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SERIE 1/4: TOKYO 2020
SERIE 1/4: TOKYO 2020
Die Paralympics
Der Traum aller Spitzensportler, verschoben auf 2021. So weit, so gut. Doch was bedeutet die Verschiebung für die Athleten? Wir begleiten zwei Athleten auf ihrem Weg.
Von Nicolas Hausammann Danach war ich wieder richtig motiviert. Durch den Trainerwechsel und die andere Trainingsphilosophie erhalte ich neue Inputs, was mich ebenfalls motiviert. Zu Beginn der CoronaKrise spielte das Mentaltraining eine wichtige Rolle für mich.
Tobias: Im Herbst fühlte ich mich ausgebrannt und brauchte eine Pause. Gleich nach diesem Break war ich wieder voll motiviert und konnte das Wintertraining trotz CoronaInfektion mit einer besseren Leistung in Angriff nehmen als letzte Saison.
Catherine Debrunner gehört zu den besten Leichtathletinnen von Rollstuhlsport Schweiz. An der WM 2019 in Dubai holte die 25jährige Thurgauerin zwei Medaillen, über 400m gar die goldene. Der 31jährige Handbiker Tobias Fankhauser zählt bereits eine silberne (London 2012) und bronzene (Rio 2016) ParalympicsMedaille zu seinem Palmarès. Nun will er alles daran setzen, den Medaillensatz zu erweitern.
Corona hat den (Sport-)Kalender ziemlich durcheinandergewirbelt. Wie ist euer momentanes Befinden?
Catherine: Mir wurde in diesem Jahr bewusst, welch ein Luxusleben wir tagtäglich führen. Vor Corona erachtete ich beispielsweise den Besuch eines Cafés oder des Fitnesscenters als selbstverständlich. Ich freue mich, wenn ich meine Liebsten bald wieder spontan treffen und umarmen kann. Denn diese Begrüssungsformen, die jetzt alle wegfallen, fehlen mir.
Tobias: Bei mir liefs weniger gut mit der CoronaSituation. Nach einem Trainingslager Ende Herbst hat es mich erwischt. Ich war positiv, hatte aber ausser zwei fiebrigen Tagen, der unangenehmen Erfahrung des CoronaTests und der folgenden Isolation Glück im Unglück. Auch die letzten sportmedizinischen Tests zeigen keine bleibenden Schäden. Sportler etwa drei Viertel des Lebens. Ich hatte alles auf die optimale Vorbereitung ausgerichtet, mein Praktikum lief aus und plötzlich fehlten sowohl Tagesstruktur als auch sportliches Ziel.
Catherine: Es war ein stetiger Prozess. Die Rennplanung 2020 wurde völlig auf den Kopf gestellt. Ich kann aber Tobias zustimmen, es war eine Erlösung, als die Verschiebung schliesslich kommuniziert wurde. Es wäre unmöglich gewesen, faire Spiele unter diesen Umständen zu gewährleisten.
Hat sich eure Motivation irgendwie verändert und war vielleicht vermehrt mentales Training nötig?
Catherine: Die Pause im Herbst hat Wunder gewirkt, um meinen Kopf zu lüften.
Wo steht ihr momentan in euren Vorbereitungen und wie sieht die Planung für den Frühling aus?
Tobias: Das Fundament, das ich mir jetzt aufbaue, entscheidet im kommenden Spätsommer über den Erfolg. Eigentlich wäre bei mir ein Trainingslager in Dubai geplant gewesen. Allerdings sieht es (zu Redaktionsschluss) nicht danach aus, als ob dies stattfinden kann.
Catherine: Unter normalen Umständen wäre ich Ende Januar nach Teneriffa ins Trainingslager gefahren. Nun musste halt die Rollentrainingshalle in Nottwil herhalten. Das Trainingszentrum Papendal in Holland wäre eine Alternative wegen meines niederländischen Trainers. Doch auch hier muss ich einfach sehr flexibel sein und schauen, was möglich ist.
Im Porträt
Catherine Debrunner und Tobias Fankhauser fokussierten sich neu und sind mit Biss unterwegs Richtung Paralympics
Auf welchem Rad hat euch die Verschiebung der Paralympics erwischt?
Tobias: Der definitive Entscheid war eine Erlösung, da der Rennkalender bis dahin schon so durcheinandergewirbelt worden war. Planung und Struktur sind für einen
