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Wird das Reisebüro zukünftig Umweltberater?
from my smile 02 2021
Rund um den Klimaschutz wurde es in letzter Zeit etwas still. Die Medien widmeten ihre Schlagzeilen lieber Christian Drosten als Greta Thunberg. Doch die Ruhe täuscht. Die Umweltdiskussion wird nach dem Abflauen der Corona-Pandemie rasant Fahrt aufnehmen und stärker denn je die Arbeit in den Reisebüros beeinflussen. Mit dem steigenden Qualitätsbewusstsein bei Reisen geht das Bedürfnis nach klimafreundlichem Urlaub Hand in Hand. Wer gut vorbereitet ist, kann diese Entwicklung als große Chance nutzen!
Corona hat drastisch aufgezeigt, wie eng und gleichzeitig anfällig die weltweite Vernetzung geworden ist. Das hat zu einem Umdenken bei globalen Zusammenhängen geführt, natürlich auch beim Klimawandel und dessen Auswirkungen. Oft muss der Tourismus in diesem Zusammenhang als negatives Beispiel herhalten, obwohl eigentlich das Gegenteil der Fall ist. In vielen Regionen ist es genau dieser viel gescholtene Tourismus, der für gepflegte Landschaften und sauberes Wasser sorgt, für Schule und Bildung, für technischen Fortschritt und Arbeit vor Ort. Moderne Kreuzfahrtschiffe und Autobusse sind Vorreiter bei klimafreundlicher Mobilität und auch für Passagierflugzeuge wird eifrig an neuen Umwelttechnologien geforscht.
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Mit dem Restart wird auf die Reisebranche eine neue Aufgabe zukommen. Kunden werden vermehrt wissen wollen, welchen Einfluss ihre Reise auf Klima, Umwelt und Menschen im Zielgebiet hat und wo es wirklich klimabewusste Angebote gibt. Diese Fragen gilt es ehrlich, aber durchaus selbstbewusst zu beantworten. Denn Klimaschutz und Reisen sind keine Gegensätze. Wichtig wird sein, gezielt Angebote zu forcieren, die den Ansprüchen des zeitgemäßen Umweltgedankens entsprechen. All das ist natürlich beratungsintensiv. Aber ist nicht gerade die gute und faire Beratung das größte Plus des stationären Vertriebs?
Die Reisebranche wird die Themenführerschaft bei Klima und Umwelt selbst übernehmen müssen. Dabei genügt es nicht, mit beliebigen Umweltsiegeln oder vom Marketing erfundenen Greenwashing- Methoden anzutreten, es bedarf eines wirklichen Umdenkens. So wichtig die CO2-Kompensationszahlungen an Atmosfair auch sein mögen, wie sie ja von rtk im Zusammenhang mit Quality Plus geleistet werden, sie sind nur ein erster Schritt. Klimaschutz bewegt vor allem die Jugend. Man kann über Bewegungen wie „Fridays for Future“ durchaus geteilter Meinung sein, die Anziehungskraft solcher Initiativen auf junge Menschen ist aber ebenso wenig zu leugnen wie die Brisanz des Themas an sich. Wenn sich die Reisebranche aktiv mit Klimaschutz auseinandersetzt, wird es möglich sein, wieder mehr junge Menschen in die Reisebüros zu locken – sowohl als umweltbewusste Kunden als auch als potenzielle Mitarbeiter. Sie könnten dann als Reise- und Umweltberater in einer Person tatsächlich die Welt verbessern und dafür sorgen, dass auch die Kunden von morgen gerne vertrauensvoll ins Reisebüro kommen!