Kirche am Scheideweg
„Wir müssen mehr absichtslos geben“
„Wir werden nicht mehr alle mitnehmen können“, bekannte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz beim Forum Weltkirche Anfang Oktober im Bergkloster Bestwig. „Kirche geht raus. Wohin? Mit wem?“ Diese Fragen diskutierte Bentz mit Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow, Schulsozialarbeiterin Melanie Schmitz und Sophie Rüther von dem Projekt „Augen auf!“ aus Menden vor rund 130 Zuhörern.
Bentz hat als neuer Erzbischof von Paderborn mittlerweile die Dekanate seines Bistums besucht und dabei völlig unterschiedliche Räume kennengelernt. In Dortmund sehe der Bedarf ganz anders aus als im Sauerland, aber überall sehe er ganz viel Engagement, neue Räume für die Kirche zu erschließen.
„Wir müssen aber auch sehen, dass wir viele Milieus verloren haben.“ Die Jugendarbeit der Kirchen erreiche noch die Jugend aus Bildungsmilieus, Jugendliche aus einem bildungsfernen sozialen Umfeld erreiche sie nicht mehr.
Zurzeit sei die Kirche in einem großen Lernprozess darüber, was die Rolle von Kirche und Glauben
in einer säkularen Gesellschaft sei, so Bentz. „Wer wird das Gesicht der Kirche sein, wenn die hauptamtlichen Mitarbeiter weniger werden?“
In diesem Sinne müsse man junge Menschen ermutigen, das Gesicht der Kirche zu sein. „Menschen, die erfahren haben, dass Kirche ihnen geholfen hat, werden darüber nicht schweigen“, meint Bentz. „Menschen spüren allerdings, ob wir etwas von ihnen wollen oder ob wir absichtslos geben. Wir müssen mehr absichtslos geben.“
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Engelsburg Gymnasium - Das Projekt Flex-Ü
„Aber doch nicht alleine!“
Schon lange beobachten die Lehrkräfte am Engelsburggymnasium Kassel, dass Schüler:innen, die ein Schuljahr überspringen möchten, den Verlust ihrer guten Klassengemeinschaft als größtes Hindernis empfinden. Deshalb hat die Engelsburg den „flexiblen Übergang“ (Flex-Ü) entwickelt: Das Konzept informiert die Schüler:innen bereits in der 9. Klasse darüber, was es bedeuten würde, nach dem 1. Halbjahr der 10. Klasse direkt in das 2. Halbjahr der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe zu springen. Dabei wird der ganze Jahrgang 9 auf einmal angesprochen und auch über die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten oder max. 6-wöchigen Praktika in dieser Zeit informiert.

„Im Schuljahr 2023/24 haben wir das Konzept mit einer Pilotphase gestartet und erleben nun das erste Mal, dass eine Gruppe von Schüler:innen gemeinsam ein Schuljahr überspringt, während andere ins Ausland gehen. Wir sehen Flex-Ü als gute Möglichkeit für alle Schüler:innen, die sich mehr Flexibilität in einem doch recht starren Schulsystem wünschen“, so Dr. Monika Rack, stellvertretende Schulleiterin.
Kontakt:
Redaktion blickpunkt. Mensch
Bergkloster 1, 59909 Bestwig
Tel. 02904 808-243, Email: h.hirsch-mahnke@smmp.de www.smmp.de
Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel
Mensch
100 Jahre SMMP in Bolivien
Vor 100 Jahren kamen die ersten Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel nach Bolivien.
Im Dezember 1924 erreichten nach einer langen, abenteuerlichen Reise die ersten vier Schwestern Bolivien. Da sie kein Spanisch sprachen, mussten sie sich anfangs selbst Aufgaben suchen. Heute besuchen fast 5200 Schülerinnen und Schüler die Schulen der Schwestern in Oruro, La Paz und Cochabamba. Außerdem geben die Schwestern 140 jungen Mädchen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen oder keine Eltern mehr haben, in ihren Kinderdörfern in Cochabamba und Vallegrande ein neues Zuhause. An der Cancha, einem der größten Märkte Südamerikas, betreiben sie einen
Kindergarten mit sechs Gruppen und 180 Kindern, die sonst bei ihren Eltern zwischen den Marktständen ausharren müssen. Und darüber hinaus sind viele der 30 Ordensschwestern in der Seelsorge tätig.
Diese Erfolgsgeschichte der bolivianischen Ordensprovinz wurde im November gefeiert. Zum Höhepunkt, einer großen Messe in der Kathedrale San Sebastián in Cochabamba kamen Vertreter aller Einrichtungen der Schwestern in Bolivien, viele Freunde und Bekannte sowie eine Delegation aus Deutschland mit der Generaloberin der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Schwester Maria Thoma Dikow. Lesen Sie hier mehr:
Impressum:
Magazin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel
Redaktion und Layout: Holger Hirsch-Mahnke, Andreas Beer, Dani Korsch
Neue Möglichkeiten für Schüler:innen der Engelsburg
V.l.: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz Dr. Ulrich Bock, Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow, Melanie Schmitz
Gesichter sprechen Bände
Meike Frömmer (M. F.) aus dem SMMP-Geschäftsbereich Servicedienste bietet Ernährungsberatung und -therapie vereint mit Antlitzdiagnostik an. Auch individuell abgestimmte Vorträge in Kindertageseinrichtungen, Pflegeheimen und Firmen gehören zu ihren täglichen To Dos. Wir haben genauer nachgefragt, was unsere Gesichter verraten.
Was bedeutet Antlitzdiagnostik?
M. F.: Antlitzdiagnostik ist eine alternative Methode, bei der bestimmte Merkmale am Körper einer Person genau betrachtet werden, um Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand und mögliche Mangelerscheinungen zu ziehen. 2023/2024 konnte ich dazu bei Prof. Dr. Wibke Bein-Wierzbinski die Weiterbildung „Bedarfsorientierte Ernährung nach Heinrich Tönnies“ absolvieren. Dr. Bein-Wierzbinski ist bekannt als Entwicklerin des PäPKi®-Konzepts („Pädagogische Praxis für Kindesentwicklung“).
Wie kann die Antlitzdiagnostik helfen, ernährungsbedingte Defizite oder Ungleichgewichte bei Menschen zu erkennen?
M. F.: Durch die Antlitzdiagnostik können Defizite
erkannt werden, bevor sich schwerwiegendere Symptome entwickeln. Die ganzheitliche Betrachtung des untersuchten Menschen ermöglicht es mir, gezielte Empfehlungen für Nährstoffe zu geben, die zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen können.
Die Antlitzdiagnostik eignet sich sehr gut für Kinder, da diese sich häufig noch gar nicht richtig artikulieren können, genauso aber auch für ältere Menschen, die zum Beispiel an Demenz oder den Folgen eines Schlaganfalls leiden. Mit den Erkenntnissen können Anpassungen in der Ernährung vorgenommen werden, die eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sicherstellen.
Welche typischen Zeichen im Gesicht eines Kindes weisen auf bestimmte Mangelerscheinungen hin?
M. F.: Typische Anzeichen für einen Eisenmangel sind, zum Beispiel blasse Haut und eingerissene, trockene Lippen. Weiße Flecken auf den Fingernägeln zeigen oft einen Mangel an Zink an.
Dies sind nur zwei Beispiel von vielen, wie man einen Nährstoffmangel identifizieren kann.
Kontakt: m.froemmer@smmp.de
Ein neues Konzept der Seniorenhilfe SMMP
Die Seniorenhilfe SMMP ist in Geseke bereits mit einem breiten Angebot aktiv. Ergänzend zur stationären Pflege, zur ambulanten Pflege, zur Tagespflege und zur Senioren-WG bietet SMMP in Zukunft auch neun barrierefreie Mietwohnungen für Seniorinnen und Senioren in nächster Nähe zum Haus Maria an.
Hierzu wird derzeit das ehemalige Wohnheim direkt neben der Gesundheitsakademie kernsaniert.
Die Wohnungen werden zwischen 49 und 62 Quadratmetern groß sein und jeweils einen eigenen kleinen Wintergarten haben. Die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner können dabei nach individuellem Bedarf und Wunsch eine Vielzahl an Serviceleistungen vom benachbarten Haus Maria in Anspruch nehmen.
Das neue Konzept richtet sich an ältere Menschen, die möglichst selbstständig wohnen, im Bedarfsfall aber unkompliziert auf Unterstützung zurückgreifen möchten. Zu den wählbaren Dienstleistungen gehören unter anderem ein modernes Hausnotruf-
Servicewohnen
system mit KI-gestützter Sturzerkennung. Darüber hinaus können Hausmeister- und Reinigungsdienste sowie die tägliche Lieferung eines frisch zubereiteten Mittagessens gebucht werden. Außer-
dem besteht die Möglichkeit, sich bei Arztbesuchen oder Einkäufen begleiten zu lassen.
Die Wohnungen werden voraussichtlich Ende August 2025 bezugsfertig sein. Interessierte können sich an Linda Manske vom Ambulanten Dienst Haus Maria wenden, die gerne Fragen zu den neuen Wohnungen und Serviceleistungen beantwortet. Kontakt: l.manske@smmp.de
Unterstützungsverein
Ganzheitliche Ernährungsberatung SMMP erhält Nachhaltigkeitszertifikat
Auftrag – Mitmenschlichkeit leben
Um Menschen, insbesondere aus dem direkten Umfeld der Ordensgemeinschaft, zu helfen, wenn sie in einer Notsituation sind, gründeten die SMMP-Gesellschaften 2022 gemeinsam den SMMP Unterstützungsverein e.V.
Er unterstützt in schwierigen Lebenslagen, z. B. bei akuten Notsituationen wie Krankheit oder Unfall, finanziert Nachhilfe bei schulischen Problemen oder eine umfassende Beratung bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit in der Familie. Voraussetzung für Hilfe ist, dass Betroffene unverschuldet in eine Notlage geraten sind oder ein geringes Einkommen haben.
Mitarbeitende können sich formlos an ihre Einrichtungsleitung oder direkt an Markus Sommer, Ge-
schäftsführer des Unterstützungsvereins, wenden. „In schwierigen Zeiten ist es entscheidend, nicht allein zu sein. Getreu dem Auftrag unserer Ordensgründerin sehen wir es als unsere Verantwortung, unseren Mitarbeitenden in der Not zur Seite zu stehen“, betont Markus Sommer. „Niemand, der Hilfe benötigt, wird alleingelassen. Kommen Sie vertrauensvoll auf uns zu.“
Weitere Informationen gibt es hier:
Neuer Geschäftsführer
Markus Sommer hat im Dezember 2024 die Geschäftsführung der Gesellschaft für zentrale Dienste mbH (GzD) von Stefan Burk übernommen.
Stefan Burk bleibt Geschäftsführer der SMMP Holding gGmbH.
Verantwortung für heute und morgen
Anfang Dezember 2024 unterzog sich die SMMP Holding gGmbH in ihrer Rolle als Gesellschafterin der verbundzugehörigen Einrichtungen und Dienste einem externen Audit. Ziel war es, sich die im Verbund gelebte nachhaltige Unternehmensführung zertifizieren zu lassen. Die Prüfung wurde von Timothy C. Vincent, einem Auditor der Lacon GmbH, durchgeführt. Ende Dezember erhielt die SMMP Holding das Ergebnis. Ein Zertifikat bestätigt, dass sie die Anforderungen des Standards „Nachhaltiger Wirtschaften“ erfüllt.
Der Standard wurde vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke entwickelt. Er stellt den ersten ganzheitlichen Managementstandard dar, der die Bereiche nachhaltige Unternehmensführung, Umwelt, Wirtschaft und Soziales umfasst.
Vor zwei Jahren hatte sich der SMMP-Verbund auf den Weg gemacht, den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen gemäß dem ZNU-Standard zu systematisieren und zu dokumentieren. Prozesse wurden optimiert, Daten und Kennzahlen erfasst sowie Maßnahmenpläne entwickelt.
Diese systematische Herangehensweise legt den Grundstein für die langfristige Verankerung der nachhaltigen Unternehmensführung im SMMPVerbund.
„Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance, die Zukunft aktiv zu gestalten“, so Stefan Burk, Geschäftsführer der SMMP Holding.
Frank Pfeffer und Linda Manske
Geschäftsführer und Mitarbeitende mitten im Prozess des Audits