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Heuschnupfen? Nein danke!
Frühling und Sommer stehen traditionell für gute Laune und Aktivitäten an der frischen Luft – jedenfalls bei jenen, die nicht an einer Pollenallergie leiden. Über 15 Prozent der erwachsenen Deutschen und 10 Prozent der Kinder leiden unter Heuschnupfen. Besonders unter Hasel, Birke und Erle haben zu Beginn der Heuschnupfensaison viele Allergiker zu leiden. Da sie zu den sogenannten Frühblühern gehören, fliegen ihre Pollen meistens bereits ab März umher. Ab Mai fliegen dann Gräser, den Sommer über bis zum Herbst.
Was ist eigentlich Heuschnupfen?
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Bei Heuschnupfen und Allergien im weiteren Sinne handelt es sich im Wesentlichen um eine Art Überreaktion unseres Immunsystems. Warum genau es so auf eigentlich harmlose Stoffe in unserer Umwelt reagiert, ist bisher nicht vollständig erforscht. Was man weiß: In den meisten Fällen entwickelt sich eine Allergie nach mehrmaligem Kontakt mit einem Stoff. Der Körper wird beim ersten Mal auf die gleiche Weise sensibilisiert, als ob er es mit einem Krankheitserreger zu tun hat. Das Immunsystem merkt sich die Reaktion auf einen Stoff, den es fortan als Allergen erkennt. Es fehlinterpretiert bestimmte Eiweiße, die in Pollen enthalten sind, als schädliche Erreger, die es abwehren muss. Dazu bildet es Antikörper, wenn Pollen in unseren Körper gelangen. Diese regen die Ausschüttung von Entzündungsstoffen wie Histamin an, das die Schleimhäute reizt und die typischen Symptome von Heuschnupfen verursacht: Niesanfälle rauben uns den Atem, die Augen tränen und unsere Nasen laufen unentwegt. So sollen die vermeintlichen Erreger aus dem Körper entfernt werden. Eine genetische Vorbelastung durch die Eltern erhöht das Risiko, an Heuschnupfen zu erkranken. Es ist jedoch keine unbedingte Voraussetzung. In Industrieländern entwickeln heutzutage immer mehr Erwachsene Allergien – auch jenseits der 50. Die Gründe dafür und welche Faktoren einen Heuschnupfen begünstigen, sind ebenfalls noch nicht wissenschaftlich erforscht.
Heuschnupfen lässt sich behandeln Egal, ob sich ein Heuschnupfen bereits im Kindes oder erst im Erwachsenenalter entwickelt: Bei den ersten Anzeichen sollte man den Arzt aufsuchen. Einerseits schafft die Diagnose Gewissheit darüber, auf welche Allergene man achten sollte. Andererseits kann sich aus einem unbehandelten Heuschnupfen schlimmstenfalls ein allergisches Asthma entwickeln. Weil die Krankheit in diesem Fall von den oberen Atemwegen auf die unteren wechselt, spricht man auch von „Etagenwechsel“. Allergietabletten aus der Apotheke, sogenannte Anti-Histaminika, lindern die Beschwerden zuverlässig. Sie müssen jedoch täglich eingenommen werden und kurieren den Heuschnupfen nicht.
Heuschnupfen lässt sich gut behandeln. Das Mittel der Wahl: die „Hyposensibilisierung“. Der Arzt gewöhnt das Immunsystem über einen längeren Zeitraum zwischen drei bis fünf Jahren schrittweise an das jeweilige Allergen, damit die Abwehrreaktion letztlich ausbleibt. Die Methode wirkt bei ungefähr 80 Prozent der Heuschnupfenpatienten.