

Schmerz, lass nach!
GRUSSWORT
Schmerz, lass nach!
GRUSSWORT
In jedem dritten europäischen Haushalt lebt ein Mensch mit länger andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen. Allein für Deutschland gehen Fachleute von schätzungsweise rund 16 Millionen Betroffenen aus, davon 3,4 Millionen mit besonders schwerem Verlauf. Mit der Pein sind körperliche Ein schränkungen im Alltag sowie psychische Begleiterscheinungen verbunden. Umso verheerender, dass die meisten Schmerzgeplagten auf der Suche nach Linderung
eine Odyssee von einer Arztpraxis zur nächsten hinter sich haben – und die dauert im Durchschnitt zwei Jahre. Zeit, die nicht nur äußerst zermürbend ist, sondern auch das Gesundheitssystem teuer zu stehen kommt. Was läuft da schief? Was genau ist Schmerz überhaupt? Ist das Aushalten gemäß der Devise „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ sinnvoll? Und was leistet die moderne Schmerztherapie? Wir haben die Antworten für Sie – und für ein Leben ohne Schmerz.
LEITARTIKEL
RÜCKENSCHMERZEN
WIRBELSÄULENDEGENERATION
SCHLAFMEDIZIN
MEDIZINISCHES CANNABIS
INHALTSVERZEICHNIS
Chronifizierung vermeiden — 3
Kreuz in der Krise — 4
Wenn Wirbel in die Jahre kommen — 6
Vorsicht, Wechselwirkung! — 8
Lindern statt berauschen — 12
@reflexverlag
Schmerzen sind ein temporäres Alarmsignal des Körpers. Werden sie chronisch, verlieren sie ihre ursprüngliche Funktion. Als eigenständige Krankheit rauben sie Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität. Es gilt, frühzeitig gegenzulenken.
Autsch – das Backblech ist glühend heiß! Sofort ziehen wir die Hand zurück, ohne darüber nachzudenken oder bewusst eine Entscheidung zur Ausführung dieser Bewegung zu treffen. Dies ist gut, denn der durch den akuten Schmerz ausgelöste Reflex schützt den betroffenen Köperteil und bringt uns aus der Gefahrenzone. Die International Association for the Study of Pain (IASP) definiert Schmerz – unabhängig von einer körperlichen Ursache – als eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung verbunden ist oder dieser ähnelt. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören Rücken-, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Gelenk- und Nervenschmerzen.
Eingeschränkte Lebensqualität
Auch wenn der Rücken die Rangliste der Regionen mit den häufigsten Schmerzzuständen anführt, haben viele Menschen mehrere, im Schnitt drei Schmerzbereiche, so ein Ergebnis des „Schmerzatlas 2023“ des Gesundheitsdienstleisters Liebscher & Bracht. Das Leid der Betroffenen sei aber meist nicht auf diese Schmerzregionen begrenzt. „Durch die dauerhafte Belastung und die damit einhergehenden Einschränkungen kommt es oft zu Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Angstzuständen oder depressiven Episoden“, schreiben die Verfasser des Berichts. Über 70 Prozent der Umfrageteilnehmenden gaben an, ihre Schmerzen würden sich auf ihr Gemüt auswirken. 64 Prozent bestätigten, ihre Bewegungsfreiheit sei durch die Schmerzen eingeschränkt. Fast jeder Zweite empfand, dass die Familie unter der Situation leide.
Besonders hoch ist die Belastung bei chronischen Schmerzen, unter denen laut Deutscher Schmerzliga bis
zu 25 Prozent aller Deutschen leiden. Von ihnen sprechen medizinische Fachleute, wenn die Pein über drei Monate anhält, obwohl die eigentliche Ursache bereits „verheilt“ ist. Chronische Schmerzen werden durch körperliche, psychische und soziale Faktoren aufrechterhalten. Forschende vermuten, dass die Zahl der chronisch Erkrankten aufgrund der Coronapandemie nochmals steigen könnte. Denn bei einem Teil der Patientinnen und Patienten kommt es zu lang anhaltenden Beschwerden, die etwa durch die Krankheit selbst verursacht werden. Weiterer Grund: „Durch die Kontaktbeschränkungen war der Zugang zu Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten vorübergehend begrenzt“, sagt Professor Dr. med. Winfried Meißner, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. Davon seien hauptsächlich Menschen mit neu aufgetretenen Schmerzen betroffen gewesen, die länger auf Diagnose und Behandlungsbeginn warten mussten, was die Gefahr für eine Chronifizierung erhöht.
Spezifische, lückenlose Behandlung
„Handeln, bevor Schmerzen chronisch werden, ist nötig und möglich“, so Prof. Meißner. Patientinnen und Patienten stehen vielfältige Therapieoptionen zur Verfügung – Stichwort „multimodale Schmerztherapie“, eine Kombination aus medikamentöser, psychologischer und körperlicher Therapie. Es geht also darum, körperliche und psychische Ursachen, wie etwa die Angst vor dem Schmerz, gemeinsam zu bekämpfen, um auch den Teufelskreis rund um den chronischen Schmerz zu durchbrechen. Was es laut Fachleuten ebenso braucht, ist eine durchgängige Versorgungskette vom Hausarzt bis zur Schmerzmedizinerin, vom Krankenhaus bis in die ambulante Versorgung. Auch könne so, per Frühintervention, bei vielen Schmerzgeplagten eine Chronifizierung vermieden werden.
Auch psychosoziale Faktoren begünstigen Schmerzen.iStock / fizkes Schmerzen können den Alltag von Betroffenen stark beeinträchtigen.
RÜCKENSCHMERZEN | VON SANDRA SEHRINGER
Beim Bücken sticht es plötzlich im Rücken. Am Schreibtisch plagt uns ein schmerzhaftes Ziehen. Oder wir wachen morgens mit einem steifen Nacken auf. Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule gelten als Volksleiden. Warum das so ist, wie wir uns selbst helfen können und wann wir auf jeden Fall eine Arztpraxis aufsuchen sollten.
Mindestens 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland kennen Rückenschmerzen laut Umfragen aus eigenen Erfahrungen. Etwa 20 Prozent gehen deswegen sogar einmal oder mehrmals jährlich zum Arzt. Am häufigsten zeigen sich die Beschwerden am unteren Rücken, also oberhalb des Gesäßes im Bereich der Lendenwirbelsäule. Kein Wunder, denn die Wirbelsäule muss dort beim Stehen, Gehen oder Sitzen das größte Gewicht tragen. Doch gerade wer viel Zeit im Sitzen verbringt, schwächt zunehmend die Rücken- und Bauchmuskeln. Eine schwache Rumpfmuskulatur ist wiederum weniger belastbar und kann die Wirbelsäule schlechter stützen. So führt sie in den meisten Fällen zu wiederkehrenden Rückenschmerzen. Als Folge nehmen viele eine Schonhaltung ein und verschlechtern damit ihre Situation.
Bewegungsmangel, einseitige Fehlbelastungen und Muskelverspannungen gehören daher zu den häufigsten Auslösern von Rückenbeschwerden. Aber auch psychischer Druck und Stress können zu schmerzhaften Verspannungen der Rückenmuskulatur führen. Oft lässt sich keine eindeutige körperliche Ursache feststellen. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von unspezifischen Rückenschmerzen. Als spezifische Rückenschmerzen gelten Beschwerden, denen nachweisbare Abnutzungserscheinungen, Verletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen im Rückenbereich beziehungsweise an der Wirbelsäule zugrunde liegen, wie beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Arthrosen oder Wirbelbrüche.
Schnelle Selbsthilfe
Akut sind Rückenschmerzen, wenn sie neu auftreten und höchstens sechs Wochen anhalten oder nach
mindestens sechs Wochen Pause wiederkehren. Wenn keine zusätzlichen Alarmzeichen vorhanden sind, können wir uns meist selbst helfen, sodass akute Beschwerden nach wenigen Stunden bis Tagen wieder verschwinden. Generell gilt: Moderate Bewegung ist besser als Schonen, beispielsweise mit Rückengymnastik, Bauchmuskelübungen und Spaziergängen. Auch die sogenannte Stufenlagerung kann Schmerzen lindern: Dafür begibt man sich in Rückenlage, die Knie sind im rechten Winkel gebeugt und die Unterschenkel auf einem Stuhl abgelegt. Wärmflasche, Kirschkernkissen oder Wärmepflaster eignen sich zur Lockerung der Muskeln; Massagen können die Durchblutung fördern und Verspannungen lösen. Die Einnahme von Schmerzmitteln ist jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen. So ergab eine aktuelle Studie der McGill University im kanadischen Montreal, dass die Anwendung entzündungshemmender Schmerzmittel sogar das Risiko erhöht, dass aus akuten Rückenschmerzen chronische Beschwerden werden. Die Dauer der Schmerzen steigt also tendenziell auf mehr als drei Monate.
Achtung, Alarmzeichen!
Bestimmte Warnsignale deuten auf spezifische Auslöser der Rückenschmerzen hin und sollten dringend ärztlich abgeklärt werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn nach einem Sturz oder starker Belastung plötzliche Schmerzen auftreten, wenn sich Schmerzen stetig verschlimmern oder über Tage andauern. Als Alarmzeichen gelten außerdem Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen an Armen, Beinen oder am Gesäß sowie Funktionsstörungen von Harnblase oder Darm. Wer neben den Rückenbeschwerden auch über Muskelschwäche, Fieber oder Gewichtsverlust klagt, sollte sich ebenfalls dringend untersuchen lassen. Besondere Vorsicht gilt grundsätzlich bei Menschen mit Osteoporose, Krebs oder HIV.
So viele Fehltage je 100 Versicherte gehen auf das Konto von Rückenschmerzen und ähnlichen Problemen (Vorjahr: 337). Das ist Platz zwei nach Atemwegserkrankungen als Grund für Krankschreibungen.
Quelle: https://www.dak.de; Zugriff: 18.04.2023
Entspannung wirkt auch gegen verkrampfte Rückenmuskeln.ZAHL ZUM STAUNEN
Häufig wird bei Beschwerden rasch eine Arztpraxis aufgesucht. Dabei helfen bei den ersten Anzeichen von Rückenschmerzen oft bereits individuelle Übungen. Die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) bietet das Online-Tool „Check my Back“, das Abhilfe schafft und übereilte Arztbesuche überflüssig macht.
Es ist ein Volksleiden: Mehr als 60 Prozent der Deutschen leiden laut einer Befragung des Robert KochInstituts mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen; 15,5 Prozent der Befragten berichteten gar von chronischen Rückenschmerzen. Zudem ist ein schmerzender Rücken nach Angaben der Deutschen Schmerzliga der häufigste Grund für Fehltage am Arbeitsplatz. Jeder fünfte Krankenschein gehe auf Kreuzschmerzen zurück. Wenn es im Rücken zwickt und zwackt, muss man allerdings nicht immer gleich ärztlichen Rat suchen: Oft helfen ein paar sinnvolle Übungen, um die Verspannungen zu lösen.
Hilfe zur Selbsthilfe
„Es gibt vieles, was man selbst machen kann und muss, um eine akute Schmerzphase zu überwinden und weiteren Beschwerden vorzubeugen“, so Prof. Dr. med. Dr.
h.c. Joachim Grifka. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg wurden die Übungen für „Check my Back“ der Allianz Private Krankenversicherung (APKV) entwickelt.
Intelligente Anwendung
„Mit dem Online-Tool können Versicherte ihren Rücken entspannt von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus stärken und aktive Bewegungspausen in den Alltag integrieren“, erklärt APKV-Vorstand Daniel Bahr. Dazu füllen Versicherte einen kleinen Fragebogen mit initialen Fragen zu den Beschwerden aus. Auf Basis der Antworten wird die Situation eingeschätzt – Rückenschmerzgeplagte werden entweder an eine passende Arztpraxis weitergeleitet oder erhalten physiotherapeutische Übungen inklusive Videoanleitung, die sie dann eigenständig durchführen können. „Schon 10 bis 15 Minuten Training täglich bringen oft bereits Linderung“, weiß Bahr.
Medizinische Fachberatung
Es gibt aber Beschwerden, bei denen Übungen nicht ausreichen – auch hier wird den Betroffenen geholfen, die optimale Behandlung zu erhalten. Durch die medizinische Expertise des Spezialistennetzwerks haben Kundinnen und Kunden der Allianz immer die richtige Ärztin oder den richtigen Arzt an
ihrer Seite. Die Anwendung beugt damit einerseits vorschnellen Arztbesuchen vor und hilft, mitunter lange Wartezeiten in einer orthopädischen Praxis zu vermeiden. Andererseits werden Patientinnen und Patienten bei schwerwiegenden und dringend behandlungsbedürftigen Problemen direkt zur richtigen Ärztin oder dem richtigen Arzt geleitet – eine echte Win-winSituation, welche die Allianz Private Krankenversicherung hier für ihre Versicherten geschaffen hat. gesundheitswelt.allianz.de
MEHR INFORMATIONEN
„Check my Back“: Vorteile auf einen Blick
• Individuelle und schnelle Hilfe –wann und wo Sie Zeit dazu finden
• Handlungsempfehlungen durch ein intelligentes Tool
• Informationen und Tipps von Experten
• Rückenprobleme mit videogeleiteten Übungen lindern
• Medizinische Fachberater nutzen
• Bei schwerwiegenden Problemen schnell den passenden Arzt finden
Fast alle Erwachsenen haben Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule – sei es durch ihr Alter oder durch eine hohe Belastung. Häufig zeigen sich lange keine Beschwerden, und sie spüren nichts davon. Doch es kann auch zu schmerzhaften Verschleißerkrankungen kommen.
Unsere Wirbelsäule ist ein besonders wichtiger Teil unseres Skeletts. Sie ermöglicht uns, aufrecht zu stehen und zu gehen, und trägt die größte Last. Damit sie zuverlässig als Stütze funktionieren kann, arbeiten 24 Knochen, die zwischen dem Schädel und dem Becken wie eine Säule miteinander verbunden sind, eng mit Rückenmuskeln und Bändern zusammen. Zwischen den einzelnen Wirbeln liegen die sogenannten Bandscheiben und fungieren als stoßdämpfende, flexible Kissen. Im Inneren bilden die Wirbel einen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Mit dem Alter oder aber auch bei einer starken oder einseitigen Belastung können sowohl die Wirbel als auch die
knorpeligen Bandscheiben verschleißen. Dann nimmt der Wassergehalt der Stoßdämpfer ab, sie verlieren an Elastizität und Höhe. Auch eine schlechte Nährstoffversorgung trägt zum schnelleren Verschleiß bei. Die Folgen: Unsere Bandscheiben können uns weniger gut stützen sowie Stöße abfangen. Möglicherweise entstehen sogar Risse in den äußeren Knorpelfasern.
Problemfall Bandscheibe
Wenn Bandscheiben weniger elastisch sind, kann sich Bandscheibengewebe zwischen den Wirbeln hervorwölben. Kommt es zu kleinen Rissen in den äußeren Knorpelfasern, tritt möglicherweise sogar Gewebe aus dem inneren Bandscheibenkern heraus und ragt in den Wirbelkanal hinein. Man spricht in beiden Fällen von einem Bandscheibenvorfall. Wenn Bandscheibengewebe das umliegende Bindegewebe reizt oder auf einen Nerv im Bereich des Rückenmarks drückt, kommt es mitunter zu starken Schmerzen. Auch Taubheitsgefühle, ein Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen in Armen oder Beinen sind mögliche Symptome. Etwa 180.000 Menschen ziehen sich in Deutschland pro Jahr einen Bandscheibenvorfall zu. Am häufigsten ist dabei die Lendenwirbelsäule am unteren Rücken betroffen, da die Wirbelsäule dort das größte Gewicht tragen muss. Durch Übergewicht, das Heben von zusätzlichen Gewichten oder eine falsche Haltung nimmt die Belastung
Röntgen entlarvt immer die Ursache von Rückenschmerzen.
Auf Röntgenbildern oder in Kernspintomografien (MRT) können zwar Veränderungen am Rücken sichtbar werden, die im Verdacht stehen, Rücken- oder Kreuzschmerzen auszulösen. Das Problem ist allerdings, dass diese Veränderungen auch bei vielen Menschen vorkommen, die keinerlei Beschwerden haben. Gleichzeitig kann Bildgebung unnötige Therapien nach sich ziehen und die Chronifizierung fördern. Die ärztliche Leitlinie für Nicht-spezifische Kreuzschmerzen empfiehlt den Einsatz daher nur in bestimmten Fällen, wie nach einer Verletzung.
Meistens sind die Bandscheiben schuld an den Schmerzen.
Ein Bandscheibenvorfall geht nicht immer mit schlimmen Rückenschmerzen einher. Nur bei etwa 4 von 100 Patienten ist ein Bandscheibenvorfall der Auslöser für Schmerzen im Rücken. Insofern handelt es sich bei der Annahme, für Kreuzschmerzen seien die Bandscheiben verantwortlich, eher um einen Mythos. Wenn aber ein Bandscheibenvorfall Rückenschmerzen auslöst, dann strahlen diese Schmerzen meist aus. Außerdem können Störungen der Berührungsempfindlichkeit und motorische Störungen auftreten.
Durch häufige Belastung nutzt sich der Rücken ab.
Nein, solange es sich nicht um sehr belastenden Leistungssport handelt, sind jegliche Bewegung und auch Belastung gut für den Rücken. Im Gegenteil: Der Rücken wird durch Alltagsbewegungen eher gestärkt. Wer seinem Rücken etwas Gutes tun möchte, treibt zusätzlich Sport. Als rückenfreundlich gelten dabei Radfahren, Schwimmen, Reiten oder Walken. Regelmäßiges Bewegungstraining , wie Kräftigungs- und Stabilitätsübungen, kann sogar helfen, Rückfälle von nicht spezifischen Kreuzschmerzen vorzubeugen.
Quelle: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/presse/mythen-ueberrueckenschmerzen-was-stimmt-was-nicht; Zugriff: 18.04.2023
sogar noch deutlich zu. Auch an der Halswirbelsäule kommt es immer wieder zu Bandscheibenvorfällen, seltener an der Brustwirbelsäule.
Bandscheibenvorfälle behandeln
Bei etwa 90 von 100 Menschen lassen Beschwerden aufgrund eines Bandscheibenvorfalls innerhalb von sechs Wochen von selbst nach. Bis dahin können beispielsweise Massagen, Wärme- und Kälteanwendungen, eine Ultraschalltherapie oder Akupunktur die Beschwerden lindern. Je nach Schweregrad kommen zur Behandlung auch eine elektrische Nervenstimulation oder Schmerzmittel infrage. In der Regel empfiehlt es sich, den Rücken nicht übermäßig zu schonen, sondern möglichst aktiv zu bleiben. In seltenen Fällen beeinträchtigt vorgefallenes Gewebe die Nerven so stark, dass beispielsweise Blase oder Darm nicht mehr richtig funktionieren. Dann kann es nötig sein, dass das
Bandscheibenmaterial operativ entfernt werden muss. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass eine Operation nur bei circa 2,4 Prozent aller Fälle notwendig ist. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin rät daher dazu, sich nach einer OP-Empfehlung unbedingt eine zweite Expertenmeinung einzuholen. Im sogenannten Zweitmeinungsverfahren rieten Fachärztinnen und -ärzte demnach in fast 98 Prozent der Fälle von einem chirurgischen Eingriff an der Wirbelsäule ab.
Wenn kein Weg an einer Wirbelsäulen-Chirurgie vorbeiführt, kann ein maximal schonender Eingriff die Methode der Wahl sein. Er ermöglicht eine schnelle Rehabilitation.
Bewegung hält uns gesund und stärkt unser Selbstbewusstsein. Welche Rolle dabei die Wirbelsäule spielt, merken wir oft erst dann, wenn sich Schmerzen bemerkbar machen. Fast jeder zweite
Erwachsene hat die Erfahrung mit Beschwerden an der Wirbelsäule gemacht. In vielen Fällen hilft eine Behandlung aus den vielfältigen konservativen Therapie-Angeboten der Medizin.
Erst wenn keine Linderung zu erreichen ist oder in speziellen Fällen rät der Facharzt zu einer Wirbelsäulen-Operation. Für Patientinnen und Patienten stellen sich dann entscheidende Fragen: Welche Methode ist für mich am besten? Wie lange dauert die OP? Wie schnell bin ich wieder auf den Beinen? Wie geht es mir nach der OP? Wie groß wird meine Narbe sein? Und viele weitere Fragen.
Für Betroffene ist es oft erleichternd, wenn sie erfahren, dass es auch für die Wirbelsäule eine maximal schonende endoskopische Methode gibt. Ein kleiner Hautschnitt mit minimaler
Belastung des umgebenden Gewebes sowie eine schnelle Rehabilitation sind wesentliche Vorteile. Mit der endoskopischen Methode lässt sich ein breites Indikationsspektrum abdecken, wie Schmerztherapie, das Behandeln von Bandscheibenvorfällen, Stenosen und die Stabilisierung der Wirbelsäule. Die endoskopische Wirbelsäulen-Chirurgie weist mit über 6.200 Studien exzellente Forschungsergebnisse auf, und immer mehr weltweite Kliniken bieten diese minimalinvasive Methode zum Wohle der Patientinnen und Patienten an.
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In Deutschland haben jährlich 180.000 Menschen einen Bandscheibenvorfall.Werbebeitrag –Produktporträt
Am liebsten schnell wieder fit
Menschen mit chronischen Schmerzen leiden oft unter Schlafproblemen. Eine französische Studie hat den Zusammenhang zwischen Schlaf und Schmerzen genauer unter die Lupe genommen und ist zu spannenden Erkenntnissen gekommen. Ein erster wichtiger Schritt ist jedoch eine optimale Schlafumgebung.
Was gibt es Besseres, als todmüde ins Bett zu fallen und bis zum nächsten Morgen durchzuschlafen? Durchschnittlich 24,4 Jahre schlafen wir Deutschen im Laufe unseres Lebens. Kaum vorstellbar, doch auch irgendwie logisch: Schließlich könnten wir ohne Schlaf schlicht und einfach nicht existieren.
Matratzenkauf: ganz individuell
Damit die Nachtruhe so erholsam wie möglich wird, kommt dem Schlafumfeld eine große Bedeutung zu. Hierzu zählen nicht nur die passende Raumtemperatur – 16 bis 18 Grad sind ideal – und das Verbannen von Smartphone und Fernseher aus dem Schlafzimmer. Ebenso entscheidend, gerade für unseren Bewegungsapparat, ist die optimale Matratze. Ein falsches Modell, ein ungeeignetes Kissen oder ein zu starrer Lattenrost sind häufig der Grund für Rückenschmerzen. Worauf es beim Matratzenkauf zu achten gilt, hängt etwa von Gewicht, Größe und Körperbau des Menschen ab. Auch wer gesundheitliche Probleme wie einen Bandscheibenvorfall oder Hüftbeschwerden hat, sollte genau hinschauen und sich ausführlich beraten lassen. So unterstützen Schaumstoff-Matratzen zumeist die Wirbelsäule recht gut. Das heißt, dass schwere Körperbereiche moderat einsinken und leichtere gut gestützt werden. Gut zu wissen: Würde der Körper insgesamt zu stark einsinken, hätte dies zur Folge, dass die Bewegung im Schlaf eingeschränkt würde.
Die Möglichkeit, sich im Schlaf frei bewegen zu können, ist das A und O. Bewegung stimuliert die Durchblutung und sorgt für geschmeidige Gelenke. Ohne diese Freiheit fühlten wir uns unausgeschlafen und steif wie ein Brett – ganz abgesehen von diversen Schmerzen am gesamten Bewegungsapparat. Dass sich Schlaf und Schmerzen gegenseitig beeinflussen, ist für die Wissenschaft nicht
neu. Während Schmerzen den Schlaf stören, verstärkt schlechter Schlaf den Schmerz. Mangelt es etwa an Tiefschlafphasen, kann es nicht nur zu einer allgemeinen körperlichen Schwächung kommen, auch ist dann vielfach die Schmerzempfindlichkeit erhöht.
Schmerzhöhepunkt in der Nacht
Inwieweit unser Schmerzempfinden von der inneren Uhr gesteuert wird, dieser Frage ist ein französisches Forscherteam des Inserm im Forschungszentrum für Neurowissenschaften in Lyon nachgegangen. Hierfür hielten sie zwölf junge Erwachsene im Labor 34 Stunden lang wach, ohne dass externe Signale auf sie einwirkten: kein Zeitplan, keine festen Mahlzeiten, sondern jede Stunde ein Snack, konstante Temperatur und wenig Licht. Indem die Forschenden die Unterarme der Teilnehmenden alle zwei Stunden einer Wärmequelle aussetzten, sollten diese angeben, wann der Reiz bei steigender Temperatur als schmerzhaft empfunden wurde. Zudem galt es, die Intensität des Schmerzes zu bewerten.
Das Ergebnis der im vergangenen Sommer publizierten Studie: Das Forschendenteam beobachtete bei allen Probanden eine Rhythmisierung der Schmerzempfindung im Verlauf von 24 Stunden. Der Höhepunkt der Schmerzintensität lag zwischen 3 und 4 Uhr morgens, das Minimum in den Nachmittagsstunden. Zudem stieg die Schmerzempfindlichkeit linear mit dem Schlafmangel an. Je ausgeprägter der Schlafmangel war, desto stärker wurde die Intensität des Schmerzes empfunden. Durch die Synchronisation biologischer Rhythmen und/ oder der Schlafqualität bei Patienten mit chronischen Schmerzen erhoffen sich die Forschenden nun, dass die Studie zu einer besseren Behandlung beiträgt.
Nachts ist die Schmerzintensität stärker.iStock / AndreyPopov Die beliebte Seitenlage beim Schlafen ist oft Ursache für schmerzhafte Verspannungen.
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Auch die beste Zonen-Matratze geht von Durchschnittswerten aus, mit denen sich eine Vielzahl von Körpersilhouetten gut abbilden lässt. Wer aber aus dem angenommenen Spektrum herausfällt, geht oft faule Kompromisse ein und steht dann morgens mit Schmerzen auf: Damit die besonders breite Schulter nicht
abknickt und zum Ohr gezogen wird, wählt man die Matratze so weich, dass der restliche Körper durchhängt und sich nachts kaum drehen kann. Kräftige Menschen mit schmalen Schultern liegen meist zu fest, damit die Matratze im LordoseBereich stützt. Als Folge verspannt der Nacken, weil die Schulter nicht mehr einsinken kann.
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Eine Vielzahl der Stoffwechselprozesse im Körper – also auch die der Muskeln – hängt von einer bedarfsgerechten Verteilung des Blutes in der Mikrozirkulation ab. Dr. Ricarda Jansen und Prof. Dr. Carsten Bartsch berichten über deren Bedeutung und Stimulation durch die physikalische Gefäßtherapie von BEMER.
Frau Dr. Jansen, warum ist der Ansatz, die Mikrozirkulation stimulieren zu können, so faszinierend?
Dr. Klopp und sein Team waren ihrer Zeit tatsächlich voraus, als sie das gepulste elektromagnetische Feld so weiterentwickelten, dass es speziell auf die Zellmembran der glatten Muskelzellen der kleinen und sehr kleinen präkapillären Gefäße wirken kann. So unterstützt es den Körper bei etwas, das er ohnehin tut: das Blut bedarfsgerecht zu verteilen. Inzwischen weiß man, wie entscheidend dieser Bereich des Kreislaufs ist. Neueste Publikationen sprechen davon, dass die Mikrozirkulation immerhin 95 bis 98 Prozent des Gefäßsystems umfasst.1
Wenn der Körper die Verteilung des Bluts selbst bewerkstelligt, wieso braucht er dann dabei überhaupt Unterstützung, Herr Professor Bartsch? Inzwischen hat die Forschung gezeigt, dass die Durchblutung im Bereich der Endstrombahn im Laufe des Lebens eingeschränkt werden kann. Das kann viele Ursachen haben, meist ist es unser ungesunder Lebenswandel, aber zum Beispiel auch chronischer Stress oder Rauchen.
Was hat dies zur Folge? Dr. Jansen: Dann kommt nicht mehr genügend Blut dort an, wo es gebraucht wird. Und mit der mangelnden Durchblutung fehlen an dieser Stelle auch alle wichtigen Stoffe, die mit dem Blut transportiert werden.
Angefangen vom Sauerstoff, über Nährstoffe und Elektrolyte bis hin
zu Botenstoffen, etwa als Teil der Immunantwort. Das kann Folgen haben: Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass viele Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen – eben typische Zivilisationskrankheiten –mit einer gestörten Mikrozirkulation einhergehen.2
Die Mikrozirkulation lässt sich durch die Anwendung des BEMER Geräts unterstützen? Dr. Jansen: Genau, wichtig ist dabei die regelmäßige Anwendung, am besten zweimal täglich, morgens und abends – dabei reichen schon jeweils acht Minuten. Eine gut funktionierende Mikrozirkulation kann die Stoffwechselfunktion begünstigen. Die Muskelzellen können bedarfsgerecht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, Stoffwechselendprodukte werden abtransportiert. Dies trägt zur muskulären Entspannung und Linderung von Schmerzen bei.
Für wen kommt der BEMER infrage? Prof. Dr. Bartsch: Zunächst ist es uns wichtig, nicht den Eindruck zu erwecken, dass die BEMER-Anwendung ärztlich verordnete Therapien ersetzen kann.
Vielmehr kann BEMER hier eine wertvolle Ergänzung sein.
Dr. Jansen: Die Wissenschaft geht inzwischen davon aus, dass die Einschränkung der Mikrozirkulation der Manifestation der eigentlichen Krankheit und der damit verbundenen Symptome lange vorausgeht.1 Also besser früher als später mit dem „BEMERn“ anfangen (lacht).
Prof. Dr. Bartsch: Absolut, BEMER ist eben für jeden etwas. Das gilt insbesondere auch für sportlich Aktive bei der Regeneration und im Training – auch hier kann die Unterstützung der Durchblutung der kleinen und sehr kleinen Gefäße hilfreich sein. Wir sehen das immer wieder bei den Top-Athleten, die wir unterstützen, genauso wie bei den vielen Freizeitsportlern, die den BEMER anwenden.
Was darf man vom BEMER in der Zukunft erwarten? Dr. Jansen: Wir feiern in diesem Jahr unser 25-jähriges Jubiläum. Passend dazu haben wir Anfang des Jahres das BEMER Premium-Set Evo auf den Markt gebracht. Es kombiniert die bewährte BEMER-Technologie und das patentierte Signal mit modernem Design sowie höchstem Bedienkomfort. Eine tolle Ergänzung dazu ist das ebenfalls neue BEMER Beauty-Pack mit LED-Lichtapplikatoren, die bei Hautproblemen, wie leichter und mittelschwerer Akne oder Fältchen, eingesetzt werden können.
Wenn Sie mehr über BEMER erfahren möchten, besuchen Sie unsere Website:
www.bemergroup.com
1 Houben, A. J. H. M. and C. D. A. Stehouwer (2021): „Microvascular dysfunction: Determinants and treatment, with a focus on hyperglycemia“; Endocrine and Metabolic Science 2: 100073
2 Special Issue „Microcirculation in Health and Disease“; Biology 2021, 10(10), 953 Hinweise zur Literatur können bei BEMER erfragt werden
„MikrozirkulationDr. Ricarda Jansen, Head of Medical Affairs Bemer Int. AG Prof. Dr. Carsten Bartsch, CCO BEMER Int. AG
Bei der Therapie von chronischen Schmerzen kommt zunehmend medizinisches Cannabis zum Einsatz. Trotz des steigenden Gebrauchs gibt es noch Wissenslücken – auch was frei verkäufliches CBD betrifft. Wie unterscheiden sich beide Präparate, und welche neuen Erkenntnisse liefert die Forschung?
In Drogeriemärkten ist es noch immer für viele ein ungewohnter Anblick: Neben Duschgel und Rasierschaum stehen Öle, Tropfen und Cremes auf CBD-Basis. Dennoch steigt seit Jahren die Akzeptanz gegenüber CBDProdukten, welche mehr und mehr aus der Schmuddelecke in die Mitte der Gesellschaft rücken.
CBD nicht gleich CBD
Trotz alledem herrschen nach wie vor Unsicherheit und Unkenntnis hinsichtlich der Unterschiede zwischen medizinischem und frei verkäuflichem CBD – was auch den Arzt-Patienten-Dialog erschwert. „Wichtig ist zu beachten, dass bei frei verkäuflichen ,Lifestyle‘Produkten ein Wirksamkeitsnachweis fehlt; für keines der Produkte gibt es ausreichende wissenschaftliche Belege“, sagt Dr. med. Lisa Schmidberg, ärztliche Leiterin und Cannabis-Expertin bei der Telemedizin-Plattform Algea Care. Sobald es um die Linderung von gesundheitlichen Problemen gehe, ist CBD hierzulande ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff. „Die Wirkung von in Selbsttherapie eingenommenen Drogerieprodukten und einer ärztlich begleiteten Behandlung mit hochdosiertem CBD ist absolut nicht zu vergleichen.“
Steigende Umsätze
Seit März 2017 ist medizinisches Cannabis offiziell als Arzneimittel freigegeben, sodass Ärztinnen und Ärzte ganz legal ein Rezept dafür ausstellen dürfen. Die Wirkung von medizinischem Cannabis ist auf die Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) zurückzuführen. Hat THC einen berauschenden und entspannenden Effekt, wirkt CBD angstlösend und kann Entzündungen hemmen. Das Prinzip: Medizinisches Cannabis wirkt auf bestimmte Schmerzrezeptoren und Impulse der Nerven, die zum Gehirn führen und
durch diese Substanz unterdrückt werden. Dass medizinisches Cannabis abhängig macht, ist bislang nicht bekannt – auch ein Grund, weshalb die Umsätze mit medizinischem Cannabis kontinuierlich steigen. Laut aktuellster Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird der diesjährige Umsatz etwa 351,10 Millionen Euro betragen – ein Sprung im Vergleich zum Jahr 2020, als noch 110 Millionen Euro umgesetzt wurden. Im Jahr 2027 wird den Statistiken zufolge das prognostizierte Marktvolumen 580 Millionen Euro erreichen.
Einsatz bei chronischen Schmerzen
Medizinisches Cannabis kann bei schweren Krankheiten verordnet werden, jedoch nur, wenn es keine anderen Behandlungen gibt. Auch muss die Chance bestehen, dass die Beschwerden dadurch zurückgehen. Mögliche Einsatzgebiete sind Multiple Sklerose, Spastik und Erbrechen. In erster Linie findet medizinisches Cannabis jedoch bei schweren chronischen Schmerzen Anwendung. Wie Cannabis-Arzneimittel seit 2017 in Deutschland verwendet wurden, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in einer Begleiterhebung protokolliert. Demnach wurden mehr als 75 Prozent der Patientinnen und Patienten aufgrund chronischer Schmerzen behandelt.
Mit welcher Sicherheit medizinisches Cannabis bei Menschen mit chronischen Schmerzen anwendbar ist, wollte ein kanadisches Forschendenteam vom Forschungsinstitut des McGill University Health Centre in Montreal herausfinden. Das Ergebnis der im vergangenen Herbst publizierten Studie: Es gab keine Hinweise auf schädliche Auswirkungen bezüglich kognitiver Funktionen. Zudem verbesserten sich nicht nur die chronischen Schmerzen signifikant, auch berichteten die Teilnehmenden der Cannabis-Gruppe von einer besseren Stimmung und einer allgemein höheren Lebensqualität im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Medizinisches Cannabis darf in Deutschland zu therapeutischen Zwecken verordnet werden.
MEDIZINISCHES CANNABIS | VON TOBIAS LEMSER
Seit Jahren steigen die Umsätze mit medizinischem Cannabis.
Rund 3,9 Millionen Betroffene in Deutschland leiden an schweren und chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen mit psychischen Beeinträchtigungen.1 Sie benötigen in der Regel eine spezielle Therapie, bei der verschiedene Methoden kombiniert werden. Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek, Facharzt für Anästhesiologie und Vorsitzender des Berufsverbandes der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e. V. (BVSD), berichtet.
Wie wirkt Cannabis? Cannabis beeinflusst das EndocannabinoidSystem im Körper, welches an der Regulierung wichtiger Prozesse wie Schlaf, Appetit, Schmerzempfindung oder Stimmung beteiligt ist. Sobald die Wirkstoffe von cannabisbasierten Arzneimitteln in den
Körper gelangen, beeinflussen sie diese Prozesse. So kann Cannabis sowohl schmerzlindernd oder appetitanregend als auch entzündungshemmend oder stimmungsaufhellend wirken.
Wie wird Medizinal-Cannabis eingenommen? Für eine erfolgreiche Therapie entscheidet die behandelnde Person, welche Darreichungsform für die entsprechende Person am besten geeignet
ist. Medizinal-Cannabis kann mittels Verdampfer inhaliert, oral als Extrakt oder als Mund-Spray eingenommen werden. Eine neue Darreichungsform in Form von Cannabisextrakt-Kapseln ermöglicht eine exakte Dosierung ohne Geschmacksbeeinträchtigung, ohne Hilfe Dritter und auf Reisen. Die unabhängige und diskrete Einnahme des Wirkstoffs kann bei der Enttabuisierung von Cannabis unterstützen.
Wo kann man sich über Medizinal-Cannabis informieren? Die Therapiemöglichkeiten mit Medizinal-Cannabis sind aufgrund von weit verbreiteten Vorurteilen und unzureichender Aufklärung noch nicht sehr bekannt. Interessierte können sich durch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder dem Personal der Apotheken und durch Recherche im Internet informieren.
www.auroramedicine.com/de
1 Bundesamt für Soziale Sicherung, 2019
ZUM UNTERNEHMEN
Aurora ist eines der weltweit führenden Unternehmen für medizinisches Cannabis und führender Hersteller/ Lieferant von getrockneten Blüten in Deutschland. Im Mittelpunkt des Unternehmens stehen das Wohl der Patientinnen und Patienten und ihre Sicherheit. Um dies zu gewährleisten, befindet sich das Aurora-Team in ständigem Austausch mit Behörden, Ärzten und Apothekern in ganz Europa, um gemeinsam über Cannabis als Arzneimittel zu diskutieren und mögliche Barrieren abzubauen.
„Medizinal-Cannabis auch als Kapsel?“©2016,KNAGmbH
Ganzheitliche Unterstützung, um Trauma und Schmerz zu überwinden, das ist der Ansatz, den medica mondiale sexualisierter Gewalt entgegensetzt. Die Arbeit der Frauenrechtsorganisation begann vor 30 Jahren im Bosnienkrieg. Heute hat medica mondiale Projekte in zwölf Ländern – unter anderem in Sierra Leone, Ruanda, Irak und der Ukraine. 1993 gründete die Gynäkologin Monika Hauser gemeinsam mit bosnischen Fachfrauen nordwestlich von Sarajewo das Frauentherapiezentrum Medica Zenica.
„Sexualisierte Gewalt war in den 90erJahren noch ein Tabu. Es gab kaum Bewusstsein, keine angemessene Unterstützung für Überlebende, kaum wirksame Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen vor weiterer Gewalt. Seit damals ist es unser Ziel, dafür zu sorgen, dass Vergewaltigungen in Kriegs- und Krisengebieten nicht länger als ‚Kollateralschaden‘ behandelt werden. Sexualisierte Gewalt ist ein Instrument patriarchalischer Macht und Teil
der Kriegsführung“, sagt Monika Hauser. Dies gilt auch mit Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine: „Die Fälle, die in der Ukraine dokumentiert sind, lassen darauf schließen, dass sexualisierte Gewalt strategisch eingesetzt wird, um die Zivilbevölkerung zu terrorisieren.“
In allen Projekten schaffen Frauen vor Ort, die von medica mondiale geschult werden, sichere Räume für Überlebende sexualisierter Gewalt oder für jene, die davon bedroht sind. Sie bieten traumasensible medizinische, rechtliche und psychosoziale Unterstützung und engagieren sich politisch auf lokaler und nationaler Ebene für ein Ende der Gewalt. medica mondiale und ihre Partnerinnen vor Ort wissen aus Erfahrung: Um Gewalt zu beenden und nachhaltigen Wandel zu bewirken, müssen Veränderungen auf
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Beharrliches Engagement weltweit Nach den Anfängen in Bosnien und Herzegowina erweiterte die Organisation mit Sitz in Köln ihre Arbeit: 1999 entstand ein Zentrum im Kosovo, kurz darauf in Afghanistan, seit 2003 ist sie im Irak aktiv, in Ruanda, in der DR Kongo und in anderen Ländern. Heute sind es 38 Partnerorganisationen und 55 Projekte, hunderttausende Frauen und Mädchen konnten inzwischen erreicht werden.
Für ihr Engagement wurde Monika Hauser mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem sogenannten alternativen Nobelpreis im Jahr 2008.
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Haben Sie gewusst, dass bis in die 1960er-Jahre hinein chronischer Schmerz kein offiziell anerkanntes Leiden war? Kein Wunder, galt Schmerz in der Frühgeschichte doch als dämonisches Übel oder Strafe der Götter. Aber seither hat sich einiges getan. Schmerzgeplagte finden heute Hilfe bei Spezialistinnen und Spezialisten, denen – über die klassischen Schmerzmittel hinaus – ein ganzes Arsenal an Behandlungsmethoden zur Verfügung steht. Dennoch ist und
bleibt chronischer Schmerz eine Herausforderung – für die Betroffenen und ihre Behandelnden – vor allem, weil Schmerzen oft nicht vollständig gelindert werden können oder immer wieder auftreten. Ziel ist es dann, nicht gegen den unliebsamen Begleiter zu arbeiten, sondern – laut Deutscher Schmerzgesellschaft – „den Schmerz lebenswert zu leben“. Lassen Sie es am besten gar nicht erst so weit kommen, steuern Sie rechtzeitig aktiv dagegen!
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Redaktion Nadine Effert , Tobias Lemser, Sandra Sehringer Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / AnnaStills Druck Quad / Graphics Germany GmbH V.i.S.d.P.
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Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 29. April 2023 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Reflex Verlag und die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.
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