2 minute read

UNSERE HELFER

UNSERE HELFER

Vom Buschauffeur zum Buchhalter

15 Jahre lang hat Walter Bernasconi im Tessin zahlreiche freiwillige Einsätze für die SPV geleistet.

Von Gabi Bucher

In Muzzano, dem schmucken kleinen Dorf oberhalb von Lugano, geniesst der ehemalige Banker Walter Bernasconi zusammen mit seiner Ehefrau das Rentnerleben. Jahrelang stand er für Rollstuhlsportler und die SPV im Einsatz. Trotzdem kennt ihn kaum jemand. Wie so viele Freiwillige agierte er ter, ob er zwei HandbikeAthleten im Minibus zum «European Bike Circuit» in die Nähe von Prag fahren würde. Walter war bereits pensioniert und sagte zu. Er habe zwar keine Ahnung gehabt, was er machen müsse, aber die beiden Athleten hätten ihm versichert, sie würden ihm das jeweils Freund, bin ich durch halb Europa gefahren. Mit der Zeit kannte ich viele der anwesenden Sportler.» Sechs Jahre hat er diese Tätigkeit ausgeübt, «eine schöne Zeit» erinnert er sich.

Der Banker und die Buchhaltung

Im Jahr 2012 wurde im Tessin der neue Club «InSuperAbili» gegründet. GianPaolo Donghi, Aussendienstmitarbeiter der SPV, fragte Walter an, ob er die Buchhaltung übernehmen würde. Walter hatte diese Funktion bereits im GPT innegehabt und willigte ein. Während sieben Jahren kümmerte er sich um die Finanzen, präsentierte die Abrechnungen Ende Jahr, übernahm die Mitgliederbewirtschaftung und sonstige administrative Arbeiten. Er war zudem Vermittler zwischen den Mitgliedern des Clubs und der SPV bei rechtlichen Fragen. «Man konnte Walter immer kontaktieren, wenn man eine Frage oder ein Problem hatte», erinnert sich GianPaolo.

Highlight Zentralfest

Ein Highlight war das Zentralfest im 2018. «Ich war mir gewohnt, Feste zu organisieren für Gruppen bis zu 50 Personen. Aber ein Zentralfest ist eine ganz andere Nummer.» Am Vorabend sei er nochmal zum Palazzo Conza gegangen, wo das Fest stattfinden sollte. Er wollte schauen, wie weit die Vorbereitungen waren. «Da war noch praktisch nichts gemacht. Ich hatte ein sehr mulmiges Gefühl, schliesslich erwarteten wir wichtige Gäste! Am nächsten Morgen war aber alles bereit.»

Viele Jahre engagiert für die SPV

hinter den Kulissen. «Das ist auch richtig so», meint er, «nicht wir stehen im Vordergrund, sondern jene, für die wir die Arbeit machen.»

Im Minibus quer durch Europa

Angefangen hat alles im Jahr 2004. Durch Freiwilligenarbeit in einem Sportverein im Tessin lernte er Margrit Frey kennen, damals Präsidentin der Gruppo Paraplegico Ticino (GPT). Eines Tages fragte sie Walerklären. Neben dem Busfahren ging es mehrheitlich darum, Handbikes und Gepäck auf und abzuladen. «Mir hat sich eine völlig neue Welt eröffnet», erinnert er sich, «und was mich total fasziniert hat: Ich traf auf dem Sportplatz auf 150 Athleten im Rollstuhl, alle zufrieden und mit einem Lachen im Gesicht! Das relativiert die eigenen Probleme!» Auf dieses erste Mal folgten unzählige weitere. «Zusammen mit Gabriele, einem ebenfalls pensionierten Im Frühling 2019 hat Walter sein Amt niedergelegt, ist aber nach wie vor Mitglied von «InSuperAbili» und interessiert sich für die Belange des Clubs. «Dieses Jahr gab es leider keine Gelegenheit, sich zu treffen, alles war abgesagt», stellt er traurig fest. Er mag die Kontakte und die Kameradschaft innerhalb des Clubs. Dafür kümmert er sich jetzt mit Hingabe um die zwei Kinder seines Sohnes, «und um seine vier Hunde», ergänzt er. Da sein für andere, das sei halt in seiner DNA, meint er lachend.

Ein herzliches Dankeschön an Walter, stellvertretend für alle, die seit Jahren in den verschiedenen Vorständen der Rollstuhlclubs wertvolle Arbeit leisten.