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Von der Seele geschrieben
„Es GUT haben“
Schwester Elisabeth Wurzer, SDS Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson sowie Mitarbeiterin der Ambulanz im St. Josef Krankenhaus Wien über ihren Berufsalltag
„Bei euch im Haus herrscht eine gute Atmosphäre, ein guter Geist“, ist immer wieder mal von externen Personen zu hören. Das ist eine positive Rückmeldung, die Freude macht. Doch dann gibt es Mitarbeiter*innen, die feststellen: „Früher war es ganz anders bei uns.“ Natürlich, denn die Zeit und Entwicklung sind nicht stehen geblieben.
Jede*r Einzelne prägt die Atmosphäre mit. Ich selbst fühle mich wohler, wenn gute Stimmung herrscht und ich freundliche Gesichter sehe. Damit ich in meinem Umfeld das erleben darf, muss ich meinen Beitrag leisten. In mir braucht es Grundwerte, die ich täglich neu im Alltag umzusetzen versuche. Am Morgen rechtzeitig auf dem Arbeitsplatz zu sein, die anderen wahrzunehmen, mit einem Gruß und Lächeln zu empfangen, ist ein guter Start in den Tag. Kommt mir Gleiches zurück, ist das wunderbar. Sehe ich auf das Programm für den Tag, kann es vielleicht schwer bewältigbar erscheinen. Es kommt auf mich an, wie ich damit umgehe. Eine gute, erprobte Möglichkeit ist nicht jammern, nicht den Humor verlieren, sondern einfach beginnen. Ich darf offen sein für Überraschungen, sie kommen sowieso.
Interesse und Wertschätzung
Im Miteinander und Füreinander ist Erstaunliches verwirklichbar. Wage ich es, mehr auf das Gesamte zu schauen als mich zuerst einmal um mich zu kümmern, werde ich Neues, noch Unbekanntes entdecken. Ein Interesse für jede Berufsgruppe um mich herum, meine Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit, trägt sehr zur guten Stimmung bei. Jeder Mensch freut sich, wenn ich ihr oder ihm „Danke“ sage. Die Arbeit in einem Krankenhaus ist Teamwork – im kleinen Bereich wie im gesamten Haus. Wir gehören alle zusammen. Wenn wir versuchen, gut und aufmerksam miteinander umzugehen, werden wir es alle GUT haben. Dass dies möglich ist, habe ich in den über 30 Jahren meiner Tätigkeit oft erlebt, und dafür bin ich sehr dankbar.
© Alek Kawka, Headerbild