.195171 Jahre Jordan, Ursula 23.10.194082 Jahre Brückl, Stefan 25.10.196161 Jahre Spagerer, Karla 27.10.202993 Jahre Schall, Gerhard 29.10.195072 Jahre

Werde Mitglied im Club der 100

profitiere von über 30 Jahren Erfahrung

genieße die Tradition und Freundschaft echter SVW-ler

in unserem VIP-Raum an der Haupttribüne

nur 350 Euro pro Saison

Kontaktieren Sie uns unverbindlich – gerne noch heute!

Kontakt:

Klaus Bittinger klaus.bittinger@googlemail.com

Herausgeber SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH Theodor-Heuss-Anlage 25, 68165 Mannheim Redaktionelle Verantwortung Yannik Barwig

Konzept & Design BLIM GmbH www.blim.de

Werbeanzeigen SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH Daniel Martin (Tel.: 0621 / 41090-0)

Redaktion

Fotos

Druck

Andi Nowey, Adrian Lischka, Alexander Beyer, Thilo Eggentorp

Andi Nowey, Adrian Lischka, 1.FC Nürnberg, DFB, DoppelPass, Foto Michael

ZVD Kurt Döringer GmbH & Co.KG

Eppelheimer Straße 82 / 69123 Heidelberg

22 BUWE BLATT | AUSGABE 08 | 2022 CEG/CLUB DER 100
IMPRESSUM
>
>
>
>

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.