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Rund 200 Einsprachen gegen SBB MehrSpur-Projekt Gemeinde Bassersdorf reichte ebenfalls Einspracheschreiben ein

von Reto Hoffmann

Gemäss dem Bundesamt für Verkehr (BAV) sind rund 200 Einwendungen bei der öffentlichen Auflage aus den direkt betroffen Gemeinden eingegangen. Neuere Projektpläne ermöglichen allenfalls eine Offenhaltung der Unterführung bei der bxa.

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Wie das BAV auf Anfrage ausführt, kämen die Einsprachen zur öffentlichen Auflage für das SBB-Projekt «Mehrspur Zürich Winterthur» hauptsächlich von Gemeinden, Verbänden, Vereinen, Privatpersonen und juristischen Personen. Wie viele Einsprachen aus Bassersdorf stammen, konnte die Medienstelle des BAV aus verfahrensrechtlichen Gründen nicht bekanntgeben. Fest steht, dass auch die Gemeinde Bassersdorf von ihrem Einspracherecht Gebrauch gemacht hat, wie aus einer entsprechenden Mitteilung von Mitte Juli hervorgeht.

Liftanlage und öffentliches WC

In der Einsprache stösst der Gemeinderat folgende Themen an: Beibehaltung der Personenunterführung

Sportanlage bxa, Einforderung von Liftanlagen zu den Perrons beim neuen Bahnhof, Ausbau des Lärmund Staubschutzes in Bau und Betrieb, Optimierung der Fuss- und Veloverbindungen während des Baus und Erstellung einer öffentlichen WC-Anlage am Bahnhof. «Die bisherige Koordination des Projektes zwischen den SBB und der Gemeinde Bassersdorf sind gut verlaufen. Bei vielen Fragen konnte bisher Einigkeit erzielt werden», sagt Gemeindepräsident Christian Pfaller. Mit der kommunalen Einsprache gehe es darum, weiterhin einen Fuss in dieses Projekt zu stellen, um begonnene Verhandlungen wie beispielsweise die Beibehaltung der Personenunterführung Sportanlage bxa, weiterführen zu können (siehe Box).

Anliegen aus der Bevölkerung «Verschiedene, in der Einsprache aufgeführten, Forderungen wurden auch von der Bevölkerung in den Sprechstunden der öffentlichen Auflage angetönt», erklärt Patrik Baumgartner, Abteilungsleiter Bau + Werke. Oder sie wurden andernorts schon thematisiert, wie beispielsweise der Einbau eines Liftes zu den Perrons, welcher bei der jüngsten Gemeindeversammlung als Anfrage nach Paragraph 17 aufkam. «Gerade in diesem Fall», so Baumgartner,

«wollen wir das BAV als Bewilligungsinstanz verpflichten, Voraussetzungen zu schaffen, dass Bahnhöfe in der Grösse von Bassersdorf ebenfalls einen Lift erhalten, dessen

Erstellungskosten jedoch von den SBB getragen werden und nicht wie bisher von der jeweiligen Gemeinde

UNTERFÜHRUNG BXA, SANIERUNG STATT ABBRUCH

Ein besonderes Gewicht bei ihren Einsprache-Punkten legt der Gemeinderat auf die Beibehaltung der Personenunterführung Sportanlage bxa, welche im Besitz der Gemeinde ist. Diese hätte im Zuge des MehrSpurProjektes verschoben und neu gebaut werden müssen. Der Souverän war jedoch nicht bereit, dafür rund zwei Millionen Franken zu investieren und hatte ein entsprechendes Projekt im Februar vergangenen Jahres an der Urne abgelehnt. Nun steht der Gemeinderat jedoch wieder im Kontakt mit den SBB, für eine mögliche Beibehaltung der bestehenden Unterführung, da sich im Projekt offenbar Änderungen in der Linienführung ergeben hätten, wie von Gemeinderat Richard Dunkel Vorsteher des Ressort Bau + Werke zu erfahren. Statt eines Neubaus könnte es damit möglich werden, mit einer «Ertüchtigung der Infrastruktur», wie es heisst, sprich einer Sanierung des bestehenden Durchgangs, diesen offen zu halten. Dies wäre denn auch wesentlich kostengünstiger zu realisieren. Pikant daran: Der Gemeinde würde selbst ein Abbruch der Unterführung mit einem sechsstelligen Betrag in Rechnung gestellt. Entsprechende Abklärungen der Details für eine Sanierung seien derzeit im Gang, so Dunkel. (rh)

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