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Renate Kurmann
UNSERE HELFER
Die Erste, die morgens aufsteht
Renate Kurmann ist seit sechs Jahren Physiotherapeutin und Betreuerin des Rugby-Nationalteams und Ansprechperson für viele sportliche Aspekte.
Von Gabi Bucher
Renate Kurmann ist seit knapp 14 Jahren als Physiotherapeutin im SPZ tätig. Als aktive Pferdesportlerin mit zwei eigenen Pferden ist ihre Freizeit gut ausgefüllt. Darum war es auch nie ihr Ziel, sich im Rollstuhlsport zu engagieren, obwohl sie die Sportphysio-Ausbildung abgeschlossen hat. Ihre Arbeitskollegin Sybille Bühlmann, welche das SPZ verliess, um nach Haiti zu gehen, sah aber in Renate ihre perfekte Nachfolgerin, um die «Jungs» der Rugby-Mannschaft zu fördern und fordern. Und sie hatte den terung für die Sportart und das Team. Zusammen mit einer Kollegin plant und betreut sie das Kraft- und Ausdauertraining der Athleten, engagiert sich in der TK, unterstützt bei Klassierungen, hilft bei Anpassungen von Hilfsmitteln zum Training oder bei Vorrichtungen am Rugbystuhl. Als Physiotherapeutinnen seien sie zudem Schnittstelle zur Sportmedizin. «Wenn ein Athlet ein Problem hat, können wir uns gegenseitig austauschen.» Bei Veranstaltungen arbeitet sie in den OKs mit, kann aber während eines Wettkampfes auch medizinisch unterstützen, wenns um kleinere Verletzungen geht. Sie helfe überall dort, wo es Hilfe brauche. «Ich bin Mädchen für alles», meint sie, und fügt lachend an: «und an Turnieren bin ich auch ein bisschen Mami.»
Ein ausgefülltes Jahr
Wenn Renate mit der Mannschaft verreist, sieht sie nicht viel von den Orten, wo sie spielen. «Als Physio ist man die Erste, die am Morgen aufsteht, und die Letzte, die zu Bett geht», meint sie. «Aber es fühlt sich
Renate, von der Physio im SPZ …

richtigen Riecher, denn, wie Renate fast etwas verlegen zugibt, es habe ihr «usinnig» den Ärmel reingenommen. «Ich mag Wettkämpfe und gestalte gerne mit. Rugby ist Action pur und die Spieler sind inzwischen viel mehr als nur ‹Sportgspändli›.»
Einsatz total
Seit sechs Jahren hat Renate sich nun dem Rugby verschrieben und engagiert sich mit sehr viel Herzblut. Man spürt ihre Begeis-
Eine Win-win-Situation
Ob sie als Physiotherapeutin nicht manchmal in Frage stelle, was sich die Athleten auf dem Spielfeld antun? Natürlich leide sie manchmal mit, meint sie. «Wenn sie mit ihren stabilisierten Wirbelsäulen aufeinanderprallen, ist das nicht ganz einfach zum Zuschauen.» Andererseits findet sie es bewundernswert, dass sie so mutig sind und keine Angst haben, sich voll einzugeben. «Das hilft ihnen, sie sind fitter und werden selbstständiger.» Durch die Auswärts-Turniere habe sie auch sehr viel gelernt für ihren Beruf. «Ich erlebe den Alltag der Rollstuhlfahrer ganz anders. Schade eigentlich, dass nicht mehr junge Mitarbeitende des SPZ solche Erfahrungen machen, das würde ihnen guttun, man nimmt so viel Positives mit!» Es helfe ihr auch in der Reha von Frischverletzten. «Ich habe einen anderen Hintergrund, kann weitergeben, was alles möglich ist, und aufzeigen, dass man Ziele haben kann.»
… direkt aufs Rugbyspielfeld
trotzdem anders an, man kommt aus dem Alltag heraus.» Als Kaderangestellte darf sie fünf Arbeitstage einsetzen für ihr Engagement, alles andere geht von ihrer Freizeit ab. «Dieses Jahr wird es durch den Mutterschaftsurlaub meiner Kollegin noch zeitintensiver.» Und sie reise auch in die USA an die Rugby World Games. «Manchmal wirft man mir vor, dass ich auch meine Freizeit mit den Rollstuhlfahrern verbringe.» Für sie stimme es aber so, und solange es noch stimme, bleibe sie dabei! «Es gibt mir so viel, es ist eine totale Bereicherung, in jeder Hinsicht.» Eine totale Bereicherung ist Renate umgekehrt für die Mannschaft, möge sie ihr noch lange erhalten bleiben.