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World Games – fast olympisch

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IN KÜRZE

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RUGBY

Das Schweizer Rugby-Team sieht nach den World Games 2022 grosse Chancen für die Entwicklung von Lowpoint Rugby.

Von Martin Wenger

Die World Games sind ein internationaler Grossanlass mit Sportarten, die nicht Teil des olympischen Programms sind, jedoch weltweit verbreitet sind. Die Veranstaltung wird alle vier Jahre jeweils im Jahr nach den olympischen Sommerspielen an wechselnden Orten ausgetragen. Die diesjährige elfte Durchführung fand vom 7. bis 17. Juli in Birmingham (USA) statt mit insgesamt 3600 Athletinnen und Athleten aus 100 Ländern. Erstmals in der Geschichte der Veranstaltung war mit Rollstuhl-Rugby eine Behindertensportart vertreten, und zwar in der Lowpoint-Variante.

Lowpoint Rugby ist eine Abwandlung des paralympischen Rollstuhl-Rugbys und wird vom internationalen Verband seit einiger TEAM

Jonathan Baltensperger, Andreas Brändli, Christian Hähnel, Patrick Gosteli, Yves Langhard, Adrian Moser, Peter Roos, Roger Suter

Christian Härdi (Coach), Roland Wieland (Mechaniker), Renate Kurmann (Physio), André Thalmann (Betreuung)

Zeit beworben. Da diese Form (noch) nicht Bestandteil des paralympischen Sportprogramms ist, erfüllt sie die Voraussetzungen der World Games. Im Lowpoint Rugby sind nur Spielerinnen und Spieler mit einer Klassifikation von 0.5, 1.0 und 1.5 Spielerpunkten teilnahmeberechtigt.

Schweizer Werdegang

Lowpoint Rugby ist in der Schweiz seit vielen Jahren in der Rugby-DNA verankert. Nicht nur als Veranstalter des attraktiven «Low Point Tournament» haben wir uns international einen guten Namen gemacht, sondern auch mit der mannigfaltigen Teilnahme an Turnieren, deren Anzahl in der Vergangenheit jedoch leider markant geschrumpft ist.

Unbekannte, bekannte Gegner

Neben der Schweiz sicherten sich die Top- drei-Nationen der Weltrangliste im Rollstuhl-Rugby – Japan, Grossbritannien und die USA – sowie Kanada und Deutschland einen der begehrten Startplätze. Im Bereich des Lowpoint Rugby blickte jedoch keiner der fünf Schweizer Gegner auf eine lange sportliche Vergangenheit. Wie sich die gegnerischen Teams zusammensetzten, blieb daher unklar. Diese Ungewissheit prägte die Vorbereitung der Schweizer in einem ohnehin schon vollen Wettkampfkalender.

Ziel verpasst

Coach Christian Härdi äusserte sich unmittelbar nach der Rückkehr zufrieden. «Eine tolle Veranstaltung mit starken Gegnern», fasste er den knapp einwöchigen Aufenthalt in den USA zusammen. Die Schweiz beendete das Turnier auf dem fünften Platz und erreichte das Ziel, eine Medaille zu gewinnen, nicht. Grossbritannien mit seiner schnellen und sehr agilen Spielweise brillierte in vollen Zügen und darf sich nicht nur den letztjährigen Sieg der Paralympics, sondern auch denjenigen der World Games auf die Fahne schreiben. Unerwartet positiv aufgefallen ist das drittplatzierte Deutschland. Für die Schweiz von grosser Bedeutung waren die zwei Siege gegen die USA.

Positive Entwicklung erwartet

Die Integration in die diesjährige Austragung der World Games ist für die weitere Entwicklung von Lowpoint Rugby sehr wertvoll. Der internationale Verband ist nun jedoch gefordert, diese Form mit einem durchdachten Wettkampfsystem zu versehen und bei Veranstaltern beliebt zu machen, damit ein attraktiver Wettkampfkalender entsteht.

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