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Veranstaltungen

Münchenstein/Basel «Real Feelings», Ausstellung, bis So, 15. Nov., Mi bis So 12 bis 18 Uhr; Tanzperformance «Cyberia» der Künstler*innen Maria Guta und Adrian Ganea, Fr, 13. und Sa, 14. Nov., HeK, Freilager-Platz 9. hek.ch Bern «Sonntagsgäste», mit Surprise Stadtführer Roger Meier und dem Surprise Strassenchor aus Basel, So, 1. Nov, 11 Uhr, Matthäuskirche, Rossfeldstr. 114.

Die digitalen Technologien sind in Form von Alltagsgeräten zu Erweiterungen unserer selbst geworden. Smart Watches, Fitness-Tracker, Webcams sowie Gesichts- und Körper-Erkennungssysteme zeichnen Herzschlag, Transpiration, Sprechweise oder Körpersprache auf. Wir kommunizieren, oft auch unbewusst, mehr mit technologischen Geräten als mit anderen Menschen. Im 21. Jahrhundert werden Technologien in einem Ausmass für das Erkennen und Bewerten von Emotionen eingesetzt, wie es noch nie zuvor möglich war. Doch Emotionen sind der Kern menschlicher Erfahrungen. Wenn sich nun die emotionale Intelligenz der Menschen und jene der Maschinen annähern – wissen wir dann noch, wie wir wirklich fühlen? Wer kontrolliert unsere Emotionen? Wie repräsentiert, beeinflusst und verändert die Technologie unsere Emotionen? Diese Fragen werden in der Ausstellung aufgeworfen. DIF

Fribourg

«Plan BB – Édition nomade»,

Kunstfestival; Philippe Wicht: «Horror of Me», Crème Solaire, Performance & Live, Do, 5. Nov., 19 Uhr; Philippe Wicht und «No Starz», Performance, Live DJ-Set, Fr, 6. Nov., 21 Uhr, im Fri-Son; Davide-Christelle Sanvee: «Être la Forteresse», Performance, Sa, 21. Nov., 18 Uhr, Ancienne Gare; Françoise Vergès: «Une théorie féministe de a violence», Vortrag, Fr, 4. Dez., 18.30 Uhr, Fri Art Kunsthalle. belluard.ch «Hic sunt dracones» – hier sind die Drachen. So beschriftete man im Mittelalter auf Landkarten unbekannte Gefilde und Brachen: Da, wo der Kartograf nicht mehr weiterweiss, kann sich die Fantasie umso freier entfalten. Die Suche nach den Drachen und die Erforschung ihrer Zukunft ist das Motto des Fribourger Belluard Festivals Plan BB 2020. Dazu unternimmt es Reisen, ist seit Wochen und Monaten unterwegs, bis nach Zürich ist es gekommen. Auch das eine Auswirkung von Corona, die gar nicht uninteressant ist: ein Festival, das dezentral und übers Jahr verteilt stattfindet. Die aktuellen Veranstaltungen sind nun wieder in Fribourg: In «Horror of Me» setzt sich der Performer Philippe Wicht mit dem Körper als Raum zur Erforschung auseinander. Die dunkelsten Höhlen unserer Subjektivität werden hier begangen, verschüttete Ecken und Winkel, in denen es auch mal unangenehm wird. Um Körperpolitik geht es bei der Künstlerin Davide-Christelle Sanvee, wenn sie der Frage nachgeht: Was erzählt uns ein Ort? Auf welchen Fundamenten, Geschichten und Notwendigkeiten wurde er gebaut und von wem wird er benutzt? Und sehr dezidiert spricht die Autorin Françoise Vergès zur feministischen Theorie der Gewalt. Ihr neues Buch erscheint Anfang November («Dekolonialer Feminismus»). DIF Im Format «Sonntagsgäste» lädt die Pfarrerin Doris Moser Gäste ein, die im Erzählen von sich an ihren Geschichten teilhaben lassen. Sie erzählen im Gespräch von ihren Leidenschaften, ihren Berufen und davon, was ihnen im Leben wichtig ist und was sie geprägt hat. Am 1. November ist der Gesprächspartner Roger Meier, Surprise Stadtführer in Bern. Auf den Surprise-Rundgängen gibt er Einblick ins Leben als Obdachloser. Hier erzählt er aus seinem Leben. Von den Aufstellern und Ablöschern und all dem, was ihn nie hat aufgeben lassen. Begleitet wird er vom Surprise Strassenchor. Auch der Chor besteht aus Menschen, die zum Teil existenzielle Krisen hinter sich haben. Und lebt von seiner Authentizität und Emotionalität. DIF

Strassenfussball

Liga- und Benefizturnier,

Sa, 7. November, Liga 11–16 Uhr, Benefiz ab 18 Uhr, Kickerarena, Gallenweg 8, Pratteln, Bau 20, 5. Stock. kickerarena.ch

Kein Homeless World Cup in Tampere, keine Schweizermeisterschaft – auch für den Strassenfussball war dieses Jahr virusbedingt sehr ruhig. Umso mehr freuen sich die Teams diesen Herbst über die drei Ligaturniere in Zürich und Basel, deren Abschlussevent am ersten Novemberwochenende in der Kickerarena Pratteln stattfindet. Vier bis sechs Teams mit je rund zehn Spieler*innen tschutten dort – natürlich mit Schutzkonzept – um den Turniersieg. Im Anschluss daran geben sich verschiedene zugewandte Vereine bei einem Benefizturnier zugunsten des Strassenfussballs die Ehre. Zuschauer*innen sind erwünscht und erlaubt: sofern nur sportlich mitgefiebert wird. WIN

Winterthur

«24. Internationale Kurz-

filmtage Winterthur», Di, 3. bis So, 8. Nov., Festivalzentrum im Casinotheater, Stadthausstrasse 119. kurzfilmtage.ch

Nebst dem internationalen Wettbewerb – das Programm ist online aufgeschaltet – sind jedes Jahr auch die Fokusprogramme ein wesentlicher Bestandteil der Kurzfilmtage. Seit Mitte der 1990erJahre haben chinesische Filme einen festen Platz an internationalen Filmfestivals. Die Digitalisierung hat es ermöglicht, dass Filme nicht nur schnell, sondern auch unabhängig produziert werden können. Was dazu geführt hat, dass das unabhängige Kurz- und Experimentalfilmschaffen seit den späten 1990ern eine bis heute anhaltende Blütezeit erlebt. Im «Grossen Fokus» steht daher China als Filmland. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ukraine: ein Land, das im globalen Norden vor allem mit Krisen in Verbindung gebracht wird. Was kann der Film in Zeiten der politischen Umbrüche bewirken, und wie können Filmschaffende ihren Teil dazu beitragen, den Weg in eine rechtstaatliche Demokratie zu ebnen? Kann Kino auf gesellschaftspolitische Umbrüche einwirken? Und wie sieht der Alltag abseits der politischen Bühnen aus, wo das Private eben auch politisch ist? Mögliche Antworten liefert das ukrainische Kurzfilmschaffen. Die diesjährige Festivalausgabe wird in hybrider Form durchgeführt. Neben lokalen Screenings, an denen die Wettbewerbe laufen, werden ausgewählte Programme online gezeigt. DIF