Fussnoten zu: »Modern Cinema Systems«: Traumreisen auf breitem Filmband 1
Eine hervorragende Darstellung der Entwicklung von Cinerama, CinemaScope und Todd-AO gibt John Belton in seinem Buch WIDESCREEN CINEMA, Harvard 1992.
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Der Begriff ist mit „Reise- oder Dokumentarfilm“ nur ungenau übersetzt, es handelt sich um eine Mischform beider Filmarten, die eine Art virtuellen Tourismusersatz darstellt.
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Das war bei anderen »Large-Format«Systemen nicht der Fall: Weder bei Vistavision noch bei Technirama setzte sich die 8-perf Horizontalprojektion über wenige Premiereneinsätze hinaus durch, denn zusätzlich zur bereits vorhandenen Vorführtechnik benötigte das Kino Spezialprojektoren mit horizontalem Filmlauf.
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Eine detaillierte technische Dokumentation von Cinemiracle findet sich auf der Website des »American Widescreen Museum« (www.widescreenmuseum.com).
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Zwar gab es von den Cinerama-Filmen auch herkömmliche Kopien in 35-mmCinemaScope und später auch auf 70mm, aber die Ästhetik des Dreistreifensystems (großer Bildwinkel, keine Großaufnahmen, unbeschränkte Schärfentiefe) standen im völligen Gegensatz zur üblichen Inszenierungsweise der Filmindustrie.
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FILMECHO/FILMWOCHE 96/1958, S. 1702
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Ein Vorteil bei Technirama lag darin, daß normales 35-mm-Negativ Verwendung fand, während 65-mm-Eastman-Material nur auf Sonderbestellung lieferbar war.
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Außer dem Todd-AO-Verfahren mit FünfPerforations-Transportschritt wurde 70-mmFilm auch für noch größere Sonderformate mit Acht-, Zehn- oder Fünfzehn-Loch-Schritt (IMAX) eingesetzt, allerdings weniger in der Spielfilmherstellung, sondern für sogenannte Special-Venue-Kinos (in Vergnügungsparks, Museen oder für den Messeeinsatz).
17 Um Kopieraufträge zu aquirieren, wurde von den Firmen G.T.C, Eclair, C.T.M. (alle in Paris) und L.T.C. (St. Cloud) eigens die in München ansässige FRANCE FILMVERWERTUNGS GmbH gegründet. 18
Die Verfahrensbezeichnung ist nicht einheitlich: bei FLYING CLIPPER ist im Pressematerial MCS-70 bzw. M.C.S.70 genannt. Eine französischsprachige Broschüre der »Laboratoires Français« gibt nur SUPER PANORAMA an, erwähnt aber die M.C.S.-Kameras, und im englischsprachigen Ausland ist oft nur noch SUPER PANORAMA übriggeblieben, wenn nicht ohnehin neue Fantasiebezeichnungen wie z.B. WONDERAMA für die US-Auswertung gewählt wurden.
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In einem Prospekt der M.C.S. KG wurde angeführt, daß ein Vorteil der 70-mm-Kopien darin liege, daß man nach der Auswertung in einem Sprachgebiet die Magnetspuren mit einer neuen Synchronfassung für ein anderes Land bespielen könne. In der Praxis wird das kaum vorgekommen sein, es zeigt aber, von welch sorgsamer Behandlung der teuren Breitfilmkopien im Kinobetrieb man damals ausging.
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Presseheft der »Nora Filmverleih GmbH & Co. KG« zu ONKEL TOMS HÜTTE, München 1965
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Die wohl absurdeste Vorstellung vom amerikanischen Westen vermittelt der PeterAlexander-Film GRAF BOBBY IM WILDEN WESTEN (1964), wo eine putzige jugoslawische Schmalspurbahn mit der Aufschrift „Western Pacific“ herandampft – ein sicherer Lacher für jeden Eisenbahnfan!
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Interessanterweise wurde der Film in den USA als »Exploitation«-Film vermarktet und im Lauf der Zeit auf bis zu 78 Minuten Laufzeit hinuntergekürzt.
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10 CATERPILLAR INC., weltgrößter Hersteller von Baumaschinen, gegr. 1925
Im Jahr 1966 eröffneten in West-Berlin zwei beispielhafte Roadshow-Theater, die Travniceks M.C.S. KG in Kooperation mit der Deutschen Cinerama konzipiert hatte. Der »Royal-Palast« im Europa-Center bot auf einer 32x13 Meter großen 120-GradBildwand das vielleicht beeindruckendste europäische 70-mm-Erlebnis bis hin zu UltraPanavision, und auch das »City« verfügte über Breitfilmprojektion. Siehe auch: J. P. Gutzeit, ZUR DROHENDEN SCHLIESSUNG DES BERLINER ROYALPALAST, www.in70mm.com
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Eine faszinierende Würdigung des Erfinders Jacobsen hat Gerhard Fromm verfaßt: REVOLUTIONEN AUS DER KELLERWERKSTATT, in FILM & TV, KAMERAMANN , Heft 7/1998 - S. 92-102. (englische Übersetzung unter www.in70mm.com)
Bei dieser Bauart wird der Kamerakörper zur Einstellung seitlich verschoben, damit im Sucher das vom Objektiv eingefangene Bild sichtbar ist. Während der Aufnahme steht lediglich ein Hilfssucher zur Verfügung.
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Für Todd-AO standen damals nur Kameras ohne Reflexsucher zur Verfügung, auch Technirama-Kameras verfügten nur über seitlich angebrachte Sucher mit Parallaxenausgleich. Daher finden sich auch in aufwendigen Filmen wie SPARTACUS (1960) oder HELLO DOLLY (1969) immer wieder Aufnahmen mit Schärfeabweichungen.
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Vergleichbar war nur die »65mm Field Camera« von Panavision, die erstmals bei EXODUS (USA 1960) zum Einsatz kam, allerdings nur in wenigen Exemplaren und in den USA zur Verfügung stand.
Hergestellt für die Landesausstellung in Lausanne
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Hergestellt für den Pavillion der »Canadian National Railways« auf der Weltausstellung in Montreal
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Robert Gaffney war bereits an den Cinemiracle-Aufnahmen zu WINDJAMMER beteiligt.
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Ein Bericht über die Dreharbeiten zu MOTION erschien im AMERICAN CINEMATOGRAPHER, August 1967, S. 579ff.
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Dieses unrealisierte Projektes wird behandelt in STANLEY KUBRICK, hrsg. vom Deutschen Filmmuseum, Frankfurt 2004)
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Auch angekündigt als WINDJAMMER II (vgl. FILM-ECHO/FILMWOCHE 102-103/1961, S. 1459: »Besuch bei Dreharbeiten: Windjammer II«)
Aus heutiger Sicht wirkt die traditionelle Bild- und Lichtgestaltung vieler 70-mm-Filme oft moderner als die optischen Manierismen und Klischees der 1960er und 1970er Jahre wie exzessiver Gebrauch von Handkamera, Zoomobjektiv und Farbfilterungen.
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Zuerst publizierte M.C.S. am 7. März 1962 eine Anzeige, in der man Cinemiracles Ansprüche zurückwies, dann erschien das Projekt mit dem Hinweis „Wir setzen die Dreharbeiten planmäßig fort“ als TRAUMREISE EINES WINDJAMMERS (FILM-ECHO/FILMWOCHE 19/1962), und in Ausgabe 79/1962 erschien dann die Kurzmeldung, die Differenzen seien nunmehr außergerichtlich beigelegt worden. Unter dem endgültigen Titel FLYING CLIPPER hatte der Film dann mit zehn 70-mm-Kopien am 20. Dezember seine Deutschlandpremiere.
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Sehr ähnliche Aufnahmen finden sich im früher entstandenen CinemaScope-Kurzfilm JET CARRIER (USA 1954)
Fussnoten zu: Dream Journeys: The M.C.S.-70 Process and European Cinema of the 1960s 1
An excellent account of the development of Cinerama, CinemaScope and ToddAO is to be found in John Belton’s book WIDESCREEN CINEMA, Harvard 1992.
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This was not the case with other largeformat systems. Neither Vistavision nor Technirama used highest-quality 8-perf horizontal projection beyond a few special roadshow engagements, since this required, in addition to the existing 35mm projectors, also two further machines with horizontal film movement.
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FILMECHO/FILMWOCHE 96/1958, p. 1702
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From 1964 onward, there were shown under the Cinerama label, besides the existing 3-strip productions, only “single-strip” 70mm films (for example, those produced in Ultra-Panavision, Super Panavision, Todd-AO, Dimension-150 or Super-Technirama-70).
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Besides for the Todd-AO process and its inheritor systems, with their 5-perforation pitch, 65/70mm film was also used in even larger-format processes, with 8-, 10-, or 15perf pitch (IMAX), usually not for feature film production but for “special venue cinemas” (amusement parks, museums, or trade fairs).
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CATERPILLAR INC., the world’s largest manufacturer of construction machinery, founded in 1925
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It was reported that license fees and the use of special staff from the U.S. would have added 150.000 to 180.000 US-Dollar to the budget, not counting the additional cost in film stock and laboratory work.
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1966 saw the opening of two exemplary première, or “roadshow”, cinemas in West Berlin which Travnicek’s M.C.S. KG had conceived in cooperation with German Cinerama. The ROYAL-PALAST in the Europa-Center offered, with its 32x13-meter 120-degree screen, what was probably the most impressive 70mm experience in Europe until the coming of Ultra-Panavision, and the CITY as well had facilities for wide film projection. See also: Jean Pierre Gutzeit, ZUR DROHENDEN SCHLIESSUNG DES BERLINER ROYAL-PALAST, www.in70mm.com
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Made for the Nationalausstellung (Swiss National Exhibition) in Lausanne
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Made for the CANADIAN NATIONAL RAILWAYS pavilion at the World Fair in Montreal
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Robert Gaffney had already been involved in the shooting of WINDJAMMER in the Cinemiracle process.
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A fascinating report on the techniques used in shooting MOTION appeared in AMERICAN CINEMATOGRAPHER, August 1967, p. 579ff.
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An advantage enjoyed by Technirama was that it could use normal 35mm negative stock, whereas 65mm Eastman stock could be procured only on special order.
In fact, looked at from the present day, the traditional cinematography of many 70mm films often makes a more timeless impression than do the visual mannerisms and clichés of 60’s and 70’s cinema – such as the excessive use of the handheld camera, the zoom lens and colour degradation, all of which seem quite dated now.
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Available for Todd-AO were, as a rule, only Mitchell studio cameras not equipped with reflex viewfinders. The Technirama cameras had only a side-mounted viewfinder with parallax adjustment. It is for this reason that certain unintentional »soft focus« shots appear even in very expensive films like SPARTACUS (1960) or HELLO DOLLY (USA 1970) .
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There could be compared to it only the lightweight Panavision 65mm Field Camera, which was first used on EXODUS (USA 1960). There were, indeed, only a few models of this camera in existence.
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The first cinematic visit to an aircraft carrier, very similar in its itinerary and also filmed in widescreen format, is to be seen in the CinemaScope short JET CARRIER (USA 1954)
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In order to acquire processing commissions, the laboratories G.T.C, Eclair, C.T.M. (all based in Paris) and L.T.C. (St. Cloud) established the Munich-based FRANCE FILMVERWERTUNGS GmbH.
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The process does not consistently bear the same designation. In the FLYING CLIPPER press releases, mention is made of »MCS70« or, occasionally, »M.C.S.-70«. A French brochure from »Laboratoires Français« refers to SUPER PANORAMA but also mentions the M.C.S. cameras. And in English-speaking countries SUPER PANORAMA was often the only designation left to stand – that is, where there were not, as for example for the US distribution, new names freely and wildly invented for the process, such as WONDERAMA
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Daß der »HiFi Stereo 70-Filmverleih« in den folgenden Jahren auch normale 35-mm-Filme vermarktete, hat in einigen Filmografien für Verwirrungen gesorgt, aber Streifen wie HEXEN – GESCHÄNDET UND ZU TODE GEQUÄLT (BRD 1969/70) oder DER WÜRGER KOMMT AUF LEISEN SOCKEN (I/BRD 1970/71) haben mit dem Jacobsen-3D-Verfahren definitiv nichts zu tun.
In an M.C.S. prospectus, mention is made of the fact that that, after the film had been presented in one linguistic region, the mag tracks on 70mm release prints could be erased and re-recorded to carry a different language version. It is unlikely that this happened very often in practice, but it is an indication of the careful treatmentment that the expensive large-format prints would be given in cinemas at the time.
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R. M. Hayes verweist in dem Buch 3-D MOVIES (Jefferson 1993) auf die außergewöhnlich gute Bildqualität, die bei HiFi-Stereo70 selbst nach der Reduktion auf 35-mmStereofilmformate noch zu bemerken sei.
IM WILDEN WESTEN (1964), where a tiny narrow-gauge Yugoslavian steam locomotive comes puffing into view bearing the insignia “Western Pacific“ – a sight guaranteed to crease up both film and railway enthusiasts with laughter.
Press material for ONKEL TOMS HÜTTE, München 1965
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Surely the most ridiculous image of the American Wild West produced in any such “Euro-Western” is that offered by a scene in the Peter Alexander film GRAF BOBBY
Confusion has been caused in many filmographies by the circumstance that the HIFI STEREO 70-FILMVERLEIH distribution company also marketed, in the years that followed, many normal 35mm films. But it should be made clear that films like HEXEN – GESCHÄNDET UND ZU TODE GEQUÄLT (aka MARK OF THE DEVIL 2, BRD 1969/70) or THE VIENNA STRANGLER (I/BRD 1970/71) had nothing at all to do with the 3D process invented by Jacobsen.
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R. M. Hayes comments , in his book 3-D MOVIES (Jefferson 1993) on the impressive image quality still visible in 3D 35mm reduction release prints of HiFi-Stereo-70 films..