Gesundheit 4.0

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Therapie auf dem Smartphone

Gesundheits-Apps helfen, Krankheiten zu überwachen, zu behandeln und zu lindern.

DIGA | VON ANDREA VON GERSDORFF

Gesundheits-Apps unterstützen Patientinnen und Patienten bei der Behandlung ihrer Krankheiten; vor allem bei chronischen Erkrankungen und lebensstilbedingten Volkskrankheiten sollen sie zum Einsatz kommen. Doch die digitalen Helfer werden nur selten verordnet. Zwar ist die Mehrheit der Patienten den digitalen Gesundheitsanwendungen gegenüber aufgeschlossen, Ärzte haben aber noch Sicherheitsbedenken. Knapp 40.000 Rezepte für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) wurden nach Angaben des DiGA-Berichts des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen in den vergangenen Jahren bis Januar 2022 aus-

Die Patienten sind den Gesundheits-Apps gegenüber mehrheitlich aufgeschlossen. gestellt. Zum Vergleich: Insgesamt stellen Ärztinnen und Ärzte jedes Jahr über 680 Millionen Verordnungen aus, hat der Verband der Ersatzkassen ermittelt. Zu den Favoriten zählen eine Tinnitus-App sowie eine App zur Behandlung von Hüft-, Knie- und Rückenschmerzen. An dritter Stelle folgt eine App zur Gewichtsreduktion. Bei den Verordnungszahlen für die digitalen Gesundheits-Apps, die Patienten helfen, ihre Krankheiten zu überwachen, zu behandeln und

zu lindern, ist also noch viel Luft nach oben. Lange gibt es die App auf Rezept aber noch gar nicht: Erst seit Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetzes im Jahr 2019 können Ärzte die digitalen Helferlein verschreiben. Zur Auswahl stehen derzeit auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte 31 Anwendungen, 21 sind noch immer vorläufig gelistet. Zu den zehn Apps, die bereits einen Nachweis über ihre Wirkung erbracht haben, zählen solche, die sich an Patienten mit Multipler Sklerose in Kombination mit Fatigue wenden oder auch ein Therapieprogramm gegen depressive Symptome für Diabetiker bieten. Vorläufig gelistete DiGAs fokussieren beispielsweise auf die Behandlung und Linderung von Migräne oder die Überwindung von Nikotinabhängigkeit. Neu ist eine Anwendung bei Reizdarm-Syndrom. Akzeptanz vorhanden Die Patienten sind den Gesundheits-Apps gegenüber mehrheitlich aufgeschlossen: So gaben 59 Prozent von knapp 1200 Befragten dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom gegenüber an, für die Nutzung von DiGAs offen zu sein. In der Altersgruppe bis 65 Jahre zeigten sogar bis zu 67 Prozent Interesse an den Gesundheits-Apps. Evaluierung wichtig Doch Dreh- und Angelpunkt für die Verbreitung der DiGAs sind die Ärzte. Zwar sehen sie insgesamt Vorteile für die Gesundheitsversorgung und -vorsorge, dennoch bestehen bei ihnen

iStock / DragonImages

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weiterhin Bedenken hinsichtlich Zuverlässigkeit, Anwenderfreundlichkeit, Sicherheit oder einer möglichen persönlichen Mehrbelastung. Die Spitzenreiter unter den verschriebenen Apps, für deren Indikation es teilweise auch frei verfügbare Gesundheits-Apps gibt, unterstreichen diese Bedenken. Passend dazu heißt es überdies in einer Ausarbeitung der Gesellschaft für Innere Medizin: „Solange Mediziner nicht vom Nutzen der digitalen Anwendungen überzeugt sind, deren wissenschaftliche Evaluierung methodisch und quantitativ noch am Anfang steht, werden sie diese nicht unbedingt verschreiben.“ Sie rechnet zwar damit, dass sie „langfristig bevorzugt in spezifischen Indikationsgebieten nützlich sein werden“. Doch bis dahin könnte es noch ein langer Weg sein. 

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Mit neuen Daten zu einzigartigen Erkenntnissen Während die Digitalisierung in den letzten Jahren in vielen Bereichen fortgeschritten ist, gibt es in der Gesundheitsindustrie noch erheblichen Nachholbedarf. Nicht zuletzt die Erfahrungen der Pandemie haben den Mehrwert einer kontinuierlichen und strukturierten Erfassung von Daten über unterschiedlichste Quellen hinweg verdeutlicht. Dabei bieten neue digitale Lösungen enorme Möglichkeiten, um in großem Maßstab Daten zur Versorgungsrealität zu gewinnen und für eine Verbesserung und Individualisierung von Therapien nutzbar zu machen. Während Daten aus klinischen Studien

oder wissenschaftlichen Quellen seit Langem etabliert sind, findet die Patientensicht außerhalb klinischer Studien im Kontext der pharmazeutischen Wertschöpfung kaum Berücksichtigung. Doch gerade die realen Patientenerfahrungen und -bedürfnisse sind ein idealer Ausgangspunkt für die Entwicklung besserer und effektiverer Therapien. Genau an dieser Stelle setzt Temedica an und ist damit ein europäischer Vorreiter in diesem Segment. Temedica entwickelt medizinisch und wissenschaftlich validierte Apps als digitale Patientenbegleiter für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen, die Patient:innen bei der Bewältigung ihres individuellen

Der Permea Monitor ist eine intuitive Lösung für maßgeschneiderte Analysen über mehrere Datenquellen hinweg.

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