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Burgfräulein und Schlossgeist

AUSFLUGSTIPPS

Machen Sie eine Zeitreise und entdecken Sie die Schlösser der Schweiz. Wir verraten Ihnen, welche sich gut mit dem Rollstuhl erkunden lassen.

Von Yvonne Rölli

Schloss Burgdorf

www.schloss-burgdorf.ch

Das 800-jährige Schloss Burgdorf ist ein Schloss zum Staunen, Speisen, Schlafen und Feiern und zugleich das Wahrzeichen von Stadt und Region. Die mächtige Zähringeranlage ist ein einmaliger Zeitzeuge und gehört zu den Baudenkmälern von nationaler Bedeutung.

Die Hauptetage beherbergt ein Museum, welches mit einem rollstuhlgängigen Lift sowie mit einem Treppenlift erschlossen ist. Dort ist die Mehrheit der Ausstellungsräumlichkeiten angesiedelt, die sich einer grossen Vielfalt an Themen aus der Geschichte der Region widmen. Ebenfalls befinden sich dort auch mehrere Wunderkammern und der historische Schiltensaal.

Sie wollten schon immer mal in einem Schloss nächtigen? Schloss Burgdorf ist nicht nur ein Museum, sondern auch eine Jugendherberge. Ein Zweibettzimmer verfügt über eine vollumfänglich hindernisfrei ausgestattete Nasszelle.

Im Restaurant Schloss Burgdorf können Sie «tafeln wie die Herzöge». Die Gäste werden in grosszügigen Räumlichkeiten und im Schlosshof mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnt. Ein traumhafter Ausblick über Burgdorf und das schöne Emmental ist Ihnen sicher. Die Auffahrt zum Schloss ist mit Pflastersteinen belegt und die Steigung beträgt 16%. Aus diesen Gründen empfiehlt sich die Anreise mit dem Auto. Die Zufahrt ist nur mit Bewilligung erlaubt und muss vorgängig in der Jugendherberge angemeldet werden.

Château de Prangins

www.chateaudeprangins.ch

Das prächtige, den Genfersee überragende Schloss stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist heute der Westschweizer Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums. Das Gebäude hat fünf Dauerausstellungen und präsentiert jedes Jahr drei Wechselausstellungen.

Die neue Dauerausstellung «Noblesse oblige! Leben auf dem Schloss im 18. Jahrhundert» entführt Sie in den Alltag einer Waadtländer Adelsfamilie. So erfahren Sie gleich, wie es im Schloss vor dreihundert Jahren zu- und hergegangen sein muss.

Die Speisekarte des Schlosscafés im Westflügel ist vom historischen Nutzgarten inspiriert. Es ist der ideale Ort, um sich zwischen zwei Ausstellungsbesuchen zu stärken und einen kleinen Imbiss drinnen oder auf der gedeckten Terrasse zu sich zu nehmen.

Zum Château de Prangins gehört ebenfalls ein romantischer Park sowie der grösste historische Gemüsegarten der Schweiz mit über hundert alten Obst- und Gemüsesorten. Ein eigener Audioguide und eine detaillierte Karte helfen, die Besonderheiten dieses Gartens zu entdecken.

20 lebensgrosse Silhouetten berühmter Persönlichkeiten wie Voltaire, Madame de Staël oder Joseph Bonaparte laden die Besucherinnen und Besucher zu einem Spaziergang im Park ein. Dieser Entdeckungspfad macht aus der Landschaft eine Ausstellung und vermittelt nicht nur das kulturelle, sondern auch das natürliche Vermächtnis von Château de Prangins.

Schloss Oberhofen

www.schlossoberhofen.ch

Die romantische Schlossanlage mit dem um 1200 erbauten Bergfried in Oberhofen am Thunersee blickt auf eine wechselvolle Besitzergeschichte zurück. Die neuenburgisch-preussische Grafenfamilie de Pourtalès hat das Schloss 1844 gekauft und zur

Sommerresidenz umgebaut. Dadurch erhielt das Schloss sein heutiges Aussehen. Im Rollstuhl kann das Erdgeschoss besichtigt werden, wo sich der Garten- und der Speisesaal befinden und man auf die Schlossterrasse gelangen kann. Auch das Restaurant Schloss Oberhofen ist barrierefrei zugänglich.

Das Schloss Oberhofen ist ein familienfreundliches Schloss und ein Erlebnis für Gross und Klein. Speziell für Kinder gibt es diverse Angebote wie das Verkleidungsatelier, den Mäusepfad, die Märchen-Hörstation und den Rittertrail.

Der Schlosspark von Oberhofen gehört zu den prächtigsten Gärten der Alpenregion. Mit seinen markanten Baumgruppen, exotischen Gehölzen, einem schattigen Laubengang und farbenprächtigen Blumenparterres ist der historische Landschaftsgarten eine ideale Oase zum Verweilen und Geniessen. Der Schlosspark ist barrierefrei. Die Wege zum Park sind allerdings entweder mit Pflastersteinen oder mit Kies gedeckt. Um in den Park zu gelangen, kann man den Haupteingang nutzen. Diese Möglichkeit ist jedoch mit einem Anstieg verbunden. Ebenerdig in den Park kommt man durch den Eingang auf der gegenüberliegenden Seite via Wichterheer.

Schloss Schadau

www.schloss-schadau.ch www.foxtrail.ch

Ein weiteres Schloss am Thunersee ist das märchenhafte Schloss Schadau. Das Schloss und dessen Umgebung haben eine Geschichte, die bis in das Jahr 1348 reichen. In diesem Jahr wurde das Haus Schadau zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Im Juni 2019 eröffnete das Schloss nach einem Umbau als Hotel und Restaurant seine Tore. Vergangenes Jahr wurde das Schloss zum «Historischen Hotel des Jahres 2021» gekürt. Der 3,6 Hektaren grosse SchadauPark ist seit 1860 für die Öffentlichkeit zugänglich und einer englischen Gartenanlage nachempfunden.

Der Schadau-Park und das Restaurant sowie das gesamte Erdgeschoss des Schlosses sind barrierefrei und eines der Hotelzimmer im ersten Obergeschoss ist rollstuhlgerecht eingerichtet.

Das kulinarische Angebot im Schloss ist gross und reicht vom Schloss-Frühstück über ein Picknick im Park bis hin zum stilechten Afternoon-Tea. Verbinden Sie Ihren Besuch im Schloss Schadau mit dem Foxtrail «Castello kurz» der Region Thun. Dieser flache, seenahe und rollstuhlgerechte Trail beginnt stadtauswärts Richtung Gwatt.

Stockalperschloss

www.brig-simplon.ch www.stockalperstiftung.ch

Das Stockalperschloss mit den drei markanten Türmen befindet sich in Brig und wurde ab Mitte des 17. Jahrhunderts von Kaspar Stockalper vom Thurm (1609–1691) als Kaufmannsresidenz errichtet. Das barocke Schloss mit seinen drei Türmen ist heute Wahrzeichen der Region Brig. In seinen Gemäuern befindet sich das Rathaus, ein Museum und verschiedene Veranstaltungsräumlichkeiten.

Das Schloss kann nur mit einer geführten Tour besichtigt werden. Teilen Sie Ihre Bedürfnisse vorgängig mit und die Route kann entsprechend angepasst werden. Auf dem Rundgang lernen Sie den Hausherrn und Namensgeber Kaspar Stockalper kennen. Die Walliser vertrieben den reichen Kaufmann 1679 ins Exil nach Domodossola ins benachbarte Italien.

Das Schloss selber verfügt über einen Lift, über diesen können der Rittersaal, der Burgersaal und der Gerichtsaal erreicht werden.

Interessiert? Informationen zu allen Schlössern finden Sie auf der Website www.dieschweizerschloesser.ch

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