b u l l e va r d
Meine Welt
Christian Bale
Der Oscar-Preisträger erlebte als Schauspieler einige Höhen und Tiefen. Im Juli erleben wir ihn bei seiner größten Aufgabe: die Welt zu retten, zum dritten und letzten Mal im Fledermauskostüm.
Ge wi chtss ch wank
Man ege Frei
Christian Charles Philip Bale wurde am 30. Januar 1974 in Haverfordwest, Wales, geboren. Sein Vater war, unter anderem, Pilot und Importeur von Skateboards, die Mutter Tänzerin und Zirkusartistin – nicht viele Jungs können behaupten, dass Mama ihr Geld damit verdiente, auf einem Elefanten zu reiten. Seinen ersten Kuss bekam Christian übrigens von einer polnischen Trapezkünstlerin.
An den Nerd
Em oti ona l
Für kurze Zeit steckte Christian in derselben Kinder-Schauspielgruppe wie Alterskollegin Kate Winslet. Seine erste Gage verdiente er in einer TV-Werbung für Weich spüler. Mit zehn trat er in Londons West End in „The Nerd“ als Sohn des Hauptdarstellers Rowan Atkinson („Mr. Bean“) auf. Die Gage: zwölf Pfund pro Vorstellung. Zwei Jahre später, 1986, stand er in „Anastasia: Die Geschichte der Anna A.“ als russischer Prinz erstmals vor der Kamera.
text: paul wilson. illustration: lie-ins and tigers
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Für seine Rolle im Thriller „Der Maschinist“ nahm Bale 28 Kilo (auf 54) ab. Danach trainierte er sich in sechs Monaten für „Batman Beg ins“ auf 86 muskelbepackte Kilo hina uf. Ein Kritiker ätzte, Gewichts-Jo-Jo sei Bales einziges Trademark. Der konterte: Seine Körperfunktionen seien trotz der Rosskuren intakt – und bot an, durch Ent leeren seiner Blase auf des Kritiker s Schuhe den Beweis dafür anzutreten.
Der Juli 2008 war für Bale eine Hochschaubahn der Gefühle: ein Ausraster bei den Dreharbeiten zu „Terminator Salvation“, inklusive F-Wort (auf YouTube nachzuhören), ein Polizeiverhör nach einem heftigen Familiendisput in London und der fulminante Start des zweiten Batman-Films „The Dark Knight“, der im Folgenden ein Rekordergebnis von gut einer Milliarde Dollar einspielte.
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Steven SpielMit der Verpflichtung für „Das Reich der a ram II-D egtkri Wel gs ber riere 1987 richKar es Bal e Sonne“ startet inklusive. „Ein tig durch, Schattenseiten auspielerei, Sch der an Kind hat Freude h in der Realität Doc t. läuf gut s alle n wen nell schief“, gehen Dinge eben sehr sch als Kinderstar. sagte Bale über das Leben pfehlen.“ em em and „Ich kann es niem
Neben „The Avengers“ und „The Amazing Spider-Man“ ist „The Dark Knight Rises“ der dritte Film dieses Kinosommers mit Darstellern in Spandex-Kostümen, zugleich Bales letzte „Bat-Rolle“. „Es wird sich anfühlen, als würde man einem guten Freund Lebewohl sagen“, meint er.
Viel Besch äftigt
Zurüc kgezo gen
Bales Ruhm wuchs – was vor allem mit Spielberg zu tun hatte. Zwei Gründe für den Jung-Schauspieler, möglichst Rollen abseits des Mainstreams anzunehmen. „Ich muss mich selbst auf die Probe stellen“, erklärte er. Dreizehn Jahre und zwölf Nebenrollen später setzte er sich durch: Im Jahr 2000 kam „Ame rican Psycho“ (nach Bret Easton Ellis’ Roman) in die Kinos, Hauptrolle: Christian Bale.
„Hallo, hier ist Chris!“ Bale kann sich wunderbar in seine Aufgaben verbeißen. Beispiel „American Psycho“: Er war nicht die einzige Option für die Rolle des psychopathischen Investmentbankers Patrick Bateman: Dem Vernehmen nach wurden auch Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und Ewan McGregor in Betracht gezogen. Später gestand Bale, er selbst habe bei einigen Kollegen angerufen, „um ihnen mitzuteilen, wie entschlossen ich war, diese Rolle zu spielen“.
2007 verkörperte Bale als einer von sechs Schauspielern Bob Dylan in „I’m Not There“. Vergangenes Jahr war er im chinesischen Epos „The Flowers of War“ zu sehen und gewann mit „The Fighter“ einen Oscar. 2012 dreht er gleich zwei Filme mit Regie-Eigenbrötler Terrence Malick, der im Vorjahr für „The Tree of Life“ mit Cannes’ Goldener Palme ausgezeichnet wurde. „The Dark Knight Rises“: ab Mitte Juli in den Kinos; www.thedarkknightrises.com
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