Sanitas Magazin 4/22: Was uns zusammenhÀlt

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Was uns zusammenhÀlt

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Fit
entspannt am Arbeitsplatz
Alltag erleichtern
Schreibtisch-Yoga
und
Diabetes behandeln Wie Apps heute den
Wieso wir gemeinsam mehr erreichen

Wer mit nassen Haaren nach draussen geht, erkĂ€ltet sich ErkĂ€ltungsviren interessieren sich erst einmal nicht fĂŒr Ihre Haare. Doch sind diese nass, kĂŒhlt die Kopfhaut schnell ab: Wir beginnen zu frieren. Zum Schutz gegen den WĂ€rmeverlust verengen sich die BlutgefĂ€sse und die Durchblutung nimmt ab. So trocknen die SchleimhĂ€ute – das Eingangstor der Viren – aus und es gelangen weniger Abwehrzellen dorthin. Darum gilt bei kĂŒhlen Temperaturen eben doch: Haare föhnen oder MĂŒtze auf, wer den fiesen ErkĂ€ltungsviren weniger Chancen geben will.

Was wollten Sie schon immer mal wissen? redaktion@sanitas.com

Illustration: Joël Roth
SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 2 BINSENWEISHEIT

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3 Editorial 4 Kurz & bĂŒndig DOSSIER 6 Was uns zusammenhĂ€lt 8 FĂŒreinander kĂ€mpfen 9 GegensĂ€tze ziehen sich an 10 Musik verbindet, ĂŒberall 12 Der Tod trennt nicht nur, er verbindet auch 13 Du und ich, fĂŒr immer? 14 Deshalb fallen wir nicht auseinander 16 Endlich versteht mich jemand Hausmittel 19 Was hilft bei Sodbrennen? Aktiv sein 20 Schreibtisch-Yoga

Aus dem Leben 23 Ich bin Olga Entwickeln fĂŒr morgen 24 Diabetes digital behandeln Wissenswert 26 Kontrolliert eigentlich je mand die Arztrechnungen?

Sani und Elina 27 
 gehen schlitteln

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Digitalisierung durchdringt unser aller Leben und bestimmt zunehmend, wie wir uns informieren, einkaufen, kommunizieren und unseren Alltag strukturieren. Auch wir nutzen die digitalen Möglichkeiten, um mit Ihnen in Kontakt zu treten, Sie mit unseren innovativen und digitalen Services im Alltag zu unterstĂŒtzen und Ihnen unsere Produkte online einfach zugĂ€nglich zu machen. Trotz der Vorteile der Digitalisierung hat uns 2022 aufs Neue aufgezeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt zu unseren Mitmenschen ist – sei es von Angesicht zu Angesicht oder mittels digitaler Kontakte.

Im letzten Sanitas Magazin dieses Jahres gehen wir der Frage nach, was uns zusammenhĂ€lt und was fĂŒr uns Menschen dabei besonders wichtig ist. Wir portrĂ€tieren Menschen, die uns von Momenten und Konstellationen erzĂ€hlen, die ihnen Kraft geben und in denen sich deutlich zeigt: Nur gemeinsam sind wir stark. Auch bei Sanitas le gen wir grossen Wert auf einen guten Teamgeist und ein starkes ZusammengehörigkeitsgefĂŒhl – unter Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit unseren Versicherten. Deshalb sind wir fĂŒr Sie, liebe Kundin und lieber Kunde, immer da –egal, ob persönlich, am Telefon oder via Chat.

Wie gefÀllt Ihnen das Sanitas Magazin? Wir freuen uns auf ein Feedback:

IMPRESSUM:

Herausgeber Sanitas Management AG, JĂ€gergasse 3, 8021 ZĂŒrich, sanitas.com/magazin | Kontakt redaktion@sanitas.com|  Gesamtverantwortung Claudia Sebald | Redaktion IrĂšne Maria SchĂ€ppi (Leitung), Helwi Braunmiller, Paul Drzimalla, Julie Freudiger, Nicole KrĂ€ttli, Katharina Rilling, Miriam Suter | Übersetzungen Sanitas Übersetzungsdienste | Art Direction Festland AG | Lithografie Detail AG | Druck swissprinters.ch| Bildnachweise Alle nicht gekennzeichneten Bilder sind Eigentum von Sanitas oder von Sanitas lizenziert, S. 16/17: MicroStockHub / Getty Images, S. 24: FatCamera / Getty Images | Gesamtauflage ca. 550 000; 13. Jahrgang; gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-Papier | Erscheinungsweise 4 × jĂ€hrlich in D, F, I | Das nĂ€chste Magazin erscheint im Februar 2023.

Dr. Andreas Schönenberger CEO, Sanitas
Binsenweisheit
SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 EDITORIAL 3

Weihnachtszeit ist Guetzlizeit! Damit dieses Jahr auch vegane SchleckmĂ€uler zum Zug kommen, haben wir fĂŒr Sie SchoggiHaselnuss-SchneebĂ€lle aus der Tibits-TĂŒftelkĂŒche nachgebacken. Unser Fazit: lecker! Und garantiert ohne Eiszapfen an den ZĂ€hnen geniessbar.

Das ganze Rezept finden Sie auf sanitas.com/ weihnachtsguetzli

Kundenumfrage

Danke fĂŒr Ihre Topnoten

Bei der neusten Umfrage des K Tipps zur Kundenzufriedenheit gaben ĂŒber 65 Prozent unserer Versicherten an, mit Sanitas sehr zufrieden zu sein. Die Topplatzierung reiht sich nahtlos in eine ganze Serie hervorragender Resultate bei Kundenzufrieden heitsumfragen ein. In den letzten drei Jahren waren wir bei K Tipp, Comparis und bonus.ch immer auf einem Podestplatz. Vielen Dank fĂŒr Ihr Vertrauen!

sanitas.com/ topplatzierung

Die App

In Stimmung fĂŒr die Festtage

An Bing Crosbys Weihnachtshit «White Christ mas» kommen wir wohl auch diesen Advent nicht vorbei. Musikalische Abwechslung kann trotzdem nicht schaden: Auf der App «Das Weihnachtsradio» findet man neben Weihnachtsklassikern auch weihnachtliche Kinderlieder, Weihnachtshits aus den 80ern, Rock sowie einen Gospel und einen Tropicalkanal mit Liedern aus aller Welt. Die App «Das Weihnachtsradio» gibt es auf Deutsch und Englisch.

SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 4 KURZ & BÜNDIG

Unser Sportengagement wird 30 – jetzt bewerben!

Seit drei Jahrzehnten unterstĂŒtzen wir mit dem Sanitas Challenge Award Sportvereine und Organisationen, die sich fĂŒr die Gesundheitsförderung junger Menschen zwischen 3 und 25 Jahren engagieren. Sanitas belohnt deren innovative Ideen mit Fördergeldern im Gesamtwert von 114 000 Franken. Bis 28. Februar 2023 können Projekte eingereicht werden, die bewegen und inspirieren.

Neues Angebot

Hier spielt die Musik – fĂŒr Sie!

Musik ist nachweislich Balsam fĂŒr die Seele und gut fĂŒrs Gehirn. Deshalb unterstĂŒtzt Sanitas neu Ihre Musikstunden. Auf der Plattform Matchspace Music finden Sie mit wenigen Klicks die richtigen Lehrerinnen und Lehrer fĂŒr Ihr Instrumental oder Gesangstraining, können mit diesen ganz unkompliziert den Unterricht und die Unterrichtszeiten absprechen – und erhalten als Sanitas Kundin oder Kunde einen grosszĂŒgi gen Rabatt auf Ihren privaten Instrumental oder Gesangsunterricht.

matchspace-music.ch/ sanitas

der befragten Schweizerinnen und Schweizer achten heute stÀrker auf ihre ErnÀhrung als noch vor zwei Jahren.

Die Zahl 44%
Quelle: Sanitas Health Forecast 2022 Teilnahmebedingungen und die Gewinner 2022 sanitas.com/ bewerben Sanitas Challenge Award 2023
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Was uns zusammenhÀlt

Gemeinsam sind wir stĂ€rker. Denn egal, ob wir Siege, Niederlagen, GlĂŒcksmomente oder Leid miteinander erleben: Durch gegenseitige UnterstĂŒtzung, geteilte Momente und einen ­offenen Austausch spornen wir einander an, entwickeln uns weiter und sind fĂŒreinander da. Das schafft Verbundenheit, ­VerstĂ€ndnis und Vertrauen und zeigt uns: Wir sind nicht allein.

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FĂŒreinander kĂ€mpfen

Woraus besteht der Klebstoff, der die Wasserballnationalmannschaft der Frauen zusammenhÀlt? Aus grossen Emotionen, hartem Training und einem gemeinsamen Ziel, verraten die Spielerinnen. Teamspirit ist in diesem Sport enorm wichtig: Je enger der Zusammenhalt, desto besser die Leistung.

Viele geteilte Erlebnisse und Emotionen schaffen eine grosse Vertrautheit zwischen den Sportlerinnen.
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Text Katharina Rilling Bild Colin Frei

Das Ritual ist heilig: dieser kurze Moment vor dem Turnier, wenn die Spielerinnen noch einmal gemein sam ruhig werden. «Ich schaue in jedes einzelne Gesicht in der Runde und weiss, dass ich mein Bestes geben will. Nicht nur fĂŒr mich, sondern auch fĂŒr mein Team», sagt Vesselina Velikova (30). Ein letztes Einschwören, der laute Schlachtruf: «Allez les filles, hopp Schwiz!» Dann geht’s los! Die Sekundarlehrerin spielt seit 2008 in der Wasserballnationalmann schaft und schwĂ€rmt von einer der wohl anstren gendsten Sportarten der Welt. Wasserball, das sei nichts fĂŒr Zartbesaitete, meint sie. Der Widerstand des Wassers erfordert Kondition, Ausdauer und Be weglichkeit. Und auf dem Weg zum Tor landet auch mal ein Ellenbogen im Auge oder ein Knie im Bauch. Diese Belastungen durchzustehen – das geht nur im Team. Die Ă€lteste Spielerin, Paola De Feo (33), arbeitet daneben als Leiterin Produktmanagement und weiss: «Der Zusammenhalt ist die Basis. Man kĂ€mpft fĂŒreinander.»

Aus

Mitstreiterinnen

werden Freundinnen

Aus 13 einzelnen Sportlerinnen eine Gruppe zu for men, die sich fast blind und taub im Wasser versteht, ist Aufgabe von Captain und Reisekoordinatorin Carina Carballo (30). «Das braucht Zeit, harte Arbeit und Schweiss. Eine AbkĂŒrzung gibt es nicht.» Das sind unzĂ€hlige Trainingsstunden an Land und im Wasser, Turniere im In- und Ausland. Aber auch lange GesprĂ€che oder Gesellschaftsspiele auf Reisen oder in der Hotellobby. «Erleichterung, EnttĂ€uschung, Erschöpfung; alles zu geben fĂŒr ein grosses Ziel. Nur diese Frauen wissen, was das fĂŒr jede von uns bedeu tet», so Carina. Aus Mitstreiterinnen seien Freundin nen geworden. «Ein Erfolgsrezept!», wirft Redaktorin Martina Stucki (32) ein, die 2017 nach lĂ€ngerer Pause von der Nationalmannschaft ins Team zurĂŒckge kehrt ist. Konkurrenz und Neid seien kein Thema. Die hohe Belastung mit Job und Training drĂŒcke aber schon mal auf die Stimmung. «TrĂ€nen und Frust sind part of the game», weiss sie. Das Wichtigste sei dann, sich gegenseitig wieder ins Boot zu ziehen. «Wir re den, weinen oder schweigen, bis wir gemeinsam ins Wasser springen oder durchs Hotelzimmer tanzen.»

Die Portal App motiviert Sie zu mehr Bewegung. FĂŒr jedes erreichte Tagesziel erhalten Sie eine MĂŒnze, die Sie gegen Gutscheine eintauschen können.

sanitas.com/ aktivsein

GegensÀtze ziehen sich an

Als Pablo und Peter 17 Jahre alt sind, beschliessen sie, auf eigene Faust mit dem Töffli aufzubrechen: von der Zentralschweiz quer durchs Wallis mit Endstation Genfersee. Dort wartet Pablos Liebe auf ihn, Peter fĂ€hrt mit. Es ist eine Reise, die fast zwei Wochen dau ern wird. Unterwegs essen sie ihre Spaghetti mit ei nem grossen GabelschlĂŒssel, in Chur ĂŒbernachten sie heimlich in einer kleinen Kapelle. Peter HĂ€fliger lacht: «Am Ende taten uns alle Knochen weh.» Aber die Ein drĂŒcke dieser Tour sind fĂŒr die Freunde auch noch nach 44 Jahren sehr prĂ€sent. «Wir haben uns schon als 13-jĂ€hrige Buben kennengelernt – das verbindet», sagt Pablo Hess.

Als Pablos Familie ins Unterdorf von Peters Ge meinde zog, war Peter sofort fasziniert vom wilden und lauten Buben, der alles ausprobierte. Pablo hin gegen mochte Peters ĂŒberlegte und bodenstĂ€ndige Art. Peter erklĂ€rt: «Pablo streckt seine FĂŒhler ĂŒberall hin aus, ich bleibe im Schneckenhaus. Es sind die GegensĂ€tze, die unsere Freundschaft so lebendig machen.» Pablo meint dazu: «Ich weiss immer, wo Peter ist, wenn ich mich verliere. Das tut gut.»

Trotz aller charakterlicher Verschiedenheit entwi ckelte sich das Leben der beiden Ă€hnlich: Ehe, drei Kinder, danach Scheidung, die Suche nach sich selbst und der eigenen MĂ€nnlichkeit. Auch hier unterstĂŒt zen sich die Freunde gegenseitig. Peter: «Ich gebe niemandem so ehrliches Feedback wie Pablo. Er ist so hart im Nehmen wie im Kritisieren.» Sich gegen seitig herauszufordern sei das Geheimnis – denn Frust, Liebe und Ärger gehörten nicht nur zu Mann und Frau, sondern eben auch zu einer tiefen MĂ€nner freundschaft, sind Pablo und Peter ĂŒberzeugt.

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Musik verbindet, ĂŒberall

Die dunkle, warme Stimme fĂŒllt den Raum, sie geht direkt unter die Haut. Selbstvergessen singt Lina Button, ihr Produzent Luca Burkhalter begleitet sie am Klavier. Die pure Freude und das gegenseitige Vertrauen sind spĂŒrbar, ein GĂ€nsehautmoment. «Sol che Augenblicke bestĂ€rken mich darin, weiterzuma chen – auch wenn es manchmal hart ist», sagt die Singer-Songwriterin und spricht damit auch die Pan demie-Jahre an. Denn die Tour zum vierten Album «Who'll Be Here», dem ersten gemeinsamen mit Luca, fiel grösstenteils Corona zum Opfer. «Es war eine schwierige Zeit», blickt Lina Button zurĂŒck. Mittler weile hat sie mit «Let It All In» einen neuen Song herausgegeben und arbeitet intensiv an weiteren.

Aufgeben war nie eine ernsthafte Option. «Die Musik ist mein WohlfĂŒhlort. Schon als DreijĂ€hrige wollte ich morgens kurz alleine sein, um zu singen. Erst dann war ich fĂŒr den Tag bereit. Ich habe intui tiv gemerkt, dass mich das zu mir selbst bringt und mich beruhigt.» Wenn man weiss, wie Lina aufge wachsen ist, ĂŒberrascht das wenig: Statt vor dem Fernseher zu sitzen, hörte die ganze Familie Musik. Besonders der Vater sang viel mit Lina und ihrer Schwester. «Seine Freude an meiner eigenen Musik hat mich sehr berĂŒhrt. Unsere Verbindung ist da durch in den letzten zehn Jahren tiefer geworden.» Es ist eine bittersĂŒsse Erinnerung: Ihr Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Nachdem Lina an seinem Sarg noch ein letztes Mal sein Lieblingslied fĂŒr ihn gesungen hatte, brauchte sie erst einmal Ruhe, um zu trauern. Die Musik rĂŒckte in weite Ferne, Linas Stimme versiegte.

Die Band wird zur Bonusfamilie

Die Freude am Spiel mit der Stimme hat sie erst wieder durch die Arbeit an einer grossen Theaterpro duktion mit ihrer Kinderliederband SilberbĂŒx gefun den. Nicht zuletzt weil die Band ihre erweiterte Fa milie ist. Vor gut 15 Jahren haben sich die vier Freunde zusammengeschlossen und kennen sich so in- und auswendig. «Kinder zu erreichen ist etwas ganz anderes als Erwachsene. Wir schaffen so Zu gang zu einer Fantasiewelt.» Das GefĂŒhl, durch die Musik in eine eigene Welt abzutauchen, kennt Lina selbst: Wenn sie mit Luca tagelang im Studio an neuen Songs tĂŒftelt, gibt es wenig, das zu den beiden durchdringt.

So sehr sie den RĂŒckzug braucht, so sehr schĂ€tzt sie fĂŒr Konzerte den Austausch mit anderen Musik erinnen und Musikern. «Alleine wĂ€re ich zu nervös», sagt sie lachend. «Aber wenn wir mit der Musik und dem Publikum eins werden, dann ist das ein un glaubliches Erlebnis.» Linas Augen leuchten. «Ich spĂŒre dann sehr deutlich, dass es einen direkten Draht zum Publikum gibt, der uns verbindet.» Oft kommen Menschen nach den Konzerten zu ihr und erzĂ€hlen ihr, wie tief sie die Musik berĂŒhrt hat. Musik gemeinsam ins Herz zu lassen – das ist ein magi scher, verbindender Moment.

Sie begleitet Liebesgeschichten, EnttĂ€uschungen und GlĂŒcksmomente. Musik lĂ€sst kaum jemanden kalt. FĂŒr die Singer-Songwriterin Lina Button ist sie ein Geschenk an sich selbst und an andere.
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Musik wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Warum, lesen Sie hier: sanitas.com/musik

«Die Musik ist mein WohlfĂŒhlort. Schon als DreijĂ€hrige wollte ich morgens kurz alleine sein, um zu singen. Erst dann war ich bereit fĂŒr den Tag.»

So

sehr Lina Button den Austausch mit anderen Musikerinnen und Musikern braucht, so sehr schĂ€tzt sie es auch, in Ruhe an neuen Songs zu tĂŒfteln.
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Lina Button

Der Tod trennt nicht nur, er verbindet auch

Rund 600 Bestattungsunternehmen gibt es hierzulande laut dem Schweizerischen Verband der Bestattungsdienste SVB.

Bei der Berufsbezeichnung Bestatterin stellen sich wohl die meisten eine Person in einem schwarzen Anzug vor, deren Gesichtsausdruck kaum eine Ge fĂŒhlsregung erkennen lĂ€sst. Eine Stereotypisierung, mit der sich Kathrin Röösli nicht identifizieren kann. Im Gegenteil: Sie bevorzugt einen neuzeitlichen Klei dungsstil – Jeans und eine blaue Bluse etwa –, der in wĂ€rmeren Jahreszeiten einen Blick auf ihre tĂ€towier ten Unterarme gewĂ€hrt. «Mir war es von Anfang an wichtig, durch die helle Gestaltung meines Unter nehmens oder mit unserem Kleidungsstil dem Tod – falls möglich – etwas von seiner Dunkelheit zu nehmen», erklĂ€rt die Bestatterin. Dazu gehört auch die Farbe ihres Bestattungsfahrzeugs: Statt klassisch schwarz fĂ€hrt Röösli mit einem weissen Wagen zum Einbetten der Verstorbenen. Das komme bei den Hinterbliebenen gut an: «Oft reagieren sie sehr posi tiv, wenn sie mich und meine Mitarbeitenden sehen. Vielleicht auch deshalb, weil wir mit unserem Auf treten ein StĂŒck NormalitĂ€t in diese schwierige Situ ation bringen. Und sie so merken, dass der Tod wie die Geburt zum Leben gehört.»

Friedhöfe, wie hier im Bild, machen Kathrin Röösli keine Angst. Die Bestatterin betrachtet die letzte RuhestĂ€tte von Verstorbenen auch als eine mögliche Begegnungszone fĂŒr Angehörige.

Begleitung ĂŒber den Tod hinaus Und noch etwas Wichtiges haben beide Ereignisse gemeinsam: Es gibt nur eine einzige Chance, diese besonderen Momente so liebevoll wie möglich zu gestalten. Sei es durch die Lieblingsmusik der ver storbenen Person oder indem man ihr bunte Socken anzieht – und damit den Angehörigen vielleicht der Trauer zum Trotz ein LĂ€cheln ins Gesicht zaubert. Kathrin Röösli erklĂ€rt: «Meine Hauptaufgabe als Bestatterin ist es, den Hinterbliebenen das GefĂŒhl zu geben, dass sie getragen werden. Es ist wichtig, die WĂŒnsche der verstorbenen Person sowie der Ange hörigen zu respektieren, ihnen beim Abschied Zeit zu lassen und sie auf dem Weg des Verabschiedens so lange zu begleiten wie nötig.»

Eines davon fĂŒhrt Kathrin Röösli. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Tod etwas Leben einzuhauchen und so den Zusammenhalt von Angehörigen zu stĂ€rken.
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Du und ich, fĂŒr immer?

Nur die besten Freundinnen und Freunde begleiten uns ein Leben lang. Wolfgang KrĂŒger ist Freundschaftsforscher und erklĂ€rt, was richtig gute Freundschaften ausmacht, wie wir sie frisch halten – und wann es Zeit ist, Schluss zu machen.

1Wann sollte man eine Freundschaft beenden?

KrĂŒger empfiehlt hier einen Selbst check: ErzĂ€hlen Sie der Person da von, dass Sie 30 Millionen im Lotto gewonnen haben? Verraten Sie ihr, dass Sie Ihre Beziehung sabotie ren? Und unterstĂŒtzt diese Person Ihre grössten LebenstrĂ€ume? «An einer bedingungslosen und wert freien UnterstĂŒtzung erkennen wir gute Freundinnen und Freunde», erklĂ€rt der Freundschaftsforscher.

Schwierige Phasen gibt es in jeder Freundschaft, so KrĂŒger. Aber: «Wenn es Ihnen nach dem Ge sprĂ€ch mit einer Person schlechter geht als vorher, hat diese Freund schaft keine Zukunft mehr.» Auch wenn Freundinnen und Freunde ei nen konstant nur kritisieren oder ausnutzen, sollte man die Freund schaft ĂŒberdenken und gegebe nenfalls beenden.

tun, wenn jemand uns die Freundschaft kĂŒndigt?

KrĂŒger rĂ€t, sich ehrlich zu fragen, wie sehr man selber noch an der Freundschaft hĂ€ngt: «Oft merkt man ja vorher schon, dass etwas nicht mehr wirklich harmoniert.» In den meisten FĂ€l len stimmt diese innere Bilanz durchaus mit der Entscheidung ĂŒberein, eine Freundschaft zu beenden – und Sie sind möglicherweise so gar erleichtert, dass diese Person Ihnen diesen unangenehmen Schritt abgenommen hat.

Auch in der besten Freundschaft kann es einmal kriseln. FĂŒr eine ge sunde Streitkultur ist es wichtig, auch das Positive in der Freundschaft zu erwĂ€hnen, so KrĂŒger. «Sagen Sie zum Beispiel: â€čLiebe Karin, ich geniesse die Zeit mit dir und finde dich wun derbar, aber dass du immer eine halbe Stunde zu spĂ€t kommst, bringt mich auf die Palme!â€ș» Und am Ende des GesprĂ€chs schauen Sie gemein sam, wie Sie in Zukunft mit diesem Konflikt umgehen wollen.

GemĂ€ss KrĂŒger soll man jeden Abend aufschreiben, was man an diesem Tag gut gemacht hat. So steigt innerhalb von 100 Tagen das Selbstbewusstsein und man geht eher auf andere Menschen zu.

Text Miriam Suter Illustration JoĂ«l Roth
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Woran erkennt man eine gute Freundschaft?
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4 Wie löst man Konflikte? 5 Wie
Person Anschluss? SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 13 DOSSIER
Was
findet man als schĂŒchterne

Von Kopf bis Fuss: Deshalb fallen wir nicht auseinander

Unser Körper ist eine komplexe, fein abgestimmte Maschine: Von der Haut ĂŒber die Knochen bis hin zu den Muskeln und Sehnen – jeder anatomische Bestandteil spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhalt unseres Körpers.

Wie Faszientraining Verspannungen löst: sanitas.com/ bindegewebe

UngefĂ€hr 2 mÂČ misst unsere Haut, die damit das grösste Organ unseres Körpers ist. Vorausgesetzt, wir wĂŒrden wortwörtlich «aus der Haut fahren» und diese dann messen wollen.

Über 1 Tonne Belastungen kann die Achillessehne standhalten. Die krĂ€ftigste Sehne unseres Kör pers verbindet das Fersenbein mit dem Wadenbein.

Achillessehne

Wadenbein

Fersenbein

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Etwa 100 kg Beisskraft können Menschen entwickeln. Damit sind die Kaumuskeln die stÀrks ten Muskeln in unserem Körper.

Gerade mal 3,5 mm lang ist der SteigbĂŒgelknochen in unserem Mittelohr. Er ist damit der kleinste menschliche Knochen.

Mittelohr

SteigbĂŒgelknochen Trommelfell

18 bis 23 kg Bindegewebe, auch Faszien oder Fasziennetz genannt, tragen wir mit uns herum. Dieses verbindet alle inneren Strukturen unseres Körpers miteinander und besteht hauptsÀchlich aus Protein, Wasser, Kollagen und Elastin.

Mit rund 30 Prozent sind Kollagene die am hÀufigsten im Körper vorkommenden Strukturproteine. Sie sind leicht, dehnbar und sehr reissfest: Ihre Zugfestigkeit ist höher als die von Stahl.

Kaumuskeln
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Endlich versteht mich jemand

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Über 20 KnochenbrĂŒche musste Therese Stutz Stei ger in ihrem Leben schon behandeln lassen, meis tens waren die Oberschenkel betroffen. Bereits im Mutterleib wurden bei ihr die ersten Frakturen festgestellt. Denn die heute 70 JĂ€hrige leidet unter der Erb krankheit Osteogenesis imperfecta – der Glasknochenkrankheit. Sie ist so selten, dass in der Schweiz nur geschĂ€tzte 300 bis 400 Betroffene leben. Weltweit geht man von etwa einer halben Million aus.

Erst spÀt vernetzt

Von frĂŒhester Kindheit an war Therese Stutz Steiger zwar von Unmengen von Ärzten umgeben, selbst nachvollziehen, was sie durchmachte, konnten diese je doch nicht. Vernetzt waren Betroffene in Stutz Steigers Jugend kaum. Das Ă€nderte sich 1982, als die damalige Medizinstu dentin im Zusammenhang mit ihrer Dis sertation zur Glasknochenkrankheit erst mals andere Betroffene kennenlernte.

«Ich war in einer besonderen Situation. Ich hatte als Medizinerin zwar viel Fach wissen, der Austausch mit anderen Betroffenen war fĂŒr mich aber neu», erinnert sich die pensionierte Ärztin. Was als Dissertation begonnen hatte, entwickelte sich organisch zu einer Selbsthilfegruppe: Man begann, sich regelmĂ€ssig zu treffen, tauschte sich aus, teilte Erfahrungen mit einander. «Endlich konnte ich mit Leuten sprechen, die verstanden, wovon ich re dete», so Stutz Steiger. Schon nach zwei einhalb Jahren wurde aus der Selbsthilfe gruppe die Schweizerische Vereinigung Osteogenesis Imperfecta (SVOI ASOI), die mittlerweile zu ProRaris, der Allianz Seltene Krankheiten Schweiz, gehört. Heute ist Therese Stutz Steiger Co Vize prĂ€sidentin dieser Patientenorganisation, die nicht nur der Selbsthilfe und gegen seitigen UnterstĂŒtzung dient. Sie fokus siert darĂŒber hinaus auf medizinische, gesundheitspolitische und gesellschaft liche Fragen und gibt so Menschen mit seltenen Krankheiten eine Stimme.

«Selbsthilfegruppen sind ein leicht zugĂ€ngliches Angebot, um sich gegenseitig auszutau schen, zu ermutigen und nach Lösungen zu suchen – respektvoll und vertraulich. Haben Sie also keine falsche Scham – es lohnt sich, einen Versuch zu wa gen. Selbsthilfe Schweiz und die regionalen Selbsthilfezentren ha ben ein offenes Ohr fĂŒr Ihre Anliegen. Sie informieren Sie offline oder online (www. selbsthilfeschweiz.ch) ĂŒber die verschiedenen Angebote in Ihrer Re gion und helfen Ihnen so, die fĂŒr Sie passende Selbsthilfegruppe zu finden.»

Wer Selbsthilfegruppen als Plauderrunden abwertet, tut ihnen unrecht. Denn sie sind eine wertvolle ErgÀnzung des Sozial­ und Gesundheitswesens und bieten Zehntausenden Menschen in der Schweiz eine wichtige Anlaufstelle.
Text Nicole KrĂ€ttli EXPERTENTIPP Lukas Zemp, GeschĂ€ftsfĂŒhrer Selbsthilfe Schweiz
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greifen hÀufig als erste Instanz neue Themen oder Probleme in der Bevölkerung auf.»

Mehr als eine Plauderrunde

Das BedĂŒrfnis, endlich nicht mehr allein zu sein, be wegt mittlerweile viele Menschen mit physischen oder psychischen Erkrankungen oder EinschrĂ€nkun gen sowie deren Angehörige dazu, sich einer Selbst hilfegruppe anzuschliessen. Über 43 000 Menschen, 70 Prozent davon Frauen, treffen sich schweizweit regelmĂ€ssig in knapp 2800 Selbsthilfegruppen. Diese werden von 22 regionalen Selbsthilfezentren unter stĂŒtzt, begleitet und koordiniert. Das ergab eine nationale Studie der Stiftung Selbsthilfe Schweiz im Jahr 2017. Menschen, die sich mit demselben Problem, einem gemeinsamen Anliegen oder einer Ă€hnlichen Lebenssituation beschĂ€ftigen und sich zusammenschliessen, um sich gegenseitig zu helfen, können gemeinsam Lösungen finden. Auch das hat die Studie gezeigt.

«Selbsthilfegruppen greifen hĂ€ufig als erste Ins tanz neue Themen oder Probleme in der Bevölkerung auf, die von der Fachwelt erst in AnsĂ€tzen bearbeitet werden», erklĂ€rt Lucia Lanfranconi von der Hoch schule Luzern, welche die Befragung im Auftrag der Stiftung Selbsthilfe Schweiz durchgefĂŒhrt hat. Ent gegen dem Klischee der geselligen Plauderrunde sind Selbsthilfegruppen eine wichtige und unverzichtbare ErgĂ€nzung innerhalb des Schweizer Gesundheits und Sozialwesens.

Auch deshalb wurde seit 2021 die Zusammenar beit zwischen SpitÀlern, Selbsthilfegruppen und den regionalen Selbsthilfezentren weiter ausgebaut. «Ge sundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlicher

SpitĂ€ler» nennt sich das nationale Projekt, das das Ziel verfolgt, die Selbsthilfefreundlichkeit von Ge sundheitsinstitutionen zu fördern. DafĂŒr tauschen sich SpitĂ€ler beispielsweise regelmĂ€ssig mit Mitglie dern von Selbsthilfegruppen aus und arbeiten mit ihnen zusammen.

Finanzierung von Selbsthilfe fehlt bisher Trotz aller Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Selbst hilfegruppen: Selbsthilfe ist aktuell im PrĂ€ventions und Gesundheitssystem der Schweiz weder gesetz lich verankert noch staatlich finanziert. Deswegen lĂ€uft die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe prak tisch auf ein Freiwilligenengagement hinaus. Ganz anders verhĂ€lt es sich in Deutschland oder Öster reich, wo die Selbsthilfe staatlich unterstĂŒtzt wird. «Freiwilliges Engagement der Betroffenen ist die Grundlage der gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Das kann durch professionelle UnterstĂŒtzung der regio nalen Selbsthilfezentren gestĂ€rkt werden. DafĂŒr braucht es noch mehr Förderung und Anerkennung seitens der Behörden und der Politik, aber auch der Öffentlichkeit», findet Lukas Zemp, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Selbsthilfe Schweiz.

Physische wie psychische Erkrankun gen oder auch UnfĂ€lle können tiefgreifende Folgen fĂŒr Ihr Leben haben. Mit dem kostenlosen Case Manage ment unterstĂŒtzen wir Sie dabei, Ihren Weg zu finden.

sanitas.com/ gesundheitsinfos

«Selbsthilfegruppen
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EXPERTENTIPP

Dr. med. Henning W. Woitge, Facharzt fĂŒr Innere Medizin bei Medgate

«Sodbrennen entsteht, wenn MagensĂ€ure zu rĂŒck in die Speiseröhre fliesst. Tritt dies hĂ€ufig und regelmĂ€ssig auf, sollten Sie es Ă€rztlich abklĂ€ren lassen. Dieser sogenannte Reflux kann eine chronische EntzĂŒndung der SchleimhĂ€ute in der Speiseröhre mit dem Risiko einer RĂŒckbil dung auslösen. Bei plötzlich auftretenden brennenden und ste chenden Schmerzen hinter dem Brustbein sollten Sie sofort einen Arzt kontaktieren – sol che Schmerzen können auch auf einen Herzin farkt hinweisen.»

Was hilft bei Sodbrennen?

Schlemmen bis zu spĂ€ter Stunde – das darf auch mal sein. Wenn danach nur nicht das lĂ€stige Brennen in Magen und Speiseröhre und das saure Aufstossen wĂ€ren. StĂ€rkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, ­trockenes Weissbrot oder Bananen schaffen hier schnell Abhilfe. Denn sie binden die MagensĂ€ure, die fĂŒr das Sod brennen verantwortlich ist. Eine andere Möglichkeit: viel trinken und die SĂ€ure mit stillem Wasser oder ungesĂŒsstem Tee verdĂŒnnen. Ideal sind Kamil len­, Fenchel­, Anis­ oder KĂŒmmeltee. Auch Kaugummikauen kann helfen, da dies die Speichelproduktion anregt. Weil der Speichel basisch ist, neutralisiert er die SĂ€ure. Aber Vorsicht: Scharfe Kaugummis oder solche mit Pfefferminzgeschmack können ihrerseits Sodbrennen auslösen. Die wirksamsten Hausmittel gegen den Reflux sind jedoch: frĂŒh am Abend und kleine Portionen essen sowie auf fettiges Essen, Alkohol und Nikotin verzichten.

Wo Hausmittel sonst noch helfen: sanitas.com/ hausmittel

SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 19 HAUSMITTEL

Schreibtisch-Yoga: fĂŒnf Übungen

Wir sind nicht dafĂŒr gemacht, den ganzen Tag zu sitzen.

Studien bestĂ€tigen: Wer sich am Arbeitsplatz bewegt, ist zufriedener, stressresistenter, gesĂŒnder und effizienter. Diese fĂŒnf YogaĂŒbungen helfen.

Entspannungsnerv aktivieren

Setzen Sie sich aufrecht auf die Stuhlkante und stellen Sie beide FĂŒsse fest auf den Boden. Schliessen Sie die Augen und atmen Sie tief durch die Nase ein, sodass sich die Bauchdecke nach vorne wölbt und der Brust kasten seitlich hebt. ZĂ€hlen Sie dabei langsam auf vier. Atmen Sie noch langsamer aus, wĂ€hrend Sie auf sechs zĂ€hlen. Passen Sie den Rhyth mus so an, dass sich Ihre At mung entspannt und mĂŒhe los anfĂŒhlt.

Dauer: Atmen Sie so zwei bis drei Minuten weiter.

Julie Freudiger ist selbststĂ€ndige Yogalehrerin in ZĂŒrich. Unter dem Namen Yoga Julie unterrichtet sie die Yogastile Hatha und Vinyasa und bietet Yogastun den fĂŒr Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen in verschiedenen ZĂŒrcher Studios an.

Text Julie Freudiger Bild Sebastian Doerk
SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 20 AKTIV SEIN
Lust auf noch mehr Yoga? Weitere Übungen mit Yoga Julie hier als Video: sanitas.com/yoga-de

RĂŒcken und Schultern lockern

Strecken Sie die Arme zur Seite aus und beugen Sie die Ellenbogen so, dass die Fin ger in Richtung Decke zeigen. Kreuzen Sie den rechten Arm ĂŒber den linken. Nun bringen Sie die HandflĂ€chen zusam men – oder wenn dies nicht möglich ist – pressen die HandrĂŒcken aneinander. Um die Dehnung zwischen den SchulterblĂ€ttern zu verstĂ€r ken, bewegen Sie die gekreuz ten Arme etwas nach vorne und oben. Halten Sie diese Armposition und machen Sie beim Ausatmen einen run den RĂŒcken, wobei Sie auf den Bauch blicken. Mit dem Einatmen kommen Sie lang sam wieder hoch und in eine leichte RĂŒckbeuge. Wiederho len Sie diese Übung mit dem linken Arm ĂŒber den rechten gekreuzt.

Dauer: fĂŒnf bis zehn Atem zĂŒge pro Arm.

GesÀssmuskeln dehnen

Legen Sie das rechte Fussgelenk ĂŒber den linken Ober schenkel, die Zehen des rechten Fusses ziehen leicht zum Schienbein. Vielleicht ist die Dehnung hier schon ausreichend. Wenn nicht, kommen Sie mit geradem RĂŒcken so weit nach vorne in Richtung Bein, wie es Ihre Beweglichkeit zulĂ€sst. Sie können zudem aktiv das rechte Knie in Richtung Boden bringen. Wiederholen Sie die Übung mit dem lin ken Fussgelenk ĂŒber dem rechten Oberschenkel.

Dauer: eine Minute pro Seite.

Vordere Oberschenkelmuskulatur entspannen

Setzen Sie sich seitlich auf den Stuhlrand, die Lehne zu Ihrer Rechten. Strecken Sie das linke Bein nach hinten aus, das rechte Bein bleibt ge beugt mit dem Fuss auf dem Boden. Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Becken gerade ist und Sie nicht ins Hohlkreuz fallen, ansonsten beugen Sie leicht das linke Bein. Strecken Sie nun den linken Arm nach oben, und ziehen Sie diesen auf die rechte Seite, um in eine Seitbeuge zu kommen. Wiederholen Sie die Übung auf der anderen Seite. Dauer: fĂŒnf bis zehn AtemzĂŒge pro Seite.

WirbelsÀule mobilisieren

Setzen Sie sich seitlich auf einen Stuhl, sodass die Lehne sich zu Ihrer Rechten befindet. Fassen Sie mit der rechten Hand die rechte Aussenseite der Lehne und halten Sie sich mit der linken Hand an der anderen Seite fest. Drehen Sie nun den Ober körper zur Lehne, indem Sie sich mit der rechten Hand wegstossen und mit der linken Hand in Richtung Lehne ziehen. Beim Ausatmen verstĂ€rken Sie den Druck und Zug. Seite wechseln. Dauer: fĂŒnf bis zehn AtemzĂŒge pro Seite.

SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 21 AKTIV SEIN
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Ich bin Olga

Menschen in Notlagen unterstĂŒtzen: Das ist mein Beitrag an die Gesellschaft, privat und beruflich. Da rum habe ich mich ausserhalb meines Arbeitsalltags in der Sanitas Kundenberatung fĂŒr die Ausbildung zur Helikopterpilotin bei Swiss Helicopter entschie den. Ich möchte Unfallopfer retten oder auch einmal HilfsgĂŒter in schwer zugĂ€ngliche Gebiete transpor tieren. Und es gibt kaum etwas Herrlicheres, als ĂŒber das Wolkenmeer zu gleiten. Dieses GefĂŒhl der Frei heit und Leichtigkeit beflĂŒgelt mich auch im Alltag.

Den Fleiss, die Hilfsbereitschaft und die Freude am Einsatz, die fĂŒr mich in der Kundenberatung wichtig sind, kann ich als Pilotin ebenfalls einbrin gen. Und dazu noch jede Menge Wissen in Meteorologie, Technik und Radiotelefonie sammeln – ein absolutes Neuland fĂŒr mich, das mich aber sehr be reichert. Überraschenderweise kommt dieses Wissen auch meinem Job als Kundenberaterin bei Sanitas zugute. NatĂŒrlich nicht indem ich Kundinnen und Kunden nun das Wetter vorhersage. Vielmehr hilft

es mir, mich bestmöglich auf die GesprÀche vorzube reiten und die jeweilige Lebenssituation besser ein zuschÀtzen, wodurch ich meine Kundinnen und Kunden noch besser beraten kann.

Respektvoll und locker miteinander umgehen Dass ich bei meinen BeratungsgesprĂ€chen jeweils voll konzentriert bin, ist klar. Nicht anders ist es im Helikoptercockpit, wo ich manchmal physisch und psychisch schon an meine Grenzen kommen kann – etwa wenn ich an die Verantwortung bei meinem ersten Soloflug, also ohne Fluglehrer, denke.

Dann wiederum helfen mir meine Erfahrungen bei Sanitas. Denn selbst im grössten Stress bewahren alle in meiner Abteilung einen kĂŒhlen Kopf und ge hen locker respektvoll miteinander um. Das ist nicht selbstverstĂ€ndlich und zeigt mir: Ich habe sowohl privat als auch beruflich die richtigen Koordinaten eingegeben.

Olga ist bei Sanitas fĂŒr die Kundenakquise und -beratung im Bereich Mobiler Vertrieb der Gesundheitsvorsorge Region Mitte zustĂ€ndig. In ihrer Freizeit erkundet sie die Innerschweiz in einem Helikopter.
SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 23 AUS DEM LEBEN
Aufgezeichnet von IrĂšne SchĂ€ppi Bild Karin Heer

Steckbrief Diabetes

Diabetes, umgangs sprachlich als «Zucker krankheit» bekannt, ist eine chronische Stoff wechselerkrankung, die sich in einer erhöh ten Konzentration von Zucker im Blut Ă€ussert. Der grösste Teil der Be troffenen leidet an Typ2, der familiĂ€r gehĂ€uft auftritt. FrĂŒher waren die Patientinnen und Patienten typischer weise eher höheren Al ters. Heute erkranken jedoch zunehmend auch Teenager und Kinder an Typ 2-Diabe tes. Weniger als 10 Pro zent leiden unter der schwereren Typ-1Form. Nichtsdestotrotz: Menschen mit Diabetes können in der Schweiz ein Leben mit wenigen EinschrĂ€nkungen und hoher QualitĂ€t fĂŒhren.

Typ-1-Diabetes

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes funktio niert der Teil der BauchspeicheldrĂŒse, der Insulin produziert, nicht, da ihn der Körper in einer Autoimmunre aktion zerstört.

Typ-2-Diabetes

Bei Typ-2-Diabetes funktioniert die Bauch speicheldrĂŒse zwar, gibt aber nicht genĂŒ gend Insulin ab, oder der Körper kann es nicht wirksam verwen den. Ein besonderer Fall ist der Schwanger schaftsdiabetes, der normalerweise nach der Geburt wieder ver schwindet.

SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 ENTWICKELN FÜR MORGEN 24
Verglichen mit frĂŒher ein Kinderspiel: die Blutzuckerkontrolle mithilfe von Smartphone oder Smartwatch und entsprechenden Apps.

Diabetes digital behandeln

Diabetes gilt in der Schweiz als Volkskrankheit. Neue AnsÀtze sollen helfen, das Leben mit der «Zuckerkrankheit» zu verbessern. Dabei spielt digitale Technik eine wichtige Rolle.

Etwa eine halbe Million Menschen sind in der Schweiz von Diabetes betroffen und haben wegen dieser chronischen Stoff wechselerkrankung einen erhöhten Blut zuckerspiegel, der behandelt werden muss.

Der grösste Fortschritt fĂŒr Diabetike rinnen und Diabetiker ist vergleichsweise alt. 1921 gelang es den kanadischen For schern Frederick Banting und Charles Best, Insulin aus der BauchspeicheldrĂŒse von Hunden zu isolieren. Ein Hormon, das im menschlichen Körper vor allem dazu dient, Traubenzucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Dort werden die ZuckermolekĂŒle zur Energie gewinnung benötigt.

Erfolgsrezept Insulin

Zwischen dieser Entdeckung und der heu tigen Diabetestherapie stehen viele Ent wicklungen. Insulin spielt dabei weiter hin die Hauptrolle; mittlerweile gibt es verschiedene Arten davon. Vor allem das schnell wirksame Insulin ist wichtig, denn erst dieses machte eine weitere Er rungenschaft möglich: die Insulinpumpe. Sie gibt permanent Insulin ab, benötigt dafĂŒr aber vergleichsweise prĂ€zisen Wirk stoff. Kombiniert man sie mit einer zwei ten wichtigen Erfindung, der kontinuier lichen Blutzuckermessung – auch CGM genannt – werden Blutzuckerwerte mög lich, die annĂ€hernd denjenigen von Men schen, die nicht an Diabetes erkrankt sind, entsprechen.

Apps zur Steuerung

Wenn Insulinpumpe und CGM ohne menschliche Eingabe kommunizieren,

werden sie zum externen Organ, zur kĂŒnstlichen BauchspeicheldrĂŒse. Dabei misst der CGM-Sensor Blutzuckerwerte, und die computergesteuerte Pumpe gibt bei Bedarf Insulin ab. Beide Systeme be einflussen sich, weshalb man von einem «Closed Loop» spricht. Er funktioniert aber nur dank kĂŒnstlicher Intelligenz, wie sie Smartphone oder Smartwatch mit entsprechenden Apps bieten. In der Schweiz ist zurzeit noch kein vollautono mes Closed Loop System zugelassen und auch im Ausland ist die Technik noch jung. Deshalb tĂŒfteln engagierte Diabeti kerinnen und Diabetiker schon lĂ€nger selbst an App-Lösungen. Auf Facebook und anderen Social-Media-Plattformen tauschen sich die «Looper» aus.

Und das ist gut so. Denn die Zahl der Diabeteserkrankten steigt: Aus einer hal ben Million könnten in der Schweiz bis 2045 ĂŒber 600 000 werden. Gerade fĂŒr die stetig wachsende Gruppe der Typ-2-Dia betikerinnen und -Diabetiker wird an Verdauungsmedikamenten fĂŒr einen bes seren Stoffwechsel geforscht oder an Insu lin in Tablettenform. Was also heute schon gild, wird morgen umso mehr gelten: Volkskrankheit ja, Schreckgespenst nein.

Die Sanitas Coach ist eine zertifizierte Medizin-App, die Sie zu einem gesĂŒnderen Lebensstil fĂŒhrt. So können Sie Krank heiten wie Diabetes vorbeugen oder den Alltag mit einer Erkrankung vereinfachen.

sanitas.com/ gesundleben

25 ENTWICKELN FÜR MORGEN SANITAS MAGAZIN 4 / 2022

Kontrolliert eigentlich jemand die Arztrechnungen?

Die Rechnungskontrolle ist eine unserer Kernaufgaben. Als Krankenversicherung können wir dabei nicht frei entscheiden, ob wir eine Leistung ĂŒbernehmen oder nicht. In der Grundversicherung dĂŒrfen von Gesetzes wegen nur wirtschaftliche, zweckmĂ€ssige und wirksame Leistungen bezahlt werden. In der Zusatzversicherung bezahlen wir die vom Produkt gedeckten Leistungen. Hier muss jedes Produkt von der Finanzmarktaufsicht Finma genehmigt sein.

Wie viele Millionen Leistungskosten sparen wir durch die Rechnungskontrolle?

Bei den medizinischen Leistungen gilt in der Schweiz grundsĂ€tzlich das Vertrau ensprinzip. Das heisst, es werden alle Leistungen bezahlt, die eine Ärztin, ein Therapeut oder ein Spital zur Behandlung der Patientinnen und Patienten anordnet, sofern diese den verhandelten Tarifen entsprechen und wirksam und zweck mĂ€ssig sind. Dennoch kontrollieren wir konsequent alle Rechnungen. Damit sparen wir fĂŒr Leistungen der Grundund Zusatzversicherungen jĂ€hrlich rund 330 Millionen Franken ein, das sind mehr als 10 Prozent der Leistungskosten. Das wiederum hilft, PrĂ€mien möglichst stabil zu halten.

Wie können Sie uns helfen?

Auch Sie können unnötige und unge rechtfertigte Leistungskosten verhindern. Etwa indem Sie bei BagatellfĂ€llen zuerst die medizinische Hotline, «Medgate – Die kostenlose medizinische Beratung» genannt, anrufen oder sich an die Haus Ă€rztin oder eine HMO-Anlaufstelle wen den, bevor Sie den Notfall aufsuchen. Oder indem Sie bei jeder Abrechnung kontrollieren, ob die Leistungen wirklich erbracht worden sind und damit zu einer besseren Kostenkontrolle beitragen. Um Ihnen die Rechnungen verstĂ€ndlicher zu machen, finden Sie in unserem Portal oder in der App einen RechnungsĂŒbersetzer. Dieser erklĂ€rt die einzelnen Tarifpositio nen einer Rechnung und entschlĂŒsselt ambulante Tarife fĂŒr Arzt-, Chiroprak tiker- oder Physiotherapierechnungen.

Illustration: Joël Roth
Lexikon erklÀrt wichtige Fachbegriffe:
SANITAS MAGAZIN 4 / 2022 26 WISSENSWERT
Versicherungschinesisch? Unser
sanitas.com/ wissenswert

Sani und Elina gehen schlitteln

Herrlich,

Wettbewerb

15 % der Schlittelverletzungen betreffen den Kopf – ein Helm senkt das Verletzungsrisiko. Wer auf dem Bild trĂ€gt keinen Helm? Schick deine Antwort an redaktion@sanitas.com.

Unter allen richtigen Einsen dungen verlosen wir drei Seil bahnsets aus Holz. Einsende schluss ist der 16. Dezember 2022.

Die Gewinner:innen werden schriftlich informiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz gefĂŒhrt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen.

wie der Schnee unter den Schlitten knirscht und der kalte Fahrtwind fĂŒr rote Backen sorgt. Damit Sani, Elina und ihre Freundinnen und Freunde den Schlittelspass unbeschwert geniessen können, tragen sie einen Helm. So kommen sie unverletzt ins Tal.
Illustration: Michael Meister

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Sanitas Magazin 4/22: Was uns zusammenhÀlt by Sanitas Krankenversicherung - Issuu