Nervensache

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ww.zns-info.de EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES September 2022

Depression

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Die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern ist derzeit nicht heil-, wohl aber behan delbar. Mit dem Epstein-Barr-Virus ist nun ein möglicher Auslöser gefunden.

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Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken an einer Depression. Ursache sind meist soziale Isolation, häusliche Kon flikte, zunehmender Druck und Mobbing.

NERVENSACHE

Multiple Sklerose

Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit – bei der Migränebehandlung steht die Schmerz therapie im Vordergrund. Ein Tagebuch kann die Auslöser sichtbar machen.

Migräne

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nicht heilbar sind, so machen aktuelle Forschungserfolge Hoffnung. Denn mit modernen Therapien und Medikamenten lassen sich Krankheitsverläufe hinauszögern, Krank heitsfolgen abmildern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Auch verstehen Forschende die Ursachen und Auslöser neurologischer Erkrankungen immer bes ser – ein wichtiger Ansatzpunkt für Prä ventionsmaßnahmen. Folgen Sie uns auf den kommenden Seiten in die Welt der Neurologie.

Rechtzeitig reagieren — 9 Fettsäuren gegen das Gewitter im Kopf — 10 Wissen schützt vor bösen Überraschungen — 12

Für mehr Lebensqualität — 13

Michael Gneuss Chefredakteur

INHALTSVERZEICHNIS

Zeit für das Wesentliche — 5 Auf der Spur sein — 6

Etwa eine Million Patienten versorgen deutsche Neuro loginnen und Neurologen allein in Kliniken jedes Jahr. Fast 50 Millionen Deutsche leiden unter einer Erkrankung des Gehirns oder der Nerven, der Sinnesorgane, des Rückenmarks, der Hirnhäute oder der Blutgefäße des Nervensystems. So unter schiedlich wie die betroffenen Körper regionen sind, so unterschiedlich sind auch die Ursachen, Symptome und Fol gen neurologischer Erkrankungen. Doch auch wenn viele dieser Krankheiten heute

leitartikel digitalisierung multiple skleroseg depression migräne schlaganfall physiotherapie

Ein weites Feld

Neurologische Erkrankungen nehmen zu — 3

2Nervensache GRUSSWORT

| VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN

nach kardiovaskulären Erkrankungen und Krebs erkrankungen dar.

ErkrankungenNeurologischenehmenzuLEITARTIKEL

Krankheitslast

unterInformationenWeitere  ww.zns-info.de3

In Deutschland leiden über 49,5 Millionen Men schen an einer neurologischen Erkrankung. Das sind 59,6 Prozent der Bevölkerung – ein Wert, der in vielen Ländern und auf vielen Kontinen ten ähnlich hoch ist. So sind in der Europäi schen Union 307 Millionen Menschen (60,1 Prozent) betroffen, weltweit sind es 50,9 Pro zent. Diese Zahlen stammen aus einer von der European Academy of Neurology (EAN) be auftragten Studie über die Krankheitslast in Europa im Vergleich zur Weltbevölkerung, die in „The Lancet Public Health“ erschien. Die Daten wurden im Jahr 2017 erhoben – aktuellere Zah len gibt es noch nicht. Zu den neurologischen Erkrankungen zählen Alzheimer und andere Demenzformen, Epilepsien, Kopfschmerzen wie Migräne und Spannungskopfschmerz, Multip le Sklerose, Parkinson, maligne Hirntumoren, Motoneuronerkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose/ALS, Infektionen des Nerven systems und Schlaganfälle. In der EU stellt diese Erkrankungsgruppe die dritthäufigste Ursache von Behinderungen und vorzeitigen Todesfällen

mehr Forschung etabliert werden sollten. Ähn lich sieht das Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN): „Die Prävalenz neurologischer Erkrankungen wird aufgrund der Veränderungen der Alters struktur in Deutschland und Europa weiter zu nehmen – darauf müssen wir uns einstellen.“ Die DGN fordert deshalb von der Gesundheits politik, die Versorgungsstrukturen entsprechend zu stärken und Präventionsprogramme auf den Weg zu bringen. Denn die Zahlen zeigten auch, dass eine gute neurologische Versorgung wirk sam ist und die Zahl der verlorenen Lebensjahre für jeden einzelnen Patienten reduzieren kann.

Lebensqualität um 54 Prozent gekommen. Dies dürfte laut Professor Deuschl vor allem an den Fortschritten der neurologischen The rapien – insbesondere in spezialisierten Klinik abteilungen – sowie an der verbesserten Prä vention liegen. „Die Daten legen nahe, dass neurologische Versorgung und Prävention wirksam sind“, sagt Deuschl. Sie sind für ihn ein klares Signal, dass für alle neurologischen Erkrankungen eine bessere Versorgung sowie

Bei zwei Dritteln der Menschen entwickelt sich im Laufe ihres Lebens eine neurologische Er krankung. Nicht nur die Lebensqualität, son dern oft auch die Lebenserwartung ist nach einer Diagnose eingeschränkt. So gelten diese Krankheiten als dritthäufigste Todesursache. Und die Zahl der Betroffenen wird weiter stei gen. Nicht zuletzt deshalb wird mehr in die Ursachen- und Therapieforschung investiert.

Die für den Einzelpatienten nimmt für einige Erkrankungen ab.

Corona erhöht das Risiko Fraglich ist derzeit auch, ob und inwieweit eine Covid-19-Infektion zu neurologischen und psy chiatrischen Problemen führen kann. Britische Forschende haben deshalb die Krankenakten von 1,28 Millionen Covid-19-Patienten und von ähnlich vielen Menschen mit einer anderen Atemwegserkrankung ausgewertet. Ergebnis: Gerade bei älteren Covid-19-Infizierten deutet die Studie auf etwas höhere Risiken für Bewusst seinstrübungen (Brain Fog), Demenz, psychoti sche Schübe sowie Epilepsie hin – und das auch am Ende der zweijährigen Nachbeobachtungs zeit. Auf 10.000 Patientinnen und Patienten gerechnet, gab es in der Covid-Gruppe der 18bis 64-Jährigen 640 Fälle von Bewusstseins trübungen, während es in der Kontrollgruppe 550 Fälle waren. Bei den über 64-Jährigen

Alterung der Gesellschaft erhöht Fallzahlen „Die Prävalenz neurologischer Erkrankungen ist hoch – die hohe Zahl hat uns selbst überrascht – und sie wird aufgrund des demografischen Wandels weiter ansteigen“, erklärt Studienautor Professor Günther Deuschl, Seniorprofessor an der Universität Kiel, der anhand der Studie zahl reiche Trends erkennen kann. So nehmen einige Krankheiten wie etwa die Hirnentzündungen ab, andere ohnehin schon häufige Erkrankungen wie Schlaganfall, Alzheimer, Parkinson nehmen da gegen quantitativ zu. „Bemerkenswert ist, dass die Krankheitslast für den Einzelpatienten für einige Erkrankungen aber abnimmt.“ Das beste Beispiel ist der Schlaganfall: So sei die Zahl der Schlaganfall-Patienten in der EU im Zeitraum von 1990 bis 2017 um 25 Prozent angewachsen. Gleichzeitig sei es aber zu einer Reduktion der krankheitsbedingt verlorenen Lebensjahre und der Jahre mit krankheitsbedingt verminderter

Zahl der Todesfälle aufgrund von neurologischen Erkrankungen in Deutschland, 2017 Alzheimer-Krankheit 88.782 Schlaganfall 65.550 Parkinson-Krankheit 12.716 Hirntumor 6.294 www.hirnstiftung.orgQuelle: krankheitenMuskel2.091 entzündungHirnhaut268 SkleroseMultiple 1.225 andereKrankheitenneurologische 1.904 Epilepsie 2.484 entzündungHirn275

Fast 60 Prozent der Deutschen leiden an einer neurologischen Erkrankung.

/iStockAramyan

wirksame Antikörper behandeln. Dabei handelt es sich um Eiweiß körper, wie sie auch von unserem eigenen Immunsystem zur Abwehr von Krankheiten produziert wer den, die, bildlich gesprochen, mit „mikrochirurgischer Präzision“ an bestimmen Stellen des Krankheits geschehens eingreifen. Antikörper

Gesundheit des Gehirns fördern Ein Stück weit haben wir es aber auch selbst in der Hand, die Gesundheit unseres Gehirns zu stärken. So seien nach Angaben der Welt gesundheitsorganisation WHO gute soziale Kontakte und anregende Beschäftigungen zu träglich. Unter anderem förderten die lebens lange Weiterentwicklung und das Erlernen neuer Fähigkeiten wie Fremdsprachen oder Musik sowie Lesen und der intellektuelle Austausch mit anderen die Gehirngesundheit. Studien zu folge hätten Menschen mit geistig anregenden

Neue Therapieansätze

4Nervensache

Die gute Nachricht: Gerade im Bereich der Vorbeugungs- und Therapiemethoden für neurologische Erkrankungen wird viel ge forscht. Neue Medikamente und moderne Be handlungsmethoden mindern zum Beispiel die Schubstärke und Schubhäufigkeit bei Multipler Sklerose und verbessern so die Lebensquali

Hightech-TherapienGastbeitrag auf

reagieren wie ein Schlüssel in einem Schloss und können Krank heiten in vielen Fällen zum Still stand bringen. Diese Medikamente unterscheiden sich damit radikal von klassischen Medikamenten, die sich überall im Körper vertei len. Antikörper müssen meist als Infusionen verabreicht werden, oft über mehrere Stunden. Einige kön nen aber auch als Spritzen unter die Haut gesetzt werden.

Deutliche Verbesserung der Lebensqualität 2006 kam der erste Antikörper für die Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) auf den Markt. In zwischen haben wir mehrere Anti körper gegen die MS zur Verfügung, jedes Jahr kommen neue dazu. Das Ziel der Behandlung ist seither

traten 450 Fälle von Demenz bei 10.000 Covid-Patienten auf, in der Kontrollgruppe waren es 330 Fälle. Bei mit Corona infizierten Kindern jedoch wurden solche Spätfolgen nicht be obachtet. Auch erhöht die Impfung gegen das Coronavirus nicht das Schlaganfallrisiko, wie aktuelle Studien darlegen. „Die vorliegenden Daten zeigen zumindest für die mRNA-Impfstof fe keinerlei Sicherheitssignale in Bezug auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko“, erklärt DGN-Ge neralsekretär Berlit. Gleich zwei Erhebungen, die die Daten sehr großer Kohorten ausgewertet haben, seien zu dem Ergebnis gekommen, dass mRNA-Vakzine gegen SARS-CoV-2 das Schlag anfallrisiko nicht erhöhen. „Die Sorge deswegen sollte also Menschen nicht davon abhalten, sich impfen zu lassen.“ Ganz im Gegenteil: Der Exper te betont, dass die SARS-CoV-2-Infektion mit einer höheren Schlaganfallrate einhergehe und die Impfung somit vor Schlaganfällen schütze. Das zeigte jüngst eine koreanische Studie.

Neurologische Krankheiten werden immer besser behandelbar. In den letzten 15 Jahren hat diese Ent wicklung durch neue biotechnolo gische Therapeutika dramatisch an Fahrt aufgenommen. Immer mehr schwere neurologische Krankhei ten lassen sich durch hochpräzise,

nicht mehr nur eine Linderung, sondern das Fehlen jeder Krank heitsaktivität – vorausgesetzt, man beginnt frühzeitig mit der richtigen Therapie. Weitere Antikörper ste hen in der Behandlung von ande ren seltenen entzündlichen Krank heiten des Nervensystems oder in der Behandlung von Muskelkrank heiten zur Verfügung. Aber auch Volkskrankheiten wie die chroni sche Migräne können wir heutzu tage mit Antikörpern behandeln und damit bei vielen Menschen die Lebensqualität erheblich verbes sern. Bei der Entwicklung immer neuer und spezifischerer Biologika ist kein Ende in Sicht. Wir erwarten weitere Therapien mit Biologika auch bei neurodegenerativen Er krankungen wie Parkinson oder Alzheimer. dem Vormarsch

tät der Betroffenen signifikant. Auch ist mit dem Epstein-Barr-Virus ein möglicher Auslöser der Erkrankung ins Visier der Forschenden ge raten – eine Impfung gegen das Virus könnte auch die neurologische Erkrankung verhindern. Neue Therapieansätze gibt es auch im Bereich der Migräne- und Schlaganfallbehandlung.

Das Gehirn ist die Schnittstelle zwischen Körper, Geist, unseren Erinnerungen und unserer Persön lichkeit. Krankheiten des Gehirns betreffen daher immer auch unse ren Wesenskern. War die Neurolo gie früher eine mehr diagnostische Disziplin, ist sie heutzutage immer mehr eine hochwirksame biologi sche Hightech-Medizin. Dr. Uwe Meier, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Neurologen e. V., berichtet.

Bewegungstherapien und Lebensstiländerungen helfen bei vielen neurologisch bedingten Er krankungen, die Lebensqualität zu steigern und das Fortschreiten der Krankheit zu ver langsamen. Und auch im Bereich der Alzheimerund Demenzerkrankungen sind die Forschenden den Ursachen und Auslösern auf der Spur.

Alle Nervenbahnen im Körper eines Erwachsenen bringen es zusammen auf eine Länge von etwa 5,8 Millionen Kilometern – eine Distanz, mit der man 145-mal die Erde umrunden könnte.

Im Bereich der neurologischen Erkrankungen wird viel geforscht.

Berufen ein geringeres Risiko, an Demenz zu er kranken als Menschen mit weniger anregenden Berufen. Bei Ersteren finden sich geringere Men gen bestimmter Proteine, die die Bildung von Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn beeinträchtigen. Zudem hätten Menschen mit einer größeren Anzahl von sozialen Beziehungen im Erwachsenenalter umfangreichere Gehirn strukturen in der Großhirnrinde als einsamere Menschen. „Soziale Isolation und Einsamkeit im fortgeschrittenen Erwachsenenalter sind mit einem höheren Risiko der Entwicklung von kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz verbunden“, warnt die WHO. Aber auch Regie rungen sind gefragt: Sie müssten der WHO zu folge die Bedingungen für eine bessere und lang anhaltende Gesundheit, also eine saubere Umwelt, mehr Sicherheit und Bildung, weitere Begegnungszentren sowie ein erreichbares und bezahlbares Gesundheitswesen, schaffen.

/iStockipopba

Egal, ob Fernüberwachung chronisch Er krankter, E-Rezept oder die Patientenakte in der Cloud: Der Einsatz digitaler Technologien wird die Versorgungsqualität und Kosten effizienz erhöhen und gleichzeitig Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten sowie die Arbeitssituation des Personals im Gesundheitswesen verbessern.

Vollversicherte der APKV werden sie ganz einfach über die Allianz

unterInformationenWeitere  ww.zns-info.de5

Beim Arztbesuch immer alle Un terlagen dabei haben, nie wieder Details zur Krankengeschichte vergessen, keine doppelten oder unnötigen Untersuchungen mehr –die neue elektronische Patienten akte (ePA) für Krankenversicherte der Allianz macht’s möglich.

eingeholt werden. Therapien wer den so effektiver und die medizini sche Versorgung insgesamt signi fikant verbessert.

In der ePA werden wichtige Ge sundheitsdaten an einem Ort ge bündelt. Als zentraler Speicher per sönlicher Gesundheitsdaten erfüllt die ePA der Allianz Private Kran kenversicherung strengste Sicher heitsvorgaben des Gesetzgebers. in Deutschland erhält

Zeit für das Wesentliche | VON JENS BARTELS

ePA-Zulassung

Die elektronische Patientenak te wird mit ihren Funktionen und Services die Ziele des Gesetzge bers zur digitalen Versorgung der Patienten unterstützen und als sicherer digitaler Aufbewahrungs ort für sämtliche medizinischen Unterlagen dienen. Da alle Doku mente übergreifend auf der ePA gebündelt werden, hilft sie dabei, Behandlungsverläufe zu verbes sern und bürokratische Prozesse zu entlasten.

Kunden der APKV können per Scan des folgenden QR-Codes mit dem Smartphone die Gesundheits-App herunterladen, über die zeitnah der Zugang zur ePA ermöglicht wird:

Alternativ kann auch dieser Link auf gerufen gesundheitswelt.allianz.de/appwerden:

ErsteProduktporträt–Werbebeitrag PKV

MEHR INFORMATIONEN

DIGITALISIERUNG

Wichtige Gesundheitsdaten an einem Ort gebündelt „Digitale Services in der Kranken versicherung machen unseren Versicherten das Leben leichter und tragen dazu bei, ihre Gesund heitsversorgung zu verbessern“, sagt Daniel Bahr, Vorstand der Allianz Private Krankenversiche rung. „Indem unsere ePA Patienten mit ihren Ärzten und medizinischen Leistungserbringern vernetzt, kön nen Behandlungen gezielter erfol gen. Und da die Nutzer all ihre me dizinischen Daten jederzeit in der Hand haben, stärkt das ihre Selbst bestimmung als Patienten.“

Gesundheits-App bedienen kön nen, die schon heute von über 500.000 Kunden unter anderem zur Rechnungseinreichung genutzt wird. Versicherten mit Zusatz tarifen bei der Allianz Private Kran kenversicherung steht die ePA ihrer gesetzlichen Krankenversicherung zur Verfügung.

Patientenwohl steigern Das Nutzenpotenzial der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung hat sich deutlich er höht. Gerade interdisziplinär vernetzte Fach bereiche wie die Neurologie profitieren von einem verstärkten Einsatz digitaler Techno logien, denn sie sind auf komplexe Diagnosever fahren sowie zeitaufwendige Datenbearbeitung angewiesen. Durch Fortschritte in der Digitali sierung können Ärzte beispielsweise Ergebnisse medizinischer Untersuchungen schneller unter der Verwendung der elektronischen Patienten akte prüfen. Insgesamt hilft der digitale Wandel dabei, die Medizin menschlicher zu machen, denn durch die digitalen Lösungen können sich Ärzte, das Pflegepersonal und die Therapeutin nen und Therapeuten auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren, statt unverhältnismäßig viel Zeit in Verwaltung und Bürokratie zu investieren.

Die Allianz Private Krankenver sicherung (APKV) bietet ihren Versicherten in Kürze als erste private Krankenversicherung die elektronische Patientenakte an und setzt dadurch einen weite ren Meilenstein Richtung „digitale Versorgung“. Nachdem bereits die Allianz Gesundheits-App seit ge raumer Zeit zu den besten Apps im Krankenversicherungsmarkt zählt, hat die APKV von der Gematik, der Nationalen Agentur für Digitale

Digitale Technologien verbessern die Versorgungsqualität.

Das Nutzenpotenzial der Digitalisierung hat sich deutlich erhöht.

Medizin, kürzlich die Zulassung für die ePA erhalten.

den Euro. Durch den Einsatz digitaler Techno logien können die Qualität der Versorgung und die Kosteneffizienz erhöht, die Behandlung und Betreuung von Patienten und gleichzeitig die Arbeitssituation des Personals im Gesundheits wesen verbessert werden. Das größte Potenzial

braucht es weitere politische Initiativen und Maßnahmen auf Ebene der Bundesländer, des Bundes und der EU, die zum Beispiel digitale Anwendungen in der Breite verfügbar machen und spürbare Mehrwerte der Digitalisierung in der Versorgung schaffen“, sagt Tanja Bratan vom Fraunhofer ISI. Das Institut hat das Voran schreiten der Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem untersucht und schlägt unter anderem vor, eine E-Health-Strategie für Deutschland zu entwickeln, das gesamte Gesundheitssystem besser zu vernetzen sowie die IT-Sicherheit in Gesundheitseinrichtungen zu verbessern.

Hier haben Patienten ihre Befun de und medizinische Unterlagen immer und überall digital dabei und müssen sie nicht mühsam zu sammentragen. Das erleichtert die Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie die Zusammenarbeit der Ärzte untereinander. Auch Zweitmeinungen können einfacher

bieten dabei die elektronische Patientenakte (ePA), Online-Interaktionen zwischen Arzt und Pa tient sowie die Fernüberwachung von chronisch Erkrankten. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie von McKinsey & Company.

Weitere Verbesserungen nötig „Um die digitale Transformation des deutschen Gesundheitssystems nun voranzutreiben,

Die Digitalisierung im deutschen Gesundheits wesen birgt ein Nutzenpotenzial von 42 Milliar den Euro – pro Jahr. Das entspricht rund zwölf Prozent der gesamten jährlichen Gesundheitsund Versorgungskosten von zuletzt 343 Milliar

· sexuelle Funktionsstörungen

Sehnerv

Großhirn

Rückenmark

Auf der Spur sein

5 432512 www.multiplesklerose.chQuelle: 4 31

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Impfung gegen das EBV an Relevanz, gerade für gefähr detere Populationsgruppen. Frauen sind bei spielsweise doppelt so häufig von MS betroffen wie Männer. Die Impfung gegen EBV könnte auch deshalb interessant und effizient sein, da sie womöglich nicht nur der MS, sondern auch ver schiedenen Krebserkrankungen vorbeugt. Noch gibt es keinen zugelassenen EBV-Impfstoff, aber verschiedene Firmen arbeiten daran. Offene Fragen sind neben der Wirksamkeit und

· Muskelsteifheit

Multiple Sklerose (MS) wird auch als Krank heit mit den 1.000 Gesichtern bezeichnet. Der Grund: Die Erkrankung ist in puncto Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg sehr unter schiedlich und lässt immer noch viele Fragen offen. Nun erhärtet eine Studie den Verdacht, das Epstein-Barr-Virus sei der Auslöser der MS.

· sensorische Funktionsstörungen

Möglicher Auslöser gefunden „Zwar handelt es sich nur um Beobachtungs daten, aber die hohe Teilnehmerzahl, der Aus schluss von Störgrößen und Co-Variablen sowie

· Darm- und Blasenfunktionsstörungen

· Sprechstörungen

· Schluckstörungen

Nun berichten Forscher im Fachblatt „Science“, dass eine Infektion mit dem Erreger das Risiko für die Autoimmunerkrankung um etwa den Fak tor 32 erhöht. Für die Studie wurden die Blut proben von über zehn Millionen Angehörigen des US-Militärdienstes untersucht. Die Proben wur den allen zwischen 1993 und 2013 eigentlich zum HIV-Screening entnommen und nun erneut ge nutzt, um eine vorausgegangene EBV-Infektion

Hirnstamm

Lähmungen,Taubheitsgefühl, Sehstörungen –MS hat viele Ausprägungen.

· Ataxie

· Muskelspannung

· Sehstörungen

· Tremor

· kognitive Störungen

· Koordinationsstörungen

das eindrückliche Ergebnis bestärken die Hypo these, dass die Infektion mit EBV kausal eine MS verursachen kann, eine Hypothese, die in der Wissenschafts-Community schon lange dis kutiert wird“, erklärt Professor Ralf Gold, Direk tor der Neurologischen Klinik an der Ruhr-Uni versität Bochum. „Die Daten untermauern nun die Erkenntnis, dass EBV höchstwahrscheinlich ein Auslöser der MS ist, wenn auch vielleicht nicht der einzige.“

Häufige Symptome im Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose

nachzuweisen. Wie in der Allgemeinbevölkerung war die EBV-Durchseuchung hoch, nur 5,3 Pro zent der Proben waren EBV-negativ. Die Forsche rinnen und Forscher werteten dann aus, wie viele Personen der Kohorte später an MS erkrankten und wie ihr EBV-Status war. Ergebnis: 955 Men schen erkrankten im Verlauf ihres Militärdiensts an MS, von 801 dieser Erkrankten lagen Serum proben vor, von den meisten sogar bis zu drei Proben, bevor die MS-Diagnose gestellt wurde. Nur einer der 801 Fälle war vor seiner MS-Er krankung EBV-negativ – alle anderen hatten sich zuvor in ihrem Leben mit EBV infiziert. Die meisten MS-Erkrankungen traten im Median fünf Jahre nach der ersten EBV-positiven Probe aus.

Schon lange besteht der Verdacht, dass das weit verbreitete Epstein-Barr-Virus (EBV) ein Aus löser der Multiplen Sklerose (MS) sein könnte.

· Fatigue und Depressionen

· Konzentrationsschwäche

· Sprachstörungen

· Doppelbilder

MULTIPLE SKLEROSE | VON JENS BARTELS

/iStockAnut21ng

Kleinhirn

6Nervensache Antworten auf sozialrechtliche Fragen: Ratgeber jetzt kostenfrei online bestellen. M U LTIPLE S KLEROS E? EPILEPS IE? SCHMERZ? Anzeige

Die Multiple Sklerose, kurz MS, ist eine Autoimmunkrankheit. Bei der Erkrankung zerstören körpereige ne Abwehrzellen die Isolierschicht der Nerven, die für die Weiterlei tung der Nervenimpulse erforder lich sind. Abhängig von dem Ort im Gehirn, wo diese Zerstörung statt findet, kommt es zu unterschied lichen neurologischen Ausfaller scheinungen. Schätzungen zufolge sind weltweit ungefähr 2,8 Millionen Menschen von MS betroffen1. Allein in Deutschland leben nach Zahlen des mehrBundesversicherungsamtesals252.000MS-Erkrankte2,jährlichwirddieErkrankungbundesweitbeietwa15.000Menschenneudiagnostiziert3

Ein Fortschritt, denn MS ist bislang nicht heil-, aber behandelbar. Bei der Erkrankung wen det sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper und schädigt Strukturen im zentralen Nervensystem, die anschließend, je nach Loka lisation der Schädigung, ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen können. Zu Beginn der MS-Erkrankung treten häufig motorische Stö

Die Forschung hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und das Krank heitsverständnis für MS deutlich verbessert. Mittlerweile kommen in Abhängigkeit von Kern spintomografiebefund und klinischem Verlauf fein ausgetüftelte Behandlungsschemata indivi dualisiert zum Einsatz. Auch mit einer bewussten Ernährung können MS-Betroffene versuchen, ihre Immunabwehr zu stärken und das Ent zündungsgeschehen zu minimieren. Vorteilhaft sind vor allem Gemüse, hochwertige Öle, Nüsse und Samen, positiv wirken sich insbesondere die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren aus. Kohlenhydrate wie etwa Brot, Nudeln oder Zuckerhaltiges sind dagegen zu meiden. Ein wei terer Ansatz besteht darin, für mehr gute Darm bakterien zu sorgen.

rungen wie etwa Lähmungen und Sehstörungen mit Verschwommen- oder Nebelsehen als Aus druck einer Entzündung der Sehnerven auf. Daneben kommen oft Gefühlsstörungen vor, meist in Form von Kribbeln, Missempfindungen oder einem Taubheitsgefühl. Außerdem können unterschiedlichste Beschwerden wie Blasen störungen, Unsicherheit beim Gehen oder beim Greifen, Doppelbilder und „verwaschenes“ Sprechen auftreten. Daneben können auch Be schwerden eine wichtige Rolle spielen, die oft nicht gut fassbar und sichtbar sind: Dazu ge hören eine abnorme, vorzeitige Erschöpfbar keit, kognitive Störungen, Einschränkungen

Ernährung umstellen

Hilfe finden

Bundesweit erhalten jedes Jahr ungefähr 15.000 Menschen die Diagnose Multiple Sklerose. Die gute Nachricht: Dank moderner Therapien gibt es heutzutage eine Reihe von Behandlungsmög lichkeiten, die zur Erhaltung der Lebensqualität der Patient:in nen beitragen. Zudem können Betroffene auf zahlreiche Unter stützungsmöglichkeiten zurück greifen.

Dank der heutzutage in der Be handlung der MS eingesetzten Me dikamente kann die Schubrate bei einer Mehrzahl der Patient:innen gesenkt und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Leider sprechen aber nicht alle MSBetroffenen gleichermaßen gut auf die derzeit verfügbaren Therapeu tika an. Deshalb wird sehr intensiv an neuen Medikamenten und Wirk stoffen geforscht. Gesucht wird dabei auch nach Substanzen mit völlig neuen Ansatzpunkten, um in das Krankheitsgeschehen bei der MS www.ms-begleiter.deeinzugreifen. allein

unterInformationenWeitere  ww.zns-info.de7

Mit freundlicher Unterstützung der Sanofi Aventis Deutschland 1MAT-DE-2204060-v1.0-09/2022GmbH;Multiple-Sklerose-Atlas,20202Bundesversicherungsamt,20213DeutscheMultiple-Sklerose-GesellschaftBundesverband,2022

Unterschiedliche Störungen

Vielzahl an Therapien Hoffnung schenkt auch die Tatsa che, dass es enorme Fortschrit te bei der Behandlung von MS gibt. Während es bis in die frühen 1990er-Jahre keine spezifische me dikamentöse Therapie der MS gab,

Für die Betroffenen ist die Diagno se oft ein Schock, der viele Fragen aufwirft. Warum greift mich mein eigener Körper an? Wie geht es jetzt weiter? Kann ich meinen Be ruf noch ausüben? Es gibt leider keinen Leitfaden für das Leben mit MS. Letztlich muss jede:r selbst für sich herausfinden, was ihm/ihr guttut. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang aber zu wissen: Wer die Diagnose MS erhält, steht nicht allein da. Es gibt in Deutsch land viele Menschen, die in der glei chen Situation sind. Ihnen stehen

/iStockPornpakKhunatorn

DuAufklärungsporträt–Werbebeitrag bist nicht

Sicherheit der EBV-Vakzine auch, wann und wie häufig eine Impfung erfolgen muss.

wurden seit 2011 gleich mehrere Wirkstoffe zugelassen, die oral ein genommen werden: Sie eliminieren Zellen des Immunsystems, die bei der MS eine Rolle spielen, oder dämpfen deren Aktivität.

bei Aufmerksamkeit oder depressive Ver stimmungen. Die meisten Betroffenen er halten die Erstdiagnose zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, die Erkrankung verläuft meist schubförmig. Dabei besteht die Behandlung eines akuten Schubes in der medikamentösen Unterdrückung der Entzündung mit KortisonPräparaten. Wenn sich Symptome nach einem Schub nicht vollständig zurückbilden, kann es im Verlauf von Jahren zu einer fortschreitenden Behinderung kommen. Allerdings kann mit einer Dauertherapie durch Modifizierung des Immun systems die Schubrate meistens gesenkt wer den.

Multiple Sklerose ist bislang nicht heil-, aber behandelbar.

Für Ärzte ist es mitunter schwierig, eine MS-Erkrankung bereits im An fangsstadium sicher zu erkennen. Das ist aber wichtig, da ein frühzeitiger Behandlungsbeginn sehr positiv auf den Verlauf der MS wirkt. Wissen schaftler des MS-Zentrums der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Dresden haben daher ein Verfahren entwickelt, dass künftig dabei helfen soll, eine beginnende MS frühzeitig zu erkennen und ihren Verlauf zu kontrol lieren. Bei dem neuen digitalen Projekt steht die Analyse des Sprechens im Mittelpunkt, gesammelt werden die Daten über eine App. Dem Forschen den-Team geht es dabei um die Zu sammenhänge zwischen Sprache und Denken, Depression sowie Müdigkeit, die sie mithilfe einer digitalen Sprach analyse untersuchen. Diese kognitiven und psychischen Funktionen, die in der Diagnostik der MS aufgrund ihrer Häufigkeit besonders relevant sind, können im Verlauf der Erkrankung eine wichtige Rolle spielen und bisherige Verfahren ergänzen.

unterschiedlichste Hilfsangebote zur Verfügung. Unterstützung fin den Betroffene zum Beispiel auf den Seiten des Portals www.msbegleiter.de. Dort gibt es rund um das Thema Multiple Sklerose Infor mationen und Hilfsangebote – für Betroffene und für Angehörige.

SPRACH-APP

Behandlungsbereitschaft: Nach dem PsychotherapietenMehrheitDepressionDeutschland-Barometerwäreeinedeutliche(64Prozent)derbefragMenschenüber70bereit,einezubeginnen.

MEHR INFORMATIONEN

Online-Schulung zu Altersdepression für Angehörige und Pflegekräfte: online-schulung-altersdepressionwww.deutsche-depressionshilfe.de/

/iStockPIKSEL

Sozialpsychiatrische Dienste bei den speziellBeratungGesundheitsämternundSelbsthilfegruppenfürAngehörige: www.bapk.de

im Alter ist be sonders gefährlich. Der Rückzug ins Bett, eine verminderte Flüssig keitszufuhr und mangelnde Bewe gung können bei alten Menschen rascher zu lebensbedrohlichen Zu ständen führen. Vor allem bei Män nern nimmt das Suizidrisiko mit dem Alter drastisch zu. Deshalb ist eine konsequente, leitlinienkonfor me Behandlung besonders wichtig.

DepressionenVerbandsporträt–Werbebeitrag

Besonderheiten bei Senioren Von den Krankheitszeichen her unterscheidet sich die Depressi on im hohen Alter nicht von einer Depression in jüngeren Jahren. Hauptsymptome sind gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und Interessenverlust, hinzu kommen unter anderem Appetitlosigkeit und Konzentrationsprobleme. Be troffene fühlen sich wie abgestor ben und innerlich versteinert. Sie leiden unter hartnäckigen Schlaf störungen, haben häufig übertrie bene Schuldgefühle und eine tiefe Hoffnungslosigkeit.

•verdecken.EineDepression

Angehörige und Pflegekräfte gezielt schulen Aufgrund des demografischen Wandels wird das Thema in den kommenden Jahren zusätzlich an Relevanz gewinnen. Ambulanten Pflegekräften und pflegenden An gehörigen kommt hier eine große Bedeutung zu, da sie oft der ein zige regelmäßige Ansprechpartner sind. Die Stiftung Deutsche De pressionshilfe und Suizidpräventi on bietet deshalb eine kostenfreie Online-Schulung zum Thema „De pression im Alter und Umgang mit Suizidalität“ für Pflegekräfte und Angehörige an. Zur Verfügung steht die 90-minütige Fortbildung online-schulung-altersdepressionwww.deutsche-depressionshilfe.de/unter:

Informations- und Hilfsangebote für ältere Menschen mit Depression

Die meisten depressiv erkrank ten Senioren hatten bereits in früheren Jahren derartige Krank heitsphasen. Das erstmalige Auf treten einer Depression im hohen Alter ist eher ungewöhnlich und erfordert immer eine besonders sorgfältige Untersuchung. Eine Fatigue mit Schlappheit und Mü digkeit wie zum Beispiel bei „Long Covid“, Schilddrüsenüberfunktio nen, Durchblutungsstörungen im Gehirn oder eine beginnende Alz heimer-Demenz können mit einer Depression verwechselt werden.

Weiterführende Informationen zu Depression im Alter unter: facetten/depression-im-alterdepression-in-verschiedenen-depression-infos-und-hilfe/www.deutsche-depressionshilfe.de/

Info-Telefon Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe: 0800 33 44 5 33

im Alter werden oft übersehen

Alten Menschen wird nur sehr sel ten Psychotherapie angeboten, obwohl es für die kognitive Verhal tenstherapie nicht nur für jüngere, sondern auch für ältere Menschen ausreichend Wirksamkeitsbele ge gibt. Eine repräsentative Be völkerungsbefragung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention – das „Deutsch land-Barometer Depression“ – hat ergeben, dass von den befragten Betroffenen über 70 Jahren nur zwölf Prozent in psychotherapeu tischer Behandlung sind, dagegen 31 Prozent der erkrankten Befrag ten zwischen 30 und 69 Jahren. Dies liegt meist nicht an fehlender

©KatrinLorenz

Depressionen sind eigenständi ge Erkrankungen des Gehirns, die weniger von äußeren Fakto ren abhängen, als oft vermutet wird. Dies lernt man erst, wenn man viele Patienten über Jahre behandelt hat. Dann sieht man, wie Menschen unter einer konse quenten Behandlung die Hoffnung und Lebensfreude wiederfinden, obwohl alle Probleme und auch Bitternisse unverändert sind. Die Eigenständigkeit der Erkrankung Depression zeigt sich auch da ran, dass trotz der Häufung von Verlusterlebnissen, körperlichen Erkrankungen und anderen Be lastungen im Alter depressive Krankheitsphasen nicht häufiger sind. Trotzdem gehören auch bei alten Menschen Depressionen neben Demenz zu den häufigs ten psychischen Erkrankungen.

• Bei Senioren wird die Depression häufiger als bei jüngeren Menschen übersehen. Depressive Symptome wie Schlafstörungen oder Erschöp fungsgefühl werden oft nicht als Ausdruck einer eigenständigen, schweren Erkrankung angesehen, sondern als nachvollziehbare Re aktion auf die Bitternisse des Al ters oder als Folge körperlicher Erkrankungen fehlinterpretiert.

8 Neben Demenzerkrankungen gehören Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkran kungen im Alter, weiß Professor Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsit zender der Stiftung Deutsche De pressionshilfe & Suizidprävention und Inhaber der SenckenbergProfessur an der Goethe-Universität Frankfurt/Main.

Ausführliche Erfahrungsberichte älterer Patienten finden Sie auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe entstan den ist: im-alter/gesundheitsthemen/depression-www.gesund-aktiv-aelter-werden.de/

Die Behandlung einer Depression ist bei Senioren jedoch schwieriger, da im Alter aufgrund der Einnahme mehrerer Medikamente Wechsel wirkungen mit Antidepressiva zu beachten sind. Auch können Ver träglichkeitsprobleme und Neben wirkungen bei oft bestehenden körperlichen Begleiterkrankungen schwerer zu händeln sein.

Körperliche Beschwerden stehen oft im Vordergrund und können die zugrunde liegende Depression

Es gibt jedoch einige Besonder heiten bei Senioren:

WORLD MENTAL HEALTH DAY 2022

körperliche Symptome sind mög lich. Erste Warnzeichen, zum Bei spiel anhaltende Antriebslosigkeit und dauerhaft negative Gedanken, sollten immer ernst genommen und frühzeitig abgeklärt werden.

Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken an einer Depression. Vor allem Mädchen und junge Frauen sind betroffen. Nicht nur die Pan demie und ihre Folgen gelten als Beschleuniger für depressive Erkrankungen, auch häusliche Konflikte, zunehmender Druck und Mobbing in den sozialen Medien können Auslöser sein. Wichtig sind Prävention und eine frühzeitige Diagnose.

Prävention ist alles Depressionen werden bei Jugendlichen oft nicht oder erst spät erkannt, da Symptome als Puber tätsfolgen oder Stimmungsschwankungen ab getan werden. Die Ursachen für eine Depression sind vielfältig, von biochemischen Vorgängen

unterInformationenWeitere  ww.zns-info.de9

Mit freundlicher Unterstützung der JanssenCilag GmbH; EM-108045

Eine Depression ist eine ernst zu nehmende psychische Erkran kung, die oft unterschätzt oder verschwiegen wird. Dabei lassen sich Depressionen heute gut behandeln, insbesondere wenn sie früh erkannt werden.

Am 10. Oktober 2022 ist der World Mental Health Day. Ziel des Aktionstages ist es, Aufmerksamkeit und ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit für psychische Erkrankungen zu schaffen und auf zuklären. Um der Krankheit ein Gesicht zu geben, findet vom 8. 14. Oktober eine öffentliche Ausstellung in Berlin auf dem Breitscheidplatz im Rahmen der von Janssen initiierten Kampagne „GemeinsamGegenDepression“ statt. Vor Ort werden auch Betrof fene über ihre persönlichen Geschichten informieren.

Nur selten können Depressionen allein überwunden werden. Mit me dikamentösen und psychothera peutischen Therapien stehen aber gute Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Bei dem Verdacht einer Depression sind Hausärzt:in nen in der Regel die ersten An sprechpartner:innen. Sie können eine Diagnose stellen und bei der Überweisung an eine Fachärzt:in für Psychiatrie oder an spezialisier te Psycholog:innen helfen.

/iStockbunditinay

schen Erkrankungen einher, etwa Angst- oder Essstörungen und ADHS. Durch die vergangenen zwei Pandemiejahre hätten noch mehr Heran wachsende mit psychischen Krankheiten zu

Rechtzeitig reagieren

Frühzeitige Behandlung einer Depression ist entscheidend.

Gesicht zeigen gegen Depressionen Noch immer sprechen Betroffene oft aus Angst vor Vorurteilen nicht über ihre Erkrankung und erhalten so keine oder erst sehr spät profes sionelle Hilfe. Um dem Stigma der Krankheit entgegenzuwirken, hat Janssen zusammen mit Betroffe nen die Initiative „Gesicht zeigen –depression.deseiteinsGemeinsamGegenDepression“Lebengerufen.AufderWebwww.gemeinsam-gegen-findenErkrankte

depression.dewww.gemeinsam-gegen-

Frühzeitig Hilfe in Anspruch nehmen

Eine Depression kann jede:n tref fen, genau wie jede andere Krank heit – unabhängig von Alter, Ge schlecht und sozialem Status. In Deutschland erkrankt fast jede:r Fünfte 1 mindestens einmal im Leben an einer Depression. De pressionen wirken sich nicht nur auf die Lebensqualität der Betrof fenen aus, sondern haben auch

großen Einfluss auf ihr persönli ches Umfeld.

Depression:Aufklärungsporträt–Werbebeitrag

und deren Angehörige umfang reiche Informationen und Hilfsan gebote sowie persönliche Erfah rungsberichte von Betroffenen, die andere dazu ermutigen sollen, of fen über die Erkrankung zu reden.

kämpfen, berichten die Krankenkassen. Als zu sätzliche Belastungsfaktoren gelten vor allem die zeitweise soziale Isolation von Gleichaltrigen, weniger körperliche Aktivität, häusliche Konflik te sowie die Zunahme von Cybermobbing in den sozialen Medien.

Depressionen erkennen und (be-)handeln Auslöser und Krankheitsanzeichen einer Depression unterscheiden sich individuell. Meist sind es ver schiedene Umstände und Faktoren, die im Zusammenspiel eine De pression begünstigen: Anhaltender Stress, belastende Ereignisse, aber auch die genetische Veranlagung oder aus dem Gleichgewicht gera tene Botenstoffe im Gehirn können eine Rolle spielen. Denken, Fühlen und Handeln der Erkrankten sind tiefgehend beeinflusst, aber auch

im Gehirn bis hin zu sozialen Faktoren kann es viele Gründe für eine Erkrankung geben. Um Gereiztheit und Lustlosigkeit als Symptome der Depression einzustufen, sollten bei Teenagern deshalb immer verschiedene Personen im Um feld, zum Beispiel Eltern, Lehrer und Freunde, in die Beurteilung miteinbezogen werden. Viele Schulen reagieren auf die steigenden Zahlen mit mehr Schulsozialarbeit oder dem Einsatz von Schulpsychologen. Eltern wiederum sollten ihre Kinder ernst nehmen und nicht zusätzlichen Druck aufbauen. Das frühzeitige Erkennen kann helfen, negative Folgen auf die Entwicklung der Heranwachsenden zu minimieren.

DEPRESSION | VON PIA WEGENER

Die Zahl der ErkrankungenpsychischenbeiKindern und Jugendlichen ist bereits vor Corona angestiegen.

Aktuell erkranken etwa drei bis zehn Prozent aller jungen Menschen zwischen zwölf und 17 Jahren an einer Depression. Oftmals gehen diese bei Jugendlichen mit anderen psychi

Zunehmender Druck für Heranwachsende Die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sei laut Expertin nen und Experten aber bereits vor Corona an gestiegen. Zunehmender Druck in der Schule oder im Elternhaus könnten ebenfalls Faktoren sein, die eine Rolle spielen. Von 2015 bis 2019 erhöhte sich die Zahl der stationär therapierten Kinder und Jugendlichen laut dem Statistischen Bundesamt bereits um 24 Prozent auf 18.000. Mädchen sind dabei statistisch stärker von de pressiven Erkrankungen betroffen als Jungen. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der an Depression erkrankten jungen Frauen im Alter von 13 bis 18 Jahren um 117 Prozent angestiegen.

1 Jacobi F et al. Psychol Med. 2004 May;34(4):597-611

Fettsäuren gegen die Schmerzen Migränepatienten sollten demnach auf eine fisch- und pflanzenreiche Ernährung setzen. Positiv wirken sich dabei vor allem die ge sunden Omega-3-Fettsäuren aus. Diese gel ten schon lange als Schmerzkiller, besonders

10Nervensache

Trigger-Faktoren ausschließen Da Migräne trotz jahrzehntelanger Forschung nach wie vor nicht heilbar ist, steht für Patien tinnen und Patienten meist die Schmerztherapie im Vordergrund. So gibt es Mittel und Wege, zumindest die Schmerzen und Symptome ein zudämmen: Bewegung, viel Schlaf, Wasser und Magnesium etwa gelten als Migräne-Vorbeuger. Ein probates Mittel könnte aber auch eine Er nährungsanpassung sein. Denn laut einer aktuel len Studie des amerikanischen National Institute of Health gibt es bestimmte Lebensmittel, die bei Migränebeschwerden helfen können.

Oft unterschätzt

und auf dem YouTube-Kanal der MigräneLiga ansehen. Das nächs te Online-Seminar am 10.11.2022 befasst sich mit dem Thema Kopfschmerzen bei Medikamen tenübergebrauch. Referent ist der international bekannte Kopf schmerz-Experte Prof. Dr. HansChristoph Diener.

An dieser Veranstaltung können Betroffene jetzt ortsunabhängig

bei Menschen, die an Gelenkproblemen oder Rückenschmerzen leiden. Ähnlich sollen sie laut der Studie auch bei Migräne-Kopfschmerzen wirken. Die Fettsäuren sind nicht nur in Fisch, sondern auch in anderen Lebensmitteln, etwa in Avocados, enthalten. Sie kommen aber auch in Leinöl, Spinat, Hummus, Bohnen, Rosen kohl, Chiasamen und Nüssen vor – und lassen sich dadurch auch in vegane und vegetarische Speisepläne integrieren. Laut der Studie kann eine entsprechende Umstellung der Ernährung deutlich dazu beitragen, die Migräne und mög licherweise auch andere chronische Schmerz erkrankungen zu lindern.

MIGRÄNE | VON PIA WEGENER

Etwa jeder zehnte Deutsche hat Mi gräne – eine neurologische Erkran kung und für viele Betroffene eine große Belastung. Dennoch wird sie oft unterschätzt. Migräniker leiden darunter, dass ihre Beschwerden von Angehörigen und Arbeitskolle gen als harmlose Kopfschmerzen abgetan werden. Auch erhalten sie oft nicht die nötige Hilfe, weder vom Arzt noch vom Arbeitgeber.

Volkskrankheit Migräne: 14 Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer lei den hierzulande unter Migräneattacken. Die neurologische Krankheit, die neben starken Schmerzen oftmals auch mit Symptomen wie Übelkeit und Heißhunger einhergeht, ist zwar nicht heil-, aber behandelbar. Mit kleinen Ver änderungen im Alltag können Betroffene etwa die Schwere der Migräneanfälle beeinflussen. Dabei spielt vor allem die Ernährung eine wich tige Rolle.

Die genauen Ursachen für Migräne sind noch immer nicht erforscht. Auch gibt es zahlreiche sehr individuelle Auslöser für die Attacken. Nicht

Trigger-Faktoren ausfindig zu machen und aus schließen zu können. Einige Faktoren wirken sich aber oft nachweislich negativ auf die Verläufe aus: Dazu gehören Alkohol- und Nikotinkonsum sowie wenig oder unregelmäßiger Schlaf. Auch Stress gilt als Auslösefaktor.

teilnehmen. Am 23.09.2022 um 18 Uhr findet das Migräne-Sym posium erstmals auch als Hyb rid-Veranstaltung statt. Vor Ort in Frankfurt/Main, im Livestream auf www.migraene-symposium.de oder auf Facebook und YouTube sehen Betroffene die Vorträge von sechs Experten zu Themen wie der neuen Migränespritze, Migräne bei Män nern oder Hilfe durch Physiothera pie. Diese Neuerung trifft auch bei Kopfschmerz-Experten auf große Zustimmung: „Ich bin begeistert, dass die MigräneLiga diese wichti gen Informationen nicht mehr nur regional anbietet, sondern einem breiten Publikum zur Verfügung

stellt!“, betont Dr. Charly Gaul vom Kopfschmerzzentrum Frank furt, der ebenfalls einen Vortrag hält. „Wer Experte für seine eige ne Krankheit wird, kann selbst viel dazu beitragen, dass die Migräne attacken seltener werden“, ermu tigt er Betroffene. Wer den Termin verpasst, hat bis zum 24.10.2022 die Möglichkeit, die Vorträge in Ruhe zu Hause anzusehen.

Experten-InfosVerbandsporträt–Werbebeitrag über Migräne online für alle /iStockseb_ra Migränepatienten sollten auf eine fisch- und pflanzenreiche Ernährung setzen. Fisch- und pflanzenreiche Ernährung kann Migräneattacken abmildern. /iStockAndrejRutar

Ein wichtiges Anliegen der Migräne Liga ist es deshalb, über die Krank heit, aktuelle Therapiemöglichkei ten und soziale Unterstützung zu informieren. Dazu bot sie bisher regelmäßig Symposien mit Exper ten-Vorträgen in verschiedenen Städten an.

Die MigräneLiga organisiert am 23.09.2022 ein Migräne-Symposi um für Betroffene – kostenlos live in Frankfurt und im Livestream im Netz. Neu sind Online-Selbsthilfe gruppen und zahlreiche Videos von Online-Seminaren auf YouTube.

Austausch mit Gleichgesinnten Unterstützung bieten außerdem die Selbsthilfegruppen der Migrä neLiga. Dort können sich Patienten nicht nur mit Gleichgesinnten aus tauschen, die wissen, wie sich die Attacken anfühlen. Sie erhalten in den Gruppen auch konkrete Tipps, mit denen sie ihre Therapie und Lebensqualität verbessern kön nen. Im Zusammenhang mit der Coronapandemie wurden www.migraeneliga.dewww.migraene-symposium.demigraeneliga.de.Interessiertegenügt.ausManLebenOnline-Selbsthilfegruppenmehrereinsgerufen.DergroßeVorteil:kannbequemvonzuHauseteilnehmen,einSmartphoneInformationenerhaltenunteronline-shg@

nur deshalb lohnt sich für viele Betroffene die Konsultation eines Arztes oder das Führen eines Kopfschmerz- sowie Ernährungs-Tagebuchs, um

Fettsäuren gegen das Gewitter im Kopf

Noch mehr Wissen erhalten Be troffene in den Online-Seminaren, die die MigräneLiga regelmäßig an bietet. Die Aufzeichnungen aus den Jahren 2021 und 2022 können Inte ressierte auf www.migraeneliga.de

unterInformationenWeitere  ww.zns-info.de11

im Schnitt jeden Tag eine Kopfschmerztablette als Selbstmedikation ein.

Gelegentliche Kopfschmerzen hat fast jeder mal. Im Gegensatz dazu ist eine Migräne jedoch etwas völ lig anderes. Die Beeinträchtigun gen und der Leidensdruck durch die Erkrankung sind hoch. Woran erkennen Sie, ob Sie eine Migräne haben und wie kann sie behandelt werden?

Migräne kommt häufiger vor als Diabetes, Epilepsie und Asthma zusammen.

SCHON GEWUSST?

Das Risiko alsbetroffenenSuizidAngsterkrankungenDepression,fürundistbeiMigräne-'bis7-malhöherbeiGesunden.

Eine wirksame Migräneprophylaxe kann helfen, Lebensqualität zurückzugewinnen.

mehr beeinträchtigt die Erkrankung auch den Alltag der Betroffenen. Sie kann darüber hinaus auch mit unterschiedlichen Begleiterkran kungen wie zum Beispiel Depres sionen oder Angststörungen ein hergehen.2 Sprechen Sie zunächst mit Ihrer Hausärztin beziehungs weise Ihrem Hausarzt, falls Sie den Verdacht haben, an Migräne zu leiden. Sie beziehungsweise er kann Sie bei Bedarf an Kolleg:innen der Neurologie oder Schmerzmedi zin überweisen. Denn: Migräne ist behandelbar! Ein solches Arztge spräch können Sie gut vorbereiten,

Die heitsorganisationWeltgesund listet die Migräne auf Platz 1 der am schwersten behindernden Erkrankungen bis zum 50. Lebensjahr.

Die Bevölkerungdeutsche verliert ungefähr 32 Millionen Arbeitstage durch Migräne.

indem Sie die Symptome im Vorfeld detailliert notieren. Dabei kann Ih nen ein Migräne-Tagebuch helfen. Teilen Sie den Behandelnden auch mit, welche Arzneimittel Sie gegen die Kopfschmerzen einnehmen und welche Wirkung diese auf Ihre Beschwerden haben. Hat sich die Anzahl der Attacken während der Einnahme verändert? Lässt even tuell die Wirkung der Medikamente nach?

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin be ziehungsweise Ihrem Arzt über Therapien, die Sie möglichst wenig an Ihre Erkrankung denken lassen, so dass Sie wieder Sie selbst sein Mehrkönnen.zum

1 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Wie unterscheiden sich verschiedene Kopfschmerzformen? Online: dene-kopfschmerzformen.htmltion.de/wie-unterscheiden-sich-verschiehttps://www.gesundheitsinforma(abgerufenam13.09.2022)

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Eine Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die durch mittelstar ke bis starke anfallsartige Kopf schmerzen gekennzeichnet ist.1, 2 Je schwerer die Form der Migräne und je häufiger die Attacken, umso

2 Diener H.-C., et al., Therapie der Migräne attacke und Prophylaxe der Migräne, S1Leitlinie, 2018, DGN, Online: www.dgn.org/ leitlinien (abgerufen am 15.09.2022)

FreiheitTherapieporträt–Werbebeitrag

Die Zahl der heute bekannten Kopfschmerzen umfasst 367 verschiedene Arten.

3 Diener H.-C., et al., Prophylaxe der Migräne mit monoklonalen Antikörpern gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor, Ergän zung der S1-Leitlinie Therapie der Migräne attacke und Prophylaxe der Migräne, 2019, DGN, Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 15.09.2022)

Schmerz, lass nach In der Behandlung der Migräne unterscheidet man zwischen Akut therapie und Prophylaxe. Erstere soll während einer akuten Migräne attacke Schmerzen und weitere Beschwerden schnell und effektiv lindern. Eine Migräneprophylaxe zielt darauf ab, die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Attacken zu reduzieren.2 Diese ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Attacken häufig auftreten, ein hoher Lei densdruck besteht und die Lebens qualität stark eingeschränkt ist.2 Hierfür gibt es per,Gene-Related-Peptide)sogenanntephylaxevative,letztenTherapieoptionen.unterschiedliche2,3GeradeindenvierJahrensindeinigeinnospeziellfürdieMigräneproentwickelteMedikamente,anti-CGRP(CalcitoninAntikörneuaufdenMarktgekommen.

Krankheitsbild und zur Therapie der Migräne sowie Ser vicematerialien wie Kopfschmerz kalender finden Sie www.migraene-prophylaxe.deunter: im Kopf

8,3 DeutscheMillionennehmen

Quelle: https://schmerzklinik.de/weltkopfschmerztag-2020-kopfschmerzen-und-migraene-fakten; letzter Aufruf 13.09.2022

Die Zahl akuter Schlaganfälle ist seit 1990 um ungefähr 70 gestiegen.Prozent

Risiko für einen Schlaganfall bereits vor dem 60. Lebensjahr. Liegt die Blutgruppe 0 vor, ist das Risiko einer Erkrankung hingegen um zwölf Prozent gegenüber den anderen Blutgruppen verringert. Bei älteren Menschen war der Zu sammenhang jedoch nicht herstellbar.

Ansteigende Krankheitslast Weltweit ist eine dramatisch ansteigende Krank heitslast aufgrund von Schlaganfällen zu be obachten. Die Zahl akuter Schlaganfälle stieg seit 1990 um ungefähr 70 Prozent, die Zahl schlaganfallbedingter Todesfälle um 43 Prozent, zeigen Daten einer neuen GBD-Studie (Global Burden of Diseases). Insgesamt leben im Ver gleich zu 1990 zudem etwa 85 Prozent mehr Men

Risikofaktoren reduzieren Nach einem Schlaganfall hat es jeder Be troffene selbst in der Hand, das Risiko einer erneuten Attacke proaktiv zu reduzieren. So rät eine neue Richtlinie der Deutschen Gesell schaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen

Noch in diesem Jahr startet eine Forschungsgruppe vom Hertie-Ins titut für klinische Hirnforschung und dem Universitätsklinikum Tübingen eine Untersuchung, ob eine transkra nielle Magnetstimulation für die Mo torik nach einem Schlaganfall einen Nutzen haben könnte. Bei diesem nicht invasiven, schmerzfreien und komplikationsarmen Verfahren sollen leichte Magnetimpulse Gehirnzellen dazu bringen, neue Verknüpfungen einzugehen, um die alten, zerstörten Verbindungen zu ersetzen.

12Nervensache

Ob Blutgruppe, Übergewicht oder ein zu hoher Salzkonsum: Ganz unterschiedliche Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, in seinem Leben eine Schlaganfallattacke zu erleiden. Die Zahl der Betroffenen nimmt weltweit zu. Dabei liefert die Forschung immer mehr Erkennt nisse, wie sich eine Erkrankung vermeiden lässt.

Wissen schützt vor bösen Überraschungen

Frau Strothotte, woran kann ich einen Schlaganfall erkennen? Zu den typischen Symptomen eines Schlaganfalls gehören Sehstö rungen, Sprach- und Sprachver ständnisstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel mit unsicherem Gang sowie sehr starke Kopfschmerzen. Sie treten

Und wie funktioniert dieser FASTTest? Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln. Hängt ein Mund winkel herab? Lassen Sie die Person dann die Arme nach vorne heben, die Handflächen sollen nach oben zeigen. Bitten Sie sie abschließend, einen einfachen Satz nachzuspre chen. Hat die betroffene Person mit einer dieser Aufgaben Proble me, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall – wählen Sie sofort den Notruf 112! Das gilt auch, wenn die Beschwerden nach kurzer Zeit von allein verschwinden.

schen mit den Folgen eines Schlaganfalls. Diese hohe Zahl ist aber auch dem demografischen Wandel geschuldet, da es zum einen mehr Men schen auf der Welt gibt und auch mehr ältere, da die Lebenserwartung gestiegen ist. In Deutsch land erleiden jedes Jahr etwa 270.000 Personen einen Schlaganfall. Die Durchblutungsstörung im Gehirn wird meist durch ein Blutgerinnsel ver ursacht, das ein Hirngefäß verschließt.

SCHLAGANFALL | VON JENS BARTELS

Rauchen erhöht das Risiko für einen Schlaganfall.

meist plötzlich auf. Mithilfe des sogenannten FAST-Tests – das ist Englisch und steht für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit) – können Sie innerhalb kürzester Zeit einen Schlaganfallverdacht überprüfen.

Was kann ich sonst noch tun? Bewahren Sie Ruhe, und leisten Sie Erste Hilfe. Im kostenlosen Notfall-Set der Stiftung Deutsche

Schlaganfall-Hilfe finden Sie die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Schlaganfall. Dort können Sie auch die Symptome und den FASTTest nachlesen. Damit sind Sie für den Notfall optimal www.schlaganfall-hilfe.degerüstet. ist ein Notfall – 112

Neben der Prävention sind auch eine best mögliche Versorgung und Nachsorge wichtig. Diese wird in Deutschland stetig verbessert. In einem von der Universität Leipzig initiierten Projekt wurde beispielsweise der mobile digita le „PostStroke-Manager“ entwickelt. Er nimmt die Patienten bei der Schlaganfallnachsorge an die Hand. Dabei kombiniert das innovative Kon zept über eine serverbasierte Plattform Digital support und persönliche Betreuung.

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Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zu regelmäßiger körperlicher Aktivität. Zugleich senken der regel mäßige Verzehr von Obst und Gemüse sowie eine mediterrane Ernährung das Risiko eines erneuten Schlaganfalls, auch der Salzkonsum sollte reduziert werden. Betroffene verzichten darüber hinaus besser auf das Rauchen und be grenzen ihren Alkoholkonsum. Sinn macht es auch, nach einer Schlafapnoe, also einer nächt lichen Atemstörung, als zusätzlichem Risiko faktor gezielt zu suchen. Diabetikerinnen und Diabetiker sollten übrigens nach einem Schlag anfall in jedem Fall auf eine gute Blutzuckerein stellung achten.

MEHR INFORMATIONEN

SCHON GEWUSST?

JederVerbandsporträt–Werbebeitrag Schlaganfall

Die Ursachen für einen Schlaganfall sind viel fältig. Zu den Risikofaktoren zählen unter ande rem Bluthochdruck, Übergewicht und Rauchen, aber auch Diabetes und Stress. Darüber hinaus spielt auch das Alter eine Rolle: 80 Prozent der Betroffenen sind älter als 60 Jahre, jeder Fünfte ist jedoch jünger. Eine Studie von US-Wissen schaftlern hat nun diese Personengruppe ins Visier genommen und sich die Frage gestellt, ob als möglicher weiterer Risikofaktor die Blut gruppe einen Einfluss darauf hat, in jüngeren Jahren einen Schlagfall zu erleiden. In der Ana lyse wurden die Daten von über 600.000 Perso nen aus 48 Studien ausgewertet. Ein genauerer Blick auf diese Patienten macht deutlich: Jene mit der Blutgruppe A haben gegenüber allen an deren Blutgruppen ein um 16 Prozent erhöhtes

/iStockR.Thongbun

Alle drei Minuten reißt ein Schlag anfall in Deutschland einen Menschen mitten aus dem Leben. Dann zählt jede Minute! Je früher Betroffene behandelt werden, des to geringer sind die Folgen. Sylvia Strothotte, stellvertretende Vor sitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, erklärt das richtige Verhalten im Ernstfall.

Vielfältige Wirkungen

Neurologische Erkrankungen bringen häufig Mobilitätseinschränkungen mit sich. Dieser Be lastung sind Betroffene allerdings nicht hilflos ausgeliefert. Mittels Bewegungstherapie lassen sich diese Symptome und damit die Lebens qualität der Patientinnen und Patienten, deut lich verbessern.

PHYSIOTHERAPIE | VON ANDREA VON GERSDORFF

Häufig leiden Menschen mit einer akuten neuro logischen Erkrankung wie Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma, aber auch solche mit Par kinson oder Multipler Sklerose unter Lähmungen an Armen und Beinen, motorischen Defiziten oder Geh- und Gleichgewichtsstörungen, die ihren Alltag stark einschränken. Doch diese Sym ptome können mittels Bewegungstherapie güns tig beeinflusst werden: Bei Parkinson-Patienten verbessern sich dadurch häufig Schrittlänge, Gehgeschwindigkeit, Gangbild und Spurbreite.

Für mehr Lebensqualität

Bewegungstherapie verbessert die Lebensqualität.

unterInformationenWeitere  13ww.zns-info.de

Es ist nie zu spät Für die Patienten ist die Wiedererlangung ihrer Mobilität und Leistungsfähigkeit ein be freiendes Gefühl, das häufig zu einem aktiven und bewegungsreichen Lebensstil auch noch im fortgeschrittenen Alter führt. Je früher mit der

Bewegungstherapie begonnen wird, desto bes ser. Im Fall von Schlaganfall oder Schädel-HirnTrauma beispielsweise beginnt die Bewegungs therapie in Abhängigkeit vom Zustand des Betroffenen zumeist mit den weiterführenden Stadien der Rehabilitation oder im Anschluss an die Entlassung aus dem Krankenhaus. Patienten mit Multipler Sklerose oder Parkinson hingegen können prinzipiell schon nach der Erstdiagnose mit einer Bewegungstherapie beginnen. Nicht immer jedoch tun sie das auch – sei es, weil ihre Beschwerden zu gering erscheinen oder weil sie diese beim Arzt gar nicht erst vortragen. Zwar wirkt sich bei diesen Erkrankungen ein frühest möglicher Beginn der Bewegungstherapie positiv auf das Fortschreiten der motorischen Probleme aus. Zu spät ist es dafür aber nie.

durch den Therapeuten vorgeschaltet, bevor die aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patien ten gefordert wird. Dabei wirkt die Bewegungs therapie auf vielfältige Weise: Unter anderem aktiviert und stärkt sie eine geschwächte Mus kulatur, dehnt Muskeln, Sehnen oder Gelenk kapseln, verbessert die Körperhaltung, schult und trainiert die Koordination. Aber es werden auch die Durchblutung angekurbelt sowie At mung, Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System stimuliert. Während der Behandlung wird somit langsam und schrittweise die Leistungsfähigkeit der Patienten gesteigert.

Unter dem Begriff Bewegungstherapie werden alle Verfahren verstanden, die mit Bewegung arbeiten wie beispielsweise Balance- oder Ball übungen sowie alle Therapiemethoden, die unter der klassischen Krankengymnastik zusammen gefasst sind. Abhängig von der Schwere der Erkrankung werden auch passive Maßnahmen

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Karoline Koesling, karoline.koesling@reflex-media.net Redaktion Jens Bartels, Michael Gneuss, Katharina Lehmann, Pia Wegener, Andrea von Gersdorff Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / Pict Rider Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net

Weltweit sind derzeit 616 Wirkstoffkandidaten gegen verschiedene Hirn- und Nervenkrankheiten in der klinischen Entwicklung. Nach Angaben des IQVIA In stitute for Human Data Science liegt der Fokus der Forschenden hierbei klar auf der Alzheimer-Krank heit, einer Erkrankung, die aufgrund des demografischen Wandels und der fort schreitenden Alterung der Gesellschaft in den kommenden Jahren wohl weiter zunehmen wird. Gegen diese Krank heit wird derzeit dem „Global Trends in R&D“-Report des IQVIA zufolge an 127 Substanzen geforscht. 97 Prozent der aktuellen Prüfpräparate verfolgen einen krankheitsmodifizierenden

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Ansatz – sie greifen also nicht nur an den Symptomen, sondern an den Ursachen an und sollen den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen. Daneben seien aber auch gegen Morbus Parkinson sowie gegen sel tene Leiden wie die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) vielversprechende Therapien in der Pipeline, heißt es in dem Bericht weiter. Eine große Rolle könn ten in der Zukunft der Neurologie biopharmazeutische Medikamente der nächsten Generation – etwa in Form von Zell- und Gentherapien –spielen: Sie machen momentan acht Prozent der Wirkstoffe in klinischer Entwicklung aus.

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Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 22. September 2022 in DIE WELT. Der Reflex Verlag und DIE WELT sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinter views geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Jetzt spenden! © H e l p / S i m a i t i s In Afrika bedrohen Hunger und Dürre das Leben von Millionen Menschen. Viele Kinder sind akut unterernährt und dringend auf Hilfe angewiesen. Aktion Deutschland Hilft leistet Nothilfe – mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und hochkalorischer Zusatznahrung. Helfen Sie uns, Leben zu retten –jetzt mit Ihrer Spende! H U N G E R I N A F R I K A Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30 Jetzt Förderer werden: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

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