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SERIE 1/4: ARMEE

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IN KÜRZE

IN KÜRZE

SERIE 1/4: SPITZENSPORTFÖRDERUNG SCHWEIZER ARMEE

Sportliche Inklusion

Der 32jährige Luca Olgiati ist der grosse Hoffnungsträger im Schweizer ParaBadmintonSport. Neu wird er Sportsoldat. Doch was bedeutet das für den Athleten und Rollstuhlsport Schweiz?

Von Nicolas Hausammann ist genügend Erholung entscheidend für die Leistungsfähigkeit, dies verkenne er selbst immer noch zu oft. Zum Glück habe er mit der Haut bislang noch keine Probleme wegen des langen Sitzens während der Arbeit oder der engen Sitzposition im Sportrollstuhl. Andere Rollstuhlsportler hätten da viel eher mit Druckstellen zu kämpfen.

Bis zu 130 Diensttage jährlich kann Luca Olgiati neu in den Sport investieren. Als Mitarbeiter eines KMU mit 20 Mitarbeitenden muss sich seine Abwesenheit rund um seine sportlichen Aktivitäten erst noch einpendeln. Grundsätzlich ist sein Arbeitgeber dem Projekt allerdings gut gesinnt und will ihn bei seinen geplanten Höhenflügen unterstützen. Vor allem sollen individuelle sportartspezifische Trainingseinheiten hinzukommen. In Bezug auf einen persönlichen Trainer, welcher ebenfalls über den Erwerbsersatz (EO) für maximal 100 Tage entschädigt werden könnte, ist noch nichts entschieden.

Mit der Aufnahme von Rollstuhlsportlern in die Spitzensportförderung bekennt sich die Schweizer Armee zur Inklusion von Behinderten und Rollstuhlsportlern. Bundesrätin Viola Amherd liess bereits in ihrer Rede anlässlich des Giro Suisse im September durchblicken, dass sie grosse Stücke auf die Arbeit der Schweizer ParaplegikerVereinigung hält und den Rollstuhlsport weiter unterstützen will. Mit dem Förderstart 2021 setzt ihr Departement das Lob in Taten um.

Die ersten Athleten von Rollstuhlsport Schweiz, die vom Kompetenzzentrum für Spitzensport profitieren können, sind Badmintonspieler Luca Olgiati, Skifahrer Pascal Christen und Basketballer Louka Réal. Die ehemaligen RSAbsolventen erfüllen die Auflagen für eine Remilitarisierung.

Sport in den Fokus rücken

Das grosse Ziel von Luca Olgiati sind die Paralympics Paris 2024. Die Asiaten dominieren seinen Sport. Alle sind professionell unterwegs. Der Sport bestimmt ihren Alltag. Luca dagegen läuft «zeitlich am Anschlag», wie er sagt. Dennoch ist er momentan in Europas Top Ten platziert. Mit seinem 50%Arbeitspensum und dem Training bleibt die Erholung oft auf der Strecke. Nicht selten stellt er während der Trainings fest, dass ein Teil seines Körpers durch die Arbeitszeit bereits müde und das Training daher wenig effizient ist. Daher sieht der Aargauer GeomatikIngenieur den Gewinn nicht nur in der Steigerung des sportlichen Trainingsumfangs. Vielmehr sieht er durch die gewonnene Zeit seine langfristige Gesundheit gesichert. Gerade als Rollstuhlfahrer

Inklusion in der Armee

Für Luca Olgiati ist seine Militärzeit mit positiven Erinnerungen verbunden. Daher würde es ihm auch nichts ausmachen, sich im Zeughaus wieder eine Uniform abzuholen. Gesellschaftlich findet er es nicht nur toll, dass sich die Schweizer Armee für den Sport engagiert, sondern freut sich darüber, eine der ersten Identifikationsfiguren des Rollstuhlsports in der illustren Truppe zu sein, die Olympiasieger wie Dario Cologna oder Michelle Gisin in ihren Reihen hat. Ein starkes Zeichen der Inklusion und für ihn selber ein wichtiger Baustein auf der Strasse des World Rankings von Rang 23 in Richtung Rang drei, wo sich im Moment der beste Europäer eingenistet hat.

Video

zur Spitzensportförderung der Armee

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