Sanitas Magazin 3/20 - Mehr Transparenz, bitte!

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Mehr Transparenz, bitte! Wo Wissen hilft S. 19 __ Flyability: Drohnen schĂźtzen die Gesundheit S. 24 __ Was beim Pilzesammeln wichtig ist


TACHELES

«Wieso können Ärzte einen Befund nicht verständlich erklären? Ich verstehe oft nur Bahnhof. Machen sie das absichtlich?» E. O. aus Emmenbrücke

Was beeinflusst unsere Lebenserwartung? Unsere Ernährung, wie oft wir uns bewegen, wie glücklich wir sind oder einfach unsere Gene? Was denken Sie? Schreiben Sie uns! redaktion@sanitas.com

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Sie wissen nicht, was «Pulmo o.B.» bedeutet? Wir auch nicht. Ein Arztbericht enthält naturgemäss viele Fachbegriffe, da er möglichst kurz und präzise andere behandelnde Ärzte informieren soll. Bloss: Otto-Normalpatient stellt das vor grössere Rätsel. Dabei sind Ärzte gesetzlich verpflichtet, Patienten «anschaulich und verständlich» über die Diagnose aufzuklären. Von wegen «anschaulich und verständlich», werden Sie vielleicht denken und sich an Ihren letzten Arztbesuch erinnern. Einerseits ist die Zeit, die Ärzte pro Patient aufwenden dürfen, knapp bemessen. Andererseits sind Fachbegriffe wie «periartikulär» für sie so alltäglich wie «Hausschuhe». Das ist der Knackpunkt: Viele Patienten wagen nicht, Fragen zu stellen. Oder sie können sich nicht mehr an das Gesagte erinnern: Eine Studie zeigt, dass über 80 Prozent der Patienten bereits beim Verlassen des Behandlungszimmers die Erläuterungen des Arztes vergessen haben. Der Aufgabe, Ärztechinesisch kostenlos in Patientendeutsch zu übersetzen, hat sich in verschiedenen Schweizer Städten das «amm Café Med» angenommen. Dort kann jeder bei einem Kaffee Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen seine Fragen stellen. Auch online gibt es Hilfe. Etwa auf der deutschen Website «Was hab ich?», auf der Medizinstudenten und Ärzte eingereichte Befunde in eine verständliche Sprache bringen. Unser Tipp: Nutzen Sie eines der Angebote, wenn Sie mögen. Und fragen Sie das nächste Mal einfach bei Ihrem Arzt nach. Wenn nötig mehrmals. PS: Auch wir haben nachgefragt: «Pulmo o.B.» heisst, dass die Lunge (Pulmo) ohne Befund (o.B.) ist. Also völlig gesund. Und «periartikulär» bedeutet, dass sich etwas im Bereich um ein Gelenk herum befindet.

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EDITORIAL / INHALT

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8 Liebe Leserin, lieber Leser Gerade in den letzten Wochen und Monaten haben wir erlebt, wie wichtig fundierte und transparente Informationen sind, um die richtigen Entscheidungen fällen zu können – sei dies in der Politik, in der Wirtschaft oder im privaten Bereich. Das Gleiche gilt, wenn es um unsere Gesundheit geht. Wir alle wollen dabei kein Risiko eingehen und optimal versichert sein. Das Sanitas Team arbeitet gemeinsam daran, es unseren Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich zu machen, die für sie optimalen Versicherungslösungen zu finden. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, bestätigt die Bestnote bei der diesjährigen Kundenzufriedenheitsumfrage von comparis.ch. Uns liegt am Herzen, dass Sie umfassend und klar informiert sind. Offenheit und Transparenz sind deshalb auch die Hauptthemen dieser Ausgabe. In ihr finden Sie nicht nur wie üblich unser Versicherungslexikon, sondern auch Beiträge über die Medikamentenentwicklung und über die Faktoren, welche die Prämienentwicklung beeinflussen.

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Tacheles Kurz & bündig

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DOSSIER MEHR TRANSPARENZ Alle wünschen sich mehr Transparenz. Doch wo möchten und sollten wir die ganze Wahrheit kennen – und wo lieber nicht? Der lange Weg zum Medikament Von der Forschung bis zur Zulassung: Ein Fachmann von Roche gibt Einblick in die Stationen der Medikamentenentwicklung Mission Nachhaltigkeit Beelongs Eco-Score bewertet den Umwelteinfluss von Lebensmitteln Der Tag der Wahrheit Einen Tag lang gnadenlos ehrlich sein: Geht das? Ein Selbsttest Infografik: So entsteht eine Krankenkassenprämie Vorsorgen und durchatmen Mehr Transparenz und Sicherheit dank Patientenverfügung & Co.

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Elios schützt Leib und Leben: Unbemanntes Fluggerät im Einsatz Aus dem Leben: Wer hat eine Passion für Drahtesel? Hausmittel: Hilfe gegen Wechseljahrbeschwerden Auf Pilzjagd: So wird das Sammeln ein voller Erfolg Sani und Elina: Herbstzeit ist Brunftzeit Lexikon: G wie Generika

Cover: Yves Bachmann

Dr. Andreas Schönenberger CEO, Sanitas

IMPRESSUM Herausgeber Sanitas Krankenversicherung, Jägergasse 3, 8021 Zürich, sanitas.com/magazin | Kontakt redaktion@sanitas.com, Telefon 0844 150 150 | Gesamtverantwortung Claudia Sebald | Redaktion Michael Suter (Leitung), Julie Freudiger, Ruth Jahn, Nicole Krättli, Janine Radlingmayr, Robert Wildi | Übersetzungen Sanitas Übersetzungsdienste | Art Direction Franziska Neugebauer, ziska.graphics | Lithografie nc ag | Druck Swissprinters, swissprinters.ch | Bildnachweise Alle nicht gekennzeichneten Bilder sind Eigentum von Sanitas oder von Sanitas lizenziert  | Gesamtauflage ca. 460 000; 12. Jahrgang; gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-Papier | Erscheinungsweise 4 × jährlich in D, F, I | Das nächste Magazin erscheint im November 2020.

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Spitalzusatzversicherung

Gesundheitstipp —

Kolorieren als Stresskiller

Einfach die Buntstifte zur Hand nehmen und Blumen, Tiere oder buddhistische Mandalas ausmalen. Viele Erwachsene haben dies für sich als Anti-StressMethode entdeckt. Ausmalen verlangt zwar keine kreative Höchstleistung, aber es lenkt vom Alltag ab, entspannt wunderbar und ist leicht umzusetzen. Versuchen Sie’s einfach mal. Malbücher wie den «Secret Garden» und «Animal Kingdom» erhalten Sie in diversen Verlagen. Weitere Anti-Stress-Übungen: sanitas.com/stress

Ohne Umweg zum Facharzt Kundenfreundlichkeit und Effizienz liegen uns am Herzen. Mit unseren Spitalzusatzversicherungen Hospital Extra Liberty und Hospital Top Liberty haben Sie einen persönlichen Kundenberater an Ihrer Seite. Er organisiert Ihren Spitalaufenthalt von A bis Z und ermöglicht Ihnen innert wenigen Tagen einen Termin beim Fachspezialisten. Von welchen weiteren Vorteilen Sie profitieren, erfahren Sie auf unserer Website. Um Ihnen den Versicherungsabschluss zu erleichtern, haben wir die Gesundheitsfragen reduziert. Je nach individueller Krankheitsgeschichte ist der Antrag so im Handumdrehen ausgefüllt. sanitas.com/spital

Bestnote für Sanitas Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden mit Sanitas. Das zeigt die aktuelle Umfrage von comparis.ch, bei der Sanitas im Branchenvergleich mit der Bestnote belohnt wurde. Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen.

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KURZ & BÜNDIG

66,1 Die Zahl —

Lenkungsabgaben –

% der Männer

finden, dass Gentechnologie bei der (Früh)erkennung von Krankheiten zum Einsatz kommen darf. Bei den

Frauen stimmen dem nur 23,5 % zu. Quelle: Sanitas Health Forecast 2020

die einfachste Fahrkarten-App

Umwelt schonen wird belohnt Der Grundgedanke ist einfach: Die Umweltbelastung soll unserer Gesundheit und Umwelt zuliebe gesenkt werden. Deswegen erhebt der Bund seit 2008 Lenkungsabgaben auf umweltbelastende Stoffe. Diese Gelder fliessen via Krankenkassen an die Bevölkerung zurück. 2021 werden es rund 753 Millionen Franken sein – pro Person 87 Franken. Dieser Betrag wird von den Prämienrechnungen 2021 abgezogen werden. Das offizielle Merkblatt des BAFU erhalten Sie mit Ihrer Police 2021. Zudem finden Sie es hier: sanitas.com/bafu

Fairtiq —

Mit der Schweizer App Fairtiq reisen Sie flexibel und unkompliziert. Die App erstellt automatisch ein Ticket für die im ÖV zurückgelegte Strecke. Dafür starten Sie lediglich den Tracker in der App bei der Abfahrt und stoppen ihn bei der Ankunft. Dabei wird immer das günstigste Ticket für die Strecke verrechnet. Fair, schnell, zuverlässig und ohne Zonenchaos. – In Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar – Kostenlos – Diverse Bezahlmöglichkeiten, u. a. auch mittels Twint oder Kreditkarte – Benutzerfreundlich

Sanitas Stiftung

Umfrage zur Datengesellschaft und Solidarität Surfen, einloggen, Datenspuren generieren: Das ist die neue Realität der E-Gesellschaft. Und die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung grossen Schub verliehen. Wie sahen die Menschen aber die Chancen und Risiken der Datengesellschaft noch vor Corona im Detail? Dieser und anderen Fragen ist die Sanitas Stiftung mit der Bevölkerungsbefragung Monitor Datengesellschaft und Solidarität 2020 nachgegangen. Das Resultat zeigt: Die Bevölkerung ist ambivalent. Sie nutzt fleissig digitale Angebote, fürchtet sich aber vor Datenweitergabe. Zum vollständigen Umfragebericht 2020: sanitas.com/monitor2020

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Hunger nach Wissen MEHR TRANSPARENZ

Wären die Menschen nicht neugierig, sähe die Welt heute anders aus. Vielleicht gäbe es weder das Rad noch die Elektrizität. Schaut man ins Internet, scheint der Wissensdurst unendlich. Aber müssen wir wirklich alles wissen, brauchen wir überall den Durchblick: von der Ökobilanz einer Karotte bis zur Frage, ob Gott existiert? Oder schadet zu viel Wissen sogar?

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DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Bis ein neues Medikament auf den Markt kommt, vergehen meist viele Jahre. Jean-Marc Häusler, Country Medical Director bei Roche, erläutert im Interview, welche Stationen ein neuer Wirkstoff oder eine neue Impfung von der Idee bis zur Vermarktung durchlaufen. Text Ruth Jahn

Foto Kostas Maros

Der lange Weg zum Medikament Weltweit wird seit Monaten fieberhaft nach Medikamenten und Impfungen gegen das Coronavirus geforscht. Abgesehen von Pandemiezeiten: Wie kommen Pharmaunternehmen auf die Idee für ein neues Medikament? Die meisten Firmen haben sich auf gewisse Technologien und eine Reihe von Krankheiten spezialisiert. Und sie prüfen: Wo kommt beides zusammen? Roche zum Beispiel ist stark im Antikörper-Design und in der Gentherapie und sucht nach Medikamenten zur besseren Behandlung von Krebs und von Krankheiten des Immunsystems sowie der Nerven. Unser Fokus sind dabei besonders schwere Krankheiten, die noch nicht oder nur ungenügend behandelt werden können. Welche Hürden muss ein Wirkstoff nehmen? Nachdem ein Wirkstoff im Visier ist, der ein Krankheitsgeschehen auf die gewünschte Art positiv beeinflusst, untersuchen wir im Labor und an Tieren, ob er giftig ist. Wenn nicht, kann der Wirkstoff in der klinischen Forschung am Menschen getestet werden – zuerst an gesunden, dann an kranken. Die Fragestellungen dieser Studien sind: Wirkt der Stoff gut genug? Ist er ausreichend sicher und verträglich? Wie viele Substanzen schaffen es bis dahin? Das Verflixte ist: Es sind nur ganz wenige. Bis zu ihrer Zulassung in einem Medikament durchlaufen sehr viele Substanzen einen langen Weg mit vielen Umwegen und landen meist in Sackgassen. Für die Entwicklung eines einzigen neuen Medikaments braucht es 10 000 Substanzen, die wir intensiv prüfen. Davon kommen 10 in die klinische Forschung. Nur gerade eines wird am Ende zugelassen. Das dauert im Schnitt rund ein Jahrzehnt und benötigt eine halbe Milliarde Franken Entwicklungskosten. Gibt es bei diesem Aussortierprozess auch Überraschungen? Vor wenigen Jahren wollten wir ein Medikament gegen schweres Asthma entwickeln. Die erste Patientenstudie wartete mit vielversprechenden Resultaten auf. Diese haben sich allerdings dann in einer zweiten Studie zerschlagen. Denn leider sind Rückschläge die Regel, nicht die Ausnahme. Meist bringt ein Medikament nicht das, was man sich erhofft hat.

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Aber in diesem Fall haben wir quasi mitten in der Entwicklung das Steuer herumgerissen: Aus diesem ursprünglichen Fehlschlag ist ein heute weltweit zugelassenes Medikament gegen Multiple Sklerose entstanden, das gewisse Zellen des Immunsystems wirkungsvoll bremst. Wie gehen Sie persönlich mit diesen vielen Rückschlägen um? Für mich gehört dieses Scheitern zum Alltag. Das ist nicht immer einfach, aber es gibt ja auch ermutigende Fortschritte: Vor 20 Jahren, als ich mein Medizinstudium abgeschlossen habe, gab es gegen Krebs nur die Chemotherapie. Heute können wir manche Krebsarten zielgenau mit einer Immuntherapie behandeln – und manche Krebsarten so neuerdings heilen. Das ist für mich als Arzt sehr motivierend. Was passiert nach der Zulassung eines Medikaments? Wenn die Zulassungsbehörde Swissmedic ein Medikament auf seine Wirksamkeit, seinen Nutzen und seine Qualität hin geprüft hat, kann die Ärztin das Medikament bereits verschreiben. Es muss aber noch die Erstattung der Kosten geregelt werden. Das macht das BAG. Das Bundesamt für Gesundheit vergleicht das neue Medikament mit anderen Medikamenten, die bereits zur Therapie einer bestimmten Krankheit auf dem Markt sind: Bringt es einen Zusatznutzen? Erhöht es die Heilungschancen? Dann legt die Behörde einen Preis fest und definiert die Bedingungen, unter denen bestimmte Patientengruppen das Medikament von der Grundversicherung vergütet bekommen. Der Preis ist also immer ein Kompromiss der Pharmafirmen und des BAG.

Versandapotheken

Medikamente bequem nach Hause liefern lassen Sanitas arbeitet mit den Versandapotheken Zur Rose und MediService zusammen. Sanitas Kundinnen und Kunden können sich durch diese Partnerschaft Medikamente sicher, bequem und portofrei nach Hause liefern lassen. So sparen sie Zeit und Geld. sanitas.com/versand


Woran wird geforscht? Jean-Marc Häusler über neuartige Antibiotika und ein Medikament gegen Covid-19 sanitas.com/forschung

Jean-Marc Häusler bringen Rückschläge nicht aus der Ruhe. Nur wenige Medikamente erzielen den erhofften Nutzen und schaffen es auf den Markt.


DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Mission Nachhaltigkeit Wie wir uns ernähren, hat einen erheblichen Einfluss auf den Planeten. Doch welche Lebensmittel besonders umweltschädlich sind, wird häufig nicht offengelegt. Zwei junge Waadtländer haben deshalb einen Eco-Score entwickelt, der die Umweltbelastung von Nahrungsmitteln bewertet. Text Julie Freudiger

Illustration Franziska Neugebauer

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abeljau, der im Norden Europas gefischt, aber in Asien verarbeitet wird und als nordeuropäisches Fischgericht wieder zurück nach Europa reist. Oder Tomaten aus Italien, die in China zu Sugo verarbeitet und bei uns als italienisches Produkt angeboten werden. «Das sind keine Einzelfälle», sagt Charlotte de La Baume. Sie muss es wissen: Die Absolventin der Hotelfachschule Lausanne hat gemeinsam mit Mathias Faigaux das Unternehmen Beelong gegründet. Ihr Ziel ist es, Gastronomen und

AB C D E F G

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Zutaten: Quinoa weiss Verpackung: Nicht zertifiziertes und nicht recyceltes Papier Tiefgekühlt: Nein Herstellungsort: Schweiz Transport: Zug

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Einkäufer dabei zu unterstützen, Lebensmittel bewusster einzukaufen und bestenfalls eine umweltfreundliche Alternative zu wählen. In Anbetracht der Zahlen drängt die Zeit. Die Ernährung hat in der Schweiz mit fast 30 Prozent die grösste Auswirkung auf die Umwelt – noch vor Wohnen und Mobilität, wie das Bundesamt für Umwelt mitteilt. Rund ein Drittel der ernährungsbedingten Umweltbelastung geht dabei auf die Gastronomie- und Lebensmittelindustrie zurück. Charlotte de La Baume ist überzeugt: Der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit ist Transparenz. Wer weiss, wie gross der Umwelteinfluss eines Produkts ist, kann sich bewusst entscheiden. «Es geht nicht darum, zu verzichten. Sondern darum, die bestmögliche Alternative zu wählen.» Der Beelong-Indikator Während des Studiums wurde Charlotte de La Baume auf das mangelnde ökologische Bewusstsein in der Gastronomie- und Lebensmittelbranche aufmerksam: Zwar ist das Wissen über Nachhaltigkeit vorhanden, es fehlt aber an Mitteln, um die Theorie in die Praxis umzusetzen. Deshalb entwickelte sie mit Mathias Faigaux und wissenschaftlicher Unterstützung 2008 den Beelong-Indikator. Ähnlich wie die Energieetikette auf Elektrogeräten bewertet der Indikator die Umweltbelastung eines Produkts von A bis G – und macht diese auf einen Blick sichtbar. Die Wertung des Eco-Scores beschränkt sich dabei nicht auf Treibhausgasemissionen, sondern setzt sich aus den fünf Parametern Herkunft der Lebensmittel, Saison, Produktionsweise, Einfluss auf das Klima und Verarbeitung der Produkte zusammen. In aufwendiger Recherchearbeit sucht das mittlerweile sechsköpfige Beelong-Team die notwendigen Informationen zusammen. Fehlt eine Angabe, nimmt es mit dem Unternehmen direkt Kontakt auf. «Wenn wir keine Auskunft zu einem Parameter erhalten – was oft passiert –, geben wir für diesen Punkt die schlechteste Bewertung», erklärt de La Baume. Das Ziel sei, die Hersteller zu mehr Transparenz zu ermutigen.


DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

A B C

D+

Zutaten: Peperoni rot Verpackung: Keine Tiefgekühlt: Nein Herstellungsort: Schweiz Transport: LKW

E F G

Zögerliche Transparenz Der Eco-Score hat den Nerv der Zeit getroffen: Mittlerweile hat das unabhängige Unternehmen Beelong über 70 000 Produkte in der Schweiz bewertet und über 140 Gastronomiebetriebe, öffentliche Behörden und Unternehmen beraten. Der Effekt liess nicht lange auf sich warten. Weil die Betriebe nun nachhaltigere Lebensmittel oder Marken bevorzugen, wächst auch bei den Herstellern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Immer mehr Lebensmittelproduzenten beauftragen daher Beelong direkt und weisen den Eco-Score ihrer Produkte auf den Bestellplattformen für Grosskunden aus – sogar wenn die Bewertung schlecht ist. Einziger Wermutstropfen: Die Lebensmittelhersteller haben bis jetzt noch nicht den Mut gefunden, die Informationen auch für die privaten Konsumenten auf den Packungen sichtbar zu machen. Das ist eines der grossen Ziele, die Charlotte de La Baume mit Beelong verfolgt. Als ersten Schritt in diese Richtung hat Beelong seine Datenbank vor Kurzem öffentlich zugänglich gemacht. Denn: «Wir müssen unser Einkaufsverhalten und die Lebensmittelproduktion zumindest ein bisschen verändern, wenn wir die Erde in einem guten Zustand künftigen Generationen übergeben möchten.» Die Macht liegt dabei bei den Konsumenten, ist sie überzeugt. Und je mehr diese wissen, desto eher werden sie ihr Verhalten ändern.

A B C D

Zutaten: Pfefferminztee (100 %) Verpackung: Aluminium/Stahl Tiefgekühlt: Nein Herstellungsort: Schweiz Transport: Schiff (98 %), LKW (2 %)

E

F+ G

Active App

Der Food Scanner ist da Essen Sie gesund und ausgewogen? Mit dem Food Scanner finden Sie es heraus. Wählen Sie Ihre Ziele, zum Beispiel «Abnehmen», «Muskelaufbau», «Eisenaufnahme», «Vitamin C» oder «Nahrungsfasern». Mit jeder erfassten Mahlzeit erfahren Sie mehr über Ihre Ernährung. sanitas.com/essen

Notenskala für die Umweltbelastung eines Produktes A = bester Wert, G = schlechtester Wert (Quelle: beelong.ch)

A

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C D E F G

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DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Hilfreiche Schwindeleien Die ganze Wahrheit über die Lüge lesen Sie im Interview mit Andrea Haefely sanitas.com/luegen

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DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Der Tag der Wahrheit Schon als Kind lernt man: Du sollst nicht lügen. Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn kleine Schwindeleien machen das Zusammenleben harmonisch. Was passiert, wenn man einen ganzen Tag immer die Wahrheit sagt? Ein Selbsttest. Text Julie Freudiger

Foto Unsplash

I

ch bin ein grundehrlicher Mensch. Davon war ich bis vor Kurzem fest überzeugt. Studien belegen aber, dass Menschen bis zu 25-mal am Tag lügen, einige Studien sprechen sogar von 200-mal täglich. Kann das wirklich sein? Das soll ich im Selbstversuch herausfinden. Ich stimme der Idee der Redaktion zu, obwohl ich insgeheim befürchte, dass ich als ehrlicher Mensch nichts zu erzählen haben werde. Und so beginnt der Versuch bereits mit einer Lüge. Wäre ich ehrlich gewesen, hätte ich sagen müssen, dass ich die Idee nicht gut finde. Ich buche diesen ersten Misserfolg unter Diplomatie ab. Lügen als Sozialkompetenz Am Tag des Versuchs ist mir mulmig zumute. Werde ich am Abend noch Arbeit und Freunde haben? Die erste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten: Beim Frühstück erzählt mir mein Partner, dass er übers Wochenende wegfahre. Ob das für mich in Ordnung sei, fragt er der Form halber. Ich beginne, mich innerlich zu winden. Die Wahrheit passt nicht einmal mir selbst. Ausgerechnet an dem Wochenende muss ich arbeiten und ich hatte mir wenigstens einen erholsamen Abend zu zweit erhofft. Purer Egoismus. Um nicht zu lügen, sage ich erst mal nichts. Doch er hakt nach – der Morgen verläuft nicht entspannt. Flucht ins Büro. «Guten Morgen! Wie geht’s?» Die Höflichkeitsfloskel meines Kollegen hätte ich fast automatisch beantwortet. Aber heute gilt es, ehrlich zu sein. Ich offenbare ihm meinen Gemütszustand. Sein betretener Blick bestätigt: So genau wollte er es gar nicht wissen. Hat lügen etwas mit sozialer Distanz zu tun? Je näher man sich ist, desto ehrlicher darf und kann man sein? Ich erinnere mich an den heutigen Morgen und verwerfe den Gedanken. Die feine Grenze zwischen guten und schlechten Lügen In der Zwischenzeit betritt eine weitere Kollegin das Büro. Ihre neue Frisur finde ich

EXPERTENTIPP Andrea Haefely, Journalistin, Lügen­ expertin und Autorin des Buchs «Schwei­ gen, schummeln, lügen», erschienen 2014, Beobachter­ Edition «Wer versucht, jederzeit seine subjektive Wahrheit mitzuteilen, gerät unweigerlich in ein Dilemma: Soll ich schummeln oder meine Mitmenschen vor den Kopf stossen? Solche Experimente können, wenn knallhart und über längere Zeit durchgezogen, Freundschaften und Familienbande zerstören, Jobs kosten und unter Umständen sogar die eine oder andere Ohrfeige provozieren. Aber wann darf man lügen? Und wann nicht? Das wohl einfachste Kriterium ist: Wenn die Wahrheit beim Gegenüber grösseren Schaden anrichtet als die Unwahrheit und keine «Folgeschäden» zu erwarten sind, kann eine Schwindelei gerechtfertigt, ja sogar die bessere Lösung sein: Nicht umsonst kennen wir den Ausdruck Höflichkeitslüge.»

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schrecklich. Während ihr die anderen Komplimente machen, lächle ich nur. Wie muss ich das in meiner Lügenbilanz aufführen? Etwas zu verschweigen kann durchaus eine Lüge sein. Vor Gericht ist dies strafbar. Was ist aber, wenn mich eine Freundin bittet, ihrem Ex-Mann, der ebenfalls ein Freund von mir ist, nichts von ihrem neuen Partner zu erzählen? Lüge ich ihn an, auch wenn er gar nicht danach fragt? Es scheint mir manchmal eine feine Grenze zu sein zwischen einer wohlgemeinten Schwindelei und einer verletzenden Lüge. Mein Versuch ist aber noch nicht vorbei. In einem Meeting kritisiert eine Kollegin ein Projekt, in das ich viel Herzblut investiert habe. Ich wünschte mir, sie wäre nicht ganz so direkt und ehrlich gewesen. Aus Frust gehe ich in einen Kleiderladen. Die Hose passt zwar perfekt, doch sie ist zu teuer. «Hat sie gepasst?», fragt die Verkäuferin. Normalerweise würde ich verneinen. Wer gibt schon gerne zu, dass er knapp bei Kasse ist? Doch heute ist alles anders. «Ja, sie sieht toll aus. Doch ich kann sie mir nicht leisten.» Ein mitleidiger Blick, und ich bin wieder draussen. Welche Wahrheit ist wahr? Nun ist es schon spät am Nachmittag. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, über Mittag Sport zu machen. Aber es war zu viel zu tun, rede ich mir ein. Wenn ich ehrlich bin, ist das eine waschechte Ausrede. Belügt man sich also auch selbst regelmässig? Zu meiner Lügenbilanz kommt als krönender Abschluss der Anruf meiner Mutter. Auf ihre Frage, ob sie störe, antworte ich wahrheitsgetreu: «Nein, aber ich habe gerade keine Lust, zu telefonieren.» Das Resultat ist ein längeres, etwas gereiztes Gespräch. Ich hätte es mir auch einfacher machen können… Das Fazit des Tages: Ich habe ihn nicht ohne Lügen überstanden. Und nicht weil mir meine Mitmenschen egal sind oder ich böse Absichten hege – das genaue Gegenteil ist der Fall. Ein Gedanke beschäftigt mich allerdings: Wie oft habe ich gelogen, ohne es zu merken?

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DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

So entsteht eine Prämie Unterschiedliche Faktoren beeinflussen die Prämien in der Grundversicherung und den Zusatzversicherungen. Wir haben die wichtigsten Parameter anhand fiktiver Beispiele für Sie zusammengestellt. Diese Beispiele stellen keine Offerte dar. Ihre persönliche Prämie entnehmen Sie bitte Ihrer Police, die Sie im Oktober erhalten. Text Michael Suter Infografik Codeplay KVG

Prämienregion Die Krankenversicherungsprämie wird unter anderem dadurch beeinflusst, in welcher Prämienregion der Versicherte lebt. Welche Gemeinde zu welcher Prämienregion gehört, definiert das Eidgenössische Departement des Innern (EDI).

Max (8 Jahre)

Grundversicherung

Wahlfranchise

Die Grundversicherung ist für jede Person mit Wohnsitz in der Schweiz obligatorisch. Sie gewährleistet die medizinische Grundversorgung. Das Standardmodell hat bei Erwachsenen eine ordentliche Franchise von 300 Franken.

Mit der Wahl einer höheren als der ordentlichen Franchise können Sie jährlich über 1000 Franken sparen, tragen aber auch ein grösseres finan­ zielles Risiko im Krankheitsfall. Für Kinder bis 18 Jahre beträgt die Mindest franchise 0 Franken.

1

2 0.–

Vertragsbeginn: 01.01.2021 *Es handelt sich bei allen Beispielen um fiktive Personen und Zahlen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) genehmigt und publiziert die Prämien jeweils im Herbst. Für eine verbindliche Prämienkalkulation stehen Ihnen nach der Bekanntgabe der Prämien durch das BAG unsere Beraterinnen und Berater gerne zur Verfügung.

Wohnort:

1950 Sion

Unfallversicherung (KVG)

Karin (36 Jahre)

Sion

Standardmodell

CHF 103.85

1

2 Basel

1000.–

Vertragsbeginn: 01.01.2021 Wohnort:

4001 Basel

Unfallversicherung (KVG)

Toni (68 Jahre)

Standardmodell

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CHF 537.05 2 300.–

Zürich

Vertragsbeginn: 01.01.2021 Wohnort:

CHF 575.15 *

8001 Zürich

Unfallversicherung (KVG)

Standardmodell

CHF 496.45

*

Unfallversicherung Sparen mit Unfallausschluss: Wenn Sie über acht Stunden pro Woche beim gleichen Arbeitgeber tätig sind, sind Sie der obligatorischen Unfallversicherung nach UVG unterstellt. Sie benötigen in diesem Fall die Unfalldeckung in der Grund versicherung nicht.

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CHF 103.85

*

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CHF 496.45


DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Solidaritätsprinzip In der Grundversicherung bezahlen in einer Prämienregion alle Erwachsenen die gleiche Prämie – egal ob alt oder jung, krank oder gesund, Mann oder Frau.

Versicherung ändern Nutzen Sie das Kunden ­ portal, um Anpassungen vorzunehmen: sanitas.com/ monatspraemie

VVG

Versicherungsmodell

Zusatzversicherungen

Wählen Sie in der Grundversicherung ein alternatives Versicherungsmodell und profitieren Sie von grosszügigen Rabatten und einer zentralen Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen. Je nach Modell unter scheidet sich diese.

Zusatzversicherungen ergänzen die Leistungen der Grundversi­ cherung, beispielsweise mit Beiträgen für Spitalaufenthalte im 1­ oder 2­Bett­Zimmer, für Alter nativmedizin oder das Fit­ness­Abo.

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4 Basic CallMed NetMed CareMed Medbase MultiAccess Compact One

Monatsprämie KVG und VVG

Spitalzusatzversicherung: Allgemein (CHF 5.05)

CHF

CHF 92.85

CHF 97.90 4

3 Basic CallMed NetMed CareMed Medbase MultiAccess Compact One

Monatsprämie KVG und VVG

Spitalzusatzversicherung: Halbprivat (CHF 88.90)

CHF

CHF 537.05

CHF 625.95 4

3 Basic CallMed NetMed CareMed Medbase MultiAccess Compact One

CHF 428.65

97.90

Prämienentwicklung Massgebend ist die Ent wicklung der Gesundheitskosten. Diese werden unter anderem beeinflusst durch die Leistungsbezüge, die demo ­ grafische Ent wicklung und den medizinisch ­ technischen Fortschritt.

625.95 Monatsprämie KVG

Spitalzusatzversicherung: Kann beantragt werden* *reguläres Höchsteintrittsalter: 65 Jahre

CHF 428.65

Prämienverbilligung Wer in bescheidenen Verhältnissen lebt, kann beim Kanton eine Prämienverbilligung beantragen.

CHF

428.65 Verwaltungsaufwand Rund 5 von 100 Franken der Grundversicherungsprämie werden für Verwaltungskosten eingesetzt.

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DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Vorsorgen und durchatmen Was geschieht, wenn ich krank werde, nicht mehr selbst entscheiden kann, sterbe? Fragen, die sich niemand gerne stellt. Es gibt aber gute Grßnde, warum man es dennoch unbedingt tun sollte. Text Nicole Krättli Foto Per Kasch


DOSSIER MEHR TRANSPARENZ

Expertentipps Was sagen der Arzt oder der Bestatter zur Patientenverfügung und dem Testament? sanitas.com/vorsorgen

«Damit wollte ich mich schon längst befassen», sagen viele, wenn es um Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag oder das Testament geht – schieben es dann aber doch häufig lieber noch etwas auf. Kein Wunder. Es sind unangenehme Fragen, die sich um die Schattenseiten des Älterwerdens, um schwere Erkrankungen oder den eigenen Tod drehen. Andererseits: Nur wer sich damit befasst und den persönlichen Willen formuliert, stellt sicher, dass die eigenen Interessen im Fall der Fälle gewahrt bleiben. Patientenverfügung: für den medizinischen Notfall Möchten Sie im Ernstfall reanimiert und maschinell beatmet werden? Wollen Sie künstlich ernährt werden, sollten Sie nicht mehr selbst schlucken können? Solche und viele weitere Informationen werden in einer Patientenverfügung festgehalten. Diese kommt dann zum Einsatz, wenn medizinische Entscheide getroffen werden müssen, Sie Ihren Willen aber nicht mehr äussern können. Welche der verschiedenen Patientenverfügungen sich für Sie eignet, hängt davon ab, ob Sie gesund oder krank sind, möglichst viel selbst regeln oder die Entscheidungen lieber einer Vertrauensperson überlassen möchten. Das Verfassen oder Ausfüllen einer Patientenverfügung ist inhaltlich äusserst anspruchsvoll und erfordert viel medizinisches und ethisches Wissen. Deshalb lohnt es sich, fachlichen Rat einzuholen (siehe Box). Vorsorgeauftrag: für die wichtigen Lebensentscheide Wird ein Mensch urteilsunfähig, muss ein Stellvertreter weitreichende Entscheide fällen – etwa über die Wohnsituation, die persönliche Betreuung, das Einkommen und Vermögen sowie viele weitere Rechtsgeschäfte. Wer mittels Vorsorgeauftrag nicht selbst eine Vertrauensperson bestimmt, die solche Entscheidungen treffen darf, bekommt von der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde eine solche Person gestellt. Es lohnt sich deshalb, darüber nachzudenken, wer diese wichtige Aufgabe übernehmen könnte. Ein Vorsorgeauftrag muss dann entweder von Hand geschrieben und unterzeichnet oder notariell beurkundet werden.

tern oder der Staat an deren Stelle. Insbesondere unverheiratete Paare oder Patchworkfamilien, aber auch Menschen, die nur den Pflichtteil den Erbberechtigten vermachen und zusätzlich eine Drittperson oder eine Organisation begünstigen wollen, können dies in einem Testament festhalten. Dieses kann handschriftlich formuliert, datiert und unterschrieben werden. Sollte Ihnen wichtig sein, wie genau Sie bestattet werden, halten Sie das unbedingt in einem separaten Dokument fest. Das Testament wird nämlich häufig erst nach der Beerdigung geöffnet. Teilen Sie Ihre Wünsche am besten auch einer Vertrauensperson mit. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Angehörigen tatsächlich wissen, was Sie möchten.

Beratungsangebot

Kostenlos und kompetent Patientenverfügungen bestehen aus einer Vielzahl anspruchsvoller Fragen mit weitreichenden Konsequenzen, die insbesondere für Laien schwierig zu beantworten sind. Das Schweizerische Rote Kreuz bietet deshalb individuelle Beratungsgespräche an. Preference Kundinnen und Kunden der Sanitas können sich bis im Mai 2021 kostenlos beraten lassen. sanitas.com/patientenverfuegung

Testament: für die Hinterbliebenen Grundsätzlich besteht in der Schweiz eine gesetzliche Erbfolge, welche die Nachkommen und die Ehe- beziehungsweise eingetragenen PartnerInnen berücksichtigt. Gibt es keine Nachkommen, treten Eltern, GrosselSANITAS MAGAZIN 3 / 2020

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Attraktiver Prämienrabatt

Die flexible Grundversicherung Mit Medbase MultiAccess wählen Sie ein alternatives Versicherungsmodell, das Ihnen flexiblen Zugang zum Expertennetzwerk von Medbase ermöglicht. Sie erhalten dadurch höchste Qualität zu einem attraktiven Preis.

Sie können immer frei wählen, an wen Sie sich bei gesundheitlichen Fragen wenden:

Medbase Medical Center Medizinisches und therapeutisches Angebot an über 50 Standorten

Telemedizinisches Zentrum* Rund um die Uhr medizinischer Rat per Telefon 0848 888 777

Medbase Apotheken Medizinisches und pharmazeutisches Angebot an über 45 Standorten

Entdecken Sie online weitere Vorteile von Medbase MultiAccess wie auch die Standorte der Medical Center und Apotheken.

sanitas.com/multiaccess Alles aus einer Hand Zudem profitieren Sie von einem Ansprechpartner, der alle Informationen rund um Ihren Behandlungsverlauf koordiniert. Das bedeutet: effiziente Behandlungspläne und einfachsten Zugang zu den richtigen Experten. *Medbase bietet diese Dienstleistung in Zusammenarbeit mit Medgate an.


ENTWICKELN FÜR MORGEN

Elios schützt Leib und Leben Sie inspiziert, forscht und fotografiert an Orten, an die Menschen nicht oder nur unter hohen Risiken hingelangen: Die Drohne Elios des Lausanner Unternehmens Flyability hilft Unternehmen weltweit, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Text Robert Wildi

Fotos zVg

Klein, leicht und wendig: die Drohne Elios auf Erkundungsflug in einer Gletscherspalte.

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ENTWICKELN FÜR MORGEN

Durch ein 100 Meter langes Rohr mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern kriechen? Sich durch ein Minenlabyrinth arbeiten, in dem jederzeit tonnenschwere Gesteinsblöcke von der Decke stürzen könnten? Riskante Jobs, für die kaum Freiwillige zu finden sind. Gleiches gilt für die Suche nach Opfern von Nuklearkatastrophen: Als 2011 in Fukushima ein Reaktor des Kernkraftwerks explodierte, scheiterten Roboter am Versuch, in die Räume des verseuchten Gebäudes vorzudringen. Das brachte einen jungen Lausanner auf die Idee, einen fliegenden Roboter zu entwickeln, der auch in abgelegene, enge und für Menschen unzugängliche Räume gelangen kann, um Bilder zu produzieren und Informationen zu sammeln. 2014 machte Patrick Thévoz mit seinem Cousin Adrien Briod Nägel mit Köpfen und gründete das Unternehmen Flyability. Gemeinsam entwickelten die beiden Mikrotechniker eine Drohne mit 40 Zentimetern Durchmesser und 700 Gramm Gewicht, die sich in einem kollisionstoleranten Schutzkäfig aus Kohlefasern befindet. Das Flugobjekt, das den Namen Elios trägt, verfügt über eine integrierte LED-Beleuchtung, eine hochauflösende Videokamera sowie eine Wärmebildkamera, die menschliche Körper aufspüren kann. Elios wird über ein Tablet ferngesteuert, ist staubund spritzwassergeschützt und kann bei Temparaturen zwischen 0 und 50 Grad Celsius eingesetzt werden. 1000 verkaufte Drohnen schützen die Mitarbeitergesundheit Bis heute hat Flyability bereits über 1000 solcher Drohnen an 450 Kunden in der ganzen Welt verkauft. Es handelt sich primär um Industrieunternehmen, die Elios für Erkundungsflüge sowie Forschungs- und Kont-

«Unsere Drohnen bewegen sich problemlos in drei Dimensionen.» Patrick Thévoz

Die Drohne von Patrick Thévoz (links) und seinem Cousin Adrien Briod Nägel ist in verschiedenen Ecken der Welt und primär in industriellen Anlagen im Einsatz.

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rollinspektionen einsetzen. Viele Arbeiten sind darunter, die zuvor nicht möglich waren oder Mitarbeitende erheblichen Gesundheitsrisiken aussetzten. «Unsere Drohnen bewegen sich problemlos in drei Dimensionen und brauchen keine Atemluft», erklärt Thévoz. So durchquert Elios in weniger als fünf Minuten auch die längsten Kamine grosser Industrieanlagen, liefert perfekte Bilder aus den tiefsten Niederungen enger Höhlensysteme oder erkundet riesige Tanks, die mit Stickstoff gefüllt sind – «Orte, an die Menschen gar nicht hinkommen». Einsätze im humanitären Bereich sind nicht ganz so häufig wie in der Industrie. Das ist Patrick Thévoz auch recht so. «Wir sind froh, dass Naturkatastrophen wie Fukushima oder das Erdbeben in Haiti 2010 nicht an der Tagesordnung sind.» Seit 2014 haben die zwei Gründer aus Flyability ein KMU mit 85 Vollzeitstellen gemacht, das sein Geschäftsvolumen jährlich verdoppelt. Der Erfolg inspiriert die beiden Romands zu weiteren Entwicklungsschritten. «Zurzeit sind wir in Forschungsprojekte involviert, welche die Navigationsfähigkeiten von Robotern in weiteren Umgebungen und Bodenbeschaffenheiten prüfen und verbessern sollen», sagt Patrick Thévoz. Ausserdem sei man im laufenden Austausch mit bestehenden und potenziellen Kunden, die ihre Bedürfnisse formulierten. «Um die Gesundheit von Menschen und Mitarbeitenden in noch mehr Situationen, Umgebungen und unter sich permanent verändernden Rahmenbedingungen zu schützen, lancieren wir für unsere Drohne Elios regelmässige Innovationszyklen.»


AUS DEM LEBEN

Passion Drahtesel: Wer steckt dahinter? Die Auflösung finden Sie auf der nächsten Seite.


AUS DEM LEBEN

Yvonne Bammert kümmert sich als Case-Managerin von Sanitas um Versicherte in schwierigen Gesundheitssituationen. Privat tritt sie am liebsten in die Pedalen. Text Michael Suter Fotos Karin Heer

Ständig auf Achse

Seit geraumer Zeit sammeln Yvonne Bammert und ihr Mann Plüschschafe als Haustierersatz. Denn auf eine mehrtägige Mountainbiketour lassen sich Hund und Katze schlecht mitnehmen.

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«Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.» Das ist das Lebensmotto der 52-jährigen Yvonne Bammert. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester und verschiedenen Stationen in Pflegeberufen wurde sie 2007 Case-Managerin bei Sanitas. Nach ein paar Jahren zog es die gebürtige Baslerin mit ihrem Partner für zwei Jahre in die weite Welt. Ihr Ziel: die Panamericana per Land Rover Defender und Mountainbike erkunden und das Leben spüren. «Man muss sich treiben lassen und spontan sein, sonst lernt man nichts Neues kennen», umschreibt Yvonne ihre Art zu reisen. So fanden sie sich nach diesen zwei Jahren nicht wie geplant in Ushuaia im Süden Argentiniens, sondern in Mexiko wieder. Unterwegs traf das Paar immer wieder neue Menschen, die es mit Reisetipps inspirierten oder ihm Übernachtungsmöglichkeiten anboten – genau wie es sich das Paar vor der Reise erträumt hatte. Dass vieles anders kommt als erwartet, kennt Yvonne auch von ihrer Arbeit bei Sanitas, die sie nach ihrer Reise wieder angetreten hat. Denn auch Gesundheit lässt sich nicht planen. Eine gute Unterstützung von aussen kann schwierige Situationen aber erträglicher machen. Als Case-Managerin unterstützt und begleitet Yvonne Menschen, die im Gesundheitsdschungel die Orientierung verloren haben und durch sämtliche Netze fallen. «Ich besuche sie im Spital oder telefoniere mit ihnen, spreche mit Angehörigen, dem Sozialamt, Schuldenberatern und Versicherungen. Oft gehen dann plötzlich Türen auf und vieles wird möglich», erzählt sie. «Ein dankbares Lächeln der Patienten ist für mich der schönste Lohn.» Vollen Einsatz gibt Yvonne auch bei anspruchsvollen Mountainbiketouren. Auf einer solchen hat sie auch ihren Mann kennengelernt. Und vor zwei Jahren sind die beiden gemeinsam auf ihren Rädern bei einem Tessiner Standesamt vorgefahren und haben geheiratet. Neben dem Mountainbiken verbindet sie ihre Freude an Schafen. Im Buch «Glennkill» hat Yvonne eines mit ihrem und ein anderes mit dem Charakter ihres Mannes entdeckt. In einer Fortsetzung kamen dann genau diese beiden Schafe zusammen. «Mein Partner ist mein sicherer Hafen, den braucht es halt trotz allem», sagt sie und lacht.

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HAUSMITTEL

Beschwerden in den Wechseljahren Text Michael Suter

Illustration Franziska Neugebauer

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limakterium, Perimenopause, Abänderung oder einfach Wechseljahre: Die Phase, in welcher der weibliche Körper sich hormonell um- und schliesslich die Menstruation einstellt, hat viele Namen und viele Gesichter. Rund ein Drittel der Betroffenen spürt die Veränderungen deutlich – durch Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden, verminderte Libido oder trockene Scheide. Manche Frauen nehmen plötzlich schneller zu, dafür nimmt die Knochendichte ab. Und manchmal schlagen diese Veränderungen auch aufs Gemüt: Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Unruhe, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen sind nicht selten. Die folgenden Massnahmen können die Beschwerden lindern: Trockenbürstenmassagen und wechselwarme Fussbäder Das Abbürsten der Haut hilft ihr bei der Selbstregulierung. Wenn Sie Ihre Haut regelmässig vor dem Duschen und Baden mit langen Strichen und leichtem Druck bürsten, beugen Sie Wallungen und starkem Schwitzen vor. Hilfreich können auch warm-kalte Fussbäder sein. Diese bringen den Stoffwechsel in Schwung und wirken gleichzeitig entspannend. Vor allem aber helfen sie Ihnen beim Einschlafen und bei Hitzewallungen. Tampons und Zäpfchen Wer an Scheidentrockenheit leidet, dem könnten Joghurt-Tampons helfen, denn Milchsäurebakterien können die Scheidenflora stärken. Dafür tauchen Sie den Tampon in ein Naturjoghurt und tragen ihn dann für ein bis zwei Stunden. Es ist allerdings gar nicht so einfach, einen aufgeweichten Tampon in eine trockene Scheide einzuführen. Alternativ können Sie auch ein Granatapfel-Zäpfchen oder Vaginalzäpfchen auf Hopfenbasis aus der Apotheke verwenden.

EXPERTENTIPP Dr. med. Elke Schmaus, Gynäkologin bei Medgate «Haben Sie Geduld mit sich. Wechseljahre sind eine körperliche Umstellung, die mehrere Jahre anhalten kann. Die Beschwerden können in Art, Dauer und Stärke variieren. Oft wirken pflanzliche Mittel oder andere Hilfspräparate mildernd, aber auch von Frau zu Frau unterschiedlich. Die besten Erfahrungen habe ich bei meinen Patientinnen mit der Traubensilberkerze gemacht. Je nach Behandlungsmittel dauert es vier bis sechs Wochen, bis Sie einen eindeutigen Effekt spüren. Sollte das nicht der Fall sein, wenden Sie sich an einen Gynäkologen. Wechseljahre sind auch eine neue Lebensphase, die Sie zu innerer Reife und Weisheit sowie einer neuen kreativen Weiblichkeit führen kann. Frausein ist etwas Wunderbares, entdecken Sie es in dieser Lebensphase neu.»

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Johanniskraut Die Heilpflanze wirkt gegen Verstimmungen, bei Schlafproblemen und Ängsten. Viele Betroffene nehmen Johanniskraut als Tee ein. Da die Dosierung dabei nicht immer hoch genug ist, können Sie sich auch von Ihrer Ärztin oder Ihrem Apotheker über alternative Darreichungsformen wie Tinkturen, Kapseln oder Tabletten beraten lassen. Das Johanniskraut wirkt erst nach etwa dreiwöchiger Anwendung. Bitte beachten: Bestimmte Medikamente wirken weniger, wenn Sie Johanniskraut einnehmen, zum Beispiel Blutverdünner, Immunsuppressiva oder die Antibabypille. Eine mögliche Nebenwirkung des Johanniskrauts ist zudem eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit. Hopfen-, Melissen- oder Baldriantee Neben Johanniskraut können auch Hopfen-, Melissen- oder Baldriantees helfen. Alle drei Heilpflanzen wirken ausgleichend, entspannend und unterstützen den guten, gesunden Schlaf. Bei innerer Unruhe helfen auch Passionsblumentees sehr gut. In der Apotheke sind ausserdem auch höher dosierte Mischpräparate auf Basis dieser Heilpflanzen erhältlich. Vitamine und Bewegung Eine gesunde und ausgewogene Ernährung lindert viele Beschwerden in den Wechseljahren. Essen Sie neben viel Gemüse regelmässig Vollkornprodukte, Nüsse, pflanzliche Öle, Milchprodukte und auch Fisch. Zudem hilft Ausdauersport wie Walken, Joggen, Radfahren und Schwimmen. Auch Yoga und Hormonyoga können viele der Wechseljahrbeschwerden lindern. Alkohol und Zigaretten hingegen erhöhen das Risiko verschiedener Krankheiten und verstärken auch Wechseljahrbeschwerden.

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Pilze erkennen Pilzkontrolleurin Marionna Schlatter erklärt die wichtigsten Merkmale sanitas.com/pilze

Sandro Fässlers Kinder essen keine Pilze. Die Suche macht ihnen trotzdem Spass – besonders wenn die selbstprogrammierte App sie an die besten Stellen lotst.

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AKTIV SEIN

Auf Pilzjagd Im Herbst locken Pilze Feinschmecker und Naturliebhaber in den Wald. Einer davon ist Sandro Fässler. Text Janine Radlingmayr Fotos Maurice Haas

Die Luft ist klar, die Vögel zwitschern. Andrin (10) schaut auf seinen Kompass. «Hier geht’s weiter!», ruft er seinem Vater und seiner Schwester Darina (12) zu. Familie Fässler ist regelmässig gemeinsam im Wald. Seit vier Jahren auch, um Pilze zu suchen. Zum Pilzesuchen kam Sandro Fässler erst durch seine Kinder. Um Andrin und Darina zu längeren Spaziergängen an der frischen Luft zu motivieren, erfand er damals eine Natursuche. Auf einen Zettel druckte er Blätter, Bäume sowie Pilze, die sie im Wald gemeinsam entdeckten. Die Kinder fanden die Pilze – die Antworten auf ihre unzähligen Fragen dazu musste ihr Vater ihnen aber schuldig bleiben: «Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen», erinnert sich der 46-Jährige lachend. Der Betriebsökonom kaufte sich Bücher, las sich ein und lernte viel über heimische Pilzsorten und deren liebste Standorte. Schnell war sein nächstes Ziel klar: «Ich wollte unbedingt einen Steinpilz finden.» Steinpilze wachsen allerdings nicht überall. Sie bevorzugen einen eher sauren Boden – daran zu erkennen, dass dieser spärlich bewachsen ist. Ausserdem stehen dort meistens alte Eichen oder Fichten in Kombination mit Buchen. Und Steinpilze wachsen natürlich auch nicht immer: «Wenn man Ruhe und Entspannung direkt an der A1 suchen würde, könnte man diese dort sicher nicht finden. So ist es auch mit den Voraussetzungen für Pilze – die müssen stimmen, damit etwas wächst», vergleicht Sandro Fässler die Suche nach den richtigen Stellen. Daneben hängt es auch wesentlich von der Witterung ab, ob man die richtigen Pilze findet oder nicht. Grundsätzlich gilt: Pilze lieben es feucht. Pilze sammeln – aber richtig Häufig wachsen Pilze Jahr für Jahr an denselben Stellen. Es lohnt sich deshalb, die Fundorte in einer Karte festzuhalten. «Einmal hatte ich eine Traumstelle zum Pilzen entdeckt, diese fotografiert und versucht, sie mir genau zu merken – doch als ich am nächsten Tag wieder hinwollte, habe ich sie einfach nicht mehr gefunden», erinnert sich Sandro Fässler. Daraufhin hat er selbst eine App entwickelt, die er seitdem nutzt, um alle Daten einzupflegen: die Koordinaten, Pilzarten, Besonderheiten. «Das Pilzesuchen ist generell planungs- und zeitintensiv.» Aus diesem Grund geht Sandro Fässler unterdessen häufiger mit seinem GPS alleine in den Wald. Vorab prüft er das Wetter der Vorwochen, Sperrzeiten des Kantons, Öffnungszeiten der Prüfstelle und seinen Kalender, denn: «Wildpilze bleiben geerntet nicht lange frisch und schme-

cken deswegen direkt nach dem Sammeln am besten.» Auch die Kontrolle der gesammelten Pilze auf einer der Prüfstellen empfiehlt Fässler jedem. Viele Speisepilze sehen ihren giftigen Doppelgängern zum Verwechseln ähnlich – die beliebten Champignons beispielsweise dem sehr giftigen Knollenblätterpilz. Um das reine Befüllen seines Körbchens ging es Sandro Fässler nie. Für ihn ist das Pilzesammeln mehr: ein wunderbar entspannendes Hobby an der frischen Luft. «Draussen mit der Familie im Wald, den Kindern etwas zeigen, sogar noch meine eigene App nutzen, viel Bewegung. Und nicht zu vergessen das Steinpilzrisotto danach.» Nur: Ausser Sandro Fässler isst niemand in der Familie Pilze. Die Freude über einen Fund teilen sie trotzdem. So erinnert sich Sohn Andrin strahlend an sein schönstes Sammelerlebnis in den Schwarzwaldferien: «Erst entdeckte ich Fliegenpilze und direkt darauf Papa seine grössten Steinpilze.» Dass ihre Kinder solche Naturerlebnisse sammeln, ist den Fässlers wichtig. «Yeah!», ruft Andrin und läuft etwas tiefer in den Fichtenwald. Er hat Stäublinge entdeckt – den Lieblingspilz der Kinder. «Da kann man sich draufstellen und er macht eine lustige Wolke», erklärt Darina rasch und rennt ihrem Bruder hinterher.

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SANI UND ELINA

Herbstzeit ist Brunftzeit Leuchtet die Natur in bunten Farben, schallen tiefe, dröhnende Laute durch die Wälder: Es ist Brunftzeit und die Könige der Wälder liefern sich herbstliche Duelle. Sani und Elina haben sich versteckt und beobachten einen Hirschkampf aus der Ferne. Wie wohl der Hirsch heisst, der sich gegen alle Konkurrenten behauptet: Platzhirsch oder Hirschhäuptling? Weisst du die Antwort? Illustration Michael Meister

Wettbewerb Schicke das Lösungswort an redaktion@sanitas.com oder schreibe die Antwort auf einen Zettel und sende ihn in einem Couvert bis 21. Oktober an: Sanitas, Redaktion Magazin, Jägergasse 3, Postfach, 8021 Zürich. Unter allen Einsendungen verlosen wir zweimal eine geführte Exkursion im Schweizer Nationalpark für wandererprobte Familien (2 Erwachsene und 2 Kinder). Die Gewinner werden schriftlich informiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen.

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LEXIKON

Generika Generika sind kostengünstigere Alternativen zu Originalpräparaten. Der Grund: Wenn die Patentrechte eines Medikamentes ausgelaufen sind, dürfen andere Produzenten Nachahmerpräparate herstellen. Weil dann keine Entwicklungskosten mehr anfallen, ist die Herstellung deutlich günstiger. Zudem beträgt der Selbstbehalt beim Patienten nur 10 anstatt 20 Prozent. Wirkstoffe, Dosierung und Darreichungsform der Generika sind jedoch identisch zum Originalpräparat. Gleiches gilt für Wirkung und Nebenwirkungen. Unterschiede gibt es lediglich bei Hilfsstoffen wie Bindemitteln, Aromen oder Farbstoffen. Ein Wechsel vom Originalpräparat zum Generikum ist deshalb in der Regel problemlos möglich. Eine vorsichtige Umstellung wird empfohlen bei einigen Antiepileptika, bei Medikamenten aus der Psychiatrie und bei Unverträglichkeiten auf bestimmte Hilfsstoffe wie Lactose oder Süssstoffe.

Gesundheitsfragen Möchten Sie eine Zusatzversicherung abschliessen, fragt die Krankenversicherung nach Ihrem Gesundheitszustand. Das sind die so genannten Gesundheitsfragen. Sie beziehen sich auf Erkrankungen und Behandlungen in den letzten fünf Jahren. In der Regel müssen Sie sämtliche Fragen beantworten. Und Sie sind aufgrund der Anzeigepflicht verpflichtet, diese Fragen wahrheitsgetreu zu beantworten. Denn der Krankenversicherer hat das Recht, auch nachträglich Vorbehalte einzuräumen oder den Vertrag rückgängig zu machen, wenn sich herausstellt, dass Angaben bei der Antragstellung unwahr oder unvollständig sind. Welche Gesundheitsfragen sie stellen, dürfen Versicherungen selber entscheiden. Sanitas hat diesen Prozess für Sie komfortabler gestaltet: Je nach individueller Krankheitsgeschichte dauert der Antragsprozess nur noch wenige Minuten.

Generikasuche Wie finde ich ein Generikum? Sanitas bietet Ihnen ein vollumfängliches Verzeichnis für alle in der Schweiz erhältlichen Originalmedikamente und Generika. Die Generika-Suche finden Sie unter sanitas.com/generikasuche

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Grundversicherung Grundversicherung und obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) sind zwei Begriffe für ein und dasselbe: Sie bezeichnen den gesetzlichen Umfang der Krankenversicherung, die jede in der Schweiz wohnhafte Person abschliessen muss. Der Leistungsumfang in der OKP ist für alle Versicherten gleich und zielt darauf ab, die Versicherten bei Krankheit, Mutterschaft und Unfall zu schützen. In der Grundversicherung müssen Krankenversicherungen alle Versicherten gleich behandeln und sie steht allen offen, unabhängig von deren Gesundheitszustand. Dies gilt auch für die Wahl des Versicherungsmodells oder die Vergütung von Leistungen.

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