dorfblitz April 2020

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30.4.2020 www.dorfblitz.ch inserate@dorfblitz.ch redaktion@dorfblitz.ch

4 REGION HOMEOFFICE

Zahlreiche Arbeitnehmer arbeiten derzeit im Homeoffice. Für viele ist diese Situation neu und sie müssen sich zuerst zurechtfinden. Anderen bereitet dies keine Mühe.

Bio-Bauer Daniel Fischer und seine Mitarbeiter verkaufen ihre Produkte in Brütten mit Mundschutz. (Fotos: Tim Ehrensperger)

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BASSERSDORF QUARANTÄNE

Lea und Josua Wegmann aus Bassersdorf wurden während ihrer Ferien in einem Hotel in Peru unter Quarantäne gestellt. Zwei Hotelgäste hatten sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert. Seite 9

BRÜTTEN RÜCKTRITT

Gemeinderat Beat Lanz (FDP) tritt per Ende April 2020 zurück. Durch den angeordneten Fristenstillstand während der Corona-Pandemie verzögert sich nun die Ersatzwahl. Seite 15

NÜRENSDORF KINDERGARTEN-BLOG

Um in Kontakt mit den Kindergärtnern zu bleiben, wurde ein auf sie abgestimmter Blog errichtet. Dieser erfreut sich grosser Beliebtheit – bis nach Peking. Seite 21

Aufgeben ist keine Option Seit Corona ist alles anders und das meiste schwieriger. Keiner darf sich im Sportzentrum fit halten, dem Taxifahrer fehlen die Kunden, aber alle fahren vermehrt Velo. Die Krise ist noch lange nicht überstanden – dafür zeigen sich viele Firmen nun besonders innovativ. Wie es dem lokalen Gewerbe nach einem ungewöhnlichen April geht. von Tim Ehrensperger

N

ach einer Woche Lockdown denkt sich Daniel Fischer: «Oh je, so kann ich die Löhne niemals bezahlen.» Entlassen kann und will er seine drei Angestellten aber keinesfalls, genauso ist Kurzarbeit keine Option, denn der Bio-Bauer aus Brütten hat gerade in dieser Jahreszeit alle Hände voll zu tun: «Aussähen, pflanzen, setzen». Nur: Geld kommt viel zu wenig rein, Fischers Haupteinnahmequelle – der Wochenmarkt in Zürich – musste wegen des Coronavirus schliessen.

Der Brüttener baut den Verkauf im Hofladen aus, hat nun an fünf statt an nur einem Halbtag pro Woche geöffnet und richtet neu draussen einen Stand ein. In der ersten Woche bleibt der Kundenandrang noch aus, doch «die Leute haben scheinbar viel Mund zu Mund Werbung betrieben», freut er sich. Fischer gewinnt in der Folge unzählige neue Kunden aus der Region – und auch die treue Kundschaft aus Zürich reist manchmal sogar per Velo an, um einzukaufen. Ausserdem liefert Daniel Fischer nun Bestellungen in die Stadt. Die schlaflosen Nächte

wegen des Umsatzes sind einem enormen Aufwand gewichen: «Ich arbeite fast doppelt so viel, stehe um zwei Uhr morgens auf, um alle Bestellungen zu rüsten und bin bis am Abend beim Verkauf im Hofladen dabei.» Der Familienbetrieb überlebt dank innovativer Neuorientierung. Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte trotz Corona und mit grossen Opfern, wie Fischer sagt: «Ja, langsam bin ich müde.» Fortsetzung auf Seite 2


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