Der Content Creator und Twitch-Star erklärt, wie Gaming unseren Alltag bereichert.






Der Content Creator und Twitch-Star erklärt, wie Gaming unseren Alltag bereichert.
Ob im Alltag auf dem Weg zur Arbeit oder beim Spaß auf kurvigen Bergstraßen – die KTM 390 SMC R meistert jede Herausforderung. Sie ist das ideale Bike – sowohl für Einsteiger als auch für Profis –und ausgestattet mit allem, was du für eine einzigartige Fahrt brauchst.
Andrew Rae
Der Londoner Illustrator (u. a. „The New York Times Magazine“) steht für einen verspielten Stil – ein guter Fit für unser GamingFeature. Seine Zeichnungen zieren Cover und Story über Streamer und Twitch-Star Papaplatte. Ab Seite 36
Zoey Goto
Die vielfach prämierte
Autorin („Rolling Stone“, „Esquire“, „Vogue“, „GQ“) widmet sich Kunstschwimmen in L.A. Weg mit Dauergrinsen und Rüscherl-Badehauben, her mit Hip-Hop und männlichen Athleten! Ab Seite 46
Werner Jessner schreibt (ja, Bücher auch!) und macht sich Gedanken. Über Menschen, Autos, Motorräder und Eishockey –und anderes. Für uns ging er mit einer BMW R 12 G/S bei Red Bull Romaniacs an den Start. Ab Seite 77
Papaplatte. Woher kommt der Name des deutschen Streamers? Aus der Zeit, als Kevin Teller „World of Warcraft“ zockte. Er wollte einen Krieger mit Plattenrüstung spielen und kreierte diesen Künstlernamen, unter dem es für den Content Creator in der Folge steil bergauf ging. Das Interview in fünf Games findet ihr ab Seite 36.
Schauspielerin Dakota Johnson, aktuell mit „Materialists“ im Kino, zeigt ab Seite 18, wie sie nun auch als Produzentin und Regisseurin ihrem Bauch vertraut.
Das hat auch ein 22-jähriger Grazer erfolgreich getan: 1 Rennrad. 1 Weltrekord. 26.846 Höhenmeter. 525 Kilometer. 40 Stunden und 33 Minuten. Jakob Wagenhofer hat den Weltrekord im Triple-Everesting um 50 Minuten unterboten: 75 Mal ist er den Pleschkogel rauf und runter geradelt. Alles Weitere erfahrt ihr ab Seite 60.
Viel Freude mit der Ausgabe! Die Redaktion
Wasserballett 2.0: Die Wienerin Nadine Brandl ist Teil der US-KunstschwimmCompany Aqualillies.
In Indien brechen junge Skaterinnen alte Rollenbilder auf. Wir zeigen Chantal Pinzis Bilder dieser Revolution.
Kunstschwimmen
Synchronschwimmen war einmal: Mit Hilfe von TikTok, Dua Lipa und Co verwandelt sich ein ganzer Sport.
Fußball
Kleinfeldfußballturnier neu: Hier erfahrt ihr alles zum Finale von Red Bull Four 2 Score in Salzburg.
Radsport
Jakob Wagenhofer ist 75 Mal den Pleschkogel nahe Graz emporgeradelt. Die Geschichte eines unglaublichen Rekords.
Freitauchen
Big-Wave-Surfer Nic von Rupp stellt sich mit Apnoetaucher Morgan Bourc’his seiner Angst vor der Tiefe.
Kinder mit Springseilen. Katzen, die sich erschrecken. Van Halen. Der Impuls zu springen ist universell. Kriss Kyle weiß das besser als jeder andere. Im Jahr 2019 sprang der BMX-Fahrer mit seinem Bike aus einem Hubschrauber auf das Dach des Hotels Burj Al Arab in Dubai. Diesen Sommer waren Kyles Pläne bodenständiger – wobei es mental nicht weniger anspruchsvoll ist, als Erster mit einem BMX über ein heranrasendes Formel-1-Auto zu springen. „Einem F1-Wagen frontal entgegenzutreten, widerspricht jedem natürlichen Instinkt“, sagt er. „Das war das Verrückteste, was ich je gemacht habe.“ Instagram: @krisskyle
Ein starkes Comeback für die türkische Freerunnerin Hazal Nehir: Nach einer zweieinhalbjährigen Pause wegen einer schweren Ellbogenverletzung machte sie jetzt die Gassen und Sandsteindächer von zwei der architektonisch interessantesten Städte der Türkei zu ihrer Bühne. Mit jeder Menge Jumps, Flips, Spins und Drops durchquerte sie Mardin und Midyat, die seit Jahrtausenden die mesopotamische Ebene überblicken. „Roof Rush“ nannte sie ihr Projekt, das sie gemeinsam mit Kollegin Lilou Ruel umsetzte. Am Bild der Höhepunkt ihres Freeruns: ein Sprung über exakt 4,16 Meter in drei Meter Höhe.
Sie waren die ersten Wingsuit-Athleten, die durch die Tower Bridge in London geflogen sind. Jetzt sind sie die ersten, die mitten im Europa-Park gelandet sind: Marco Fürst und Marco Waltenspiel sprangen diesmal allerdings nicht aus einem Flugzeug – sondern aus einem Zeppelin. Dieser schwebte zum 50-Jahr-Jubiläum über dem Freizeitpark bei Freiburg. Auch die Landung der beiden (hier ein Bild kurz davor) war genau choreografiert: Ihre Füße setzten sie im portugiesischen Themenbereich auf den Boden, einem von insgesamt 17 Arealen, die europäischen Ländern gewidmet sind. Na dann: bem-vindo!
Abfahrtsrennen sind eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Spannung folgt Staunen, Gänsehaut wechselt sich mit Schockmomenten ab. Dieses Auf und Ab der Emotionen fängt die Dokumentation „Downhill Skiers – Ain’t No Mountain Steep Enough“ ein, in der sich Regisseur Gerald Salmina eine Saison lang an die Fersen einer Reihe von Abfahrern heftete, darunter Shootingstar Cyprien Sarrazin und AusnahmeSkifahrer wie Marco Odermatt und Vincent Kriechmayr. Hier ist Odermatt auf der Streif in Kitzbühel zu sehen. Der legendären Abfahrtsstrecke hat der Regisseur übrigens schon vor knapp elf Jahren ein Denkmal gesetzt, in „Streif – One Hell of a Ride“. Mehr Infos: redbull.com/downhillskiers und downhillskiers.com, Kinostart am 23. Oktober
Nach dem Riesenerfolg des pinken Kultflms und der Geburt ihres Sohnes kehrt Margot Robbie, 35, in der RomCom „A Big Bold Beautiful Journey“ auf die Leinwand zurück. Ihre Karriere in Zahlen.
1
Ohrfeige verpasste Margot Robbie Leonardo DiCaprio beim Vorsprechen für „The Wolf of Wall Street“, statt ihn zu küssen. Am Set war man begeistert, Robbie bekam die Rolle und startete eine Weltkarriere.
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Mal war Margot Robbie bisher für Filmpreise nominiert, gewonnen hat sie 36. Auf einen Oscar muss sie trotz dreier Nominierungen noch warten.
1,232
Milliarden Euro spielte der Film „Barbie“ 2023 ein. Margot Robbie übernahm nicht nur die Hauptrolle, mit ihrer Firma LuckyChap Entertainment produzierte sie den Film auch.
3
Jobs hatte Margot gleichzeitig neben der Highschool: Sie war Putzfrau, Barkeeperin und bereitete bei Subway Sandwiches zu. Später machte sie als Model Werbung für Subway.
5
Jahre alt war Margot Robbie, als sie daheim in Australien in einer Zirkusschule ein Zertifikat als Trapezkünstlerin erhielt.
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magere Textzeilen hatte Margot Robbie in „Once Upon a Time in Hollywood“ – und doch genug, um neben Brad Pitt und Leonardo DiCaprio zu glänzen.
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Episoden lang schlüpfte Margot Robbie von 2008 bis 2011 in der australischen Seifenoper „Neighbours“ in die Rolle der bisexuellen Donna Freedman.
Minuten dauert der Werbefilm „See You at 5“, den Margot Robbie für Chanel Nº5 drehte. Sie war die letzte Botschafterin, die Karl Lagerfeld für Chanel verpflichtete.
Minuten lang kann Margot Robbie unter Wasser die Luft anhalten. Eine Fähigkeit, die sie sich für den Actionfilm „The Suicide Squad“ (2021) antrainiert hat.
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kann sich vor Angeboten aus Hollywood kaum retten. Doch die Schauspielerin und Produzentin sucht lieber selbst nach Stoffen – und zeigt, wie wichtig es ist, dem eigenen Geschmack zu vertrauen.
Text Mariam Schaghaghi
Privilegierter geht’s kaum: Als Tochter der Filmgrößen Melanie Grifth und Don „Miami Vice“ Johnson, als Stieftochter von Charakterdarsteller Antonio Banderas und Enkelin von Hitchcock-Muse Tippi Hedren ist Dakota Johnson nicht weniger als ein Kind Hollywoods.
„Bei uns zu Hause ging es zu wie im Zirkus“, sagte Dakota vor Jahren. „Wir waren immer von sehr talentierten, aber auch schrägen Menschen umgeben. Daher bin ich von Hollywood kein bisschen beeindruckt. Meine Familie ist Hollywood.“
Auf diesem Erbe ließe es sich gut ausruhen. Doch Dakota steht auf Disruption. Gezielt sucht sie neue Herausforderungen und erobert gerade neue, aufregende Terrains: als Produzentin und Regisseurin. Nicht, dass sie vom Schauspiel nach KinoHits wie „Fifty Shades of Grey“, „Madame Web“ oder „Suspiria“ genug hätte – im Gegenteil: Die 35-Jährige will noch mehr vom Filmbusiness. Mit ihrer besten Freundin Ro Donnelly gründete sie 2018 die Produktionsfrma TeaTime Pictures und sucht nun eigenständig nach guten Stoffen, die sie auf die Leinwand bringt. „Ich genieße das Filmgeschäft als Produzentin weit mehr“, erklärt sie bei einem Interview bei den Filmfestspielen in Cannes. „Ich habe eine so komplizierte Beziehung zu dieser Branche. Eine Hassliebe. Manchmal kann’s wirklich beschissen sein. Aber dann gibt’s Momente wie gestern, als wir einen riesigen Saal zum Lachen brachten. Das ist so ein wunderbares Geschenk.“
Am Abend davor hatte Dakotas selbst produzierter Film „Splitsville“ für die Überraschung des weltweit wichtigsten Festivals gesorgt. Die Komödie über zwei
point
Geboren in Austin, Texas; Alter 35; gab mit neun ihr Leinwanddebüt an der Seite ihrer Mutter in „Crazy in Alabama“; hatte ihren Durchbruch mit „Fifty Shades of Grey“; musste für „Suspiria“ sechs Monate hartes Tanztraining absolvieren
befreundete Paare, die die ofene Ehe ausprobieren, ist nicht nur irre komisch, sondern auch clever und feinfühlig. Für manche Kritiker war es gar der beste Film des Festivals. Dakota und Ro hatten die Autoren der Komödie „The Climb“ kontaktiert, von der sie begeistert waren, und beschlossen, deren neues Skript zu produzieren, mit Dakota selbst und Adria Arjona in den Hauptrollen. Ein Coup – denn „Splitsville“ war nicht nur ein Triumph, es war auch Dakotas Cannes-Debüt.
Auf Juwelensuche
„Bei TeaTime lieben wir Projekte wie ‚Splitsville‘: Filmemacher zu entdecken, von denen kaum jemand gehört hat, und dann sagen zu können: Wow, ein Juwel!“, so Dakota Johnson. Dass sie ein Talent für ungewöhnliche Stofe besitzt und dann auch noch die richtigen Leute zusammenbringt, erläutert sie so: „Wie wir unsere Sets gestalten, hat viel mit Energie zu tun. Bei TeaTime gilt ganz klar: keine Arschlöcher am Set.“
Studiobosse, die die Produktionsideen der Schauspielerin früher abblitzen ließen, lässt Dakota mittlerweile links liegen. Auch Schauspielkollegen sind voller Bewunderung: Für die Produktion von „Daddio – Eine Nacht in New York“ stand Dakota etwa neben einem Mann vor der
Kamera, der für zwei Oscars und seine Haiti-Hilfe geachtet wird, wegen seiner Launen aber gefürchtet ist: Sean Penn. Den streitbaren Schauspieler überzeugte sie mit einem einzigen Besuch. „Dakota stand eines Tages vor der Tür – sie wohnt in der Nachbarschaft – und übergab mir dieses Drehbuch“, hatte Penn im Interview zu „Daddio“ verraten.
Im Regiestuhl
Dakotas Projekt über eine unerwartet tiefe Unterhaltung zwischen einem Taxifahrer und einer jungen New Yorkerin erwies sich als Glücksgrif für den Veteranen, „die beste Erfahrung, die ich je hatte! Dieser Film war ein Geschenk, von dem ich nicht mal wusste, dass ich es mir gewünscht hatte.“ Und weiter: „Ich konnte es kaum erwarten, morgens zum Drehen zu kommen!“ Bei solchen Komplimenten strahlt Johnsons Gesicht. Dass hinter diesem Lächeln eine Frau mit klarer Vision steht, spürt man. „Ich war mein ganzes Leben an Sets. Ich habe gelernt, wie man gute Energie erzeugen kann. Ich glaube, das hat Sean gespürt.“
Und jetzt? Dakota Johnson geht bereits den nächsten Schritt und nimmt auf dem Regiestuhl Platz. Als niemand in der Filmindustrie auf ihren Pitch für eine Serie über queere Freundschaften, Sexualität und Identität ansprang, setzte Dakota ihre Idee kurzerhand selbst um – als Kurzflm „Loser Baby“. Für sie ein großer Spaß. „Regie zu führen, war ein ganz anderer Prozess – ich hatte die beste Zeit meines Lebens“, schwärmt sie.
Keine Frage: Dakota sprüht vor positiven Vibes und öfnet bereits das nächste Kapitel: TeaTime wird von der Produktionsfrma zur Plattform und promotet im TeaTime Bookclub junge Schriftsteller. Seit Ende August ist sie in der Romantic Comedy „Materialists“ mit Pedro Pascal und „Captain America“ Chris Evans zu sehen. Darin bringt sie als erfolgsgewohnte Matchmakerin die Herzen von New Yorkern zusammen – bis auch sie ihr Herz verliert, allerdings an zwei Männer. Ein Happy End scheint also garantiert. Aber bis dahin wächst Dakota erst mal weiter über ihr Erbe hinaus.
Instagram: @dakotajohnson
„Bei meinen Filmen gilt ganz klar: Keine Arschlöcher am Set.“
ist Streamer und eine Ikone der „Fortnite“Szene. Seine Überzeugung: Je mehr du anderen gibst, desto mehr bekommst du zurück – im Netz und im Leben.
Text Michael Moorstedt Foto Katharina Fasold
Mit 32 Jahren weiß Amar nicht mehr, was er eigentlich ist. Die Begrife schwirren nur so durch seinen Kopf: Streamer, Creator, eSportler, Moderator, Unternehmer, was soll es denn sein? „Die vom Finanzamt fragen sich auch immer, wie sie mich einordnen sollen“, erzählt er im Interview. „Die schreiben dann Infuencer, aber das trift es überhaupt nicht.“ Hätte man Amar vor etwa zehn Jahren gefragt, wäre die Antwort klar gewesen: Gamer. Aber heute? Ist er viel mehr als das. Amar ist jedenfalls einer der erfolgreichsten Streamer Deutschlands. Er zockt aber nicht nur allein, flmt sich dabei und interagiert mit seinen Fans. Er veranstaltet auch zahlreiche Live-Events, bei denen er die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringt. Ein Star, der alles für die Community gibt. Sie ist für ihn nicht nur Mittel zum Zweck, um Geld zu machen. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Halt sie einem geben kann.
Turbulente erste Jahre
Wer Großes erreichen will, muss viel dafür geben. Nur dann bekommt man viel zurück, geschenkt wird einem im Leben nichts. Diese Lektionen hat Amar Al-Naimi, der sich von Anfang an öfentlich nur Amar nennt, schon früh gelernt. Geboren wurde er in Wien als Sohn irakischer Flüchtlinge, die Mutter trennt sich vom Vater aufgrund von häuslicher Gewalt. Es folgen Umzüge nach England und Norwegen. Er wächst in Flüchtlingsheimen und Frauenhäusern auf, bevor er in Elmshorn landet, einer Kleinstadt nördlich von Hamburg – und das Zocken und die Gaming-Community für sich entdeckt. Angefangen hat alles mit einer Xbox im Schlafzimmer. Amar entwickelt sich schnell zu einem vielversprechenden Gamer mit fxen Reaktionen und der
Geboren in Wien, lebt in Köln; Alter 32; Vorbilder Mutter und Schwester; Twitch-Follower 1,8 Millionen; war zuletzt Host bei Red Bull For The Win im Palais Ferstel; verborgenes Talent spielte Baseball fürs deutsche Jugend-Nationalteam
perfekten Zielerfassung. Es dauert nicht lange, bis er die ersten großen Erfolge feiert: In „Fortnite“ holt er die Europameisterschaft, in „Call of Duty“ den deutschen Meistertitel. Amar hat aber noch eine andere Fähigkeit: Er ist ein geborener Multitasker, der Deep Talk führen kann, während er seine Gegner reihenweise wegputzt. Damit ist er in der Gaming-Welt ein Sonderfall. Die Fähigkeiten, sehr erfolgreich zu spielen und sehr unterhaltsam zu sein, sind selten gleichzeitig anzutrefen. Man ist in der Regel entweder Creator oder eSportler. Amar will mehr, richtet sich in Köln ein eigenes Studio ein, um Show und Sport zu verbinden.
Entdeckung des Entertainments
Schon bald bedrängen ihn Freunde und Bekannte, er solle sein EntertainmentTalent mehr ausspielen und sich nicht nur aufs Spielen konzentrieren. Anfangs sträubt sich Amar dagegen: „Das ist so, als würde man einem Fußballprof sagen, er solle lieber TV-Experte werden.“ Aber langsam beginnt er, über den Tellerrand hinauszublicken und ein branchenübergreifendes Netzwerk zu knüpfen. Er zockt etwa mit dem RB-Leipzig-Verteidiger Lukas Klostermann und tritt in der ARDShow „Klein gegen Groß“ auf.
Amar beginnt damit, eigene Turniere zu hosten, lädt zu Viewing-Partys ein und entdeckt neue Gesichter, junge vielversprechende „Fortnite“-Spieler wie
Rezon und Vadeal verdanken Amar den ersten Karriereschub. Als Belohnung für die harte Arbeit steigen seine FollowerZahlen rasant. Aber mehr Erfolg bedeutet auch mehr Risiko. „Da habe ich auf einmal Shows fnanziert, die 400.000 Euro gekostet haben“, erzählt er. Es galt, Partner zu fnden und keine Angst davor zu haben, „auch mal auf die Fresse zu fiegen“. Heute hat Amar 1,8 Millionen Follower auf Twitch und knapp 650.000 Abonnenten auf YouTube – im deutschsprachigen Raum außergewöhnliche Zahlen. Dabei war es wahrscheinlich noch nie so schwer, sich ein treues Publikum aufbauen: Trends und Vibes ändern sich rasch, genau wie Kanäle und Sehgewohnheiten. Um zu bestehen, erfndet sich Amar immer wieder neu. Er versteht, dass es darum geht, den Fans Erlebnisse zu bieten. Es gewinnt derjenige, der es schaft, Begeisterung zu transportieren und Vertrauen zu schafen. Dafür taucht er manchmal anonym in den Lobbys anderer Spieler auf. Dann wieder steht er groß auf der Bühne. Gemeinsam mit seinen Streamer-Kollegen Rohat und EliasN97 organisiert er „Fortnite“-Turniere, bei denen Creator in Teams mit ProfSpielern um Preisgelder in Höhe von 50.000 Euro kämpfen – und tausende Fans mitfebern. Immer mittendrin: Amar. Mal überdreht, mal kühl analytisch, immer gibt er alles.
Im Stream stets „all in“ Schlüpft er dafür in eine Rolle? Wie viel Amar steckt in Amar, wenn die Kamera läuft? „Natürlich gebe ich noch mal 20, 30 Prozent mehr, wenn der Stream läuft.“ Es sei ihm wichtig, gemeinsam Spaß zu haben – und zu wachsen. „Viele Leute, die mir folgen, hatten in ihrem bisherigen Leben schwer zu kämpfen“, erzählt Amar. Er wolle ihnen Ablenkung bieten. Und vielleicht nebenbei auch ein paar Tipps zur Lebensbewältigung geben. „Manchmal fühle ich mich beinahe wie ein Therapeut.“
Die Herausforderung sei, die richtige Balance aus viel Spaß und ein bisschen Ernst zu fnden und dabei nie abgehoben zu wirken, meint Amar. Und sein großer Erfolg zeigt, dass er diese Kunst verdammt gut beherrscht.
Instagram: @amartv
„Du darfst keine Angst haben, auch mal auf die Fresse zu fallen.“
ist Schauspieler und künstlerischer Tausendsassa. Nun stellt der Wahlwiener seine neue Drama-Serie vor und spricht über Signature Dishes, Aufschieberitis und seine Liebe zu Zirben.
Robert Stadlober gehört zu den beeindruckendsten deutschsprachigen Schauspielern. 25 Jahre Karriere. Zig starke Charakterporträts. Im AntiNaziDrama „Führer und Verführer“ verkörperte er Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels. Ansonsten kennen wir ihn aus Josef Haders Kinoflm „Andrea lässt sich scheiden“ oder der TVSerie „Kafka“. Beim Festival de Télévision de MonteCarlo stellte er die neue DramaSerie „Hundertdreizehn“ vor. Hintergrund des Titels ist eine statistische Wahrscheinlichkeit.
the red bulletin: Was kannst du uns über „Hundertdreizehn“ verraten? Du spielst einen von drei Ermittlern? robert stadlober: Im Zentrum des Ganzen steht ein Busunglück. Einer von drei Ermittlern ist Jan Auschra, den spiele ich. Er ist ein empathischer Mensch, der bei anderen Leuten Vibrationen wahrzunehmen vermag, die andere nicht spüren, und sie relativ gut in Safe Spaces bringen kann, wo sie dann Dinge erzählen, die ihm bei der Lösung von Fällen helfen.
Ein klassischer Ermittler?
Nein, Jan ist nicht dieser „Was machen Sie hier? Wo waren Sie gestern?“Ermittler; er schaft es, auf Augenhöhe mit den Menschen zu kommunizieren. In der Serie geht es darum: Was hat das, was passiert ist, mit den Menschen gemacht? Sie nimmt eine Studie des deutschen Verkehrsministeriums als Ausgangspunkt, die besagt, dass bei jedem Unfallopfer 113 Leben betrofen sind.
On point
Geboren in Friesach, Kärnten; Alter 43; feierte im Film „Crazy“ als halbseitig gelähmter Internatsschüler seinen Durchbruch; liebt es, in Südamerika und Afrika zu wandern; wollte Förster werden; hat Angst vor Strom
113?
Genau, Ersthelfer, Familie, zufällige Passanten. Ein paar dieser 113 Schicksale beleuchten wir in der Serie.
Eine Besonderheit der Serie ist, dass praktisch jede Folge die Perspektive wechselt, weil auch die Geschichte von Opfern erzählt wird.
Du hast eigentlich immer einen anderen Protagonisten im Mittelpunkt. Eine neue Hauptrolle. Es sind letzten Endes sechs abgeschlossene Filme, die voneinander getrennt funktionieren könnten, außer dass sie diese eine Klammer haben, die sie zusammenhält, dieses Unglück. Und natürlich die Ermittler, die ab und zu auftauchen und alles miteinander verbinden. Ästhetik und Erzählperspektiven ändern sich jedoch.
Der Regisseur war auch schon bei der Sky-Serie „Das Boot“ mit an Bord. Rick Ostermann ist ein großartiger Regisseur, mit dem ein Projekt wie dieses wahnsinnigen Spaß macht. Er weiß, was die Menschen sehen wollen, und er setzt das sehr klug um.
In „Das Boot“ hast du einen Bordkoch gespielt. Bist du durch die Rolle ein besserer Koch geworden?
Ich koche gerne. Ich glaube, ich mache einen soliden Kaiserschmarrn. Und ich
kann eine gute Carbonara. Bei „Das Boot“ habe ich für die Kamera schnell schneiden gelernt, während die anderen Maschinengewehrschießen geübt haben.
Hast du dich jemals während der Dreharbeiten verletzt?
Nicht mit dem Küchenmesser. Ich habe mir den Schädel gestoßen, aber nicht in der Kombüse, sondern als der Alarm schrillte und wir alle wild durchs Boot rannten. Sogar mehrmals! Aber es haben sich alle verletzt. So ein UBoot ist sehr eng. Und ein UBoot, in dem gedreht wird, ist noch enger.
Du spielst, hast Musikprojekte, den Podcast „100 Songs“, hast Familie und zwei Kinder. Welche Schwächen gibt es bei all den Talenten?
Wie die meisten Leute schiebe ich gerne Sachen auf. Was du heute kannst besorgen, mach ich lieber erst morgen. Das ist ein bisschen mein Lebensmotto. Ich halse mir sehr viel auf und sage bei vielen Dingen: „Ja sicher, das krieg ich hin.“ Und dann merke ich, es wird sehr knapp.
Kannst du dann auch mal alles um dich herum vergessen?
Ja, wenn ich am Rücken im Meer liege. Das ist mir heute in der Früh wieder passiert. Und vielleicht, wenn ich unter einer Zirbe liege. Ich liebe die Berge und das Meer, also alles über 1000 Meter und wenn 1000 Meter Wasser unter mir sind.
Der Zirbengeruch ist der Duft deiner Kindheit, oder?
Ja, ich bin am Bauernhof aufgewachsen, am Zirbitzkogel. Es gibt da jetzt einen Ruhewald, der bringt mich runter.
Und wenn du an Land bist? Was ist die beste Stadt für dich?
Wien, da, wo ich lebe. Wenn Geld gar keine Rolle spielen würde, würde ich gerne noch eine Almhütte besitzen. Es würde ein Zimmer reichen, mit Holzofen. In Alleinlage natürlich, nicht in einem ChaletDorf. Ich komme in den Bergen auf Ideen, die ich im Tal niemals habe.
„Hundertdreizehn“ mit Patricia Aulitzky, Felix Kramer und Antonia Moretti startet im Herbst im TV (ORF/ARD/WDR). Instagram: @robertstadlober, robertstadlober.com
„Ich hätte gerne eine Almhütte, mit Holzofen. In den Bergen kommen mir viel bessere Ideen als im Tal.“
Mutig, wild, entschlossen: In Indien brechen junge Skaterinnen alte Rollenbilder auf. Fotografin Chantal Pinzi hat die Revolution begleitet. Ihre Bilder zeigen, welche Macht in diesem Sport stecken kann.
Träume aus Beton Als 2015 im Nirgendwo des indischen Bundesstaats Madhya Pradesh der Skatepark „Janwaar Castle“ entstand, war Asha Gond (li.) verwirrt:
„Erst haben wir nicht verstanden, was da gebaut wird. Einige sagten, es würde eine Schule werden, aber es war etwas ganz anderes.“ Es war eine Befreiung der Mädchen – aus dem Kastenwesen, aus der Unmündigkeit und aus arrangierten Ehen.
Kick die Vorurteile
Die 25-jährige Yaki Nabam skatet seit zwei Jahren, aber in ihrem Viertel in Neu-Delhi gibt es weder Skateparks noch andere Skaterinnen.
„Einige der Jungs behandeln mich, als ob ich bestimmte Tricks nicht könnte, nur weil ich eine Frau bin.“ Das frustriert Nabam, „aber es spornt mich auch an, ihnen das Gegenteil zu beweisen“.
Das Dorf Janwaar erfüllte viele Klischees des ländlichen Indiens: kein Strom, kein fließendes Wasser, viele Analphabeten, Kinderehen. Hier baute die Deutsche Ulrike Reinhard 2015 einen Skatepark. Beim Skaten geht es um „Ungehorsam, Widerstandsfähigkeit und darum, seinen eigenen Weg zu finden“, schreibt Reinhard. Sie wollte
einen Clash der Kulturen, damit Risse entstehen, aus denen Neues wachsen kann. Im Park gilt eine goldene Regel: Mädchen zuerst. „In Indien wird Mädchen oft gesagt, sie sollen still sein oder zu Hause bleiben, aber wenn ich skate, fühle ich mich frei“, sagt
Asha Gond, die beste Skaterin im Park.
Skate of mind
„Die Leute sagen mir, ich verhielte mich wie ein Junge, aber ehrlich gesagt beeinflusst mich das nicht mehr“, erzählt Urmila Pabale. Sie wurde zu oft für verrückt erklärt, wenn sie schon wieder mit schmutzigen Klamotten und verschwitzt nach Hause kam. „Ich habe mich oft einsam gefühlt, aber das Skateboarden hat mich gelehrt, unabhängig zu sein.“
Anstoß zur Veränderung
Shruti Bhosle aus Mumbai wurde 2019 Staatsmeisterin im Skaten. Der Titel habe sie vor einer arrangierten Ehe bewahrt, so die 20-Jährige. Ihren Traum, bei Olympischen Spielen zu skaten, zerstörte eine Knieverletzung, die OPKosten sind für sie unerschwinglich. Dafür bringt Bhosle anderen Mädchen das Skaten bei: „Ich möchte, dass sie die gleiche Freiheit spüren, die das Skaten mir gegeben hat.“
Von Board zu Board Goa ist der kleinste indische Bundesstaat, aber der einzige mit einer größeren weiblichen SkateboardCommunity – hier in einem Skatepark in Panjim. Vor Ort helfen die Strukturen der bereits existierenden Surfszene. Beim Skaten tragen die Mädchen, was ihnen gefällt, manchmal sind es traditionelle Saris und Kurtis, manchmal Jeans.
Einzelkämpferin
„Die Gesellschaft erwartet, dass wir uns traditionell kleiden, in den Tempel gehen, beten und heiraten. Skaten half mir, eine andere Version meiner selbst zu sehen“, sagt Urmila Pabale. Chantal Pinzi fotografierte sie auf einem Parkplatz: „Hier trainiert Urmila allein, bis sie ihre Beine nicht mehr spürt.“
Die Fotografin
Chantal Pinzi wurde für ihre hier gezeigte Fotostrecke mit dem renommierten Sony World Photography Award in der Kategorie Sport ausgezeichnet. Instagram: @chantalpinzi.photography
Um die Skateboarderin Asha
Gond in Janwaar zu treffen, flog die Fotografin Chantal Pinzi mehr als 5000 Kilometer und fuhr 20 Stunden lang Zug und Bus. Die in Berlin lebende Italienerin verbrachte anderthalb Monate in Indiens weiblicher SkateCommunity. „Da ich selbst skate und eine Frau bin, war es einfach, eine Verbindung herzustellen“, sagt sie. „Ich wurde Teil ihres Lebens. Manchmal wohnte ich sogar bei ihnen und lernte ihre Familien kennen, wie bei Asha. Ich liebe ihre Sensibilität, ihre Neugierde.“ Chantal Pinzi hat auch Skaterinnen in Marokko und Äthiopien mit der Kamera begleitet, sie nennt ihre dreiteilige Fotostrecke „Shred the patriarchy“. Das englische „to shred“ bedeutet zer fetzen und ist auch ein Ausdruck für aggressives Skaten. „Durch die Kunst, hinzufallen und wieder aufzustehen, stellen diese Frauen Stereotype in Frage. Sie kämpfen gegen Ausgrenzung, erobern öffentliche Räume zurück, werden finanziell unabhängig und verdienen sich Respekt in ihren Gemeinschaften“, so Pinzi.
Skating is not a crime
Asha Gond hat als Erste ihres Dorfs einen Reisepass und war Indiens einzige Skaterin bei der WM 2018 in China. Der Weg dorthin war hart:
„Die Dorfbewohner haben meinem Vater Lügen erzählt über mich und die Jungs im Skatepark. Einmal stand im Park eine Drohung an der Wand. Ich war tief verletzt, aber man sollte niemals wegen des Hasses anderer aufgeben.“
Hey, Buddy: Seit Papaplatte zockt, tut er das eigentlich immer in Gemeinschaft – früher mit Freunden, heute zusätzlich mit seiner Community.
Das Video geht an: Der Gaming-Stuhl ist noch leer. Im Hintergrund hört man Papaplatte rumräumen. Am Vorabend war der 28-jährige Berliner bis zwei Uhr nachts am Zocken, Labern, Teilen. Heute wollen wir dem vielseitigen TwitchStreamer nicht beim Gaming zuschauen, sondern über die Spiele seines Lebens sprechen. Was ist ein gutes Spiel? Wie verändert es die Menschen? Ein Interview in fünf Games.
Heute hat kaum ein anderer deutscher Streamer mehr Follower (fast drei Millionen) und Zuschauer (über 20.000 im Schnitt) auf Twitch als Papaplatte. Los ging’s mit „Minecraft“, dem meistverkauften Spiel der Welt: Über 300 Millionen bauen sich aus bunten Pixelblöcken die Welt, wie sie ihnen gefällt. Sieht harmlos aus – hat aber unsere Vorstellung davon verändert, was ein Spiel sein kann. Papaplatte setzt sich. Kopfhörer auf, Blick in die Kamera. Let’s play.
the red bulletin: Warum hast du am Anfang auf „Minecraft“ gesetzt? papaplatte: Das ist ja zehn Jahre her: Damals war die „Minecraft“-Szene sehr lebendig – alle haben solche Mini-Games gespielt. Auf YouTube war das populär, aber auf Twitch nicht. Ich hab unbewusst gecheckt, dass es eine unfassbar große Menge an Zuschauern für diese Art von Content gibt. Bei „League of Legends“ hatte ich sechs Zuschauer: meine Mutter und meine vier Freunde. Plötzlich hatte ich 15 Zuschauer, 50, 100. Echte Menschen.
Interessant: Das war also eine strategische Entscheidung? Eigentlich hab mich nur daran orientiert, was mir Spaß gemacht hat. Aber mit dem Spaß kommt ja oft der Erfolg. Ich dachte nicht an das große Geld. Aber ich wollte besser werden – nicht in den GamingSkills, sondern in meiner Unterhaltungssendung. Ich hatte nur einen Bildschirm und hab mir dann einen Hack überlegt, wie ich Game und Chat gleichzeitig sehen kann. Also: Auf der einen Seite zockt man diese Games – auf der anderen Seite hat man das Social-Media-Game im Blick.
Wie wichtig ist es, dass es bei „Minecraft“ einen Papaplatte-Skin gibt? Freut mich sehr, weil die Leute es selbst gebaut haben und nicht einfach mit der
KI runtergeladen haben. Also: Es gibt tolle KI-Sachen, die total kreativ sind –aber wenn jemand etwas selbst macht und malt und Zeit und Efort reinsteckt, ist das noch eine krassere Wertschätzung.
Was ist für dich das beste Tool bei „Minecraft“?
Die gute alte Eisenaxt – die ist schnell gemacht. Mit der kannst du Holz fällen, aber auch kämpfen.
Verrätst du uns einen „Minecraft“Hack, den kaum einer kennt?
Fuck. Alles, was ich jetzt sage – da schlafen die „Minecraft“-Fans ein … Ich bin nicht so gut in Videospielen.
Interessante Aussage für einen der populärsten Gaming-Creator in Europa. Mein Fokus war nie, ein Game krass zu lernen. Ich wollte schon immer lustige Sachen machen. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich zu den 0,01 Prozent der besten Spieler gehöre. Und dann juckt es im Netz niemanden.
Was ist dein Meisterwerk bei „Minecraft“?
Meinen Stream macht ja vor allem aus, dass ich Sachen nicht gut kann. Zum Beispiel habe ich mal einen Leuchtturm oder eine Zitadelle aus „World of Warcraft“ gebaut – da lachen die Leute bis heute drüber, weil die megakacke war. Am Ende haben wir die hochgesprengt.
Was kann man in „Minecraft“ fürs echte Leben lernen?
Ist ein bisschen corny gesagt, aber genau darum geht’s im Leben: Man muss nicht überall der Beste sein, um Spaß zu haben.
Weißt du noch, wo du zum ersten Mal mit Videospielen in Kontakt gekommen bist?
Das war auf einem Game Boy Color –„Dr. Mario“. „Tetris“, aber mit Pillen. So richtig losgegangen ist es dann mit Strategiespielen: Am besten fand ich „Warcraft“, weil man da auf Community-Maps mit Freunden zocken konnte. Es gab zwar einen Highscore, aber es war scheißegal, ob man den knackt. Wir hatten das Festnetztelefon auf Lautsprecher, saßen jeden Nachmittag in Kinderzimmern – und haben den räudigsten Eistee gesofen.
Papaplatte ist Superstar –aber im Herzen auch einfach: „Burger Flipper“. Zwischen Streaming-Glam und TwitchCharts liebt er das Banale: Burger wenden. Bus fahren. Finnische Saunahütten simulieren. Hauptsache absurd, möglichst realistisch – und komplett bescheuert. Willkommen in den vielen parallelen Leben.
Warum grillst du gerne Burger auf dem Bildschirm?
Ich mach das gern mit Freunden. Es hat fast schon was von Rollenspiel – wir sind Schauspieler, und das Spiel ist ein richtig guter Playground für guten Content.
Was ist guter Content?
Ein gutes Gefühl. Ein Zusammenspiel aus Creator und Chat. Wenn man merkt, die Leute haben richtig Bock, es passieren lustige Momente in hoher Frequenz –das gibt mir alles.
Welchen Simulator sollte man noch erfnden?
Alter, es gibt wirklich alles. Sogar einen Stein-Simulator: „Just Be a Rock“.
Und? Hat das deinen Blick auf Steine verändert? Oder auf Busfahrer, Burgerbrater …
Ich hatte auch vorher schon ein Gefühl dafür, wie’s ist, bei McDonald’s zu arbeiten. Sollte jeder Mensch mitbringen, fnde ich.
Du hast mal gesagt, dein Stream soll ein Safe Space sein. Neben Jokes und Unterhaltung auch ein Ort für Empathie.
Ich fnd’s einfach schön, wenn Leute schreiben: „Ich bin homosexuell und fühl mich in deiner Community richtig wohl.“ Ich höre von Freunden, die eine andere
Sexualität leben, was die für schwere Zeiten hatten – und umso schöner ist es, wenn sie sagen: „Hier werd ich nicht gejudged. Hier kann ich einfach ich sein.“
Findest du es manchmal immer noch crazy, dass du mit Zocken so erfolgreich bist?
Ja, auf der einen Seite versuche ich mir oft vorzustellen, was mein 15-jähriges Ich davon halten würde. Auf der anderen Seite ist es aber auch mein Alltag. Ich weiß, was ich dafür mache – und ich weiß auch, was ich besser mache als andere.
Um in der Twitch Champions League zu spielen: schnelle Finger oder schnelles Mundwerk?
Ich könnte dich auch noch drei Stunden weiter vollquatschen. Das liegt bei mir in der Familie, meine Mutter ist auch so.
Muss man sich nicht auch ständig weiterentwickeln?
Klar. Wenn du jeden Tag das Gleiche machst, schaltet irgendwann niemand mehr ein. Du musst die Scheiße wirklich lieben. Es gibt diese krassen Highs – und dann auch extreme Lows. Auch an Tagen, an denen’s dir beschissen geht, musst du live sein, wenn du zu den Top 10 willst. Ich bin durch richtig dunkle Phasen gegangen – und war trotzdem jeden Tag acht Stunden live. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das geschaft hab. Niemand darf dir das ansehen – unser Job ist es ja, alles leicht aussehen zu lassen.
Ist das Leben für dich ein Spiel? Manchmal fühlt es sich so an – ja. Ich glaub, das ist ein Mechanismus, um zu verarbeiten, wie absurd das alles ist.
Diese Summen, diese Dynamik – es fühlt sich an, als knackte man die ganze Zeit Highscores. Ich denk auch im echten Leben oft in Gaming-Begrifen. Wenn ich meine Auslastung beschreiben müsste, würd ich das wie so ein „FIFA“-PizzaDiagramm machen: Hier ist Beziehung, da sind Freunde, mentale Gesundheit, physische Gesundheit.
Und wie ist dein Score aktuell?
Wie sieht dein Pizza-Diagramm aus?
Job: Anschlag. Familie: leider richtig eingebrochen. Der Rest so mittel. Ein guter Freund von mir sagt immer: „Wenn grad alles perfekt läuft, steht die richtige Scheiße noch bevor.“ Deswegen ist’s vielleicht ganz gut, wenn irgendwas grad nicht so geil ist. Dann wird vielleicht alles gut.
Papaplatte sitzt stundenlang vor dem Computer –und liebt die weite Welt. Wenn er nicht gerade verreist, fliegt er mit „GeoGuessr“ um den Globus. Er streamt regelmäßig das Ratespiel – bei dem man an einem zufälligen Punkt der Erde landet und das Land erraten muss.
Was war der absurdeste Ort, an dem du bislang ausgesetzt wurdest?
In einem südkoreanischen Zoo – das war sehr weird. Und einmal stand ich plötzlich vor meiner alten Wohnung. Berlin-Mitte. Mein alter Supermarkt. Der Dönerladen. Da war immer dieser Mülleimer – und ein komplett abgerockter Fuchs, der sich regelmäßig die Reste rausgezogen hat.
Was fasziniert dich an „GeoGuessr“?
Auf unserer dritten Edeltour waren wir mit dem Wohnmobil auf dem Balkan unterwegs (mit „Edeltalk“-Podcast-Partner Reeze; Anm.) – und da hab ich so richtig verstanden: Wie sieht Albanien aus? „GeoGuessr“ hat denselben Efekt, nur digital. Wie sieht Kasachstan aus? Oder die Mongolei? Oder Hawaii? Ich fnde es einfach geil, ein Gefühl für die Welt zu bekommen – und überrascht zu werden.
Warst du schon immer so ein Kind, das gerne im Atlas geblättert hat? Boah, nee – also Atlas auf gar keinen Fall. Geo war in der Schule wirklich das Schlimmste. Ich hasse es, Dinge auswendig zu lernen.
Können Videospiele Reisen ersetzen? Auf gar keinen Fall. Bevor wir nicht diese Maschinen aus „Avatar“ haben, muss man raus in die Welt. Diese Kombi – sehen, hören, riechen, fühlen – ist unersetzbar. Ich bin ja gerade in Barcelona; allein mit einem Bäcker zu sprechen … klingt dumm, aber ich fnd das übelst geil. Einfach zu spüren: Wie sind die Leute hier drauf? Wie funktioniert ihr Alltag?
Gestern hast du bis zwei Uhr nachts gestreamt, ununterbrochen gelabert. Wie ist es danach?
Schritt halten: Täglich streamt Papaplatte bis zu zwölf Stunden live – und geht dabei mitunter an seine Grenzen.
Ich hab noch nie aufputschende Drogen genommen – aber wenn ich den Stream abschalte, ist das, als würde ein Rausch nachlassen, und der Körper sagt: „Das war gerade richtig anstrengend.“ Und selbst wenn meine Freundin da ist, sitz ich manchmal 30 Minuten einfach nur da, sag nichts, häng am Handy oder glotz YouTube.
Wie fndet dein Umfeld das?
Es ging schon so weit, dass Freunde meinten: „Das ist gerade ein bisschen viel. Du nimmst gar nicht richtig am Gespräch teil.“ Ich hatte zwei, drei Jahre lang keinen festen Pausentag. Man wird süchtig nach dem Grind, nach den Zahlen. Damit kämpfen viele, die das beruflich machen, ich rede da auch viel in der Therapie drüber. Zu verstehen: Wenn ich durchziehe, gewinne ich kurzfristig ein paar Follower. Aber wenn ich dann in drei Monaten in ein Burnout rutsche, schadet das langfristig meinem Projekt und vor allem meinem Umfeld und mir selbst.
Papaplatte hat und macht überall Spaß. Auf Twitch, bei seinem Podcast „Edeltalk“ mit Co-Host Reeze, im TV bei Joko und Klaas. Mit „Minecraft“-Pixelmännchen und HD-Gangstern. Und darum geht es jetzt: „GTA V“. Du kannst ziellos durch L. A. fahren oder in ein Gangster-Biopic eintauchen und moralische Grenzen austesten. These: Wie du „GTA“ spielst, zeigt, was für ein Mensch du bist – NPC oder Hero?
Bist du bei „GTA“ eher Taxifahrer oder Bankräuber?
Defnitiv Bankräuber! Das Coole an dem Spiel ist ja, dass man Dinge machen kann, die in anderen Games nicht gehen. Und es gibt ja schon ’nen Taxifahrer-Simulator.
Warum wartet die Videospielwelt so geduldig auf die nächste „GTA“Folge? Was ist an dieser Gangsterwelt so faszinierend?
Ich glaub, es geht um Freiheit. Die Leute feiern das einfach, dass sie da alles machen können. Kids kommen dann in die Schule und sagen: „Alter, übelst geil –ich bin auf ’nen Heli gesprungen und hab mit dem Raketenwerfer rumgeschossen.“ Du kannst einfach superviel Scheiße bauen. Und es macht übelst Spaß, in dieser Stadt rumzufahren.
Hattest du bei „GTA“ je ein schlechtes Gewissen? Ich meine: Autos klauen, Leute verprügeln, einfach so … Nee, ich trenne das komplett. Für mich sind das einfach Videospiele. Ich mach da irgendeinen Blödsinn, aber das hat null Verbindung zum Real Life. Ich seh keinen Grund, irgendwas zu fühlen.
Gibt es für dich eine Grenze, wo du sagst: Das ist kein Spiel mehr? „GTA“ ist ofensichtlich Satire. Klar, es gab in der Vergangenheit auch Games, die zum Glück gebannt wurden, wo etwa sexuelle Belästigung das Spielziel war. Aber: Wo zieht man die Grenze? Das ist
’ne interessante Frage. Ich bin froh, dass ich nicht in einer Medienaufsichtsbehörde arbeite. Einerseits denke ich, Gamer sollten selbst entscheiden dürfen, was sie zocken. Andererseits will natürlich auch niemand, dass komplett kranke Sachen auftauchen. „Payday 2“ ist cool, weil’s taktisch ist – du raubst eine Bank aus und musst vielleicht einen Wachmann umnieten. Aber wenn ich eine Leiche in zwölf Teile zer sägen soll, denk ich schon: Bro … ist ein bisschen komisch.
Wie gehst du damit um, wenn der Chat sagt: „Hey, fahr mal den Typen um?“ Musst du dann moderieren oder zügeln?
Wir müssen unterscheiden: Geht’s um das Videospiel? Dann niete ich jemanden um, wenn’s lustig ist oder mich im Spiel weiterbringt. Aber wenn’s die echte Welt betrift – zum Beispiel wenn zu viel Hate gegen eine echte Person kommt –, dann zügle ich. Ich hab da ein gutes Gefühl, was geht.
Dank dem Chat. Seit zehn Jahren bekomme ich acht Stunden am Tag direkt Feedback auf alles, was ich sage und mache. Das schärft deinen Kompass.
Die Leute verbringen viel Zeit mit dir, schauen zu dir auf. Wie gehst du mit dieser Verantwortung um?
Man lernt als Streamer, auf unangenehme Situationen zu reagieren. Klar ist es nicht immer perfekt, es ist eben ein Livestream. Gerade in den letzten Jahren, wo Politik so wichtig geworden ist, bin ich vorsichtiger geworden. Ich infor miere mich vorher – und wenn ich überfragt bin, sag ich: „Ich schau’s mir an.“ Meistens guck ich mir ein Video von MrWissen2go an –meinem Lieblingskanal für Politik. Der erklärt Sachen sehr neutral und belegt alles gut. Dann hab ich das Gefühl, ich kann was dazu sagen.
Bei dir sind bis zu 100.000 Leute im Stream, viele chatten mit. Wie kannst du so schnell lesen?
Ich weiß nicht – das ist so ein Skill, den man sich antrainiert. Ich merk’s immer, wenn Leute, die gar keine StreamingErfahrung haben, dabei sind – die sind dann komplett überfordert.
Liest du auch ein Buch an einem Tag?
Ich lese gar keine Bücher, Mann. Ich lese sieben Stunden am Tag den Chat – das reicht.
Auf welche der tausenden Nach richten reagierst du?
Manche stechen einfach heraus, da entwickelt man ein Gefühl für. Du siehst direkt: „Die Nachricht muss ich vorlesen – die ist Content, die ist interessant.“ Irgendwie magisch.
Papaplatte taucht regelmäßig in „Jump King“ ein – einem simplen Turm-aufwärts-Springen, bei dem ein einziger Fehltritt dich komplett runterschmeißt (und die Crowd liebt’s). Er zählt zu den meistgesehenen „Jump King“-Streamern überhaupt, rangierte gemeinsam mit Creator BastiGHG zeitweise sogar unter den Top 30 auf Twitch. Dieses Do-or-die-System –sicherer Boden vs. bodenloser Fall – macht das Ganze richtig aufregend, Drama pur.
Was ist der übelste Fluch, den du jemals bei dem Spiel ausgestoßen hast?
Das könnt ihr nicht drucken. Keinesfalls. Da fiegen Stühle durch den Raum.
Muss ein gutes Spiel schwierig sein?
Nicht zwingend, aber ich lieb so ’ne richtige Challenge. Ein Drahtseilakt wie bei „Jump King“ – du kannst jederzeit bis ganz nach unten fallen. Unfassbare Spannung. Die Leute warten nur darauf, dass du abstürzt und komplett ausrastest. Genau das ist der Witz.
Wollen die Leute, dass du runterfällst oder dass du’s schaffst?
So ein bisschen von beidem. Die ersten paar Stunden safe das Scheitern – aber gegen Ende ist es auch satisfying, wenn man’s packt.
Albert Camus hat geschrieben: „Man muss sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ Er hat eine Aufgabe, scheitert permanent –aber sie erfüllt ihn. Boah, das gibt’s ja sogar als Videospiel, ne? Hab ich auch gezockt. Da musst du ’ne Kugel ’nen Hügel hochrollen. Ich will am Ende aber auch gewinnen.
Würdest du dich als ehrgeizigen Menschen bezeichnen?
Unfassbar ehrgeizig. Im Beruf oder Sozialleben geb ich immer alles. Ich will ein guter Freund sein, mich romantisch voll investieren – und im Job will ich ganz oben stehen.
Ist die Follower-Zahl der ultimative Highscore?
Nee, es gibt viele, die 14 Millionen Follower haben – aber trotzdem nur 6000 Views. Wichtiger sind die durchschnittlichen Zuschauer und die Abos. Aber ich will schon, dass die anderen Streamer sehen: Ich hab gerade die meiste Energie, den Drive. Wie bei den Bundesjugendspielen – ich will beim Weitsprung weiter springen als die anderen aus der Schule.
Wer pusht dich am meisten?
Bisschen corny, aber vermutlich ich selbst. Es gibt niemanden, der mir so viel Druck macht wie ich mir selbst. Klar, man schaut auch, was die anderen Großen machen – Trymacs, Eli, Montana. Einfach um einschätzen zu können: Ist das, was ich mache, gerade geil? Muss ich was ändern? Neues Spiel? Neuer Vibe?
Welche Note gibst du dir gerade?
Eine stabile Sieben. Ich hab drei Jahre komplett durchgezogen – und dabei ein bisschen die Natürlichkeit verloren, diese Leichtigkeit, mit der alles mal angefangen hat. Da kämpfe ich gerade wieder drum.
Wir haben über „Jump King“ geredet –du hast ja auch den Hindernis-Contest Red Bull Jump & Run gewonnen. Wie war das?
Im echten Leben ist Jump & Run unfassbar krass. Hab ich echt gewonnen, und das, obwohl ich voll der Körperklaus bin. Das hat übelst Bock gemacht.
Machst du Sport lieber am Bildschirm oder im echten Leben?
Real Life. Ich mach seit zwei, drei Wochen wieder aktiv Sport. Mehr Spaß macht’s im Videospiel. Aber im echten Leben ist das Gefühl danach schon sehr geil.
Twitch: @papaplatte
Ein Sport erfindet sich neu: mit anderem Namen – Kunst- statt Synchronschwimmen –und Unterstützung von TikTok, Beyoncé & Co. Ganz vorne mit dabei: eine Athletin aus Wien.
Die Aqualillies beim Training in L.A. Die Truppe performte bereits in Filmen und Videos von Ariana Grande, Justin Bieber und den Foo Fighters.
Kenny Gaudet ist Kunstschwimmer. Doch wenn er von seinen Verletzungen erzählt, klingt das eher nach Profboxer.
Da ist das blaue Auge, das er sich verpasste, als er sich bei einem „Tuck“ – dem Fachbegrif für das, was wir Beckenrandspringer „Hocke“ nennen – sein Knie ins Gesicht rammte. Da ist der Fersenbruch, den er sich holte, als er gegen die Betonwand des Beckens krachte. Da sind die aufgeschürften Schienbeine, weil er es beim Kreuzheben übertrieb. Da sind jede Menge Beinahe-Ohnmachten unter Wasser. Und dann ist da noch der Tag mit der Gehirnerschütterung: Seine langjährige Freundin und frühere Duettpartnerin Claudia Coletti landete bei einer allzu ehrgeizigen Hebefgur mit vollem Gewicht auf seinem Kopf. „Der Catch war ziemlich
US-Kunstschwimmer
Kenny Gaudet, 20, will als erster Mann in der Disziplin „Artistic Swimming“ bei Olympia eine Medaille holen.
schwierig“, sagt Coletti, die ein paar Meter entfernt in der gleißenden Sonne von Los Angeles liegt, mit entschuldigendem Lächeln.
Wer Kunstschwimmen – die olympische Disziplin hieß bis 2017 ofziell „Synchronschwimmen“ – noch immer mit gezwungenem Dauerlächeln, rüschenbesetzten Badehauben und Paillettenkostümen verbindet, sollte sein Bild updaten. Musikvideos von Adele, Lizzo und Dua Lipa haben den Sport in die Popkultur gespült, und das Leistungsniveau ist mittlerweile so brutal, dass kaum ein Training ohne diverse blaue Flecken endet.
Gleichzeitig verschiebt der Sport die Grenzen von Diversität und Inklusion: Beyoncé integrierte 2020 eine spektakuläre Synchro-Sequenz schwarzer Schwimmerinnen in ihren Musikflm „Black Is King“. Und was einst reine Frauendomäne war, zieht nun auch Männer wie den 20-jährigen Kenny Gaudet an. Der USAthlet will als erster Mann im Artistic Swimming bei den Sommerspielen 2028 eine Medaille holen, und die fnden passenderweise ausgerechnet hier statt, in Los Angeles.
Hass, Frust und ein Entschluss Gaudet stammt aus Florida. Coletti ist Italienerin, in New York geboren, in Paris aufgewachsen. Jetzt liegen beide am Rooftop-Pool des West Hollywood Aquatics Center, und die Szenerie könnte kaum mehr L. A.-Klischees bedienen: Weiter Blick über die Hollywood Hills. Am Horizont, hinter einem Meer spindeldürrer Palmen, schimmert Downtown L. A. wie eine Fata Morgana aus Stahl und Glas. Am Beckenrand schlägt eine Meditationslehrerin eine goldene Klangschale zum Beginn der „AquaGong“-Nachmittagssession, einer Art meditativen Klangbads im Pool. Der Bademeister schlendert vorbei, schüttelt grinsend den Kopf und murmelt: „This is so fucking L. A.“
Rüschenhauben? Dauerlächeln?
War einmal. Beim Kunstschwimmen zählt Top-Athletik.
Paillettenkostüme gibt es beim Kunstschwimmen schon länger nicht mehr. Dafür ab und zu ein blaues Auge.
„Man meinte, Männern fehle die Erfahrung. Aber wenn keiner den Sprung wagt, ändert sich nichts!“
Kunstschwimmer Kenny Gaudet
Gaudets Weg hatte bis hier dahin freilich wenig von einem Hollywood-Märchen. Er war fünf, als er seine ältere Schwester zum Kunstschwimmtraining begleitet, dann probierte er den Sport selbst und blieb dabei. Später fng er mit Cheerleading an. Die Wahl seiner Sportarten machte ihn schnell zum Außenseiter: Eltern von Teamkolleginnen murrten, Trainer anderer Clubs belächelten den Jungen in den „Mädchensportarten“. „Meine Trainerin musste jede Menge Hate ertragen, nur weil sie mich ins Schwimmteam aufnahm“, erinnert sich Gaudet.
Ans Aufgeben dachte er nicht. Im Gegenteil. Mit dreizehn schrieb er Andrea Fuentes an, die Cheftrainerin des USNationalteams. Es folgte die Einladung zu einem einwöchigen Sichtungscamp.
„Davor hatte ich sechs Stunden Training pro Woche – beim Camp waren es sechs Stunden pro Tag. Und es war ein einziges Desaster“, lacht er heute. „Ich war katastrophal schlecht, hofnungslos überfordert. Alle anderen waren kräftiger, ausdauernder, beweglicher als ich. Ich rang nach Luft, klammerte mich am Beckenrand fest, während die Mädchen elegant und mühelos durchs Wasser schwebten.“
Aufgeben? Wieder keine Option. „Das war genau der Weckruf, den ich brauchte. Diese Woche, so katastrophal sie auch lief, zeigte mir: Entweder du versuchst es wirklich, mit aller Konsequenz, oder du lässt es bleiben.“
2021, als Sechzehnjähriger, zog Gaudet von Florida quer durchs Land nach Kalifornien, um unter Bill May zu trainieren – jenem US-Pionier, der 2015 als erster Mann WM-Gold im Artistic Swimming gewonnen hatte. Es war das endgültige Bekenntnis zu konsequenter Professionalität. Nicht nur Gaudets Leben, der ganze Sport änderte sich in dieser Zeit grundlegend: Nach der ofziellen Umbenennung von „Synchronised Swimming“ in „Artistic Swimming“ durch den SchwimmWeltverband FINA im Jahr 2017 gab es kurz vor den Spielen von Paris 2024 die ganz große Nachricht: Erstmals sollten bis zu zwei Männer pro Achter-Team zugelassen sein – ein historischer Schritt, zumindest in der Theorie. In der olympischen Praxis blieben die männlichen Kunstschwimmer auf dem Trockenen.
„Die Teams sowie die Trainerinnen und Trainer wollten kein Risiko eingehen“, erzählt Gaudet. „Man meinte, es würde den Männern die Erfahrung fehlen. Aber wenn keiner den Sprung wagt, ändert sich doch nichts!“
Neben seinen Wettkämpfen und dem Olympia-Training gehört Gaudet auch den Aqualillies an – einer glamourösen Wasser-Showtruppe, die mit Latex-Badekappen dem Hollywood der 1940er huldigt. Man sah sie in Filmen wie „Hail, Caesar!“, in Serien wie „The Marvelous Mrs. Maisel“ und „Glee“ sowie in Musikvideos von Ariana Grande, Justin Bieber, Lizzo und den Foo Fighters. Ihr rein männliches Gegenstück, die Aquawillies, sorgt bei Promi-Poolpartys mit Salti und irisierenden Meerjungmann-Schwänzen regelmäßig für Aufsehen.
Glück, Gleichberechtigung und Badehauben
Am Beckenrand bereiten sich acht weibliche Aqualillies auf ihren Einsatz vor: Auf dem Balkongeländer, das als improvisierte Ballettstange dient, dehnen und lockern sie sich, bevor es ins Wasser geht. Zu der Truppe gehören die Schwestern Philicia
und Tamar Saunders, die in „Black Is King“ zu sehen waren. Die üppig choreograferte Szene im Beyoncé-Film – wirbelnde Fuchsia-Kostüme, katzenaugige Schwimmbrillen – erinnert bewusst an Esther Williams, die Schwimmkönigin der 40er- und 50erJahre und ihre opulenten TechnicolorMusicals wie „Neptune’s Daughter“ und „Million Dollar Mermaid“. Jedoch mit einem wesentlichen Unterschied: Bei Williams bestand das Ensemble ausschließlich aus weißen Schwimmerinnen – bei Beyoncé ausschließlich aus schwarzen.
„Es war wunderschön, zu sehen, wie viele unterschiedliche Frauen gemeinsam im Wasser waren, all die verschiedenen Teints“, erinnert sich Philicia an den Dreh mit einer Gruppe US-Schwimmerinnen und einem eigens eingefogenen Nachwuchsteam aus Jamaika. „Beyoncé stieg selbst mit ins Becken, sie führte von dort aus Regie, und man merkte, wie wichtig ihr war, dass wir uns alle wohlfühlen.“
„Black Is King“ war ein starkes Signal – aber es machte auch Defzite sichtbar. „Im Casting war es erstaunlich schwer, genug schwarze Kunstschwimmerinnen zu fnden. Da wurde klar, dass Handlungsbedarf besteht. Es muss uns gelingen, mehr jungen Athletinnen und Athleten den Weg
in diesen Sport zu ermöglichen – und wir müssen uns besser vernetzen“, sagt Philicia Saunders.
Philicia und Tamar wuchsen in L. A. auf. Als Kinder stießen sie zufällig auf die Synchro Swans: Das erste afroamerikanische Synchro-Team der USA trainierte in dem Schwimmbad, in dem die beiden Schwestern ihre Nachmittage verbrachten. „Wir hatten einfach Glück“, sagt Philicia. Denn öfentlich zugängliche Pools sind in einkommensschwachen Gegenden, in denen überwiegend Schwarze wohnen, selten. „Und noch seltener ist es, dass es dort überhaupt Synchro-Trainings gibt.“ Zwischenzeitlich traten die SaundersSchwestern den Black Swans bei, einer Kunstschwimm-Crew, die bei Events wie den Juneteenth-Feierlichkeiten auftritt, dem US-amerikanischen Gedenktag an das Ende der Sklaverei.
45 Meistertitel, Live-Shows in Las Vegas: Nadine machte von Wien aus Karriere.
Kunstschwimmen war lange alles andere als divers, doch Tamar ist überzeugt: Das ändert sich gerade. „Eltern melden sich bei mir und wollen wissen, wo sie hautfarbene Badeanzüge bekommen oder Badehauben, die voluminöse Afros oder Braids fassen, ohne sie zu quetschen, und wie man lockiges oder krauses Haar vor Schäden des Chlorwassers in den Pools bewahrt. Freundinnen fragen mich, wie sie selbst einsteigen können“, sagt sie und rückt ihre Schwimmbrille zurecht. „Artistic Swimming gilt inzwischen als cool!“
Die Aqualillies beim Warm-up am Rooftop des West Hollywood Aquatics Centers
Kaleidoskop, KI und die erste Nacktszene
Philicia und Tamar gleiten mit den Aqualillies ins Becken. Wie ein Delfnschwarm schwebt das Ensemble durchs Wasser. Über der Oberfäche scheren Beine synchron zueinander, bis alle Athletinnen wie auf ein lautloses Signal gleichzeitig auftauchen. Flach auf der Wasseroberfäche auf dem Rücken liegend, spreizen sie Arme und Beine und bilden ein Sternenmuster; es wirkt wie ein sich langsam drehendes Kaleidoskop.
Der schmale Grat zwischen Sport und Spektakel gehört seit den Anfängen zum Kunstschwimmen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte die Australierin Annette Kellerman – Filmhistoriker nannten sie „Mother of Synchronised Swimming“ – in freizügigen Wasserflmen Karriere. Legendär wurde 1916 ihr Auftritt in „A Daughter of the Gods“: In Hollywoods erster Nacktszene bedeckte ihr kunstvoll drapiertes Meerjungfrauenhaar gerade mal das Nötigste.
Aktuell verkörpert kaum jemand die Gratwanderung zwischen Ästhetik und Athletik so glaubwürdig wie die Wienerin Nadine Brandl. Während sie im Wasser sachte auf und ab wippt, erzählt sie von ihrer ersten Karriere: mehr als 45 österreichische Meistertitel, Olympiastarts 2008 und 2012. Danach schlug sie ein glitzerndes Kapitel als Showstar in Las Vegas auf.
Fünf Jahre schwamm Brandl in der aufwendigen Wassershow „Le Rêve“ im Wynn Resort. Danach wechselte sie ins benachbarte Hotel Bellagio zu „O“, dem wasserbasierten Spektakel des Cirque du Soleil. Die Jahrzehnte harten Trainings –ab ihrem 13. Lebensjahr täglich fünf Poolstunden neben der Schule – zahlten sich in dieser Glitzerwelt aus. „Du musst etwas anmutig aussehen lassen, selbst wenn es sich im Körper grauenvoll anfühlt, wegen des Sauerstofmangels und weil die Muskeln brennen“, sagt sie, das weizenblonde Haar zum Pferdeschwanz gebunden.
Kenny Gaudet und Mixed-Duett-Partnerin
Claudia Coletti in ihrem Element
Nadine Brandl hat in Las Vegas ihr Talent für optische Illusionen entdeckt – es beschert ihr auf TikTok Millionenreichweiten. „‚O‘ war extrem visuell. Dort habe ich gelernt, die Aufmerksamkeit des Publikums bewusst zu lenken, mit Bewegungen unter Wasser zu spielen“, sagt sie. Dreht sie die Kamera um 180 Grad, wirkt es in manchen Clips, als würde sie über Wasser laufen. „Viele halten das für Greenscreen oder KI, nicht für echte Aufnahmen. Ich betrachte das als Kompliment. Ich nutze die Plattform, um den Leuten zu zeigen: Diese Tricks kann man lernen.“ Es ist ganz ruhig am Beckenrand, bis es plötzlich mächtig spritzt. Gaudet und Coletti feilen an einer Kür. Im Finale taucht Coletti ab, stemmt sich aus der Tiefe nach oben und katapultiert Kenny wie eine menschliche Rakete in den Himmel. Die rohe Athletik der Figur zieht alle Blicke auf sich: Selbst die AquaGongGruppe erhebt sich aus ihrer ZenVersenkung.
Pokémon, Marilyn und ruinierte Körper
Die TrainingsSession für Gaudet ist zu Ende. Während er sich abtrocknet, fällt der Blick auf seine Tattoos: Charaktere aus „Avatar – Der Herr der Elemente“, „Drachenzähmen leicht gemacht“ und „Pokémon“ zieren seine Arme. Seine Liebe zu Animationsfguren geht aber über die Tinte hinaus. Bei der FINA Artistic Swimming World Series 2022 gestalteten er
und Coletti ihre Kür rund um „Attack on Titan“, einen japanischen Anime über den postapokalyptischen Kampf der Menschheit gegen riesige Monster. „Der Stof ist intensiv“, sagt Gaudet und öfnet auf dem Handy ein Video ihres MixedDuetts. „Um die Story gut zu erzählen, haben wir die Sache mit den akrobatischen Hebefguren auf die Spitze getrieben.“
Jede Drehung lässt das Publikum kreischen, als gäbe Taylor Swift ein Privatkonzert. Das ist modernes Artistic Swimming in Perfektion, kreativ, ästhetisch, athletisch. Den Spott früherer Jahre hört Gaudet kaum noch. „Manchmal fragt noch jemand, ob wir die Truppe mit den Rosenkappen sind, wie Marilyn Monroe sie trug“, sagt er und verdreht die Augen.
„Ich sage dann: ‚Nein, wir sind die, die Menschen durch die Luft schleudern. Die, die kopfüber unter Wasser 30 Sekunden die Luft anhalten, während sie gemeinsam mit sieben anderen geometrische Figuren formen. Wir sind die, die ihren Körper ruinieren, um an der Spitze in diesem Sport mitzuhalten.‘“ Und die, die alles tun, um sich in drei Jahren ihren Traum von einer historischen olympischen Medaille zu erfüllen.
Fünf Signature-Moves im Kunstschwimmen
Kranich
Flamingo
Stern-Formation
Doppelballettbein
Wassertreten („Eggbeater“)
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Red Bull Four 2 Score ist mehr als ein Kleinfeldfußball-Turnier: Es ist ein Mix aus Freiheit und Disziplin, aus kleinen Schritten und großen Namen. In Salzburg steigt jetzt das World Final.
Text Christian Eberle-Abasolo
Vier Spieler pro Team, zehn Minuten Spielzeit, ein Strafraum, den niemand betreten darf, und als Highlight: Tore, die in der ersten und letzten Minute doppelt zählen. Die knappen Regeln weisen bereits darauf hin, dass Red Bull Four 2 Score kein gewöhnliches Kleinfeldturnier ist. Wer das mit den besten Spielerinnen und Spielern aus über 20 Ländern der Welt multipliziert, kann erahnen, dass das erste Oktober-Wochenende in Salzburg, wo das World Final erstmals auf österreichischem Boden ausgetragen wird, ein ganz spezielles wird. Prof Sarah Zadrazil, Hobby-Kicker Dominic Thiem und Ex-Champion Stefan Federer, Protagonisten des nationalen Finales in Wien, nennen fünf weitere Gründe, warum du beim World Final dabei sein solltest.
Fußballkunst im Wiener Arenbergpark: vorne die besten Kleinfeldkicker, hinten das DavidAlabaMural
Zwei Tore, kein Torwart. Klingt einfacher, als es ist. Das musste beim Ausscheidungsturnier in Wien auch Dominic Thiem erkennen. Nach 14 Jahren ProfiTennis nachweislich mit außergewöhnlichem Ballgefühl ausgestattet, war für den passionierten Kicker mit seinem Team im Viertelfinale Endstation. „Fußball ist eine der Sportarten, die von außen so einfach aussehen. Aber wenn du dann auf dem Platz stehst, wird es verdammt schwierig.“ Denn je näher es zum Finale geht, desto mehr rücken Taktik, Disziplin und Geduld in den Vordergrund. „In der Vorrunde ist noch viel Show dabei, aber danach setzt sich durch, wer kompakt steht und einfach spielt“, sagt Stefan Federer, Kapitän des ÖsterreichSiegers Ballers de la Calle.
Liverpool Superstar Dominik Szoboszlai in Ungarn, Freestyle FußballWeltmeister Séan Garnier in Ägypten oder KultTrainer Jürgen Klopp in Japan – schon die nationalen Ausscheidungsturniere von Red Bull Four 2 Score haben einige große Namen angezogen. Der Grund ist für Sarah Zadrazil, Zaungast in Wien, schnell zusammengefasst: „Man spürt von draußen, wie viel Spaß dieser Fußball macht. Aber auch, dass einiges auf dem Spiel steht. Dieser Mix aus Freude am Spielen und der nötigen Intensität, vor allem in den K.o. Spielen, macht es so interessant.“ Die Wahrscheinlichkeit, beim Weltfinale am Salzburger Kapitelplatz neben der einen oder anderen SportIkone zu stehen, ist also mehr als hoch. Dominic Thiem: „Wenn ich im Land bin, werde ich auf jeden Fall vorbeischauen.“
Bekannter Name, begnadete
Beine: Stefan Federer vertritt Österreich mit seinem Team erneut beim Red Bull Four 2 Score World Final.
Nur allzu oft lassen einen junge Sportlerinnen und Sportler mit ihrer Agilität und Unbekümmertheit erkennen, wie erwachsen oder gar alt man geworden ist. Rein körperlich betrachtet, trifft das auch auf Red Bull Four 2 Score zu. Allerdings machen die Regeln dieses Kleinfeldturniers viel wieder wett und wecken bei Teilnehmern und Zusehern Er
innerungen an die eigene Jugend. „Jeder hat auf dem Parkplatz, im Hof oder auf der Straße angefangen zu kicken und sich dabei in den Sport verliebt“, so Stefan Federer vom Gewinnerteam Ballers de la Calle. FußballProfi Sarah Zadrazil ergänzt: „Das Turnierformat ist in seinen Grundzügen ident mit dem Fußball unserer Kindheit: zwei Teams, zwei Tore – bei uns waren das Schuhe oder Flaschen – und einfach spielen. Ehrlicher Fußball ohne große Diskussionen. Es ist schön, zu sehen, dass dasselbe Prinzip auch bei Red Bull Four 2 Score so gut funktioniert.“
Mehr als nur Fans: Bayern-Profi Sarah Zadrazil (oben) war in Wien vor Ort, Liverpool-Star Dominik Szoboszlai (Mitte) in Budapest. Dominic Thiem war in Wien selbst am Ball.
„Der Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt“, sagt Sarah Zadrazil, Legionärin beim FC Bayern München und bei der Frauen-EM zuletzt zum Zuschauen verdammt. Wer sich live davon überzeugen möchte, wie gut die Spielerinnen mittlerweile sind, findet beim World Final eine ideale Gelegenheit. Denn neben der MixedKategorie werden über zehn reine Frauen-Teams als nationale Sieger nach Salzburg reisen. Anders als bei der EM in der Schweiz ist diesmal auch Österreich vertreten – durch die Wien-Siegerinnen FC Soccergirls. „Wir Frauen kämpfen seit Jahren um mehr Sichtbarkeit“, so Zadrazil. „Umso mehr freue ich mich, dass die Österreicherinnen im Oktober zeigen können, was sie im internationalen Vergleich draufhaben.“
Fußball begeistert die Massen seit über 100 Jahren. Doch das klassische Elf gegen Elf bekommt zunehmend interne Konkurrenz. Kleinfeld-Formate wie Red Bull Four 2 Score, aber auch Icon League, Kings League oder Baller League erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sowohl bei jungen Fans, die oft über StreamingPlattformen live dabei sind, als auch bei den Spielern selbst. „Ich brenne für den Kleinfeldfußball“, so Stefan Federer, der seit Jahren bei Red Bull Four 2 Score und in der Icon League aufzeigt. „Wer echten Fußball liebt, muss solche Formate einfach lieben.“ Sarah Zadrazil gewann mit ihren Kolleginnen vom FC Bayern im Mai ein 7-gegen-7-Einladungsturnier in Portugal. Auch dort galt das Prinzip „Mehr Aktionen, mehr Tore“ und für sie ein vertrautes Erfolgsrezept: „Einfach viel Spaß am Spielen.“
Das Red Bull Four 2 Score World Final in Salzburg findet am ersten Oktoberwochenende statt, die Finalspiele gibt’s am Kapitelplatz. Alle Infos: redbull.com/four-2-score
ServusTV erfüllt den Traum heimischer Fußball-Fans.
Während Österreichs FußballNationalteam an der Mission WM 2026 in Nordamerika arbeitet, hat ServusTV die „Mission Rot-Weiß-Rot“ ausgerufen. Ziel dieser Tombola ist es, so viele Spenden wie möglich für Wings for Life und damit für die Rückenmarksforschung zu sammeln. Dafür hat der TV-Sender mit den Moderatoren Michael Wanits, Julia Kienast und Florian Klein (Bild oben, v. li.) einen speziellen Preis ausgerufen: ein von allen ÖFB-Teamspielern unterschriebenes Trikot sowie zwei WMTickets für ein Österreich-Spiel (bei Nicht-Qualifikation für das WM-Finale) samt Business-ClassFlug, Hotel und eine PremiumExperience vor Ort. Lose können online gekauft werden. Je höher die Spende, desto größer die Gewinnchance. Auslosung ist am 19. November. Alle Infos: QR-Code scannen oder servustv.com/ rotweissrot
Student, Rennradfahrer, Rekordhalter:
Der Steirer Jakob Wagenhofer, 22, hat mit seinem Rennrad den höchsten Berg der Welt bezwungen. In Rekordzeit.
Gleich drei Mal hintereinander. Und zwar direkt hinter seiner ehemaligen Schule.
Das Ding heißt „Everesting“, jeder kann es auf seinem Lieblingshügel nachmachen und im Internet hochladen: so oft rauf, mit Fahrrad, zu Fuß oder Skiern, bis 8848 Höhenmeter erreicht sind. So hoch liegt der Gipfel des Mount Everest, des höchsten Berges der Erde.
Wo und wie du deine Höhenmeter genau sammelst, ob auf einem steilen oder fachen Berg, wie lang oder kurz der ist und wo er liegt, das bleibt jedem selbst überlassen. Entscheidend: Es muss in einem Sitz erfolgen, nicht in Etappen, und die Route wird über entsprechende Apps (in der Regel Strava) getrackt. Wer es schaft, landet in der digitalen Hall of Fame (everesting.com). In den letzten Jahren hat Everesting richtig abgehoben. Aktuell gibt es bereits über 33.000 Inductees, jeder von ihnen ein Held und unglaublich ftter Athlet.
Dann gibt es doppeltes Everesting. Und es gibt die Königsklasse: Triple Everesting. Hier wird die Luft sehr, sehr dünn. Die Zahl jener, die es weltweit geschaft haben, ist zweistellig. An oberster Stelle der derzeitigen Rangliste steht seit 6. Juni 2025 mit schnellster Zeit ein Österreicher, der allein wegen seines jungen Alters eigentlich noch gar nichts in diesem Olymp der langsam reifenden Ultra-
Ausdauersportler verloren haben dürfte: Jakob Wagenhofer ist Jahrgang 2002, Student der Umwelt- und Klimaschutztechnik und benötigte exakt 40 Stunden, 33 Minuten und 39 Sekunden für enorme 26.846 Höhenmeter. Dabei legte er 525,34 Kilometer zurück – auf seinem Hausberg, dem Plesch westlich von Graz, einem unscheinbaren, verkehrsarmen Berg. Jenem Berg, auf dem in seiner Schulzeit im Turnunterricht gelaufen wurde, weil unten sein Gymnasium liegt. Einem Berg, den er damals hasste. „Aber für mein Unternehmen war er perfekt“, grinst der 1,85 Meter große Mann, der so gar nichts von einem dürren Berg-Zeitfahrer an sich hat, sondern optisch eher an einen Universal-Athleten erinnert. 80 Kilo Lebendgewicht 75 Mal den Plesch raufzuwuchten: Das sind trotz eines jährlichen Trainingspensums von 9000 Kilometern und über 100.000 Höhenmetern zuvor nicht gerade ideale Voraussetzungen für ein der maßen extremes Unternehmen.
Einfach Blödsinn machen
Aber „das Normale“ war Jakob, der mit achtzehn beim lokalen Bike-Club Heartland Cycling Graz gelandet ist, sowieso immer zu fad. „Im Club gab es viele, die Blödsinn gemacht haben: 300 Kilometer an einem Tag zum Beispiel. Weil ich Zeit hatte, bin ich eben mitgefahren.“ Zu seiner jugendlichen Unbedarftheit kam ofenbar der Glücksfall zweier nur bedingt planbarer Faktoren: Ehrgeiz und Talent. „Oder die Angst, etwas zu ver passen, wenn ich nicht mitfahre“, kichert er. Heute weiß er: Einerseits verpasst man hauptsächlich Schmerzen, wenn man bei einer 300-Kilometer-Ausfahrt ins Nirgendwo daheim bleibt. Andererseits eröfnete sich so die Chance auf einen Weltrekord, die maximale Steigerungsstufe seiner Defnition von Blödsinn, denn „das kann wirklich nicht jeder von sich behaupten, und Zeit hatte ich ja“. Der Reiz: „Sein Limit zu fnden.“ Noch dazu in einer Disziplin, in der die Voraussetzungen weltweit
Rhythmus bewahren: Jede Kurbelumdrehung entspricht einer Umdrehung des Hinterrades.
„Die ersten paar Stunden sind schrecklich, weil der Kopf noch funktioniert und du rechnest: Wie oft muss ich hier noch rauffahren?
Danach wird es besser.“
vergleichbar und von jedem potenziell nachvollziehbar sind. Das Rad, der Berg, die Uhr und du.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass mit Christoph Strasser der Rekordsieger des Ultra-Rennens überhaupt, des Race Across America, ebenfalls aus Graz kommt. Wagenhofer und Strasser verbindet viel, selbst wenn man einander nur vom Grüßen bei Trainingsausfahrten kennt. „Österreich scheint einen gewissen Fetisch für extreme Ausdauer-Sachen auf dem Rennrad zu haben. In diesem Jahr lagen drei Österreicher auf den ersten drei Plätzen des RAAM“, sinniert Jakob.
Er hatte schon mit neunzehn Rad an Rad mit einem älteren Club-Kollegen –der bis dahin stets gescheitert war – sein erstes Everesting erfolgreich absolviert, damals ebenfalls am Plesch, mit einem Startpunkt weiter unten direkt am Schulparkplatz und somit deutlich längerer Strecke. Aus dieser Erfahrung lernte er für 2025: „Fürs Triple Everesting starteten wir weiter oben und wählten eine Distanz von rund 25 Minuten pro Auffahrt, da wir gemerkt haben, dass meine Leistung bei zunehmender Dauer abnimmt.“ Distanz also: 3,5 Kilometer, 350 Höhenmeter. Dementsprechend kurz war die Erholungsphase runter ins Tal, nämlich auf der Abfahrt mit Spitzengeschwindigkeiten von 90 km/h. „Ich bin bergab auch ganz gut“, meint Wagenhofer bescheiden, und wenn er sich Wochen später an die Strecke erinnert, fällt ihm nicht nur jede Kurve, sondern auch jede Bodenwelle und jedes Schlagloch ein, kein Wunder bei 75 Abfahrten bei Vollspeed. Noch ein Detail am Rande: Bergauf konnten ihm viele der Fans und Begleiter für ein, zwei, besonders ausdauernde auch für zehn Runden folgen. Bergab: eher nicht.
Wie anstrengend Triple Everesting körperlich ist, kann man sich kaum vorstellen. Wie hart es für den Kopf sein muss, vielleicht noch eher, wobei es da in der Praxis auch unterschiedlichste Phasen gibt: „Die ersten paar Stunden sind schrecklich, weil der Kopf noch funktioniert und du rechnest: Wie oft muss ich hier noch rauffahren? Danach wird es besser. Später freust du dich auf die erste Nacht, weil die Temperaturen runtergehen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem du nur noch Rad fährst und an gar nichts mehr denkst.“ Wirklich gar nichts mehr? „Nein, das ist ja das Schöne. Ich muss auch nichts reden. Ich erlebe meinen Verfall lieber allein.“ Musik im Ohr, stets Begleiter an der Seite bergauf, die irgendwas erzählen, ohne dass Jakob darauf antworten müsste, die Luft für etwas anderes reserviert, die Augen am Rad-Computer mit der WattZahl (250 zu Beginn, immer noch 210 zum Schluss), ein Dasein, völlig entrückt von der Welt, 34 Zähne vorn, 34 hinten, eine Kurbelumdrehung entspricht einer Radumdrehung, 60 Tritte pro Minute, immer weiter. „Zum Glück musste ich mich um nichts selbst kümmern, weder ums Vorbereiten der Trinkfaschen noch um das Einschmieren mit Sonnencreme.“ Manche Freunde hätten das gesamte Wochenende am Plesch gecampt, andere seien für ein paar Stunden vorbeigekommen, hie und da wären Wildfremde an seiner Seite gefahren, bloß so, um einen Weltrekord aus nächster Nähe zu erleben. Das ist die schöne Seite am Everesting. Die schwarze Wand kam ziemlich genau nach 24 Stunden.
Keine Leistung mehr am Pedal, Probleme mit der Hitzeregulierung, den Kollaps vor Augen noch vor dem zweiten EverestGipfel. Das Ende? Jakob war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Herr seiner Sinne.
Sein Team erlaubte ihm einen Power-Nap von zehn Minuten. „Hatte ich noch nie zuvor gemacht. Erstaunlich, wie gut das funktioniert. Danach ging’s mir fast so gut wie zu Beginn.“
Jakob hatte längst aufgehört, vernünftig zu denken, da hieß es, dass er es geschaft haben musste: Laut Kalkulation seines Teams sollte er nicht nur erfolgreich drei Mal auf den Mount Everest gefahren sein, sondern auch in Rekordzeit, gut eine Stunde schneller als je ein Mensch vor ihm. Doch sein Computer zeigte irrige Werte an. Zu viele Kilometer, noch immer 100 Höhenmeter zu wenig: Wie konnte das sein? Die einfache Erklärung: Er hatte im Wald wohl hie und da das GPS-Signal verloren.
Da stand Jakob also oben am Plesch und wartete, was Strava auswarf, nachdem er seine „Ausfahrt“ hochgeladen hatte, wie es hunderttausende Menschen täglich tun. Das dauerte geschlagene vier Minuten. Vier Minuten des Bangens, „denn ich war am Ende. Kein einziges Mal wollte ich hier noch rauffahren – und will es bis heute nicht.“ Mittlerweile hasste er den Plesch wieder so wie in seiner Schulzeit, eventuell ein klein wenig mehr. Doch dann war klar: Geschaft, Weltrekord! „Ich habe das Rad ins Auto geworfen, und das war’s dann.“
Die Lust aufs Radfahren kam bereits nach einer Woche wieder, mit klarem Fokus auf die Zukunft. „Everesting ist für mich erledigt. Nie wieder fahre ich 75 Mal denselben Berg rauf. Jetzt möchte ich mein Glück in anderen Disziplinen des Extrem-Radfahrens suchen.“
Bilder eines Rekords:
75 Mal auf den Plesch,
75 Mal runter. 26.846 Höhenmeter am Stück.
Nachahmungstäter können aufatmen. Jakob Wagenhofer wird wenigstens diese Latte nicht noch höher legen. Aber jeder kann versuchen, sie zu übertrefen. Wo er will, wann er will, womit er will, klar und transparent für jedermann.
Freediver Morgan Bourc’his (li.) begleitet Surfprofi Nic von Rupp auf seinem allerersten Apnoe-Tauchgang.
Big-Wave-Surfer Nic von Rupp zählt zur
absoluten Weltelite in seinem Sport und fühlt sich in haushohen, lebensbedrohlichen
Wellen wie zu Hause. Ohne Brett sieht die Sache allerdings völlig anders aus.
Gemeinsam mit Freedive -Profi Morgan Bourc’his stellt sich der Portugiese im Atlantischen Ozean zum ersten Mal seiner Angst vor dem, was unter der Oberfläche liegt. Und geht dabei seiner zweiten Heimat, dem Wasser, aber auch seiner Furcht auf ungewohnte Weise auf den Grund.
Beide verbindet eine große Leidenschaft für den Ozean - wenngleich auf ganz unterschiedliche Weise: Nic von Rupp (li.) und Morgan Bourc’his lernten sich bei einem Event des gemeinsamen Sponsors Tudor Watches kennen und waren sofort auf einer Wellenlänge.
Erste Hilfe. Jetski-Fahrer Sergio Cosme zählt zu Nics engsten Vertrauten. Er ist derjenige, der den Surfer nach einem Wipe-out, also einem schweren Sturz, vor der nächsten anrollenden Welle aus der Gefahrenzone rettet.
Zwischen Training, Surfsessions, Content-Produktion für Social Media und Foto Shoots bleibt Nic im Alltag wenig Zeit zum Durchatmen.
Im Pool des Arribas Sintra Hotel macht Nic erste Einheiten im und unter Wasser. Der Atlantik ist aber nur wenige Meter entfernt.
„Freediving erfordert körperliche Fitness, aber eigentlich dreht sich alles um absolute Gelassenheit.“
Morgan Bourc’his
Morgan hilft Nic dabei, sich auf das anstehende Workout vorzubereiten. Hier zeigt er ihm, wie er die seitliche Bauchmuskulatur dehnen kann.
Wenn ich nach fünf Minuten nicht auftauche, wisst ihr, dass es das war mit mir“, sagt Surfer Nic von Rupp scherzhaft, kurz bevor er vom Rand des Speed-Boots ins kalte Wasser des Atlantiks gleitet. Ob er nervös sei, fragt ihn jemand aus seiner Crew. „Ich weiß nicht …“, antwortet er mit plötzlich ungewohnt ernster Miene. „Da sind gerade ganz viele Gefühle.“
48 Stunden zuvor
Es ist noch früh im portugiesischen Nazaré, doch man kann erahnen, wie sehr die Sonne die Temperaturen in die Höhe treiben wird. Im Hafengebiet des Fischerortes befndet sich Nics Warehouse, eine Mischung aus Aufbewahrungshalle, Büro und Werkstatt. Und erster Trefpunkt mit dem Freitaucher Morgan Bourc’his, der für einen Foto Shoot des gemeinsamen Sponsors Tudor Watches aus Frankreich angereist ist: für einen ganz besonderen Tauchgang. Zunächst zeigt sich Morgan aber sichtlich beeindruckt von dem, was Nics Raum beherbergt: An der einen Seite stehen Surfbretter in unterschiedlichen Größen und Ausführungen – jene, die der Portugiese mit deutsch-amerikanischen und Schweizer Wurzeln momentan nutzt. Und jene, die den letzten Wellenritt nicht überstanden haben. Daneben zieren bunte Trikots die Wände, Erinnerungen an seine vielen Erfolge – das vom Biggest Wave Award 2023, als Nic in Nazaré eine 27 Meter hohe Welle bezwang. Nur einen Meter unter dem aktuellen Weltrekord. Dieses Jahr dann die Sensation –von Rupp belegte gemeinsam mit Clément Roseyro den ersten Platz bei der Tudor Nazaré Big Wave Challenge und hat dort im Februar mit Hilfe seines Teams Mountains of the Sea die größte Welle seiner Karriere gesurft, möglicherweise auch die größte Welle überhaupt. Einige sollen an dem Tag die 30-Meter-Marke geknackt haben.
Trockentraining. Morgan bringt Nic bis an seine Belastungsgrenze. Sinn der Übung: den Puls in die Höhe zu treiben und so die Situation zu simulieren, wenn Nic von einer Welle erwischt wird und dann, völlig ausgepowert, möglichst lange die Luft anhalten muss.
Ab geht’s. Mit einer zehn Kilo schweren Kettlebell in der Hand springt Nic vom 3-Meter-Brett in den Pool. Das soll den Impact erhöhen, mit dem er auf der Wasseroberfläche aufkommt, da auch Wellen betonhart werden können.
„Surfen ist so viel mehr als ein Sport. Es ist ein Lebensstil, eine Art des Seins“, sagt der stets gut gelaunte Nic und winkt den vorbeifahrenden Fischern zu. Seine blaugrünen Augen strahlen. Im Alter von neun Jahren fng er mit dem Surfen an, mit elf hatte er bereits erste Sponsoren. „Wir sind gesegnet mit dem Atlantischen Ozean und haben einige der größten Wellen der Welt“, erklärt der Prof. „Die Einheimischen sind an sehr raue Bedingungen gewöhnt, und ich glaube, das ist auch der Grund, weswegen ich mich in großen Wellen immer wohlgefühlt habe.“
Dabei ist Wohlgefühl nicht gleichbedeutend mit fehlendem Respekt vor den tonnenschweren, im schlimmsten Fall tödlichen Wellenbrechern. „Meine Eltern und meine Verlobte sind keine Fans von dem, was ich tue. Aber sie wissen, dass ich vorsichtig bin und meine Entscheidungen bewusst trefe. Schließlich möchte ich ein langes, gesundes Leben führen.“
Darum ist Morgan hier. Der 47-jährige Franzose ist darauf spezialisiert, möglichst viel Zeit unter der Wasseroberfäche zu verbringen. Mit nur einem Atemzug, ohne Flossen oder andere Hilfsmittel – im Fachjargon heißt das CNF, was für „Constant weight, no fns“ steht. Dreimal holte der Freitaucher in dieser Disziplin den Weltmeistertitel, zuletzt 2019 mit einer persönlichen Bestmarke von 91 Meter Tiefe. Diese Kunst will er auch Nic beibringen. „Natürlich steckt mehr dahinter, als einfach die Luft anzuhalten –am Ende aber gar nicht so viel mehr“, sagt Morgan und lacht. Wohl wissend, wie viel langjähriges hartes Training solche Leistungen erfordern, bis man, wie er, siebeneinhalb Minuten unter Wasser überlebt, ohne ein einziges Mal Luft zu holen.
„Ich hatte schon als Kind eine besondere Verbindung zum Meer, obwohl ich in Joué-lès-Tours fernab der Küste aufwuchs. Aber ich durfte mit meinen Eltern viel verreisen, häufg ans Mittelmeer, und diese Orte behielt ich in besonderer Erinnerung. Während meines Sportstudiums, ich war schon 22, spürte ich einen regelrechten Drang, dorthin, ans Wasser, zurückzukehren. Und weil ich zum Thema kardiovaskuläre Physiologie im Freitauchen forschen wollte, zog ich nach Marseille und wurde mein eigenes Versuchskaninchen.“
Letzte Worte. Morgan gibt finale Tipps, für ihn ist so ein Tauchgang mittlerweile
Routine – was seine Vorfreude allerdings nicht schmälert. Nic hört sichtlich fokussiert zu. Das selbst erklärte
Ziel der beiden: 15 Meter Tiefe.
Das gemeinsame Ziel ist klar: Nics allererste Freediving-Session. Um, in weiterer Folge, weniger Angst und mehr Kontrolle im Falle eines Wipe-outs zu haben – also in jener lebensgefährlichen Situation, wenn es einen Surfer mit voller Wucht vom Brett reißt und unter Wasser zieht. „Ohne Board fühle ich mich im Meer nicht wohl“, gesteht Nic. „Ich mag die Tiefe nicht, und der Sauerstofmangel ist das, was ich am meisten fürchte.“ Die anstehenden Trainingseinheiten mit Morgan sollen ihn dafür wappnen – die erste gleich an Ort und Stelle im Warehouse mit ein paar ApnoeBasics. Von langsamen, tiefen Atemzügen in den Bauch hin zu schnellem, rhythmischem Schnauben zum Beispiel. „Freediving erfordert natürlich körperliche Fitness, aber eigentlich dreht sich alles um absolute Gelassenheit. Je smoother, füssiger und entspannter du bist, desto leichter wird es“, sagt Morgan zu Nic und strahlt dabei selbst eine Ruhe aus, um die ihn so mancher Yoga-Guru beneiden würde.
Egal wie anstrengend die Agenda auch sein mag, in kleinen Gesten – ein anerkennendes Klopfen auf die Schulter, ein Kompliment, ein angeregtes Gespräch – zeigt sich immer wieder, wie viel Respekt die zwei Athleten füreinander haben. Und wie viel Leidenschaft sie auf unterschiedliche Weise mit dem Ozean verbindet. Selbst wenn Morgan, völlig untypisch – weil sonst so tiefenentspannt –, beim intensiven Workout im Fitnessstudio in voller Lautstärke „Go! Go! Go!“ brüllt, während Nic auf dem Airbike alles gibt, bis ihm dicke Schweißperlen die Stirn hinunterlaufen. Oder bei der „statischen Session im Wasser“, wie Morgan es nennt. Es sieht ein wenig
Im Kopf und im Wasser herrschen beim Freediving im besten Fall absolute Ruhe – im Rest des Körpers ist dafür umso mehr los.
Der Tauchreflex setzt ein, wenn das Gesicht in kaltes Wasser eintaucht. Die Folgen sind u. a., dass die Herzfrequenz sinkt und sich der Blutkreislauf zentralisiert.
(„Bloodshift“).
Das Kopfkino „Man muss sich an den Sauerstoffmangel gewöhnen“, so Morgan, „sonst sagt dein Hirn nonstop, dass du sterben wirst, und der Körper schaltet auf volle Leistung und verbraucht den Sauerstoff noch schneller.“
Die Lunge wird mit zunehmender Tiefe zusammengepresst. Ab etwa 40 Metern unter Wasser hat sie ihr Residualvolumen erreicht und kann nicht weiter schrumpfen.
Mehr Meer. Heute nimmt Morgan nicht mehr aktiv an Wettbewerben teil, er engagiert sich hauptberuflich für den Schutz der Meere und der Lebewesen darin. Dafür ist er Teil verschiedenster Forschungsexpeditionen und Projekte in der ganzen Welt.
Atempause. Mithilfe einer Boje halten sich Nic und Morgan mit möglichst wenig Kraftaufwand über Wasser, wenn sie zum Luftholen auftauchen. So können sie sich zwischen den Tauchgängen kurz ausruhen, ohne ständig zum Boot zurückkehren zu müssen.
bizarr aus, wie Nic regungslos mit dem Gesicht nach unten im Becken treibt, während Morgan ihn dreht, anstupst und ihm Kommandos gibt, bis es langsam dunkel wird und die Lichter im Pool andeuten, dass es Zeit ist, die Kräfte für den nächsten Tag zu sparen.
Mr. Perfect und das Aufatmen
Denn endlich ist es so weit. Vom Hafen in Sesimbra aus, etwa 160 Kilometer südlich von Nazaré, geht es mit dem Speedboot die Küste entlang hinaus auf den Atlantik. Der Bootsführer hat ofenbar ein konkretes Ziel im Kopf. „Die Umgebung ist so wichtig für den ersten Versuch“, sagt Morgan, und er spricht aus Erfahrung, immerhin hat er schon viele Anfänger auf Freitauchgängen begleitet. Dort angekommen, wo das Wasser ruhig und der Wind nicht zu stark ist,
„Alle meine Erfahrungen unter Wasser bisher waren brutal, aber das hier ist etwas völlig anderes. Es hat sich wie Meditation angefühlt.“
Nic von Rupp
fängt Morgan an, eine Boje, fast so groß wie ein Autoreifen, aufzublasen. Er schlüpft in den Neoprenanzug, zurrt Schnüre fest, prüft akribisch Flossen, Gewichtgurte und Schnorchel. Nicht umsonst trägt er den Spitznamen „Mr. Perfect“. Er reicht Nic eine Taucherbrille, dieser steht auch schon im Neoprenanzug bereit. Und ist merklich wortkarger als sonst.
Die zwei treiben einige Meter vom Boot entfernt im Wasser und halten sich an der Boje fest, die als Rettungsanker und Orientierungshilfe dient. Morgan gibt letzte Anweisungen. Wie Nic etwa den fünf Kilo schweren Gurt loswird, der beim Abtauchen hilft, sollte er doch in Panik geraten. Und eine Erinnerung an das wohl wichtigste Zeichen im Tauchsport, geformt aus Zeigefnger und Daumen: alles okay. Und schon sind ein paar Luftblasen alles, was von den beiden zu sehen ist.
„Es ist völlig verrückt!“ ist Nics erste Reaktion, als er nach gut eineinhalb Stunden wieder an Bord klettert, Morgan direkt hinter ihm. „Alle meine Erfahrungen unter Wasser bisher waren brutal, aber das ist etwas völlig anderes. Es hat sich wie Meditation angefühlt, man ist vollkommen bei sich. So bin ich noch nie in meinem Leben getaucht!“ Auch Morgan strahlt, schließlich war es auch seine erste Erfahrung in den Gewässern vor Portugal. Wie kleine Kinder erzählen sie aufgeregt von dem gemeinsamen Abenteuer, den Fischen, denen sie begegnet sind, und der Höhle, die sie unter Wasser entdeckt haben. Dreizehn Meter Tiefe hat Nic geschaft. „Ich glaube, ich hätte noch weiter runtergehen können, aber ich hatte Probleme mit dem Druck auf meinen Ohren“, meint er. Das scheint seine Freude jedoch nicht zu schmälern. Er wendet sich noch mal Morgan zu, umarmt ihn. Und wieder fehlen ihm die Worte, wie vor dem Tauchgang – nur jetzt auf völlig andere Art.
Einer Sache ist er sich sicher: „Das war vielleicht das erste, aber auf keinen Fall das letzte Mal.“
Reise / Musik / Mindgame /Uhren / Events
OFFROADABENTEUER
Wir starten mit einer BMW R 12 G/S bei der Hard-Enduro-Rallye Red Bull Romaniacs.
REISE/
Wo sich bisher nur Profis auf die Strecke wagten, öffnen neue Klassen die Red Bull Romaniacs für Adventure-Biker wie dich und mich. Wir waren bei der Premiere in den Wäldern rund um Sibiu dabei, Lenker an Lenker mit den Motorrad-Stars.
Big Bikes mit Stollenreifen sind Alleskönner: kompetent auf Reisen, kompetent auf Straßen, aber auch im Gelände. Letztgenanntes kommt in der Praxis gern zu kurz, denn wo findet man in Mitteleuropa Gelegenheit, mit Bikes wie einer BMW R 12 G/S legal durch unverteerte Natur zu fahren? Antwort: bei Red Bull Romaniacs. Deren Erfinder, Martin „Frejn“ Freinademetz, macht diese zum Sehnsuchtssport für Fahrer großer AdventureBikes. Wir werfen uns in OffroadSchale und reisen auf jenen zwei Rädern an, die uns durchs Rennen tragen sollen.
Nach den Weiten der ungarischen Puszta lohnt es sich, durch rumänische Dörfer zu strolchen, über Gebirgsstraßen, vorbei an neu gebauten Häusern, die Geschichten von Menschen erzählen, die oft im Ausland schuften, um sich daheim ihr kleines Paradies aufzubauen. Rumänien ist um ein Drittel kleiner als Deutschland, hat aber nur 23 Prozent von dessen Einwohnerzahl – was auch an der Abwanderung liegt. Einer, der die Gegenrichtung einschlug und nach Rumänien zog, ist der Tiroler Martin Freinademetz, einer der ersten Superstars auf dem Snowboard. Doch seine Leidenschaft war stets das Motorradfahren im Gelände.
Mitten in Rumänien, in Sibiu, fand er sein Paradies. Einst als Hermannstadt bekannt, ist die 130.000 EinwohnerMetropole das Zentrum von Siebenbürgen, geprägt durch eine jahrhundertelange deutsche Geschichte. Überall in der Altstadt trifft man Zeugen einer vertrauten und doch fremden Vergangenheit.
Anekdote: Die (einstige) Kaserne mitten in der Stadt wurde einst gebaut, um österreichische Soldaten in Privatunterkünften loszuwerden. Mitten im Zentrum wird seit 2004 jeden Sommer ebenfalls Geschichte geschrieben: Auf dem Bule
„Ist so anstrengend, wie es klingt.“ Autor
2025 wurden die Red Bull Romaniacs für Zweizylinder-Bikes geöffnet. Das Prädikat „härteste Enduro-Rallye der Welt“ gilt auch hier.
vardul Corneliu Coposu findet der Prolog statt. Ganz Sibiu feiert die Motorradfahrer, jeder mit Startnummer ist ein Held.
2025 wurden die Red Bull Romaniacs erstmals für Zweizylinder-Endurobikes geöffnet. Für sie hat das Team um Freinademetz Routen kreiert, die die extremen Schwierigkeiten der Welt-Elite auf ihren leichten Einzylinder-Bikes umfährt, dem Prädikat „härteste Enduro-Rallye der Welt“ aber nichtsdestotrotz gerecht wird. Singletrails, Forstwege, von unsichtbaren Hindernissen durchzogene Almböden, Auffahrten, weggewaschene Abfahrten, sandige, steinige, lehmige, wurzelige Untergründe: Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, und zwar vier Tage hintereinander.
Selbst in der vermeintlich einfachsten Kategorie – sicher nicht wegen des BikeGewichts „Adventure Light“ genannt –steht man sechs, sieben, acht Stunden pro Tag auf den Fußrasten. Versenkt man
„In den Wäldern entlang der Strecke in den Süden gibt es noch Wölfe und Bären.“
OBEN: HARDCORE
Die schwierigsten
Sektionen, wie Billy Bolt sie hier meistert, bleiben in der Adventure-Klasse ausgespart.
UNTEN: DIE SIEGER
Podium in der GoldKategorie 2025: Manuel Lettenbichler, Billy Bolt, Mario Román
sein Bike zum Beispiel in einem Loch, bedeutet das, es mit Muskelkraft herausholen zu müssen. Das ist in der Praxis so anstrengend, wie es klingt.
Dass der Sieger in der „Light“-Klasse 2025 mit Sam Sunderland ein zweifacher Dakar-Sieger war, zeigt, welcher Wind hier weht. Die Red Bull Romaniacs sind ein Rennen, keine Abenteuer-Ausfahrt, und das wird sich auch nicht ändern. Dennoch hat Frejn für 2026 angekündigt, dass es eine dritte, technisch einfachere Klasse für die großen Adventure-Bikes geben wird, um noch mehr Enthusiasten die Chance zu eröffnen, die Red Bull Romaniacs zu überstehen.
Anmeldung
Auf redbullromaniacs.com kann man sich bereits heute für 2026 anmelden. Start ist am 28. Juli. Genügend Zeit fürs Training also!
Ausrüstung
Neben dem obligatorischen GPS für die Route sind Tools, Trinkblase und vor allem echte Offroad-Reifen ein Muss, unabhängig von der Kategorie.
Die Route führt über die Berge in den Süden nach Râmnicu Vâlcea. Menschen siehst du am Weg in die Kleine Walachei kaum. Bären und Wölfe soll es entlang der 180-Kilometer-Strecke geben, doch Frejn beruhigt: „Die fürchten sich vor euch mehr als ihr euch vor ihnen.“ Dennoch kann jeder Fehler Konsequenzen haben. Eine Panne, Dehydrierung, leere Batterien im GPS: Eigenverantwortung, Durchhaltevermögen und Improvisation sind auch im Rennen unabdingbar.
Wenn sich blaue Flecken mehren, die Kupplungshand kaum noch präzise Befehle umsetzen kann, wenn der Körper bettelt, geschont zu werden, gehen die Red Bull Romaniacs richtig los. Und doch ist es ein Genießen: Motorradfahren auf unterschiedlichsten Untergründen, im Wald, auf der Wiese – aber nie im Bach, denn über Gewässer haben die Organisatoren Brücken aus Baumstämmen improvisiert, damit das Trinkwasser nie in Berührung mit Motoren kommt. Die Red Bull Romaniacs brettern nicht durch unberührte Landschaften, nein: sie würdigen sie, sie zeigen Teilnehmern ihre Schönheit und zeichnen ein Bild von Rumänien, wie man es nur hinter dem Lenker erlebt.
Im Ziel sind die Sieger der Gold-Kategorie die Helden, Stars wie Manuel Lettenbichler oder Billy Bolt, die vier Tage lang Magie auf zwei Rädern vollbracht haben. Und doch wird jeder Teilnehmer, der das Ziel sieht, völlig zu Recht gefeiert. Denn auch feiern lässt sich gut in Sibiu mit seinen guten Restaurants in der Altstadt.
Instagram: @redbullromaniacs
Pelle Almqvist, Sänger von The Hives, kürt sich selbst zum neuen König des Rock. Den passenden Soundtrack liefert er gleich mit.
Warum kleckern, wenn man auch klotzen kann? Diese Maxime verfolgt Sänger Per Almqvist alias Howlin’ Pelle schon stolze 32 Jahre – seit er als 15-Jähriger The Hives (zu Deutsch: die Nesselsucht) gegründet hat. Das Quintett aus dem schwedischen Fagersta steht für ruppigen Garagenrock, hymnische Melodien und geballtes Selbstbewusstsein. Ein Ansatz, der funktioniert: Die Skandinavier gelten als grandiose Live-Band. Mit ihrem neuesten Werk „The Hives Forever Forever The Hives“ sind sie ehrgeiziger denn je: Sie wollen die globalen Charts, aber auch die Welt der Mehrzweckhallen erobern. „Einfach, weil wir uns das verdient haben“, so Howlin’ Pelle. Passend dazu präsentieren sich die fünf mit Krone und Samtumhang. Zu Recht: Sie klingen schlichtweg königlich.
Am 26. Oktober spielen The Hives in der Raiffeisen Halle im Wiener Gasometer. Weitere Termine: thehives.com
AC/DC
For Those About to Rock (We Salute You) (1981)
„Den Song habe ich zum ersten Mal gehört, als ich sechs war. Er gab mir das Gefühl, zu den Leuten zu gehören, die auf wirklich coole Musik stehen. Einfach, weil sie aufregend ist und man dazu headbangen kann. Es gibt auch eine Coverversion von meinem Bruder Nicholaus und mir – er am Schlagzeug, ich singe. Purer Krach!“
The Misfits
Astro Zombies (1981)
„Ich habe lange nach einer Band gesucht, die so cool aussieht wie Kiss, aber so heftig rockt wie AC/DC. Das sind die Misfits. Sie haben mir gezeigt, dass Musikalität nicht das Wichtigste bei einer Band ist, sondern Attitude. Sie schreiben auch PopSongs wie ‚Astro Zombies‘, verstecken sich aber hinter einem Horror-Image. Diesen Ansatz haben wir für The Hives aufgegriffen.“
Little Richard Lucille (1957)
„Als Kind hatte ich nie genug Geld für LPs, also habe ich mich durch die Sammlung meiner Eltern gehört. ‚Lucille‘ zählt zu den Kronjuwelen, zum Besten, was der 50erJahre-Rock zu bieten hat. Der Song hat einen regelrechten Punk-Beat, er ist schnell, Little Richard schreit sich die Seele aus dem Leib. Er ist der König des Rock ’n’ Roll – bis zu dem Moment, in dem wir das Zepter übernommen haben.“
Beastie Boys Sabotage (1994)
„Das war ein weltweiter Hit, der von Punk wie von Hip-Hop beeinflusst war und den trotzdem jeder toll fand – obwohl er so hart und dreckig war. Die Beasties haben da eine Art geheimen Code geknackt. Und genau das wollten auch wir: einerseits einfach nur heftig klingen, aber trotzdem von jedermann geliebt werden. Das ist im Grunde das, wonach jede Band streben sollte.“
MINDGAME/
Hier kommt eine Rätsel-Challenge samt Kick für deine mentale Fitness. Folge 4: Mit räumlichem Denken Reihen auflösen –und so für Red Bull Tetris® trainieren.
Die Aufgabe
Lös nach dem Tetris-Prinzip: Vollständige Reihen verschwinden. Wie müssen die bunten Steine – genannt: Tetriminos – fallen, damit sich das Spielfeld komplett leert? Hinweis: Du kannst die Reihenfolge bestimmen, die Tetriminos nach links oder rechts rücken und drehen.
Scan den QR-Code, um zur Lösung des Rätsels zu gelangen.
Der Skill
Hier trainierst du das räumliche Sehen, also die Fähigkeit der dreidimensionalen Wahrnehmung, wie sie etwa beim Sport oder Handwerken entscheidend ist. Auch Aufmerksamkeit und Konzentration profitieren.
Bereit für Dubai?
Nimm jetzt an Red Bull Tetris® teil und qualifiziere dich fürs World Final. Dafür zunächst das Game auf dem Smartphone spielen, über Qualifier und National Final den Sprung in die Nahost-Metropole schaffen und dort mit Drohnen den Gewinner ausspielen. Code scannen und los geht’s.
UHREN/
Wasserdicht bis in große Tiefen, federleicht und hightech: Mit diesen Zeit messern bist du für alle Abenteuer gerüstet.
NORQAIN WILD ONE SKELETON Ganz gelassen
Die Wild One Skeleton ist eine leistungsstarke Sportuhr mit durchbrochenem Zifferblatt. Sie ist bis 5000 Gramm schockresistent und verfügt über die revolutionäre NorqainGehäusekonstruktion, die einen Kautschuk-Stoßdämpfer zwischen zwei Gehäuseteilen aus schwarzem Norteq-Material einschließt. Die Uhr wiegt 78 Gramm und ist bis zu einer Tiefe von 200 Metern wasserdicht.
€ 5.450; norqain.com
Das eigens entwickelte NorteqKohlefasermaterial ist sechsmal leichter als Edelstahl. Darum wiegt die Uhr nur 78 Gramm.
CAPTAIN COOK
Das Zifferblatt mit SuperLumiNovaDetails macht Rados Captain Cook zum idealen Begleiter für Abenteuer mit Stil. Der HightechCeramicChronograph ist bis zu 300 Meter wasserdicht und überzeugt durch ein 43MillimeterMonoblocGehäuse aus PlasmaHightechKeramik. € 6.500; rado.com
TISSOT PRC 100 SOLAR
Die Tissot PRC 100 Solar ist ein Meilenstein für das Schweizer Traditionsunternehmen. Dank der wegweisenden LightmasterSolarTechnologie ist ein Wechsel der Batterien obsolet. Verfügbar in 39 und 34 Millimeter Gehäusegröße und in verschiedenen Farben. € 495; tissotwatches.com
Die fünf Taucheruhren aus der SwatchScubaquaKollektion sind inspiriert von Quallenarten der Tiefsee, und es gibt sie in fünf Farben. Jene mit dem roten, transparenten Zifferblatt verfügt über weiße Indizes und fluoresziert unter Glas. Wasserdicht bis 10 bar. € 155; swatch.com
TUDOR PELAGOS ULTRA
Neue Tiefen
Mit der Pelagos Ultra erweitert Tudor seine Palette an hochfunktio nalen Taucheruhren: Ent wickelt für die extremen Bedingungen des Sätti gungstauchens, überzeugt die technischste aller Pelagos mit einer Wasser dichte bis zu 1000 Metern und einem speziellem Ver stellsystem für Taucher. € 5.960; tudorwatch.com
CERTINA DS-X GMT World Wide Watch
Die Certina DS X GMT ist perfekt für alle natur verbundenen Uhrenträger. Dank neuester Technologie ist dieser Zeitmesser sehr widerstandsfähig, wasserdicht bis 200 Meter und kann außerdem eine zweite Zeitzone anzeigen. Eine Kompasslünette sorgt für Orientierung. € 560; certina.com
Diese Uhr hat es in sich: mechanisches Uhrwerk mit Automatikaufzug, Gang reserve von 72 Stunden, Unruhfeder aus monokris tallinem Silizium, innere drehbare Taucherlünette, verschraubte Krone, wasser dicht bis 30 bar, Saphir glas. Zehn Variationen. € 3.400; longines.com
Das satinierte 43‑Millimeter‑ Gehäuse der Tudor Pelagos Ultra be steht aus leichtem, robustem und kor rosionsbeständigem Titan Grad 2.
AM RATHAUSPLATZ
ERWARTET DIE BESUCHER EIN FEST FÜR DIE GANZE FAMILIE.
Vom 25. bis 28. September 2025
wird der Wiener Rathausplatz zum Zentrum zukunftsweisender Mobilität: bei den fünften Wiener Elektro Tagen.
Mit einem weiterentwickelten Konzept präsentiert sich das Event vielseitiger denn je. Erstmals werden neben rein elektrischen Fahrzeugen auch Plug-in-Hybride gezeigt – ein bewusster Schritt, der den Mobilitätswandel realitätsnah abbildet. Diese Kombination aus elektrischem Antrieb und der Reichweite klassischer Motorentechnologie macht sie zu einer wichtigen Brücke in die emissionsfreie Zukunft.
Vier Tage voller Energie
Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein breites Spektrum an Fahrzeugen – von kompakten Cityflitzern über sportliche SUVs bis hin zu luxuriösen Modellen, die zeigen, wie vielfältig Elektromobilität heute ist. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Talks, Livemusik, interaktiven Erlebnissen und kulinarischen Highlights für die ganze Familie sorgt dafür, dass Information und Unterhaltung Hand in Hand gehen – und das alles an einem der schönsten Plätze Wiens.
ÖSTERREICHS GRÖSSTES E-MOBILITY-EVENT GEHT IN DIE FÜNFTE RUNDE.
• Die neuesten E-Auto-Modelle und Plug-inHybrid-Modelle
• Energie- und E-Ladeinfrastruktur inklusive Beratung
• Präsentation von Carsharing-Konzepten
• Top-Acts, Kinderprogramm und vielfältiges Gastroangebot
25. bis 28. September 2025
Rathausplatz Wien, freier Eintritt! Alle Infos unter: wiener-elektrotage.at
Der ultimative Härtetest führt auf die Bergiselschanze: Am 11. Oktober steigt das nächste Red Bull 400!
Es ist der steilste 400-Meter-Sprint der Welt: Beim Red Bull 400 kämpfen sich 2000 Läuferinnen und Läufer von unten nach oben eine Skisprungschanze hinauf – also bis zum Balken, wo Stefan Kraft und Co ihre Skiflüge starten. Dabei bewältigen sie 130 Höhenmeter – und Steigungen bis zu 75 Prozent! Die Allerbesten schaffen die Challenge unter vier Minuten. Mit dabei sind Topathletinnen, Hobbysportler, Berglauf-Fans, Blaulicht-Staffeln, Creator und Influencerinnen. Was sie aber alle brauchen: einen langen Atem.
Sprung über die Grenze
Marcel Reiter, Fitness-Entertainer und ehemaliger Skispringer, segelte schon als Vorspringer von Gregor Schlierenzauer von der Bergiselschanze. „Vom Startbalken bis zum Auslauf bist du zehn Sekunden unterwegs. Von unten nach oben musst du die Motivation länger hochhalten, denn der Moment kommt, an dem du deine Grenze überspringen musst“, meint der Tiroler, der in seinen Videos im Muskelanzug über Typen witzelt, die bloß Oberkörper statt Beine trainieren. „Notfalls kompensiere ich meine schwachen Beine, indem ich auf den Händen hinauflaufe“, sagt Marcel und lacht. Dennis und Luca vom Account wienoida haben
HOCH HINAUS Wer das 75-GradGefälle des Hangs packt, klettert danach auf Stufen ins Ziel der Bergiselschanze.
„Notfalls laufe ich auf meinen Händen den Berg hinauf.“
Fitness-Entertainer Marcel Reiter
ihr Limit schon 2024 beim Red Bull 400 überschritten. Was die Comedy-Creator für heuer mitnehmen? „Aufgeben gibt’s nicht. Auch wenn dein Kopf immer wieder sagt: Du kannst nicht mehr. Doch dann hörst du am Ende des Tunnels die Läufer im Ziel, die dich anfeuern und nach oben tragen“, schildert Dennis.
Auf wienoida scherzen die beiden über ihre deutsch-österreichische Freundschaft. Ob sie auf der Schanze einen Länderkampf austragen? „Wenn ich eine Sekunde schneller bin, hisse ich die deutsche Flagge“, sagt Dennis lachend. „Eigentlich wollte ich diplomatisch antworten, doch dann bringe ich eben die Österreichfahne mit!“, erwidert Luca.
Ihre Premiere beim Red Bull 400 feiert die Sport-Creatorin Judyaries. Judith hat ihren Account nach ihrem Sternzeichen Widder benannt, von dem sie sich Kampfgeist, Ausdauer und Sturheit abschauen wird. Wie sich die Salzburgerin vor-
WIENOIDA Der Deutsche Dennis und der Wiener Luca waren 2024 bei Red Bull 400 dabei. @wearewienoida
JUDYARIES Die Salzburgerin Judith Mayer nimmt in ihren Clips den Druck aus dem Sport. @judyaries
„Ich trainiere Beine und Griffkraft. Man kraxelt ja viel auf allen vieren.“
Sport-Creatorin Judyaries
bereitet? „Ich trainiere meine Beinkraft und meine Griffkraft mit Klimmzügen und Deadhangs. Weil man ja viel auf allen vieren kraxelt“, sagt Judy, die sich weniger als Profi-Athletin sieht, sondern in ihren Videos vielmehr den Druck aus dem Sport nehmen möchte – so auch beim Red Bull 400: „In erster Linie geht’s mir um den Spaß. Ich will einfach gut durchkommen und mit den anderen gemeinsam wachsen.“
Für Infos zu Red Bull 400 den QR-Code scannen!
Dieser Herbst trumpft auf: mit epischen Battles, tanzbaren Symphonien und luftigem Lesestoff.
Drum ’n’ Bass meets Johann Strauss: Nach ihrer erfolgreichen Premiere am Donauinselfest (siehe Foto) bringen Camo & Krooked, Christian Kolonovits und die Wiener Symphoniker ihre Strauss-Hommage ins Wiener Konzerthaus. Wer keine Karten bekommen hat: Radio FM4 über trägt die Extended Version von „Red Bull Symphonic – Johann Strauss 2025 Edition“ live on Air. Ab 7. Oktober wird das Konzert auf Red Bull TV on Demand zu sehen sein. Außerdem: ServusTV sendet das Ereignis am 25. Oktober im Hauptabendprogramm.
Buchtipp
Hubschrauberflug am Limit
Die hohe Kunst der Helikopter-Stunts: Kein Pilot hat den Kunstflug mit Hubschraubern stärker verändert als Rainer Wilke. Nun erscheint eine lesenswerte Fliegerbiografie über den deutschen Hubschrauber-Pionier, der 2018 neben Buzz Aldrin oder Harrison Ford in die „Living Legends of Aviation“ aufgenommen wurde. Die Autoren Jörg Adam und Volker Thomalla haben gemeinsam mit Rainer Wilke dessen Erzählungen und Stuntauftritte in TV-Serien sowie Fotostrecken dokumentiert.
bis 26. Oktober Erste
Wenn die Stars bei Österreichs größtem Tennisturnier zum Racket greifen, sind die Fans bei ServusTV und ServusTV On live am Ball. Wer verewigt sich heuer in der Wiener Stadthalle? So hochkarätig wie das Starterfeld sind auch die ServusTVExperten: Barbara Schett, Stefan Koubek und Alexander Antonitsch.
und 5. Oktober
Absolutes Streetfootball-Highlight: Das 4-gegen-4-Kleinfeld-Fußballturnier Red Bull Four 2 Score kommt mit dem World Final nach Österreich (siehe auch Seite 56). Das Konzept: 10 Minuten Spielzeit ohne Pause, kein Torwart, Tore in der ersten und letzten Minute zählen doppelt. Wenn sich in Salzburg die besten Teams aus über 20 Ländern quasi schwindlig dribbeln, wird ein Feuerwerk an Spielwitz gezündet.
bis 24. Oktober
Der Moshpit ruft! Indie-Punk-Musiker Anda Morts releast am 19. September endlich sein Debütalbum „ANS“. Der Linzer geht damit gleich auf Tour durch Deutschland. Morts’ hochenergetische Liveshow ist aber auch in Österreich zu sehen: 15.10. in Graz im PPC, 16.10. in Salzburg im Rockhaus, 17.10 in Dornbirn im Conrad Sohm, 18.10. in Innsbruck im Treibhaus, 24.10. in Wien in der Arena.
Oktober
„Quiet, please!“, wird beim Red Bull BassLine niemand sagen. Erstens, weil bei diesem Tennisturnier anstelle eines Referees ein DJ den Ton angibt. Zweitens, weil im actiongeladenen Tie-Break-Turnier (hier Alexei Popyrin 2024 am Court) das laute Publikum die Bitte sowieso überhören würde. Diesmal in der Wiener Stadthalle: Dominic Thiem als Experte, Stef Bojic und Amadeus-Abräumer RIAN. Was Thiem genial findet: „Red Bull BassLine erlaubt Emotionen, Zwischenrufe und Musik – echte Partystimmung eben. Der DJ bringt extra Energie – für die Fans wie für uns Spieler.“ Ein Highlight für Thiem: Für noch mehr Spannung am Spielfeld wird der Puls der Spieler live übertragen.
Kein Berg ist steil genug: So lässt sich der Untertitel der Ski-Doku „Downhill Skiers – Ain’t No Mountain Steep Enough“ übersetzen. Dieses Mantra vereint alle Abfahrtsläufer, die sich die härtesten Pisten hinabstürzen. Der Kinofilm begleitet acht von ihnen – darunter Dominik Paris (im Bild) – an ikonische Hänge wie in Saalbach, Kitzbühel oder Beaver Creek und gibt dabei tiefe Einblicke in das Seelenleben der Sportler.
„Girl Climber“ ist ein 84-minütiger Dokumentarfilm der Red Bull Studios, der Emily Harringtons historische Besteigung der „Golden Gate“Route an El Capitan zeigt. Emily kletterte die weltbekannten Granitfelsformation (5.13b) im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien als erste Frau frei und in weniger als 24 Stunden. Es ist eine kraftvolle Erzählung von Widerstandsfähigkeit, Selbstbestimmung und dem Überwinden von Grenzen in einem von Männern dominierten Sport. Zu streamen auf Jolt, Apple und Amazon.
Die epischsten 1-gegen-1-Battles: Beim Red Bull Dance Your Style improvisieren die besten Streetdancer und Tänzerinnen zu unvorhersehbaren Songs. Wer gewinnt, entscheidet das Publikum – mittlerweile bei weltweit mehr als 80 Events. Das World Final 2025 findet erstmals in Los Angeles statt. Live auf Red Bull TV!
und 14. September
Die Marx Halle in Wien wird erneut zum Zentrum für alle, die ihre berufliche Zukunft in die Hand nehmen wollen. Die 4. jobmesse austria bietet mit rund 120 Unternehmen eine enorme Branchenvielfalt und ein großes Serviceangebot für Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen und Qualifikationen.
Geschichten zwischen Eleganz und Krawall: In „Völlig schwerelos“ beschreibt der Musikjournalist Wolfgang Zechner „Glanz und Elend der deutschsprachigen Popmusik in 99 Songs“. Der gebürtige Grazer wirft einen ganz persönlichen, aber scharfzüngigen Blick auf Rock ’n’ Roll, Punk und absurde Versuche, die Popmusik einzudeutschen. Von Jan Müller von der Hamburger Band Tocotronic empfohlen, von uns gefeiert!
bis 14. September
Nach 40 Jahren Ecken und Kanten noch immer eine runde Sache: Der Wettbewerb Red Bull Tetris verleiht dem Kultspiel neue Twists. Wer am Smartphone die besten Resultate registriert, wird zum Österreich-Finale im Zuge der Game City powered by MediaMarkt in Wien eingeladen. Im Rathaus spielen die Besten des Landes gegeneinander. Am 10. und 11. 10. können sich noch zwei Teilnehmer auf der Game City für das Österreich-Finale qualifizieren. Die jeweiligen Landessieger fliegen dann zu den World Finals nach Dubai.
Ein Motorsport-Fest für die ganze Familie: Die DTM gastiert wieder am Red Bull Ring am Spielberg. Erstklassige Piloten in leistungsstarken GT3Boliden liefern sich spektakuläre Rennen in der Steiermark. Das Streckenlayout auf 677 Meter Seehöhe könnte manchen Fahrer nervös machen: 4,326 Kilometer Streckenlänge mit 10 Kurven und 65 Höhenmeter mit 12 Prozent Steigung und 9,3 Prozent Gefälle. Abseits von nervenkitzelndem Rennfieber erlebt man dort auch offene Fahrerlager, Pit Lane Walks, Autogrammstunden und ein umfangreiches Rahmenprogramm für die ganze Familie. Red Bull TV überträgt das Event live. Auch ServusTV und ServusTV On zeigen die DTM-Rennen vom Spielberg am Samstag und Sonntag. Mehr Infos: tickets.redbullring.com
Klima-Kunst auf 3000 Metern: Der Künstler Alexander Maria Lohmann interveniert am Rettenbachgletscher in Sölden. Wo schon der Skiweltcup und James Bond ihre Spuren hinterlassen haben, installiert der Tiroler sein zeitgenössisches Mahnmal für die Zukunft der Menschheit. Im Zentrum seiner Installation: sechs Unikate, ein futuristischer Alien und ein Monument zur Künstlichen Intelligenz – alles tief verankert im Permafrostboden. Die Ausstellung ist ein Jahr zugänglich.
Die 16. Saison der Red Bull Cliff Diving World Series erlebt ihr Finale in den USA. Im Hafen von Boston dreht sich für die besten Klippenspringer und Klippenspringerinnen alles um die King Kahekili Trophy. Wer bei der akrobatischen Flugshow nicht mitfiebern kann: Red Bull TV überträgt live – das Herrenfinale um 17:35 Uhr, jenes der Damen um 18:20 Uhr.
13. September
Das Konzert-Highlight des Sommers exklusiv bei ServusTV: Seiler und Speer rockten mit erstklassigen Gästen das Ernst-Happel-Stadion. Ihre bislang größte Show feierte „10 Jahre ‚Ham kummst‘“, also eine Dekade voller Hits, Humor und Gänsehautmomente. Die Doku davor blickt hinter die Kulissen ihrer Tour. Um 19:40 Uhr bei ServusTV und ServusTV On.
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Heute besichtigen wir den anspruchsvollsten „Streckenabschnitt“ im gesamten Skiweltcup – die Wochen, bevor er beginnt. Diese Countdownphase ist für Coaches, Servicecrews und Athleten das erste Rennen vor den Skirennen – um die besten Trainingspisten. Es erfolgt in zwei Durchgängen: Lauf 1 sind die Sommercamps in Übersee oder auf Alpengletschern, Lauf 2 ist dann das Training unter Bedingungen, die jenen des Weltcups möglichst nahe kommen sollen. Willkommen in meiner Welt: Das „weiße Gold“ ist ein knappes Gut, Skifahren ein Sport um Himmels willen. Entsprechend entscheiden zu ebener Erd’ am Berg Erfahrung, Strategie, Diplomatie und jeder kleinste Wissensvorsprung dank guter Beziehungen.
Natürlich: Sportarten, die im Freien stattfnden, sind der Witterung ausgesetzt. Doch keine so sehr wie der Skirennsport: Unser Spielfeld ist die alpine Natur. 212 Tage, also gute 30 Wochen,
AUSNAHMEATHLET
Als Slalom- und Riesentorlaufspezialist und sechsfacher „Sportler des Jahres“ hat der Salzburger Skirennfahrer Marcel Hirscher, 36, mit acht Gesamtweltcupsiegen in Folge die Geschichte des alpinen Skisports neu geschrieben. Hier geht es zu Marcels InstagramAccount:
liegen 2025 zwischen dem letzten Weltcuprennen in Sun Valley am 27. März (Henrik Kristofersen holte übrigens den Slalom-Weltcup für VAN DEERRed Bull Sports) und dem Saisonauftakt am 25./26. Oktober in Sölden. Was Of-Season genannt wird, ist in der öfentlichen Wahrnehmung eine Blackbox. Rutscht der Skirennsport Ende März abrupt aus den Medien, carvt unser Winter erst in einen langen Zielschuss: Die Materialtests für die folgende Saison dauern oft bis in den Mai. Und mitten im Hochsommer ist für uns schon wieder Winterbeginn. Während Ende Juli/Anfang August viele für Urlaub am Meer packen, packen Skirennläufer für erste Dienstreisen. 40-StundenTrips in entlegene Ski-Stationen Argentiniens, Chiles oder Neuseelands. Aufenthalte auf den Alpengletschern Europas. Trips in holländische Skihallen zwecks Gewöhnung ans Gerät. Das sind auch schon alle Optionen: Mehr Winter ist im Sommer nicht. Die Berge kommen nicht zu den Propheten. Und nicht jeder Hügel, auf dem Schnee liegt, ist geeignetes Ski-Terrain. Der Winter hat, außer in der Laboranordnung Skihalle, global seine Launen. Doch auch die Trips in die entlegenen Skigebiete sind nicht immer von Erfolg gekrönt: Im Vorjahr bin ich samt Team für Training und Testrennen bis nach Neuseeland gereist. Auf erquickliche Skitage folgte warmer Dauerregen, der die Rennpisten wegspülte – was zur verfrühten Heimreise führte.
Nachdem Skifahren die wetterfühligste Sportart ist, ist Kopfzerbrechen in der Vorbereitung quasi vorprogrammiert. Das Übersee-Training gilt – bei Speed-Fahrern mehr als bei Technikern – als alternativlos. Andererseits: Reisen mit überschwerem Gepäck ans andere Ende der Welt ist kostenintensiv und wirft die Klima-Sinnfrage auf. Um angesichts ungewisser Schnee- und Wetterbedingungen halbwegs sicher auf sinnvolle Trainingsumfänge zu kommen, bleiben Teams mitunter vier bis acht Wochen am Stück in ihren Schnee-Asylen. In einer Zeit, in der sie sich gerade an die Normalität daheim gewöhnt haben. Mental nicht ganz ohne: Die Sportpsychologie nennt das Environmental Displacement oder Cultural Fatigue. Man kann den „Far from home“Blues auch Heimweh nennen. Ein Tabuthema. Ist bestimmt auch Typsache und eine Altersfrage. Trotzdem: In der Energiebilanz von Athleten stehen gefahrene Trainingsschwünge immer auch aus dem Kofer gelebten Tagen gegenüber. Eine Abwägung.
„Mitten im Hochsommer ist für uns wieder Winterbeginn: Skirennläufer packen für erste Dienstreisen – mit ungewissem Ausgang.“
Deshalb setzen viele Kolleginnen und Kollegen auf Gletschertraining. Im ersten Durchgang ihrer Skivorbereitung vorwiegend in der Schweiz, in Zermatt oder Saas-Fee. Ergibt Sinn, ist aber a) auch nicht ums Eck und b) keine Garantie für ausreichend Ski-Kilometer. Die Volatilität durch Abhängigkeit von Schnee, Pisten, Wind und Sicht steigt proportional zur alpinen Höhenlage. Und Skihallen? Sind für Flachland-Schnupperer konzipiert, eine Alternative für Ski-Einstieg light und technische Basics auch bei Rennläufern, aber einen echten Berg ersetzen sie nicht. Der zweite – entscheidende – Durchgang steigt ab Mitte September. Sobald Athletinnen und Athleten aus ihren Sommercamps zurückkehren, herrscht Goldgräberstimmung, nur dass unser Gold weiß ist. Verzweifelt gesucht: Trainingspisten wie im Weltcup. Wo geht’s? Wie geht’s?, lauten die Fragen der Ski-Diplomatie: Kapazitäten sind knapp, jeder kleinste Informationsvorsprung und gute Beziehungen zu Pistenbetreibern machen den Unterschied. Schneefall oder Temperaturen, die Beschneiung ermöglichen, lösen Jubel aus, und irgendwann liegt endlich auch wieder Schnee von gestern: Das Snowfarming, wie es von Gebieten wie der Reiteralm, meinem Trainings-Sweetspot, betrieben wird, halte ich für eine wertvolle Innovation. Was letzten Winter Piste war, wird in gigantischen Kühltaschen aus Planen, Stroh und Sägemehl übersommert – beachtliche 70 Prozent Altschnee bleiben dabei erhalten und können wieder auf die Skihänge aufgebracht werden.
Im Countdown vor Sölden wird es nicht nur zeitlich eng, sondern auch auf den passenden Pisten. Sie werden gesperrt, von Trainern in Nachtschichten vereist, in parallele Trainingslinien und Zeitslots eingeteilt, wer wann wo trainiert. Gutes System! Mitunter kommt es zu subtilen bis skurrilen Verteilungskämpfen, meist überwiegt Kollegialität trotz Konkurrenz. Das „weiße Gold“ stiftet ein Miteinander, man teilt und kooperiert bei Trainingsgruppen und Zeitnehmung.
Die Kooperation stoppt dann meistens erst unmittelbar vor dem Start. Zu 100 Prozent bereit, weiß ich nach acht Weltcupstarts in Sölden, fühlt sich auf dem knackigen Rettenbachferner Ende Oktober niemand. Immerhin: Der selektivste Streckenabschnitt des gesamten Skiweltcups ist bis zum Renntag schon gemeistert.
Eine der schönsten Stimmen Wiens gehört einer Songwriterin, deren Name aus einem Lied von Tom Waits stammt. Ihr DebütAlbum „The Pool“: hochgelobt. Das zweite folgt 2026.
Welchen Traum hast du?
Mit meiner Musik um die ganze Welt zu touren. Und wenn ich alt genug bin, vielleicht irgendwann mal Bürgermeisterin zu werden.
SONGKUNST MIT BEDEUTUNG
Sonore Stimme, kraftvolle Texte: Edna Million, 24, aus Wien. Tourdaten auf Insta: @ednamillionmusic
Der stammt aus meinem Song „The Pool“: „I made something out of nothing ... I made nothing out of something.“ Ich mag die Gegenüberstellung. So ist es im Leben – mal so, mal so.
Ein kluger Satz, der nicht von dir ist?
„Hope is optimism with a broken heart.“ Nick Cave
Deine größte Schwäche?
Ich bin ein bisschen eine Diva. Man sagt mir immer, ich reise mit viel zu viel Gepäck, wie eine Kaiserin.
Gutes Wetter. Und die Nacht.
Wer inspiriert dich?
Leute, die etwas mit Herz machen. Ich finde es beeindruckend, wenn jemand für etwas brennt und dem sein Leben widmet.
Dein schönster Konzertmoment?
Als ich Cat Power in Berlin supporten durfte.
Deine
Wohlfühlstadt?
Die Stadt, die für mich immer schon etwas Magisches hatte und ein Sehnsuchtsort ist: Stockholm.
Was darf in deinem Kühlschrank nicht fehlen? Joghurt
Was macht dir Freude? Fingerskateboard fahren.
Die nächste Ausgabe von THE RED BULLETIN erscheint am 25. November 2025.
Was treibt einen Menschen dazu an, Großartiges zu leisten? Es mit dem Unbekannten aufzunehmen, etwas Neues zu wagen und vor nichts zurückzuschrecken? Es ist die Willenskraf, die auch TUDOR hervorbrachte. Eine Kraf, die mit dieser Uhr in jedem Menschen lebendig ist. Es ist die treibende Kraf, die David Beckham jeden Tag inspiriert. An seinem Handgelenk trägt er die TUDOR Black Bay, eine Taucheruhr in Edelstahl mit einem Gehäuse von 41 mm, mit der charakteristischen bordeauxfarbenen Lünette und der METASZertifzierung „Master Chronometer“. Ein Klassiker, getragen von einer Legende. Das Leben mancher Menschen wird von Kompromissen bestimmt. Andere sind bereit, ein Leben lang etwas zu wagen.