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Im Frühtau zu (Wein-)Berge
So unternehmen Sie die perfekte Weinwanderung
Wandern ist ein echter Dauerbrenner. So marschieren jedes Jahr Jung und Alt durch die schönsten Regionen Deutschlands. Die Bewegung in der Natur hat hierzulande viele Anhänger gefunden. Das ist kaum verwunderlich, so lernt man auf diese Weise seine Heimat noch ein bisschen besser kennen. Denn oft muss man für eine kurze Wander-Auszeit nicht mal weit anreisen.
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Für viele Hobby-Wanderer ist die ideale Zeit im Spätsommer und Herbst, wenn die Temperaturen nicht so extrem sind und sich die Bäume in den buntesten Farben zeigen. Noch ein guter Grund für eine Wandertour im Herbst ist sicherlich auch die Weinlese, die dann in vielen Weinregionen in Deutschland stattfindet. Je nach Wetter, Traubenart und Region zieht sich die Traubenernte etwa von Mitte September bis Anfang November. Wie man Wein und Wandern gut kombinieren kann und wie man geeignete Routen findet und vorbereitet, möchten wir Ihnen im Folgenden schmackhaft machen:
Weinwandern ist das bessere Wandern
Der Anbau und die Herstellung des „Nektars der Götter“ prägen seit Jahrhunderten die örtliche Kultur in den einschlägigen Regionen. Viele Weinwanderwege sind hervorragend ausgebaut und so clever angelegt, dass der Wandernde zum Ausklang nach einer mehrstündigen Tour in einem Weinlokal Stärkung finden kann. Dabei sind die Strecken oftmals nach unterschiedlichen Schwierigkeiten bewertet und gekennzeichnet. Wer eine kurze Tour bevorzugt oder sehr starke Steigungen vermeiden möchte, findet nach einer kurzen Recherche bei den jeweiligen Tourismus-Seiten der Weingebiete eine Einstufung der Wanderwege (z. B. auf www. deutscheweine.de/tourismus). Sogenannte Lehrpfade sind in der Regel kürzer und schneller zu bewältigen und vermitteln dem Besucher zahlreiche Informationen über den Weinanbau und das Weingebiet. Die rebenbedeckten Steilhänge mit ihren schiefergesäumten Wanderwegen und ihren atemberaubenden Panoramen gehören zu den malerischsten Flecken überhaupt. So laden diese Wege zu spontanen Wandertagen ein.
Gute Planung hilft: Termine im Vorfeld checken Oftmals führen die Wege zwischen den Weinbergen natürlich auch an Weingütern vorbei. Ein wenig Recherche im Vorfeld, wenn es an die Streckenplanung geht, kann hier von Vorteil sein: Zahlreiche Winzer bieten in „Straußwirtschaften“, wie man die saisonal geöffneten Gastbetriebe vielerorts nennt, die eigenen Weine und deftige Vespern an, ideal für eine Pause und Stärkung zwischendurch.
In so gut wie allen Weinanbaugebieten in Deutschland bieten Weingüter geführte Weinwanderungen an. Anlässlich bestimmter Termi- ne, wie der jährlichen Weinlese, beteiligen sich oft auch mehrere Winzer gemeinsam an der Organisation und lassen ganze Veranstaltungen entstehen. Entlang der Strecke erwarten die Teilnehmer dann an aufeinanderfolgenden Stationen Weinproben mit kulinarischer und musikalischer Begleitung. Einige Städte, wie Bensheim und Groß-Umstadt an der Hessischen Bergstraße, feiern sogar mehrtägige Winzerfeste, bei denen sich die Fußgängerzonen in ausgelassene Volksveranstaltungen verwandeln – natürlich mit Ausschankständen von Winzern der Region, wo man den Tagestrip in entspannter Atmosphäre ausklingen lassen kann.
Wer noch mehr über den Weinanbau erfahren möchte, findet auch die Möglichkeit, mehrtägige Weinwanderungen zu unternehmen, auch Weinreisen genannt. Die Teilnehmer nächtigen entweder in urigen Hotels oder bei den Winzern direkt. Dabei legt man nicht zwangsläufig jeden Tag endlose Kilometer zurück; manche Weinreisen bleiben in einem Weinanbaugebiet und derselben Unterkunft, bieten jedoch ein umfassendes Rahmenprogramm. Auf www.weingutscout. de findet sich eine umfangreiche Übersicht verschiedener Reisemöglichkeiten in den Weinregionen Deutschlands. Es lohnt auch immer ein Blick, ob die Winzer in der Zielregion auf einer eigenen Website Programme und Weinwanderungen anbieten.
Praktische Tipps für die Wanderung
Unabhängig davon, für welche Tour Sie sich entscheiden: Das sind die wichtigsten Tipps für eine gelungene Wandertour.
Das richtige Schuhwerk: Egal ob Hobbywanderer oder erfahrener Bergsteiger: Das richtige Schuhwerk ist das A und O. Lassen Sie sich in einem Fachgeschäft beraten und testen Sie den Schuh ausgiebig, so dass sich bei der ersten längeren Wanderung keine unangenehmen Überraschungen auftun.
Leichtes Gepäck: Wer sich hier übernimmt, der bereut es meist schon nach wenigen Kilometern: Ist der Rucksack zu schwer, sind oft Rückenschmerzen die Folge. Auch die Kondition leidet unter dem zusätzlichen Gewicht, daher ist hier weniger meist mehr. Was bei einer Tagestour nicht fehlen sollte, sind ausreichend Wasser, je nach Tour eventuell Proviant, Insekten- und Sonnenschutz (je nach Region und Witterung) sowie ein Erste-Hilfe-Set.
Flexible Kleidung: Am besten eignet sich atmungsaktive Kleidung. Eine Treckinghose mit abtrennbaren Beinen kann eine gute Lösung sein, wenn man früh morgens startet und es im Laufe des Tages warm wird. Ein Regencape schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor Wind. Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man eine schützende Kopfbedeckung mitnehmen.
GPS: Kennen Sie sich gut in der Region aus oder haben Sie einen erfahrenen Wanderführer dabei? Falls nicht, dann ist ein Handy mit GPS-Signal unbedingt ratsam, falls Sie sich einmal verirren sollten. Die neueren Smartphones verfügen allesamt über diese Funktion. Oftmals gibt es auch spezielle Apps, die Wanderer auf ihrer Route virtuell begleiten und Zusatzinformationen zur Landschaft oder der Geschichte bereithalten.
Kamera: Um all die schönen Momente und tollen Landschaften festzuhalten, darf eine Kamera nicht fehlen!