Magazin "Für mein Leben" der Stadtwerke Bayreuth: Handzahm

Page 1


Inhalt 22

DA S M A G A Z I N D E R S TA D T W E R K E B AY R E U T H  •   O K T O B E R 2 0 18

Mitraten und gewinnen Welchen Begriff beschreiben die Kinder des katholischen Kindergartens St. Burkard?

18 Schokolade fürs Badewasser Mit ein paar einfachen Zutaten kann man besser baden als Kleopatra: nämlich in Schokolade und Kakao.

5

2

Klares Jein zum Elektroauto Alex ist ein ganz normaler Autofahrer. ­Warum er jetzt überlegt, auf ein E-Mobil umzusteigen.

8

Eine Schar Freunde Ein Besuch der Falknerei Burg Rabenstein ist ­tierisch interessant. Von Falknern und Greifvögeln.

12

Viva l’Italia Diese Herbst-Variante eines italienischen ­Klassikers mundet auch Gourmets: Feldsalat-Pesto.

14

Allroundtalent fürs Unternehmen Laura Perschon erzählt von ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau bei den Stadtwerken.

20

Sauna für Leib und Seele Warum die Tradition, im Winter zu saunieren, so gesund ist –und die Finnen nicht spinnen.

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

ts ­ Die Highligh 07 3 der Buslinie 6 ➜ S. 1

IMPRESSUM: Herausgeber: Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH, Birkenstr. 2, ­95447 Bayreuth; Projektteam: Susanne Knye (V. i.S.d.P.), Sandr­a ­Regus; ­Text: Sandra Regus; Hildegard Lillin und Lena von Dulong, trurni­t GmbH; ­Gestaltung & Realisation: Diana Enoiu und Adrian Sonnberger, trurnit GmbH; Bildnachweis: Titel: Jurga Graf; S. 2: Evi Ludwig/trurnit GmbH, Sandra Regus, Jurga Graf; S. 3: Jurga Graf, Sandra Regus, Energieausweis: dena; S. 4: SonjaBK/iStock; Illustration S. 5 (oben): Kriuchenko Maryna/iStock; Fotovorlage S. 5 (unten) und S. 6: borchee/iStock, Illustration S. 5 – 7: Max Weber/trurnit GmbH; S. 8 – 11: Jurga Graf; I­llustration: vadimmmus/iStock; S. 12: Mariha-kitchen/iStock; S. 13: bonchan/iStock; S. 14/15: Jurga Graf; S. 16/17: Sandra Regus, Phil­harmonischer Chor Bayreuth e. V., Feuerpfeil Werbeagentur GmbH & Co KG, ­Sektion Bayreuth des Deutschen Alpenvereins (D.A.V) e. V., Peter Hörndl; S. 18/19: Evi Ludwig/trurnit GmbH, Alexlukin/ iStock; S. 20/21: visitfinnland.com, Lohengri­n Therme; S. 22/23: Aluna1/iStock; Sandra Regus, Jürgen Fälchle/Fotolia; Druck: druckpruskil.gmbh, Gaimersheim; Irrtum oder Druckfehler vorbehalten


NEWS ENERGIEAUSW

gemäß den

EIS

§§ 16 ff. Energiee

insparverordnung

Berechneter Energ

iebedarf des

Entdecken Sie, wie Falkner mit Adlern, Falken und Bussarden trainieren.

Gebäudes

Registriernummer 2)

: 12345678

CO2 -Emissionen 3)

Endenergiebedar

9

2

56 kg/(m 2 · a)

f dieses Gebäude

EIS

IEAUSW

ENERG

A

25

50

B

C

75

r 2) : 1234

umme Registriern

100

D

E

125

1

56789

G225

F

150

175

200

H >250

248 kWh/(m2 • a)

Primärenergiebed

arf dieses Gebäude

gemäß EnEV 4) Primärenergiebedarf Ist-Wert 248 kWh/(m2 · a) Anforderun Energetische gswert Qualität der kWh/(m2 · a) Gebäudehülle enhaus Ist-Wert t 1,11 HT ' Mehr famili W/(m2 · K) Musterstad Anforderungswert 123, 10115 Sommerlicher Wärmesch W/(m2 · K) utz (bei Neubau) Musterstr. Gebäudefoto eingehalte illig) n (freiw

e

detyp

Gebäu

Adresse

Endenergiebedar f dieses

1927

3)

de

Gebäu

3) 4)

ger eerzeu r Wärm Baujah Wohnungen Anzahl ) äche (A N denutzfl Gebäu ietliche Energ ng und Wesen für Heizu 3) träger r Warmwasse ien e Energ Erneuerbar

Angaben zum

1982

2

546 m

Erdgas

H

aben in Immobilien anzeigen)

222 kWh/(m2 • a)

Vergleichsw erte Endenergie 0

A+

A

B

50 ng : keine zur Kühlu Anlage Verwendung Deckungsa nteil: ewinnung % Wärmerückg ewinnung ge mit % erückg illig) Lüftungsanla ge ohne Wärm ges (freiw Sonsti% Lüftungsanla ung6) erung) Modernisier/ Erweit (Änderung

Art:

Art: keine

ng

Gebäudes (Pflichtang

EEWärmeG

5) elt äche ermitt Wohnfl Nutzung erneuerba aus der rer Energien 19 EnEV Kältebeda zur Deckung nach § rfs auf Grund des Wärmedes Erneuerba gesetzes (EEWärme re-Energien-Wärme- und G)

9

g / Kühlu

Lüftun

Noch gültig?

Für Energiebed arfsberechnungen verwendetes Verfahren nach Verfahren DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 Verfahren nach DIN V 18599 Regelung nach § 3 Absatz 5 EnEV  Vereinfach ungen nach § 9 Absatz 2 EnEV

JETZT PRÜFEN: Seit Oktober 2007 müssen Eigentümer bei Vermietung oder Verkauf von Immobilien einen Energieausweis vorlegen. Nach zehn Jahren verliert der die Gültigkeit. Also schnell das Ausstellungsdatum checken! Bei der Erstellung eines neuen Passes helfen die Ener­gie­ berater der Stadtwerke ­Bayreuth: Hans-Jürgen Heinz, Telefon 0921 600-560, und Stefan Schober, Telefon 0921 600-580. Den verbrauchsorientierten Ausweis gibt es für 89 Euro, ­139 Euro kostet der bedarfsorientierte. ­Bonus für Kunden: Wer bereits Strom, Gas oder Wärme von den Stadtwerken bezieht, ­erhält 20 Euro Rabatt. Vorderhaus

deteil

Gebäu

s

Anforderungen

Gebäud

Baujahr

0 ngebäude für Woh 1) 18.11.2013 ) vom

ng (EnEV

rverordnu

gieeinspa 16 ff. Ener

.2024 bis: 23.06 Gültig

g Fensterlüftunng Schachtlüftu

25

75

C

100

Ersatzmaßnahme

n

lität des

es

Gebäud

D

125

E

150

F

175

200

G

225

H

>250

ng Du eb rc äu hs M de ch we FH be ni se en stan tt nt er lic ge d h m tis od ch ni we EFH er ni cht se en sie nt er rt lic ge h m tis od ch ni er ni cht sie rt

den §§

s

222 kWh/(m2 • a)

Ef fiz ienz M haus FH Ne 40 EF H ubau Ne ub EF au gu H en t m er od ge er tisch ni sie rt

gemäß

A+

W oh

8

Energiebedarf

für Wohngebäude (EnEV) vom 1) 18.11.2013

f NeubauDie Anforderun / Verkau gen des EEWärmeG nahme werden nach § 7 Absatz Vermietung Randbedin1 Nr. 2 EEWärmeG durch die Ersatzmaß7) äche rdisierten erfüllt. Die nach § 7 Absatz standa denutzfl 1 Nr. 2 EEWärmeG me von e Gebäu sollen überwerte der EnEV verschärften unter Annah energetisch rte sind eingehalte 4). Anforderungs-die ichswe n. n (Seite iebedarfs dient n Vergle Die in Verbindung des Energ Bezugsfläche angegebene mpfehlunge mit § 8 hnung n. Als t. Die verschäften Anforderun Berec EEWärmeG rnisierungse nisse sind um cheide elt werde % die Mode durch die s ermitt gswerte . Die Ergeb en unters der EnEV Die Energieein des kann eises sind sind eingehalte arfsausweis) sparverordnung Gebäu Verschäfte ieverbrauch flächenangab n r Anforderu Energieausw Energ ät eines (Energiebed Energiebedarfs unterschied des ngswert Teil des Ergeb- lässt für die Berechnung einen Wohn Qualit Primärener rtung erstellt allgem liche Verfahren des etische Seite 5). giebedarf eis). Die zu unterschied die Auswe iebedarfs sauswlichen von den gen – siehe zu, die im Einzelfall Die energ Ergebnissen des Energ dererauch oder durchsich in der Regel wegen standardisi führen kWh/(m2 · a) t (Energieverb Verschäfte (Erläuterun hnungen sind freiwillig. gungen r Anforderu erter Randbedin können. InsbesonBerec erstell EnEV, die ermöglichen angegebenen s uch von ngswert der gungen für dieGrund lage Werte nach erlauben die zum Verbra ieverbrauch Vergleiche Energieverbrauch. keine Rückschlüsse auf hen Qualität der energetisc auf atione Gebäudeh der des Energ den tatsächlich schlägige Die ausgewiese ülle H ‘ eis wurde en rtungen sind spezifische liche Inform nen Bedarfswer T Werte nach der von Auswe te der Skala Energieausw stellt. Zusätz e). he denutzfläc EnEV  Der kWh/(m2 · K) 2 darge Grundlage Angab (AN ), die im Allgemeine pro Quadratmeter Gebäuller auf der auf Seite (freiwillige che des Gebäudes. 1) siehe n größer ist als  Ausste Fußnote 1 auf eis wurde die WohnfläSeite 1 des Energieauswe beigefügt stellt. § 16 Absatz ümer ises 1 Satz 3 EnEV Energieausw 3 darge Qualität Eigent 2) sieheen 5) nur Fußnote bei Neubau  Der : auf Seite 6) nur etisch bei Neubau im 2 auf Seite 1 des Energieauswe uch durch zur energ nisse sind Fall der Anwendung ises f / Verbra ationen von § 7 Absatz 3) freiwillige Angaben 4) Inform nur bei Neubau 1 Nr. 2 EEWärmeG ung Bedar sowie bei Modernisierun oder 7) EFH: Einfamilienha zusätzliche Datenerheb g im Fall des eis sind gebäudeus, MFH: ieausw te Wohn Gebäuden zu Mehrfamilienhaus gesam Dem Energ auf das Vergleich von en sich eis bezieh überschlägigen ieausw einen en im Energ gedacht, Angab dafür ation. Die ist lediglich der Inform ieausweis lediglich . Der Energ eis dient deteil ieausw n Gebäu Der Energ bezeichnete den oben lichen. ermög

Art der

llung der Aussteeises Anlass ieausw des Energ

se zu Hinwei

r die

aben übe den Ang

se zur Hinwei

dung des

Verwen

Qua tische energe

Erläuterungen zum Verfah

ren

ses

auswei

Energie

Aussteller

rmann Paul Muste e 45 Musterstraß rstadt Muste 12345

llers

des Ausste

und 4 Satz 4 24.06.2014 Unterschrift Absatz netzen er (§ 17 ernumm 4) bei Wärme g der Registri Datum ben möglich changa itiger Zuteilun 3) Mehrfa rechtze 2) Bei nicht einzusetzen. glich zur EnEV rdnung Eingang nachträ ngsvero Änderu ist nach deren er ndeten angewe ernumm nenfalls die Registri EnEV, gegebeeinzutragen; ndeten tellung Antrags der angewe 1) Datum das Datum der n ist bestatio 5 EnEV) der Überga Baujahr

Sehr gut ­besucht: Das Sommer­ kino der Stadtwerke Bayreuth.

Was für ein Sommer!

Mehr erfahren: Diese Symbole im Heft zeigen, wo es Zusatzinfos gibt.

Internet

Termine

Download

Video

Kontakt

Service

FILME IM FREIEN: Glückliche Gesichter vor der großen LEDLeinwand, Popcornduft in der Luft und Sitzplätze, so weit das Auge reicht –das waren die vier Tage Stadtwerke Bayreuth Sommerkino Ende Juni. Bei den Bayreuthern kam das erste Open-Air-Kino in der Stadt sehr gut an. Zahlreiche Besucher schauten sich die fünf Filme verschiedener Genres auf dem Stadtparkett an. Im nächsten Jahr wollen die Stadtwerke Bayreuth wieder ein Sommerkino unter freiem Himmel möglich m ­ achen. Alle News dazu gibt es hier: facebook.com/ stadtwerkesommerkino

Für das Titelfoto ­posieren Sabrina und Cosma. Die ganze Story ab Seite 8! O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

3


SERVICE

Wohlfühlklima Der größte Energiefresser im Haushalt ist die Heizung. Sparen bringt hier besonders viel. Genauso wichtig in der kalten Jahreszeit ist richtiges Lüften. Die besten Tipps.

Wärmeverluste stoppen

Frischluft reinlassen

Temperatur optimieren

Nach Sonnenuntergang entweicht viel Wärme durch Fensterscheiben und ­-rahmen. Wer abends die Rollläden vor den Fenstern schließt, schafft ­dazwischen ein dämmendes Luftpolster. Auch Vorhänge halten die Wärme im Raum. Bei Bedarf Fensterrahmen durch selbstklebende Dichtungsbänder ­isolieren und an die Unterkante der Eingangstür eine Dichtungsbürste ­schrauben.

Bis zu zwölf Liter Feuchtigkeit verduns­ ten täglich in einem Vier-PersonenHaushalt – durchs Atmen, Schwitzen, Duschen, Kochen oder Geschirrspülen. Dieser Wasserdampf muss raus, sonst schlägt sich die Nässe an Wänden und Decken als feuchter Film nieder. Schim­ melgefahr! Im Winter reichen etwa fünf Minuten stoßlüften mehrmals am Tag, um die Raumluft zu erneuern. Während­ dessen die Heizung runterdrehen.

Jedes Grad weniger spart rund sechs Prozent Heizenergie. Nicht jeder Raum muss gleich warm sein: Experten emp­ fehlen im Bad 23 Grad, in Wohnräumen 20 bis 22 Grad, in der Küche und im Schlafzimmer 18 Grad. Wenn keiner ­daheim ist, kann die Temperatur in Wohnräumen um drei bis vier Grad ge­ senkt werden. Mehr sollte es nicht sein: Das Wiederaufheizen frisst sonst zu viel Energie.

Luftfeuchte ausbalancieren Mit einem Hygrometer lässt sich die relative Luftfeuchtigkeit im Raum exakt bestimmen. Diese sollte bei 35 bis 65 Prozent liegen. Ist die Luft zu trocken, fühlen sich Viren und Bakterien wohl, ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, vermehren sich Schimmelpilze und Mil­ ben. Wie sich der Wert korrigieren lässt? Zimmerpflanzen wirken zum Beispiel wie Luftbefeuchter. Bei zu feuchter Luft gilt: Fenster auf! Dauerlüften über ­gekippte Fenster bringt dagegen wenig.

4

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

Hans-Jürgen Heinz, Energieberater

Die Energieberater der ­ tadtwerke Bayreuth checken S ­für Kunden kostenlos Einspar­ möglichkeiten beim Heizen. Ein­ fach einen Termin bei Ihnen zu ­Hause vereinbaren. Alle Infos dazu: stadtwerke-bayreuth.de/ energieberatung

Wärme befreien Verdecken Möbel oder Vorhänge die Heizkörper, kann es zum Wärmestau kommen. Besser die Heizkörper ihre ­Wärme frei an den Raum abgeben lassen. Das sorgt für eine gleichmäßigere Wärmeverteilung, eine bessere Luftzirku­ lation – und spart Heizkosten! Noch mehr Tipps auf: stadtwerke-bayreuth.de/ energiespartipps


E-MOBILITÄT

Jetzt schon? Die E-Mobilität kommt. Aber ab wann steige ich um? Oder lass ich’s lieber sein? Unser Autor Alex überlegt.

Pendlerfahrten, bs Erledigungen, Urlau es reisen: Geht das all auch schon elektrisch?

Vorsicht vor Wochenendeinkäufen! Sie können zu plötzlichen Erkenntnissen führen. Beim Einladen der Tüten in den Kofferraum fiel mein Blick auf mein Auto-Kennzeichen. Da stand es Schwarz auf Grün: In drei Monaten muss mein Benziner zum TÜV. Und davor natür­ lich zur Inspektion, kam es mir. Mein Auto ist 15 Jahre alt und hat weit über 200.000 Kilo­meter auf dem Tacho. Oh je, wäre mir das bloß mal vor dem Supermarktausflug aufgefallen: Ich hätte w­eniger Geld an der Käsetheke gelassen. GANZ SCHÖN VIELE VORURTEILE „Lohnt sich der Gang zur Werkstatt überhaupt noch?“, war die erste Reaktion von Freunden, die am Samstagabend genüsslich den Schweizer Bergkäse verputzten. Der Rotwein lockerte ihre Zungen, und sie machten mir klar: Mein Auto sei eh viel zu alt, man least das heutzutage einfach für drei Jahre und bräuchte TÜV und solche Sachen nicht mehr zu fürchten. Allerdings waren sie sich vollkommen uneinig darüber, welcher Antrieb der richtige sei. „Vielleicht elektrisch“, meinte ich spontan. Aber da sah ich nur in erstaunte Gesichter. Und bekam vor allem Nachteile zu hören: zu geringe Reichweite, zu lahm, zu kompliziert … O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

5


E-MOBILITÄT Auf meinen Einwurf, dass man mit einem ­ -Auto aber wenigstens sicher auch in Zukunft E in der Stadt fahren darf, reagierten meine Freund­e achselzuckend. Doch für mich ist das das wichtigste Argument. Ein Auto, das ich nur eingeschränkt nutzen kann, ist für mich zwecklos. Also googelte ich in den nächsten Tagen i­n tensiv die Elektro-Frage. Dazu muss man w­issen: Ich besitze nur ein Auto. Und das muss irgendwie alles leisten –Pendler­fahrten, Ausflüge, kleinere Transporte, Urlaubsreisen. Und: Meine Kiste parkt draußen unter Laternen. Da sollte der Neue schon eine möglichst annehmbare Reichweite bieten. Denn das Stromkabel täglich aus meiner Wohnung im zweiten Stock hängen zu lassen, ist keine Lösung. WEITER ALS GEDACHT Meine Recherche bringt für mich die erste Überraschung: Habe ich noch in Erinnerung, dass die meisten Elektroautos knapp über 100 Kilo­meter weit kommen, so schafft die neue Generation viel mehr. Nimmt man Europas meistgekauftes ­E-Auto, den Renault Zoe, so packt der inzwischen mit seinem 41 kWh-Akku realistisch rund 300 ­Kilometer. Im Winter sollen es knapp hundert Kilometer weniger sein. Aber damit könnte ich l­eben. Bleibt das zweite Problem: das Auf­laden. Hier tut sich in Bayreuth und Umgebung gerad­e viel. Mehrere Ladesäulen sind geplant. Und in der Region gibt es einen starken Ladeverbund mit mittlerweile über 52 Stadt­werken –auch die Stadtwerke Bayreuth gehören dazu. Was mich allerdings etwas stört: Auf ­Reisen muss man sich auf viele verschiedene Bezahlverfahren einstellen. Die kilowattstundengenaue Abrechnung ist auch noch relativ selten. Im Roamingverfahren, also wenn ich in einem Ladenetz eines fremden Anbieters Strom zapfe, ist sie momentan gar nicht möglich. Das führt mal

Hier kann man in Bayreuth bald 100 % Ökostrom tanken

4

5 3 7

2 6

Ladesäulen mit 2 Ladepunkten zu je 22 kW: 1 2 3

Am Sportpark 2a Opernstraße 22 Luitpoldplatz 13

4 5 6

Bürgerreuther Straße 1 Friedrich-Puchta-Straße 27 Jahnstraße 11a

Schnellladesäule mit 1 × 50 kW und 1 × 22 kW 7

Am Sendelbach 3

So leise und­tro­auto so fix – dasmElscekhon ein kann eine n ins Gesicht Dauergrinse bern. zau

Öffentliche Stromtankstellen finden Sie auch online unter: ladeverbundplus.de

6

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

1


E-MOBILITÄT

3

dazu, dass der Strom nichts kostet, was natürlich klass­e ist, mal wird das Laden pauschal berechnet, mal nach Zeit. Hier kann es zu großen Preisunterschieden kommen. Und auch der Zugang zu der einen oder anderen Ladesäule kann haken. Wir s­tehen halt am Anfang der Elektromobilität. In Zukunft wird sich das geben. Auch die Ladetechnik wird sich angleichen. Momentan ist es jedenfalls noch komplizierter als Benzin zu tanken. Da haben meine Freunde recht. PURE FAHRFREUDE Und wie fährt sich so ein E-Auto? Um das herauszufinden, steige ich zur Probefahrt in einen Renault Zoe. Kurz gesagt: mega! Ruhig, vibra­ tionslos, fix. Von wegen lahm! Beim Elektromotor liegt das höchste Drehmoment sofort an. Während ein Verbrennungsmotor sich erst in diesen Bereich hocharbeiten muss, prescht der E-Flitzer mit voller Power voran. Das bringt echt Spaß. Interessanter Nebeneffekt: Weil man Energie nicht in Hülle und Fülle zur Verfügung hat, wird man richtig ehrgeizig, möglichst viel Reichweite zu schaffen –und fährt viel ruhiger. Bei meiner Recherche komme ich auch darauf, dass 2020 ein richtiges Wendejahr sein könnt­e. Viele Hersteller wollen ab dann eine Reih­e von E-Autos auf den Markt bringen. ­Experten rechnen damit, dass die dann bald g­enauso viel kosten wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das liegt an den Fortschritten in der Akkutechnik. Vielleicht brauchen Elektroautos noch ein bisschen Zeit, damit es für mich richtig passt. Und daher bleib ich meiner alten Kiste vorerst treu. Ich werde demnächst Werkstatt- und TÜVTermine ausmachen. Ist ja auch ökologisch, eine Maschine so lang und so gut wie möglich zu nutzen. In zwei Jahren entscheide ich neu und bleibe dem Thema weiter auf der Spur. Denn elektrisch unterwegs zu sein, das weiß ich jetzt, ist toll. Funk­ tioniert aber auch eine Nummer kleiner: Letzte Woche bin ich ein Pedelec, also ein Elektrorad, Probe gefahren. Und ich muss sagen: wow! Einfach perfekt für die Stadt. Ich glaub, darauf steige ich als nächstes schon mal um. Ich schaue gleich mal, welches E-Bike es wird.

FRAGEN zur Elektromobilität an Michael Schmidt vom Bereich Netzbetrieb bei den Stadtwerken Bayreuth

1

ie Stadtwerke Bayreuth steigen in die D E-Mobilität ein. Was ist geplant? In diesem Jahr werden wir sieben Lade­ säulen installieren. Wir wollen sie rund um das Stadtzentrum verteilen (siehe Karte S. 6; Anm. d. Red.). Es sollen frequentierte Standorte sein, damit die Fahrer noch gleich etwas ­erledigen können. Sechs dieser Säulen haben zwei Ladepunkte, an denen man mit maximal 22 Kilowatt (kW) 100 Prozent Ökostrom zapfen kann. An der siebten gibt ­es auch eine 5 ­ 0 kW-Schnelllademöglichkeit. Wir ­­rea­lisieren das mit unserem starken Partner Ladeverbund+, der seinen Ursprung in Franken hat.

2

as ist die größte Herausforderung bei W der Elektromobilität? Ganz einfach: Die Vielschichtigkeit. ­Und sie betrifft unser ganzes Unternehmen. Nur ein Beispiel: Die Technik braucht ein Konzept für Netzausbau und -erweiterung. Wenn beispielsweise ein neues Siedlungsgebiet erschlossen wird, muss ­bereits jetzt festgelegt werden, ob zusätzliche Stromkabel für mögliche Elektrofahrzeuge der ­Eigenheimbesitzer vorgesehen werden. Das sind hohe Investitionen, die sich auch bei einer d­eutlich steigenden Zahl von Elektrofahrzeugen erst in vielen Jahren amortisieren.

3

Denken Sie, dass sich das Elektroauto durchsetzen wird? In Zukunft werden Elektroautos eine ­größere Reichweite haben und günstiger sein als ­aktuelle Modelle. Die Faktoren Umweltverträglichkeit und Betriebskosten sprechen eindeutig für die Elektromobilität. Sie wird sich also mit Sicherheit durchsetzen –die Frage ist nur, wie ­lange es dauert. O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

7


ORTSTERMIN

130 –170 kg Druck können Adler mit ihren Füßen ausüben! Daher schützt eine dicke ­Lederfaust Hand und Arm von ­Falkner Nicolai Kendziora vor den ­scharfen Krallen des Steinadlers Attila. Der ist mit 28 zwar schon „in Rente“, begrüßt seinen K ­ umpel aber hellwach: Er rauft ihm erst einmal die Haare mit seinem scharfen Schnabel.

Greifvogelpark und Falknerei mit einzigartigen Flugshows: falknerei-rabenstein.de

8

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18


ORTSTERMIN

ZIEMLI C H BEST E

Freunde

Sie füttern, päppeln, unterrichten, erledigen den Hausputz, sind Mama, Papa, Freund und Partner in ­einem: Mit viel ­Geduld nehmen Falkner ihre ge­fiederten Schützlinge unter ihre Fittiche. Auf Stipp­visite in der Falknerei des Greifvogelund Eulenparks Burg Rabenstein in der Gemeinde Ahorntal.

Cosma ist ein Star zum Anfassen, ganz ohne Allüren. Wir treffen sie kurz vor ihre­m Auftritt und merken ihr keinerlei Auf­regung an. Ihre Augen strahlen vor Energie. Eine Frohnatur, deren Charme man sich kaum entziehen kann. „Hier, sie lächelt sogar“, erklärt uns Falknereimeisterin Sabrina Gröning und kuschelt sich ein bisschen näher an die weißbraunmelierte Gerfalkendame, die auf ihrer ledergepolsterten Faust sitzt. „Man erkennt, dass Cosma grinst, wenn sie den Flaum unter ihrem Schnabel aufplustert – und das tut sie immer, wenn man ihr Aufmerksamkeit schenkt.“ Auch wir dürfen mal über das weiche Brustgefieder des Greifvogels streicheln. „Ich habe sie noch nie schlecht gelaunt erlebt. Sie ist ein echter Sonnenschein“, erzählt die Falknereimeisterin. FLUGSTUNDE Nähert man sich im Greifvogel- und Eulenpark Burg Rabenstein dem Flugplatz im Grünen, hört man die Greifvögel auf der Freiwiese daneben schon von weitem: raue Rufe von „Krah-Krah“ bis „jef, jef“ schallen durch die Luft. „Die wissen, was gleich kommt. Das ist die Vorfreude“, verrät Falkner-Kollege Nicolai Kendziora. Das eingespielte Park-Team präsentiert stolz seine „Flieger­staffel“. Bei der Flugshow wird sofort klar, was gemeint ist: Sabrina steht auf der Wiese, Nicolai lässt Gerfalkendame Cosma starten und sie landet elegant auf Sabrinas Handschuh. Die Falknereimeisterin

hält sie kurz an einem dünnen Seil. In der rechten Hand schwingt sie das Federspiel, eine Holzstange, an deren Ende eine Stockenten-­Attrappe an einer Schnur durch die Luft saust. Dann lässt Sabrina das Seil los und Cosma frei. Sofort schießt der Vogel wie ein Pfeil durch die Luft und zieht über den Köpfen des Publikums lautlos immer engere Schleifen. Plötzlich packt der gefiederte Jäger die Stockenten-­Attrappe mit den orangen Greifen, reißt sie jäh zu Boden und beißt mit dem scharfen Schnabelzahn zu. Für das Manöver b ­ elohnt ­Sabrina die Falkendame und ruft: „Dafür verdient Cosma ­einen Applaus.“ Und das Publikum klatscht be­ geistert.

50 Jahre oder älter werden Adler in ­Menschenhand. Die Methu­ salems unter den Falken ­erreichen um die 30 Jahre, ­Bussarde werden auch etwa 30 Jahre alt.

O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

9


ORTSTERMIN

Die Flugshow zeigt alle Ausbildungsstufen ­ ines Greifvogels für die gemeinsame Jagd mit e seinem Falkner. „Bei uns fliegen nur klassische Jagdvögel. Also hiesige, wie der Wanderfalke, der Habicht und der Steinadler, oder auch nicht heimische wie der Wüstenbussard, der Rotschwanzbussard oder Gerfalken und Sakerfalken. Wir zeigen dem Publikum, wie wir unseren Gefährten die gemeinsame Beizjagd beibringen. Das gibt es so in Deutschland kein zweites Mal“, erklärt Sa­ brina. Die Ausbildung der Vögel nennt sich „Abtragen“: Dabei lernt der Vogel in insgesamt fünf Stufen, gemeinsam mit dem Falkner Beute zu jagen. Über einzelne Trainingsschritt­e wird der Vogel so schließlich zur „Waffe“ des Falkners. Als nächstes ist Sakerfalke Mike an der Reihe. Er streift haarscharf über die Köpfe hinweg. „Mike ist ein kleiner Sturschädel und Bruchpilot. Bitte alle die Köpfe einziehen!“, ruft Sabrina in die Menge. Beim Applaus sperrt das dunkelbraun ­gefleckte Männchen den Schnabel auf. So schwitzen Greifvögel, erfährt man über das Mikrofon. ENGE BINDUNG, VIEL FREIHEIT Inhaber Anton Kratky hat die Falknerei 1999 eröffnet. Im angeschlossenen Greifvogel- und Eulenpark versorgen sechs Falkner rund 80 Vögel. Wie wichtig die Falknerei ist, zeigt die heimische Greifvogelpopulation. In den 1970 er-Jahren war diese fast ausgestorben. Dank Aufzuchtstationen wie auf Burg Rabenstein hat sich der Bestand mittlerweile teils erholt. Die Tiere fühlen sich in ihren extragroßen Volieren im Park sichtlich wohl und knüpfen enge Bande zu ihren Betreuern. „Wenn man mit dem Vogel gut umgeht, sieht er hier keinen Grund weg­zufliegen. Oder würden Sie etwa Nein zu Vollpension auf Lebenszeit s­agen?“, fragt Falknerin Sabrina und lacht. Kollege Nicolai kümmert sich um die Adle­r im Park. Für zwei Steinadler-Weibchen ist er sogar der engste Gefährt­e in allen Lebenslagen: „Bei Anja war es Liebe auf den ersten Blick. Auf Maya, eine ganz Sen­sible, musst­e ich erst eineinhalb Jahr­e sachte zugehen.“ Die ­Vögel suchen sich „ihren“ Falkner selbst aus.

10

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

1.500 m weit entfernt sieht ein ­Adlerauge noch jede Maus gesto­ chen scharf. Damit sind Steinadler ­bestens an ihren ­Lebensraum im ­Gebirge angepasst.

Alle paar Stunden füttert Falknerei­ meisterin Sabrina Gröning den Jung­ falken Tito.


ORTSTERMIN

Dieses Sibirische ­Uhukind ist bei ­unserem Besuch erst mehrere Wochen ­­alt. Der süße Tollpatsch tappt tagsüber fast blind herum. Übri­ gens: Uhus können den Kopf um bis ­­zu 270 Grad drehen! ­­Ganze 14 Halswirbel machen das möglich, also doppelt so viele wie bei Säugetieren und Menschen.

Das Erbe der Natur

Burg Rabenstein liegt idyllisch in der ­Fränkischen Schweiz und bietet ein breites Programm vom Krimidinner bis zum ­Mittelaltermarkt direkt neben der Falknerei.

Ihren Partnern bleiben sie lebenslang treu. „Und meine Damen haben mich zum Partner erwählt. Sie würden alle anderen angreifen, um mich zu verteidigen“, erklärt Nicola­i nicht ohne Stolz. S­abrina wiederum wird regelmäßig zur „Eulenmama“ – ­im Frühjahr hat sie die Jungen der Sibirischen Uhus großgezogen, kleine flauschig­e K­ugeln mit Bernsteinaugen. Sie müssen beinahe so oft gefüttert werden wie menschliche Babys. Nachts nimmt die Falknerei­meisterin die kleinen Uhus deshalb mit nach Hause. GEFIEDERTE FAMILIE Wie kommt man auf die Idee, Falkner zu werde­n? „Ein bisschen verrückt muss man schon sein“, sagt Sabrina. „Für mich ist es eine Berufung. Sie füllt mein Leben aus. Ich komme gern früher oder bleibe länger, wenn die Vögel mich brauche­n.

Die Falknerei zieht Greifvögel unter optimalen Bedingungen auf, um Arten wie insbesondere Steinadler zu erhalten. Deren Eier wer­ den sogar in Brutmaschinen aus­gebrütet. Ohne Institutionen wie die Falknerei Burg Rabenstein ­würden Greifvögel über kurz oder lang aussterben. Die UNESCO hat das Handwerk der Falknerei 2014 zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. In freier Wildbahn geht der Lebensraum von Greifvögeln ­zunehmend verloren. Denn durch in­ tensivierte Agrarwirtschaft und ­Bebauung finden die Tiere zu wenig Beute am Boden. Dank ­Falknereien wie hier auf Burg Rabenstein kann sich die Population ­heimischer Greifvögel erholen.

90 % des Tages hocken Greifvögel herum und spähen nach Beute. Sie fliegen nur, um zu jagen. Was mühelos aus­ sieht, kostet enor­ me Energie. Nur vier bis fünf Jagd­ flüge unternehmen sie am Tag. Daher fühlen sich die Tie­ re im Park äußerst wohl und nehmen auch nicht Reißaus.

Es ist, wie wenn man viele Kinder hat – man kümmert sich und hat sie alle lieb.“ Auf den Geschmack gekommen ist die Falknereimeisterin durch Zufall: Bei einem Rad­ausflug traf sie vor 15 Jahren im Park auf den jungen Adlerbussard Muck und unterstützte die Falkner in ihrer Freizeit bei seiner Aufzucht: „Die kleine Flausche­ kugel hatte es mir angetan.“ Einen Tag nach ihrer Ausbildungsprüfung zur Arzt­helferin startete sie ihren neuen Job –statt in einer A­rztpraxis, landete sie in der Falknerei. Um Falkner zu werden, benötigt man neben dem Jagdschein einen etwa ein­ wöchigen Falknerkurs für den Falknerjagdschein. Der Rest ist tägliches „Learning by Doing“. „Wir Falkner vermitteln und leben eine inten­sive Nähe zu den Vögeln“, erklärt Sabrina. „Ich glaube, das ist unsere wichtigste Aufgabe: die Menschen wieder in Kontakt zur Natur zu bringen.“  O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

11


HERBSTGENUSS

RAPUNZEL

auf italienisch Märchenhaft ist diese Neuinterpretation eines Klassikers. Bei Feldsalat-Pesto kommen Fans italienischer Küche zu jeder Jahreszeit auf ihre Kosten. Fazit: molto gustoso!

Tipp: Gebratener Speck als Topping

ZUTATEN FÜR ZWEI PORTIONEN: (Zubereitungszeit: etwa 25 Minuten) • 100 g Feldsalat • 50 g Mandelstifte • 40 g Parmesan oder Pecorino • 40 ml Olivenöl extra vergine • 2 EL Zitronensaft • 1 Prise Salz • etwas Nudelwasser • 250 g Nudeln nach Wahl

Hausgemachtes Pesto lässt auch als ­Mitbringsel die Herzen ­höherschlagen. ­Besonders schön mach sich eine passende t ­Beschriftung mit Handlettering auf dem Glas.

12

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18


HERBSTGENUSS

Feldsalat ist ein perfekter Begleiter zu herzhaften Herbstmenüs von Braten bis Auflauf, taugt aber durchaus auch zum Star eines herbstlich-mediterranen Hauptgerichts: Feldsalat-Pesto ist einfach zuzubereiten und kitzelt den Gaumen mit seinem herbnussigen ­Geschmack. Diese Variante ist besonders in der kalten Jahreszeit ein Genuss, wenn frischer ­Basilikum nicht zu haben ist, Feldsalat dagegen Hauptsaison hat. Und: Wer einmal hausgemachtes Pesto probiert hat, möchte nie wieder auf Fertigprodukte aus dem Supermarkt zurückgreifen. Klassisches Pesto Genovese bringt simple ­Zutaten in perfekter Harmonie auf den Tisch: Basilikumblätter, eine kleine Knoblauchzehe, ­Pinienkerne, wahlweise Grana Padano, Parmiggiano Reggiano oder Pecorino, gutes Olivenöl (extra vergine) und eine Prise Meersalz. Nicht umsonst ging dieses Gericht um die Welt und erfreut Italienliebhaber rund um den Globus in immer neuen Variationen. Auch wenn manche Italiener nichts über das Original kommen lassen, kann man Pesto auch aus Auberginen oder Paprika zubereiten. Wir finden jedenfalls: Feldsalat-Pesto hat auch das Zeug zum Klassiker.

1 NUDELWASSER aufsetzen. Feldsalat gründlich in kaltem Wasserbad waschen und abtropfen las­ sen. Mandelstifte in einer beschichteten Pfanne goldbraun rösten. Die Hälfte des Salats mit einem Sieb kurz im kochenden Salzwasser blanchieren, kalt abschrecken und ausdrücken. 2 NUDELN kochen und den Hartkäse hobeln. Zwei Esslöffel Mandelstifte beiseitestellen. Den ganzen Feldsalat, die übrigen Mandelstifte, Oliven­ öl, Zitronensaft, Salz und Hartkäse mit dem Pürier­ stab oder in der Küchenmaschine zu einer glatten Masse verarbeiten. 3 DEM PESTO nach Belieben etwas Nudelwas­­ser

zufügen, bis die gewünschte Sämigkeit erreicht i­st. Bissfeste Nudeln abgießen, anrichten und mit ­Pesto und den übrigen Mandelstiften garnieren.

Die Schablone unseres Pesto-Labels und ein Handlettering-ABC finden Sie online: stadtwerke-bayreuth.de/magazin

7

FAK TEN zum Feldsalat, der viele Namen hat: vom Vogerlsalat bis zum Schafmäulchen.

1

2 3 4 5 6 7

RAPUNZEL, RAPUNZEL … lass dein Haar herunter! So lautet es im Märchen der Gebrüder Grimm. Das holde ­Mädchen hieß nach dem Feldsalat aus dem Garten ­der benachbarten Zauberin – denn dem konnte Rapunzels Mutter in der Schwangerschaft ­nicht widerstehen. Das Wort ­Rapunzel kommt vom italienischen raponzolo und stammt vom lateinischen „Rapa“ für Rübe. RUHIG BLUT Feldsalat zählt erstaunlicherweise botanisch zu den Baldriangewächsen. Die ätherischen Baldrian-Öle ­sorgen nicht nur für seinen nussigen Geschmack, sie beruhigen auch noch die Nerven. GESUND, GESÜNDER, FELDSALAT Hört, hört: Von allen Salatarten hat ­Rapunzel den höchsten Vitamingehalt und wartet mit besonders viel Eisen, Betakarotin und Provitamin A auf. Für eine extra Vitaminbombe einfach ­statt E ­ ssig Zitronensaft für das Dressing nehmen: Das ­Vi­tamin C hilft dem Körper, mehr Eisen aus dem ­Salat aufzunehmen. NUMMER ZWEI In Deutschland ist Feldsalat der am zweithäufigsten im Freilandbau kultivierte Salat. Nur Eisbergsalat wird noch öfter angebaut. LIEBLING DER KALTEN JAHRESZEIT Feldsalat hat von Oktober bis Dezember Hauptsai­­son und passt damit ideal zu den verschiedensten Herbstmenüs. LAGERARBEIT Den Salat vor der Zubereitung am besten in feuch­ tem Küchenpapier oder einer Papiertüte im Kühl­ schrank aufbewahren. Plastikverpackungen lassen die feinen Blätter schnell welken und sie können faulen. VOM ACKER Früher hieß Feldsalat oft schlicht Ackersalat, weil er im Winter als Unkraut auf abgeernteten Feldern wuchs. Auch heute noch gedeiht er an Wegrändern oder auf Äckern mit lehmigem Boden. O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

13


NACHGEFRAGT

G E S ICHTER DER

Stadtwerke

„Mit der Ausbildung zur Industriekauffrau konnte ich mich erst mal in die Breite orientieren und mehr über meine Stärken und Vorlieben herausfinden.“

Schule fertig – und dann? Als Laura Perschon vor dieser Frage stand, entschied sie sich für eine ­Ausbildung zur Industriekauffrau. Drei Jahre und einen Berufsabschluss später treffen wir die heute 19-Jährige zum Gespräch.

Laura, du hast gerade deine Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen. Erzähl doch mal, was man in dem Beruf so macht. Wo soll ich anfangen (lacht)? Vereinfacht gesagt, befassen sich Industriekaufleute damit, wie ein Unternehmen als Ganzes funktioniert. Sie schauen sich an, wie Abteilungen zusammenarbeiten oder Bereiche ineinandergreifen. Die Aufgaben sind vielfältig: Industriekaufleute vergleichen Angebote, machen Buchhaltung, kalkulieren Kosten, erstellen Rechnungen, ermitteln den Personaleinsatz oder planen Marketingmaßnahmen. In meiner ­Ausbildung gab’s mehrere Stationen: Ich habe den Einkauf unterstützt, das C ­ ontrolling, die Personalwirtschaft, das Marketing und den Vertrieb. Dann bist du jetzt ein echter Allrounder? Ja, das kann man so sagen. Deshalb habe ich mich für den Beruf entschieden. Nach der Realschule wusste ich noch nicht genau, was ich später einmal machen will. Mit der Ausbildung zur Industriekauffrau konnte ich mich erst mal in die Breite orientieren und mehr über meine Stärken und Vorlieben herausfinden.

14

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

Welche Voraussetzungen sollte man für den Beruf mitbringen? Man sollte offen sein und Spaß an Zahlen h­aben. Ich hatte in der Schule den kaufmännischen Zweig –das war für die Ausbildung von Vorteil. Man muss sich bewusst sein, dass man viel Zeit im Büro verbringt und mit Programmen wie Excel und Word arbeitet. Und: Bitte keine Scheu vor Kunden, Kollegen und neuen Aufgaben! Es ist schon eine Herausforderung, sich immer w­ieder in neue Abteilungen, Strukturen und Prozesse einzuarbeiten. Aber so wächst man in ein Unternehmen hinein, lernt die Bereiche kennen und baut sein Wissen aus. Wie bist du auf die Stadtwerke Bayreuth g­ekommen? Mit den Stadtwerken Bayreuth bin ich gewissermaßen aufgewachsen: Mein Vater arbeitet hier als ­Elektroniker und hat mir empfohlen, mich zu b­ewerben. Mein Opa war übrigens auch schon bei den Stadtwerken. Ich bin also die d­ritte G­eneration.

Laura Perschon


NACHGEFRAGT

Ausbildung mit Zukunft Am 1. September starteten fünf ­Jugendliche ihre berufliche Laufbahn bei den Stadtwerken Bayreuth – dieses Jahr in den Berufen Industriekauffrau/-mann, Fachinformatiker/-in für Systemintegration, Fachkraft für Wasser­ versorgungstechnik (m/w), Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik und Fachangestellte/r für Bäder­ betriebe. Die Stadtwerke Bayreuth sind ein b­egehrter Aus­bildungsbetrieb in der Regio­n. Das liegt an den vielen Vortei­ len, die der ­regionale Versorger bietet, etwa das erfahrene Ausbilderteam, der fest ­geplante Ausbildungsablauf oder auch die hohe Übernahmequote nach der Ausbildung. In den vergangenen zehn Jahren haben 26 junge Menschen ihre Lehre bei den Stadtwerken ­Bayreuth absolviert. Mehr Infos: stadtwerke-bayreuth.de/karriere

Würdest du dich nochmal für die Ausbildung bei den Stadtwerken entscheiden? Auf jeden Fall! Toll war, dass ich mehr gesehen habe als „nur“ die kaufmännischen Bereiche. Ich durfte unsere Elektroniker begleiten, war mit Busfahrern und Busfahrerinnen unterwegs, ich habe die Blockheizkraftwerke besucht und die Wasserhochbehälter. Nur so lernt man ein Unternehmen und seine Leistungen ja wirklich kennen. In meiner Berufsschulklasse war das nicht bei allen so. Für mich waren die drei Jahre Ausbildung gefühlt im Nu vorbei. Umso mehr freue ich mich, dass ich bei den Stadtwerken bleiben konnte: Nach meinen Prüfungen im Juli habe ich eine Stelle im Vertrieb angetreten. Was machst du in deiner Freizeit? Ich brauche Sport als Ausgleich. Um mich fit zu halten, jogge ich und mache Yoga. Kann man eigentlich auch essen als Hobby bezeichnen? Das ist jedenfalls meine absolute Lieblings­ beschäftigung. Am besten schmeckt es mir bei meinem Stamm-Chinesen. Und natürlich d­aheim bei meiner Mutter.  O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

15


STADTENTDECKER

BAYREUTH

mit dem Bus Auf der gesamten Buslinie 307 ist man gut 40 Minuten unterwegs. Von Dörnhof bis Aichig sind es etwa zwölf ­Kilometer und auf dieser Tour gibt es ­einiges zu entdecken. Wo sich ein Halt besonders lohnt, erfahren Sie hier.

307 Sportplatz

So verläuft die Buslinie 307

1 Dörnhof

Oberpreuschwitz West

Oberpreuschwitz Mitte Oberpreuschwitz Am Berg

Oberpreuschwitz Ost Albert-Schweitzer-Hospiz Kinderklinik

Klinikumallee II Klinikum

AUF TOUREN KOMMEN Natu­r pur bietet eine etwa 45-minütige Wanderung von der Haltestell­e „Dörnhof“ zum Teufelsloch, e ­ iner romantischen Schlucht mit Bächlein. Ein Abstecher zum Biergarten und Restaurant Waldhütte dauert knapp eine halbe Stunde l­änger, lohnt sich aber: Hier gibt es viele L­eckereien. 1

„Ich fahre die Linie 307 gern, weil sie so facettenreich ist. An der Rollwenzelei und dem Haus Wahnfried vorbei, geht es hinauf zum Roten Hügel. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf unsere schöne Landschaft.“ Renate Kemper ist Busfahrerin bei den Stadtwerken Bayreuth

16

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

Rabenstein

2 Klinikumallee I

Renate Kemper

Richthofenhöhe

Preuschwitzer Str.

Fasanenring

2 VIELSTIMMIG Sie haben Spaß am Singen? Nahe der Haltestelle „Klinikumallee II“ übt der Philharmonische Chor in der Volksschule Meyernberg. Interessierte können bei Schnupperstunden in den Gesang des größten Konzertchors Oberfrankens einstimmen. Oder besuchen Sie sein Herbstkonzert! Mehr Infos finden Sie hier: philharmonischer-chor-bayreuth.de

Rheinstr.

RAUS MIT DER SPRACHE Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch –beim Sprachencafé der Volkshochschule Bayreuth kann man ungezwungen in all diesen Sprachen miteinander plaudern. Wann? Jeden Donnerstag von 16:30 bis 18:00 Uhr. Wo? Nahe der Haltestelle „Wahnfried“, im Café Samocca im RW21. Das Café verkauft Kuchen, Torten und Snacks für den vielsprachigen Kaffeeklatsch. Pro Fremdsprache ist je ein Dozent als Ansprechpartner vor Ort. Es ist keine Anmeldun­g ­nötig. Infos: vhs-bayreuth.de 3

CLIFFHANGER Schon mal was vom Kletterzentrum Bayreuth gehört? Falls nicht, sollten Sie an der Halte­ stelle „Schwabenstraß­e“ aussteigen. 4

Mosinger Str.


STADTENTDECKER

Die Streckenpläne aller ­Buslinien finden Sie online: stadtwerke-bayreuth.de/ linienplan

Das Kletterparadies liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Dort kann man viele Wände hochgehen – beim Bouldern oder klassischen Seilklettern. Das Kursangebot für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis ist breit ­gefächert. Anmeldungen unter: kletterzentrum-bayreuth.de/kurse

2 Klinikumallee II

5 JEAN PAULS GUTE STUBE Gleich gegenüber der Haltestelle „Rollwen­ zelei“ liegt die Jean-Paul-Stube, das wohl kleinste Museum Deutschlands. Zu Jean Pauls Lebzeiten war die „Rollwenzelei“ ein Wirtshaus vor den Stadttoren. Ab 1809 war der ­Literat hier Stammgast und widmete sich in einer Extrastube seinem täglichen Brot: dem Schreiben. Nach seinem Tod meinte die Wirtin bestürzt, er habe sich an diesem Tisch zu Tode gearbeitet. Der Geist des Dichters ist allemal spürbar.

1 Dörnhof

CarlBurger-Str.

Hohenzollern­ring I

3 Wahnfried

ZOH

Unteres Tor

Luitpoldplatz Opernhaus

Oberfrankenhalle/Sportzentrum

Albert-Preu-Str.

3 Wahnfried

Wieland-Wagner-Str.

Schwabenstr. 4 Neue Heimat

Rollwenzelei Colmdorf

5

Wunaustr. Grunau Park

Schwarzwaldstr. Sonnenstr.

307 Aichig

4 Schwabenstr. 5 Rollwenzelei O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

17


SELBSTGEMACHT

ter but ao ak K

SCHO KOBOMBEN

ohne Reue

Als kleines Geschenk kommen diese Badekugeln bestimmt bombastisch an, zumindest bei allen Schokofans, die gern in der Badewanne relaxen. Und: Mit unseren Badebomben ist der Schokogenuss auch noch komplett kalorienfrei.*

ZUTATEN FÜR ETWA 3 BADEBOMBEN: • 50 ml flüssige Zitronensäure • 100 g Natron oder Backsoda • 50 g Maisstärke • 2 TL Bio-Kakaopulver • 10 bis 15 Tropfen Kakao-Aromaöl • 2 Schüsseln zum Verrühren • (digitale) Küchenwaage • Badekugelformen aus dem Bastel­laden, wahlweise Muffinformen aus Silikon oder auch kleine Windlichtgläser ZUTATEN FÜR DIE SCHOKOSOSSE: • 50 g Bio-Kakaobutter • 2 TL Bio-Kakaopulver

18

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18


Kugelform

So geht’s: 1 WAAGSCHALE Zuerst Zutaten genau abwiegen. Das V ­ erhältnis zwischen der Zitronensäure und den t­ rockenen Zutaten sollte 1:3 ergeben, damit die Masse fest wird. Das Natron, die Maisstärke und das Kakaopulver in eine größere Schüssel geben, ­die Zitronensäure und das Aromaöl kommen in eine zweite Schale.

om Kakao-­Ar

a

SELBSTGEMACHT

öffe L & el ab G

Natron & e ­Maisstärk

l

Zitronensäure Kakaopulver

2 TROCKENÜBUNG Pulvrige Zutaten mit e­iner Gabel gut vermischen, bis das „Mehl“ einheitlich braun und ohne Klumpen ist.

RÜHREND Nach und nach Flüssigkeit aus der zweiten Schüssel zugeben und stetig rühren. Die Masse blubbert und wirft kurz Bläschen. Das gibt sich, der Brei klumpt und es entsteht eine Konsistenz wie bei feuchtem Sand. Genau richtig! 3

1

2

IN FORM Masse in beide Hälften der Plastik­kugeln drücken, sodass etwas übersteht und die Teile zusammenpressen. Statt Bastel­ kugeln eignen sich auch kleine Muffinformen aus S­ilikon oder Gläser. Noch simpler: mit der Hand kleine Bälle formen. Die Masse muss 24 –  48 Stunden trocknen. 4

ZARTER SCHMELZ Die Formen lassen sich einfacher entfernen, wenn man die Kugeln ­zuvor etwa zehn Minuten lang in die Gefriertruhe steckt. Für die Schokosoße Kakaobutter bei milder Hitze, etwa im Wasserbad, schmelzen und Kakaopulver einrühren. Mit einem Löffel über die Kugeln tropfen lassen. Zum Festwerden kurz zurück ins Eisfach stellen. Jetzt noch hübsch verpacken, zum Beispiel in Seiden­ papier und einer Pappschachtel. Wie bei Schokolade gilt: kühl lagern und frisch genießen! 5

*Die Badekugeln sind nicht für den Verzehr geeignet.

3

4

5

O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

19


GESUNDHEIT

F I NN ISCH

genießen

Foto: visitfinland.com

Was passiert beim Saunabaden? Um diese Frage zu klären, schaut man am besten nach Finnland. Eine Reise zu Hitze, Holz – und Entspannung.

Geschwitzt wird in Finnland auch an ungewöhnlichen Orten, zum Beispiel auf Pfählen über dem Wasser. Eine „Hot-Cube-Sauna“ (siehe Foto) ist eine ziemlich praktische Sache, denn die Holzsauna lässt sich einfach zusammenbauen und transportieren. Die abgefahrenste Sauna findet sich am Berg Ylläs in Lappland: Eine zum Heißluftbad umfunktionierte Gondel bringt die Besucher gleichzeitig ins Schwitzen und in die Höhe. Auch im Berg kann es ziemlich heiß her gehen: Die Erzmine von Pyhäsalmi beherbergt die tiefstgelegene Sauna der Welt. ­Minen­arbeiter können sich 1.440 Meter unter der Erde eine Auszeit gönnen.

Mehr über die finnische Sauna auf der offiziellen Reise-Website visitfinland.com

20

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

90 % der Finnen gehen ­einmal pro Woche in die Sauna. Viele sind von Kindesbeinen an daran gewöhnt, im ­heißen Dunst zu ­entspannen. Früher wurden in finnischen Saunen sogar Kinder geboren.

Ein halbdunkler Raum aus Holz. Vier nackte Männer sitzen Schulter an Schulter auf Bänken. Der Schein von auflodernder Glut tanzt auf ihren G ­ esichtern. Steine zischen, Schweiß tropft. Plötzlich klatscht es, schnell und immer wieder. Einer schlägt sich mit Birkenzweigen auf den Rücken … „Vasta“ oder „Vihta“ nennen die Finnen das Bündel frischer Zweige, mit dem sie ihre Haut geschmeidig klopfen und ihre Durchblutung ankurbeln. Ein anderes finnisches Wort, das wohl auch bei uns jeder kennt, lautet „Sauna“. Es bedeutet so viel wie „Schwitzstube“. Zwar haben die Finnen das Saunieren nicht erfunden (bereits die alten Römer kannten Schwitzbäder), aber die Finnen haben es zum festen Teil ihrer Kultur gemacht. Man sagt, in dem Land im hohen Norden gebe es mehr


Foto: visitfinland.com

GESUNDHEIT

„Wenn Schnaps, Teer* und die Sauna nicht helfen, dann ist die Krankheit tödlich.“ Finnisches Sprichwort

Saunen als Autos. Platz dafür finden die Finnen überall: Selbst in Einzimmer-Apartments sind Schwitzkabinen keine Seltenheit. In Sommer­häusern gehören sie zur Grund­ausstattung. Firmen bieten ihren Mitarbeitern wie selbstverständlich eine Betriebssauna – selbst Kundengespräche werden mitunter bei 80 bis 100 Grad geführt. Das finnische Parlament hat sogar eine eigene Sauna für Debatten. Warum das alles? Die Finnen sehen in ihrer Schwitzstube vor allem eine Wohltat für die Seele. Hier suchen und finden sie Entschleunigung, Ruhe und Abstand *Gemeint ist Naturteer, etwa Birkenteer.

Sauna ist in Finnland Gemeinschaftssache: Nicht nur enge Freunde schwitzen zusammen. Auch mit Nachbarn, Kollegen, Vorgesetzten oder ­Geschäftspartnern setzen sich die Finnen auf die Saunabank – der nackte Körper wird als etwas ganz Natürli­ ches betrachtet, für das man sich nicht zu schä­ men braucht. Oft wer­ den in der Sauna inten­ sive und per­sönliche Gespräche g­eführt oder wichtige Entscheidun­ gen g­etroffen. ­ Aber: Gemischtes Sau­ nieren gibt’s in Finn­ land nur innerhalb der Familie oder wenn man sich schon lange kennt. ­Ansonsten schwitzen Männer und Frauen in getrennten Saunen.

vom Alltag –oft zusammen mit der Familie oder Freunden. Auch auf die gesundheitsfördernde Wirkung schwören sie. Denn Saunieren trainiert bekanntlich Herz und Kreislauf und stärkt in der kalten Jahreszeit das Immunsystem. Bei Dampf und Hitze öffnen sich die Poren, der Körper schwitzt, die Muskeln lockern sich. Dann folgt die Erfrischung, zum Beispiel unter der Dusche, im Tauchbecken oder in Finnland auch gerne bei einem Sprung in den eiskalten See. Der Effekt: Die Gefäße ziehen sich zusammen und der Blutdruck steigt. Der Saunagänger wird schlagartig hellwach. Dieses Wechselspiel von Hitze und Kälte wird idealer­weise mehrmals wiederholt. Zwischen den Sauna­gängen liegen ausgedehnte Pausen zur Erholung. Über Stunden kann sich d ­ ieses Ritual im Land der tausend Seen ziehen.

BEI UNS Körper und Geist reinigen: Dazu muss man nicht in Finnland urlauben. Zwei Adressen gibt’s gleich um die Ecke. Zugegeben: In Deutschland laufen Saunabesuche oft anders ab als in Finnland. Trotzdem muss auch hierzulande niemand auf eine wohltuende Schwitzkur verzichten. Ein Eldorado für Saunafans ist die Lohengrin Therme. Sieben ­Saunen zwischen 55 und 95 Grad mit 20 wechselnden Aufgüssen täglich – darunter auch ein Birkenquasten­ aufguss – sowie gemütliche ­Ruheräume lassen k ­ eine Wünsche offen. Wer das Saunieren zum ers­ ten Mal testen möchte, dem sei die „Schnuppersauna“ empfohlen, die jeden ersten Dienstag im Mo­ nat nur für Frauen und jeden ers­ ten Mittwoch für alle stattfindet. Gut zu wissen: Die Saunaland­ schaft ist textilfreie Zone, gegen Gebühr können Bademäntel oder Badetücher ausge­liehen werden. lohengrin-therme.de Klein, aber fein und im Eintritts­ preis inbegriffen ist der Saunabe­ reich im Stadtbad Bayreuth. Nach dem Schwimmen im Dampfbad oder den beiden Textilsaunen ent­ spannen – dem milden Sanarium mit 60 Grad und angenehmer Luft­ feuchte oder der ­Trockensauna mit 90 Grad. Bequeme Liegen laden danach zum Aus­ruhen ein. stadtwerke-bayreuth.de/stadtbad O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

21


GEWINNSPIEL

Gewinn spiel

Was ist süß und schmec ­Gewinn kt fast jed spiel be em? Sie schrei­b 26. Oktob en? Da wissen, er 2018 welchen zurücksch nn ran an den Bitte kre Begriff Stift, Lö uzen Sie icken. Mi die­­Kind sung ein hier Ihre t ein bis er in un tragen un schen Gl n Wuns serem d die P­o ch-Gew ück gewi stkarte inn an: nnen Sie bis zum einen Pre is Ihrer Wahl. o 300-Eur o-Stromg ut schrift o 300-Euro -G utsc Loheng rin Ther hein für die me o 6 Monat Fitness- e Gratistraini ng Studio im Stad im Actic tbad Ba yreuth

Hier bitte Lös

S

ungswort ei

ntragen:

ok

a

Mitraten & gewinnen

KINDER ERKLÄREN DIE WELT

Hääähh? Wir haben Kinder des ­katholischen Kindergartens St. Burkard in Kirchahorn ­gebeten, einen Begriff zu ­umschreiben. Welches Wort suchen wir? Machen Sie mit und gewinnen Sie mit etwas Glück einen tollen Preis.

22

S TA DT W ER K E B AY R EU T H   •   O K T O B ER 2 0 18

Alex (ander), 6

ie wird Haselnuss. D an m t n en n . Dann ’ner Nuss, die n Pulver drin ei t is a d , n „Das ist aus so te ho ird vermischt. d es gibt so Sc u und alles w az ­zermahlen un d n te ta Zu acht und in mehr kel drauf gem ec D kommen noch n ei s, la G ist oft auch llt in ein sehr süß und kt ec Es wird abgefü m h sc Es und Riegel gebracht. s’ ich Kuchen es den Kaufladen en st b lie n darfst.“ packt. Am b du das esse o , in Folie einge en ag fr er usste vorh ­daraus. Da m


GEWINNSPIEL

Anna, 6

Und, was ­meinen die K ­ inder wohl?

„Vielleicht ist in meiner Schultüte . Sie auch sowas drin. Die mag ich gern n. brau ist und schmeckt nach Süßkram . sen a H­ Am liebsten mag ich die aus Abends nach dem Zähneputzen darf kt ich sie nicht mehr essen. Mama bac aut damit immer einen Kuchen, der sch “ ing. terl met Sch ein aus wie

Schreiben Sie Ihre Lösung auf die Postkarte in ­diesem Maga­ zin und schicken Sie diese bis ­­zum 26. Oktober 2018 an uns. Oder machen Sie online mit: stadtwerke-bayreuth.de/ gewinnspiel Bei mehreren richtige­n Einsendungen entscheidet das Los.

Markus, 6

Unsere Preise

„Meine Mama kauft die. Die schmeckt so schön süß und ich mag sie. Die ist aber nicht gesund. Da m uss man auf seine Zähne au fpassen. Am liebsten ess’ ich was, wo Haselnuss drin ist. ­M eine Mama isst da immer was mit Kirsche drin, ha b ich aber noch nie prob iert. In der Sonne schmilzt die.“

Jonathan, 6

er und ist „Es ist aus Zuck t viereckig mit braun. Und es is in, zum Abbrekleinen Teilen dr ich nach einem chen. Das darf anach muss Essen haben. D en, wegen dem ich Zähne putz rfaulen die ­Zucker. Sonst ve ten ess’ ich das ­Zähne. Am liebs al ist es in ganz als Ei. Manchm verpackt. Man buntem Papier ch trinken, mit kann es aber au ma hat davon Milch. Meine O blade.“ was in der Schu

Als Gewinner können Sie zwi­ schen diesen Preisen wählen: 1 300-Euro-Stromgutschrift 2 300-Euro-Gutschein für die

Lohengrin Therme

3 6 Monate Gratistraining

­­­im Actic Fitness-Studio ­im Stadtbad Bayreuth

Viel Glück!

Teilnahmebedingungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Bayreuth sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme an diesem Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich oder telefonisch benachrichtigt. Personenbezogene Daten werden ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiels gespeichert. Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht. Nach Beendigung des Gewinnspiels werden die Personendaten gelöscht. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss: 26. Oktober 2018. Unsere Datenschutzhinweise finden Sie hier: stadtwerke-bayreuth.de/ datenschutz

O K T O B ER 2 0 18  •   S TA DT W ER K E B AY R EU T H

23


Günstig für Sie. Natürlich gut für die Umwelt. Wir liefern automatisch 100 % Ökostrom und 100 % Ökogas. TÜV-zertifiziert und ohne Aufpreis, egal, welchen Tarif Sie nutzen. stadtwerke-bayreuth.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.