ein Publikum? Oder geht es dir allein darum, etwas zu schaffen, mit dem du selbst zufrieden bist? Wir verschwenden nicht allzu viele Gedanken daran, wie die Außenwelt den Film wahrnehmen könnte. Wir machen einen Film, den wir selbst gerne sehen würden. Aber es bleibt natürlich ein Snowboard-Film. … bei dem du aber über den Tellerrand hinausblickst. Das ist nötig. Ich sehe mir SnowboardVideos an, seit ich zwölf bin. Ich bin schon so lange dabei, dass ich etwas Neues brauche. Trotzdem vergesse ich nie, was einen Snowboard-Film ausmacht. Man darf das nicht kleinreden. Wenn jemand sagt, Snowboard-Filme seien nur harte Musik und Action, dann hat er nicht ver verstanden, worum es geht. Die Filme ver vermitteln ein Gefühl. Die Leute schätzen die Einfachheit der Filme, gute Musik, gute Lines, gute Sprünge. Daran ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil. Dennoch hebst du dich jetzt bewusst davon ab. Das Ding sollte ehrlich sein, so bin ich an das Projekt herangegangen. Und das war natürlich ein anstrengender Prozess. So schön die Orte auch waren, es war ziemlich schwer, daraus etwas in sich Geschlossenes zu machen. Ist der Film eine Art Vermächtnis? Der Film soll einfach zeigen, was Snowboarden für mich bedeutet. Snowboarden ist so viel mehr als Triple Corks bei Olympischen Spielen. Es ist auch viel mehr als wir und das Backcountry, unser Kampf
Kleine Kameras, große Sprünge Drei Jahre lang filmten Rice und Regisseur Jon Klaczkiewicz an „The Fourth Phase“. Eine Reihe technischer Neuerungen beim Equipment ermöglichte der Crew Aufnahmen in atemberaubender Qualität. Etwa eine GoPro auf einem Gyro-stabilisierten Stick, mit der Rice einem Rider einen Bergrücken hinunter folgte und damit „den Eindruck eines Videospiels erzeugte“, so Klaczkiewicz. Oder neue, stabilere Drohnen, die erstmals mit Superzeitlupenkameras bestückt werden konnten und ihre 4000 Bilder pro Sekunde ganz ohne Helikopter schossen. „Es ist verrückt, welchen Sprung die Technik gemacht hat, und allmählich wird das Equipment leistbar“, sagt Klaczkiewicz. „Vorne dabei ist nur, wer kreative Lösungen findet und beim Storytelling überzeugen kann.“ GoPro-Kameras fingen sowohl Action-Shots als auch ruhigere Momente zwischen den Ridern ein, die ein Kameramann wohl verpasst hätte.
Fotograf Tim Zimmerman zeigt Respekt vor dem Steilhang.
mit dem Wetter, fette Jumps und heftige Lines. Es geht um etwas viel Einfacheres: Freunde gehen in die Berge und teilen beim Boarden persönliche Momente. Das ist der Grund, warum ich boarden gehe! Dieses Gefühl will ich vermitteln. Weißt du, Snowboarding hat mir so viel gegeben. Wenn ich mit meinen Filmen jemanden inspirieren kann, rauszugehen und zu boarden, dann habe ich alles erreicht, was ich wollte. Selbst wenn es nicht mal Snowboarden ist, selbst wenn er nur raus in die Natur geht, habe ich gewonnen. „The Fourth Phase“: weltweite Premiere am 2. Oktober um 21 Uhr auf Red Bull TV Kinostart bundesweit: 3. Oktober
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