HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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Ausgabe 05 /// umsonst

facebook.com/hafenfreunde

Architektur am Hafen

Die Mischung macht‘s Andreas Heupel im Interview

Ein Besuch bei fourmove

Eine Stadt Weil er‘s muss uns wert Leben ist

Im grünen Bereich

Die StadtwerkeInnenhöfe


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Gut gebaut Der Vorlaut Es gibt in dieser Redaktion Menschen, die würden lieber einen guten Freund verlieren, als auf ein mittelmäßiges bis schlechtes Wortspiel zu verzichten. Das Cover einer Magazinausgabe mit dem Themenschwerpunkt Architektur mit einer kurvenreichen Dame zu verzieren, die sich halb nackt vor einem architektonischen Wahrzeichen des Hafens räkelt – und dazu zu titeln: „Gut gebaut“, hätte mir gefallen. Hättet ihr es sexistisch gefunden? Hättet ihr uns für immer in die BoulevardSchmuddelecke einsortiert? Wir haben dann einfach mal verzichtet. Wir kennen uns ja schließlich alle noch nicht so lange. Und außerdem finden wir das Foto von Marina Savchenko nicht minder gut gelungen. Unsere Kunstkennerin aus der Galerie Nolte war nämlich so nett, für unser Cover zu lächeln. Vielen Dank, Marina! Im Hintergrund: Ein Auszug aus der aktuellen Hafenarchitektur.

Vollgepackt bis an den Beckenrand sind wir hier nämlich mit begabten Architekten. Den Hafenweg kann man ja kaum noch entlang laufen, ohne über Menschen mit Planungsskizzen unter dem Arm oder 3D-Modellen im Fahrradkorb zu stolpern. Es wimmelt hier von großen Planern, Entwerfern, Zukunftsbäuerinnen und -bauern. Deshalb haben wir uns diesem Thema in der aktuellen Ausgabe mal ganz besonders zugewendet. Das Resultat sind spannende Interviews u.a. mit den Architekturbüros fourmove und Andreas Heupel. Außerdem findet ihr wieder mal das eine oder andere redaktionelle Novum. Jaha! Wir sind jung, experimentell und unberechenbar. Deshalb stehen hiermit gleich drei neue Rubriken auf dem Prüfstand. Wenn ihr sie doof findet, schmeißen wir sie direkt in den Müll. Das nennen wir dann Dynamik

Chefredakteur: Malte Limbrock

oder Flexibilität. In Wirklichkeit wären es dann wohl eher Fehler gewesen. Wir würden sie uns mit Sicherheit eingestehen … aber niemals zugeben. Was gefällt, darf bleiben. Wir bleiben also … Viel Erfolg beim nächsten Entwurf wünschen die HAFENfreunde

Inhalt 4..... HAFENtratsch 6..... Architektur im Hafen 8..... Starting Five 10... Die Mischung macht’s 15... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 1 17... Eine Stadt muss leben 22... Es passt zum Stil des Viertels 28... HAFENfreunde im Netz 28... Impressum 29... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 2 30... Weil er’s uns wert ist 35... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 3 36... Träumt ihr noch oder wohnt ihr schon? 39... Im Grünen Bereich

44... Abgespeichert: Neues aus dem Speicher II 45... Mindshot 48... Always look on the Portside of life 51... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 4 52... Die Coco Chanel von Münster 57... Newcomer 60... Einmal Harley, immer Harley 69... Einmal Weber, immer Weber 70... Ich grille jeden Tag 74... Flanksteak oder Bauchlappen? 77... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 5 78... Wohin mit den Kindern? 81... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 6 82... Gute Nachrichten


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HAFENtratsch Tatort Mittelhafen Na, die kennen wir doch: Der kleine St. Pauli-Fan und der große Pathologe. Welcher böse Münsteraner hat diesmal einen umgebracht? Der Fahrtrichtung am Mittelhafen entlang nach zu urteilen, war es der Gärtner aus den Stadtwerke-Innenhöfen. Haben Sie ein Alibi, Herr Arndt? Die Antwort gibt es diesen Herbst, voraussichtlich am 11. November 2012. Dann biegt der 22. Münster-Tatort, das „Wunder von Wolbeck“, mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers alias Frank Thiel und Karl-Friedrich Boerne, in die nächste mörderische Runde ein. Diesmal ermittelt das Team im Mordfall eines Heilpraktikers im Münsterland, was sicher den einen oder anderen Pistenkilometer auf der L 586 oder der L 793 für die beiden bedeuten wird. Thiel und Boerne düsen dabei allerdings nicht, wie die WN verlauten ließ, in einem schicken schwarzen Porsche durch die Gegend, sondern in einem Wiesmann Roadster aus Dülmen! Manchmal sind wir ja auch so ne Art Journalisten … (*augenzwinker). Seit dem Tatort im März (Hinkebein) fährt Boerne nämlich den Wiesmann Roadster MF3. Der hat 343 PS. Damit kommt er von Null auf Hundert in 4,9 Sekunden. Die Aufklärung dieses Falls dürfte also nicht so lange dauern.

Der 1000. Facebook-Fan Wir haben ihn. Den tausendsten Facebook-Fan. Wir wissen sogar, wer es gewesen ist, der Tausendste, aber wir verraten es nicht. Noch nicht. Vielen Dank, dass ihr uns liked: Und nur, um das klarzustellen. Wir liken euch mindestens genauso …


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Europameister am Hafen: Akai, der spanische Mischling Die EM ist vorbei und wir sind schon wieder zu früh rausgeflogen. Aber Moment, trotzdem sind wir doch irgendwie Europameister: Seit fast zwei Jahren lebt Mischling Akai in Münster, seine Wurzeln hat er in Spanien. Über den Tierschutzverein Europa kam er nach Münster in sein neues Zuhause. Seitdem lebt er hafennah und genießt die Erkundungstouren und Patrouillengänge im Viertel. Akai ist ein sanftmütiger Scout, den auch ein abendlicher Flaschensammler nicht aus der Ruhe bringt. Er schiebt gerne eine ruhige Kugel. Die schnellen Bälle haben seine Landsmänner bekanntermaßen erfolgreich über den Platz gebracht. Und seit Akai Europameister ist, lehnt er sich lässig zurück und genießt den Sommer!

Bilder sagen mehr. Wir ihr vielleicht schon gemerkt habt, beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe intensiv mit dem äußeren Erscheinungsbild unseres Hafens. Wie sieht die Sache denn eigentlich so aus, welches Bild haben wir von diesem Viertel, welches Image hat der Stadtteil? Und immer, wenn wir versuchen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, stellen wir fest: Man kann es eigentlich schwer in Worte fassen. Deshalb wollen wir Bilder sprechen lassen. Wir – und damit ist vor allem Thomas, unser Kreativdirektor und Fotomeister, gemeint – haben das durch eine Vielzahl schöner Bilder in dieser Ausgabe unseres Magazins bereits getan. Und jetzt seid ihr dran. Wir freuen uns immer wieder über die vielen tollen Fotos von begabten Hafenfotografen, die ihre Kunstwerke in der HAFENfreunde-Flickr-Community zur Schau stellen. Im Vorlauf unserer nächsten Ausgabe wünschen wir uns da noch mal eine große Portion zusätzlichen Eifer von der kreativen Fotobrigade des Hansaquartiers, die wir auch honorieren möchten. Die schönsten Fotos, die wir euch damit entlocken können, zeigen wir dann voller Stolz im nächsten Magazin der Weltöffentlichkeit! Wir freuen uns schon jetzt auf eure Motive, eure Sicht der Dinge, euren Blick auf die Details.

http://www.flickr.com/groups/hafenfreunde/ Tausend Dank im Voraus! Die HAFENfreunde


Architektur im Hafen

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Architektur im Hafen

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Die Mischung macht’s Die Architektur des Hafens lebt von der Vielfalt

Was müssen wir festhalten? Das ist die Frage, um die sich alles dreht, wenn wir uns über die Weiterentwicklung des Hafens unterhalten, wenn wir über die Architektur des Viertels nachdenken, uns über gute oder schlechte Ideen oder die Folgen der wirtschaftlichen Absichten von Investoren streiten. Architektur kann einer ganzen Stadt ein Gesicht verleihen. Einem Stadtviertel sowieso. Deshalb ist sie so wichtig. Und gleichzeitig so anspruchsvoll.


11 Fast hätte es dieses schöne Magazin nie gegeben. Naja, zumindest nicht hier. Vielleicht würden wir uns stattdessen heute in Duisburg oder Reykjavik rumtreiben, um die dortigen Diskussionen um alte Industriehallen und neue Einkaufszentren zu dokumentieren. Es würde dann nämlich - und das ist für dich, Leserin oder Leser, vielleicht das Bedeutsamere - auch Münsters Hafen nicht in der Form geben, wie wir ihn heute sehen und lieben. Denn plötzlich, damals vor gut zehn Jahren, fehlten eine ganze Menge Unterschriften. Sie waren die Voraussetzung für die jüngere Entstehungsgeschichte unseres beliebten Hafens. Münster war nämlich auf dem Weg, das Potenzial des alten Industriehafens zu verkennen, als dieser seine wirtschaftliche Kraft als Güterumschlagplatz am Dortmund-EmsKanal in den 90er Jahren langsam abtrainierte. Es gab keine Idee für eine Hafenzukunft, stattdessen vielmehr die Sorge: Gastronomie am Hafen? Das kann doch nur Rotlicht werden! Weder Ver-

waltung noch Politiker hatten eine Leitidee in ihren Schubladen reifen lassen und so hatte der Hafen in vielen Punkten rund um die Jahrtausendwende eine starke Eigendynamik. Das führte unter anderem dazu, dass die Stadt eines Tages feststellen musste, dass sie die Grundstücke auf der Nordseite des Hafenbeckens im Rahmen diverser Neubauprojekte bis an die Wasserkante verkauft hatte. Eine Menge Eigentümer hätten zu diesem Zeitpunkt sagen können: So, wir ziehen jetzt einen Zaun um unser neues Grundstück, dann ist Feierabend mit Am-Wasser-Hergehen und so! Hat zum Glück keiner gesagt. Jeder einzelne der Neueigentümer setzte sein Autogramm, als die Stadt mit den Rückkaufverträgen für den Flanierstreifen direkt am Wasser hausieren ging. Puh. Das ist wohl gerade noch mal gut gegangen, denn ohne die Uferpromenade wäre der Hafen heute wohl nicht halb so beliebt. So nahmen die Dinge ihren Lauf und wir machen heute ein Magazin namens

Architektur im Hafen HAFENfreunde, um uns mit so spannenden Dingen wie Architektur auseinanderzusetzen. Mitte der 90er ging es langsam los und bald darauf ziemlich schnell mit der Entwicklung des Stadthafens: Nach und nach wurde das riesige wirtschaftliche Potenzial dieses Areals deutlich. Investoren mit dem nötigen Kleingeld begannen, aus der Attraktivität der Wassernähe ihr Kapital zu schlagen. Das architektonische Bild des Hafens wandelte sich in kurzer Zeit sehr schnell. Viele charmante Kleinigkeiten der damaligen Hafenkulisse fielen den Veränderungsprozessen zum Opfer. Auf der Südseite des Beckens haben sich der alte Industriekran und der sogenannte „Elefant“ zu den Wahrzeichen von Münsters Hafen aufgeschwungen, auch weil im direkten Umfeld alte Wegbegleiter reihenweise zu Boden gingen. Der alte Spänebunker am Ende des Hafenwegs ist als Relikt der arbeitsamen Vergangenheit geblieben. Ein Erbe, um das wir uns


Architektur im Hafen

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Zweitverwertung dank Modulbauweise: Fast 5 Jahre stand das Café Arte auf dem Domplatz. Jetzt dient es dem Architekturbüro Kresing als Dachgeschoss. Aufregende Umsetzung im Wortsinn.

zum Glück trotz der geplanten Umbaumaßnahmen dieser Fläche des Hafens keine großen Sorgen machen müssen. Das Bauwerk der Firma Ostermann & Scheiwe von 1923 soll als Industriedenkmal erhalten bleiben, es ging deshalb auch 2010 in die Verfügungsgewalt der Initiative ZukunftHafen über. Im direkten Umfeld wird jedoch wohl kein Stein auf dem anderen bleiben. Gleich nebenan haben Andreas Deilmann und Rainer Kresing große Pläne rund um Osmo, die sie im Frühjahr bereits im Planungsausschuss in sehr fortgeschrittenem Stadium präsentiert haben. Mit ihrem Entwurf für ein neues Wohnviertel stieß das Architekten- und Investorenduo im Grundsatz jetzt auch auf grundsätzliche Zustimmung der Politik.

280 Wohnungen in sieben Reihen, dazwischen drei Grachten. Die Arten der Wohnungen sollen vielfältig werden: Penthouse, Familienhaus, kleinere Wohnungen mit sozialer Förderung – das gefiel unseren Politikern schon mal ganz gut. Denn die Hoffnung auf eine lebendige Durchmischung der zukünftigen Wohnbevölkerung scheint gegeben. Nur im Zusammenhang mit einem geplanten Hochhaus an der Schillerbrücke wurde eifrig diskutiert, vor allem die Grünen gingen auf die Barrikaden. Kresing nahm noch innerhalb der Sitzung Abstand von dem zwölfgeschossigen Objekt: In Anlehnung an die Streitigkeiten rund um die Höhe der geplanten Neubauten am Bahnhof machte er schnell deutlich: „Wir wollen keine Hochhausdiskussion“. Kresing sagte zu, das Haus aus den Plänen

zu streichen und das Grundstück in einen städtebaulichen Wettbewerb einzubringen. Direkt nebenan wird die Firma Stroetmann auf ihrem rund 22.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Hafenweg und Hansaring voraussichtlich ein Einkaufszentrum mit einem E-Center errichten. Die Architektur nehme die Geschichte des Hafens in Material und Proportion auf, heißt es vonseiten des Architekten: Jörg Preckel hat die Pläne für das Einkaufszentrum im Frühjahr noch einmal überarbeitet und diese auch bereits im Ausschuss vorgestellt. Nun ist ein großer Uhrenturm als „Hingucker“ geplant. Preckel wird das Bild des Hafens somit in den nächsten Jahren ebenfalls stark mitgestalten, denn auch beim


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Architektur im Hafen

Knick in der Optik: Gerade bauen kann jeder …

Wettbewerb um den Umbau des alten Flechtheimspeichers setzte er sich als Planer durch. Im Frühjahr dieses Jahres gelang bereits der Schulterschluss zwischen den alten Speichern am Mittelhafen

und Kulturveranstaltungen. Die Kinderausstellung „Here comes the sun“ baute sich unter der Federführung von Annette Rubin und dem Verein Kindermuseum e.V. im alten Rhenus-Speicher auf.

In der Eröffnungsrede zeigte sich Stadtwerke-Chef Dr. Henning Müller-Tengelmann hoffnungsfroh, dass dies der Startschuss für eine gemeinsame Zukunft von Kultur und Industrienostalgie


Architektur im Hafen in den alten Speichern gewesen sei. Die Hotelpläne sind mittlerweile vom Tisch. Der Weg für einen Umzug des Borchert-Theaters in den alten Komplex aus Rhenus- und Flechtheimspeicher ist dadurch freigeworden. 2013 würde man gerne mit dem Umbau beginnen. Für 10 Millionen Euro wollen die Stadtwerke ein Büround Kulturgebäude errichten. Hier könnte das Borchert-Theater ins Erdgeschoss einziehen, bis zu 190 Sitzplätze könnte man unterbringen. Fast doppelt so viele wie im derzeitigen Theater. Für die zusätzlichen Archiv- und Büroflächen gibt es auch schon einen Wunschmieter in Gestalt des Landschaftsverbandes WestfalenLippe (LWL). Im Zusammenhang mit der Mittelhafen-Zukunft hört man allerorts die Forderung, hier müsse viel Industriecharme erhalten bleiben. Die Forderung ist berechtigt. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es nicht gerade die leichteste architektonische Aufgabe ist, eine alte Industriearchitektur, wie wir sie vor allem am Mittelhafen noch stark ausgeprägt sehen, sinnvoll weiter zu entwickeln. Neubauten an alten Bestand anzuschließen, ist aus architektonischer Perspektive - sagen wir mal: hammerschwer! Wenn man versucht, Altes nachzuahmen, ist

14 die Gefahr des Scheiterns groß. Wenn man Strukturen aufbricht und Modernes neben Altes setzt, muss es harmonieren. Bei einer Neubebauung der noch vorhandenen Flächen alter Industrie wäre ein behutsames und schrittweises Vorgehen wohl das Beste. Die vielen Menschen, die sich rund um das Thema Hafenentwicklung engagieren, können sich bereits jetzt selbst auf die Schulter klopfen. Denn sie haben es geschafft, eine breite Öffentlichkeit für ihre Sache zu sensibilisieren. Durch die Gründung verschiedener Initiativen und Vereine, auch durch die Kommunikationsprozesse des Hafenforums ist spätestens allen Entscheidungsträgern klar geworden, wie sehr Münster dieses Fleckchen Erde am Herzen liegt. Und der Kampf der Hafeninitiativen ist noch lange nicht zu Ende: Gerade erst legten die Anwohner eigene Pläne für die Stroetmann-Fläche zwischen Hansaring und Hafenweg vor. Das Bebauungsplanverfahren wurde hierfür kürzlich eröffnet, die gegensätzlichen Interessen kommen nun noch mal auf den Tisch. Quartierstraßen, viel Grün und ein Erhalt der alten Postgebäude wären nach dem Geschmack der Anwohner. Dass die sich nach wie vor energisch einbringen, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,

dass die zukünftige Planung und Entwicklung - auch an anderen Stellen des Quartiers – hoffentlich mit viel Weitsicht angegangen wird und nicht an der Öffentlichkeit vorbeilaufen kann. Wir wollen schließlich auch nicht eines Morgens in einem leblosen Architekturklotz aufwachen. Es gibt in der Industriekulisse des Hafens viele Elemente, die man bewahren muss, wenn der Charme erhalten bleiben soll. Oft sind es auch nur Kleinigkeiten. Details, an denen Erinnerungen hängen, weil sie Sinnbild des Ursprungs von etwas sind, das wir nicht vergessen wollen. Wo Altes auf Neues trifft, entsteht Lebendigkeit. Diese Gegensätze regen uns an, zeugen von Fortschritt und Originalität zugleich. In Tagen wie diesen liegt das Glück einer Stadtbevölkerung immer auch in den Händen ihrer Planer, Verwalter und Politiker. Solange diese den Gedanken der Vielfalt und Durchmischung von Hafennutzung bei ihren Entscheidungen nicht außen vor lassen, kleinteilig denken, sich und den einzelnen Projekten die nötige Zeit gönnen, statt nur eine schnelle Wirtschaftlichkeit im Auge zu haben, können wir uns auf eine spannende Zukunft freuen. // Malte Limbrock


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Architektur im Hafen

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Andreas Heupel ist schon während des Studiums oft von seinem Elternhaus in Angelmodde am Kanal entlang bis zum Hafen gefahren. Er ist fest in Münster verwurzelt, studierte hier auch Architektur. Nach dem Studium arbeitete er 13 Jahre im Büro von Josef Paul Kleihues, bis er 2001 sein eigenes Architektur-Büro gründete. Die Heupel-Architekten entwarfen am Hafen das Haus der PSD Bank, die Sitzbänke am Kreativkai oder das Bürogebäude am Hafenweg 22. www.heupel-architekten.de


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Architektur im Hafen

Eine Stadt muss leben Architekt Andreas Heupel im Interview

Wer heute eine Visitenkarte von Andreas Heupel haben möchte, der kriegt gleich eine ganze Bank. Spätestens durch die Planung des PSD-Gebäudes am Hafenplatz trägt das Viertel die deutliche Handschrift des Architekten. Vor einem Jahr zog er mit seinen Büroräumen von der Südseite selbst in die dritte Etage des Bankhauses. Andreas Heupel über seine Erfolgsprojekte am Hafen, Sportsgeist zwischen Architekten und Veränderungen, die man nicht aufhalten kann.

Hallo Herr Heupel, wieso haben hier eigentlich so viele Architekten Ihre Büros in der Nähe? Mit Blick auf das Wasser zu arbeiten, ist einfach toll. Das gibt es sonst fast nirgendwo in Münster. Es hat weniger mit dem Label „Kreativkai“ zu tun. Die meisten suchen nicht diesen Pool der Kreativen um sich herum. Mich hat dieser Begriff damals sogar eher abgeschreckt.

Warum? Rein diese Namensgebung war für mich der Grund, aus dem ich nicht an den Hafen wollte. Dieses Pseudokreative, so nach dem Motto: Alle, die meinen, sie wären kreativ, müssen jetzt herkommen. Den Namen fand ich fürchterlich, weshalb ich ja zunächst an den Mittelhafen 42 gezogen bin. Heute sitzt da fourmove in meinem alten Büro. Irgendwann mussten wir wieder raus, weil wir sehr stark gewachsen sind.

Was macht das Wasser mit Ihnen, dass Sie so gerne in seiner Nähe sind? Es löst emotional etwas aus. Wie jeder Aspekt von Büroraumqualität macht es etwas aus, das man schlecht in Worte fassen kann. Wieso investiert eine Bank in hochwertige Arbeitsplätze mit Verglasung, mit hellen Fluren? Es lässt sich ja nicht rechnen, ob der Mitarbeiter aus diesem Grund effektiver ist. Ich habe deshalb jetzt nicht die „bessere Idee“.


Architektur im Hafen


Architektur im Hafen


Architektur im Hafen Aber ich fühle mich wohler und habe im Umkehrschluss eventuell eine höhere Arbeitsbereitschaft, mehr Freude und eine bessere Grundstimmung. Sie wohnen hier Tür an Tür mit der Konkurrenz. Ist das Nachbarschaftsverhältnis positiv? Ja, absolut. Es gibt kein Hauen und Stechen. Das sieht vielleicht manchmal danach aus. Ich habe mich auch lange mit den Kollegen wegen des Rhenusspeichers „bekriegt“. Gerade haben wir gegen Behet Bondzio Lin ein Projekt in Frankfurt verloren. Da hat man zwar ein heulendes Auge, aber freut sich für die Kollegen. Das klingt nach einer sportlichen Einstellung … Klar, manchmal gewinnen Entwürfe, deren Erfolg man nicht nachvollziehen kann. Andererseits haben wir zum Beispiel einen Wettbewerb gegen Volker Staab verloren, der auch das Landesmuseum geplant hat. Es ging um Münsters neues Nano-Bioanalytik-Zentrum. Da sagt man dann: Klasse! Intelligent gelöst. Der war einfach besser als wir. Sie haben hier einen tollen Blick auf das Hafenbecken und die Südseite des Ufers. Würden Sie lieber in die umgekehrte Richtung schauen und mehr von Ihren Projekten betrachten? Jein. Wenn man auf der Südseite sitzt, schaut man definitiv auf die schönere der beiden Seiten. Ge-

20 rade in den Abendstunden ist der Blick auf die Nordseite traumhaft. Der Blick ist im Umkehrschluss nicht halb so gut. Die Entscheidung, in das neue Büro zu ziehen, ist mir trotzdem leicht gefallen, weil die Räume von uns selbst gestaltet sind. Hier ist das Haus gleichzeitig meine Visitenkarte.

unbedingt eine Dachterrasse machen, sondern weil wir nicht mit dem sechsgeschossigen Baukörper bis an die Bernhard-Ernst-Straße heranrücken wollten. Es galt, die Nachbarschaft nicht zu erschlagen. Um uns einzufügen, sind wir mit dem Baukörper auf vier Geschosse herunter gegangen.

Als Besucher weiß man direkt, woran man bei Ihnen ist …

Wie kam es zu dieser farblichen Gestaltung?

Hier kann ich jedem Bauherrn direkt zeigen, wie wir denken, wo wir hinwollen, was wir planen und was für Qualität man erwarten kann, wenn man uns machen lässt. Wir haben das gesamte Mobiliar und sogar die Türklinken selbst entworfen. Wenn man einmal anfängt zu denken, kann man nicht mehr aufhören.

Wir hatten ursprünglich vorgeschlagen, Klinker zu verwenden. Das war dem Bauherrn zu altbacken, man wollte es „moderner“. So kamen wir zum farbigen Aluminium, das sich wunderbar einpasst. Dieser Rot-Ton enthält einerseits Klinkerfarben, gleichzeitig auch den metallischen OrangeBraun-Ton-, den die Spundwände des Hafenbeckens haben.

Wie kam es zum PSD BankAuftrag? Eigentlich hat die Bank den Entwurf eines Warendorfer Architekten favorisiert. Aber die Stadt fand dessen Entwurf nicht gut genug. Hier war ganz klar das Interesse für Architektur gegeben. Da gab’s richtige Fronten. Letztlich hat sich die Stadt hier aber lediglich für die Architektur entschieden, nicht für den Architekten. Das Gebäude sollte sich möglichst harmonisch in das städtische Ensemble integrieren. Wie macht man das? Die Geometrie ist entscheidend. Ein Beispiel: Die Dachterrasse der PSD Bank gibt es nicht, weil wir

Wie lange zieht sich ein Planungsprozess hin, bis man so einen Wettbewerb gewinnt? Vier, fünf Monate etwa. Es gibt andere Projekte, die werden in der ersten Runde entschieden, oder welche wie mein Lieblingsprojekt Rhenusspeicher, das wir erst nach viereinhalb Jahren verloren haben. Sie haben auch die Sitzbänke direkt an der Wasserkante mitgeplant. Wäre es Ihnen lieber, die Leute, die dort gerne sitzen, wüssten, wer dafür verantwortlich ist? Nein, gar nicht. Das bin ja auch nicht alles ich gewesen. Das war ein Quartett aus mehreren Architekten vom Hafen.


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Architektur im Hafen

Setz‘ dich doch: Die Bänke am Wasser plante Andreas Heupel gemeinsam mit drei weiteren Architekten.

Was löst es in Ihnen aus, die vielen Menschen dort sitzen zu sehen? Ich denke einfach: Toll zu sehen, dass es funktioniert. Aber ich brauche dafür keine Lobeshymnen. Braucht man aber auf der anderen Seite manchmal ein dickes Fell als Architekt, wenn man darin involviert ist, Dinge maßgeblich zu verändern? Ja, manchmal. Es hängt natürlich davon hab, wer gerade Prügel austeilt. Welche Eigenschaften hat Münster, wenn es um Stadtentwicklung geht? Man legt sehr viel Wert darauf, dass die Grundstücke, die von städtischer Seite auf den Markt

kommen, vom Käufer mit Wettbewerben beplant werden. Da sind die sehr konsequent. Es wird immer viel gemunkelt, wie gut die Drähte von irgendjemandem zu irgendjemand anderem sind. Das Beispiel der PSD Bank zeigt, dass die Stadt da sehr neutral ist. Gibt es Dinge bezüglich der Entwicklung des Stadthafens, die Ihnen nicht gefallen? Leider haben wir viele wunderbare Kleinigkeiten verloren. Mir tränen die Augen, dass man bei einigen Elementen der Industrievergangenheit nicht begriffen hat, welchen Wert sie hatten. Dass sich eine Stadt aber grundsätzlich verändert, das ist richtig und wichtig. Eine Stadt muss leben. Wir können nicht irgendwann sagen: „Das ist jetzt der Status Quo. So ist es perfekt. So wollen wir es jetzt für immer erhalten.“

Das wäre Hollywood. Was ist das für ein Gefühl, seine Heimatstadt so stark mitzugestalten? Es macht natürlich viel mehr Freude, wenn man dieses Umfeld so stark miterleben kann. Wenn ich ein Projekt außerhalb von Münster habe, durchleide ich den gleichen, langen Planungsprozess wie immer, aber dann übergebe ich das Haus und es ist „weg“. Ich nehme nicht mehr wahr, wie dieses Stück Architektur später funktioniert. Hier sitze ich selbst auf den Bänken am Kai, arbeite in einem Gebäude, das ich selbst geplant habe. Das führt die Projekte für mich persönlich zu einer ganz besonderen Qualität. Vielen Dank für das Gespräch! Interview: Malte Limbrock


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Es passt zum Stil des Viertels PSD Bank Vorstandsmitglied Norbert Kerkhoff im Interview

Public Viewing an Münsters Hafen ganz groß zu machen, das war die Idee, die zur knapp 200 Quadratmeter großen Medienfassade am PSD Bankhaus führte. Doch das Gebäude hat architektonisch noch mehr zu bieten, wie uns Vorstandsmitglied Norbert Kerkhoff erklärt.

Ihre Bank hat mit Münsters Hafenplatz einen prägnanten Standort gewählt. Warum war das wichtig für die PSD Bank?

architektonisch Neuartiges und Innovatives schaffen könnten, was dann auch zu seinem Umfeld passt.

Wir wollten einen Standort, der allein durch Lage und Umfeld schon sehr attraktiv ist. Es standen uns bei unserer Wahl drei Standorte zu Verfügung, doch als wir wussten, dass es am Hafen tatsächlich funktionieren könnte, haben wir direkt zugeschlagen. Wir waren uns sicher, dass im Hafenviertel sehr viel Potenzial steckt und sich in den nächsten Jahren einiges tun wird. Außerdem war uns klar, dass wir am Hafen etwas

Warum passen die PSD Bank und dieses Viertel zusammen? Der Grund liegt in unserer Historie. Wir sind schon aus unserer Geschichte heraus eine sehr einfache und bodenständige Bank, genau wie der Hafen ein geschichtlich bodenständiges Viertel ist. Der Stimmung des Hafenviertels entsprechend sind wir kein elitärer Club, denn unsere Türen stehen für alle offen.

Zudem wollten wir mit unserem Gebäude etwas Attraktives schaffen, das jedoch nicht protzig sein sollte – auch das passt zum Stil des Viertels. Wie das Gebäude der Bank am Ende aussehen würde, hat sich erst im Rahmen eines langen Planungsprozesses herauskristallisiert. Was lag Ihnen für das neue Erscheinungsbild der PSD Bank besonders am Herzen?


23 Das Thema Transparenz wird ja heutzutage in der Architekturszene ganz groß geschrieben, doch muss man dies erst einmal mit Inhalt füllen. Das war für uns eine große Herausforderung, denn uns als Bank lag sowohl viel daran einen lockeren und kommunikativen Umgang unserer Mitarbeiter zu unterstützen, aber auch Diskretion und Sicherheit für unsere Kunden zu gewährleisten. Zudem spielten die Themen Energie und Technik für uns eine große Rolle, aber auch die Attraktivität unseres Gebäudes.

Architektur im Hafen

Für die Attraktivität ist zum Beispiel eine knapp 200 Quadratmeter große LED-Wand am Albersloher Weg zuständig …

umfeld einpassen, aber trotzdem etwas Neues darstellen.

Aus der Idee durch eine Leinwand am Gebäude Public Viewing am Hafen ganz groß werden zu lassen, ist das Konzept der Medienfassade entstanden, auf der nun unter anderem Kunst von der Fachhochschule Münster gezeigt wird. Uns war es wichtig, wahrnehmbar und attraktiv zu sein und so sollte sich die Außenfassade in das Hafen-

Es ist nahezu 1:1 das, was wir uns gewünscht haben. Die 140-jährige Geschichte unserer Bank in ein historisches Umfeld einzubetten, ist uns meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Auch unsere Kunden und Mitarbeiter sind sehr zufrieden.

Wie gefällt Ihnen das Ergebnis?


Architektur im Hafen

Welche Eigenschaften hat das PSD-Gebäude, die der Betrachter vom Boden des Hafenplatzes aus vielleicht nicht direkt wahrnimmt? Ich habe vor Kurzem zum ersten Mal das Kellersystem unseres Gebäudes angeschaut und es war schon hochinteressant zu sehen,

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wie das Lüftungssystem des Hauses funktioniert. Außerdem sind die Wege in unserem Haus kürzer als man denkt, da sich hinter der Medienfassade eine Wendeltreppe befindet, die die zweite bis vierte Etage miteinander verbindet. Doch ein wirklicher Blickfang ist unsere fünfte Etage mit Winter-

garten und Dachterrasse. Die können auch unsere Mitarbeiter für private Feiern nutzen. Was zeichnet den Blick von der Dachterrasse besonders aus? Durch die passgenaue Höhe unseres Gebäudes wurde ein atem-


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beraubender Blick über Münster möglich gemacht. Man sieht den Hafen, hat einen Blick über die Stadt, aber auch einen in Richtung Land – was will man mehr? Ein besonders schöner Moment war, als wir letztes Jahr im Oktober eine Veranstaltung hatten, die auf der Dachterrasse endete und wir

von dort ganz zufällig das SendFeuerwerk gesehen haben. Können die Konferenzräume auf der fünften Etage auch für externe Veranstaltungen gebucht werden? Wir wissen natürlich, dass sich die fünfte Etage für Festlichkeiten

Architektur im Hafen

anbieten würde, aber der logistische Aufwand, um die Sicherheit unserer Bank gewährleisten zu können, ist sehr groß. Daher nehmen wir derzeit noch Abstand von der Idee, aber wer weiß, wie sich das zukünftig entwickelt. Was ich mir aber durchaus vorstellen könnte, das wären Veranstaltun-


Sonderveröffentlichung gen, die auch von uns initiiert werden. Unter dem Aspekt der kulturellen Vielfalt wäre an ein Kammerkonzert oder an einen klassischen Liederabend auf unserer fünften Etage zu denken. Welche Facetten des Hafenlebens genießen Sie persönlich besonders? Die Pizzen bei Luminá finde ich sehr lecker und ich gehe gerne mit meinen Töchtern Burger am Hafen essen. Doch so richtig toll ist es, wenn man im Sommer einen Cappuccino auf einer der Terrassen trinkt und sich dann die Schiffe anschaut. Das fühlt sich an wie Urlaub.

26 Haben Sie Zukunftswünsche für die weitere Hafenentwicklung? Ich würde mir wünschen, dass sich alles zeitlich angemessen entwickelt und das Viertel nicht überplant wird. Mir ist die Kleinteiligkeit in der Entwicklung wichtig. Eine facettenreiche Gegend, in der für alle Geschmäcker und Interessen was dabei ist – das wäre schön. Worauf müssen wir Ihrer Meinung nach aus architektonischer Perspektive besonders achten, wenn es um die zukünftige Neubebauung des Hafenareals geht?

Architektonisch gesehen wäre es mir am liebsten, wenn das Hafenareal so vielseitig wie möglich gestaltet wird. Es wäre sehr schade, wenn der Bezug zur Historie des Viertels verloren geht und der Geruch des Alten verschwindet. Bei der Gestaltung des Ufers ist das meiner Meinung nach schon sehr gut gelungen, da beispielsweise immer noch zu sehen ist, wo früher die Züge lang fuhren. Dieser Stil sollte beibehalten bleiben.

Ein schönes Schlusswort! Vielen Dank für das Gespräch!

Norbert Kerkhoff ist seit 1986, nach seinem Studium an der Westfälischen-WilhelmsUniversität Münster, für die Bank tätig. Das praktische Bankgeschäft erarbeitete sich Norbert Kerkhoff über viele Jahre als Privatkundenberater für Baufinanzierungen und Geldanlagen, später als Leiter der Marketingabteilung sowie seit 2004 als Geschäftsbereichsleiter Vertrieb. Seit dem 01.01.2010 ist er zusammen mit Reinhard Schlottbom im Vorstand der Bank. Der 52-Jährige Bösenseller ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Töchtern und begeisterter Sänger im Domchor Münster. „Wir sind eine bodenständige Bank“


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Impressum: HAFENfreunde Dachboden Werbeagentur GmbH & Co. KG , Thomas Schmitz, Uwe Clephas, Thorsten Kambach, Rothenburg 14-16 | 48143 MĂźnster | Telefon 0251 481 68 3 | Idee, Konzeption: Thorsten Kambach, Uwe Clephas, Thomas Schmitz, Malte Limbrock | Chefredaktion: Malte Limbrock | Gestaltung: Uwe Clephas - Designversorgung | Bildredaktion / Fotos: Thomas Schmitz | Titelbild: Thomas Schmitz | Redaktion: Anja Neuland | Sarah Fenger | Johannes Wallat | Annalena Brix | Daniela Wolff | Larissa Schwedes | Sandra Kozok Druck: druck- und medienhaus stegemĂśller GmbH & Co. KG, Anzeigen: kontakt@hafen-freunde.de | www.hafen-freunde.de


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Architektur im Hafen

Weil er’s uns wert ist fourmove - Der Mittelhafen hat eine neue Stimme.

Es ist die Küche, die das Herz eines jeden Hauses bildet, einer jeden WG. Hier werden die wichtigsten Gespräche geführt, die besten Partys gefeiert. Hier werden Werte geschaffen. Und Werte sind es auch, an denen sich die fünf jungen Architekten vom Mittelhafen orientieren. In ihrer Architektur. Aber auch im Miteinander. Kann es also ein Zufall sein, dass der Name fourmove auf einen Küchenentwurf zurückgeht? Entscheidet selbst.

Für euch habe ich die Fünf besucht, am Mittelhafen 42. Schön haben sie’s hier in ihrem authentischen 50er-Jahre-Beton-Bau. Sogar eine große Dachterrasse gibt es, mit Klappbänken im Sonnenschein. Nur scheint die Sonne heute leider nicht. Also sitzen wir zusammen am großen Tisch im Konferenzzimmer. Besser hätte man es nicht treffen können mit der Location. Noch

ist es hier relativ ruhig … Habt ihr Angst vor den zukünftigen Veränderungen?

Nachbarschaft bleibt. Aber die Chancen stehen gut, dass dieser Bau erhalten wird.

Alex: Angst auf keinen Fall. Wir nehmen die Herausforderung an …

Ihr wollt also mitmischen.

Peer: Und wenn wir Glück haben, dürfen wir die Nachbarschaft ja sogar mitgestalten. Manuel: Wenn es unsere

Peer: Klar. Warum nicht? Man ist ja hier vor Ort. Und schließlich sind wir ja auch im Hochbau tätig, nicht wahr? [Allgemeines Geschmunzel] Marcus: Wir wollen auf jeden


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Fall mitreden – als Gemeinschaft mit den anderen Unternehmen vom Mittelhafen. Ein erster Schritt dahin war das Mittelhafenfest im letzten Sommer. Das würden wir gerne wiederholen, vielleicht sogar als regelmäßiges Straßenfest mit allen, die auch nach 2016 hier bleiben wollen. Also liebe Nachbarn, wir kommen demnächst mal rum. Peer: Wir möchten dazu

beitragen, den Mittelhafen zu beleben. Wir nennen diese Seite ja liebevoll die A-Seite. Der Kreativkai gegenüber wird sehr gut angenommen, aber auch diese Seite hat ihren Wert. Wert. Das Wort spielt auch auf eurer Website eine große Rolle. Was bedeutet es für euch? Marcus: Wir wollen qualitativ hochwertige Architektur machen,

Architektur im Hafen

die gleichzeitig wirtschaftlich ist – das ist unser oberstes Credo. Das verstehen wir unter Werthaltigkeit. Marion: Und wir wollen dem, dessen Geld wir in die Hand nehmen, diesen Wert auch zurückgeben. Inwiefern ist der Bauherr in die Entwicklung eingebunden? Peer: Vom ersten Strich an


Architektur im Hafen bis zur Fertigstellung. Leider ist es aber erschreckend, dass einige Bauherren das gar nicht wollen. Wenn‘s um ein neues Auto geht, machen sie sich monatelang Gedanken. Beim neuen Haus, in dem sie glücklich werden möchten, sagen sie nur: Mach mal fertig. Manuel: Architektur ist gleichzeitig auch Psychologie. Architektur löst Emotionen aus und beeinflusst den Alltag der Menschen. Das sollte man ernst nehmen ... Man will ja auch glücklich in seinem Heim werden. Apropos, was haltet ihr denn vom aktuellen Masterplan? Marcus: Schwierig. Da sind gute Ideen dabei und weniger

32 gute. Der ästhetische Aspekt ist ja immer subjektiv. Ich glaube, da gibt’s selbst bei uns ganz verschiedene Meinungen. [Zustimmendes Gemurmel] Alex: Ich finde es prinzipiell besser, alte Substanz zu erhalten. Wie wichtig und vor allem prägend diese ist, sieht man am Kreativkai. Manuel: Vor allem hat der Mittelhafen einige erhaltenswerte Substanzen. Angefangen beim Rhenus-Speicher … Hauptsache, es wird bei den weiteren Diskussionen berücksichtigt, dass diese Gebäude auch in Zukunft das Hafenbild prägen – sonst verliert der Hafen sein Gesicht.

Es gibt ja auch Pläne, die Gastronomie hierher zu verlegen. Manuel: Was schwierig ist, schon alleine wegen der nördlichen Ausrichtung des Ufers. Aber das Umfeld wird sicher auf diese Hafenseite rüberwachsen. Peer: Es ist ja auch eine Brücke im Masterplan angedacht … Wäre für euch nicht so unpraktisch, ne? Alex: Auch wenn die Brücke nicht kommt: Zur Not haben wir ein grünes Schlauchboot. Marcus: Aber keine Paddel. [lacht] Könnt ihr denn verstehen, dass die Anwohner Angst um ihren Hafen


33 haben? Marion: Auf jeden Fall. Alex: Der jetzige kreative, urbane Charakter muss erhalten bleiben. Gerade die ganzen industriellen Relikte muss man irgendwie in Szene setzen. Das erhoffe ich mir schon vom Masterplan … Niemand will den reinen Kommerz hier haben. Marion: Man darf auch die alternativen Inseln nicht einfach ausmerzen. Marcus: Aber das wird passieren. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Trotzdem glaube ich, dass die Entwicklung hier am Hafen nicht generell schlecht

ist. Einige Gebäude haben ja durchaus Potenzial. Da muss nur noch das Richtige daraus gemacht werden … Welches Projekt im Hafenviertel hättet ihr gerne realisiert? Alex: Den Bunker in der Ottostraße hätten wir gerne umgebaut. „Wohnen im Bunker“ – ein Traum. Bei den dicken Wänden hättest du zwei Meter tiefe Fensterlaibungen. Peer: Den hätte man auch städtebaulich toll ins Wohnviertel integrieren können. Dann hätte man den Nachbarn auch den langwierigen Abriss erspart. Marion: Aber den Zuschlag

Architektur im Hafen kriegt nicht die beste Idee, sondern der, der das meiste Geld bietet. Alex: Es sind jedenfalls genau solche Problemgrundstücke, die uns interessieren. Wir wollen da anfangen, wo andere nicht weiter wissen. Marcus: Nur muss man da erst mal rankommen … Was grenzt euch von den anderen ab? Alex: Wir sind eine neue Generation Architekten. Marcus: … die mit der Technik aufgewachsen ist. Wir beherrschen die Software. Wir zeichnen ganze


Architektur im Hafen Gebäude nicht mehr zweidimensional, sondern dreidimensional. Das hat viele Vorteile. Man erkennt ganz andere Problemstellungen. Ich glaube, wir haben auch eine andere Herangehensweise. Inwiefern? Marcus: Wir starten sehr viel aus Eigeninitiative. Wir suchen uns freie Grundstücke und gucken genau: Was passt da drauf, was

34 passt ins Umfeld? Es gibt ja nicht DIE Architektur. Jeder Standort ist individuell und will seine eigene Architektursprache. Das nehmen wir auch ernst. Alex: Dadurch, dass wir fünf Leute sind, wird auch viel diskutiert, viel in Frage gestellt, um wirklich das Optimum rauszuholen. Hier gibt es keine One-ManShows. Peer: Es gibt nicht den einen

Chef. Für uns ist Teamwork die Zukunft! Was charakterisiert euch als Team? Peer: In der Ausrichtung sind wir alle irgendwie verschieden, aber im Herzen gleich. Welch ein schöner Satz zum Abschluss. Vielen Dank für das Gespräch! Interview: Daniela Wolff

„Wir sind heute sogar richtig bunt angezogen“: V.l.n.r. Alexander Stellmach, Marcus Duldner, Manuel Böwing, Marion Wolke und Peer Weber.

fourmove fourmove gibt es jetzt seit vier Jahren. Schon im Studium haben Alex, Manuel, Marion, Marcus und Peer viel zusammengearbeitet und auch nebenher einiges auf die Beine gestellt. Zum Beispiel Pecha Kucha. Und als dann 2009 die Frage aufkam, wie es weitergehen sollte, waren sie sich einig: Statt für andere Büros zu arbeiten, wollten sie lieber eigene Rechnungen schreiben. Von da an gab es kein Zurück mehr … Seit März 2011 sitzen sie am Mittelhafen – gemeinsam mit den anderen Firmen der Südseite. Und sie sind stolz darauf. www.fourmove.de | www.mittelhafen.de | www.pechakucha-muenster.de


anz fly hafenfreunde.pdf

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25.07.12

11:56

HAFENfreunde-Freundeskreis No. 3

Arbeiten am Hafen

HAFENfreunde-Freundeskreis No. 2

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Porträt einer Szene Stimmenfenger

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Träumt ihr noch oder wohnt ihr schon? Sarah Fenger fragt nach: Wie würdest du am liebsten wohnen? Unser Zuhause ist der Ort, zu dem wir immer wieder zurückkehren. Meistens gerne, manchmal auch widerstrebend, denn die einen haben ihr Wunschdomizil schon gefunden, die anderen sehnen sich noch nach der Residenz ihrer Träume. Kreativkopf, Rationalist, Romantiker: So viele Charaktere, wie es in der Welt gibt, so viele Wohngeschmäcker gibt es wohl auch. Denn das eigene Zuhause ist mehr als nur ein Ort, der uns beherbergt, es ist ein Spiegelbild der eigenen Persönlichkeit. Also, wenn du es dir aussuchen könntest: Wie würdest du am liebsten wohnen?

Philipp, 22, studiert Kommunikationsdesign

Super wäre eine Finca irgendwo in Spanien mit Hauswänden in gedeckten Farben, einer großen Dachterrasse und einem Schwimmbad im Keller.

Melanie, 30, studiert Architektur

Am liebsten würde ich über den alten Ateliers in den Fabrikgebäuden am Hafen wohnen. Meine Wohnung dort sollte hell und mit Dielen ausgelegt sein. Ich würde sie dann mit wenigen ausgewählten Möbeln einrichten.

Daniel, 24, Spanischlehrer

Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich in eine Altbauwohnung ziehen, die in einer Gegend mit vielen Parks und Wasser liegt.


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Christiane, 44, Heilerziehungspflegerin

Ein alleinstehendes, sehr modernes Haus in Stadtnähe mit einem kleinen pflegeleichten Garten ist für mich das perfekte Heim. Offene Räume, Kamin und ein begehbares Duschbad wären auch toll. Jens, 31, arbeitet bei Exkern und studiert

Momentan wohne ich am Hafen und bin sehr zufrieden. Wenn ich aber eine eigene Familie habe, möchte ich gerne ein kleines altes Häuschen mit Garten am Stadtrand besitzen. Ich würde in die Renovierung des Hauses einige Arbeit investieren und es dann im Landhausstil möblieren.“

Anita, 23, Heilerziehungspflegerin

Ich hätte gerne ein Haus am See oder eine schöne Barockvilla.

Leon, 17, Azubi

Mein Traum ist eine hochmoderne Wohnung mit vielen Fenstern, die direkt am Aasee liegt.

Anita, 28, in Elternzeit

Idealerweise wäre mein Zuhause in einer ruhigen Umgebung mit vielen Spielplätzen. Dort würde mir eine Stadtwohnung in einem sanierten Altbau sehr gefallen.

Maria, 48, Krankenschwester

Ich brauche keinen Luxus beim Wohnen. Mir reicht es, ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch ein kleiner Innenhof mit wildem Garten und einer Hängematte wäre schön.

Porträt Stimmenfenger einer Szene


Sonderverรถffentlichung

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Im Grünen Bereich In den Innenhöfen der Stadtwerke

Zwischen dem Hafenbecken und der lauten Hauptstraße steht er, der Bürokomplex unserer Stadtwerke. Auf den ersten Blick ein Firmengebäude wie jedes andere. Auf den Zweiten nicht. Ich wage mich in die heiligen Hallen und nehme sie genauer unter die Lupe.


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Architektur im Hafen

Der 30 Jahre alte japanische Fächerahorn wurde aus dem Altbau ins neue Heim verpflanzt.

Klassische Empfangstheken und großräumige Wartebereiche erwarten mich hinter der Drehtür. Geschäftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vervollständigen das Bild des ganz normalen Unternehmens von nebenan. Doch dann entdecke ich es: das gewisse Etwas, das die Stadtwerke Münster zu einer architektonischen Besonderheit macht. Nur eine Glastür trennt mich vom grünen Herzen des Hauses. Ich trete ein und stehe direkt neben riesigen Bambus-Stauden. Vor mir erstrecken sich LavendelBeete und kräftige Sträucher. Ich meine fast, Vögelzwitschern zu vernehmen. Und wirklich: In einem verzweigten Baum ein paar Meter weiter entdecke ich ein Nest. Doch obwohl hier eine erstaunliche Ruhe herrscht, sind die lieblichen Vogelstimmen nicht

die einzigen Töne. Ein sanftes Plätschern macht mich neugierig. Ich folge dem Geräusch und gelange zu einem kleinen Bach. Er entspringt unter einem riesigen Stein und schlängelt sich von dort aus durchs wuchernde Grün. Der Wasserlauf führt mich zu einer kleinen Terrasse. Ich lasse mich nieder und bestaune eine riesige Buche, die die Höhe der gläsernen Umrandung fast übertrumpft. Herrlich! Ich atme tief ein und genieße die idyllische Atmosphäre direkt am lärmenden Albersloher Weg. Wie funktioniert diese geballte Ladung Natur in einer so unnatürlichen Umgebung? Bernhard Recker von den Stadtwerken ist als Chef der Gärten zuständig und erklärt mir das Konzept, das er selbst entwickelt hat: „Das ist Natur pur. Der Boden ist unter-

Das ist Natur pur

füttert mit einer dicken Substratschicht. Darauf gedeihen die Pflanzen wie Unkraut. Apropos Unkraut. Könnte man mehr zupfen, aber das lassen wir schön sein. Mittlerweile ist unser Garten ein Selbstläufer geworden und braucht nicht viel Pflege.“ Statt Straßenlärm vernimmt man in den Räumen nur ein leises Wasserrauschen. „Wie Sie hören, hören Sie nichts“, schwärmt Recker. Besonderer Stolz des Gartens: der japanische Fächerahorn, mit 30 Jahren auf dem Buckel der Großvater unter den hiesigen Pflanzen. Er wurde einst aus dem Altbau vor dem sicheren Verderben ge-


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Architektur im Hafen


Architektur im Hafen

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rettet. Das Prachtstück dankt es seinen Rettern, indem seine roten Blättchen sprießen und wuchern. Und wer kam auf die Idee? „Als der Neubau des Gebäudes im Jahr 1994 geplant wurde, haben wir einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Viele Vorschläge für die Nutzung der freien Fläche flatterten ins Haus. Letztendlich überzeugten die Landschaftsplaner Brandenfels aus Wolbeck am meisten.“ Die architektonischen Voraussetzungen schuf Duk-kyu Ryang vom Düsseldorfer Architekturbüro HPP. So entstanden die Glasmembran, der spezielle Boden und die Grünflächen auf den Dächern. Vier Jahre nach der ersten Idee erwachte die grüne Oase zum Leben. Die Stadtwerke hatten die Nase vorn: Als relativ

einzigartiges Konzept lockte der unkonventionelle Bau am Anfang Massen von Besuchern an. Auch Nachahmer ließen nicht lange auf sich warten.

Wie Sie hören, hören Sie nichts

Die Innenhöfe erfüllen übrigens nicht nur eine ästhetische Funktion. Vor allem im Sommer freuen sich die Mitarbeiter mit Bürofenstern in Richtung der Innenhöfe über ein tolles Raumklima. Die Büros brauchen aufgrund der Innenhöfe keine künstliche Klimaanlage. Außerdem ist vom

Architektur im Hafen

Lärm des Albersloher Weges rein gar nichts zu hören, was einen konzentrierten Arbeitsalltag stören könnte. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund (NABU) wurde ein Konzept für die Schallschutzwände entwickelt, die die angenehme Ruhe sichern. Die Schallschutzwände werden mit Infrarotlicht beleuchtet, das für Menschen nicht sichtbar ist. Vögel jedoch erkennen das Licht, deshalb fliegen sie nicht gegen die Glasscheiben. Auch die Tierwelt schenkt der idyllischen Grünanlage mittlerweile ihr volles Vertrauen: Vögel bauen eifrig ihre Nester und sogar eine Ente hat die Stadtwerke-Gärten bereits zum Brutplatz auserkoren. Eine gute Wahl, wie ich finde. /// Larissa Schwedes


Abgespeichert

Abgespeichert: Neues aus dem Speicher II Jetzt ist es raus: Kunst kann schwimmen! „Drifters“ – von Tassilo Sturm

Beim Open House im Mai hat Künstler Tassilo Sturm dem Regen getrotzt und sein Floß - oder wie er sagt: „eine Art Voyager“ - zu Wasser gelassen. Bei seinen Arbeiten geht es immer um soziale Themen und oft um Isolation bzw. isolierte Räume. So auch hier im Fall der Intervention „Drifters“.

Das Floß ist ein Bild für das „Schwimmen“ in der Gesellschaft, das isolierte nebeneinander der heutigen Zeit. Spannend ist aber auch, ob das oft ausgestellte Objekt überhaupt kanalfest ist. Tassilo Sturm zeigt, wie es geht. Ein Mann, ein Floß, klappt. Doch dann wollen wir es wissen:

Gemeinsam mit Ruppe Koselleck vom Berliner Kunstverein erklimmt Redakteurin Annalena todesmutig die kleine Leiter und ist an Bord. Damit ist sie unsere erste Mitarbeiterin mit Drift-Erfahrung. Wie schön … Info: www.wald-frieden.net


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Mindshot Ein Bild, ein Gedanke

Was macht eigentlich ein Stahltr채ger, wenn er alt wird?


Mode im Hafen

Amelie, 20, Abiturientin Sonnebrille: Ray Ban Jacke: H&M Schal: von Mutti Kette: Urban Outfitters Hose: Levis Tasche: Label-Agent Schuhe: Converse

Umfrage: Sarah Fenger

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Luka, 19, Jurastudentin T-Shirt: Eleven Paris Pulli: COS Jacke: Hallhuber Hose: Zara Schuhe: Pretty Ballerina


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Filipe, 19, Student Shirt: H&M Jacke: Zara Kette: Ebay Hose: Zara G端rtel: Spanien Schuhe: Vans

Kaan, 18, Azubi Hemd: H&M Blazer: Zara Uhr: Diesel Hose: Zara Schuhe: Tommy Hilfiger

Mode im Hafen

Katharina, 20, arbeitet bei Pasta e Basta Tasche und Shirt: Cotton On Brille: H&M Schuhe: H&M


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HAFENkult

Always look on the Portside of life Eat Music und der Hot Jazz Club setzen die Musik an die Luft

Ein Open Air in Münster zu machen, ist ein bisschen so, wie Palmen in Paderborn zu pflanzen. Robert Kampf und Hendrik Wippermann machen’s trotzdem und haben Erfolg damit: Die Portside Open Air-Konzertreihe am Hafen geht dieses Jahr in die zweite Runde.

Wer in Münster ein Open Air macht, hat – neben dem Ordnungsamt als natürlichem Veranstalter-Gegner – zwangsläufig einen großen, unerbittlichen und unberechenbaren Feind: das Wetter. Der sprichwörtliche münsteraner Regen nimmt wenig Rücksicht auf Veranstaltungen unter freiem Himmel. Das Team von Eat Music lässt sich davon aber nicht ins Bockshorn jagen. Als wir uns Anfang Juni zum Gespräch in einer Kneipe treffen, regnet es draußen in Strömen, vom Sommer ist nicht viel zu sehen. Robert Kampf und Hendrik Wippermann

sind trotzdem guter Dinge und plaudern bei Kaffee und Kippe über Portside, ihr gemeinsames Baby, das in diesem Jahr einjährigen Geburtstag feiert.

Was gibt’s geileres als Open Air am Hafen im Sommer?! Also, wie war das mit der Geburt? Hendrik holt aus: „Wir haben überlegt, wie man das musikalische Sommerloch füllen kann.

Was gibt’s geileres als Musik, Open Air am Hafen im Sommer?! Das Hafenfest war bisher aber das einzige in dieser Richtung, und das Musikangebot fanden wir und auch viele andere nicht ausreichend.“ Anstatt aber zu meckern, setzten sich Robert und Hendrik, die 2010 ihre Musikagentur Eat Music gegründet hatten, mit Christian Huys vom Hot Jazz Club zusammen und entwickelten ihr eigenes Ding. „Wir wollten ein eigenes Angebot mit gemischten Bands und verschiedenen Genres schaffen, um den Münsteranern, die ja sehr musikaffin sind, was


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HAFENkult

Portside Open Air: Der ganze Parkplatz wird in ein großes Konzertgelände umgebaut.

bieten zu können“, erklärt Robert. „Also beschlossen wir: Wir holen große Künstler, internationale Stars an den Hafen und machen ein Open Air-Ding draus.“ Gesagt, getan: Mit drei Konzerten feierte man im letzten Jahr Portside-Premiere, und mit The Brew, Pohlmann und Marla Glen klappte auch der Genrespagat ganz hervorragend – Rock, Pop und schwarze Musik in der Hot Jazz Club-Tradition waren 2011 die Eckpunkte. Auch die zweite Portside-Ausgabe bewegt sich entlang dieser Koordinaten, nur dass dieses Mal alles etwas größer

ausfällt. Nach der vergleichsweise kleinen Rampe auf der Wasserseite als Bühne im letzten Jahr wird jetzt die andere Gebäudeseite bespielt. Der Parkplatz hinterm Hot Jazz Club, der sonst den Autos der Hafenbesucher eine Bleibe bietet, wird über den Zeitraum von vier Monaten für insgesamt acht Shows zur Konzertarena umgebaut. 800 bis 1000 Leute sollen dann dort Platz finden, wo sich sonst die Blechkarossen aneinander drängen. Robert schwärmt: „Der ganze Parkplatz wird in ein großes Konzertgelände umgebaut, wir beleuchten dann die ganze

Hafenkulisse … das wird richtig schön!“ Noch ist davon nicht viel zu sehen – die Auftaktveranstaltung mit Serdar Somuncu samt Band wurde wegen schlechten Wetters nach innen verlegt. Ab Anfang Juli, wenn es richtig losgeht, steht die Bühne dann aber definitiv, pünktlich zu den Höhepunkten in diesem Jahr. „Das totale Highlight, an dem wir lange gearbeitet haben, sind für uns Kitty Daisy & Lewis“, erklärt Hendrik. „Das ist wirklich ne geile Band, und die spielen dieses Jahr nur zwei Konzerte in Deutschland – eins in


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HAFENkult

V.l.n.r.: Christian Huys, Hendrik Wippermann, Robert Kampf.

Berlin, da kommen vier- bis fünftausend Leute hin, und eins bei uns. Da sind wir natürlich extrem stolz drauf!“ Manche erinnern sich: Vor drei Jahren spielte das Geschwistertrio noch als Geheimtipp im restlos ausverkauften Pumpenhaus vor dreihundert Gästen, jetzt haben sie längst Karriere gemacht. Das Münster-Gastspiel ist also ein echter Glücksfall – genau wie das Konzert von Gitarristen-Legende Al Di Meola, dessen Auftritt vor allem unter Jazz-Kennern mit Spannung erwartet wird. Der Amerikaner mit italienischen Wurzeln galt lange als „schnellster Gitarrist der Welt“ und zählt in Jazz-Kreisen seit den siebziger

Jahren zu den absoluten Weltstars. Doch so ganz ohne Lokalkolorit geht’s bei Portside auch nicht: „Genauso stolz wie auf die Verpflichtung von Kitty Daisy & Lewis oder Al Di Meola sind wir, dass wir El Bosso und die Ping Pongs dabei haben“, sagt Robert. Die Münsteraner Urgesteine zählen zu den Pionieren der SkaSzene in Deutschland und sind nach elfjähriger Pause seit 2003 wieder im Geschäft. Komplettiert wird das Programm dann noch vom Frankfurter Stimmwunder Daniel Wirtz. Kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Aber was ist, wenn’s

doch regnet? „Wir haben eine überdachte Bühne, also können die Künstler sowieso spielen, egal wie das Wetter ist“, betont Robert und fügt lachend hinzu: „Wenn es jetzt natürlich Sturm gibt und der Regen waagerecht fällt, müssen wir uns was überlegen …“ Hendrik fügt an: „Es ist eben Open Air. Wenn schlechtes Wetter ist, findet es trotzdem statt, aber die Leute stehen dann halt im Regen. Das ist eben das Risiko. Aber ein Allwetter-Open Air können wir nicht bieten. Da muss man schon in den Zoo gehen.“

Text und Bilder: Johannes Wallat


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HAFENkult

Die Coco Chanel von Münster Interview mit Siggi Spiegelburg

Bis zur Decke stapeln sich bunte Stoffe, Nähgarn, Schleifenbänder und Kisten mit Knöpfen, Federn und Pailletten. Unter goldenen Kronleuchtern recken sich Anziehpuppen mit prächtigen Kleidern ins Licht. Es ist ein Mädchentraum, ein Stück Paris. Doch das Wasser vor dem Fenster ist nicht die Seine, sondern Münsters Hafenbecken. Und am Schreibtisch sitzt nicht Coco Chanel, sondern Siggi Spiegelburg. Sie ist perfekt angezogen, ihr Kleid leuchtet in pink, orange und türkis – Hauptsache bunt. Wie ihr Leben, ihr Beruf und ihre Boutique am Hafenweg 28.

Wenn man die „SpiegelBurg“ betritt, umarmt einen direkt der unverwechselbare Charme einer Pariser Mode-Boutique. Aus den Boxen klingen französische Chansons, an der Stange hängt Siggi Spiegelburgs „Prêt-àporter“-Linie. Wer das Glück hat, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, entdeckt den Modehim-

mel. Ein langer Gang führt vorbei an deckenhohen Regalen voller bunter Stoffe in die Schneiderei. Hier werden aus den Stoffen Träume gemacht. Die „SpiegelBurg“ ist ein Ausbildungsbetrieb für das Damenschneiderhandwerk. Stolz erzählt Siggi von der letzten Prüfung – ihr Lehrling hat am besten abgeschnitten. Wer in

ihrem Modesalon arbeiten darf, hat großes Glück. Oft rattern auch sonntags die Nähmaschinen, wenn die Mädchen sich fern der Arbeitszeiten etwas schneidern dürfen. Sie leben für die Mode und für die „SpiegelBurg“, genau wie Siggi.


HAFENkult

Pink ist ihre Lieblingsfarbe: Siggi Spiegelburg in ihrer Boutique am Hafenweg 28.

Das Büro der Designerin befindet sich eine Tür weiter. Ölgemälde über einem dunklen Schreibtisch, goldene Lampen, bunte Polstermöbel. Eine Mischung aus Moderne und Antike. Hinter dem großen Fenster erstreckt sich das Hafenbecken. Der Blick auf das Wasser ist für Siggi wie Meditation. „Man braucht Luft zum

Atmen und Luft, um kreativ zu sein.“ Das findet sie hier in ihrem eigenen kleinen Paris. Die Räumlichkeiten am Hafen sind anders als ihre alte Boutique in der Königsstraße. Der historische Speicher am KreativKai bietet Siggi Spiegelburg die Freiheit, die sie braucht, um sich

entfalten zu können. Damals hat sie Frauen bewundert, die arbeiten gehen. Heute ist sie selbst ein Workaholic. Liebende Mutter und Karrieremensch. Und damit ist sie zum Vorbild einer neuen Frauengeneration geworden. Mit 16 Jahren verdiente Siggi ihr erstes Geld mit selbst gebas-


HAFENkult telten Haarspangen. Nach dem Abitur gründete sie bereits ihre Firma. Immer aus der Motivation heraus, etwas Eigenes zu schaffen. Etwas, dass ihr am Markt fehlt. „Man muss ja das Kleid nicht neu erfinden“, sagt Siggi lachend. Aber man kann es individuell gestalten, mutig sein. Das heißt für die „SpiegelBurg“ vor allem eins: Farbe zeigen! Wenn die Modedesignerin durch Münsters Straßen geht, drehen sich die Leute um. Sie ist der bunte Vogel, den diese Stadt so dringend braucht. Kein Wunder, dass ihre Lieblingsfarbe pink ist.

54 Wer in die Boutique am Hafenweg kommt, kauft nicht nur handgefertigte Mode, sondern auch ein Stück Lebensfreude. Eben diese Begeisterung, die man Siggi ansieht, wenn sie einem zur Begrüßung ein Lächeln schenkt. Der berufliche und private Erfolg machen aber auch demütig. Siggi engagiert sich für bedürftige Menschen in Äthiopien oder die Kindernothilfe. Spenden wäre zu einfach, sie packt mit an, wo ihre Hilfe gebraucht wird. Dabei möchte sie auch ein Vorbild sein, nicht zuletzt für ihre zwei Töchter.

Der Enthusiasmus für die Mode, aber auch die Rolle als Geschäftsführerin und Mutter haben Siggi Spiegelburg jung gehalten. Sie strahlt heller als manch 20-jährige. Es ist nicht zuletzt dieser Ort, diese Räumlichkeiten, ihr Kosmos, der dafür verantwortlich ist. Keine Frage, hier am Hafen hat die Modedesignerin ihr Glück gefunden. Und dieses Glück teilt sie gerne: „Jeder ist hier willkommen. Man muss gar nichts kaufen.“ Die „SpiegelBurg“ am Hafenweg ist so ein Laden. Dank Siggi, der Coco Chanel von Münster. Von Sandra Kozok


Hafenpolitik Hafenkult


Newcomer

Von Sarah Fenger

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Newcomer

Die Radwurst

Essen Auf Rädern kennt man meistens von der Ü-70-Generation. Doch dass wir nun knackige Riesenbratwürste und Currywürste auf einem Rad in den Hafen geliefert bekommen, ist neu. Die Radwurst ist nun jeden Samstag ab mittags in Höhe des Harley Warehouses an der Wasserseite zu finden.

Evape Fluppe, Glimmstängel, Kippe – Sind diese Zeiten vorbei? Noch nicht, aber das Konkurrenzprodukt E-Zigarette ist bereits dabei, die Medien und die Lungen Deutschlands zu erobern. Der Online Shop Evape hat sich nun am Hafen niedergelassen und will das Viertel zum Dampfen bringen. Wen Wasserdampf in Sorten von Tutti Frutti bis Spearmint neugierig machen, der könnte bei Evape so richtig auf den Geschmack kommen.


Newcomer

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Fleisch oder Kartoffel?

GroSSstadtflair direkt auf die Hand

V.l.n.r.: Kolja Lehmann, Mani Ramezani, Jascha Lehman, Mehdi Ramezani.

„Fleisch oder Kartoffel?“ Das ist die große Frage im „fok“, dem neuen Imbiss/Restaurant am Hansaring 37. Mit Kolja und Jascha Lehmann, Mehdi und Mani Ramezani, haben sich hier zwei Zwillingspaare zusammengefunden, um ihr ganz eigenes Ding aufzuziehen. Etwas, das Münster definitiv noch nicht gesehen hat, das einen Hauch von Berlin oder Hamburg versprüht. Eben etwas, das gerade deshalb perfekt zum Hafen passt. Ein dynamisches Quartett mit einer originellen Idee. Die Umsetzung ist überzeugend. Hier herrscht echtes Großstadtflair: Das Interieur im modernen Design haben die Vier selbst entworfen und gebaut. Wer sie nicht schon lange kennt, der kann durchaus schon mal den Überblick verlieren, wenn die vier Zwillinge hinter der Theke hantieren. Zum Glück sehen sich nicht auch noch die Lehmanns und die Ramezanis ähnlich … Die Speisekarte, die auf den ersten Blick mit Fleisch (Tasche, Rolle oder Teller) und Kartoffel (Kumpir oder Fritten) überschaubar erscheint, entfaltet auf den zweiten Blick viel Raffinesse. Ausgefallene Soßen und Toppings kommen zur Fleischtasche oder in die heiße Kumpir. Die Zutaten und Fritten sind frisch und selbst zuberei-

tet, verschiedene Brotsorten lassen Spielraum für den ganz individuellen Geschmack, wer möchte, kriegt’s sogar vegan im „fok“. „Noch ist nicht alles fertig“, sagt Mani Ramezani, im restlichen Leben Unternehmensberater. „Wir werden noch etwas am Mobiliar feilen, Kleinigkeiten am Raum verändern.“ Alle haben sie momentan eine ganze Menge um die Ohren. Doch wenn sie von der gemeinsamen Sache reden und von der Zukunft, die sie sich in der Location vorstellen, dann leuchten bei allen die Augen. Die Rezepte und den Style des Ladens haben sie alle gemeinsam entwickelt. Auch die Nachbarschaft war schon fast komplett zu Besuch, es gibt sogar bereits eine kleine Stammkundschaft. „Die konstant steigende Nachfrage im fok stimmt uns sehr positiv für die weitere Zukunft und macht Mut auf mehr in diesem Objekt“, sagt Kolja, BWL-Student und Hafenkiosk-Betreiber. Die Pläne für eine größere Küche stehen schon. Für die restlichen Räume des alten Italieners „Fellini“ haben sie ebenfalls schon viele Ideen, die vier Zwillinge. Es bleibt spannend am Hansaring 37, wo es von nun an heißt: Fleisch oder Kartoffel?


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Newcomer

Crêpe au Soleil Schleckermäuler aufgepasst: Crêpes in verschiedenen Variationen, Eis auf die Hand und Milchshakes en masse. Das hört sich nicht nur nach einem Paradies für Schlemmer und konsequente Kalorienignoranten an, das ist es auch. Crêpe au Soleil bietet dies seit einiger Zeit am Hansaring an und ist richtig heiß darauf, euch zu erfrischen oder zu stärken.

Goldankauf Christian Tafelsilber von Oma geerbt? Zu viel Zahngold im Mund? Den Schmuck des Expartners loswerden? Dann seid ihr bei Goldankauf Christian am Hansaring 1 goldrichtig. Dort kann man Glanz und Glitzer zu barem Geld machen.


HAFENarbeiter

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Einmal Harley, immer Harley 30 Jahre gibt es das Harley Warehouse nun schon im Viertel

Harley-Davidson. Ein Mythos. Ein Lebensgefühl. Und ein Warehouse am Hafenweg 24 b in Münster. Lothar Westphal arbeitet hier. Der Weg zu seinem Büro führt ihn an Dutzenden glänzenden Harleys vorbei – Gebrauchtmaschinen und Neumaschinen. Von seinem Schreibtisch aus fällt der Blick direkt aufs Hafenbecken. Der perfekte Ort, um zu arbeiten. Und der perfekte Ort für unser Gespräch.

Schön hier! Danke. Seit wann sind Sie denn schon am Hafen?

gab. Wegen des Stadtwerkeneubaus mussten wir dann weichen und sind zum Jahrtausendwechsel hier rüber gekommen. Das ist jetzt zwölf Jahre her. Wieso ausgerechnet der Hafen?

Wir sind eines der ältesten Mitglieder hier. Ursprünglich waren wir mal auf der anderen Seite des Hafenbeckens. Da, wo jetzt die neuen Stadtwerke sind. Das war 1982, als es diesen Begriff „Hafen“ noch gar nicht in der Form

Ursprünglich war das mal Zufall. Hier gab es eben Räumlichkeiten, die den Vorstellungen von Harley-Davidson entsprachen. Und später haben die Stadtwerke uns dann eines dieser Gebäu-

de hier angeboten. Wir haben natürlich gerne zugegriffen, weil es genau unseren Vorstellungen entsprach: Es ist alleinstehend und wir können den Vorplatz nutzen. Die Startzeit hier war aber auch ein bisschen provisorisch. Es gab noch keine Straße, überall leer stehende Gebäude und man wusste ja auch nicht, was mit der ganzen Gegend passiert. Und dann kam der Startschuss für den KreativKai. Da waren wir dann aber schon ein paar Tage vor Ort.



HAFENarbeiter Wie viele Maschinen stehen denn hier? Unterschiedlich. In der ersten Etage haben wir Gebrauchtmaschinen, unten sind die Neumaschinen und alles, was das Harley-Davidson-EnthusiastenHerz begehrt. Es gibt ja einen eklatanten Unterschied zwischen einem Motorradfahrer und einem Harley-Davidson-Fahrer. Ach, ja? Ja, der Harley-Davidson-Fahrer zeigt mit allem, was er trägt, dass er Harley-Davidson-Fahrer ist. Da steht überall Harley-Davidson drauf: Auf dem Gürtel, auf der Jacke, auf dem Helm, wo auch immer. Und was den Bereich Bekleidung und Zubehör anbelangt, gehören wir schon zu denen, die die meiste Auswahl haben. Das alles bieten wir sowohl hier vor Ort als auch im Online-Shop an. Muss man ja heutzutage. Wie sind Sie denn persönlich zum Harley-Davidson-Liebhaber geworden? Eigentlich durch puren Zufall. Ich bin mit dem Inhaber befreundet und irgendwie war ich immer verbunden mit dem Laden. Früher habe ich was ganz anderes gemacht und bin jetzt eben hier, weil es mir Spaß macht. Ich bin zuständig für eCommerce, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Und für Projekte, wie z. B. diese Wiedereinsteiger-Kurse.

62 Wiedereinsteiger-Kurse? Ja. Eine Aktion, die wir in Verbindung mit Harley-Davidson Deutschland ins Leben gerufen haben. Wir sprechen bewusst Leute an, die bereits einen Führerschein haben, aber lange nicht mehr gefahren sind. Menschen, die früher mal ein eigenes Motorrad hatten und sich heute nicht mehr trauen oder sich gar überschätzen. Der Kurs dauert dann vier Stunden und kostet 30 Euro. Wir stellen Helme, Motorradjacken und natürlich nagelneue Harley-Davidson-Maschinen. Das Ganze findet auf einem abgesperrten Platz statt und unter Aufsicht eines geprüften Fahrsicherheitstrainers. Und was lernen die Teilnehmer dann? Zum Beispiel in Gefahrensituationen zu bremsen, Slalom zu fahren oder enge Kurven zu nehmen. Das sind alles Dinge, die uns schon mal auffallen, wenn Kunden hier ihr Motorrad abholen. Erfahrung ist einfach wichtig im Umgang mit dem Motorrad. Nicht nur, dass man starten und losfahren kann, sondern dass man auch in extremen Situationen richtig reagiert; viele Leute reagieren in solchen Situationen einfach falsch. Haben Sie eigentlich eine Harley? Nein, ich habe keine eigene Harley, aber … Es sind ja genug hier.

[Lacht] Genau, es sind ja genug hier. Gibt es einen typischen HarleyDavidson-Kunden? Eine Harley-Davidson zu fahren, ist natürlich kein ganz preiswertes Vergnügen. Aber oft stellen Kunden fest: Och, so teuer sind die ja gar nicht! Das geht mit diesen Sportster Modellen bei 8.500 € los und hört bei 38.000 € auf; bei Motorrädern, die nach Kundenwünschen umgebaut werden, ist der Preis auch noch höher. Von daher sind das also eher Kunden mit einem höheren Einkommen und die vielleicht schon etwas älter sind. Heute traut sich aber auch jemand in den Laden und sagt: Ich möchte so ein Motorrad finanzieren. Da muss man nicht unbedingt alles aus dem Ersparten anschaffen und dann solange warten, bis man es sich leisten kann. Das hat sich schon geändert. Ich glaube aber, allen ist gemein, dass sie Freiheit und Abenteuer suchen und sich in ihrer Freizeit etwas anders geben wollen, als das im Job von Ihnen verlangt wird. Und wo kann man hier am besten Motorrad fahren? Vor der Tür kann man in die Baumberge fahren. Da gibt es schöne Strecken. Oder im Sauerland, da kann man beispielsweise zum Möhnesee fahren. Aber der große Traum ist natürlich Amerika. Sind Sie da schon einmal gefahren?


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HAFENarbeiter

Alexander Pauquet, Katharina Rentrup, Christian Storp, Lothar Westphal

Ich persönlich, ja. Viele unserer Kunden auch. Das ist dann ein richtig herausragendes Erlebnis, weil man da natürlich ganz viele andere Motorradfahrer trifft. Das Land der Harley-Davidson … Ja. Dieser Traum von Amerika und der Weite, das spielt natürlich eine wesentliche Rolle. Und wenn es um Harley geht, treiben die es auf die Spitze. Auf solchen amerikanischen Treffen kommt dann die ganze Familie mit Oma, Opa

und Enkelkindern. Alle in HarleyKlamotten. Das ist einfach Kult! Zurück nach Deutschland: Was ist denn Ihr Lieblingsort im Warehouse?

Ja. Wir sind letztes Mal auf einer Betriebsfeier da gewesen. Und unser Mechaniker hat es tatsächlich geschafft, ein 750 kgSteak zu verdrücken! [Lacht]

Ganz klar mein Büro. Mit Blick auf den Hafen.

Beeindruckend! Aber nicht so beeindruckend wie Ihr Warehouse und die Maschinen hier …

Das ist löblich. Und ihr Lieblingsort im Hafen?

Wenn du magst, kannst du dich mal auf eine draufsetzen.

Das Meat me! Das passt gut ins Bild.

Unbedingt! Aber zunächst: Vielen Dank für das spannende Gespräch!

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Grillspezial

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Sonderveröffentlichung

Das groSSe Grillspezial In der Hauptrolle: ein Grill namens Weber

1952, Chicago. Der Amerikaner George Stephen, Teilhaber einer Firma, die unter anderem Metall-Bojen herstellt, hat eine lukrative Idee: Er funktioniert einen BojenKörper zu einem Grill um. Plötzlich ist das Grillen mit geschlossenem Deckel geboren und die Weber-Stephen Products LLC mit dieser Idee so erfolgreich, dass „Weber“ sich heute Weltmarktführer nennen darf.

Auch André Milewski (Foto), Chefkoch im Heaven, schwört auf die Produkte der Amerikaner. Außerhalb des Jobs überlässt André das Grillen auf dem Weber aber lieber seiner Mutter: „Sie macht das richtig gut und würde mich wohl auch gar nicht dran lassen, wenn ich wollte“. Nur zu gerne lehnt er sich zurück und genießt die hohe Qualität mit Messer und Gabel. Bei Andrés Eltern daheim stehen gleich zwei Weber-Grills im Garten. Was er als Rezept empfiehlt? Dorade und Schwarzwälderkirschtorte (siehe Seite 73).


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Ich grille jeden Tag Für Peter Scheiwe ist Grillen eine Passion. Er teilt sie gerne mit Freunden und Familie und vor allem mit einem: dem Weber. Sprechen Sie gerne über‘s Grillen? Das ist mein Lieblingsthema! Wann hatten Sie Ihren ersten Weber? Vor etwa zehn Jahren. Wie kamen Sie darauf? Ein Freund, der viel in Amerika war, hat mich darauf gebracht, als wir uns gemeinsam auf einer Gartenmesse in Köln umgesehen haben. Dort haben wir Weber mit ihrem Stand gesehen. Da war die Firma gerade nach Deutschland gekommen. Und da sagte mein Freund: Diese Grills musst du ins Sortiment aufnehmen, die sind klasse. Und ich habe auf ihn gehört. … und Sie haben sich auch gleich selbst einen in den Garten gestellt? Genau. Einen Genesis, also einen großen Weber-Gasgrill. Später habe ich mir auch noch einen Zweiten, etwas Kleineren

zugelegt. Ja, und seitdem bin ich fleißig am Grillen. Kohle oder Gas? Ich hatte mir vor meiner „Weberzeit“ selbst noch einen kleineren Holzkohlegrill gebastelt, aus Messing und Edelstahl. Den habe ich dann etwa zweimal benutzt und dann bin ich beim Gas geblieben. Was macht den Unterschied aus? Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. Das ist auch mal blind verkostet worden, genau wie bei Biersorten. Man schmeckt es nicht raus, wenn man es nicht weiß. Gas ist nur unendlich viel praktischer. Man macht den Grill an, hat direkt die richtige Temperatur und kann loslegen, wenn alle Hunger haben. Wie oft grillen Sie? Jeden Tag. Weil ich einfach gerne Fleisch esse. Meinen großen Weber benutze ich nur, wenn wir Gäste haben. Der kleinere „Q“ ist ständig im Einsatz. Der braucht

nicht so viel Gas. Perfekt für sechs Personen. Darauf grille ich mir jeden Abend mein Steak oder Würstchen, ohne dass ich danach die Küche wieder aufräumen muss. Warum grillt man mit geschlossenem Deckel? So funktioniert der Grill wie ein sehr heißer Backofen. Bei Weber spricht man außerdem vom indirekten Grillen, bei dem das Fett aus dem Fleisch über sogenannte Abgleitbleche an den Brennern vorbei in eine Auffangschale tropft. Gerade wenn man Dinge zubereitet, die lange Garen müssen, eignet sich diese Methode ideal. Ich habe auf diese Weise schon Weihnachtsgänse zubereitet. Was bekommen Sie für eine Rückmeldung von Ihren Kunden? Sind die ähnlich begeistert wie Sie? Wir hatten noch nicht eine einzige Reklamation zu diesen Geräten. Im Gegenteil: Jeder, der bei uns einen Weber-Grill gekauft


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Grillspezial

3650 Mal in zehn Jahren. Es gibt wohl nicht viele Menschen auf der Welt, die öfter grillen als Peter Scheiwe. Der Inhaber des Holzfachmarktes Lignum tut es jeden Tag. Der Hauptgrund dafür ist neben der Liebe zum Steak die perfekte Ausrüstung, die seit rund einer Dekade bei den Scheiwes im Garten stationiert ist: „Weber“ steht dort auf den beiden Gasgrills. Und was dieses Markenzeichen bedeutet, erklärt uns Scheiwe nur zu gerne.

hat, bringt uns später einen oder zwei neue Kunden mit. Obwohl die Geräte zugegeben relativ teuer sind. Aber sie funktionieren einfach.

Champignons, Maiskolben, Fisch, Sie kennen das …

Steigt die Nachfrage noch an?

Das fängt bei 79,00 Euro an und geht bis in die Tausender.

Das Produkt ist noch immer stark im Kommen. Wir haben hier einen jährlichen Zuwachs von 30 Prozent. Die Produkte sind uneingeschränkt empfehlenswert. Wir haben das Vollsortiment im Verkauf. Hinzu kommt, das Grillen in Deutschland nach wie vor ein Trend ist. Während man früher auf dem Tankstellengrill im Kleingarten ein paar Würstchen gemacht und den Grill danach weggeschmissen hat, wird das Grillen heutzutage als Ereignis deutlich aufgewertet. Grillen ist ein Lifestyle-Thema, weshalb die Ansprüche an das Gerät auch gewachsen sind. Man kann heute auch Brot und Pizza auf einem Grill backen. Gefüllte

In welcher Preisspanne bewegen sich die Geräte?

Sind auch die Kohlegrills gut? Die Kohlegrills sind sehr gut. Die Geräte haben ein echt emailliertes Grillgehäuse. Das verbrennt nicht, weshalb die Grills ewig halten. Außerdem muss die Luftführung in einem Grill mit Deckel stimmen, damit auch das Ergebnis stimmt. Das ist bei diesen Modellen garantiert. Wie viele Webers gehen im Jahr bei Ihnen über die Ladentheke? Etwa 150 Stück. Werden die nur von Männern gekauft?

Hauptsächlich schon. Grillen ist nach wie vor ein Männerthema, wie mir scheint. Ich habe aber auch schon Weber-Grills an Frauen verkauft. Natürlich ist die Nachfrage vor allem im Sommer hoch, aber im Grunde verkaufen wir diese Produkte das ganze Jahr über. Es gibt ganz viele Menschen, die auch im Winter grillen. Ich selbst natürlich auch. Könnten Sie ohne Ihren Weber überhaupt noch überleben? Ja, das würde sicherlich klappen. Aber es gehört heute für mich einfach dazu, dass ich so ein Ding habe. Und ganz ehrlich: Wenn Sie noch keinen haben, dann schaffen Sie sich einen an. Und dann nehmen Sie am besten einen kleinen „Q“ als Gasgrill. Vielen Dank für den Tipp und das Gespräch!


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Rezept II: Dorade asiatisch

Einfaches Rezept, große Wirkung: Man nehme eine Schwarzwälderkirschtorte (z. B. von Coppenrath, da kriegt man sie direkt geschnitten). Auftauen lassen, Stücke einzeln in Alufolie einpacken (kleines Fenster über der Kirsche lassen), auf den Grill setzen und warten, bis die Kirsche versinkt („Plupp“). Dann Auspacken. Eierlikör drüber. Fertig. Mit diesem Rezept wurde sogar schon mal die Grillweltmeisterschaft im Bereich „Dessert“ gewonnen.

Esterhazy-Gemüse (Sellerie, Lauch, Karotte) wird mit einer Soße vermischt, die man aus Oyster-, Fisch- und Sojasoße zusammensetzt (gibt’s alles im Asia-Laden). Ein bisschen Zucker und Chillipaste dazu. Dann das Doraden-Filet draufsetzen, ein paar Limettenzesten dazu. Alufolie drum und auf den Grill damit. Jetzt ziehen die asiatischen Aromen so richtig schön in die Dorade hinein. Mmh, lecker!

Foto: Deutsche See

Rezept I: Schwarzwälderkirschtorte

Peter Scheiwe und das Steak – eine Anleitung: Steak auf den Grill legen. Zwei Minuten lang bei voller Hitze garen lassen. Dann einmal um 90 Grad drehen, um das schöne Waffelmuster zu kriegen. Nach zwei weiteren Minuten wieder um 90 Grad drehen und nach zwei weiteren Minuten noch einmal eine 90 Grad-Drehung. Nun ist das Steak „medium“, vorausgesetzt, es ist richtig geschnitten. Etwas mehr als zwei Finger dick.

Man kann mit ein bisschen Gefühl durch Klopfen feststellen, wie durchgebraten ein Steak ist. Je fester, desto garer. Außerdem ganz wichtig: Man kann das Steak besser etwas zu roh braten, dann vom Grill nehmen und abgedeckt (zum Beispiel mit einem Handtuch) eine Viertelstunde ziehen lassen. Dadurch verteilt sich der Saft wieder im Fleisch.


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Grillspezial

Flanksteak oder Bauchlappen? Grillen ist heute die reinste Trendsportart. Das bestätigt auch Thomas Erpenbeck, Fleischer aus der Dortmunder Straße

Thomas Erpenbeck, der Fleischer unseres Vertrauens, hat zum Thema Grillen natürlich ein Wörtchen mitzureden. Hier weiß man nämlich ziemlich gut Bescheid über Fleisch im Allgemeinen und über aktuelle Grilltrends aus Münster im Besonderen. Nicht umsonst darf sich das Geschäft seit 2001 Fünf-SterneFleischerfachgeschäft nennen. Ein Mann vom Fach!

Kann man dieses Jahr von einer guten Grillsaison sprechen? Wir können nicht klagen. Die Grillumsätze stimmen eigentlich jedes Wochenende. Dennoch ist das Wetter natürlich bisher nicht optimal gewesen. Es ist einfach nicht beständig. Sie verfolgen in diesen Tagen also immer den Wetterbericht?

Ja, klar! Das ist wie bei einem Eiscafé. Entweder Hopp oder Top. Wenn also gutes Wetter ansteht, müssen Sie ackern … Genau. Man kann es nicht lange im Voraus planen, deshalb nur kurzfristig auf schönes Wetter reagieren. Sonst schmeckt das Fleisch nachher alt und trocken.

Und das will ja keiner. Was läuft heutzutage besonders gut an Fleischprodukten für den Grill? Während die Leute früher vornehmlich Würstchen, Rippchen oder Schulter wollten, geht der Trend heute hin zu hochwertigeren Sachen: Da darf es dann auch schon mal ein Lammsteak


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sein. Oder auch ein Rumpsteak oder Hüftsteak. Da will der Kunde wesentlich mehr als noch vor zehn Jahren. Auch Geflügel wird immer mehr genommen, weil es magerer ist. Wird das Grillen heutzutage mehr als Ereignis zelebriert als früher? Ja, auf jeden Fall. Eine Rinderquerrippe, das klassische Suppenfleisch, wird heutzutage auch durchaus gegrillt. Das braucht dann natürlich zwei, drei Stunden, wird vielleicht noch in Alufolie eingepackt, mit Gewürzen und so weiter, aber einige ganz pfiffige Grillexperten

machen auch das heute. Gibt es weitere neue Trends, die sie feststellen? T-Bone-Steaks werden mittlerweile auch gerne gekauft. Oder auch Flanksteaks vom Bauchlappen, da gibt es einen ganz mageren Muskel. Da hätte ich früher nie mit gerechnet, dass man da jemals was zum Grillen draus herstellen kann. Außerdem Ochsenbrust, für mich eigentlich ein typisches Kochfleisch. Da sind ja viele Experten und Liebhaber unterwegs, die sich die Zeit dafür nehmen, bis so ein Stück irgendwann mal fertig gegrillt ist.

Grillspezial

Was ist die Spezialität Ihres Hauses, wenn es ums Grillen geht? Mit unserem Grillfleisch haben wir uns generell in den letzten Jahren einen sehr guten Namen gemacht. Darüber hinaus wird unsere hauseigene Grillsoße stark nachgefragt. Was ist drin in der Soße? Das wird natürlich nicht verraten. Das ist ja ein altes Geheimrezept. Tja, dann müssen wir sie wohl weiter bei Ihnen kaufen. Vielen Dank für die Informationen!


Restaurant & Club

Heaven Euro-Asiatische Küche: Di bis Sa von 19h - 23h Öffnungszeiten Club: Fr & Sa von 23h - 5h Fr: Thank God It‘s Heaven (Funk, Disco, House) Sa: Followme & Fullhouse Night (House, Electro) Tischreservierung unter: 0251 6090585 oder online

Keramische Farben GmbH Hafenweg 26 a | 48155 Münster www.botz-glasuren.de

Hafenweg 31 | 48155 Münster www.heaven-muenster.de

Münster Dortmunder Str. 17 Tel. 02 51-6 48 65 Fax 0251/6743113 www.fleischerei-erpenbeck.de HEIMISCHES FLEISCH • BESTE GEWÜRZE • HANDWERKLICHES KÖNNEN Als Fünf-Sterne-Fleischerfachgeschäft beweisen wir unsere Qualität jährlich in Wettbewerben! Genießen Sie den Sommer zum entspannten Grillvergnügen. Wir beraten Sie gerne, welche Teilstücke vom Fleisch zum Grillen oder für die Pfanne am besten geeignet sind und wie Sie unsere Grillwürste gekonnt grillen.


HAFENfreunde-Freundeskreis No. 5 Tapas- & Grillrestaurant

EsCape Spanische- und Mediterrane-Küche. Öffnungszeiten: Restaurant & Bar, Di-Sa ab 17:00 h Sonntags: Brunch ab 10:00 h geöffnet bis 23.00 h Anfragen für Firmen-, Familien- & Hochzeitsfeiern an: Mail: info@es-cape.ms | Telefon: 0251 1445929

www.gators-pizza.de

Hafenweg 46-48 | 48155 Münster Telefon: 02 51 - 777 59 87 www.es-cape.ms

Hafenweg 26a T: +49 251 98113941 www.gucc.de

Restaurant und Café

Meat Me Das Steakhaus im Escape

Was fehlt dem Münsteraner Hafen? Ein echtes Steakhouse! Genießen Sie im MEAT ME das Beste vom Rind und entspannen Sie danach am Kamin mit einem Glas feinsten Whiskey. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Werde HAFENfreund kontakt@hafen-freunde.de

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HAFENleben

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Wohin mit den Kindern? Dem Land fehlen KiTa-Plätze, das ist klar. Doch statt zu jammern, nimmt sich ein Professor vom Hafenweg jetzt selbst diesem Problem an.

Was Blutuntersuchungen und das Analysieren diverser Exkremente mit meinem zentralen Thema „Kinder“ zu tun haben? „Alles“, schreit jetzt jedes Mutterherz, aber im Folgenden geht es vielmehr um die Idee des Geschäftsführers des medizinischen Labors aus der Hafenstraße, eine KiTa für die Unternehmen aus der Nachbarschaft zu gründen. Anja Neuland zu Gast bei Prof. Dr. med. Paul Cullen.

Ich persönlich bin ja fern ab von dem Gedanken, meine Tochter unter drei Lebensjahren in die Hände einer Tagesmutter oder anderer Institutionen zu übergeben. Die klassischen ersten drei Jahre sind heutzutage nur leider kaum mehr möglich, ohne nicht faktisch arm zu sein. Oder zu den Armen zu gehören. Paul Cullen, medizinischer Leiter und Geschäftsführer des medizinischen Labors am Hafenweg, beschäftigt 140 Mitarbeiter. 80 davon sind Frauen, über-

wiegend medizinisch-technische Assistentinnen. Cullen kennt das zentrale Problem eines erschwerten Wiedereinstiegs für Frauen nach der Babypause. Gleichzeitig bedeutet das für ihn Probleme bei der Mitarbeitersuche. Wohin mit den Kindern? So lautet in dem Moment überall die große Frage. Er möchte für diese jetzt eine Antwort finden. Gemeinsam mit den anderen Unternehmen des Hafens. „Wir müssen unser Angebot in diese Richtung einfach attraktiver gestalten. Wir sind ein sehr gutes

Team und ich mag meine Angestellten, somit möchte ich gerade den Frauen, die Möglichkeit geben, in ihrem Beruf zu bleiben. Beruf und Muttersein sollen damit ermöglicht werden.“ Deshalb die Idee einer hafenansässigen Unternehmens-KiTa. Mit ihr hätten Mütter den Luxus, dass ihre Kinder sich während der Arbeit quasi „nebenan“ aufhielten. Die Finanzierung soll durch mehrere hafenansässige Unternehmen geleistet werden. Paul Cullen ist bereits damit befasst,


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eine Liste für Interessenten zu erstellen. Einen weiteren Teil der Kosten müssten die Eltern selbst beitragen, dieser Anteil würde dann individuell angepasst. Zur aktuellen Diskussion über das Betreuungsgeld hat Cullen ebenfalls eine Meinung: „Eltern sollte freigestellt werden, wie sie ihre Kinder betreuen. Auch finanziell.“ Wie unterschiedlich jedoch die Bedürfnisse von Müttern sind, was den Wiedereinstieg in den Job angeht, und welche unterschiedlichen Familienmodelle

damit einhergehen, unterstreicht das Beispiel von Frau Janich. Sie ist Mitarbeiterin des Qualitätsmanagements im Medizinischen Labor und stößt zu meinem Gespräch mit Paul Cullen dazu. Das Familienmodell, das sie vorlebt, ist eher selten anzutreffen. Frau Janich hat zwei Kinder, das jüngste ist acht Monate alt. Ich treffe sie am ersten Tag ihres Wiedereinstiegs. Sie ist nicht auf eine U3-KiTa angewiesen, denn ihr Mann hütet die Kinder. Sie sichert den Lebensunterhalt. Sie hätte

HAFENleben

auch noch nicht zwingend wieder anfangen müssen zu arbeiten, nicht einmal das erste Jahr Elternzeit war vorüber, aber Frau Janich sagt: „Es hätte auch gerne schon eher losgehen können.“ Ich denke an manche Exemplare „Mann“, die sicher Probleme damit hätten, mit den Kindern alleine daheimzubleiben. Es ist heute schließlich weiß Gott noch immer nicht Usus, dass die Frau das Geld verdient und der Mann Zuhause bleibt. Frau Janisch sieht das anders: „Das wäre doch unlogisch.


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Wenn ich mehr verdiene, kann er doch zu Hause bleiben. Und mein Mann hat kein Problem damit. Trotzdem finde ich die Idee einer Unternehmens-KiTa jederzeit unterstützenswert.“ Ich muss an endlos lange TodoListen denken, die die Mütter, die ich kenne, ihren Männern übergeben, wenn sie sich mal für ein Wellness-Wochenende eine Auszeit nehmen, damit es nicht bei Fußball, Schokopudding und kalten Nudeln endet. Die Idee einer Unternehmens-KiTa ist zwar

nicht neu, aber deshalb nicht weniger großartig. Ich denke über die viel diskutierte Herdprämie (Unwort!!!!) nach, über Elternzeit und komme zu dem Schluss, dass Paul Cullen am Puls der Zeit arbeitet. Der Utopie zu unterliegen, es gäbe 2013 tatsächlich KiTaPlätze für alle, wäre wohl ein Fehler. Wobei Cullen genau hier im Hafengebiet ansetzen möchte. Und Frau Schröder, komm schon, die Mütter mit einer Herdprämie zu entlohnen, tse, selbst das Wort klingt schon nach den 30ern.

Zumal Alleinerziehende wenig davon profitieren würden. Eine KiTa, gemeinsam getragen von den Unternehmen der Nachbarschaft, das wäre genau das, was sich viele Frauen wünschen: In den Job zurückzukehren, den sie lieben, und dabei das, was sie am meisten lieben, bei sich zu haben. Ich hoffe, dass sich viele Unternehmen beteiligen, denn Selbstverwirklichung und Muttersein ist quasi das Gleiche. Von Anja Neuland

Interesse dabei zu sein? Dann schreiben Sie Paul Cullen / Medizinisches Labor Münster: p.cullen@labor-muenster.de

Beim Gespräch mit HAFENfreunde-Redakteurin Anja Neuland (links): Herr Cullen und Frau Janisch.


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Gute Nachrichten

Die Überbringer von schlechten Nachrichten machen sich selten beliebt. Ein gewisser Hiob schaffte es als echter Unglücksrabe aus der Bibel sogar in die Hitliste der ewigen Sprichwörter. Doch von schlechten Nachrichten haben wir die Nase nun voll. Es gibt schließlich so viele schöne Neuigkeiten – vor allem am Stadthafen tragen sich täglich wunderbare Dinge zu. Ja, es gibt sie noch: richtig gute Nachrichten!

HAFENfreunde-Besatzung bleibt trocken Bloß nicht Letzter werden - das war das ausgegebene Ziel. Naja, und kentern wollte sie auch nicht so gerne, die Besatzung des HAFENfreunde-Bootes, das am 6. Juli bei der Stadtgeflüster-Overschmidt-Segelregatta in den Aasee stach. Beides ist geglückt, weshalb das Abschneiden unserer Mannschaft ohne Frage als großer Erfolg in die ewige Wertung sportlicher Redaktionsaktivitäten einfließt. 22 Boote gingen an den Start. An Bord waren kleine Delegationen aus verschiedenen Münsteraner Firmen. Gastronomie, Agenturen und andere Betriebe hatten die 22 Barnegats gesponsert und besetzt. Am Ende reichte es für die HAFENfreunde zu einem soliden 17. Platz. Ganze fünf Teams vermochte die junge Crew also hinter sich zu lassen. Als Belohnung gab es zwar keinen Pokal, aber eine charmante Urkunde und am Abend ein feuchtfröhliches Beisammensein in Rick’s Café. Dort verköstigte Ricks-Chef Gogel höchstpersönlich seine Gäste mit Würstchen vom Grill. Gewinner war am Ende übrigens das Team der Wochenschau, Titelverteidiger aus dem Vorjahr und damit nun absoluter Rekordchampion der Traditionsregatta. Aber das nur am Rande, denn wie gesagt: Platz 17, Leute! Das müsst ihr erst mal nachmachen.

Rasselbande Die KiTa „Rasselbande“ hat eine neue Fassade. Der Illustrator Robert Matzke hat sie für die Kindertagesstätte aus der Soester Straße bemalt. Da war die Freude bei den Kleinen groß! www.rasselbande-muenster.de


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LED-Fassade der PSD Bank jetzt auch hörbar

Neue Hafenplatten im Münster Modell Das Münster Modell ist um zwei zentrale Hafenplatten gewachsen. Mit der Unterstützung der Stadtwerke GmbH konnte das große Stadtmodell im Maßstab 1:500 um die Bereiche „Hafenplatz“ und „Osmo-Areal“ ergänzt werden. Jetzt ist der Hafen praktisch komplett im Münster Modell zu sehen, das bis Anfang Juli im Rhenus-Speicher ausgestellt war. Dr. Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster: „Die Stadtwerke als prägendes Unternehmen am Hafen freuen sich, dass die Bürger durch das Münster Modell auch die Hafenentwicklung visualisiert bekommen. Damit wird der innenstadtnahe Hafen greifbarer.“ Das Münster Modell versteht sich als Instrument in den Prozessen der Stadtentwicklung: ob für Architekten und Bauherren, Politik und Verwaltung, Bürger und Besucher. „Gerade jetzt, wo wichtige Entscheidungen nach dem Hafenforum anstehen, ist es gut, über dieses Instrument verfügen zu können“, findet Stefan Rethfeld, Vorsitzender Münster Modell e.V. Eine vollständige Ausstellung des Münster Modells ist im September/Oktober 2012 wie im Jahr zuvor wieder im Marianum, Frauenstraße geplant.

Auf der Medienfassade der PSD Bank Westfalen-Lippe eG ist erstmalig eine zeitgleiche Präsentation von Ton und Bild gelungen. Mit einer App auf dem privaten Smartphone kann der Betrachter den Soundtrack parallel zum Film hören, der auf der Medienfassade zu sehen ist. Die Idee stammt von Professor Norbert Nowotsch, der am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster tätig ist. In Kooperation mit dem Labor für Software Engineering entwickelte die FH die App „PSDklang“. Download: http://psdklang.selabor.de. Interessierte Betrachter können ab dem 5. Juli 2012, täglich zwischen 20:00 und 21:00 Uhr, das neue Programm anschauen und anhören. Ein weiterer Höhepunkt von „PSDklang“ ist ein Medienwandkonzert mit eigens hierfür produzierten Filmen und Musikstücken. Im Sommersemester 2011 gestalteten Studenten der Fachhochschule Münster Filme, die auf der Medienwand gezeigt werden. Der jeweilige Soundtrack stammt von regionalen Musikern, die ihre Kompositionen hierfür extra zur Verfügung gestellt hatten. Das Programm im Einzelnen: www.psd-medienfassade.de


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Hafenplatz 1 48155 Münster 0251 6941234 www.stadtwerke-muenster.de

EsCape Restaurant

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Sparda-Bank Münster eG

Hafenweg 46 48155 Münster 0251 1445929 www.es-cape.ms

Hafenweg 26B 48155 Münster 0251 38499440 www.hepp.ms

Hansaring 25 48155 Münster 0251 6743115 www.sparda-ms.de

Fleischerei Erpenbeck

Lignum GmbH

Surmann u. Klück Glasuren

Dortmunder Straße 17 48155 Münster 0251 64865 www.fleischerei-erpenbeck.de

Lütkenbecker Weg 8 48143 Münster 0251 3900620 www.lignumonline.de

Hafenweg 26A 48155 Münster 0251 65402 www.botz-glasuren.de

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Meat Me

Tepper Aufzüge GmbH

Schleckkultur! Hansaring 33 48155 Münster www.frozengold.de

Hafenweg 46 48155 Münster 0251 445929 www.meat-me.ms

Hafengrenzweg 11 48155 Münster 0251 6058-0 www.tepperms.com

Gator‘s Pizza

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Hansaring 44 48155 Münster 0251 666600 www.gators-pizza.com

Hafenweg 46-48 48155 Münster 0251 1621734 www.meistersinger.net

Verfürth Zeitarbeit GmbH & Co. KG Hafenweg 13 48155 Münster 0251 686615-0 www.verfuerth-zeitarbeit.de

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IDEEN. Seit 1999 überzeugt Dachboden durch außergewöhnliche Ideen und Konzepte. Dabei steht immer das Ziel des Kunden im Fokus der Maßnahmen. Ein Beispiel: Als das Rote Kreuz überlegt, wie es neue Blutspender werben könnte, denkt Dachboden nach. Vier Gründe gibt es, die Nichtspender zu Spendern machen könnten: Geld, Sex, Ruhm oder Drogen. Sex und Drogen fallen aus und Geld wird das Rote Kreuz den Neuspendern auch nicht anbieten. Also bleibt nur der Ruhm. Nun kann aber das Rote Kreuz nicht jeden neuen Blutspender berühmt machen, oder? Doch. Und Dachboden weiß wie.

PUBLISHINGS. Corporate Publishing, Fashion Magazines und Consumer Magazines, die Disziplinen sind vielfältig, der Anspruch von Dachboden jedoch immer der gleiche: hinreissende, perfekt auf die jeweilige Zielsetzung zugeschnittene Redaktionskonzepte, eine überzeugende Visualisierung und ein erfolgsorientiertes Vertriebs- und Vermarktungskonzept. Diese Gesamtkonzepte haben Dachboden in wenigen Jahren im Corporate Publishing in der Region zu einer qualitativen Spitzenposition geführt.


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