Tagi moderne industrie

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Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen Weder ist es ein aufregender Anglizismus noch ist sie phonetisch betörend – die Instandhaltung. Doch egal, denn diesem unternehmerischen Erfolgstreiber gehört die Zukunft. text Cyril Schicker

Ob im Vortragsraum oder im Board Meeting: Was findet stärker Anklang –Expansion oder Instandhaltung? Ersteres dürfte eher für grosse Augen sorgen, Letzteres hingegen auf taube Ohren fallen. Zu Unrecht, denn Instandhaltung ist durchaus erfolgstreibend und darum auch wichtig für ein zukunftsgerichtetes Unternehmen. Das weiss auch Prof. Dr. Christoph Heitz. Er leitet seit 2009 den CAS-Lehrgang Instandhaltungsmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) «Bei der Instandhaltung geht es darum, die Funktionsfähigkeit technischer Anlagen auf Dauer und zu minimalen Kosten sicherzustellen. Typische Tätigkeiten hierfür sind Wartung, Revision sowie Ersatz», so der promovierte Physiker. Und das ist nicht alles. Ein wichtiger Begriff ist «Physical Asset Management». «Es geht darum, technische Anlagen so zu betreiben, dass sie für die Firma den grösstmöglichen Nutzen schaffen – zu minimalen Kosten.» Dabei müsse nicht alleine die technische Funktionsfähigkeit gewährleistet werden. Die Frage laute auch, wie genau Anlagen im Kontext einer ganzen Unternehmung Wert für die Firma erzeugen. Im Unterschied zur Instandhaltung berücksichtigt man also noch zusätzlich die Nutzenkomponente technischer Anlagen. «Die typischen Tätigkeiten umfassen Massnahmen der Instandhaltung, darüber hinaus kommen aber noch Entscheidungen über Anschaffung, Abschaffung, technologische Umrüstung usw. dazu», führt Christoph Heitz aus

Doch wie gross ist der Umsatzanteil der Division «Instandhaltung» im Vergleich zum gesamten Siemens-Geschäft? «Das lässt sich so nicht im Detail beziffern», antwortet Nadine Paterlini, Communications Consultant bei der Siemens Schweiz AG. Das Thema «Industrielle Instandhaltung» sei bei der Division «Customer Services» angesiedelt, die – zusammen mit den Divisionen «Industry Automation» und «Drive Technologies» – den Industriesektor ausmacht. Auf Konzernebene beträgt der Umsatz 75,88 Mrd. Euro, der Industry Sector-Umsatz wiederum schlägt mit 16,94 Mrd. Euro zu Buche, führt Paterlini aus. Die Kommunikationsspezialistin mit Schweizer Fokus: Der Umsatz der Siemens Schweiz AG betrug Ende vergangenes Geschäftsjahr 1,255 Mrd. Franken. Der Auftragseingang des «Industry Sectors» mit 180 Mitarbeitenden erreichte deren 169,1 Mio. Auch wenn sich die Wertschöpfung der Instandhaltung also nur schwer festmachen lässt, zeigen die vorhandenen

Zahlen doch, dass eine professionelle Instandhaltung für ein Unternehmen wie Siemens elementar ist. Implementierung und Reglementierung

Wenden wir uns an dieser Stelle einem anderen Marktteilnehmer hin. Denn es ist auch interessant zu wissen, wie die Schweiz – im von Prof. Heitz

» Anlagen werden so

betrieben, dass sie maximalen Nutzen bringen. angesprochenen Facility-Management-Bereich – auf europäischer Basis dasteht. «Insbesondere, wenn es um Instandhaltungstechnologien geht, ist die Schweiz in der Spitzengruppe vertreten.

Wie sehen die Trends aus?

Wie hoch ist die Wertschöpfung?

Heitz auf die Frage, welche Branchen am stärksten bei ihm vertreten sind: «Bei uns besteht ein grosser Industrie-Mix. Es sind Bahnen-Betreiber, Versorgungsunternehmen (v.a. Elektrizität), Spitäler, Facility-ManagementFirmen, Kantons- und Bundesbetriebe. Vertreten ist aber auch die industrielle Produktion.» Und einer der bekannteren Exponenten ist sicherlich Siemens.

Das Interesse an neuen Technologien ist da; der Einsatz eben dieser wird vor der Implementierung sorgfältig geprüft, Stichwort Kosten-Nutzen-Verhältnis», lässt Dr. Ekkehard Nann einblicken. Nann, seines Zeichens District Project Management Leader, Honeywell Building Solution, Honeywell AG, führt weiter aus: «Am ehesten wird sich das in stark reglementierten Bereichen zeigen. Neue Technologien, u.a. Monitoring, Anbindung an Leitsysteme, Dokumentationsführung und andere, erleichtern die Nachweisbarkeit durchgeführter Instandhaltungstätigkeiten und dadurch die Compliance mit geltenden Vorschriften.» Und wie stark ist diese Reglementierung? Ekkehard Nann, auch Leiter des Schweizerischen Verbandes für Facility Management und Maintenance (fmpro): «Hierzulande unterscheidet sie sich nicht sehr von jener in angrenzenden EU-Ländern. Viele Vorschriften gehen in eine ähnliche Richtung, viele EU-Regelungen werden in der Schweiz entsprechend angepasst und umgesetzt.»

Die professionelle Wartung von Anlagen und Maschinen ist ein Erfolgsfaktor.

Neue Technologien, Implementierung und Reglementierung hin oder her, wie sieht es aus mit der Entsorgung all dieser Maschinerien? Das Hause Siemens dazu: «Selbstverständlich achten wir bei der Herstellung unserer Produkte darauf, diese so energieeffizient, CO2-arm – und somit unserem Umweltportfolio entsprechend – wie möglich herzustellen. Als Produkt-, Lösungs- und ServiceLieferant betrifft das Thema Entsorgung von Industrieanlagen hauptsächlich unsere Kunden und Partner. Natürlich bieten wir auch dazu entsprechenden Support respektive Lösungen an.» Lösungen? Das verspricht viel und heisst nichts. Oder doch? «Die Kunden wollen heutzutage in erster Linie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern», betont Nadine Paterlini. Es gehe darum, den Betriebsmitteleinsatz zu minimieren und die Produktion zu optimieren. Das Schlagwort ist OEE (Operating Equipment Efficiency). «Genau an diesem Punkt setzen unsere Dienstleistungen an. Effizienz der Systeme ist für unsere Kunden ein Muss, um die höheren Kosten in der Schweiz zu kompensieren und auch international wettbewerbsfähig zu sein.» Die momentanen (Dienstleistungs-)Trends sind «Energy Analytics», «Data Driven Services» und «Condition Monitoring» – für eine optimierte Instandhaltung.

Teile für extreme Bedingungen Die Teile, welche die Franke Industrie AG herstellt, müssen viel aushalten. Und zwar richtig viel: «Sie widerstehen beispielsweise Betriebstemperaturen von bis zu 1200 Grad», erklärt Sales Manager Paul Würsch. Benötigt werden solche Teile und Komponenten etwa für Brennkammern von Gasturbinen. Die Herstellung dieser extrem widerstandsfähigen Teile ist das Kerngeschäft der Franke Industrie AG. Das in Aarburg beheimatete Unternehmen gehört zur weltweit tätigen Franke Gruppe. Die Kernkompetenzen der Franke Industrie AG sind unter anderem das Schneiden und Bohren per Laser, das Umformen von Metall sowie das Qualitätsmanagement. «Qualität und Präzision sind in unserer Arbeit absolut entscheidend», führt Würsch aus. Da das Unternehmen auch im Luftfahrtbereich tätig ist, müsse man höchsten Auflagen genügen und sei entsprechend zertifiziert. Um die besten Leistungen erbringen zu können, setzt die Firma auf ein bewährtes Netzwerk von Zulieferern, die sich um alle Bereiche kümmern, die nicht zur direkten Kernkompetenz der Franke Industrie AG gehören. «Diese Partnerschaften sind bewährt und wir suchen unsere Partner nach strengen Kriterien aus», erklärt Würsch. Die Schweiz biete mit ihren hochspezialisierten und hochtechnisierten Unternehmen das ideale Umfeld. «Doch all der Technologie zum Trotz – für uns sind Vertrauen und direkte Kommunikation nach wie vor entscheidend, sowohl mit Kunden wie auch Lieferanten.» (smp)

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