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Vorsorge

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Nachts im Baumarkt

Nachts im Baumarkt

Haben Sie an alles gedacht?

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und einiges mehr. Sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen schieben viele vor sich her. Doch im Grunde genommen ist es gar nicht so schwer und aufwendig, wie häufig angenommen wird. Packen Sie es an.

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Anita M. erinnert sich noch genau daran, wie es war, als ihr Mann Josef auf der Intensivstation lag und es keine Hoffnung mehr für ihn gab. Sie beide hatten schon in jungen Jahren bei einem Notar genau festgelegt, was im Ernstfall im Krankenhaus an lebensrettenden Maßnahmen gemacht werden sollte und was nicht. So hart das klingt, es war in dieser schweren Zeit eine Erleichterung. Denn Josef M. wollte sein Leben nicht künstlich aufrechterhalten lassen und hatte dies in seiner Patientenverfügung hinterlegt. So konnten die Ärzte dem Wunsch des Patienten entsprechen und Josef M. schlief innerhalb einer Woche friedlich ein. Anders sieht es da bei Robert T. aus: Er und seine Frau Inge haben Dinge wie medizinische, pflegerische und finanzielle Vorsorge zeitlebens nicht für dringlich erachtet. Heute leidet Inge unter Alzheimer und kann von Glück reden, dass ihr Mann Robert geistig und körperlich so fit ist, dass er alle Angelegenheiten dahingehend für sie übernehmen kann. Nur was ist, wenn auch Robert T. vergesslicher wird oder plötzlich ins Krankenhaus muss? Allein die Vorstellung daran ist ein Albtraum.

Es muss nicht der Notar vor Ort sein Lassen Sie sich das Zepter Ihres eigenverantwortlichen Handelns nicht aus der Hand nehmen. Entscheiden Sie und legen Sie genau fest, was wie und in welchem Umfang mit Ihnen in ernsten Situationen passieren soll. Auch wenn es ein nicht ganz so angenehmes Thema ist, wie beispielsweise die Recherche eines neuen Reiseziels oder Vergleiche für ein neues Auto – es geht um Ihr Wohlergehen. Heute ist es bedeutend einfacher, sämtliche Dinge festzulegen, da es im Internet genug Möglichkeiten gibt, entsprechende Formulare auszudrucken. Alternativ gibt es im Buchhandel und bei Verbraucherberatungen Vorsorge-Sets mit passenden Formularen. Diese sollten dann zum Beispiel vom Hausarzt oder der Bank gegengezeichnet werden. Machen Sie sich Kopien davon und deponieren Sie sie zu Hause an einem sicheren Ort. Die Originale können Sie beim Gericht oder bei Ihrem Steuerberater gegen eine Schutzgebühr hinterlegen. Noch einfacher, schneller und rechtlich auf dem aktuellsten Stand sind entsprechende Online-Angebote. Hier gibt es Anbieter, bei denen gegen eine Gebühr sämtliche von Ihnen ausgefüllte Dokumente von Anwälten geprüft werden. Diese Vollmachten werden dann bei der Bundesnotarkammer registriert und sind für Betroffene, Angehörige und Ärzte jederzeit abrufbar. Schieben Sie das Thema nicht mehr vor sich her, sondern gehen Sie es aktiv an. Wenn Sie alles fertig haben, werden Sie merken, welch beruhigendes Gefühl es ist, für den Ernstfall vorgesorgt zu haben.

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