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Eierstockkrebs

eine zu unbekannte Erkrankung!

Gesundheit ist das höchste menschliche Gut: Leider gibt es nicht selten die Situation, dass durch eine Krebsdiagnose das Leben plötzlich komplett aus den Fugen gerät. Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs gehören zwar zu den seltenen, wenngleich am schwierigsten zu behandelnden gynäkologischen Tumoren. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 7.400 Frauen daran.

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Der mittlere Altersgipfel liegt bei etwa 62 Jahren. „Immer wieder sind Frauen erstaunt, dass die Eierstöcke bösartig entarten können, obwohl die Familienplanung und die Hormonproduktion seit Jahren beendet ist“, so Professor Dr. Jalid Sehouli. „Wenn in der Familie Angehörige an Brust- und oder Eierstockkrebs erkrankt sind, sollten sich die Frauen, unabhängig vom Alter beraten lassen und gegebenenfalls prüfen, ob ein sogenanntes familiäres

Brust- und Eierstockkrebssyndrom vorliegt. Hierzu gibt es spezielle Gentests über eine Blutuntersuchung“, erläutert er.

Da die Erkrankung im Vorfeld kaum Symptome zeigt, wird Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs leider häufig erst in einem sehr späten Stadium diagnostiziert. „Auch der klassische Krebsabstrich beim Frauenarzt vom Gebärmutterhals, ist keine Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahme“. Grundsätzlich sollte die Betroffene unbedingt in einem auf Eierstockkrebs spezialisierten Zentrum behandelt und umfassend zu der Erkrankung informiert und aufgeklärt werden.

Früherkennungsuntersuchungen spielen bei anderen Krebserkrankungen jedoch eine entscheidende Rolle und sollten möglichst regelmäßig in Anspruch genommen werden. So gibt es für Frauen die jährliche Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung durch Abtasten der Brust und örtlichen Lymphknoten und ab dem 51. Lebensjahr die Mammografie-Untersuchung. Die Darmkrebs-Vorsorge für Männer und Frauen wird ab dem 50. Lebensjahr angeboten und die Hautkrebsfrüherkennung ab 35 Jahren.

Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs bietet seit 2010 gebündelt wertvolle Informationen und Aufklärung rund um das Thema Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs und zwar für Patientinnen, aber auch ihren Angehörigen. Dabei spielt die Beachtung der Erkrankung in der Bevölkerung und unter den Frauen eine besondere Rolle, denn die Krebserkrankung ist oftmals nicht bekannt und häufig tabuisiert. Der Fokus der Stiftungsarbeit liegt bei der multimedialen Informationsvermittlung, u. a. in Form von multilingualen Aufklärungsfilmen, umfassenden Infobroschüren, digitalen Patienten-Applikationen (Apps) und Webseiten sowie internationalen Social Media Kampagnen und Patienteninformationstagen. Zudem unterstützt sie Forschungs- und Studienaktivitäten, um die Krebserkrankung künftig noch besser behandeln zu können.

Mit der Facebook Community DIWA mit über 12.000 Frauen bietet die Stiftung täglich Neuigkeiten und ermöglicht den Austausch im Betroffenennetzwerk. Zweimal jährlich veröffentlicht die Stiftung zudem mit „Die zweite Stimme“ ein Magazin zum Thema Eierstockkrebs. Es umfasst vielfältige Beiträge zu aktuellen Therapiemöglichkeiten, Neues aus Wissenschaft und Forschung, interessante Artikeln zu Lebensqualität sowie Interviews mit Betroffenen und Prominenten.

Der Austausch mit den betroffenen Frauen sowie ihren Familien und Freunden ist der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs besonders wichtig – deshalb initiiert sie immer wieder Events und Aktionen, wie den Welteierstockkrebstag, Literatur- und Kunstwettbewerbe oder organisiert bundesweit therapeutische Schreib-Workshops. Besondere Aufmerksamkeit erzielt derzeit die Fototour „Ich lebe!“, in der Frauen mit der Diagnose Eierstockkrebs ihre Kraftquellen vorstellen und fotokünstlerisch in Szene gesetzt werden.

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