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PARTNERSEITE

Eine nationale Koordinationsstelle fĂŒr den SanitĂ€tsdienst Der Koordinierte SanitĂ€tsdienst (KSD) ist zwar Teil des Armeestabs, doch seine TĂ€tigkeit beschrĂ€nkt sich nicht auf militĂ€rische Bereiche. Er koordiniert die personellen, materiellen und einrichtungsmĂ€ssigen Mittel sowohl der militĂ€rischen als auch der zivilen Stellen fĂŒr die sanitĂ€tsdienstliche Versorgung. Die Coronapandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig gerade im Krisenfall der Austausch und die Koordination ĂŒber Kantons- und Organisationsgrenzen hinweg sind. Der Koordinierte SanitĂ€tsdienst (KSD) nimmt dabei eine SchlĂŒsselrolle ein. Sein Auftrag: die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten gewĂ€hrleisten – und das in allen Lagen. Dies ist in der seit fast zwei Jahren dauernden Pandemie eine grosse Herausforderung, wie KSD-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Stefan Trachsel erzĂ€hlt: «Der KSD hat seine Aufgaben immer wieder geprobt, um fĂŒr den Ernstfall vorbereitet zu sein. Zum ersten Mal jedoch sah sich das Team mit einem realen grösseren Ernstfall konfrontiert. Uns war bewusst, Menschen leiden und sterben, wenn wir die falschen Entscheidungen treffen. In solchen Ausnahmesituationen sind sowohl die gute Vorbereitung als auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den militĂ€rischen und zivilen Partnern entscheidend.»

Breites Wirkungsfeld Der KSD ist nicht nur im Krisenfall eine wichtige Organisation. Seine TĂ€tigkeiten lassen sich in vier Felder unterteilen: ‱ Konzept- und Projektarbeit Der KSD entwickelt Konzepte und koordiniert Projekte. Dazu gehört eine digitale Plattform, um sanitĂ€tsdienstliche Übungen effizient zu planen und umzusetzen. Oder er ĂŒberprĂŒft KatastrophenplĂ€ne von SpitĂ€lern und entwickelt sie weiter.

Ein typischer Pandemieeinsatz: Samariter helfen beim Corona-Drive-in-Testzentrum in Bern. (Foto: Remo NĂ€geli)

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‱ Dienstleistungen Zum Dienstleistungsangebot gehört unter anderem das Informations- und Einsatz-System (IES). Es unterstĂŒtzt FĂŒhrungs- und Einsatzorganisationen zum Beispiel mit der Übersicht ĂŒber die KapazitĂ€ten von SpitĂ€lern oder ermöglicht eine elektronische Lagedarstellung. ‱ Bildung Der KSD bildet Fachpersonen verschiedener Organisationen zu spezifischen Themen aus. Das Angebot reicht von Fachkursen ĂŒber Veranstaltungen bis zu E-Learnings. ‱ Vernetzung Das Netzwerk im SanitĂ€tsbereich zu stĂ€rken, ist ein weiteres Anliegen des KSD. DafĂŒr nutzt er kantonale Strukturen.

Verbunden mit dem SRK und den Rettungsorganisationen Bereits vor der Pandemie stand der KSD mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) und seinen Rettungsorganisationen in regelmĂ€ssigem Kontakt. Die Krise hat die Organisationen noch nĂ€her zusammengebracht: Das auf eine normale Lage ausgerichtete Schweizer Gesundheitssystem kam an seine Leistungsgrenze. Angehörige der Armee, Zivilschutz- und Zivildienstleistende und Samariterinnen haben tatkrĂ€ftig zur PandemiebewĂ€ltigung beigetragen und tun dies heute noch. «Mit ihrer Ausbildung bilden die Samariterinnen und Samariter eine wichtige Reserve mit einem breiten Spektrum an Einsatzmöglichkeiten: Grundpflege in SpitĂ€lern sowie in Alters- und Pflegeheimen oder als UnterstĂŒtzung in Impfzentren», erklĂ€rt Stefan Trachsel. Die Zusammenarbeit von KSD und SSB wird 2022 intensiviert im Teilprojekt «SamariterunterstĂŒtzung Pflegenotstand» der neuen Samariterstrategie. Das Ziel ist es, zu klĂ€ren, wie und mit welchen Leistungen Samariterinnen und Samariter kĂŒnftig mithelfen könnten, den Pflegenotstand in der Schweiz zu entschĂ€rfen. HauptsĂ€chlich werden Formen von Betreuungsaufgaben, Grundpflegeleistungen oder UnterstĂŒtzungen im Haushalt thematisiert. (SSB)


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