Zündschlüssel Vol 4, Sommer 2010

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Sommersemester 2010

Zündschlüssel Semesterzeitung der Fakultät für Maschinenwesen rund um das Thema Soft Skills für Ingenieure

Kreativität

In dieser Ausgabe von Birgit Schönberger - Psychologie Heute

Titel: Kreativität

Psychologie Heute Kreativität

Soft Skills für Ingenieure

1-5 Editorial 1

Editorial

Süddeutsche Zeitung Kreativität ist harte Arbeit 2

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Kreativität wird von unseren Studierenen in allen Projektarbeiten sowie auch in Präsentationen gefordert. Was tatsächlich dahinter steckt und wie frei die Studierenden in Ihrer Arbeit sein können wird dabei oft nicht ausreichend kommuniziert. Aufgrund des hohen Interesses an dem Thema und dem ausdrücklichen Wunsch der Tutoren und Tutees habe ich in dieser Ausgabe zwei aktuelle und teilweise kontroverse Artikel zum Thema Kreativität aus der Süddeutschen Zeitung und aus der Psychologie heute ausgewählt.

Tutorensystem Garching 8-14 Aktuelles und Berichte Die Tutorenausbildung TUTORkonstruiert „TUstrong“ TUTOR-LEAD Kolloquium TUTORforscht „Simplfy your life“

© Stephanie Hofschlaeg/ pixelio.de

Lehrstuhlangebote

Auch in dieser Ausgabe finden Sie wieder Artikel von Studierenden und Unternehmenspartnern. Diesmal hat Herr Professor Bengler unsere Fragen der in Rubrik „Reden wir über Soft Skills“ beantwortet. Viel Spaß beim lesen!

15 Aktuelles und Berichte Soft Skills im Seminar Projektmanagement Voith 16-17 Interview mit Dr. Robert Hilbing, Leiter Personalmarketing - Voith Paper

Duygu Brandstetter

Kreativität kann man lernen „Mir ist noch nie was Gutes eingefallen. Die Welt ist voller Ideen von Menschen, die tausendmal begabter sind als ich. Ich bin zu alt für Neues.“ Wenn Ihnen diese Einwände bekannt vorkommen, gehören Sie wohl zu den Menschen, die Kreativität für eine seltene Gabe halten. Schade. Denn jeder

Mensch ist kreativ. Vorausgesetzt, er lässt diese natürliche Fähigkeit nicht verkümmern. Wenn ein Seminarleiter in einer Gruppe von Erwachsenen Papier und Stifte in die Mitte legt, kann er sicher sein, dass eine Welle des Entsetzens durch den Raum geht. Mindestens zwei Drittel der Teilnehmer stöhnen

Interview 18 Reden wir über Soft Skills - In dieser Ausgabe mit Prof. Dr. phil. Klaus Bengler Impressum 18


Zündschlüssel

„(...) Kreativitätsforscherin Teresa Amabile glaubt, dass wir in unseren Vorstellungen von Kreativität viel zu eingeengt sind. Sie vergleicht Kreativsein gerne mit Eintopfkochen. Gleich einem guten Eintopf habe die Kreativität drei entscheidende Zutaten: Handwerk, kreative Denkfertigkeiten und Leidenschaft. Unter Handwerk versteht Amabile die Summe der Fertigkeiten, dank derer wir ein Gebiet beherrschen. Ohne handwerkliche Ausbildung scheitert auch das größte Talent. Kreative Denkfertigkeiten sind Verfahren, mit deren Hilfe wir neue Möglichkeiten entdecken und umsetzen können. „Sie sind wie die Gewürze und Kräuter, mit denen man den Geschmack der Grundzutaten eines Eintopfs erst richtig zur Geltung bringt.“ (...)“ kreativ. Ebenso eine Hausfrau, die in der viel zu kleinen Küche durch ein intelligentes Ordnungssystem alles unterbringt.

Peter Weil beobachtet, dass Kreativität häufig mit Innovation verwechselt wird. Auch das sei ein Grund dafür, dass viele ihr Licht unter den Scheffel stellen und sich als einfallslos be-

zeichnen. „Man sagt dann: Steve Jobs mit seinem iPhone ist kreativ, ich bin es nicht. Innovationen sind kreative Ideen, die so aufbereitet werden, dass sie in eine Geschäftsstrategie münden und in einen Businessplan passen.“ Den Umkehrschluss Wem nichts bahnbrechend Neues einfällt, der ist auch nicht kreativ hält Peter Weil für falsch. Auch die amerikanische Kreativitätsforscherin Teresa Amabile glaubt, dass wir in unseren Vorstellungen von Kreativität viel zu eingeengt sind. Sie vergleicht Kreativsein gerne mit Eintopfkochen. Gleich einem guten Eintopf habe die Kreativität drei entscheidende Zutaten: Handwerk, kreative Denkfertigkeiten und Leidenschaft. Unter Handwerk versteht Amabile die Summe der Fertigkeiten, dank derer wir ein Gebiet beherrschen. Ohne handwerkliche Ausbildung scheitert auch das größte Talent. Kreative Denkfertigkeiten sind Verfahren, mit deren Hilfe wir neue Möglichkeiten entdecken und umsetzen können. „Sie sind wie die Gewürze und Kräuter, mit denen man den Geschmack der Grundzutaten eines Eintopfs erst richtig zur Geltung bringt.“ Leidenschaft ist für Amabile das Feuer unter dem Suppentopf. Sie heize alles auf, vermische die Aro-

© Marcus Stark/ pixelio.de

auf. „Malen? Ich? Bin ich Picasso?“ „Schon in der Schule war ich eineNiete in Kunst.“ „Als Gott die Fantasie verteilt hat, war ich wohl grade nicht da. Ich hab einfach kein Talent.“ So lauten die häufigsten Kommentare. Doch wer sich selbst als unkreativ und fantasielos bezeichnet, sitzt einem Missverständnis auf, glaubt Peter Weil, Diplompsychologe und Geschäftsführer des Instituts für Angewandte Kreativität in Köln. „Wir machen heute den Fehler, dass wir Kreativität mit Kunst gleichsetzen.“ Die meisten halten Kreativität für eine seltene Gabe, über die nur eine exklusive Minderheit verfügt. Dabei ist jeder Mensch auf seine Weise schöpferisch. Wir können nicht nicht kreativ sein. Die entscheidende Frage ist, ob wir diese natürliche Fähigkeit aktiv pflegen oder verkümmern lassen. „Kreativität bezieht sich nicht auf ein bestimmtes Themengebiet, sondern ist überall möglich, ob ich ein exotisches Gericht koche oder mir für mein finanzielles Problem eine neue Lösung einfallen lasse. Kreativ sein bedeutet, sich etwas anderes vorstellen zu können als das, was gerade ist“, sagt Peter Weil. Auch ein Maurer, dem es gelingt, eine Mauer mit weniger Steinen zu errichten, ist

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Frust verbracht, bis es endlich klick gemacht hat.“ Dass man nur das Glück haben muss, im Morgengrauen von der Muse geküsst zu werden, und ansonsten nichts zu tun braucht, entspricht dem Mythos von der Inspiration, der sich hartnäckig hält. Thomas Edison wird der Satz nachgesagt: „Genie ist 1 Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.“ Kreativität sei zwar keine Hexerei, man könne aber auch nicht mal einfach nebenbei kreativ sein, meint Peter Weil. „Ich muss mich auf ein Thema einlassen, mit Achtsamkeit und Leidenschaft bei der Sache sein und Dinge in meinem Kopf verknüpfen, die scheinbar nicht zusammengehören.“ Begeisterung für die Sache hält Weil ebenfalls für entscheidend. „Ich kann nicht kreativ sein, wenn ich für ein Thema kein Feuer fange. Da nützt auch die beste Kreativtechnik nichts.“

men und lasse ein köstliches Gericht entstehen.

machen, ließe sich unendlich fortsetzen.

Doch wie kommt es, dass die meisten glauben, sie seien unfähig, Eintopf zu kochen, während gleichzeitig das K-Wort in fast jeder Stellenanzeige auftaucht und überall kreative Köpfe gesucht werden? Peter Weil hält Angst für den größten Gegenspieler von Kreativität. „Die Angst, Fehler zu machen, zu scheitern und schlecht dazustehen, ist in unserer Gesellschaft sehr verbreitet. Jeder will eine gute Figur abgeben. Und es gibt kollektive Normen, was in Ordnung ist und was nicht.“ Die Konsequenz: Wir bleiben lieber auf vertrautem Terrain, tun die Dinge, wie wir sie immer getan haben, und überlassen das Neue und Verrückte den Künstlern. Wir lassen den Romanentwurf in der Schublade, schicken die Bewerbung nicht ab, verwerfen die neue Idee, unser altes Problem mal ganz anders zu lösen, ohne weitere Prüfung als unrealistisch. Beim Anführen von Gründen, warum wir jetzt unmöglich kreativ sein können, sind wir interessanterweise extrem fantasievoll. Der innere Kritiker läuft zur Hochform auf: Mir ist noch nie was Gutes eingefallen. Die Welt ist voll mit Büchern, Bildern und Geschäftsideen von Menschen, die tausendmal begabter sind als ich. Heute lohnt es sich nicht mehr anzufangen. Ich bin sowieso zu alt. Erst wenn ich es perfekt kann, fange ich an … Die Liste der Einwände, die jedem Anflug von schöpferischem Elan den Garaus

Deshalb setzen Weil und seine Kollegen in ihren Kreativitätsseminaren für Privatpersonen, Teams und Organisationen auch nicht gleich bei Kreativitätstechniken wie Brainstorming, Clustering und Mindmapping an, sondern bei den Blockaden und Ängsten. Was passiert in meinem Kopf, wenn ich in eine ungewöhnliche Situation gerate? Was denke ich? Welche Gefühle kommen hoch? Werde ich wütend? Kriecht in mir die Angst hoch, mich furchtbar zu blamieren? Erstarre ich? Verlasse ich fluchtartig den Raum? Für Peter Weil sind das die entscheidenden Fragen, um sich selbst und dem eigenen Umgang mit Kreativität auf die Spur zu kommen. „Ein Mensch mit einer neuen Idee ist so lange ein Spinner, bis sich die Idee als erfolgreich erweist“, hat Mark Twain gesagt. Man könnte diesen Satz auch so übersetzen: ohne Risikofreude keine Kreativität. Peter Weil beobachtet, dass wir zunehmend risikoscheu werden und neue Gedanken sofort abwürgen. Zu verrückt, zu unrealistisch, zu teuer. „Viele sagen, ich versuche es nur dann, wenn ich sicher bin, dass ich mich nicht irre.“ Doch mit dieser Einstellung könne nichts Neues entstehen. „Scheitern ist Teil des kreativen Prozesses. Alle Menschen, die erfolgreich sind, haben sich vorher mindestens sechsmal geirrt und viele Stunden mit Qual und

Angela Carell vom Institut für Arbeitswissenschaften der Ruhr-Universitäten Bochum und Dortmund hält Kreativität für eine Kompetenz, die man entwickeln und trainieren kann. Die Erziehungswissenschaftlerin ist zuständig für das Projekt Da Vinci, in dem untersucht wird, unter welchen Voraussetzungen Kreativität an der Universität am besten gedei-

hen kann. „Wie können Denkarbeiter kreativ und fit für den internationalen Wettbewerb werden?“, lautet die Fragestellung. Am Projekt beteiligt sind auch das Hochschuldidaktische Zentrum der Technischen Universität Dortmund und das Institut für Angewandte Kreativität in Köln. Wissenschaft und praktische Erfahrungen aus dem Management sollen sich gegenseitig befruchten. Carells Forschungsschwerpunkt liegt auf Kreativität in Gruppen. Die Ergebnisse sind auch für Nichtakademiker interessant. Kreativität kann man nicht verordnen, wohl aber Rahmenbedingungen schaffen, in denen auch ungewöhnliche Ideen Chancen haben, angehört und umgesetzt zu werden. Damit Gruppen kreativ arbeiten können, müssen laut Carell folgende Regeln eingehalten werden: 1. Die Gruppe sollte heterogen zusammengesetzt sein. Allerdings ist das nur dann erfolgversprechend, wenn die Teilnehmer diversity als Chance und nicht als Störung wahrnehmen. Der Mehrwert der Gruppenarbeit ergebe sich erst durch die Kooperation, kreative Lösungsansätze entstehen aus dem Zusammenspiel einer interdisziplinären Gruppe. 2. Jedes Gruppenmitglied sollte unabhängig vom Status die gleichen

„(...) Und es dürfen auch mal die Fetzen fliegen. Kreative Lösungen entstehen häufig in Situationen, in denen es nicht harmonisch und kuschelig zugeht, wo um eine Lösung gerungen und gestritten wird. Das bedeutet Konflikt. Man muss bereit sein, das Risiko des Scheiterns einzugehen. So kommen häufig die interessanteren Lösungen heraus, sagt Angela Carell. Als Beispiel führt sie junge Unternehmen aus der Technomusikszene an, die keine Marktforschung betreiben, sondern den umgekehrten Weg gehen. Sie fragen nicht, was die Kunden wollen, sondern welche Veranstaltung ihnen selbst am meisten Spaß bereiten würde, und bieten sie dann an. Ähnlich funktioniert auch der Erfolg von Apple. Die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung überlegen sich, welches Gerät sie selbst gerne haben würden, und nehmen die Wünsche vorweg, die die Kunden noch gar nicht haben (...).“ 3


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Chancen haben, Ideen einzubringen. Der Vor-schlag des Abteilungsleiters darf nicht qua Hierarchie mehr wert sein als die Idee der Sekretärin. Um das sicherzustellen, sollten Ideen anonym gesammelt und mit gleicher Ernsthaftigkeit diskutiert werden. 3. Eine Gruppe sollte sich bewusst gerade mit den Lösungen und Ideen weiter beschäftigen, die als zu verrückt und unrealistisch verworfen werden, um zu verhindern, dass man sich wieder auf einen der klassischen Lösungsansätze einigt. Abwegig und skurril erscheinende Ideen verdienen es oft, genauer angeschaut zu werden, und führen manchmal zu interessanten Innovationen. 4. Kreativität in Gruppen kann sich nur in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre entfalten. Scheitern muss erlaubt sein. Der Arbeitsraum sollte den Charakter einer Werkstatt haben, in der ausprobiert, erprobt und skizziert werden darf. Es sollte genügend Bewegungsfreiheit im Raum geben und ausreichend Pausen, weil das Gehirn auch dann an der Lösung arbeitet, wenn es mit anderen Dingen beschäftigt ist. Und es dürfen auch mal die Fetzen fliegen. „Kreative Lösungen entstehen häufig in Situationen, in denen es nicht harmonisch und kuschelig zugeht, wo um eine Lösung gerungen und gestritten wird. Das bedeutet Konflikt. Man muss bereit sein, das Risiko des Scheiterns einzugehen. So kommen häufig die interessanteren Lösungen heraus“, sagt Angela Carell. Als Beispiel führt sie junge Unternehmen aus der Technomusikszene an, die keine Marktforschung betreiben, sondern den umgekehrten Weg gehen. Sie fragen nicht, was die Kunden wollen, sondern welche Veranstaltung ihnen selbst am meisten Spaß bereiten würde, und bieten sie dann an. Ähnlich funktioniert auch der Erfolg von Apple. Die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung überlegen sich, welches Gerät sie selbst gerne haben würden, und nehmen die Wünsche vorweg, die die Kunden noch gar nicht haben. Zeit spielt eine entscheidende Rolle. „In dem Moment, in dem Ideen entwickelt werden, muss man so tun, als hätte man ganz viel Zeit und Freiraum.“ Von vornherein Zeitdruck aufzubauen sei kontraproduktiv. „Die Teilnehmer sollen sich in einen Möglichkeitsraum hineinbegeben und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Dazu brauchen sie das Gefühl, keine Grenzen zu haben und alle Ideen artikulieren zu können.“ Die wichtigste Regel laute: Quantität vor Qualität. Es könne sein, dass man 300 Ide-

en braucht, um eine neue Lösung zu finden. Diese Offenheit hält auch Peter Weil für entscheidend. Ideensprüherinnen, Tüftler, Realisten und Bedenkenträger müssten konstruktiv zusammenarbeiten. „Die Bedenkenträger sind ganz wichtig, um einer Idee Bodenhaftung zu geben. Wenn sie jedoch zu früh auftrumpfen, entsteht eine Blockade.“ Das lässt sich auch auf den individuellen Umgang mit Ideen übertragen. Tritt der innere Kritiker sofort auf den Plan, geht gar nichts voran. Doch was passiert, wenn die guten Ideen, die beim Kreativtreffen entstehen, später in der Schublade verschwinden und nie mehr hervorgeholt werden? Mittlerweile ist es chic, Mitarbeiter zum Ideenworkshop einzuladen. Bezeichnenderweise wollen viele beim dritten Termin nicht mehr mitmachen. Angela Carell glaubt,

landeten. Es gibt allerdings auch positive Gegenbeispiele. Beim Softwarehersteller SAP können die Mitarbeiter Projektideen einbringen. Hält das Unternehmen die Idee für interessant, bekommt man einen Zeitrahmen und ein Budget, sie auszuarbeiten oder weiterzuentwickeln. Carell hält es für entscheidend, dass Führungskräfte eine Mentalität vorleben, die vermittelt: Bei uns darf ausprobiert werden. Bei uns sind Fehler erlaubt. Wir nehmen die Ideen unserer Mitarbeiter ernst, setzen uns damit auseinander und greifen sie gegebenenfalls auf. Die wichtigste Erkenntnis, die Angela Carell für sich persönlich aus dem Projekt Da Vinci gewonnen hat, ist, wie befreiend und bereichernd es sein kann, scheinbar Selbstverständliches systematisch zu hinterfragen. In langweiligen Sitzungen, wenn Beschlüsse verkündet werden, fragt sie: „Warum machen wir das so?“ Dann

„(...) Damit Gruppen kreativ arbeiten können, müssen laut Carell folgende Regeln eingehalten werden: 1. Die Gruppe sollte heterogen zusammengesetzt sein. 2. Jedes Gruppenmitglied sollte unabhängig vom Status die gleichen Chancen haben, Ideen einzubringen. 3. Eine Gruppe sollte sich bewusst gerade mit den Lösungen und Ideen weiter beschäftigen, die als zu verrückt und unrealistisch verworfen werden (...) 4. Kreativität in Gruppen kann sich nur in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre entfalten. (...).“

dass ein Unternehmen mit der Kreativität seiner Mitarbeiter sehr vorsichtig umgehen sollte. „Kreative Ideenfindung ist ein prekärer Prozess, den viele Führungskräfte unreflektiert anstoßen. Oft bekommen die Mitarbeiter noch nicht einmal ein Feedback zu ihrer Idee. Damit erreicht man, dass sie sich nicht mehr engagieren.“ Carell weiß aus eigener Erfahrung, dass sich viele ihrer Kollegen im Wissenschaftsbetrieb nicht mehr mit Ideen einbringen wollen, weil sie nur befristet beschäftigt sind oder in Teilzeit arbeiten und die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Ideen im Papierkorb

entstehe erst Irritation und schließlich ein Freiraum, neu zu überlegen. Angeregt durch die Beschäftigung mit Kreativitätsstrategien, ermunterte sie ihre Kollegen, zwischendurch aufzustehen und durch den Raum zu gehen. „Wir sitzen als Informationsmanager immer am Laptop, und plötzlich muss man einen anderen Standpunkt einnehmen.“ Das fanden alle so befreiend, dass sich die Projektmeetings langsam, aber sicher verändert haben. Hilfreich findet Carell vor allem die Kopfstandübung: Wenn einem lauter Dinge einfallen,

die nicht funktionieren, kann man die Fragestellung umkehren und ähnlich wie beim Kopfstand aus einer neuen Perpektive betrachten. Zum Beispiel indem man sich fragt: Wie soll das Ergebnis auf gar keinen Fall aussehen? Wie wäre es, mit dem Ende anzufangen? Was sehe ich, wenn ich in die andere Richtung blicke? Aufs Privatleben übertragen: Wer sich seit Tagen erfolglos den Kopf über die Gestaltung der Geburtstagsfeier zerbricht, könnte sich fragen: Wie ruiniere ich die Party garantiert? Die Wahrscheinlichkeit, dass eine wunderbare Feier herauskommt, ist groß.

Eingefahrene verlassen

Bahnen

Sechs Techniken, mit denen sich die Kreativität fördern lässt Die Methode 653 Diese Methode wurde vom Marketingexperten Bernd Rohrbach entwickelt und geht auf das bekannte Brainstorming zurück. Sechs Teilnehmer bearbeiten ein Thema oder eine Fragestellung. Jeder erhält ein Blatt Papier, schreibt in den folgenden fünf Minuten drei Ideen dazu auf. Nach Ablauf der Zeit geben alle ihr Blatt in einer bestimmten Richtung an ihre Nachbarn weiter. Diese schreiben drei weitere Ideen auf, die die Vorgängerideen ergänzen oder variieren oder völlig neu sind. Das geht so lange, bis alle Blätter von allen bearbeitet wurden. Auf diese Weise hat ein Team in kürzester Zeit 108 Ideen.

Die Walt-Disney-Methode Eine oder mehrere Personen betrachten eine Idee aus verschiedenen Perspektiven und nehmen dabei nacheinander drei Rollen ein. Der Träumer ist fantasievoll und enthusiastisch und lässt seinen Gedanken freien Lauf. Der Realist nimmt einen pragmatisch-praktischen Standpunkt ein und fragt, wie man die Idee realisieren könnte und welche Arbeitsschritte notwendig sind. Der Kritiker prüft die Umsetzbarkeit und benennt Schwachpunkte, Fehler und Illusionen. Danach kann man einen zweiten Durchlauf machen und die Anregungen aus dem ersten einbeziehen. Hilfreich ist, sich für jede Rolle in einen anderen Raum zu begeben oder in eine andere Ecke des Raumes. Die Methode geht auf Robert Dilts zurück, der Walt Disneys Arbeitstechnik analysiert hat.

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© Soft Skills für Ingenieure, Fakultät für Maschinenwesen Die sechs Denkhüte

Umkehrmethode

Clustering

Diese Technik stammt vom Psychologen und Arzt Edward de Bono und wird in Konferenzen, Workshops und Krisensitzungen angewendet. Nach dem Zufallsprinzip werden sechs „Denkhüte“, Tücher oder Kärtchen in verschiedenen Farben verteilt. Jeder muss sich an die gezogene Farbe und die dazugehörige Sichtweise halten.

Dabei wird das Problem auf den Kopf gestellt. Die Frage lautet: Was muss ich tun, um mein Ziel garantiert nicht zu erreichen? Wenn 100 neue Kunden gewonnen werden sollen, überlegt man, was man tun müsste, um Kunden systematisch zu verlieren. Im nächsten Schritt werden die gesammelten Ideen wiederum ins Gegenteil verkehrt.

Die amerikanische Kunstpädagogin und Schreiblehrerin Gabriele L. Rico entwickelte diese Methode fürs Schreiben. Cluster heißt übersetzt Traube, Büschel. Man nimmt ein Blatt im Querformat und notiert in die Mitte einen Begriff oder Satz. Davon ausgehend entwickelt man sternförmig Assoziationen und erlaubt sich, alle Einfälle und Gedankenblitze fest-

•Der weiße Hut steht für Informationen, Zahlen, Daten und Fakten. Er ist sachlich und neutral. •Der rote Hut steht für Intuition und Emotion und vertraut auf seine Gefühle. •Der schwarze Hut vertritt Schwierigkeiten und Probleme und will Risiken und Gefahren berücksichtigt wissen. •Der gelbe Hut ist positiv und optimistisch, macht Mut und sucht nach den Vorteilen und Chancen. •Der grüne ist der Hut der Kreativität. Er sucht nach Ideen, Alternativen und Möglichkeiten und will sich nicht zu früh festlegen. •Der blaue symbolisiert den Überblick. Er steht für Disziplin und Regeln und sorgt dafür, dass Zwischenergebnisse festgehalten werden.

Sechs Techniken, mit denen sich die Kreativität fördern lässt: 1. Methode 653 2. Walt Disney Methode 3. Die sechs Denkhüte 4. Umkehrmethode 5. Clustering 6. Mindmap

zuhalten, ohne sie zu zensieren. Beim Betrachten des Clusters, das ähnlich wie ein Spinnennetz aussieht, werden rasch Gedankenketten und Themen, die zusammenhängen, sichtbar.

Mind Map Ist eine von Tony Buzan entwickelte grafische Darstellung, die beide Gehirnhälften miteinander verbindet. Auf einem Blatt Papier im Querformat wird in die Mitte ein prägnantes Bild gezeichnet, das das Hauptthema darstellt. Man kann auch ein Schlüsselwort in die Mitte schreiben. Vom zentralen Bild ausgehend wird für jeden Unterpunkt eine Linie gezeichnet. Auf diese Linien werden in Druckbuchstaben die einzelnen Schlüsselwörter zu den Unterpunkten geschrieben. Von den eingezeichneten Linien können wiederum Linien ausgehen, auf denen die Hauptgedanken weiter untergliedert werden. Es ist hilfreich, unterschiedliche Farben und Symbole, Pfeile, Fragezeichen, geometrische Figuren zu benutzen. Mind Map eignet sich, um Vorträge oder Aufsätze vorzubereiten.

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Kreativität ist harte Arbeit von Nikolas Westerhoff - Süddeutsche Zeitung

Schöpferkraft lässt sich nicht messen, erlernen oder trainieren. Sie hängt von Beharrlichkeit und vom Zufall ab. Selbst Gruppen-Brainstorming ist wenig effektiv Seit mehr als einem halben Jahrhundert erforschen Psychologen die menschliche Kreativität. Ihre bisherige Bilanz fällt ernüchternd aus: Kreativität lässt sich nicht zuverlässig messen und ist kaum trainierbar. Ob ein Mensch kreativ ist oder nicht, hängt stark von Situationen und Zufällen ab. Kreative Menschen sind ziemlich normal - sie gelten als fleißig, verträglich, gesellig. Die typische Kreativitätspersönlichkeit ist genauso ein Mythos wie fünf weitere Vorurteile zum Thema Kreativität. Es ist dringend an der Zeit sie zu entzaubern.

Kreativitätstechniken wie Gruppen-Brainstorming sind wenig effektiv

„(...)Menschen glauben zwar, dass sie in der Gruppe mehr Ideen produzieren, also kreativer und einfallsreicher sind, doch das stimmt nicht (...) Gruppen erzeugten zwischen 20 und 50 Prozent weniger Ideen als einzeln nachdenkende Menschen. „Und dieser Produktivitätsverlust wird nicht durch eine höhere Qualität der Ideen ausgeglichen (...)“ Wolfgang Stroebe, Universität Utrecht

ranten verbessert werden kann. Dabei zeigte sich: Gruppen erzeugten zwischen 20 und 50 Prozent weniger Ideen als einzeln nachdenkende Menschen. "Und dieser Produktivitäts-

Hat Kollege Meier bessere Ideen als ich? Hinzu kommt die Sorge, etwas Dummes zu sagen. "In Gegenwart des Chefs", sagt Stroebe, "trauen sich viele Menschen beim Brainstorming nicht, ihre Einfälle kundzutun."

Äußere jeden Einfall, der dir durch den Kopf schießt - auch wenn er unsinnig erscheint! Lass deinen Ideen freien Lauf! Das sind die Regeln beim berüchtigten Gruppen-Brainstorming. Seit sich das der Werbefachmann Alex Osborn vor mehr als 50 Jahren ausgedacht hat, betreiben Unternehmen, PR-Agenturen und Think Tanks fleißig Brainstorming. Doch so populär die Methode auch ist, sie ist nicht sonderlich effektiv. "Die Menschen glauben zwar, dass sie in der Gruppe mehr Ideen produzieren, also kreativer und einfallsreicher sind, doch das stimmt nicht", sagt der Sozialpsychologe Wolfgang Stroebe von der Universität im niederländischen Utrecht. In seinen Brainstorming-Experimenten forderte er Probanden auf, sich kreative Lösungen für ökologische oder soziale Probleme auszudenken. Die Versuchspersonen mussten Vorschläge machen, wie sich Energie einsparen lässt oder wie das Zusammenleben von Deutschen und Mig-

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© Marcus Stark/ pixelio.de verlust wird nicht durch eine höhere Qualität der Ideen ausgeglichen", sagt Stroebe. Vor allem in Unternehmen mit strenger Hierarchie beäugen sich die "Brainstormer" skeptisch:

Das Hauptproblem aber sind die Wartepausen, in denen der Einzelne nicht selbst reden kann. "Die Zeit des Zuhörens ist tote Zeit", so Stroebe. Die Teilnehmer seien damit beschäftigt,

sich ihre Einfälle zu merken - das blockiere sie gedanklich. Nach Ansicht von Psychologen ist es deshalb am besten, Menschen erst einmal für sich alleine Ideen entwickeln zu lassen. Danach könnten sie sich mit anderen austauschen.

Kreativität ist nicht messbar Intelligenztests gibt es viele. Mit einigen lassen sich berufliche und schulische Leistungen gut vorhersagen. Trotz aller Kritik haben sich diese Tests einigermaßen bewährt. Intelligenz, so scheint es, ist messbar; Kreativität dagegen nicht. „Wir haben verschiedene Tests bei Kindern eingesetzt, aber die Ergebnisse waren jeweils sehr unterschiedlich“, sagt Ernst Hany, Persönlichkeitspsychologe an der Universität Erfurt. „Ein und dasselbe Kind hatte mal sehr hohe und mal sehr niedrige Kreativitätswerte.“ Jeder Test misst offenbar etwas andere Eigenschaften. Kreativität ist folglich kein sonderlich stabiles Merkmal. Wer heute viele Einfälle hat, dem fällt morgen gar nichts ein. „Deshalb bin ich skeptisch, was die Aussagekraft einzelner Kreativitätstests angeht“, sagt der Sozialpsychologe Jens Förster von der Universität Amsterdam. Auch die Intelligenz eines Menschen sagt wenig über sein kreatives Potential aus. Bei durchschnittlich begabten Menschen hängen Kreativität und Intelligenzwerte zwar relativ eng zusammen. „Bei hochintelligenten ist das aber nicht so. Sie können sehr kreativ sein oder eben nur durchschnittlich kreativ“, sagt Hany. Ob jemand eines Tages ein großer Lyriker oder ein begnadeter Physiker wird, können Wissenschaftler nicht prognostizieren. Die Intelligenz eines Menschen ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für kreative Spitzenleistungen. Den Kreativitätsforschern fehlt es bis heute an geeigneten Messinstrumenten. Das liegt daran, dass Kreativität ein schillerndes, schwer bestimmba-

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res Phänomen ist. „Letztlich“, sagt Hany, „lässt sich nicht eindeutig sagen, ob eine Leistung kreativ ist oder nicht.“ Im Grunde entscheidet der Konsument darüber, ob ein neues Buch oder ein neues Haushaltsgerät als originell oder innovativ gilt.

Ziel dieser Technik ist es, das Vertraute zu verfremden. Wer einen originellen Tisch entwerfen muss, der könnte an eine Schlange denken und sich fragen: Wie müsste ein Tisch aussehen, der sich häutet?

Kreativität ist kaum zu trainieren

In psychischen Krisen sind Menschen nicht besonders kreativ

Es gibt Dutzende Ratgeber, die behaupten, Kreativität lasse sich erlernen. Die Zahl angeblich kreativitätsfördernder Techniken ist hoch. Zunächst wurden Trainings entwickelt, die das divergente Denken schulen sollten, also die Fähigkeit, ungewöhnliche Schlüsse zu ziehen. Dann wurden Brainstorming-Methoden populär. Dahinter stand der Gedanke: Wenn Menschen viele Ideen produzieren, dann ist darunter irgendwann auch eine gute. Schließlich wurde versucht, die Menschen zu systematischen Problemlösern zu machen. „All diese Methoden haben jedoch nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht“, sagt der Persönlichkeitspsychologe Ernst Hany. „Kreativität ist nur sehr bedingt trainierbar.“ Ein Klassiker unter den Kreativitätsaufgaben ist der Ziegelstein-Test, bei dem es darum geht, so viele originelle Verwendungszwecke für einen Ziegelstein zu finden wie nur irgend möglich. Natürlich gelingt es, Menschen so zu trainieren, dass sie den Ziegelstein-Test mit Bravour meistern. Aber deshalb sind sie noch lange nicht kreativer geworden. Woran es hapert, ist der Transfer. „Das Erlernte lässt sich nur schwer auf andere Situationen übertragen“, sagt Hany. Es gibt kein Wundermittel, das einen Langweiler in ein kreatives Genie verwandelt. Soviel ist klar. Und doch ist es möglich, seine Kreativität zumindest ein wenig zu steigern. Nach Auffassung von Kreativitätsforschern sind all jene Techniken sinnvoll, mit denen wir neue Denkstrategien trainieren. Um das zu erreichen, müssen wir bereit sein, Dinge miteinander zu kombinieren, die eigentlich nicht zusammen passen. Das Credo lautet: Denk zusammen, was nicht zusammen gehört. Geht es beispielsweise um die Frage, wie sich die Innenräume eines Supermarktes neu gestalten lassen, dann sollte man den Supermarkt gedanklich mit einer Behörde, einem Schwimmbad oder einem Museum vergleichen und sich fragen: Welche Elemente eines Museums oder einer Behörde lassen sich auf einen Supermarkt übertragen?

Die Lyrikerin Ingeborg Bachmann schrieb ihre schönsten Gedichte in Phasen seelischer Verzweiflung. Johann Wolfgang Goethe verfasste seinen „Werther“, als er unter Liebeskummer litt. Der Gitarrist Eric Clapton widmete den Song „Tears in Heaven“ seinem verstorbenen Sohn. Prominente Beispiele erwecken den Eindruck, als wären Menschen in Lebenskrisen besonders kreativ. Doch das ist nicht der Fall. Der Psychologe Edward Hirt von der Indiana University Bloomington fand unlängst heraus, dass gut gelaunte Menschen kreativer denken als „Miesepeter“. Er versetzte seine Probanden wahlweise in eine positive, neutrale oder negative Stimmung, indem er ihnen lustige oder traurige Kurzfilme vorführte. Danach testete er ihren Einfallsreichtum. Dabei zeigte sich: Je besser die Laune, desto flexibler das Denken (Journal of Personality and Social Psychology, Bd.94, S.214, 2008). Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangte auch der Sozialpsychologe Jens Förster. In einem seiner Experimente mussten sich Probanden originelle Überschriften für Cartoons ausdenken. Waren sie positiv gestimmt, so gelang ihnen das besser als mit schlechter Laune.

Doch die einfache Losung, dass gute Laune kreativ macht, ist nach Försters Ansicht auch falsch. „Geht es darum, eine gute Lösung für ein analytisches Problem zu finden, etwa für eine mathematische Gleichung, dann ist eine positive Stimmung keineswegs hilfreich“, sagt Förster. Je analytischer ein Problem ist, desto wichtiger ist es, den Fokus der Aufmerksamkeit eng zu halten und sich ganz auf die Sache zu konzentrieren. „Negative Stimmung begünstigt diese kognitive Engführung.“ Wer jedoch ein Bild malen will oder einen Song komponieren, der sollte seine Gedanken schweifen lassen. Und das gelingt bei guter Laune nun mal besser.

Kreative können nicht erklären, wie sie zu ihren Einfällen kommen Neigen Genies zum Wahnsinn? Die These ist populär, aber Psychologen haben sie längst widerlegt. Kreative Menschen sind weder besonders neurotisch noch besonders unglücklich, wie unter anderem Mihaly Csikszentmihalyi von der Universität Chicago gezeigt hat. Vielmehr sind sie häufig optimistisch eingestellt, selbstsicher und in ihrem Denken flexibel. „Das Bild vom weltabgewandten Eigenbrötler, der seine Umwelt tyrannisieren muss, um erfolgreich zu sein, trifft nur ganz selten zu“, sagt der Erfurter Persönlichkeitspsychologe Hany. Die psychologische Forschung hat sich lange Zeit darauf konzentriert, die Persönlichkeit von Kreativen zu erforschen. „Dabei ist nicht so viel herausgekommen, wie man sich gewünscht hätte“, sagt Förster. Seine Studien legen den Schluss nahe, dass es bei kreativen Leistungen weniger auf die Person ankommt als auf die

„(...) Fragt man Kreative, wann und wie sie zu ihren Ideen gelangen, dann erhält man häufig die Antwort: Es war ein Geistesblitz. Damit lässt sich natürlich wenig anfangen. „Kreative können nicht zuverlässig darüber Auskunft geben, wie sie auf einen neuen oder innovativen Gedanken gekommen sind“, sagt Hany. Häufig erwecken sie den Eindruck, als sei ihnen eine geniale Idee spontan gekommen. „Dass vor einem vermeintlich spontanen Einfall viele Jahre harter und konsequenter Arbeit lagen, wird dann gerne vergessen. (...)“

Situation, in der jemand malt, schreibt oder philosophiert. „Manche Umgebungen stimulieren, andere nicht“, sagt Förster. Fragt man Kreative, wann und wie sie zu ihren Ideen gelangen, dann erhält man häufig die Antwort: Es war ein Geistesblitz. Damit lässt sich natürlich wenig anfangen. „Kreative können nicht zuverlässig darüber Auskunft geben, wie sie auf einen neuen oder innovativen Gedanken gekommen sind“, sagt Hany. Häufig erwecken sie den Eindruck, als sei ihnen eine geniale Idee spontan gekommen. „Dass vor einem vermeintlich spontanen Einfall viele Jahre harter und konsequenter Arbeit lagen, wird dann gerne vergessen.“ Die Wahrheit ist: Kreative Köpfe sind echte Malocher, die beharrlich an ihrem Projekt festhalten; die über Jahre eine Vision verfolgen; die nicht aufgeben, obwohl andere sie belächeln oder verspotten. Ihr Geistesblitz ist das Ergebnis harter Arbeit. „Kreativität“, sagt Ernst Hany, „ist mehr als nur ein Aha-Erlebnis“. Viele Kreative kommen auf ihre Einfälle nicht am Schreibtisch, sondern in den Bergen, in der Kneipe oder bei einem Spaziergang. So berichtet der Physiker Freeman Dyson, dass er sich über Wochen in ein mathematisches Problem verbissen habe. Er wollte die Lösung erzwingen. Doch erst als er sich entschieden habe, nicht mehr nach einer Lösung zu suchen, sei ihm eine eingefallen - und zwar mitten in der Nacht im Bus. Ähnliche Äußerungen finden sich auch in den Biografien von Musikern oder Schriftstellern. Deshalb empfehlen Kreativitätstrainer, sich von dem gedanklichen Problem zu lösen und einer monotonen Tätigkeit nachzugehen wie Autofahren, Bügeln oder Gemüseschneiden. Dadurch werde das Gehirn abgelenkt und könne nebenbei nach einer kreativen Lösung suchen. Harte wissenschaftliche Belege für diesen Ratschlag fehlen aber bislang. Fleiß, fachliche Expertise, Neugier und Offenheit - das sind die wichtigsten Voraussetzungen für kreatives Handeln. „Ob eine gute Idee entsteht, hängt aber auch vom Zufall ab“, sagt Hany. Und den Zufall kann man nur bedingt steuern. Alles, was man machen kann, ist, sich ein kreatives Umfeld zu suchen. „Wer im Labor eines Nobelpreisträgers forscht“, so der Persönlichkeitspsychologe, „der erhöht die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal auf einen außergewöhnlichen Gedanken zu kommen und Nobelpreisträger zu werden.“

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Tutorensystem Garching von Miriam Spillmann 230 Studenten zu Tutoren ausgebildet werden und über 3000 Erst- und Zweitsemestern wichtige Soft Skills vermittelt und den Studieneinstieg erleichtert werden. Seit dem Wintersemester 2008/2009 ist das Fach „Soft Skills für Ingenieure“ für Bachelorund Masterstudenten verpflichtend. Im Tutorensystem Garching können die hierfür benötigten Credits als Tutee oder Tutor erworben werden. An der Fakultät für Maschinenwesen ist das Tutorensystem Garching inzwischen ein fester Bestandteil des Lehrangebots geworden.

Organisation des Tutorensystems

Organisation des Tutorensystems „Das Tutorensystem Garching ist ein Programm der Fakultät für Maschinenwesen mit der Zielsetzung, jungen Ingenieuren ergänzend zu den fachlichen Lehrinhalten der Hochschule methodische und soziale Kompetenzen zu vermitteln.“ Dies ist ein Auszug aus dem Zeugnis, das jeder Tutor nach seiner einjährigen Tätigkeit beim Tutorensystem Garching erhält und spiegelt den Grundsatz des Programms wider: Neben der fachlichen Ausbildung während des Studiums werden hier darüber hinaus „berufsorientierte Zusatzqualifikationen“ vermittelt.

Entstehungsgeschichte

Das Tutorensystem Garching ging 1995 aus dem Arbeitskreis „Neue Lehre“ der Fakultät Maschinenwesen hervor. Die Professoren, Assistenten und Studenten des Arbeitskreises, wollten eine Verbesserung der Ingenieurausbildung vor allem im Grundstudium erreichen. Im Wintersemester 1996/97 wurde das Tutorensystem erstmals als Pilotprojekt angeboten. Grund für die Erschaffung eines derartigen Projektes war die Kritik der Industrie, dass Hochschulabsolventen zwar sehr gute fachliche Kompetenzen besitzen, Sozial- und Methodenkompetenz jedoch nichtausreichend

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entwickelt sind. Diese sind im heutigen Berufsalltag des Ingenieurs unbedingt notwendig, da es zu seinen Aufgaben gehört, Ergebnisse zu präsentieren und Diskussionen zu moderieren und dabei die Umgangsformen zu beachten. Durch die Initiierung des Tutorensystems sollte dieser Missstand behoben werden. Mit 7 ausgewählten Tutoren und 60 Erstsemestern, die aus 265 Bewerbern von insgesamt 325 Erstsemestern ausgelost wurden, ging das Programm in die erste Runde. Bereits im folgenden Wintersemester stieg die Anzahl der Tutoren auf 20 an. In den Jahren 1997-2007 betreuten jedes Jahr 16 bis 20 Tutoren je eine Tutorgruppe von 12-16 Studienanfängern. Zur Koordinierung und Erweiterung des Tutorensystems und zur intensiveren Begleitung der Tutoren bei ihrer Arbeit wurde 2007 Magister Pädagogin Duygu Brandstetter angestellt. Im Sommersemester 2008 startete das Programm zum ersten Mal auch im Sommersemester. So bekommen Studenten im 2. Semester. die aufgrund der großen Nachfrage im 1. Semester keinen Platz bekommen haben auch die Chance teilzunehmen. Die zwei Tutorjahrgänge laufen parallel und um ein Semester versetzt. Durch das System konnten so bisher über

Das Erlernen von Soft Skills findet im Tutorensystem Garching auf zwei verschiedenen Ebenen statt: Die Tutoren werden auf insgesamt drei mehrtägigen Seminaren von professionellen Trainern ausgebildet und geben ihr Wissen dann während den wöchentlich stattfindenden Tutorstunden an „ihre Erstsemester“, die sogenannten Tutees, weiter. Die Tu-

toren sind Studenten ab dem fünften Fachsemester. Schwerpunkte der Ausbildung während der Seminare, die außerhalb der Universität stattfinden, werden auf folgende Themen gesetzt: - Präsentation und Moderation - Rhetorik - Zeit- und Stressmanagement - Konfliktmanagement - Kommunikation - Gruppenarbeit/Gruppendynamik - Motivation und Ziele - Kreativitätstechniken - Projektmanagement Die theoretischen Inhalte werden in Gruppenarbeiten vertieft und diskutiert und durch praktische Übungen und Spiele nachhaltig eingeübt. Auch die Weitergabe der Inhalte an die Tutees wird hier bereits besprochen. Die Lehrgänge für die Tutoren finden außerhalb der Universität statt, sodass die Studenten abends die Gelegenheit haben, sich näher kennen zu lernen

Tutorenausbildung Team SoSe10

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Sommersemester 2010

und innerhalb weniger Tage zu einem richtigen Team zusammenwachsen können. Sie werden das ganze Jahr über zudem von zwei Assistenten des Lehrstuhls für Produktentwicklung und von der Koordinatorin Duygu Brandstetter betreut. Zu den Aufgaben der Tutoren gehört es jedoch nicht nur, Soft Skills an Studienanfänger weiterzugeben und diesen den Studieneinstieg zu erleichtern, sondern sie tragen auch dazu bei, dass sich das Tutorensystem so weit wie möglich selbst organisiert und verwaltet. Dazu werden sie in die Ressorts TUTORpräsentiert, TUTORkonstruiert oder TUTORforscht, TUTORkontaktiert und TUTORsucht eingeteilt und treffen sich einmal wöchentlich alle zusammen mit den Betreuern um sich zu koordinieren. In der Ressortarbeit werden z. B. die Bewerbungen der Tutees und Tutoren für das nächste Semester gemanagt oder die Vortragsreihe „Ingenieure in der Praxis“ sowie das alljährliche Alumni Treffen für ehemalige Tutor- und LEAD-Teilnehmer und der Konstruktionswettbewerb organisiert.

Das erste Tutor-Semester

Während des ersten Tutor-Semesters treffen sich die Tutorgruppen aus 1215 Tutees und dem Tutor einmal wöchentlich für 90 Minuten. Die Tutoren geben dabei ihr Wissen weiter, das sie in den ersten beiden Seminaren

erworben haben. Der Tutor bekommt dadurch wichtige Praxiserfahrung im Präsentieren, Leiten von Gruppen und Teambuilding und die Tutees erwerben unentbehrliche Kompetenzen für ihr späteres Berufsleben. Das interaktive Erarbeiten der Lerninhalte durch Gruppenarbeit ermöglicht, dass nicht nur theoretisches Wissen angehäuft, sondern auch unmittelbar eingeübt und damit verfestigt wird. Zudem erhalten die Studienanfänger von ihrem Tutor Tipps für ihr Studium an der TUM, die gerade in den ersten Wochen an der Uni und vor den ersten Prüfungen sehr wertvoll sind. Bereits während des ersten Semesters werden von den Tutoren kleine Konstruktionswettbewerbe, wie z.B. der Eierflugwettbewerb organisiert, bei denen mehrere Tutorgruppen gegeneinander antreten. In einer vorgegebenen Zeit muss dabei eine Konstruktion mit gegebenem Material (Flipchartpapier, Luftballons, Paketschnur) angefertigt werden, die ein rohes Ei bei Abwurf aus dem dritten Stock sicher auf den Boden bringt. Hierbei können die Tutees zum ersten Mal ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Jeder Tutee hält während dieses Semesters außerdem ein 5 bis 10-minütiges Referat während einer Tutorstunde. Dadurch werden die Präsentations- und Rhetorikeigenschaften verbessert und die Gruppe übt sich in der anschließen-

den Diskussionsrunde im Geben und Annehmen von Feedback. Seit 2008 ist dieses Referat der benötigte Leistungsnachweis, um die Credits für das Fach „Soft Skills I“ zu erhalten.

Das Projektsemester

Im zweiten Tutor-Semester sollen die in den Tutorstunden erworbenen Fähigkeiten bei einer Projektarbeit angewendet und vertieft werden. Die Tutorgruppen nehmen an einem der beiden Wettbewerbe TUTORkonstruiert oder TUTORforscht teil, je nachdem ob sie im Winter- oder im Sommersemester mit dem Programm begonnen haben. Bei TUTORkonstruiert wird von den Tutees ein Prototyp entwickelt, der eine bestimmte Aufgabe lösen soll, bei TUTORforscht ist die Aufgabenstellung freier. Es wird nur ein Thema vorgegeben, zu dem ein innovatives Produkt entwickelt werden soll. Die Gruppen haben jeweils ein Budget von 150 Euro. Der Anstoß des Projekts erfolgt durch eine KickoffVeranstaltung, in dem der Tutor zum letzten Mal eine leitende Rolle in der Gruppe übernimmt. Danach übernehmen Projekt- und Teamleiter, Konstruktionsleiter, Budgetbeauftragter und Protokollführer die Verantwortung für ihre Bereiche. Die Tutoren stehen ihren Tutees nun nur noch als Coach unterstützend zur Seite. Auf

diese Aufgabe werden die Tutoren auf ihrem dritten Seminar, das direkt vor dem Projektsemester stattfindet, speziell vorbereitet. Gemeinsame Treffen, dazu benötigte Räumlichkeiten, Werkstätten zum Bau des Prototypen, Ideenfindung, Materialbeschaffung und Protokollführung werden nun eigenverantwortlich von den Tutorgruppen erledigt. Während sich die Tutees um die Entwicklung ihres Prototypen kümmern, konzentrieren sich die Tutoren auf die Vorbereitung des Wettbewerbs: Jurymitglieder werden angeworben, Sponsoren für Aufbauten und Preise gesucht, technische Geräte wie Soundanlage und Beamer organisiert und der gesamte Ablauf und die Moderation des Wettbewerbs abgestimmt. Dies ist nur durch eine funktionierende Teamarbeit und Arbeitsteilung möglich. Der Tag des Wettbewerbes stellt sowohl für die Tutorgruppen, die hier ihre Arbeit des letzten Semesters präsentieren können, als auch für das Tutorenteam den Abschluss und zugleich den Höhepunkt des Tutor-Jahres dar. Hier wird sichtbar, was die Studenten während den letzten beiden Semestern gelernt haben. Durch die Teilnahme am Konstruktionswettbewerb erhalten die Tutees ihre Credits im Bereich „Soft Skills II“.

TUstrong von Annika Länger

Infobox Pünktlich zum Ende der Gruppenphase der Fifa Fußball Weltmeisterschaft wird auch der Hof 1 des Fakultätsgebäudes Maschinenwesen zur Arena. Am Tag der Studenten wird Wettkampfstimmung herrschen, wenn jedes Team seine eigene Konstruktion anfeuert. Denn dann findet der Konstruktionswettbewerb des Tutorensystem Garchings statt. Der diesjährige Wettbewerb hat das Spiel „Tauziehen“ zum Thema und wartet so mit einer absoluten Neuheit auf. Zum ersten Mal in der Geschichte von Tutor wird der Wettkampf in 1-zu-1 Duellen entschieden. Von der Gruppenphase mit vier Gruppen a vier teilnehmenden Teams geht es in die Finalphase mit K.o. - System. Wer wird am Ende der stärkste sein? Dabei ist nicht nur pure Kraft gefordert, sondern auch Köpfchen, um die Aufgabe zu erfüllen. Denn ein großer Reibungskoeffizient des eigenen Gefährtes ist sicherlich von Vorteil. Wie jedes Jahr bietet der Wettbewerb auch für Teams, die nicht am Tutorensystem teilnehmen, die Möglichkeit zur Teilnahme am Wettbewerb. Bei Interesse findet ihr die ausführlichen Regeln und aktuelle Informationen ab dem 01. April 2010 unter www.tutor.mw.tum.de 9


Zündschlüssel

Tutorensystem Garching von Flavius Chiriac, Miriam Spillmann, Max Hörmann

Die www´s der Tutorenausbildung- mehr als das world wide web

Die drei Ws werden in der Tutorenausbildung ganz groß geschrieben. Doch bei diesen W's handelt es sich weder um das World Wide Web, noch um Werkzeug, Werkstoff, Welle oder Wissen, Wille, Wagemut. Der Alltag eines Maschinenbauers ist geprägt von Problemen, die es zu lösen gilt. Meistens sind es Probleme technischer Art- möchte man meinen. Doch die erfolgreiche Lösung eines technischen Problems scheitert meist nicht an zu wenig technischem KnowHow. Durch die ständig komplexer werdenden Produkte kommt es immer mehr darauf an, das Wissen von mehreren Ingenieuren zu verknüpfen. Teamwork ist gefragt. Doch genau hier finden sich dann oft diese unlösbaren Probleme des Ingenieurs- im Umgang mit den Anderen. In einem Team ist eine funktionierende Kommunikation und Feedback unbedingt notwendig. Doch Wie mache ich das? Und Wo kann ich das lernen?

„Willkommen beim Tutorsystem Garching!“ Wertschätzung ist ein sehr selten verwendeter Begriff im täglichen Leben, doch bei TUTOR wird er groß geschrieben, was wir vom ersten

Treffen an spürten. Das Wort selbst wurde dann zum ersten Mal von unseren Trainern Manfred Lang und Philipp Rubner in den Mund genommen. „Wenn man in so einer großen Gruppe regelmäßig arbeitet, dann ist die gegenseitige Wertschätzung die Grundhaltung, um erfolgreich gemeinsam Projekte durchzuführen“ - das klang und klingt immer noch einleuchtend. Denn schließlich war es unsere Aufgabe, als Leiter einer Gruppe von Erstsemestern dafür zu sorgen, dass unsere „Tutee-Teams“ anstehende Projekte, wie TUTORkonstruiert im Sommersemester bewältigen können.

Vier Seiten einer Nachricht und Ziele SMART formulieren So öffneten die Seminarleiter uns Tutoren vier Augen und Ohren, zeigten uns wie Ziele SMART gesetzt werden und worauf wir bei der Kommunikation und Gruppendynamik achten sollten. Die Wahrnehmung unserer Umwelt hat sich dementsprechend verändert und erweitert.Nach den insgesamt sieben Seminartagen vor Semesterbeginn fühlten wir uns fit für unsere ersten Tutorstunden. Doch nicht zuletzt sind wir 15 Tutoren auch zu einem richtig guten Team, das einander blind vertraut, zusammengewachsen. Zwei Wochen später: Perspektivenund Rollenwechsel. Wir Tutoren standen nun zum ersten Mal vor „unserer“ Gruppe mit 12-14 Tutees. Trotz der guten Vorbereitung waren wir jetzt auf einmal alle aufgeregt: Wie würden wir das meistern? Worauf sollten wir am meisten achten? Was ist wenn...?! Doch eines war uns klar: Wenn wir mit Wertschätzung an die Sache herangehen, wird´s schon klappen. Natürlich half uns auch die Neugier und Lernbereitschaft der Tutees, die sich ja freiwillig für das Tutorensystem entschieden hatten. Mit ihnen machte es immer wieder Spaß, eine Stunde mit einem WUP (Warming Up Play)

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Bilder: Tutorenausbildung Team WiSe09/10 zu beginnen, gemeinsam die „richtige“ Formulierung von Zielen zu erarbeiten oder das 4-Faktoren-Modell zu diskutieren. Dabei achteten wir sehr darauf, dass die Tutees ihr theoretisch erworbenes Wissen sofort praktisch umsetzen konnten, z.B. durch kleine Spiele oder Problemlöseaufgaben, um das Erlernte nachhaltig zu verfestigen.

Die Tutorstunden Die 12 bis 14 Tutorstunden im Wintersemester hatten natürlich eine Wirkung: die erarbeiteten Modelle und Lerntechniken halfen den Tutees dabei, ihren Studienalltag zu meistern. Durch die Arbeit in kleinen Gruppen konnten sie der Anonymität der großen Vorlesungen zumindest 90 Minuten pro Woche entfliehen. Im Tutorensystem Garching hat jeder Tutee einen Namen und nicht nur eine Nummer. Da es für jeden Ingenieur sehr wichtig ist, seine Ergebnisse ansprechend zu präsentieren, durfte das jeder Erstsemester mit einem Referat während einer Tutorstunde üben und bekam danach Feedback von anderen Tutees und seinem Tutor. Gleichzeitig war das eine wichtige Übung für beide Seiten um Feedback zu geben (was habe ich wahrgenommen? Wie hat es auf mich gewirkt? Welche Verbesserungsvorschläge habe ich?) und anzunehmen (welche Aspekte will

ich annehmen? Was passt eher nicht zu mir?). Und genau das sind nun die www´s in der Tutorenausbildung: die Feedbackregeln! Sehr schnell lernten die Tutees dass Feedback kein per-

sönlicher Angriff oder nur negative Kritik ist, sondern dass es eine Chance ist, um zu lernen, sich zu verbessern und zu wachsen!

TUTORkonstruiert Beim Konstruktionswettbewerb im Juli wird sich zeigen, wie gut die Tutees das Gelernte umsetzen können. Im Sommersemester sind sie bei der Organisation der Treffen und dem Bau ihres Prototypen auf sich allein gestellt. Wir Tutoren werden ihnen nun als Coach unterstützend zur Seite stehen. Sicher auch für uns keine leichte Aufgabe, da wir gerade bei der Konstruktion vielleicht die ein oder andere gute Idee haben, die wir dann aber für uns behalten müssen. Als Letztes können wir dazu nur noch einen Wunsch an die Tutees äußern: Wendet das Gelernte an, geht wertschätzend miteinander um, dann werdet ihr sicher viel Spaß beim Konstruieren und Fertigen haben und es wird ein spannender Wettbewerb! Unser erstes Semester als Tutor lässt sich also folgendermaßen zusammenfassen: Unsere Wahrnehmung hat sich, obwohl sie bei jedem sehr unterschiedlich ist, bei allen stark verändert, mit der Wirkung, dass wir vielen Dingen, auch außerhalb der Uni jetzt offener gegenüberstehen. Unser Wunsch: Dass wir auch nächstes Semester wieder genau so viel Spaß haben werden, wie im letzten und dass das Tutorensystem Garching weiterhin vielen Studenten die Erfahrungen, die wir gerade machen ermöglicht.

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TUTOR - LEAD Kolloquium Ankündigung

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TUTORforscht 2010 von Eva-Maria Meindl - Tutorensystem Garching

Simplify your life – Konstruiere dir dein Leben leichter

Simplfy your life war das Motto des diesjährigen TUTORforscht Innovationswettbewerbs. Wie vereinfache ich mir mein Leben? Eine innovative Idee musste gefunden werden. Vor diesem Problem standen Maschinenbaustudenten aus dem dritten Semester, die am Programm des Tutorensystem Garching teilnahmen. Während der Vorlesungszeit galt es nun in nur einem Semester eine innovative Idee in ein Konzept umzuwandeln, sie in einem funktionierenden Prototyp umzusetzen und sie schließlich mit einer überzeugenden Präsentation der Jury vorzustellen.

Tag des Wettbewerbs

Den ersten Platz im Wettbewerb belegte das Team die Herren der Töpfe mit dem Produkt „ÜFO“ Bei der Entwicklung waren 11 Tutees (Bachelor 2. Semester) beteiligt

Am 04. Februar 2010, dem Tag des Wettbewerbs, war es dann soweit. Die Studenten stellten sich der Herausforderung ihr Produkt der fachkundigen Jury bestehend aus Professor Dr. Klaus Bengler, Ordinarius des Lehrstuhls für Ergonomie, Herr Dr. Robert Hilbing, Vertreter des diesjährigen Sponsors Voith aus Heidenheim, Herr David Hellenbrand, wissenschaftlicher Mitarbeiter vom Lehrstuhl für Produktentwicklung und Frau Jakubowski, Studentin der Fakultät für Maschinenwesen (ehemalige Tutorin im Tutorensystem Garching) und nicht zuletzt allen Zuschauern unter Beweis zu stellen. Die Ergebnisse waren zehn innovative Produkte - eine Leistung, auf die jede Gruppe stolz sein kann. Die Produktpalette reichte dabei vom Überlaufschutz für Kochtöpfe, einer hörsaalgerechten Unitasche bis hin zu einem Brotaufstrich-Helfer. Mit ihrer Idee eines Überlaufschutzes für Kochtöpfe, deren Prototyp bereits ein beinahe marktreifes Produkt war, hat das Team „Die Herren der Töpfe“ den ersten Platz erhalten. Der Wettbewerb war gleichermaßen ein Erfolg für die Tutees wie auch für die Tutoren und ein schöner Abschluss für ein Jahr bei TUTOR.

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TUTORview Bekanntlich sagen Bilder mehr als Worte - deshalb hier ein paar Eindrücke vom letzten TUTORforscht Wettbewerb

Der Skirptenautomat Viel Applaus gab es von Studierenden bei der Präsentation des Skriptenautomaten. Eine Idee ganz nach dem Motto „Simplfy your life“. Tutor des Teams war Master Student Jörg Rosenkranz.

Keycard

Buttler

mit diesem Produkt sind Ihre Schlüssel

wenns schnell gehen muss, eine Brot-

stets aufgeräumt und leicht zu finden

schmierhilfe

Hörsaalgerechte Unitasche

Der Fahrradgrill

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Projektmanagement im WiSe0910 von Benedikt Lüning (ORSO3000)

Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften

Wie das Projektmanagement-Seminar, ein Hochschulpraktikum im Maschinenwesen, aussieht und welche Soft Skill-Inhalte dort vermittelt werden, wurde in der Oktoberausgabe 2009 schon ausführlich beschrieben. Studierende bearbeiten dort Projekte aus der Forschung oder allgemeine Projekte der Universität, um das Projektmanagement und seit vergangenem Wintersemester auch Soft Skills zu erlernen und praktisch zu üben. Doch wie erlebt ein Student dieses Praktikum? Dieser Artikel wurde von einem Studenten geschrieben, der das Seminar besuchte: Da waren wir, unser Team aus sieben Studenten. Die Aufgabenstellung unseres Projekts hörte sich zunächst sehr einfach an. „Erfassen Sie die Genauigkeit des Roboter-Laser-Systems der Laserzelle.“ Der von uns kalkulierte Aufgabenumfang umfasste rund 600 Stunden. Das hieß 85 Stunden für Recherche und Messung für jeden, das hört sich ja sehr leicht an. Doch bei dieser Arbeit gab es keinen Betreuer, der die Studenten auf den richtigen Pfad lenkt. Herr Hatwig als wissenschaftlicher Mitarbeiter am iwb, Seminarbetreuer und Auftraggeber für die Aufgabenstellung war in erster Linie an Ergeb-

nissen interessiert. Für die Planungen, wie wir zu den Ergebnissen kommen, waren wir selbst verantwortlich. Die erste Aufgabe für das Team lautete: Wer sind wir? Wie organisieren wir uns? So vergingen die ersten Wochen des Praktikums, während der Team-Name „ORSO3000“ (Optimierung-Roboter-Schneid-Optik) und der Teamleiter bestimmt wurden. Okay, jeder musste etwas Flexibilität und Teamgeist für die Abstimmung aufbringen. Sollten das etwa die Soft Skills sein, die alle von mir verlangen zu lernen? Jede Woche präsentierten wir im Seminar fortan unsere Fortschritte, erhielten hierfür viel konstruktive Kritik von den übrigen Teilnehmern und arbeiteten somit an unserer Präsentationsfähigkeit und Selbstdarstellung. Aber das machten wir ja nicht wegen den Soft Skills, sondern um eine gute Note zu erhalten! Nach längeren Diskussionen fand unser Team heraus, dass die üblichen Rund-Mails an alle oft nur für eine Person relevant waren und für die übrigen Teammitglieder „Spam“. Auch ein Moderator bei den Gruppentreffen konnte dazu beitragen ausufernde Diskussionen zu begrenzen. So führten wir Regeln ein, welche die Kommunikationsfähigkeit des Teams untereinander verbesserten. Aber das hatte ja nichts mit Soft Skills oder Team-Management zu tun. Wir wollten bloß nicht so viel Zeit damit verbringen, um unnütze Informationen lesen oder hören zu müssen. Um unsere Ziele zu erreichen, sollte

Team ORSO3000

das 3D-Scanning-Laser-Doppler-Vibrometer des iwb für die Messung der Robotergenauigkeit verwendet werden, doch niemand im Team konnte das komplizierte Gerät bedienen. So bauten wir Verbindungen zu einzelnen Mitarbeitern des iwb auf. Nennt man das Networking? Weihnachten rückte näher und endlich schaffte es unser ORSO3000 Team alle erforderlichen Personen für die große Messung zu mobilisieren. Diese erforderte viele Fachkräfte, die zusammenarbeiten mussten, und auch die Organisation war etwas kniffeliger als erwartet. Jeweils benötigten wir eine Person für die Bedienung des Roboters und der Lasersteuerung sowie einen Protokollanten. Das Vibrometer benötigte sogar zwischenzeitlich zwei Personen um es zu kalibrieren. Aber Organisationstalent ist ja kein Soft Skill, sondern so was lernt man nebenbei. Bei Abschluss des Projektes fragten wir uns dann, was unser Auftraggeber im Abschlussbericht lesen wollte? Die Zielorientierung ist schließlich wichtig, denn bei einer guten Darstellung der Berichtsergebnisse stimmt auch die Note. Es hat mich schon begeistert in einem so tollen Projekt mitzuarbeiten und den Nutzen als auch die Herausforderungen im Projektmanagement zu erfahren. Ich hatte mir jedoch vorge-

stellt, dass wir auch etwas über Soft Skills lernen würden… Aber lernten wir bei der Projektarbeit nicht im Team zu agieren, gar eines zu leiten, wendeten wir nicht bei jedem Treffen Präsentationstechniken an und gaben und erhielten Feedback, und erweiterten wir damit nicht unsere Kommunikationsfähigkeiten – und lernten wir nicht darüber hinaus Organisationsfähigkeit, Networking und Zielorientierung? Eines habe ich gelernt: Soft Skills lassen sich nicht theoretisch über Bücher vermitteln, egal wie fett man die Wörter druckt. Soft Skills lassen sich nur richtig erlernen, indem man sie auch anwendet. Für diese Lernerfahrung war das ProjektmanagementPraktikum am iwb genau das Richtige. von Benedikt Lüning (ORSO3000)

Infobox www.iwb.tum.de Dipl.-Ing. Andrea Reiter Andrea.Reiter@iwb.tum.de Tel.: +89.289.15538 15


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Voith Interview mit Dr. Robert Hilbing, Leiter Personalmarketing von Voith Paper Herr Dr. Hilbing, Sie haben das TutorForscht-Programm der Fakultät für Maschinenwesen (Technische Universität München) unterstützt. Was bewegt Sie, in Zeiten, in denen das Wort Krise häufig genutzt wird, hier zu investieren? Wir sind ein Unternehmen, dass sehr langfristig und nachhaltig denkt und agiert. Das hat uns in den letzten über 140 Jahren Erfolg gebracht, und es gibt keinen Grund, diese Einstellung zu revidieren. Und damit beantwortet sich die Frage fast schon von alleine. Die breite Ausbildung der Studierenden in Krisenzeiten zu vernachlässigen, ist das falsche Signal. Wir als Unternehmen benötigen die heutigen Studierenden ja um so mehr, je rauher das globale Umfeld wird, um Antworten in unserem Geschäftsfeld zu finden, die den zukünftigen Erfolg sicherstellen. Und neben dem fachlichen Knowhow sind gerade die Softskills für uns wichtig. Dass die Technische Universität München hier mit großem Engagement unterwegs ist, freut uns und findet unsere Unterstützung.

Sie finden hier eine hochinnovative Anlagentechnologie. Eine Mischung von Fasern und Wasser wird auf ein Sieb gebracht und dort entwässert, dann zwischen Filzen gepresst und anschließend über heißen Zylindern getrocknet. Und das auf Maschinen

mit über 11 Meter Breite, die - je nach Papierart - Produktionsgeschwindigkeiten von über 2000 m/min, also 120 km/h erreichen. Entscheidend für die zukünftigen Themenstellungen ist es jetzt, Papier herzustellen, das in Bezug auf die Ressourcennutzung optimiert ist: so wenig Primärenergie wie nötig verbrauchen, kaum Frischwasser nutzen und eine hohe Recyclingquote erreichen. Sie werden als

Jurymitglieder: TUTORforscht 2010

Was macht denn den besonde-

ren Reiz des Geschäftsfeldes aus, in dem Voith Paper unterwegs ist?

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Ingenieur dabei jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt, die Sie nur im Team lösen können. Und Sie arbeiten an einem Produkt, das ein sehr gutes Beispiel für nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen ist.

Wo liegen in den nächsten Jahren die Schwerpunkte bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter? Wir sind stets daran interessiert, in allen Bereichen sehr guten Nachwuchs in das Unternehmen zu holen. In den nächsten Jahren werden wir zusätzlich verstärkt unsere asiatischen Unternehmensstandorte ausbauen. Dazu benötigen wir Menschen, die etwa in China, Malaysia oder Indonesien aufgewachsen sind und gleichzeitig z.B. durch ein Studium in Deutschland zeigen, dass sie auch die europäische Kultur und Denkweise kennen und sich in ihr bewegen können. Diese Mittler zwischen Europa und Asien, die langfristig an unseren Standorten in Asien arbeiten, werden uns helfen, die erfolgreichen Aktivitäten beschleunigt voranzubringen und damit den aktuell wichtigsten Markt - nämlich Asien - auf unsere Kunden zugeschnitten bedienen zu können.

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„Wir haben uns bereits entschieden, auch den nächsten TutorForscht Wettbewerb wieder zu unterstĂźtzen, da wir Ăźberzeugt sind, dass dieses Programm fĂźr die Studierenden - und damit auch fĂźr uns als Industrieunternehmen - einen sehr hohen Benefit erzeugt.“ Dr. Robert Hilbing Wie sehen EinstiegsmĂśglichkeiten bei Ihnen aus? Neben einigen DirekteinstiegsmĂśglichkeiten rekrutieren wir Nachwuchs augenblicklich Ăźber Trainee-Programme. Dies bedeutet, dass Trainees Ăźber ein Jahr in verschiedenen Projekten an internationalen Standorten arbeiten und in Bezug auf die Technik die notwendigen Erfahrungen lernen und - von zentraler Bedeutung - sich ihr persĂśnliches Netzwerk innerhalb des Unternehmens bilden. Dieses ist nämlich ganz entscheidend fĂźr eine erfolgreiche Entwicklung im Unternehmen. Und da sind wir dann wieder unmittelbar bei den Softskills.

Wie planen Sie weiter? Wir haben uns bereits entschieden, auch das nächste TutorForscht wieder zu unterstĂźtzen, da wir Ăźberzeugt sind, dass dieses Programm fĂźr die Studierenden - und damit auch fĂźr uns als Industrieunternehmen - einen sehr hohen Benefit erzeugt. Ich bin schon gespannt, mit welchen kreativen Ideen die Studenten uns im nächsten Winter Ăźberraschen werden. Dass es bei den Studierenden an Einsatz und SpaĂ&#x; auf dem Weg dahin nicht mangelt, habe ich in diesem Jahr gesehen.

Was mÜchten Sie Studierenden zum Schluss mit auf den Weg geben? Schauen Sie weniger auf die - sich jedes Jahr ändernden - Arbeitsmarktanforderungen bezßglich der gerade besonders begehrten Absolventenprofile. Setzen Sie in Ihrem Studium die Schwerpunkte dort, wo Ihre Begabungen liegen und wofßr Sie Leidenschaft besitzen. Meiner Erfahrung nach ist man dort auch erfolgreich. Damit bringen Sie schon vieles mit, was Ihnen den Einstieg in ein Unternehmen und die berufliche Entwicklung ermÜglichen wird.

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)NTERNATIONAL 4RAINEES M W

FĂ R DIE "EREICHE -ASCHINENBAU 6ERFAHRENSTECHNIK %LEKTROTECHNIK 0APIERTECHNIK 4EXTILTECHNIK ODER 7IRTSCHAFTSINGENIEURWESEN 6OITH SETZT WELTWEIT -A”STĂŠBE IN DEN -ĂŠRKTEN 0APIER %NERGIE -OBILITĂŠT UND 3ERVICE :UVERLĂŠSSIG KEIT )NNOVATIONSKRAFT UND 3OLIDITĂŠT SIND SEIT Ă BER *AHREN DIE 'RUNDLAGEN UNSERES %RFOLGES ALS EINES DER GRO”EN &AMILIENUNTERNEHMEN %UROPAS -IT HEUTE -ITARBEITERN AN Ă BER 3TAND ORTEN UND CA -RD %52 5MSATZ WACHSEN WIR DYNAMISCH WEITER $AFĂ R SUCHEN WIR -ENSCHEN DIE SICH BEGEISTERN FĂ R UNSERE (ERAUSFORDERUNG u6OITH n %NGINEERED RELIABILITY h 6OITH 0APER IST EIN WELTWEIT AGIERENDES 5NTERNEHMEN !N 3TANDORTEN IN $EUTSCHLAND ½STERREICH "RASILIEN DEN 53! #HINA )NDONESIEN UND *APAN ARBEITEN ALLE AN EINEM :IEL 5NSEREN +UNDEN DEN GRO”EN 0APIER HERSTELLERN DIE OPTIMALE ,ĂšSUNG FĂ R IHRE (ERSTELLUNGS PROZESSE ANZUBIETEN $IESE DEZENTRALE /RGANISATION LEBT VOM !USTAUSCH UND DEN .ETZWERKEN IHRER -ITARBEITER ĂƒBER UNSER INTERNATIONALES 4RAINEEPRO GRAMM LERNEN 3IE DIESE 6IELFALT KENNEN 'EMEINSAM MIT )HREN 4RAINEEKOLLEGEN AUS ALLER 7ELT BAUEN 3IE SICH EIN .ETZWERK AUF DAS DIE ENTSCHEIDENDE 'RUNDLAGE FĂ R )HRE ERFOLGREICHE +ARRIERE DARSTELLT )HRE !UFGABE $AS 0ROGRAMM DAUERT EIN *AHR UND SETZT SICH AUS DREI VIERMONATIGEN 0ROJEKTEN AN VERSCHIEDENEN 3TANDORTEN IN $EUTSCHLAND ½STERREICH UND EINEM WEITEREN ,AND ZUSAMMEN -IT EINEM HOHEN 'RAD AN %IGENVERANTWORTUNG LERNEN 3IE WĂŠHREND )HRER 0ROJEKTE uON THE JOBh UNSERE &ORSCHUNG UND %NTWICKLUNG DIE 0ROJEKTIERUNG DEN TECHNISCHEN 6ERTRIEB SOWIE DIE

(ERAUSFORDERUNGEN DENEN WIR UNS BEI DER )NBETRIEB NAHME EINER 0APIERMASCHINE STELLEN KENNEN 5NSER :IEL IST ES MIT )HNEN GEMEINSAM 0ROJEKTE ZU lNDEN DIE ZU )HRER !USBILDUNG UND )HRER PRAKTISCHEN %RFAHRUNG PASSEN :UR !BRUNDUNG )HRER 4RAINEEZEIT LERNEN 3IE IN MEHREREN 3EMINARWOCHEN WIE MAN IN EINER INTERNATIO NALEN UND DEZENTRALEN 5NTERNEHMENSSTRUKTUR 0ROJEKTE EFlZIENT ZUM %RFOLG Fà HRT )HRE 1UALIlKATION 7IR SUCHEN 4OP !BSOLVENTEN $IPLOM -ASTER GERNE AUCH MIT 0ROMOTION IN EINER DER OBEN GENANNTEN $ISZIPLINEN MIT MEHR ALS SECHS -ONATEN !USLANDSERFAHRUNG 7ENN 3IE ZUDEM SEHR mEXIBEL UND MOBIL SIND à BER UNTERNEHMERISCHES $ENKEN UND SEHR GUTE %NGLISCHKENNTNISSE VERFà GEN SOLLTEN WIR UNS KENNENLERNEN 5NSER !NGEBOT !LS WELTWEIT AGIERENDES &AMILIEN UNTERNEHMEN BIETEN WIR )HNEN SEHR GUTE %NTWICKLUNGS MÚGLICHKEITEN MIT DER 0ERSPEKTIVE AUF EINE LANGFRISTIGE :USAMMENARBEIT %INSTIEGSZEITRAUM IST *ANUAR BIS -AI 6OITH 0APER (OLDING 'MB( #O +' (UMAN 2ESOURCES &RAU 3ONJA $AUNER 3T 0ÚLTENER 3TRA”E (EIDENHEIM /NLINE BEWERBEN WWW VOITH DE CAREER

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Vielen Dank fĂźr das Interview! !NZEIGE )NTERNATIONAL 4RAINEES INDD

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Zündschlüssel

Reden wir über Soft Skills in dieser Ausgabe mit Prof. Dr. phil. Klaus Bengler, Lehrstuhl für Ergonomie - Fakultät für Maschinenwesen

Die Forschung am Lehrstuhl für Ergonomie beschäftigt sich im Sinn des Begriffes Micro-Ergonomics vor allem mit der Gestaltung und Bewertung der Interaktion des Menschen mit technischen Systemen. (...) Es wird interdisziplinär in sehr enger Zusammenarbeit mit Industriepartnern aus unterschiedlichsten Domänen (Luftfahrt, Kraftfahrzeug, Arbeitsplatz, Sport) und unter Einbeziehung von Endnutzern (z.B. im Usability Lab oder Fahrsimulator) geforscht. Prof. Dr. phil. Klaus Bengler

Herr Professor Bengler, bevor Sie die Leitung des Lehrstuhls für Ergonomie an der Fakultät für Maschinenwesen übernommen haben, waren Sie lange Jahre in der Industrie tätig. Welche Soft Skills sind aus Ihrer Sicht bereits im Studium besonders wichtig um das Berufsleben erfolgreich zu meistern?

Soft Skills für Ingenieure

Impressum Zündschlüssel Heft 4, 1/10

Die richtigen Fragen stellen und dann auch Zuhören können.

Sie haben in Ihrer bisherigen Karriere eine Reihe von Weiterbildungsmaßnahmen besucht. Können Sie uns ein Seminar/ Training nennen, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Erscheinungsweise: Halbjährlich (Anfang Winter-/Sommersemester)

solviert habe.

Welche Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung können Sie weiterhin einsetzen?

Bilder: TUTORforscht 2010

Der Klassiker „Präsentationstechniken“, den ich mit Kollegen aus völlig anderen Fachbereichen sehr früh ab-

Herausgeber: Fakultät für Maschinenwesen, TUM

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Orientieren Sie den Vortrag an Ihren Zuhörern und gönnen Sie sich einen Probelauf vor der eigentlichen Präsentation

Seit dem Wintersemester 2008/2009 erwerben Studierende der Fakultät für Maschinenwesen Credits im Bereich Soft Skills. Welche Auswirkung hat die Einführung dieses Faches im Hinblick auf die Ingenieurausbildung? Das Studium wird durch diese Angebote enorm bereichert und für den späteren Berufsalltag werden die Fähigkeiten vermittelt um exzellente Ingenieursideen vor allem in Projektteams weitertragen zu können. Das heißt nämlich häufig lösungsorientiert, konstruktiv diskutieren zu können. Vor allem aber fremden Disziplinen die eigene Expertise nahebringen zu können.

V.i.S.d.P und Redaktion: Duygu Brandstetter Soft Skills für Ingenieure Technische Universität München Fakultät für Maschinenwesen Soft Skills für Ingenieure Boltzmannstraße 15 D-85748 Garching brandstetter@mw.tum.de ISSN 1867-7274 Layout: Duygu Brandstetter Fotos: Soft Skills für Ingenieure - Fakultät für Maschinenwesen, pixelio.de, privates Fotomaterial der Gastredakteure Auflage: 200, pdf unter www.tutor. mw.tum.de sowie unter www.softskills.mw.tum.de Druck: Firma Rapp-Druck GmbH Kufsteinerstraße 101 D-83126 Flintsbach a. Inn

Semesterzeitung der Fakultät für Maschinenwesen - Soft Skills für Ingenieure


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