The Red Bulletin Juni 2016 - AT

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THE RED BULLETIN 06/2016

ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

„Jeder kann Erfolg speichern“

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

ZLATKO JUNUZOVIĆ

DIE EURO FIGHTER Was wir von Cristiano, Gareth, Thomas, Zlatan und Zlatko lernen können

10 GRÜNDE,

warum 2016 ein tolles Formel-1Jahr wird

RYAN GOSLING

„Frauen als Kumpel? Klar!“

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DIE WELT VON RED BULL

ZEHN GRÜNDE,

warum 2016 sich als sehr guter Formel-1-Jahrgang erweisen wird.

WILLKOMMEN Wie denken Spitzensportler, um jene Leistungen abzuliefern, für die sie bewundert werden? Im Vorfeld der Euro 2016 haben wir vier Stürmer analysiert, die Europas Fußball prägen. Zlatan Ibrahimovićs Leitsatz könnte so lauten: „Verwandle Wut in Wille. Und Wille in Erfolg.“ Der von Gareth Bale: „Lass sie doch alle reden. Vertrau auf deine Stärken.“ Jener Cristiano Ronaldos: „Sei konsequent in jeder Minute. Lerne, Qualität aus Qual zu erzeugen.“ Und Thomas Müllers C ­ redo wäre: „Bleib du selbst. Auch wenn das hieße, du bist irre, ­unberechenbar und altmodisch.“ Noch mehr Einblicke in das Mindset der Topscorer ­bekommen Sie ab Seite 46. Viel Vergnügen mit diesem Heft! Die Redaktion 4

„Jeder kann Erfolg speichern.“ ´ , SEITE 54 ZLATKO JUNUZIVIC

THE RED BULLETIN


JUNI 2016

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BEST OF ADRENALIN

Einige der besten ActionFotografen kommen aus Südafrika. Wir zeigen Momente süßen Irrsinns.

AUF EINEN BLICK GALLERY 12 HOT SHOTS  Die Fotos des Monats

BULLEVARD 19 IDOLE UND IKONEN  Wie sie wurden, was sie sind, was sie sagen und tun

FEATURES 28 Kap der guten Fotos Südafrikas beste Action-Shots.

40 Heroes des Monats GETTY IMAGES (4), GEPA IMAGES, REUTERS, PICTUREDESK.COM (COVER), GETTY IMAGES, DAVID DAUB JANSEN VAN STADEN, ANDREAS KOCK, PICTUREDESK.COM, AMOS PHOTOGRAPHY, PHILIPP JELENSKA

Lara Vadlau, Ryan Gosling, Fredd ­Londoño und Jack Garratt.

68

46

Erfolgreich mit „Bond“ und „Game of Thrones“ – eine Stuntwoman, die auch als Model und Schauspielerin reüssiert.

Was wir uns von Thomas Müller, Gareth Bale, Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimović abschauen können.

GEMITA SAMARRA

DIE EURO-HELDEN

78

46 Helden des Fußballs

Was Europas herausragende Stürmer so erfolgreich macht.

54 Zlatko Junuzović

Der Bremen-Legionär schöpft sogar aus schlechten Tagen Kraft.

60 Formel 1

Zehn Gründe, warum 2016 ein groß­ artiges Jahr für die Königsklasse wird.

68 Die Wölfin

Gemita Samarra, Stuntfrau, Model, Schauspielerin.

ACTION!

40 IM FLUSS MIT KROKODILEN

Haitauchen war gestern. In Botswanas Okavango-Delta hat man Gelegenheit, Krokodilen unter Wasser zu begegnen. THE RED BULLETIN

„BRÜLL MICH AN“

Lara Vadlau, Favoritin für olympisches ­Segel-Gold, kennt ein besonderes Erfolgs­rezept: herzhaft streiten.

77 SEE IT. GET IT. DO IT.  Reise, Gadgets, Uhren, Musik und Motor 99 SPECIAL  Home Entertainment 106 READ BULL  Teddy Podgorski 110 MAKES YOU FLY  Magischer Moment

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THE RED BULLETIN BACKSTAGE JUNI 2016

CONTRIBUTORS MIT AN BORD

JUAN MORENO

Arbeitsplatz Ozean: Surffotograf Sacha Specker

Adrenalin-Tour durch Südafrika Südafrika ist ein Paradies für Extremsportler und Adventure-Fotografen. Von nächtlichen Autorennen in der Kalahari über die Kletterwände von Oudtshoorn (Provinz Westkap) bis zu den Riesenbrechern am legendären Surfspot Dungeons vor der Küste Kapstadts. In dieser Ausgabe zeigen uns sieben der besten Action-Fotografen des Landes, an welch unterschiedlichen Orten sie ihre Motive finden. Mit dabei ist eine versteckte Rampe für BMX-Jumps – und der Skatepark im Tal der Tausend Hügel. Ab Seite 28.

Der „Spiegel“-Reporter kennt die Spitzenkräfte des Weltfußballs aus persönlichen Gesprächen. Für uns analysiert er die Werdegänge jener vier Stürmer, die der EM ihren Stempel aufdrücken könnten. Seite 46.

RED BULLETIN WELTWEIT THADDÄUS PODGORSKI

Teddy Podgorski erfand die „Zeit im Bild“, war ORF-Generalintendant und bewährte sich als Schauspieler und Autor. In seiner Shortstory erzählt er die Geschichte des Wiener Flug­ pioniers Hans Tronberg. Seite 106.

The Red Bulletin erscheint ­aktuell in zehn Ländern. Ab­ gebildet ist das US-Cover mit „Vikings“-Star Travis Fimmel. Alle Ausgaben zum Download: www.redbulletin.com/howtoget

MAKING OF DAS SHOOTING DES MONATS

„Es ist selten, dass das Model mit einem Messer ans Set kommt.“ Der Schwede Andreas Kock ist ein Veteran hochklassiger Mode­ fotografie (u. a. für Prada). Dass Stuntfrau Gemita Samarra („Game of Thrones 6“) zum Shooting ihr Tauchermesser mitbrachte, war allerdings auch für ihn eine Premiere. Seite 68.

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Bewa≠net und ­gefährlich schön: ­Stuntfrau Gemita Samarra, 23

THE RED BULLETIN


DER NEUE JAGUAR F-PACE

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THE RED BULLETIN: WEB-HIGHLIGHTS

Video: die Wundertore der EM-Stars Vom Stolpertreffer bis zum Fallrückzieher aus 30 Metern: Wir zeigen die unmöglichsten Tore von Ibrahimović, Müller, Bale und Co. redbulletin.com/eurohelden

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„BEIM ERSTEN DATE HILFT EIN DRINK“

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Song-Contest-Starterin Zoë im Red Bulletin-Männer-Frage­ bogen: über peinliche Balztänze, Johnny Depps Coolness und das beste Flirtlokal in Wien.

Du willst ein Sixpack wie Gerard Butler als Spartanerkönig im Blockbuster „300“? Wir haben das Workout zum Film. Spoiler: Es ist höllisch anstrengend.

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Editorial Director Robert Sperl Chefredakteur Alexander Macheck Editor-at-large Boro Petric Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English Photo Director Fritz Schuster Chefin vom Dienst Marion Wildmann Managing Editor Daniel Kudernatsch Redaktion Stefan Wagner (Textchef), Ulrich Corazza, Paul Krisai, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager Freie Mitarbeiter: Muhamed Beganovic, Werner Jessner, Martina Powell, Clemens Stachel, Florian Wörgötter Web Kurt Vierthaler (Senior Web Editor), Schin-Su Bae, Christian Eberle, Vanda Gyuris, Inmaculada Sánchez Trejo, Andrew Swann, Christine Vitel Grafik Marco Arcangeli, Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll Fotoredaktion Rudi Übelhör (Deputy Photo Director), Marion Batty, Ellen Haas, Eva Kerschbaum

THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Länderredaktion Ulrich Corazza Lektorat Hans Fleißner Country Project Management Lukas Scharmbacher Anzeigenverkauf Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Thomas Hutterer, Corinna Laure anzeigen@at.redbulletin.com Abo Abopreis: 25,90 EUR, 12 Ausgaben/Jahr, www.getredbulletin.com, abo@redbulletin.at Druck Prinovis Ltd. & Co. KG, D-90471 Nürnberg Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: www.redbulletin.at/impressum Redaktionsadresse Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com Leserbriefe leserbriefe@at.redbulletin.com

THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079-4258 Länderredaktion Arek Piatek Lektorat Hans Fleißner Country Channel Management Christian Baur, Sophie Herkommer Anzeigenverkauf Martin Olesch martin.olesch@de.redbulletin.com Abo Abopreis: 25,90 EUR, 12 Ausgaben/Jahr, www.getredbulletin.com, abo@de.redbulletin.com

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THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308-5894 Länderredaktion Ruth Morgan Redaktion Tom Guise, Florian Obkircher Lektorat Nancy James (Ltg.), Davydd Chong Country Project & Sales Management Sam Warriner Anzeigenverkauf Mark Bishop, +44 (0)77 20088588, mark.bishop@uk.redbull.com Redaktionsadresse 155-171 Tooley Street, London SE1 2JP, +44 (0)20 3117 2000

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GALLERY

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TASMANIEN, AUSTRALIEN FOTO: KRYSTLE WRIGHT

Kerzengerade ragt der Felsenturm „The Moai“ aus der Fortescue Bay an Tasmaniens Südost­ küste. Der ideale Endpunkt für eine 70 Meter lange Slackline, dachte Highline-Spezialist Ryan Robin­ son. Das Video seines Balanceakts 35 Meter über der Brandung postete der Amerikaner auf Insta­ gram. Höhenangst? Dann nicht hier klicken: instagram.com/handsomerobinson

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ERZERGREIFEND ERZBERG, ÖSTERREICH FOTO: JEAN-CHRISTOPHE DUPASQUIER

Das Red Bull Hare Scramble am steirischen Erzberg ist das härteste Eintages-Enduro der Welt. Auf die Fahrer warten 30 Kilometer Strecke mit fast senkrechten Dirt-Tracks, mannshohen Felsbrocken und Tumulten in den Steilpassagen (Foto). In guten Jahren können Finisher an einer Hand abgezählt ­werden: 2015 erreichten bloß fünf von 500 Startern das Ziel. Red Bull Hare Scramble: 29. 5., Eisenerz, Steiermark Live bei redbull.tv am 29. 5., 11:30 – 16:15 Uhr und live bei ServusTV am 29. 5., 11:45 – 16:00 Uhr

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JEAN-CHRISTOPHE DUPASQUIER/RED BULL CONTENT POOL


MIST-OPPORTUNITY PARIS, FRANKREICH FOTO: HADRIEN PICARD

Der Schi≠skanal Saint-Martin durchzieht Paris auf 4,5 Kilometern Länge von Norden nach Süden. Alle zehn Jahre wird er trockengelegt, um illegal entsorgten Sperrmüll zu bergen. Für BMX-Flatland-Weltmeister Matthias Dandois erö≠nete sich dadurch ein neuer Playground. Seine Motivation: Den Bunnyhop mit Wasserlandung steht er nur alle zehn Jahre. Mehr Jumps auf: redbull.com/dandoiscanalstmartin

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/redbulletin

Visual Storytelling

© John Wellburn/Red Bull Content Pool

Abseits des Alltäglichen

THIS IS NO TAKE-OFF IT’S A ONCE-IN-A-LIFETIME LANDING

„IT‘S THE THRILL OF THE CHASE.“

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BULLEVARD MENSCHEN, DIE UNS INSPIRIEREN

FRANCOIS BERTHIER/CONTOUR BY GETTY IMAGES

NATURGEWALT IDRIS ELBA „DIE WELT IST NICHT GENUG“ FÜR DEN 43-JÄHRIGEN. UND GANZ EGAL, OB ER WIRKLICH DANIEL CRAIG FOLGT ODER NICHT: BOND-WÜRDIG IST ER ALLEMAL. Sein Name ist Elba, Idris Elba. Für manche ist er Stringer Bell aus „The Wire“ oder der namensgebende Detective aus „Luther“. Andere sehen in ihm längst einen Hollywood-Star, denken an „Thor“ und Guillermo del ­Toros episches „Pacific Rim“. Und für Partygänger ist er derjenige, für den man in Europas heißesten Clubs Schlange steht. TV-Schauspieler, Filmstar, DJ, Rapper und Producer – vielseitiger geht’s nicht. Die Ausstrahlung des Londoners ist unwiderstehlich. „Er verströmt pure Energie“, sagte del Toro über Elba, „unerklärlich, einzigartig.“ Zwei Attribute, die einem neuen James Bond ganz gut zu Gesicht stünden.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD 2016 Der Gitarrist und sein frü­ herer Frontmann Axl Rose begraben ihr persönliches Kriegsbeil und reanimieren Guns N’ Roses nach zwei ­Dekaden Rosenkrieg. Die Fans sind außer Rand und Band. „Mit dem Alter wird es spannender. Leidenschaft und Spaß sind riesig.“

1965 Saul „Slash“ Hudson kommt in London zur Welt. Die Mutter näht Kostüme für Rock­ stars, der Vater designt Plattencover. Nach der Trennung der Eltern ziehen Mutter und Sohn nach L. A., Slash fährt erfolgreich BMX und arbeitet gelegentlich: „Aber nur, um an Zigaretten und Bier zu kommen, nie wegen Geld.“

2010

1981

Slash shoppt Accessoires – und schreibt Geschichte. Der Langfinger schnappt sich den berüchtigten Zylinder, packt einen Gürtel drauf (auch geklaut) und ­gehört bald zu der Handvoll Celebrities, die man allein an ihrer Silhouette erkennt. Ach ja, bei einer aufstrebenden Band namens Guns N’ Roses heuert er auch an.

1986 Die Band schreibt, kritische Kritikerstimmen ignorierend, unbeirrt Songs, bis eine Plattenfirma anbeißt. „Soweit ich zurückdenken kann, hörten wir immer nur ‚Nein‘. Nicht das Positivste für deine Kreativität.“ „Sweet Child o’ Mine“ befördert GN’R in den Hardrock-Himmel.

20

GITARREN-GROSSMEISTER SLASH: WIR FOLGEN SEINEM WEG VON DEN ANFÄNGEN ALS LADENDIEB ÜBERS HIGH LIFE IN PARADISE CITY BIS ZUR SPÄTEN GELASSENHEIT IM (GUNS-N’-)ROSENKRIEG UND DEM AUFFLAMMEN EINER VERLORENEN LIEBE.

Rock gewinnt wieder an ­Popularität, Slash scha≠t mit der Supergroup Velvet Revolver das Comeback. Dank einer Reihe von Gastauftritten für Stars von ­Michael Jackson bis Rihanna bleibt er im Gespräch. „Das Einzige im Rock ’n’ Roll, was es in die 2000er Jahre gescha≠t hat, ist der Metal.“ Und Slash, o≠ensichtlich.

1991 Die Band schreitet von ­Höhepunkt zu Höhepunkt. Doch trotz vielgepriesener Alben „Use Your Illusion I“ und „Use Your Illusion II“ gerät die Band heftig ins Trudeln, als Rhythmus-­ Gitarrist Izzy Stradlin seinen Abschied nimmt. „The Spaghetti Incident?“ – das letzte Album mit Slash und Bassist Du≠ McKagan – floppt, und GN’R beenden ihren Höhenflug unsanft. 1996 verlässt Slash die Band.

2001 Geläutert von einer Nahtod­ erfahrung und alarmierenden Gesundheitsprognosen, krempelt Slash sein Leben drastisch um und wird nach jahrelangem Alkohol- und Drogenkonsum abstinent. Mit eisernem Willen und zur Überraschung seiner Ärzte schlägt er Gevatter Tod ein Schnippchen.

THE RED BULLETIN

TIM MÖLLER-KAYA

1985

SO HAB ICH’S GESCHAFFT

2002

GETTY IMAGES (2)

Die turbulente Kindheit wird mit Hilfe von Musik ver­arbeitet. Slash schmeißt die Schule, lernt aber weiter, wenngleich mit geänderten Prioritäten – es heißt, er übte damals täglich bis zu zwölf Stunden. „Gitarren sind wie Frauen“, sagt er später. „Man wird sie niemals ganz verstehen.“

Slash hat mehr als einen ­Gefallen gut und versammelt Freunde wie Dave Grohl oder Lemmy Kilmister von Motörhead auf seinem Soloalbum „Slash“. Die Platte wird ein kommerzieller Erfolg, Slash steht wieder im Rampenlicht. Der Rock-Titan ent­ wickelt Geschäftssinn.


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BULLEVARD „JEDER IST EIN FREAK – MANCHE WOLLEN ES VERBERGEN, ANDERE BEKENNEN SICH DAZU.“

ENDLICH ANGEKOMMEN CHARLI XCX MIT 23 BEWEIST DAS POP-PUNK-STARLET, DASS DICH DER MIX AUS LUST AN PROVOKATION UND GEDULD NACH OBEN BRINGT.

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BRADLEY AND PABLO

Charli XCX kann vor allem eins: warten. Die englische Sängerin und Songwriterin debütierte mit 14, performte auf bestenfalls halblegalen Warehouse Raves im maroden Londoner Stadtteil Hackney. Wartete. Arbeitete an Alben, bekam einen Vertrag, produzierte für andere. Wartete. Bis 2012. Da fanden sie plötzlich alle toll. Die Kids der 1980er, 1990er und 2000er Jahre waren ganz vernarrt in ihre einzigartige Version von Synth-Punk und ihren provokativen Stil. Den sie schon immer hatte – sie musste ihm nur treu bleiben. Und ein wenig Geduld haben.

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BULLEVARD

WIE BITTE? SIEBEN CELEBRITIES PLAUDERN FREIZÜGIG ÜBER IHRE EINSTELLUNG ZUM SEX. EINE EINFÜHRUNG IN DIE VERBALE EROTIK DER SCHÖNEN UND REICHEN.

„Ich könnte nie mit jemandem ins Bett, der nichts von Grammatik versteht.“

„Ich mag die Missionarsstellung, und ich mag es knieend. Ich liebe es oben zu sein, ich liebe Doggystyle und stehend.“ ZOE SALDANA

OLIVIA MUNN

„Wir Männer sind wie Feuerwehrmänner. Sex ist für uns ein Notfall, was auch immer wir ­gerade tun, binnen zwei Minuten sind wir bereit. Das Problem? Frauen sind wie Feuer. In ­ihnen lodert Begierde, aber sie bricht nur unter den richtigen Bedingungen aus.“ JERRY SEINFELD

„Ich stehe sicher nicht morgens für eine Laufband-­Einheit eine Stunde früher auf. Denn ich hab den besten Workout-Partner der Welt. Und für dieses Workout brauch ich nicht mal eine Mitgliedschaft.“ JASON SUDEIKIS

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HUCKBERRY

„Ich hab eine Schwäche für geheimnisvolle Jungs. Ruhige Typen, die einen anstarren, bis man nicht mehr weiß: Will er mich töten oder mit nach Hause nehmen?“ EVA MENDES

Huckberry – ein Shop? Wer so was sagt, hat ganz eindeutig ein ­Faible für grobe Untertreibungen. Neben dem Verkauf angesagten Abenteuer-Equipments und schmucker Funk­ tionsbekleidung sind Huckberrys Social Feeds und Blog-Artikel essenziell für alle, die sich nur draußen zu Hause fühlen.

YUNG JAKE instagram.com/ yungjake

Obwohl sich Yung Jake vor allem im Hip-Hop schon einen ziemlichen Namen gemacht hat, hat er mehr drauf als Rap-Skills. Seine Social-­ Media-Fans lieben ihn für seltsam-akkurate Celebrity-Porträts, die fast zur Gänze aus ­Emojis bestehen. Ein Feed, den man gesehen haben muss, bizarr und brillant zugleich.

HUMANS OF NEW YORK

facebook.com/ humansofnewyork

Wer Brandon Stanton nicht schon längst folgt, sollte sofort Fan seiner Facebook-Seite werden. Er bringt Por­ träts und Geschichten über einzigartige Bewohner New Yorks. So wie von der Stadt, egal wie oft man dort war, kriegt man auch von den Humans of New York nie genug. THE RED BULLETIN

GETTY IMAGES (7)

„Ich weiß, wie schwer sich viele Leute mit Dirty Talk tun. Sie wissen nicht, was sagen, wie beginnen, wann’s genug ist. Am An­ fang denken sie, dass sie sich lächerlich anhören. Wenn sie sich über­ wunden haben, können sie nicht genug davon kriegen. Dabei ist es gar nicht schwer: Schmutzige Wörter und guter Sex gehören zusammen.“

CAMERON DIAZ

ÜBER DIESE PROFILE SPRICHT DAS INTERNET.

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RUSSELL BRAND

„Die beste Zeit für Sex? Immer! Hallo, es ist Sex!!“

NEUES AUS DEM NETZ


ENTDECKEN

UNSICHTBARE GEGNER Die mühsame Arbeit der Minenräumer in Kambodscha AMERIKANISCHER ALBTRAUM Henry Fords historische Niederlage im Dschungel LÜGENFORSCHUNG Wie man die ganze Wahrheit aus Gesichtern lesen kann

© Núria López Torres

TERRAMATERMAGAZIN.COM


BULLEVARD

STARKE ZAHLEN

STEPHEN AMELL DER „ARROW“-STAR WEISS, WIE MAN GE­ BALLTE PHYSIS AUF DEN BILDSCHIRM BRINGT. UNS ZEIGT STEPHEN AMELL, WIE MAN SICH ZUM MASKIERTEN RÄCHER AUFTRAINIERT.

KILO ZUSATZGEWICHT BEI KLIMMZÜGEN Klimmzüge allein reichen nicht? „Ich spiele einen Superhelden, der keine Superkräfte hat. Dennoch sollte ich besser nicht aussehen, als ob eine steife Brise mich umhauen könnte“, sagt er. „Es ist so simpel, wie es klingt: Liegestütze, Klimm­ züge und Sit-ups bringen mich in Form. Manchmal eben in etwas ­ambitionierteren Varianten.“

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MONATE SEIT DEM LETZTEN EIS Als Amell die „Arrow“Hauptrolle bekam, strich er Milchprodukte vom Er­ nährungsplan. Nur ganz selten wird er schwach. „Zu Weihnachten“, sagt er, „wollte ich unbedingt ein Eis essen.“ Der Ver­ zicht auf Milchprodukte hilft Kalorien zu redu­ zieren, kann Trägheit ­vorbeugen und die Ver­ dauung ankurbeln. Das fehlende Kalzium holt sich Amell aus Blatt­ gemüse oder Linsen.

METER HOHE WÄNDE SIND KEIN HINDERNIS Parkour ist fixer Bestandteil der Action-Szenen in „Arrow“, und Amell ist ein Naturtalent darin. „Ich probier es einfach, ohne Angst, mich zu ver­ letzen“, sagt er, „das ist die Devise, wie man es im Parkour zu was bringt.“ Wie bezwingt man eine vier Meter hohe, gekrümmte Wand? Zuerst im Kopf. „Man muss sich vorstellen, dass man Wände hochgehen kann. Wie ein Gecko.“

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KALORIEN RICHTIG VERBRENNEN

TREIBSTOFF KOHLEHYDRATE

Das K-Wort muss kein No-Go sein – komplexe Kohlehydrate sind mehr als ein schneller Energielieferant. ExSpecial-Ops-Trainer Mark Lauren trennt in „Body Fuel“ die Spreu vom Buchweizen. penguinrandom house.com

WORKOUT FLEXSTRIDER

VITAL-DATEN Disziplin Schauspieler Alter 35 Größe 186 cm  Gewicht 90 kg Durchbruch im Kino als rollerbladender Rächer Casey Jones in „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“, ab 11. August im Kino

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MINUTEN TÄGLICH AUF DEM LAUFBAND Während der Dreharbeiten in Vancouver ar­ beitete Amell 14 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche – da blieb kaum Zeit fürs Workout. „Ich glaube aber, man kann in 25 Minuten alles Nö­ tige machen“, sagt er. Und zwar so: sechs Kilo­ meter laufen, jeden Kilometer etwas schneller – eine Technik, die er schon beim Marathon­ training anwandte. „So vergeht die Zeit schnel­ ler, denn Laufbänder sind echt langweilig.“

Durchs Zimmer wal­ ken, oder laufen: Der FlexStrider macht dank variabler Schritt­ längen alles mit. Auf dem Monitor hält auch das EntertainmentProgramm Schritt. lifefitness.de

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Verbrauch gesamt in l / 100 km: 3,4 – 6,2; CO2-Emission in g / km: 89 –142. Abbildung zeigt Sonderausstattungen.



EINIGE DER KREATIVSTEN ACTION-FOTOGR AFEN DER WELT KOMMEN AUS SÜDAFRIKA. THE RED BULLETIN MIT AUGENBLICKEN S Ü S S E N I R R S I N N S V O M K A P . T E X T: A NGUS POW ER S

BEST OF ADRENALIN

Wer: Lewis Pugh Wo: Mittelmeer, Monaco Fotograf: Kelvin Trautman 29


K ELV IN TR AUTM A N „Dieses Foto entstand 2014 in Monaco bei Lewis Pughs SiebenMeere-Expedition“, sagt Abenteuerfotograf Kelvin Trautman. „Er schwamm dort die zehn Kilometer, um auf Überfischung und Überkommerzialisierung des Mittelmeers aufmerksam zu machen. Als Lewis nahe am Kreuzfahrtschiff war, sprang ich ins Wasser, um ihn, die o≠ene See und das riesige Schiff auf ein Bild zu bringen. Also schwamm ich ein paar hundert Meter mit ihm und fotografierte dabei. Darum geht es bei Abenteuerfotografie: um diese Mischung aus kreativem Geschick, mit dem du ein Feuerwerk flüchtiger Momente und wechselnder Lichtverhältnisse für dich arbeiten lässt, und der unerschöpflichen Bereitschaft, selbst die Initiative zu ergreifen und Teil des Geschehens zu werden.“ kelvintrautman.com

JA NSEN VA N STA DEN „Selbst die krassesten Typen haben vor der betonierten Bowl des Indigo-Skate-Camps Respekt. Es geht tief runter, es ist steil, verzeiht keinen Fehler“, weiß Street-Fotograf Jansen van Staden. „Dann kam dieser Junge. Er hatte irres Tempo drauf. Wer hätte vor der Kulisse des Tals der Tausend Hügel, in einer Gegend, in der es nur Kühe, Ziegen und Zulu-Hütten gibt, so ein Skateboard-Talent erwartet?“ notaboutthephotographer.tumblr.com 30

THE RED BULLETIN


Wer: „Two-Chain“ Wo: Indigo-Skate-Camp, KwaZulu-Natal Fotograf: Jansen van Staden

„SEINE R ÄDER WIRBELTEN DIE GETROCKNETE Z I E G E N S C H E I S S E A U F. Z W I S C H E N D U R C H B A U T E E R M A L EBEN EINEN UNVERSCHÄMTEN 5-0 GR IND EIN.“

THE RED BULLETIN

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„ ...  S I C H A N E I N E M K A LT E N , S T I L L E N P L AT Z A L L E Z E I T N E H M E N , DIE M A N BR AUCHT, UM EINER IDEE LEBEN EINZUH AUCHEN.“ Wer: Gielie Moller Wo: Hakskeen Pan, Nordkap Fotograf: Tyrone Bradley


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TYRONE BRADLEY Dieses Bild eines 74er-­ Chevrolet-Kommando V8 5.4L entstand während der Kalahari Desert Speedweek. Eine der Heraus­ forderungen bestand darin, vier ver­ schiedene Lichtquellen in Balance zu bringen: Die Wüste war zum Beispiel überbelichtet, wenn die Frontschein­ werfer zu lange anblieben. „Viele meiner Fotos haben etwas von Natur­ reportagen“, sagt Bradley. „In dieser immer schneller werdenden Welt fühlte sich das gut an: raus aus der Stadt 17 Stunden weit in die Wüste zu fahren und sich drei Tage lang an ­einem kalten, stillen Platz all die Zeit zu nehmen, die man braucht, um einer Idee Leben einzuhauchen.“ tyronebradley.co.za

„ S E A N M A A S C H T R Ä G T D E N S P I T Z N A M E N ‚ A N I M A L‘. M I T 5 4 IST ER EHRGEIZIGER DENN JE. DIE ARBEIT MIT IHM HAT MICH INSPIR IERT, MIR SELBST HÖHER E ZIELE ZU SE TZEN.“

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THE RED BULLETIN


Wer: Sean „The Animal“ Maasch Wo: Main Crag, Oudtshoorn Fotograf: Jacques van Zyl

JACQUES VA N Z Y L „Letztes Jahr bat ich Sean, mich im Klettern zu trainieren“, sagt Outdoor-Fotograf Jacques van Zyl. „Er ist 54 Jahre alt, aber er verfolgt ehrgeizigere Ziele denn je. Sein neuestes Projekt ist eine 30 Meter lange Route im 9a+-Bereich. Wenn Sean die Route durchsteigt, gehört er zu einer Handvoll Elitekletterern, die ­diesen Grad mit 50 Jahren oder mehr bewältigt haben.“ facebook.com/JacquesVanZylPhotography THE RED BULLETIN

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SACHA SPECKER „Arbeitest­ du im Dungeons, musst du immer mit allem rechnen“, sagt Surffotograf Sacha Specker über Südafrikas Big-Wave-Spot Nummer eins. „Hier geht so viel ab. Frank Solomon gelang es, in die Welle einzusteigen, bevor sie brach. Am Anfang lief alles glatt, aber als er im Wellental war, bäumte sie sich richtig schnell auf, rückte immer­ näher an ihn heran und brach mit viel zu viel Energie hinter ihm. Alles, was er tun konnte, war die Zähne zusammen­ zubeißen und die Sache zu Ende zu bringen. Es war unglaublich, wie lange er das durchhielt.“ Instagram: @sachaspex

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WAY N E R E IC H E Wayne Reiche fährt selbst seit 17 Jahren BMX, er war daher der perfekte Begleiter seines Freundes Stuart Loudon in dieser Indus­ trieszenerie in Plettenberg Bay. „Stu feuerte ein paar normale Drops ab, dann ein oder zwei Turndowns“, sagt Reiche. „Das gab ein paar gute Fotos. Aber ich wusste, was Stu draufhat, und bat ihn, noch etwas mehr aufzudrehen. Also haute er diesen Kracher raus, ich erwischte ihn punktgenau.“  Instagram: @waynegtl

Wer: Stuart Loudon Wo: Plettenberg Bay Fotograf: Wayne Reiche


„ALLES, WAS ER TUN KONNTE, WAR, DIE ZÄHNE ZUSAMMENZUBEISSEN UND DIE SACHE ZU ENDE ZU BR INGEN.“ Wer: Frank Solomon Wo: Dungeons, Hout Bay Fotograf: Sacha Specker

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HEROES

„BRÜLL MICH AN“ LARA VADLAU gilt als Favoritin für olympisches

­ egel-Gold. Sie kennt ein besonderes Erfolgs­ S rezept: herzhaft mit seinen Kollegen zu streiten.

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Kann sein. Ich habe allerdings den Verdacht, dass ein Team, in dem nicht die Fetzen fliegen, sein Ziel einfach nicht ernst genug nimmt. Macht das Segeln überhaupt noch Spaß, wenn man sich ständig beflegelt? Klar, obwohl es darauf nicht ankommt. Wenn wir starten, dann, um zu gewinnen. Und nicht, um am Wasser eine gute Zeit zu haben. Blöder­ weise sind die anderen Teams nämlich auch ganz schön ­ausgeschlafen. Sie sind Welt- und Europameisterinnen und zählen

zum Arschlochsein. Sondern das Fundament, das darunter liegt. Jeder muss den anderen zutiefst respektieren. Nur so wird man ein gutes Team und ist bereit für den Erfolg. Das klang vorhin aber ein wenig anders. Nein, ganz im Gegenteil. Ehrlicher Respekt und tiefes Vertrauen sind die Grund­ bedingungen für alles andere. Nur wenn man sich im Team durch und durch respek­tiert fühlt, kann man wirklich offen miteinander streiten. Es gibt dann nichts mehr, das bremst. Und man kann die gesamte Energie auf das gemeinsame Ziel fokussieren. Und das ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?

„DU DARFST NICHT ZIMPERLICH UND AUCH NICHT SENSIBEL SEIN, WENN DU AUSSERGEWÖHNLICHEN ERFOLG HABEN WILLST.“ in Ihrer Bootsklasse, der 470er Jolle, zum engsten ­Favoritenkreis für Olympia. Sie werden jetzt wahrscheinlich sagen: Man hat auf diesem Level nichts mehr verloren, wenn man ein ­Sensibelchen ist. Oder? Wenn ich in einer Stress­ situation nachdenken muss, ob ein scharfes Wort vielleicht meine Teamkollegin verletzen könnte, verliere ich den Fokus. Nein, du darfst nicht zimper­ lich und auch nicht sensibel

nicht miteinander befreundet sein, um ein schlagkräftiges Team zu bilden. Nein, muss man nicht. Jolanta und ich sind allerdings neben­ bei auch beste Freundinnen. Trotz der Lizenz zum Arschlochsein, die Sie sich gegenseitig ausgestellt haben? Moment. Es gibt da noch einen wichtigen Punkt, über den wir bisher nicht gespro­ chen haben. Welchen wichtigen Punkt? Der Trick ist nicht die Lizenz

Nur zur Hälfte. Der Rest ­besteht darin, dass alles, was ich jetzt erzählt habe, draußen nie ein Mensch mitkriegen wird. Denn wir streiten nur, wenn keiner zusieht. Sobald wir in der Öffentlichkeit sind oder auf unsere Konkurren­ tinnen treffen, geht kein Blatt Papier zwischen uns. Bis zum nächsten Training? Genau. Alexander Lisetz www.vadlaulara.at THE RED BULLETIN

PHILIPP JELENSKA

T

he red bulletin: Frau Vadlau, wird dieses Interview aus dem Ruder laufen? lara vadlau: Warum denn? Ihre Vorschoterin Jolanta Ogar sagt, Sie neigen als Steuerfrau zu Wutaus­ brüchen. Sie flippen aus, ­sobald sie zum Beispiel nur zwei Zentimeter zu weit links oder rechts auf der Bootskante steht. Ich fürchte, da ist was Wahres dran. Jolanta sagt aber auch, Sie seien die beste Teamkollegin, die sie je hatte. Sie würde Ihnen blind vertrauen und eher ihre Karriere aufgeben, als jemals wieder mit jemand anderem zu segeln. Wie passt das zusammen? Das Gleiche würde ich auch über sie sagen. Wir sind ein perfektes Team. Weil wir stän­ dig streiten – nicht obwohl. Das müssen Sie uns näher erklären. Streiten macht kreativ. Wenn in einem Team alle mit Nachdruck ihre Meinung ein­ bringen, findet man gemein­ sam zu einer starken Lösung. Aber dazu muss man sich doch nicht anbrüllen.

sein, wenn du außergewöhn­ lichen Erfolg haben willst. Mit­ ten in einer Regatta ist einfach keine Zeit für „Bitte“, „Danke“ und „Würdest du vielleicht“. Aber jetzt. Würden Sie uns vielleicht die Geschichte von Ihrer ersten Begegnung mit Jolanta erzählen? Bitte! Das war bei der Regatta in Palma de Mallorca 2011. Wir starteten damals in ver­ schiedenen Teams, ich war die Jüngste im Starterfeld. Bei einem Manöver verletzte ich eine Regel, und Jolanta sorgte dafür, dass ich disqualifiziert wurde. Ich war unglaublich wütend auf sie. Aber sie fand, man dürfe der Neuen nichts durchgehen lassen. Wir schließen: Man muss


Lara Vadlau, 22, Mitstreiterin: „Keine Zeit für Bitte oder Danke.“


Ryan Gosling, 35, glaubt an Freundschaft mit Frauen, Ehrlichkeit und an die Arbeit als besten Ort, jemanden richtig kennenzulernen.


„FRAUEN ALS KUMPEL? KLAR!“ RYAN GOSLING ist zuerst einmal cool. Klar. Aber

dann ist der Hollywoodstar auch noch ein richtig ­guter Freund. Wie das läuft, erklärt er hier.

MILLER MOBLEY/AUGUST

T

he red bulletin: In der Thriller­ komödie „The Nice Guys“ werden Sie und Russell Crowe beste Kumpel. Wissen Sie jetzt, worauf es in einer echten Freundschaft an­ kommt? ryan gosling: Auf den Grad an Ehrlichkeit. Die kann so weit gehen, dass es auch mal unangenehm wird. Wann denn? Wenn du dem anderen Dinge sagst, weil dir sein Wohl­ ergehen am Herzen liegt – er diese aber nicht hören will. Du riskierst dabei die Freund­ schaft. Aber darum geht es. Sie sind also mit Ihren Freunden brutal ehrlich? Ich gebe zu, dass es schwierig ist. Mir fällt es auch schwer, mit mir selbst total ehrlich zu sein. Aber auch wenn du’s nicht schaffst, diese Ehrlich­ keit permanent zu leben, dann schaffst du es eben ­immer wieder in einzelnen Momenten. Und auf diese kommt es dann an. In „Nice Guys“ schenken sich die Kerle jedenfalls ­ordentlich ein. Weil es hier um Männer geht. Daher auch um Konkurrenz. THE RED BULLETIN

Find ich nicht so gut. Das kann Freundschaften ruinieren. Dann lieber Freundschaft mit Frauen? Ich bin mit vielen Frauen be­ freundet. Echt? Kann das überhaupt funktionieren? Das mag in meinem Fall daran liegen, dass ich ohne Vater mit meiner Mutter und meiner Schwester aufgewachsen bin. Ich habe eine Agentin, eine Managerin und eine Publizis­ tin. Die brauche ich ständig um mich. Sie verbinden also Freund­ schaft mit Arbeit. Manche

Meine anderen Onkel waren seine Bodyguards, meine Tanten seine Background-Sän­ gerinnen. In dieser Zeit lernte ich alle meine Verwandten erst richtig kennen. Eine super Erfahrung. Die will ich jetzt in meinen Jobs wiederholen. Welche Freunde hatten den größten Einfluss auf Sie? Wenn wir Familienmitglieder einschließen – meine Schwes­ ter. Zu der sah ich immer auf. Warum? Weil sie bei Meinungsverschie­ denheiten jede Perspektive nachvollziehen kann. Sogar wenn jemand eine aus meiner Sicht unhaltbare Position ein­ nimmt, ist sie imstande, das Ganze aus dessen Blickwinkel zu sehen. Das hat meine eigene

Er lässt nicht locker, wenn’s da­ rum geht, seiner Überzeugung zu folgen. Ich arbeite mit ihm beim „Enough Project“ zusam­ men, das die Zielsetzung hat, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu stoppen, speziell in Afrika. Ich war damit schon in Uganda, im Kongo und in Flüchtlings­ camps an der Grenze zwischen Darfur und dem Tschad. Dabei habe ich gesehen, wozu John und seine Leute imstande sind. Und zwar? Ich habe Resozialisierungs­ zentren für Kindersoldaten besucht. Da haben sich Jungen ein Stockbett geteilt, von ­denen der eine die Mutter des anderen umgebracht hatte. Wie kann das funktionieren?

„MEIN ONKEL WAR ELVIS-IMITATOR, MEINE TANTEN SEINE BACKGROUND-SÄNGERINNEN. ICH KÜMMERTE MICH UMS LICHT.“ behaupten, man sollte das voneinander trennen. Überhaupt nicht. Ich habe einige meiner besten Freunde durch die Arbeit kennen­ gelernt. Es hat was, wenn du die Ärmel hochkrempelst und gemeinsam eine Heraus­ forderung anpackst. Zum Beispiel? Diese Erfahrung machte ich schon als Kind. Da kümmerte ich mich um die Beleuchtung in den Shows meines Onkels. Der trat als Elvis-Imitator auf.

Denkweise sehr geprägt. Schon wieder eine Frau. ­Haben Sie auch wichtige männliche Freunde? Einer meiner besten Freunde ist John Prendergast, ein ­Menschenrechtsaktivist und der ehemalige Chef der Afrika­ abteilung des National Security Council (ein Gremium, das den US-Präsidenten berät; Anm.). Für mich ist er ein moralischer Maßstab. Was genau beeindruckt Sie an diesem Mann?

Indem John und sein Team ­ihnen klarmachen konnten, dass sie beide Opfer der Um­ stände sind. Am Ende waren sie Kinder, die tatsächlich keinen Groll gegeneinander hegten, sondern sogar beste Freunde wurden. Für uns Westler mag sich das total fremdartig anfühlen. Für uns würde sich in so einer Situa­ tion alles um Rache drehen. Rüdiger Sturm „The Nice Guys“: ab 3. Juni im Kino

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Fredd Londoño, 34, Kampfsport-Heimkehrer: „Versuche nie, etwas Besseres darzustellen, als du bist.“


„ANZÜGE HASSTE ICH IMMER SCHON“ FREDD LONDOÑO war zehn Jahre lang Model.

Dann sollte er Schauspieler werden. Doch er fand seine Bestimmung in Martial Arts.

D

RUBEN MARQUEZ, VIOLENCE MANON/DALLE APRF/PICTUREDESK.COM

ass er nicht nur blond war, sondern auch noch gut aus­ sah, verhalf Fredd Londoño seinerzeit im heimatlichen Venezuela nicht eben zu einer glück­lichen Kindheit: Er war Lieblings­ opfer der Schulhofschläger. Nur verständlich und folge­ richtig, dass er irgendwann Martial Arts für sich entdeck­ te. Dem Gesicht, das er auf diese Art vor dauerhaftem Schaden bewahrte, verdankte er danach eine zehn Jahre währende internationale ­Modelkarriere. Doch irgend­ wann wollte er nicht mehr vom Tragen von Maßanzügen leben. Er wechselte in den Keigogi (den traditionellen japanischen Kampfanzug; Anm.) und eröffnete einen Fitnessclub in Mexico City. the red bulletin: Einen interessanten Werdegang haben Sie da hingelegt! fredd londoño: Nachdem ich mit siebzehn von daheim ausgezogen war, lief es mal besser, mal schlechter. Ich studierte Bautechnik, dann ergab sich die Sache mit dem Modeln irgendwie, zuerst mit einem Dreimonatsvertrag in South Beach, Miami. Teil des Vertrags war, dass ich keine Verletzung riskieren durfte, also musste ich meinen Sport auf Eis legen. Wie wurden Sie vom Model in Miami zum FitnessclubBesitzer in Mexico City? Nach dem Modeln wäre eine Schauspielkarriere der nächs­ te logische Schritt gewesen. Aber ich hatte genug davon, THE RED BULLETIN

eine Kamera vors Gesicht ­gehalten zu bekommen. Da fielen mir Martial Arts und Jiu-Jitsu wieder ein. Im Kei­ kogi-Anzug auf der TatamiMatte fühlte ich mich wieder zu Hause angekommen. Und Sie gaben alles auf, was Sie sich jahrelang aufgebaut hatten? Jeder sollte tun, wofür er wahre Leidenschaft emp­ findet. Dann fühlt es sich auch nicht wie harte Arbeit an. Es geht im Leben doch darum, wer man sein will, wobei man sich wohl fühlt! Viele Menschen lieben es, Maßanzüge zu tragen, aber ich fühlte mich nie wohl in den Klamotten. Inneren Frieden finde ich, wenn ich einen Keikogi trage. Sie kennen sich bei diesem Thema ja aus, sowohl persönlich aus Ihrer Biografie heraus als auch professio­ nell als Fitness-Experte: Was ist das Geheimnis einer gelungenen Veränderung? Zunächst einmal bin ich davon überzeugt, dass man sich nicht ohne fremde Hilfe verändern kann. Also: Umgib dich mit Menschen, die so denken wie du selbst, die deine Ziele teilen. Dann wird alles leichter. Ganz wichtig auch: Sei du selbst. Versuch nicht, etwas Besseres darzu­ stellen, als du bist. Wir möch­ ten zum Beispiel nicht, dass jemand mit Allüren zu uns in den Club kommt. Es gibt bei uns keine Codes, wie man zu sein hat. Ich sage immer: Wer­ de ein Teil der Gang, und die Gang wird dich akzeptieren. Rocio Estrada barriocrossfit.com

Jack Garratt, 24, Pop-Prinz: „Richte deine Arbeit nie nach anderen aus.“

„VERGISS, WAS ANDERE SAGEN“ JACK GARRATT ist der Pop-Durchstarter des J­ ahres. Hier erklärt der Brite, wie man sich vom Drang nach Anerkennung lossagt. the red bulletin: Ihr Debütalbum lag auf Platz 3 der britischen Charts, die Presse feiert Sie als Newcomer des Jahres. Dabei hätten Sie die Musik 2011 beinahe aufgegeben. jack garratt: Ich war kurz davor, ein Album zu veröffent­ lichen. Aber ich zog es im letzten Moment zurück. Weil ich er­ kannte, dass ich die Songs aus den falschen Gründen geschrie­ ben hatte. Nicht für mich, sondern um anderen zu gefallen. Was ist falsch daran, anderen gefallen zu wollen? Am Anfang meiner Karriere fühlte ich mich unsicher. Lob meiner Kollegen gab mir ein Hochgefühl. Es war eine Droge. Ich war süchtig danach und richtete meine Arbeit nach anderen aus. Wie kommt man von der Droge Anerkennung los? Indem du dir dieses High selbst verschaffst. Vergiss, was an­ dere sagen! Wenn du versuchst, anderen zu gefallen, hasst du dich irgendwann selbst. Nimm Lob anderer als Bestätigung, nicht aber als Triebfeder deiner Arbeit.  Florian Obkircher „Phase“ ist bereits erschienen; jackgarratt.com

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EH EUL D RE NO Thomas Müller, Zlatan Ibrahimovic´, Gareth Bale und Cristiano Ronaldo prägen Europas Fußball. Als Fußballer. Und als Charaktere, Persönlichkeiten, Vorbilder. Vier Spitzen und ihre vier Wege an die Spitze.

Text: Juan Moreno Der Berliner „Spiegel“-Reporter, der ­Zlatan Ibrahimovic´ die ­besten Fahrraddiebstahl-Tricks entlockte, schrieb auch ein Buch über Ex-FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß: „Alles auf Rot“ (Piper 2014).

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Cristiano Ronaldo


Zlatan Ibrahimovic´

Gareth Bale

GETTY IMAGES (3), PRESSEFOTO BAADER

Thomas Müller

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BALE Lass sie doch alle reden. Vertrau auf deine Stärken.

E Es war wie ein Fluch: Bale blieb in seinen ersten 24 Spielen für ­T ottenham ohne Sieg. Und wurde doch nie nervös.

s gibt ein Spiel, in dem Gareth Bale bewies, warum Menschen auf die Idee kommen, für einen Fußballer 100 Millionen Euro zu bezahlen. Warum der gegnerische Trainer Rafa Benítez damals sagte, dass Bale bald der beste Spieler der Welt sein werde. Dieses Spiel war ein Gruppenspiel der Cham­pions League im November 2010, der damals 21-Jährige stürmte für Außenseiter Tottenham gegen Inter. Die Italiener kamen mit der besten Abwehr im bezahlten Fußball, darunter Brasiliens Superstar Maicon. Bale ließ den Mann, der als weltbester rechter Verteidiger galt, wie einen Hinkefuß aussehen. Er überlief ihn, bis das ­Stadion sang: „Taxi for Maicon!“ Bale erreicht im Sprint 36,9 Stundenkilometer. Kein Weltklassespieler ist schneller. Hinzu kommen fantastische Schusstechnik, enorme Effizienz als Freistoßschütze, ein gutes Auge für den Mitspieler und eine Eigenschaft, die man nicht auf den ersten Blick entdeckt: Bale kann einstecken wie kaum ein anderer. Er wirkt unsicher? Er ist das Gegenteil. Der Waliser hatte es nie leicht auf der Insel. Er ist nicht der Typ Spieler, den ­britische Fans lieben. Kein Terrier wie John Terry, kein Wahnsinniger wie Paul Gascoigne. Bale machte anfangs einen eher sensiblen Eindruck, körperlich wie mental. Die kosmetische Korrektur seiner abstehenden Ohren änderte an diesem Ruf ebenso wenig wie seine Schüchternheit bei Interviews. Doch unter der Oberfläche wusste Bale immer sehr genau, wer er war: geborener Athlet, geborener Sieger. In seiner Jugend gab es keinen Wettbewerb, den er nicht

gewann. Langstreckenlauf, Sprintwett­ bewerbe, Rugby, Fußball. Das Selbst­ bewusstsein, das er damals aufbaute, ist Fundament seiner Karriere. Jahre später sollte er es sehr nötig haben. Tottenham kaufte Bale 2007. Das gefeierte Supertalent verletzte sich, zwei ­katastrophale Jahre mit immer wiederkehrenden Verletzungen folgten samt dem unrühmlichen Rekord, die ersten 24 Spiele für die „Spurs“ sieglos zu bestreiten. Bale schien vor seinem Karriereende zu stehen. Doch nervös wurde er nicht. Andere sahen einen Jungen mit schnellen Beinen, der seine beste Zeit hinter sich hatte. Er wusste es besser. Er wusste, dass er als einer der wenigen Stürmer Vertei­ diger müde laufen konnte. So lange an­ rennen, bis sie nicht mehr folgen konnten. Er wusste, dass seine Zeit kommen würde. Nur ein Jahr nach dem Tiefpunkt wurde er zum besten Spieler der Premier League gewählt. Das Jahr darauf erneut. Sein Verkauf an Real Madrid für rund 100 Millionen war die extreme und doch irgendwie logische Folge. Auch in Spanien tat sich Bale zu Beginn schwer. Er spielte nicht mehr so zentral wie in England, durfte nicht die Freistöße schießen. Auf eine mäßige Saison folgten eine noch ­mäßigere und Wechselgerüchte. Bale kommentierte das alles nicht. Aktuell spielt er eine unglaubliche Saison. Überrennt Abwehrreihen, schießt Tore, bereitet sie vor. Er gilt als Ronaldos legitimer Nachfolger. Gareth Bale ist immer ruhig geblieben. Erst hat die härteste Sportpresse der Welt (England) auf ihn rumgehackt, dann die zweithärteste (Spanien). Sie schrieben, er sei schwach und überbewertet. Bales Antwort auf die Angriffe war nie laut, nie ausfallend. Ihm reichte das Wissen, dass seine Kritiker sich irrten. Allein auf diesem Wissen baute er eine Welt-Karriere auf.


I B R A H IM OV IĆ Verwandle Wut in Wille. Und Wille in Erfolg.

Man kämpft sich hoch, von unten nach oben. Der ­ä lteste Plot der Welt. Ibrahimović lebt ihn.

GETTY IMAGES (2)

Z

latan Ibrahimović, Mega­ star in Paris, bester schwedischer Fußballer, seit es Fußball gibt, ist ein talentierter Fahrrad­ dieb. Man kann ihn ruhig darauf ansprechen, er schämt sich seiner Kind­ heit nicht. Sie hat ihn, sagt er, zu dem gemacht, was er ist. Und er hat recht: Man kann diesen Mann nicht ohne seine Herkunft verstehen. Ibrahimović wuchs als Scheidungskind eines serbischen Trinkers und einer über­ forderten kroatischen Putzfrau in einer der schlechtesten Wohngegenden Malmös auf. Viele seiner Jugendfreunde hatten (und haben) Probleme mit der Polizei. Seine Lehrerin glaubt bis heute, dass der kleine Zlatan die Schule nicht besuchte, um etwas zu lernen, sondern weil das Mittagessen kostenlos war.

Wenn das Leben ein Wettlauf ist, dann startete Ibrahimović von der Umkleide. Die ersten Jahre fiel er auf den Bolzplätzen vor allem dadurch auf, dass er sich wie ein Blödian benahm und nach den Spielen Fahrräder klaute. Ibrahimović war be­ leidigt, wenn er den Ball nicht bekam, egoistisch, für jede Provokation zu haben. Ein Junge, dem es das Leben nicht leicht­ machte und der darum stets bemüht schien, es vollends zu ruinieren. Malmö FF war 1999 seine erste Profi­ station. Ibrahimović war knapp 18, für seine Körpergröße von 1,95 Metern tech­ nisch gut, aber zu dünn, fast schmächtig. Es ist nicht leicht zu beurteilen, wann dieser Junge beschloss, sein Leben völlig zu ändern. Vielleicht lag es daran, dass er zum ersten Mal eine faire Chance bekam: In einem Profikader ist es völlig egal, ob Mami oder Papi dich lieb hatten oder nicht. Es geht einzig um deine Leistung. Man sollte nicht unterschätzen, was so

e­ twas mit Menschen macht, die das zum ersten Mal erleben. Malmö FF änderte alles. Sein damaliger Mannschaftskapitän Hasse Mattisson be­ schreibt Ibrahimovićs Verwandlung viel­ leicht am besten: „Erst war es Wut, dann Wille.“ Zlatan Ibrahimović lebt den LieblingsPlot aller B-Movie-Regisseure: Mann kämpft sich hoch, von ganz unten nach ganz oben, ganz allein. Seit 2002 ist er mit nur zwei Aus­ nahmen (2003 und 2012) stets Meister geworden. Mit Ajax, Juventus (die zwei Titel wurden wegen des Serie-A-Skandals ­später aberkannt), mit Inter Mailand, FC Barcelona, AC Milan, Paris Saint-­ Germain. Geld schießt Tore? Mag sein. Ibrahimović gewinnt Meisterschaften. Heute, mit 34 Jahren, ist er ein Athlet, der auf dem Platz nichts mit dem Quälgeist von früher gemein hat. Sein aufrechter Ruf als Hitzkopf hat nichts mehr mit der Realität zu tun: In den ersten 22 LigaSpielen der laufenden Saison schoss er 23 Tore. Gelbe Karten? Eine einzige. Ibrahimović ist einer der zielstrebigsten und effektivsten Spieler der Welt. Keine unnötigen Tricks, keine Finten. Pure ­Dynamik, Kraft und Reduktion auf das Entscheidende, das Tor. Er hat sich von der Umkleidekabine an die Spitze ge­ kämpft – und ist nicht bereit, seinen Platz so schnell wieder aufzugeben. Das alles mit der Fähigkeit, die Wut des Zu-kurzGekommenen in das zu verwandeln, was ihn groß macht: puren Willen. 49


SKILLS, GOALS, LIKES: DIE STARS IN ZAHLEN THOMAS

MÜLLER Der Bayern-Star schrieb schon als Zwanzigjähriger ­Fußball-Geschichte. Seine Stärke: Instinkt – und das Auge für jede noch so kleine Verteidigungslücke.

77 Tempo

84 Schießen

72

80

Physis

Passen

46 Defensive

79 Dribbling

5

Mit seinen fünf Toren bei der WM 2010 in Südafrika krönte sich Müller als Zwanzigjähriger zum jüngsten WM-­ Torschützenkönig Deutschlands – vor Gerd Müller und Miroslav Klose.

75 50 1 Müllers Marktwert (75 Millionen Euro) hat nur statistische Bedeutung. Der FC Bayern erklärte ihn für „unverkäuflich“.

Müller brachte es mit 26 Jahren als jüngster Spieler auf 50 CL-Siege.

Dem Weltmeister und CL-Sieger fehlt nur der EM-Titel zum totalen internationalen Erfolgs-Triple.

CRISTIANO

RO N A L DO Der Real-Star dribbelt, schießt oder jubelt wie kein anderer und bricht Rekorde am laufenden Band. Manche hassen, doch viele lieben ihn, wie 200 Millionen Social-Media-Follower beweisen.

90 Schießen

80

79

Physis

Passen

48 Defensive

91 Dribbling

90

Als erster Real-Madrid-Spieler knackte er die unvorstellbare 350-Tore-Marke. Und hat als Profi schon in jeder beliebigen Spielminute ein Tor erzielt.

78 110 9 Kopfarbeit: Mit 78 Zentimetern hüpft er höher als ein durchschnittlicher NBA-Spieler.

Millionen Likes: Kein Mensch hat auf Facebook einen höheren Beliebtheitsgrad.

Mal en suite stand er in der FIFAWeltauswahl – gleichauf mit Messi. Rekord, klar!

GETTY IMAGES (3), PICTUREDESK.COM

93 Tempo


Z L ATA N

I B R A H I M OV I Ć Der 34-jährige Schwede im Dienste von Paris Saint-Germain ist der Inbegriff des Mittelstürmers: robust, trickreich, schuss­ gewaltig – und in jedes Team optimal integrierbar.

73 Tempo

91 Schießen

86

81

Physis

Passen

31 Defensive

86 Dribbling

2

Wie Ronaldo scorte auch er in jeder Spielminute. Und ist (mit über 60 Toren) Schwedens allerbester Goalgetter. Der Grund: Zlatan trifft – statistisch – in ­jedem zweiten Länderspiel ins Tor.

6

10 30

Unerreicht: „Ibra“ traf in der Champions League bereits für sechs verschiedene Klubs.

Mal wurde der 1,95-Meter-Hüne ­bereits zu Schwedens Fußballer des Jahres gewählt. Ein Weltrekord.

Aber wozu Statistiken? Zlatans 30‑MeterFallrück­ zieher (2012 gegen England) sagt mehr als tausend Zahlen.

GARETH

BA LE LEISTUNGSDATEN IN DIAGRAMMEN AUS EA-GAMES FIFA 16

Keiner ist schneller mit dem Ball, kein Fußballer war teurer. Der 26-jährige Waliser von Real Madrid ist die große Hoffnung der „Dragons“ auf einen Überraschungs-Coup bei der EM.

94 Tempo

83 Schießen

80

83

Physis

Passen

63 Defensive

84 Dribbling

37

„Bale“ steht für Superlative: Mit 100 Millionen Euro Ablöse teuerster Transfer aller Zeiten. Mit Ball schnellster Spieler der Welt. Topspeed: 36,9 km/h.

17 43 450 Mit 17 Jahren und 35 Tagen ist er jüngster Torschütze seines Nationalteams.

Seit seinem 43. Ligator ist Bale bester britischer Stürmer in der Primera División.

Pro Woche (!) casht Bale 450.000 US$. Das Zehnfache eines mittleren US-­ Jahressalärs.

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RON A LDO

Optimiere dich. Sei konsequent in jeder Minute. Lerne, Qualität aus Qual zu erzeugen.

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s gibt ehrgeizige Menschen, es gibt sehr ehrgeizige Menschen, und es gibt Cristiano Ronaldo. Dieser Mann wollte nie ein Weltklasse-Fußballer werden, eine Real-Madrid-Ikone, ein Weltstar, er wollte, wie er mit genau diesen Worten selbst sagte, „eine Legende werden“. Seine damalige Lebenspartnerin, das Supermodel Irina Shayk, erzählte einmal, dass Ronaldo und sie gelegentlich kleine Wettschwimmen veranstalteten. Ronaldo schwamm, als gäb’s kein Morgen. „Er konnte den Gedanken nicht ertragen, zu verlieren“, sagte Shayk. Nicht einmal ­gegen die Frau, die er liebte. Ronaldo ist nicht nur Madrids größter Star, er ist auch der härteste Arbeiter dort. Seine Freistoß-Choreografie, fünf lange Schritte rückwärts, breitbeinige Kon­ 52

zentration, Hände in Pistolero-Position, trainiert er täglich. Immer und immer wieder, seit Jahren unendliche Routine. Ronaldo ist ein Fußballer, vor allem aber ein Profi, wie es ihn noch niemals gab. Sein Hobby sind Sit-ups. In Madrid ist es praktisch ausgeschlossen, ihn nach 21 Uhr in einem Restaurant zu sehen: ­Seine spezielle, eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung duldet keine Ausnahme. Selbstverständlich trinkt Ronaldo keinen Alkohol. In seinem rund 3000 Quadratmeter großen Haus im Norden Madrids stehen modernste medizinische Geräte, die einzig der Regeneration seiner Muskulatur dienen. 2008 verletzte sich Ronaldo am Sprung­gelenk. Es sollte sechs Jahre bis zur nächsten Verletzung dauern. Dabei bestritt er in dieser Zeit das volle Programm, rund 70 Spiele im Jahr. Wenn heutige Fußballfans ihren ­Söhnen einmal von Ronaldo erzählen,

werden die ihnen nicht glauben. Denn Ronaldo besitzt Eigenschaften, die an­ muten, als habe sich Marvel einen FußballSuperhelden ausgedacht: Wenn er einen Freistoß schießt, beschleunigt der Ball dreimal schneller als eine startende Apollo-Rakete. Im Dribbling braucht er für 13 Finten, Übersteiger und Seitenschritte nicht mal eine Sekunde pro Bewegung, womit es gegen ihn praktisch kein Verteidigen gibt. Beim Kopfball springt er höher als ein durchschnittlicher NBA-Basketballspieler. Als ihn ein Sponsor in ein Labor sperrte und ihm Bälle zuflankte – von denen er nur sehen konnte, wie sie abgeschlagen wurden –, traf er diese mit Fuß und Kopf in vollkommener Dunkelheit. Das alles ist unvorstellbar hart er­ arbeitet. Cristiano Ronaldo war bereit, sein Leben dem Erfolg unterzuordnen, in einer Radikalität, die kaum vorstellbar ist. Früher gab es die sehr talentierten Spieler und die weniger talentierten. Letztere mussten härter arbeiten, um das Defizit zu kompensieren und mit den ­Genies mithalten zu können. Seit Cristiano Ronaldo gilt diese Ordnung nicht mehr. Wir wissen jetzt, was passiert, wenn überragendes Talent auf die Überzeugung trifft, dass Qualität von Qual kommt.

GETTY IMAGES, PICTUREDESK.COM

Freistöße übt er täglich. Eine nie endende Routine, schon seit Jahren. Und sein Hobby sind Sit-ups.


MÜLLER Bleib du selbst. Auch wenn das heißt, dass du vielleicht irre bist, unberechenbar und altmodisch.

M Müller hat nie ­v ersucht, sich ­a nzupassen. Er betreibt Fußball, als ginge es um eine Geiselbefreiung.

anchmal möchte man Thomas Müller die Füße küssen, einfach so, weil er so anders ist, weil es einen wie ihn in der Weltspitze ­eigentlich nicht ­geben dürfte. Einen Wühler, einen Kämpfer, einen, den man im Spiel beobachtet, um dann zu denken: „Ach, so ähnlich sieht das bei mir auch aus. Vielleicht könnte ich das ja auch?“ Natürlich könnte man es nicht. Der 26-Jährige wurde bei der letzten Wahl zum Weltfußballer Fünfter. Thomas Müller ist Weltmeister, Gewinner der Champions League, er hat in den vergangenen drei Saisonen über 80 Tore geschossen, die besten Torhüter und die besten Verteidiger der Welt düpiert. Er ist vermutlich der ­unverkäuflichste aller Bayern-Spieler. Thomas Müller ist ein Phänomen. Als Pep Guardiola nach München kam, fragte er sich, was er mit diesem Müller anfangen sollte. Technisch nicht brillant, im Dribbling wenig überzeugend, kaum explosiv, als Stratege im Mittelfeld untauglich. Müller spielt nicht Fußball, er arbeitet Fußball. Davon hält zwar auch Guardiola viel, es darf nur nicht so aussehen. Fußball, wie Guardiola ihn versteht, ist ein durchchoreografiertes Spiel, das präzise abzulaufen hat, dabei jedoch stets etwas Leichtes, Selbstverständliches, Poetisches haben muss. Müller betreibt Fußball, als ginge es um eine Geiselbefreiung. Moderner Spitzenfußball ist erforscht wie ein seltenes Tier. Hochdotierte Trainer untersuchen gemeinsam mit riesigen Analytikerteams jeden Aspekt des Spiels. Ziel ist es, Variablen auszuschalten, das Unberechenbare auszuschließen.

Hier wird Müller zum Problem: Er passt in kein System. Sein Spiel, seine Laufwege wirken wirr, sind völlig unvorhersehbar. Das Einzige, was Müller macht: Er steht immer, und zwar wirklich immer, am richtigen Platz. Je mehr Unordnung im Strafraum, je mehr Gewusel, je mehr Chaos, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende der Aktion Müller ein Tor geschossen hat. Würde das nur ab und an passieren, könnte man von Glück sprechen. Es passiert aber ständig. Darum sprechen Fans und Reporter vom ­„Instinkt“, den Müller habe. Er selbst ­benutzt gern das Wort „Raumdeuter“. Ganz gleich, wie man das nennt, was Müller hat, moderne Trainer mögen es nicht. Denn Müllers Spiel entzieht sich der Analyse. Seine Tore sind einfach da, unerklärbar, unvorhersehbar. Instinkt hat in modernen Trainer­ kreisen einen schlechten Ruf. Er bedeutet nämlich, dass Trainer zugeben müssen, dass da etwas ist, das sich ihrer Kontrolle entzieht. Eine Art Magie, mächtiger als jede Spielanalyse, mächtiger als jeder trainingswissenschaftliche Wert zwischen Laktat und Herzfrequenzvariabilität. Müller, und das unterscheidet ihn von allen, hat nie versucht, ein anderer zu sein. Hat nicht versucht, sich anzupassen, anders zu spielen, weniger irre. Müller hat irgendwann erkannt, dass es nur ein nicht optimierter Müller in die erste Mannschaft schaffen kann. Der Müller, der er schon in der E-Jugend war. Manchmal muss man einfach genau das tun, was man denkt. Auch wenn jeder, darunter der beste Trainer der Gegenwart, der geballte Trainerstab des deutschen Rekordmeisters und der gesunde Menschenverstand, genau das Gegenteil von einem fordert. Müller hat das gemacht. Trotzdem. Auch dafür gehören ihm die Füße geküsst.


XX

EDITOR

ILLUSTRATOR


J U N UZOV I Ć

„JEDER K A N N E R FO L G SPEICHERN“ Schlaflose Nächte im Abstiegskampf, historische Siege in der EM-Quali. Kein Teamspieler erlebt im Berufsalltag größere Gegen­ sätze als Zlatko Junuzovic´. Sein Geheimnis: Er weiß, wie man sogar aus schlechten Tagen Kraft schöpft. Text: Andreas Rottenschlager Fotos: David Daub

Motivationskünstler Zlatko Junuzovic´ beim Red BulletinFotoshooting in Bremen: „Natürlich wollen wir Ronaldo schlagen.“

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Z

latko Junuzović sagt, er gebe TV-Interviews am liebsten nach Niederlagen. „Weil sich ein Führungsspieler nicht versteckt, wenn es schlecht läuft.“ Als Führungsspieler übernimmt der 28-jährige Mittelfeldstratege seit zwei Jahren eine ­ungewöhnliche Doppelrolle: Mit dem deutschen Traditionsverein Werder ­Bremen kämpft Junuzović gegen den ­Abstieg. Mit Österreichs Nationalteam verliert er zwischen September 2014 und Oktober 2015 keine einzige Partie und qualifiziert sich als Gruppensieger für die Europameisterschaft. Stress in Bremen, Euphorie in Österreich. Wie verändert dieses Doppelleben einen Menschen? Ein Gespräch über schlaflose Nächte, ­Psychotricks für schlechte Tage und eine Mannschaft, die nach dem „Skikurs-­ Prinzip“ funktioniert. the red bulletin: Herr Junuzović, wir wollen heute über gute und schlechte Arbeitstage sprechen. Ist es okay für Sie, wenn wir mit einem besonders schlechten beginnen? zlatko junuzović: Sicher. Vergangenen November kassierten Sie mit Bremen ein 0:6 in Wolfsburg – die höchste Niederlage Ihrer Bundesligakarriere (beim 0:7 gegen München 2013 stand Junuzović nicht im Kader; Anm.). Als Führungsspieler wurden Sie nach dem Match besonders hart kritisiert. Wie verarbeitet man so eine Pleite? Mit vielen Gesprächen. Ich habe an diesem Abend lange mit meiner Frau geredet und danach meinen Vater angerufen. Was haben Sie ihm gesagt? Wir haben Spielsituationen analysiert. Das machen wir nach jedem Match. ­Niederlagen verarbeitet man am besten mit Dialog. Man darf den Frust nicht in sich hineinfressen. Sie sind seit elf Jahren Fußballprofi. Können Sie einen schlechten Arbeitstag mittlerweile nicht einfach an der 56

Tür abstreifen, wenn Sie abends nach ­Hause kommen? Auf keinen Fall. Wie haben Sie nach dem 0:6 geschlafen? Ich lag bis nach zwei Uhr wach. Das geht mir nach jedem Spiel so. Du hast einfach noch zu viel Adrenalin im Körper. In der Nacht nach dem 0:6 war es besonders schlimm. Ich hatte die Schlagzeilen ge­ lesen und wusste, dass die ganze Bundesliga über dieses Spiel spricht. Was machen Sie, wenn Sie nicht schlafen können? Ich spiele PlayStation oder schaue Serien. Welche Serie lenkt in schlaflosen Nächten am besten ab? Momentan „The Walking Dead“. Wir wissen zum Zeitpunkt dieses Inter­ views noch nicht, wie die Saison für Bremen ausgehen wird. Aber Sie sind Vizekapitän eines Vereins, der seit zwei Jahren gegen den Abstieg kämpft. ­Können Sie einem Nicht-Fußballer erklären, wie sich Abstiegskampf anfühlt? Es ist das Schlimmste, was es im Fußball gibt. Du hast jedes Wochenende ein Endspiel. Musst immer fokussiert bleiben … … das ist aber im Titelkampf genauso. Aber der Abstiegskampf ist auch Kampf mit dir selbst, weil du leicht in einen ­Negativstrudel kommst. Was passiert dann? Dein Selbstvertrauen ist angeknackst. Es fällt dir schwerer, bei einem Rückstand noch an den Sieg zu glauben. Dabei ist der Kopf im Abstiegskampf viel wichtiger als fußballerisches Können. Wie stärken Sie Ihr Selbstvertrauen, wenn es im Beruf schlecht läuft?

Junuzovic´ über den Abstiegskampf: „Es ist das Schlimmste, was es im Fußball gibt. Weil du in jedem Spiel auch gegen dich selbst kämpfst.“


Z L AT KO

J U N U ZOV IĆ

93,3 %

aller möglichen Punkte (28 von 30) holte ­Österreichs Nationalteam mit Junuzovic´ in den zehn Spielen der EM-2016-Qualifikation. Von 53 teilnehmenden Teams schaffte nur England (30) noch mehr.

7

5

10.

197,1 62

Millionen Euro: ­Gemeinsam mit ­Verteidiger Jannik Vestergaard ist Junuzovic´ der ­teuerste Spieler in Bremens Kader.

Freistoßtore erzielte Junuzovic´ 2014/15 für Bremen. Nur ­Mario Basler traf in der 117-jährigen Vereinsgeschichte öfter (7-mal 1995/96).

Platz im FIFA-Ranking: Das ÖFB-Team war von 11/2015 bis 03/2016 so gut gereiht wie noch nie!

Kilometer lief Junuzovic´ in den 17 Spielen der Hinrunde 2014: der Topwert der gesamten Liga.

Folgen (die er ­übrigens alle kennt) hat Junuzovic´s Lieblingsserie: „Breaking Bad“.

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In Österreichs Nationalteam herrscht Skikurs-Stimmung, sagt Junuzovic´: „Abends sitzen alle zusammen im Hotel. Es gibt keine einzelnen Gruppen mehr.“

„Es ist egal, ob du Fußball spielst oder in einem Büro arbeitest: Nimm, was dich stolz macht, und denk daran, wenn es dir schlecht geht.“ 58


S CH A R F S CH Ü TZ E Zlatko Junuzovic´ wird am 26. 9. 1987 in Loznica (im heutigen Serbien) geboren. Als er vier ist, fliehen seine Eltern vor dem Jugoslawienkrieg nach Österreich. Junuzovic´ wächst in Kühnsdorf nahe Klagenfurt auf. Mit 17 debütiert er in der Kampfmannschaft des GAK. Mit 23 wird er als Spielmacher der Wiener Austria Fußballer des Jahres. Seit 2012 dirigiert der FreistoßSpezialist Werder Bremens Mittelfeld. In der Quali­ fikation zur Europameisterschaft spielt er alle zehn Partien für Österreich und erzielt den Siegestreffer beim vorentscheidenden 1:0 gegen Moldawien.

Ich spiele positive Situationen aus der Vergangenheit in meinem Kopf noch ­einmal durch. Einzelne Szenen, die ich immer wieder neu zusammenschneide … … wie einen Motivationsfilm? Genau. Was zeigen Ihre Motivationsfilme? Tore, Vorlagen, Freistöße. Zum Beispiel mein Freistoßtor gegen Leverkusen 2015. Der Ball ging unhaltbar in die linke Ecke. Solche Szenen erinnern mich daran, dass ich das Kicken nicht verlernt habe, wenn es einmal schlecht läuft. Diese Erfolgsfilme klingen nach einem guten Trick für miese Tage im Büro. Es ist dabei gleichgültig, ob du Fußball spielst oder in einem Büro sitzt. Erfolg

­ bspeichern kann jeder. Nimm, was dich a stolz macht, und denk daran, wenn es dir schlecht geht. Auch wenn es nur ein kleiner Erfolg ist, etwa eine erfolgreiche Präsentation? Sicher. Wenn du nach dieser Präsentation ein cooles Gefühl hattest. Auch kleine Erfolge stärken das Selbstvertrauen. Durch Selbstvertrauen ändert sich deine Körpersprache, du trittst wieder sicherer auf und so weiter. Das baut alles aufeinander auf. Wir haben zu Beginn über einen besonders schlimmen Arbeitstag gesprochen. Ein besonders guter war der 4:1-Sieg mit dem Nationalteam gegen Schweden im Oktober. An diesem Abend quali­ fizierte sich Österreich für die EM. Was nehmen Sie von einem Tag wie diesem mit? Die Gewissheit, dass wir auch große ­Gegner schlagen können. Ich habe noch auf dem Spielfeld probiert, dieses Glücksgefühl aufzusaugen. So ein Sieg gibt dir unglaublich viel Energie. Für das nächste Training? Nein, generell. Du erledigst sogar banale Aufgaben viel lieber als sonst, nachdem du ein Spiel gewonnen hast. Zum Beispiel? Einkaufen oder die Wohnung aufräumen. Also alles, was dich nicht interessiert, wenn du einen schlechten Tag hast (lacht). Sie sind gut verdienender Fußballer. Wie haben Sie sich für den 4:1-Sieg gegen Schweden belohnt? Mit einer Shoppingtour? Einem neuen Auto? Ich war mit meiner Frau essen. Okay. Ich brauche keine Riesenparty. Zeit mit meiner Frau, ein gutes Steak, ein ruhiges Restaurant. Das ist die beste Belohnung. Dabei hätten Sie als Nationalspieler ­genug Grund zum Feiern. Was macht das ÖFB-Team derzeit so erfolgreich? Unser Teamgeist. Ich bitte Sie. Das sagt doch jeder. Es ist aber so. Lesen Sie sich Interviews anderer Spieler durch. Marko Arnautović

spricht von einer „Familie“. Martin Harnik nennt das Team eine „Wohlfühloase“. Wie merkt man, dass sich ein Arbeitsplatz in eine Wohlfühloase verwandelt? Nur ein Beispiel: Normalerweise bilden sich in jedem Team Gruppen, wenn man abends Freizeit im Hotel verbringt. Bei der Nationalmannschaft sitzen am Abend alle Kaderspieler gemeinsam in der Players Lounge. Es gibt keine Gruppen mehr. Was macht man in einer Players Lounge? Tischtennis spielen, Karten spielen, ­gemeinsam fernsehen. Das klingt wie das Abendprogramm eines Schul-Skikurses. Mag sein. Aber solche Abende sind wichtig, um ein Team zusammenzuschweißen. Die Stimmung außerhalb des Platzes beeinflusst die Leistung auf dem Feld. Im Nationalteam arbeiten Sie für Österreichs beliebtesten Chef. Was trägt Marcel Koller zur Wohlfühloase bei? Er hat sie erschaffen. Wie hat er das gemacht? Mit Vertrauen. Er hat auf Leute gesetzt, obwohl sie in ihrem jeweiligen Verein abgeschrieben waren. Beispiel Marc Janko. Der stand bei Trabzonspor nicht einmal im Kader. Koller ließ ihn trotzdem spielen. Janko zahlte ihm das Vertrauen mit sieben Toren zurück. Verraten Sie uns, wie Marcel Koller ­seine Spieler vor einem wichtigen Spiel in der Kabine motiviert? Er spricht alles an: von der Taktik bis zum Auftreten auf dem Platz. Was Sie nie hören werden, sind banale Aussagen wie: „Geht raus und fresst sie auf!“ Koller spricht, wie er als Mensch ist: organisiert. Dass er organisiert ist, haben wir ­vermutet. Aber was ist sein Erfolgs­ geheimnis als Führungskraft? Er lässt seinen Spielern Freiräume innerhalb fest gesteckter Grenzen. Wir haben Spieler, die Freiräume brauchen, um gut zu sein: David Alaba, Marko Arnautović, ich selbst zähle mich auch dazu. Koller setzt taktische Grenzen fest. Aber innerhalb dieser Grenzen können sich Spieler entfalten – wenn sie ein Dribbling gegen zwei Spieler versuchen, zum Beispiel. „Ein guter Chef lässt seinen Mitarbeitern Freiraum.“ Ist notiert. Verraten Sie uns zum Abschluss bitte noch Ihre Prognose für einen besonders wichtigen Arbeitstag: Am 18. Juni spielen Sie bei der EM gegen Portugal und Cristiano Ronaldo. Ihr Tipp? Es ist geil, gegen Ronaldo zu spielen. Aber wir wollen die Partie gewinnen. Zlatko Junuzovic´ auf Facebook: www.facebook.com/juzo16

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1 FRISCHER WIND AUS DEM WESTEN

Haas GP ist der frechste Neueinsteiger der jüngeren Formel-1-Geschichte. Bei den ersten beiden Rennen der noch jungen Firmen­ geschichte gleich in den Top 6, Chapeau! Haas’ Weg, so viele Teile wie nur möglich bei Ferrari zuzukaufen statt selbst zu entwickeln, ist ebenso neu wie revolu­ tionär. Am Kommandostand von Haas sitzt übrigens ein alter Bekannter: Der Südtiroler Günther Steiner hatte einst das NASCAR-Kommando von Red Bull Racing inne.


ZEHN GRÜNDE, WARUM 2016 HONE/REX FEATURES/PICTUREDESK.COM

ein tolles

F O R M E L- 1 - J A H R wird

TEXT WERNER JESSNER 61


RED BULL RACING IST RETOUR

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Letzte Saison lief’s nicht so toll, dazu kam die Ungewissheit, mit welchem Motor man 2016 fahren würde. Erst im Herbst konnte mit der Arbeit am RB12 begonnen werden – so spät wie nie. Das ­Ergebnis beeindruckt: Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko spricht vom „besten Chassis, das wir je ­hatten“. Und wenn der Motor (Renault, heißt nun aber TAG Heuer) im Juni wirklich wie angekündigt sein PowerUpgrade kriegt, werden Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat endlich wieder die Sterne von der Spitze holen.


CLIVE MASON/GETTY IMAGES


GEHEIMTIPP TORO ROSSO

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Manchen Insidern gilt das Nachwuchsteam ­bereits als Kandidat für ­Podiumsplätze aus eigener Kraft: Unter Franz Tosts Leitung ist in Faenza (nahe ­Bologna) ein brillanter Rennwagen entstanden, angetrieben von einem ­Ferrari-Motor aus der letzten Saison. Max Verstappen ist zumindest ein DekadenTalent, und Carlos Sainz ­junior bewegt sich in aller Regel auf seinem Level. Hier kommt die Zukunft!

THE RED BULLETIN


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4 Vorige Saison hatte Ferrari-Teamchef ­Maurizio Arrivabene angekündigt, bei vier Siegen seines Teams 100 Kilometer barfuß durch die Berge um Maranello zu gehen. Das blieb ihm knapp erspart; Sebastian ­Vettel gewann „nur“ drei Rennen. 2016 hat sich Arrivabene ähn­ liche Ankündigungen wohlweislich erspart: Der Ferrari SF16-H ist die stärkste Waffe der Italiener seit Michael Schumachers Zeiten.

S I L LY SEASON Spätestens Ende Mai wird die fünfte Jahreszeit ausgerufen: die Transferzeit. Wer wechselt wohin? Wer verfügt über todsicheres Insiderwissen, dass Ferrari bereits einen Vorvertrag mit Fahrer X unterzeichnet hat und sich Mercedes fast ganz sicher die Dienste von Fahrer Y sichert, während die Motoren von Team Z zu Team ZZ wandern … Herrlich! Dank Social Media lässt sich auf diese Art sogar das eine oder ­andere langweilige Rennen überstehen. Keiner wird zugeben, dass er Formel 1 auch wegen der Crashes schaut. Wobei man es angesichts der ­Sicherheit aktueller Autos beinahe schon zugeben könnte. Alonsos Unfall in Melbourne zum Beispiel: Eine gigantische Explosion in Carbon, aber bis auf Rippenbrüche ist nichts passiert. Ob es den angedachten zusätzlichen „Heiligenschein“ oberhalb des Cockpits für mehr Sicherheit überhaupt braucht?

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ARGE ACTION

6 THE RED BULLETIN

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7 NICO ­F O R D E R T LEWIS Das hatte sich schon bei den letzten Rennen der 2015er-Saison abgezeichnet: Jungvater Rosberg war Party-Boy Hamilton so nahe gekommen wie eigentlich noch nie in seiner Karriere – ein Trend, der sich 2016 nahtlos fortsetzt. Und was kann der Formel 1 ­Besseres passieren als ein Stallduell gegensätzlicher Charaktere auf höchstem Niveau?

SCHÖNE STILLE

8 Herrlich: diese Ruhe im Cockpit! Endlich kein RennIngenieur mehr, der den Fahrer minütlich mit Informationen über Temperatur, Wetter und den Gesundheitszustand seines Goldhamsters zutextet! 2016 müssen Fahrer wieder allein Entscheidungen treffen, statt von der Box aus ferngelenkt zu werden. Kimi Raikkönen wird’s am meisten freuen, denn der hat seinem Mann im Ohr bekanntermaßen schon vor Jahren ausgerichtet: „I know what I’m doing.“ 66

9 M A R AT HON SAISON 21 Große Preise umfasst die diesjährige Formel-1-­Saison, das sind gleich um zwei mehr als im Vorjahr. Deutschland ist zurück, ganz neu ist die spektakuläre Strecke in Baku. Baku? Korrekt, die Hauptstadt von Aserbaidschan. Das heimliche Saison-Highlight, nämlich der herzliche Grand Prix von Österreich am Red Bull Ring, findet am 3. Juli statt, Schluss ist erst am 27. November in Abu Dhabi. THE RED BULLETIN


Mit dem Alter kommt nicht nur Weisheit, sondern auch Charisma und im Idealfall Unverblümtheit. Charaktereigenschaften also, die der modernen Formel 1 ­bisweilen abgesprochen ­werden. Wie gut also, dass uns mit Kimi Räikkönen und Jenson Button zwei ehemalige Weltmeister ­erhalten geblieben sind, die den Mund aufmachen und sagen, was sie denken (zumindest manchmal). Genießen wir die beiden, solange wir sie noch haben.

REMPELNDE RENTNER

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DIE WÖLFIN TEXT: ALEX HARRIS FOTOS: ANDREAS KOCK 68

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ERFOLG MIT „BOND“ UND „GAME OF THRONES“, EINE ATEMBERAUBENDE KARRIERE, DIE ZWISCHEN MODEL, STUNTWOMAN UND SCHAUSPIELERIN OSZILLIERT: GEMITA SAMARRA IST JEMAND, DEN MAN BESSER IM AUGE BEHÄLT. FÄLLT ABER ZUM GLÜCK AUCH NICHT ALLZU SCHWER.



ür gewöhnlich erscheinen Models am Set unbewaffnet. Gemita Samarra aber legt ihre Rolle beim heutigen Red BulletinShooting ein wenig, sagen wir, schärfer an: Sie hat ein ziemlich beeindruckendes Messer dabei, eines, wie es Freitaucher für Notfälle bei sich tragen. Was auf den ersten Blick ein wenig einschüchternd wirkt, ergibt umso mehr Sinn, je länger man sie im Wasser beobachtet, wie sie entspannt, anmutig, ganz präzise ihre L ­ inien durch den Pool zieht, nein: schneidet. Das Messer ist Requisite. Zwischen den Takes liegt es in einem Klingenschutz am Esstisch, Samarra braucht die Hände für ihren Smoothie. Zwischen den Schlucken schießen Worte in einem wahren Stakkato aus i­ hrem Mund, man kommt beim Zu­ hören kaum mit. Sie hüpft aufgekratzt um das Set, dazu dieses strahlende Lächeln im Dauermodus, glühende Augen. Es ist nicht schwer, dem Zauber von Gemita Samarra in der Sekunde zu verfallen, ihrer positiven Einstellung, ihres perfekten Filmstar-Looks wegen. Da ist ­etwas Wildes, beinahe Unzähmbares an ihr. Vielleicht kommt das davon, dass sie einen Wolf zum besten Freund hat. Heute ist einer der wenigen Tage, an denen Lupa – Mischling aus Wolf und Schäfer70

hund, gezüchtet von tschechischen Spezialeinheiten für den Kampfeinsatz – nicht an Samarras Seite wacht. „Ich nehme sie mit, wohin es mir möglich ist“, sagt sie. Dass Shootings davon ausgenommen sind, beruhigt die Crew. Ein Wolf als Haustier ist längst nicht das Verblüffendste an der in Großbritannien geborenen 23-Jährigen mit spanischen und südafrikanischen Wurzeln: Nicht allzu viele Models tauschen High Heels gegen Messer und setzen sich im Stuntbusiness durch. Und noch weniger werden Bond-Girls oder schaffen es in „Game of Thrones“ (zu sehen ist sie in der letzten Staffel). Steht dahinter ein Karriereplan? Nein. Im Gegenteil. Die Liste der Prioritäten war klar: Zuerst Abenteuer. Dann Arbeit. „Ich stamme aus einer Zirkusfamilie“, erzählt Samarra, die in England aufwuchs, aber als Kind in ganz Europa rumkam. Ihre Mutter war eine dieser todesmutigen Trapezartisten, von denen man glaubt, dass sie, außerhalb der riesigen rotgelben Zirkus­ zelte, in Wirklichkeit gar nicht existieren. „Sport war wichtig in unserer Familie“, sagt Samarra, die heute in London lebt. „Ich wurde nie zu irgendwas gedrängt, aber meine Eltern ermutigten mich, selbst etwas zu tun.“ In die Stuntwelt stolpert man nicht einfach so. Üblicherweise muss man sechs Disziplinen beherrschen, bevor man eine Chance bekommt. Bei Samarra war doch ein wenig Zufall dabei. Ihre beiden liebsten Hobbys – das vom Zirkus inspirierte Reiten und das Schwimmen – sind auf dieser Liste. Und wenn wir jetzt von Hobbys reden, untertreiben wir ein wenig: Sie war in ganz Europa als Turnierreiterin unterwegs und qualifizierte sich als Synchronschwimmerin beinahe für Olympia. Alles begann damit, dass Samarra als Model entdeckt und bei einer Agentur unter Vertrag genommen wurde. Ihre Zusatzqualifikation im Wasser war ein Konkurrenzvorteil. „Nicht als Marktnische, die ich bewusst angesteuert hätte. Es hat sich eher zufällig ergeben, einfach aus meiner Liebe zum Wasser heraus“, sagt sie. „Ich würde unter Wasser leben, wenn ich könnte. Darum lernte ich Freitauchen. Und als man jemanden brauchte, der beim Modeln lange den Atem anhalten konnte, hatte ich den Job. So einfach war das.“ Samarras amphibischer Hintergrund wird bei unserem Shooting in London deutlich. Unermüdlich taucht sie immer wieder unter. Die einzige atemlose Person am Set ist der Fotoassistent, der nervös das Lichtrigg übers Wasser balanciert. Dass sie bloß ­einen ungeschickten Augenblick davon entfernt ist, durch­ gebrutzelt zu werden, scheint sie höchstens zu amüsieren.

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„ICH WEISS, WER ICH SEIN WILL. WER MICH VERÄNDERN WILL, SOLL SICH VERPISSEN.“



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„ICH KÖNNTE NIE ETWAS HALBHERZIG MACHEN, NUR WEIL ICH ES IMMER SCHON GEMACHT HABE.“



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„DEINE GRENZEN EXISTIEREN NUR IN DEINEM KOPF.“

Sie hätte ein vergleichsweise komfortables Leben mit dem ­ tikett „Nixenmodel“ führen können, aber ihr Hunger nach E ­neuen E ­ rfahrungen und Abenteuern ließ das nicht zu. „Nach ein paar Unter­wasser-Jobs dachte ich zuerst: ‚Okay, das ist, was ich ­machen möchte‘“, erzählt sie. „Doch dann gab es Jobs am Ufer, dann welche an Land. So wurde ich vom Fisch zum Frosch, könnte man sagen. Und dann zum … was lebt an Land und schwimmt gern? Hahaha, ich wurde zum Otter!“ Neues zu lernen fällt Samarra leicht, sie lernt Jiu-Jitsu, Surfen, wird Kletterin, Mountainbikerin, Stuntfahrerin … und all diese Skills verschmelzen irgendwann zu einer einzigartigen Karriere. Motto: Tu, was du willst. Und mach es so, wie es dir am meisten Spaß macht. „Mein Credo war immer ganz einfach: Wenn man Geld mit den Dingen verdienen kann, die man liebt, fühlt es sich nicht wie Arbeit an“, sagt sie. „Ich sprach mit dem Stunt-Koordinator beim ersten Unterwasser-Job, und er meinte: ‚Hey, warum machst du keine Stunts?‘ Das war’s. Es kommt mir nicht vor, als ob ich überhaupt arbeiten würde.“ „Ich könnte nie einer dieser Menschen sein, der einfach halbherzig das macht, was er immer schon gemacht hat“, sagt sie. „Wenn jemand sagt: ‚Ich bin in einem Job gefangen, den ich hasse, aber ich kann nicht raus‘, frag ich: warum nicht? Die Grenzen der Menschen sind ihre eigene Erfindung. Deine Grenzen existieren nur in deinem Kopf.“

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S

amarra spricht übers Leben, als wäre es die einfachste Sache der Welt. Und irgendwie passt das auch zu ihr: Sie ging mit sechzehn von der Schule ab, streifte durch Europa und die USA, eine Ent­ deckerin und Nomadin. „Da war diese Farm in den Niederlanden“, erinnert sie sich. „Das war schön. Gemütlich. Zuletzt lebte ich in L. A. Und dann war da noch die Zeit in England auf dem Land. Ich lebte dort eine Weile im Zelt. Es war kalt, aber das war egal: Ich hatte alles, was ich brauchte.“ Sie scrollt durch Bilder auf ihrem Telefon, die ein riesiges Zelt mitten im Wald zeigen, und natürlich ist auf vielen Bildern auch ihr Wolf zu sehen. „Ich bin wahnsinnig gern allein“, sagt sie. „Es ist nicht so, dass ich keine Menschen mag. Ich mag sie nur nicht so sehr wie Tiere. Und ich komm auch klar damit, allein zu sein. Das fällt vielen schwer, so als hätten sie Angst vor sich selbst. Ich nicht.“ Ihre entschlossen individualistische Art hilft ihr dabei, ihren Weg zu gehen – auch wenn Hindernisse auftauchen, seien es ­Gewohnheiten oder sogar Menschen. „Da bin ich proaktiv“, sagt sie geradeheraus. „Ich hab keinen Bock drauf, dass irgendwas nicht so passiert, wie ich will, dass es passiert, dass irgendwas nicht so funktioniert, wie es funktionieren soll. Dann muss man etwas tun, etwas verändern. Auch wenn das Freunde betrifft, ­Lover – wenn dich jemand zurückhält im Leben, muss man Abschied nehmen. Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, wer ich sein will. Wer mich verändern will, soll sich verpissen.“ THE RED BULLETIN

Dabei ist Samarra nicht kaltherzig. Sie ist witzig und zurückhaltend. Ihre Aversion gegenüber Menschen ist nicht annähernd so groß, wie sie selbst vorgibt. Es gibt da ein ziemlich dichtes Netzwerk an Menschen rundum. Und ja, sie hat Freunde auf zwei Beinen, ohne Reißzähne. Dass Schauspieler und Ex-Wrestler Dave Bautista zu ihren engsten gehört, überrascht dennoch. (Die beiden lernten einander auf dem Set von „Spectre“ kennen.) Nach einer Reihe von Stunt- und Statistenrollen in Ron ­Howards „Rush“, bei „Fast & Furious 6“ und vereinzelten TV-Auftritten wurde Samarra als Double für Bond-Girl Léa Seydoux in „Spectre“ gecastet, der sie ziemlich ähnlich sieht. In einem JamesBond-Streifen in die Luft gejagt zu werden und am Boden rumzurollen ist so ziemlich das Beste, was einer noch nicht einmal 22-jährigen Stuntfrau passieren kann. Trotz der Energie, die sie ausstrahlt, und der Souveränität, mit der sie den Menschen rund um sich begegnet, ist ihr Alltag nicht immer ein Honiglecken. Allein bei den Bond-Dreharbeiten wurde Samarra während einer Fahrszene ohnmächtig, bekam ­einen Tisch von Bautista ins Gesicht gekickt und flog im Heli­ kopter waghalsige Manöver über Marokko – ziemlich großzügig gezogene Limits für einen Brotberuf. Abgesehen von einem grenzwertigen Job, „bei dem ich in ­einer Rikscha fast zu Tode katapultiert wurde“, sind ihre Stunts kontrolliert und sicher. Zumindest im Rahmen der Möglichkeiten eines Jobs, für den man wohl die richtige Einstellung mitbringen muss. „Ich würde nicht sagen, dass mich Gefahr anzieht. Ich bin ja nicht dumm“, sagt sie. „Wenn etwas nur noch durchgeknallt ist, lass ich es sein. Aber natürlich liebe ich Abenteuer, und ich liebe das Risiko.“ Darum findet man Samarra auch eher beim Klippenspringen als freitags im Club. „Ich steh da nicht so drauf – Clubs, Bars, sich besaufen“, sagt sie, „ich glaube nicht, dass mir das jemals Spaß machen wird.“ Ihre Begeisterung bezieht sie aus dem Adrenalin. Und daraus, immer wieder Neues kennenzulernen, Menschen, Projekte, Länder. Nach der Arbeit an „Spectre“, „Game of Thrones“ und diversen Red-Carpet-Auftritten hat es Samarra nach China verschlagen – mit den typischen chinesischen Folgen. Sie liest aus einem kürzlich in San Francisco geführten Interview, das vom Englischen ins Chinesische und dann von jemandem, der offenbar nicht die geringsten Kenntnisse auch nur einer der beiden Sprachen besitzt, zurückübersetzt wurde. „Hör mal, was hier steht: ‚Du bist für gewöhnlich keine Frau, die umfallen kann und ins Gesicht geschlagen werden kann‘“, liest sie und zerspringt fast vor Lachen über den holprigen Text. „Und weiter: ‚Ich bin verblüfft, Rollen anzunehmen, die für gewöhnlich nicht versuchsorientiert sind.‘ Hahaha, wie krass ist das?“ Zukunft? Samarra möchte sowohl ihre Stunt-Skills als auch ihr Schauspielkönnen in Filmen unter Beweis stellen, die nicht nur reine Action sind – eher Thriller, intellektuelle Filme, Filme mit guten Plots. Sie möchte eine ordentliche Schauspielerin mit der Lizenz zum Arschtritt sein, so könnte man das wahrscheinlich am besten ausdrücken. Eine angesehene Darstellerin, die auch mal einen Armhebel einsetzt. Sie ist auf einem guten Weg. Es tun sich viele Türen auf, in die verschiedensten Richtungen. Marken wie American Apparel und Rip Curl buchen sie als Model. Sie arbeitet mit Regisseuren wie Tim Burton und könnte für weitere „Game of Thrones“-­ Episoden zurückkommen. Es gibt Verhandlungen mit „National Geographic“ für Dokumentationen über den Schutz des Meereslebens, was natürlich genau ihr Ding wäre. Und von einem kann sie ganz bestimmt nicht lassen: dem unstillbaren Durst nach Abenteuern. Besser also, wir stellen uns ihr nicht in den Weg. Gemita Samarra auf Instagram: @gemitasamarra

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EINFACH NUR ¨ ¨ ¨ FLUUUGEL.


See it. Get it. Do it.

AC T I O N ! 78

TRAVEL 80

GEAR 86

WHEELS 88

CULTURE 94

EVENTS 97

HOW TO TRAVEL

SCHNAPPSCHUSS

AMOS PHOTOGRAPHY

Auf Tuchfühlung mit einem der gefährlichsten Jäger, die die Natur zu bieten hat. Das Vorkommen wilder, frei­ lebender Krokodile ist üblicher­ weise kein starkes Verkaufs­ argument für Wassersport-Trips. Doch auf dieser Tauchexkursion präsentieren sich die Teilnehmer freiwillig als potentielle Lecker­ bissen in Neoprenhülle …

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TRAVEL Die gute Nachricht: Taucher schmecken im Winter nicht sehr lecker.

„Unser ganzes Leben wird uns eingeimpft, dass Krokodile gefährliche Bestien sind“, sagt Wildtierfotograf Amos Nachoum. Nun, der Ruf ist nicht ganz unbegründet: Zweieinhalb Millionen Jahre Evolution haben das Nilkrokodil zu einem der höchstspezialisierten Jäger der Natur gemacht. Einem Jäger, der beinahe jede Beute bezwingen kann – inklusive Haien. Ihm im Wasser zu begegnen ist definitiv nichts, worauf man Lust hat. Es sei denn, man hat sich für eine von ­Nachoums Tauchtouren angemeldet. Auf den ersten Blick erinnert die Reiseplanung an eine normale Tauchexkursion: sechs Nächte in einer Safari-Lodge, fünf Tage mit Tauchgängen in Botswanas Okavango-Delta, Equipment inklusive. Was diesen Trip von anderen unterscheidet: die Begleitung durch einen Notfallmediziner. Und Fotos von einem selbst am Flussbett, Nase an Schnauze mit der perfekten Tötungsmaschine der Urzeit in ihrem natür­lichen Lebensraum – und ja, ohne Käfig. „Unter Wasser sind Krokodile anders“, erklärt Nachoum. „Sie sind friedlich, fast harmlos.“ Denn in den sedimentreichen Gewässern des Nils und anderer Flüsse ist das Sehvermögen des Krokodils stark eingeschränkt. Am Flussbett lauernd, sucht es die Oberfläche nach Silhouetten ab, die sich vom Wasser abheben – von Gnus, Zebras oder unvorsichtigen Tauchern. Der Trick ist, schnell aus der Todeszone zu kommen – eine Taktik, die Fotograf Graeme Duane entwickelte, als er eine Doku für „National Geographic“ machte. „Wir fanden raus, dass sie sofort kamen, um nachzusehen, ob es was zu fressen gab, wenn man vom Boot springt, rumstrampelt und mit Wasser spritzt“, sagt Duane. „Sinkt man hingegen direkt zum Grund und be-

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INSIDERTIPP

UND WENN WAS SCHIEFLÄUFT? DANN PIKST MAN DAS ­KROKODIL AM BESTEN. EIN KOLLEGE DUANES HIELT EINMAL EIN ANGRIFFSLUSTIGES KROKODIL PER SPEER AUF DISTANZ UND SCHÜTZTE SICH ZUSÄTZLICH MIT SEINEM KAMERA­ GEHÄUSE.

Okavango,

BOTSWANA

Johannesburg Nervenkitzel ge­ fällig? Die KrokodilTour ist zu buchen: biganimals.com

gegnet ihnen dort, läuft alles anders. Sie sind nicht sicher, was sie da vor sich haben, ob sie verängstigt reagieren sollen oder aggressiv.“ Im Winter zu tauchen eröffnet weitere Möglichkeiten. In den kühleren ­Monaten sinkt der Testosteron-Level männlicher Krokodile und mit ihm ihr TerritorialTrieb. Bei Wassertemperaturen um die 16 °C sorgt ihr verlangsamter Stoffwechsel zudem dafür, dass ihr Interesse weniger dem Fressen als vielmehr dem Energie­ sparen gilt. Einfach gesagt: Sie müssen sich erst mal darüber klar werden, ob dich zu beißen überhaupt die Mühe wert ist. „Wenn du neben Krokodilen liegst“, sagt Duane, „kannst du ihnen regelrecht dabei zusehen, wie sie die Informationen ver­ arbeiten. Sie ordnen dich ein.“ Krokodile sind eher Landtiere als richtige Amphibien. Das heißt, sie können unter Wasser nicht fressen, ohne dabei riesige Mengen Wasser zu schlucken und zu ertrinken. Aber das bedeutet nicht, dass sie wehrlos sind. Darum ist Nachoum pingelig bei der Auswahl seiner Teilnehmer. Die ­Expedition steht nur Tauchern mit min­ destens 100 Stunden Erfahrung und exzellenten Tarierungsfertigkeiten offen. Bei schneller Strömung und einer Umgebung, die nichts für Klaustrophobiker ist, kann dich schon eine einzige falsche Bewegung in den Beißradius eines Krokodils bringen. Seine Kiefer sind übersät mit winzigen Vertiefungen, die als Drucksensoren fungieren. „Diese Sensoren willst du auf keinen Fall aktivieren“, sagt Nachoum. Duane kennt die Risiken aus eigener ­Anschauung. Während eines Tauchgangs traf er in einer Unterwasserhöhle auf ein angriffslustiges Krokodil. Das drei Meter ­lange Reptil wirbelte mit seinem Schwanz Sediment auf, was Duane die Sicht nahm, und rammte dessen Solarplexus. „Es schlängelte sich um mich herum … und verschwand schließlich in einer anderen Richtung“, sagt er. „Reines Glück, dass es nicht zuschnappte. Reines Glück.“

TIERISCH GUT Hautnaher Kontakt mit Mutter Natur

Hinter Gitter Ist der Respekt zu groß, oder fehlt die Erfahrung für freies Krokodil-Tauchen? Dann ist die sichere Stahlkäfig-Variante auf Südafrikas „Cango Wildlife Range“ die bessere Wahl. cango.co.za

Geistertour Erkunde das atem­ beraubende Terrain des Hemis-Nationalparks in Indien und suche den „Grauen Geist des Himalaja“ – kein Gespenst, vielmehr den legendären Schneeleoparden. apex-expeditions.com

Unter Affen Schütze Orang-Utans und ihren natürlichen Lebensraum und melde dich als freiwilliger Helfer bei „The Great Orang­utan Project“ in den Regenwäldern des Kubah-National­ parks im malaysischen Teil Borneos. thegreatprojects.com

Relativ kuschelige ­Zweisamkeit im Flussbett

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GRAEME DUANE (2), GETTY IMAGES (2)

ACTION


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GIGASPORT EXPERTEN TIPP EASY TO PACK - maximales Erlebnis bei minimalem Gewicht! Beim Trekking und Wandern ist ein kleines Packmaß das A und O. Das leichteste Zelt, der perfekte Rucksack und das ultimative Kochgeschirr EASY TO PACK - Produkte für den Outdoorbereich, mit kompakten Maßen und geringem Gewicht, gibt es jetzt bei Gigasport.

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GEAR

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Bragi Dash

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LG G5 & Friends

FLIR ONE

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GEAR

INNOVATIONEN: ROBO-ROCK

Ich hab krasse LuftgitarrenMoves drauf. Kann ich die Kurv spielen? „Menschen, die noch nie eine Gitarre gespielt haben, kommen mit Kurv schnell klar. Journalisten brachte ich binnen fünf Sekunden ‚Smoke on the Water‘ bei. Und sie spielten es nicht irgendwie, sondern sehr ordentlich.“

Sieht aus wie eine Luftgitarre, klingt wie eine echte Gitarre, ist keines von beiden. Headbangen zum Sound von Kurv! DER KOPF DAHINTER Mick Grierson, 42 „Das Gri≠brett ist druckempfindlich und verfügt über Bewegungssensoren. Bewege deine Hand für große Gesten!“

2013 hatte Grierson, Professor an Londons Goldsmiths-College für bildende Kunst, die Idee für ein „greifbares Interface“, das über einen berührungsempfindlichen Handschuh Musik erzeugt. In Kooperation mit dem britischen Unternehmer Suran Goonatilake, der vorschlug, das Gerät solle wie eine Gitarre aussehen, entstand an nur ­einem Wochenende der erste Prototyp. Kickstarter sei Dank kann man Kurv ab September kaufen.  kurvguitar.com

Also eine Gitarre minus ­tatsächlicher Gitarre?

„Kurv ist von der Gitarre inspiriert, klingt so und wird auch so bedient. Der Unterschied: Im Inneren erfassen Sensoren, wie man seine Hände nutzt – etwa wie Finger über das Instrument streichen oder welche Emotion in der Härte des Gri≠s liegt. Dinge, die eine herkömmliche Gitarre nicht so leicht transportiert.“

… also ein, äh, fühlendes Musikinstrument?

„Maschinen werden immer besser darin, uns Menschen zu verstehen. Sagen wir, ich mache mit dem ­Plektrum die Pete-Townshend-Windmühle. Kurv erkennt, was ich tue, und reproduziert den Sound der PeteTownshend-Windmühle. Es gibt MusikSysteme, die eine Wii-Remote oder ein iPhone verwenden, aber sie sind nicht intelligent. Kurv ist das schon.“

Kann es Musik erfinden? „Das Plektrum von Kurv ist ein wenig größer als ein ­gewöhnliches Plektrum. Wir wollen es aber noch kleiner machen.“

„Man kann unsere Technologie mit Drumbreaks füttern, und das System erzeugt daraus einen komplett neuen. Kennst du den ‚Amen Break‘? (Der Standard-Beat in Jungle und Drum ’n’ Bass, Anm.) Trainiere Kurv auf den Beat, und es wird ihn perfekt wiedergeben. Trainiere ihn auf tausend Drumbeats, und es erzeugt e­ inen neuen, der genau so klingt wie die Musik, die du dir angehört hast.“

Wird Kurv Musiker irgendwann überflüssig machen?

„Es geht nicht darum, Menschen zu ersetzen. Wir möchten, dass Kurv Leute dabei unterstützt, Kunst zu machen. Wenn man sagt: ‚Gib mir etwas, das sich etwa so anhört‘, sendet Kurv die Info zum Smartphone, und so­ lange man damit einverstanden ist, wird sie mit uns geteilt. Wir lernen, wie Leute Gitarre spielen. Und trainieren das System, um Sounds zu erstellen, die auf ihren Bewegungen basieren. Man wird also Teil eines massiven Crowd-Wörterbuchs der Gesten.“

„Faszinierend, aber mich interessiert das Zusammenspiel der Leute in einer Garage, die mittels Sensoren neue Musik erscha≠en. Dabei kann Kurv ­helfen. Meiner Meinung nach hat Kurv eine gesellschaftliche Auswirkung!“

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MARK THOMAS

Was kommt als Nächstes? Cyborg-Bands mit unsichtbaren Instrumenten vor ­einer Virtual-Reality-Crowd?


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UHREN

Redaktion: Gisbert L. Brunner

KINDERSPIEL

Hublot Big Bang MECA-10 In einem Aspekt werden Quarzuhren niemals ihre mechanische Pendants übertreffen: Ingenieurskunst. Es sind handwerkliche Perfektion und Schönheit ihres Uhrwerks, nicht die Fähigkeit präziser Zeitmessung, die analoge ­Uhren so begehrt und so wertvoll ­machen. Die Big Bang MECA-10 von Hublot greift diese Philosophie auf – mit einem Kaliber, inspiriert von ­Meccano-Konstruktionsspielzeug. Auffallende Schrauben zieren die Lünette, die 223 Uhrwerkskomponenten sind durch die 45-mm-Vorderseite und die transparente Rückseite sichtbar. Die „All Black“-Edition zelebriert den Umstand, dass Hublot seit einem Jahrzehnt Designtraditionen bricht – im konkreten Fall die Ansicht, dass auf ­einer schwarzen Uhr mit schwarzen Zeigern und schwarzem Zifferblatt die Zeit schwer abzulesen sei. Ganz und gar nicht Meccano-mäßig: die Materialien. Mikrogestrahltes graues Titan für das reguläre Modell, polierte schwarze Keramik für die auf 600 Exemplare limitierte schwarze Edition. hublot.com

Das Handaufzugswerk betont die üppige Gangreserve von zehn Tagen anschaulichst: Eine Zahnstange unter der 12 und ein kreissägenförmiges Rädchen über der 6 zeigen, wie viele Tage die Uhr noch ticken wird, ehe man wieder an der massiven, werkzeugartigen Krone drehen muss. Ein roter Indikator nahe der 3 weist auf die Notwendigkeit baldigen Aufziehens hin.

KONSTRUKTEURS-WM

Das Podium meisterhaft gefertigter mechanischer Uhren.

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Frédérique Constant Slimline Perpetual Calendar

Glashütte Original Senator Excellence Automatic

Der Kalender dieser Uhr passt vom ­ ochentag bis zur Mondphase alles an, W unterschiedlich lange Monate und selbst Schaltjahre, sodass (theoretisch) kein Nachjustieren bis 1. März 2100 nötig ist. frederiqueconstant.com

Während manche nach Komplexität bei Uhrwerken streben, setzt der deutsche Hersteller auf Simplizität und eliminiert verschleißanfällige Komponenten. Sein Selbstaufzieher tickt 100 Stunden lang. glashuette-original.com

Tudor Heritage Black Bay Die Taucheruhr im Submariner-Stil mit Bronze-Gehäuse ist bis 200 Meter wasserdicht, tickt 70 Stunden ohne Aufziehen – und das präzise genug, um Chronometerzertifiziert zu sein. Auch die französische Marine vertraut Rolex’ kleinem Bruder bei Taucheruhren.  tudorwatch.com

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ACTION

WHEELS MOTORMERCH

Bei 5,2 Sekunden für 0 auf 100 und 264 km/h Spitze hat man dann doch gerne eine Straße gri≠bereit.

Der Reiz von AutoCouture

Manschettenknöpfe von AML Lust, ein (kleines) Stück Motorsportgeschichte zu besitzen? TMB Art Metal schuf Manschettenknöpfe aus Aston Martins Le-Mans-­ Siegerauto von 1959. tmbartmetal.com

PIONIER DER STADT

Maserati Levante: dann doch zu schön, um Matsch zu sein. Im 20. Jahrhundert hätten Allrad-Ideen eines Sport­ wagenherstellers nur Spott geerntet. Doch heute kann niemand mehr den riesigen Markt für (theoretische) O≠roader ignorieren. Maseratis Interpretation des ­Themas, der Levante, besitzt die spartenüblichen Tools für Abstecher ins Gelände, während alles an ihm darauf ausgelegt scheint, etwaige Auswirkungen selbiger zu minimieren. Die Luftfederung mit individuell einstell­ baren Fahrniveaus würde dem kühnen Fahrer beispiels­ weise helfen, ein frisch gepflügtes Feld umzuackern – wahrscheinlicher genützt wird sie, um die Fahrwerkshöhe auf ein Minimum abzusenken, was die optimale

Straßen-Performance aus der verdächtig sportlichen 50:50-Achslast holt. Und Performance gibt es reichlich rauszuholen. Der Levante kommt mit einem 3,0-Liter-­ V6-Biturbo, der 350 PS bzw. 430 PS liefert, oder einem 275 PS starken Dreiliter-V6-Dieselmotor. Die Spitzenversion Levante S schafft 0 auf 100 in 5,2 Sekunden und einen Top-Speed von 264 km/h. Innen präsentiert sich der Levante gewohnt ­Maserati-schön: mit elektrischem Panoramaglasdach und optionalen Finessen wie Ermenegildo-Zegna-Seide. Es wäre eine Schande, da mit matschigen Stiefeln einzusteigen.  maserati.com

Bentley Infinite Rush Bei diesem BentleyDuft glaubt man sich zunächst an altes Geld mit einer zarten Motoröl-Note erinnert. Das neue Eau de Toilette der Luxuswagenfirma ist aber dann doch ­wür­ziger und frischer. bentley-fragrances.com

KRAFT-WAGEN

Groß und clever: der neue 7er von BMW. Wer Power und Geräumigkeit will, ohne allzu performanceprotzig daherzukommen, hakt beim neuen Flaggschi≠ von BMWs 7er-Serie alle Punkte seiner Wunschliste ab, beim M760Li xDrive V12 (ausgenommen vielleicht „unkomplizierter Name“.) Der V12 mit 60 Grad Zylinderwinkel und Biturboaufladung liefert 600 PS und 800 Nm Drehmoment, macht’s unter vier Sekunden auf 100 km/h. Statt einem 7er einen riesigen Motor einzupflan-

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zen, wurde die neue Version mit modellspezifisch angepasstem Fahrwerkssystem ausgestattet, das der enormen Power perfekt zur Hand geht. Als Teil der M-Reihe bietet der M760Li xDrive V12, der im Laufe des Jahres vom Band rollt, das volle Spek­ trum an M-Technologie – von den echt performancesteigernden bis zu den ästhetischen Komponenten wie M-Performance-Lenkrad, beleuchtetem V12-Emblem und M-Pedalerie.  bmw.com

Ferrari-­ Kollektion Die Frühjahr/Sommer2016-Kollektion mit Kleidung und Accessoires für „uomo e donna“ ­orientiert sich farblich an Ferrari-GT-Interieur, Rennoutfits und italie­ nischer Flagge. store.ferrari.com

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CRAFTS ARTS

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CULTURE VORFREUDE!

„Warcrafts“ OrkHäuptling Durotan: Wer hat hier hässlich gesagt?

Die kurzweiligsten Film- und FestivalHighlights für lange Nächte.

FILM „Green Room“ Im Update des Teens-vs.-HillbillysHorror verschanzt sich eine Punkband – darunter Anton Yelchin („Star Trek“) und Imogen Poots („28 Weeks Later“) – in einem Club voller Hinterwäldler vor Hinterstwäldler Patrick Stewart. Ab 3. Juni im Kino; greenroom.film

THRONE OF GAMES

„Warcraft: The Beginning“ bringt GamingFranchise ins Kino. Kann das Epos den Gamewird-Film-wird-Flop-Fluch brechen? Regisseur Duncan Jones ist ein „Warcraft“-Nerd … Jones liebt „Warcraft: Orcs & Humans“, das Echtzeit-Strategiespiel, auf dem der Film basiert. „Wir erzählen die Entstehungs­ geschichte, in der Orks erstmals auf Menschen treffen“, verriet er dem australischen Filmmagazin „FilmInk“, „arbeiten eng mit Blizzard Entertainment (dem Publisher des Games; Anm.) zusammen und halten uns an die Gesetze der Fantasy-Welt.“ Aber er sieht den Film als etwas Eigenständiges … Zwölf Millionen Abonnenten machten „World of Warcraft“ 2010 zum erfolgreichsten Spiel der Welt. Heute sind es immer noch beeindruckende fünf Millionen. „Aber nicht alle werden in den Film gehen“, erzählte Jones der BBC. „Wir brauchen also auch andere Zuseher. Und für die ist das Ausgangsmaterial zweitrangig. Es geht also darum, den Kern zu finden, der dieses Projekt besonders macht.“ Seine Film-Credibility lässt uns hoffen … Jones hat sein Gespür für starke Genre-Filme mit den Sci-Fi-Hits „Source Code“ und „Moon“ (Nachfolger „Mute“ ist in Vorbereitung) bewiesen, und er versteht den kulturellen Impact von Games. „Games-Verfilmungen wurden bisher nie ihren Vorlagen gerecht“, verriet er dem „Guardian“. „Meine Generation kann das ändern. Ich möchte vermitteln, warum so viele Leute Games lieben.“ Seine Familie schrieb Fantasy-Filmgeschichte … Jones’ Vater ist kein Geringerer als David Bowie, der den Kobold­ könig im 1986er-Fantasy-Klassiker „Die Reise ins Labyrinth“ spielte. „Ich war am Set“, erzählte Jones wegotthiscovered.com. „Ein Teil meiner Leidenschaft kommt daher. Ich merkte, was es bedeutet, an einem solchen Großprojekt zu arbeiten und Welten zu erschaffen, die deine Geschichte transportieren.“ „Warcraft: The Beginning“ läuft ab 27. Mai; www.warcraft-film.at

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GAME OVER „Warcraft“ wird ganz sicher besser als diese Flops: „Super Mario Bros.“ (1993) Dieses Fiasko – trotz Bob ­Hoskins als Mario, John Leguizamo als Luigi und Dennis Hopper als Koopa – wurde ­eindeutig von jemandem ­gemacht, der nie zuvor ein Gamepad in der Hand hielt. „Street Fighter“ (1994) Knapp vorbei an der „So schlecht, dass es schon wieder gut ist“-Kategorie. Trotz (oder wegen?) Jean-Claude Van Damme, Kylie Minogue und Raúl Juliá. „Doom“ (2005) Man muss den Machern zu­ gutehalten, dass sie mit einer Ego-Shooter-Sequenz nicht komplett auf die „Doom“-Fans vergessen haben. Aber nicht einmal Stars wie The Rock und Karl Urban konnten den Film davor retten, sich selbst ins Knie zu schießen.

FILM „Independence Day: Wiederkehr“ Zwanzig Jahre nach „Independence Day“ tritt Jeff Goldblum (an Will Smith’ Stelle) den pösen Invasoren mit Wissenschaft und modifizierter Alien-High-Tech in den Arsch. Ab 15. Juli im Kino; foxmovies.com

MUSIK The Great Escape Europas größtes Festival für Neue ­Musik in Brighton ist zurück. Mit dabei all die Bands, von denen man noch nicht weiß, dass man sie einmal lieben wird. Hier sang Adele vor achtzig Leuten in einem Coffeeshop, ihr Nachfolger könnte dieses Jahr auf der Liste stehen. 19. – 21.  Mai; greatescapefestival.com

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FILM


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CULTURE

PLAYLIST THE LUMINEERS

STREAMLEXIKON Überwältigt von der Auswahl an StreamingDiensten? Hilfe naht: Wir vergleichen die Vorund Nachteile der großen drei.

2012 schlugen The Lumineers, eine junge FolkRock-Band aus Colorado, mit ihrer Debüt-Single „Ho Hey“ große Wellen. Ohne Major-Label-Support verkaufte sich die Banjo-gefärbte Liebeshymne allein in den USA über vier Millionen Mal. Ein Jahr später erreichte ihr Debütalbum Platz 2 der Billboard-Charts. Mitbegründer und Songwriter Jeremiah Fraites sieht im unkomplizierten Zugang der Band den Schlüssel zum Erfolg: „Jeder, der ein Instrument spielen kann, kriegt einen LumineersSong hin.“ Zum Release des zweiten Albums „Cleopatra“ listet der Dreißigjährige fünf Songs, die ihn einfach begeistern. thelumineers.com

The Felice Brothers

Bill Withers

„The Big Surprise“ (aus dem Album „Yonder Is the Clock“)

„Lean on Me“

„Für mich als Songwriter ist diese Band eine ganz wichtige Inspira­ tion. Darum fragten wir Simone Felice auch, ob er nicht unser neues Album produzieren möchte. Diesen Song liebe ich besonders. Er ist nicht überproduziert, er fühlt sich zugleich gefährlich und verletzlich an. Besonders die düsteren Drums sind absolut klasse. Ich könnte mir den Song tausend Mal anhören und hätte immer noch nicht genug.“

„Dieser Song ist so simpel, den lernt ein Dreijähriger in einer Minute am Klavier. So eine Melodie zu schaffen, so einfach und einzigartig – das ist wahres Genie. So wie italienisches Essen: Jedes Mal, wenn ich die Familie meiner Frau in Turin besuche, esse ich ­einige der besten Gerichte meines Lebens. Einfache Rezepte, aber perfekte Zutaten. Mit Songs ist das genauso. Alles dreht sich um gute, einfache Ideen.“

The Rolling Stones

Dr. Dog

„Sweet Virginia“ (Aus dem Album „Exile on Main St“)

„The Truth“

„Mein Bandkollege Wes Schultz und ich lieben diesen Song. Was uns am meisten daran gefällt, ist die Aufnahme. Es hört sich an, als würde die Band mit ein paar Begleitsängern in einem Raum aus vollem Herzen singen und schreien. Jeder falsche Schlag, jede falsche Note wurden belassen, das macht diesen Song so roh und direkt. Ein fantastisches Stück Musik, das sich vor nichts und niemandem versteckt.“

„Diese Band inspiriert mich enorm. Als ich sie zum ersten Mal hörte, dachte ich, die seien schon richtig alt … aber hey, die sind ­unsere Generation! Sie klingen wie die Beatles – auf schöne Art alt und unpoliert. Vor allem in diesen Song habe ich mich verliebt, als sie ihn auf Tour spielten, habe ich sie dabei auf der Akustik-Gitarre begleitet. Dr. Dog schreiben so viel gute Musik, sie sollten viel größer und bekannter sein.“

Jon Brion „Row“ (aus dem Original-Soundtrack „Vergiss mein nicht!“) „Vielleicht eine überraschende Wahl: zwei Instrumental-Minuten aus einer Filmmusik, nur ein Typ am Flügel, sonst nichts. Aber es bewegt mich wie kaum etwas ­anderes. Am Klavier liebe ich, dass es keine Tricks erlaubt; man muss sich wirklich etwas Gutes aus­denken. Dieses Stück ist ein tolles Beispiel dafür. Es inspirierte mich zu ‚Patience‘, dem letzten Song unseres neuen Albums: das Piano, sonst nichts.“

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Spotify

THE GADGET Music Wrap M25

Keine Kopfhörer, sondern elastische Bluetooth-Lautsprecher, die, auf den Schultern liegend, eine Art persön­ liches Soundfeld erzeugen – super etwa bei der Radfahrt in die Arbeit. Weil die Ohren nicht bedeckt sind, kriegt man auch Umgebungsgeräusche mit – insgesamt super, auch wenn das Teil umgehängt ein wenig nach Hoden aussieht.  musicwrap.co

Pro: tolle Social-Features – Freunde hinzufügen, ihre Playlists ­sehen, ihnen Titel senden. Gratis, wenn man mit Werbung zwischen den Tracks klarkommt. ­Kontra: Stars wie Taylor Swift haben ihre Musik aus Protest an zu geringen Tantiemen zurückgezogen. Verwenden, wenn man Streaming kennenlernen und alle Möglichkeiten aus­ kosten möchte.

Apple Music Pro: das erwartet klare und intuitive Interface. Das „Für Dich“-System lernt deinen Musikgeschmack und empfiehlt neue Musik. Kontra: Die Übertragungsrate beträgt statt der üblichen 320 nur 256 kilobytes/ sec. Verwenden, wenn man Apple-User ist und einen einfachen Weg zu Streaming sucht.

Tidal Pro: exklusiver Content von den Investoren (Jay-Z, Daft Punk, ­Rihanna, Kanye West u. a.). Zum doppelten Preis streamt man in CD-Qualität von einer FLAC-Datei. Kontra: gewöhnungsbedürftiges Interface. Verwenden, wenn man eine gute ­Anlage hat, oder nicht genug von „The Life of Pablo“ kriegt.

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CULTURE

ACTION

KUNST IN KLEINEN DOSEN

DIETMAR KAINRATH

Dietmar Kainraths spitze Feder

FORMEL 1: GROSSER PREIS VON MONACO, 26. – 29. MAI

HEPATITIS A UND B

können dich mitten im Genuss treffen – auch in ÖSTERREICH. Lass dir den Spaß nicht verderben.

Hepatitis B kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden.

AT/TWI/0004/16f, März 2016


ACTION

CULTURE

MY LIFE IN GAMES: JESSE RAPCZAK

HEISSER GAMESOMMER

Der Kreativdirektor von „Ark: Survival Evolved“ verrät, welche Games ihn dazu inspirierten, einen T-Rex in unsere Wohnzimmer zu bringen. MEIN GAME FÜR DIE EINSAME INSEL: „MARIO KART 64“

Würde ich auf einer einsamen Insel stranden, wäre „Mario Kart“ die beste Vorkehrung gegen drohenden Kannibalismus. Ich liebe dieses Spiel. Und es ist Mitgrund für den Split-ScreenModus in „Ark“: Wir merkten, wie sehr es uns fehlt, mit Freunden und Familie im gleichen Raum zu sitzen und zu spielen.

MEIN ALLERERSTES SPIEL: „RIVER RAID“

Ich zockte meine ersten Games auf dem Atari 2600. Ich spielte den ganzen Tag „River Raid“ und versuchte immer weiter diesen elenden Fluss entlangzufliegen. Dann änderte sich alles. Ich weiß noch genau, als ich die Nintendo-Konsole zum ersten Mal sah. Meine Freunde hatten dieses großartige Ding, und ich spielte noch gebrauchte Atari Games. Ich lebte hinter dem Mond. Als ich dann das NES bekam, ging ich nach Hause und hörte gar nicht mehr auf zu spielen. Ich konnte nicht fassen, wie großartig es war! So begann meine Liebe zur Konsole.

TOP-TIPP „Bau zu Beginn mehrere kleine ­Häuser mit Betten und Vorräten, dann musst du nicht nach jedem Tod wieder bei null beginnen! Und zähm so schnell wie möglich einen Dino …“

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„Mirror’s Edge Catalyst“ Eine futuristische Stadt, regiert vom skrupellosen „Konglomerat“, gegen das Parkour-Runnerin Faith ankämpft. Schweißtreibende Sprünge zwischen Gebäuden, Wall-Runs und Seilrutschen.  PS4, Xbox One, Windows: 26. Mai

MEIN AKTUELLES LIEBLINGSSPIEL: „RISE OF THE TOMB RAIDER“

Ich finde großartig, wie Crystal Dynamics die Geschichte erzählt und die Landschaft und das Art-Design gestaltet. Das Spiel sieht echt genial aus.

DIE GAMES, DIE MICH PRÄGTEN: „ZELDA“, „POKÉMON“, „HALO“

Mich inspirieren viele Games. Gäbe es nur einen Einfluss, wäre „Ark“ wohl fokussierter. Ganz wichtig sind klassische ActionAdventures wie „The Legend of Zelda“. Was das Zähmen von und die Interaktion mit Dinos angeht (in „Ark“ kann man einen Dino als Haustier halten), hat uns „Pokémon“ inspiriert. Bei der First-Person-Action orientierten wir uns ganz klar an „Halo“.

Eigentlich geht man im Sommer ins Schwimmbad. Eigentlich …

MEIN NEUESTES SPIEL: „ARK: SUR­ VIVAL EVOLVED“

„Ark“ ist das Game, das wir schon seit unserer Kindheit spielen wollen. Zu einem großen Teil liegt das an den Dinos. Wir wollten alles reinwerfen und einfach Spaß haben, und so entstand ein Survival-Game mit Elementen eines Action-Adventures. „Ark: Survival Evolved“ gibt es ab dem 2. Juni auf PS4, Xbox One und PC; playark.com

„Assetto Corsa“ „Forza“ und „Gran Turismo“ bekommen mit der gefeierten PC-Rennsimulation einen neuen Konkurrenten. Was ­„Assetto Corsa“ an Autos und Strecken fehlt, macht es durch geniale Fahrphysik wett. PS4, Xbox One: 3. Juni

„LEGO Star Wars: The Force Awakens“ Erstes „Force Awakens“Spiel, basiert auf dem jüngsten Film und füllt erstmals einen Teil der Lücke zwischen „Rückkehr der Jedi-Ritter“ und J. J. Abrams’ Blockbuster.  3DS: 28. Juni

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EVENTS SAVE THE DATE Weitere Pflichttermine in den nächsten Wochen

26 Mai Freddie Gibbs

Letzten November ver­ öffentlichte der kali­ fornische UndergroundRapper mit „Shadow of a Doubt“ eines der bes­ ten und innovativsten Alben des Jahres. Nun kommt der 33-jährige Wortakrobat erstmals live nach Österreich. 26. Mai, Grelle Forelle, Wien

9.  – 12. Juni Nova Rock Pannonia Fields, Burgenland Das Festival zieht alljährlich 150.000 Zuschauer und über 80 Künstler aus den Genres Punk, Heavy Metal und Hip-Hop an. Der gemeinsame Nenner: Hart und laut muss es sein. Auf der Hauptbühne rocken diesmal Superstars wie Red Hot Chili Peppers, Korn und Cypress Hill, die coolsten Geheimtipps gibt’s auf der Red Bull Brandwagen Stage: die US-Hardcore-Truppe Beartooth, den Berliner Metal-Rapper Romano und die libanesische (!) Bluesrock-Sensation The Wanton Bishops.  redbullbrandwagen.com

9.  – 12. Juni Out of Bounds Festival Leogang

3./4. Juni Tristkogel Challenge Kitzbühel Ultimative Herausforderung für Hobby- und Profiathleten (so nehmen u. a. Bergläufer Markus Kröll und Ex-Radrenn­ fahrer Gerrit Glomser teil) in den Kitzbüheler Alpen. Die Tristkogel Challenge ist eine Kombination aus Mountain­ bikerennen und Berglauf mit Orientierungsaufgaben. ­Gestartet wird in Zweiermannschaften. Gefragt ist daher weniger Spezialistentum, sondern vor allem Teamgeist und Taktik.  tristkogel-challenge.at

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Auf dem Programm ste­ hen zwei MountainbikeEvents der Extraklasse. Beim UCI Downhill ist die ge­ samte Weltspitze mit Vorjahressieger Aaron Gwin, Weltmeister Loïc Bruni, Greg Minnaar, Josh Bryceland und den Geschwistern Gee und Rachel Atherton (amtierende Weltmeisterin und Siegerin 2015) am Start. Der hochkarätig besetzte Dirt-Jump-­Contest „26 Trix“ verspricht we­ gen der ­reinen Dirtline und natürlich steiler Hanglage extrem hohe Sprünge mit langer Airtime und schwierige, spektakuläre Tricks. bike.saalfelden-leogang.com Siegte im Vorjahr: Aaron Gwin

Juni Neymar Jr’s Five Schnell und trickreich. Welches Fünfer-Team qualifiziert sich beim nationalen Finale dieses einmaligen Street­ soccer-Turniers für das Weltfinale am 9. Juli im brasilianischen Santos? Dort winkt ein Treffen mit Barcelona-Super­ star Neymar. 4. Juni, Wien

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Juni Grazathlon Beat the City: 16 Hinder­ nisse wie Holzwände, Container, Reifenstapel, Strohballen, Schlamm­ kanal sowie 260 Stufen auf den Schlossberg machen den zehn Kilo­ meter ­langen Lauf durch die Grazer Innen­ stadt zur erbarmungs­ losen Quälerei. 11. Juni, Augarten, Graz, Start: 17 Uhr

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BALAZS GARDI/RED BULL CONTENT POOL, TRISTKOGEL CHALLENGE/MICHAEL WERLBERGER, SAALFELDEN LEOGANG TOURISTIK GMBH, SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL, YUKITAKA AMEMIYA/RED BULL CONTENT POOL, RAMSEY CARDY/RED BULL CONTENT POOL

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Blues aus Beirut: The Wanton Bishops


25.  – 29.  Mai Lighthouse Festival Porecˇ, Kroatien

2015 wurde der Erzberg zur Staubhölle.

Ein Event zwischen House-Party und Strandurlaub – mit dieser Vision starteten die ehemaligen Betreiber des Wiener KultClubs Pratersauna 2013 ihr Festival an der kroatischen Küste. Mittlerweile hat sich das Lighthouse als chillige Alternative zu den Riesenfestivals etabliert. Die 3000 Gäste übernachten in Bungalows statt in Zelten, gefeiert wird auf Schiffspartys und am Strand – zur Musik von Elektronikern wie Kenny Larkin, Ada, Portable und Dorian Concept (Bild), der mit seinem fiepsigen Future-Jazz die Red Bull Music Academy Stage (26. 5.) beehrt.  lighthousefestival.tv

26.  – 29.  Mai Red Bull Hare Scramble Eisenerz, Steiermark Das Red Bull Hare Scramble ist der weltweit härteste EnduroCross-Bewerb und Höhepunkt des viertägigen Erzbergrodeos. 500 bei einem Prolog qualifizierte Motocrosser quälen sich durch 23 knallharte Passagen. Im Vorjahr präsentierte sich die Strecke infolge Hitze und Trockenheit schwerer denn je. Fazit: Nur fünf Fahrer sahen das Ziel. Den Sieg teilten sich Alfredo Gómez, ­Andreas Lettenbichler, Jonny Walker und Graham Jarvis, die es dank Teamwork unmittelbar vor Ablauf des vierstündigen Zeitlimits ins Ziel schafften (in 3:58:25 Std.).  erzbergrodeo.at

25.  – 29.  Mai Springfestival Graz Über hundert Künstler an fünf Tagen und fünf Locations: Das Springfestival ist ein Paradies für Party-Hopper und Musikliebhaber, die in einer Nacht so viele Clubs und Genres wie möglich auskosten wollen. Die Highlights: das DJ-Set von Techno-Papst Ben Klock (Foto) und die Live-Show des englischen House-Visionärs James Holden, der auf der Red Bull Music Academy Stage im Dom im Berg auftritt. springfestival.at

SUNNY DAYS BEI SUZUKI

Rahofer.

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ACTION

EVENTS RAHMENPROGRAMM

Oben: 15.000 Zuseher peitschten Dominik Hernler 2013 bei einem „All In“-Run zum Sieg. Unten: ­Felix Georgii (GER) in extremer Schräglage

Sport, Kunst und Musik beim Red Bull Wake of Steel

Night Session

RED BULL WAKE OF STEEL

Premiere: Nach den Konzerten am Freitag (ab 23 Uhr) haben die Wakeboard-Profis die Möglichkeit, das Obstacle für kreative Tricks bei einzigartigen Flutlichtverhältnissen zu befahren.

Am 20. und 21. Mai treffen sich die weltbesten Wakeboarder in Linz.

„ICH BIN BEREIT!“

Spray Event Kostenlos und legal ausprobieren. Unter der Anleitung von Graffiti-Profis kann man sich in der Mural Harbor Hafengalerie an einer riesigen Wand – die aussieht wie ein Zug – selbst mit der Dose versuchen.

2014 musste Dominik Hernler verletzt passen. Nun freut er sich aufs Comeback in Linz. Was macht das Red Bull Wake of Steel so einzigartig? Einen Contest mit einem Schiff als Obstacle gibt’s nirgendwo sonst. Und dass der in Österreich stattfindet, wo Freunde und Familie kommen, macht ihn für mich noch spezieller. Kann man sich auf so ein ­Set-up gezielt vorbereiten? Nicht wirklich. Wir haben an zwei Tagen vorm Contest die Möglichkeit, insgesamt eine Stunde dort zu trainieren. Tag eins zur Gewöhnung, am zweiten steht dein Plan. Gerade Athleten, die zum ersten Mal in Linz sind, haben oft die Hosen voll, weil der Parcours so mächtig und schnell zu befahren ist.

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Dein härtester Konkurrent? Daniel Grant. Er ist zwar erst 18, hat aber in Linz schon zweimal gewonnen. In den letzten zehn Jahren betreibt er Wakeboarding am intensivsten, zudem lebt er in Thailand und kann dort fast 365 Tage im Jahr trainieren. Was spricht für dich? Ich bin bereit, konnte im Winter viel in Florida trainieren, auch neue Tricks. Die wird’s brauchen, wenn mir Dany keine Wahl lässt und ich alles auf eine Karte setzen muss … wie 2013, als mir alles aufging. dominikhernler.com

Der 24-jährige Kärntner ­Dominik Hernler siegte 2013.

Konzerte und DJs Termin: 20./21. Mai 2016, Linz am Hafen Informationen auf: redbull wakeofsteel.at

Highlights am Freitag: das heimische Jazztrio Ruff Pack und der britische Dancehaller Gappy Ranks. Am Samstag auf der Red Bull Stage: der Wiener DJ Brenk Sinatra, Ruff Pack und der deutsche Rapper SSIO.

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PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL, FLAP.AT, SAM STRAUSS/RED BULL CONTENT POOL

Nach einjähriger Pause kehrt das Red Bull Wake of Steel als Höhepunkt der LINZ AG Bubble Days zurück. Eingeladen: 18 der weltbesten Wakeboarder wie Jungstar Daniel Grant (THA), Dominik Gührs (GER) oder Local Hero Dominik Hernler, die sich auf einem halb versunkenen Schiff mit mächtigem Innenbecken (150 m²), einer 30 Meter langen Rampe sowie zwei Kickern um den Sieg matchen.


ACTION

HOW TO

WIE MAN ÜBER DÄCHER SPRINGT „Für einen weiten Sprung über einen Abgrund braucht man ­ordentlich Tempo“, sagt Ryan Doyle, 31, zweifacher Gewinner des Freerunning-Wettbewerbs Red Bull Art of Motion. Und was heißt „weiter Sprung“? Wer elementare Techniken beherrscht, kann laut Doyle „auch als Durchschnittsmensch über drei Meter überwinden“.  ryandoyle.co.uk

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Spring wuchtig ab

„Flachdächer haben meist eine erhöhte Kante, die man als Aufstieg verwenden kann. Suche nach einer und verschaffe dir einen Vorteil. Spring mit dem stärkeren Bein ab, schieß kraftvoll hinaus – mit einem 45-Grad-Winkel gewinnt man gut an Höhe und Weite. Wirf beide Arme nach vor, um mit dem Schwung so weit wie möglich zu kommen.“

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Konzentrier dich

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Vorbild Katze

„In der Luft gilt der einzige Fokus dem, wo und wie du landest. Beine anziehen und den Luftwiderstand reduzieren, dann ­beide Füße vor den Körper bringen. Wenn du genug Schwung hast, um über den Abgrund zu kommen, beginnt die Landung … und zwar mit ­einer Rolle.“

„Gerät der Sprung zu kurz? Streck beide Füße nach vorn und absorbiere den Aufprall auf der Wand, indem du mit den Beinen ab­ federst. Im Cat-Grab – Knie gebeugt, Fußballen an der Wand – greifst du mit den Händen sicher die Kante. Zieh dich hoch aufs Dach.“

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Locker bleiben

„Wenn du gerade nach unten fällst, überstehst du auch ­einen Fall aus fünf Meter Höhe. Alles darüber tut ziemlich sicher ziemlich weh. Entspann dich, denn je verkrampfter du bist, desto höher ist das Verletzungsrisiko. Streck dich, damit das Körpergewicht so spät wie möglich auf den Boden schlägt, dann lass dich zur Seite fallen. Mach einen Ring mit deinen Armen, und roll dich, in dieser Reihenfolge, über Ellbogen, Schulter und Oberkörper ab. Der Rest des Körpers muss so flach wie möglich sein, um die Wucht des Aufpralls weiter zu verteilen.“

MARK THOMAS

„Eine Rolle verteilt die Wucht der Landung auf eine größere Fläche und mehrere Körperteile. Unser Vorbild dabei: eine Katze. Wie sie ihre Fußballen als Sprungbrett nutzt, das ist genial. Versuche genau so zu landen, die Fußknöchel dienen als Stoßdämpfer. Auf die Füße wirkt kaum ­Gewicht, denn die Vorwärtsbewegung hat das Körpergewicht bereits ver­ lagert. Hände auf den Boden – und ­beginn mit der Rolle. Auch auf die Hände wirkt so gut wie kein Gewicht, denn jetzt rollst du dich bereits über die Schultern ab. So wird die Energie des Aufpralls natürlich verteilt.“

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Sinnvoll: Plan B

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© Samo Vidic/Red Bull Content Pool

HART, HÄRTER, ERZBERG!

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Wir wünschen Ihnen bessere Unterhaltung.


THE RED BULLETIN’S GUIDE TO:

HOME

ENTERTAINMENT MIT DIESEN TECHNIK-STARS WIRD DIE FUSSBALL-EUROPA­ MEISTERSCHAFT IN FRANKREICH (10. JUNI BIS 10. JULI) AUCH ZU HAUSE ZUM MEDIALEN SPEKTAKEL. SENNHEISER RS 195 Wenn man(n) beim Fernsehen keine(n) stören will, doch auf ulti­ mativem Klangvergnügen besteht. Die kabellosen Kopfhörer (Reich­ weite: 100 Meter) passen sich mit sieben Hörprofilen dem Benutzer an.  de-ch.sennheiser.com

KNOW-HOW BLUETOOTH In den 1990er Jahren ­entwickelt, ist dieser Industrie­standard für die kabellose Datenüber­ tragung zwischen Geräten über kurze Distanz heute nicht mehr wegzudenken. THE RED BULLETIN

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PHILIPS SAGEMCOM PPX 4935 Fürs EM-Public-Viewing im Wohnzimmer. Der 12 × 12 cm kleine Projektor projiziert HD-Videos (720p) bis 381 Zentimeter (150 Zoll) groß an die Wand. Durch die Vielzahl von Anschlussmöglich­keiten (USB, HDMI, 3,5-mm-Audioausgang) lässt sich der Projektor einfach mit anderen Geräten verknüpfen. Die interne Batterie hält zwei Stunden – das reicht für die 90 Spielminuten samt Matchanalyse.  philips.at

WATCH HISENSE XT910 65" -ULED-TV So fühlt man sich auch ohne Eintrittskarte wie im Stadion. Der Ultra-HD-Fernseher (4K) mit 65-Zoll-Curved-Display besticht mit exzellenten Farbkontrastwerten. Zudem bietet der Smart-TV Mediatheken, 3D-Kinoerlebnis, Nachrichtenempfang und verschiedene Apps.  hisense.de

PANASONIC DMR-BST855 BLU-RAY RECORDER Spiel verpasst? Der Blu-ray Recorder mit 1‑­Terabyte‑Festplatte und Twin HD DVB-S Tuner erlaubt die Aufnahme von zwei HD-Sendern gleichzeitig.  panasonic.com

HUAWEI MEDIAPAD M2 Unterwegs kein Spiel verpassen: Auf dem 8-Zoll-Tablet mit schnellem Achtkernprozessor, edlem Metallgehäuse und kontrast­ reichem (Full-HD-)Display lassen sich selbst r­ asanteste Spielzüge genau ­analysieren.  huawei.com

LG ELECTRONICS 55EF950V OLED 4K TV

ACER HOME H6520BD PROJEKTOR

Dieses 55-Zoll-Gerät hat alles, was ein moderner Fernseher braucht. Ultradünnes Design (5 cm schlank), perfekte Farbwiedergabe (mit tiefstem Schwarz), frei von Unschärfe. Beein­druckend die nahtlosen Bewegungen in 4K-Auflösung und die intuitive webOS-2.0-Plattform zur Navigation des Smart-TV.  lg.com/at

Dieser leuchtstarke Projektor (3000 Lumen) erreicht nahezu Kino-Dimensionen – da kann man schon selbstbewusst die Nachbarschaft zum Public Viewing einladen. Filme werden in Full-HD-Auflösung und einer Milliarde Farben bis 762 Zentimeter (300 Zoll) groß wieder­ gegeben. Auch sehr erfreulich: Die speziell e∞zienten Projektorbirnen haben im Spar­ modus eine Lebensdauer von 5000 Stunden (entspricht 3333 Fußballspielen).  acer.com

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XBOX ONE Die Xbox One spielt ihre Stärken im Entertainment- und Heimkinobereich aus und vereint die besten Apps, TV, Filme, Musik und Sport an einem Ort. Bei ­aktuell rund 500 Spielen kommt auch in ­absehbarer Zeit garantiert keine Langeweile auf.  xbox.com

PLAY

RAZER BLADE PRO Wer sagt, dass Laptops für Spiele ungeeignet sind? Intel Core i7-Prozessor, Nvidia GeForce GTX 960M-Graphikkarte, 16 GB RAM, SSD+HDDFestplatte: Damit kommt man bei den wenigsten Games an die Leistungsgrenze.  razerzone.com

KNOW-HOW

TIPP-KICK Im Jahr 1924 entwickelte der deutsche Exportkaufmann Edwin Mieg das Fußball-Brettspiel mit der kickenden Bleifigur. Bis h ­ eute garantiert dieser wahre Klassiker Kindern wie Erwach­ senen stundenlangen analogen Fußballspaß. Rich­tiges EM-Feeling kommt bei der Wahl der ­Kickerfiguren in 44 verschiedenen Nationalmannschaftsdressen auf.  tipp-kick.de

SONY PLAYSTATION 4 Mit bisher knapp 40 Millionen verkauften Exemplaren hat die PS4 Konsolen-Maßstäbe gesetzt. Ab Oktober kann man mit der PlayStation-VRBrille (Preis: € 399,99) in virtuelle Welten ein­ tauchen und eine völlig neue Dimension des Spielens erleben.  playstation.com

SHARE PLAY Gaming macht mit Freunden doppelt Spaß. Und dank Sonys Share Play muss dein Mitspieler (egal wo auf der Welt er sich mit seinem PS4-System befindet) das gewählte Game nicht einmal besitzen. So kann er zusehen, übernehmen oder in ­einem Multiplayer-Game einsteigen.

4K ULTRAHD

4K ULTRA-HD CXC MOTION PRO II RACER Männer lieben Fußball … und schnelle Autos. Wer richtiges Renn-Feeling zu Hause erleben will – ganz ohne Kiesbett –, muss für diesen HighTech-Simulator allerdings rund 60.000 Dollar auf den Tisch blättern.  cxcsimulations.com THE RED BULLETIN

Full-HD (1920 × 1080 Pixel) war gestern. Immer größer werdende TV-BildschirmDiagonalen bedingen auch eine höhere Auflösung. Mit rund 1200 Euro für ­einen  65-Zoll-4K-Ultra-HD-Fernseher (3840 × 2160 Pixel) ist man dabei und das kommende Jahrzehnt sicher up to date.

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LISTEN BEATS PILL+ Wegen der Trennung von Hoch- und Tieftönern kommt aus dem Bluetooth-Lautsprecher – ­obwohl nur 21 Zentimeter lang – faszinierend voluminöser Klang. Der Akku hält zwölf Stunden. Praktisch: Das Smartphone lässt sich mit der „Pille“ laden.  at.beatsbydre.com

BOSE LIFESTYLE SOUNDTOUCH 535 Dieses 5.1-Surroundsystem versetzt uns akustisch ins Fußballstadion. Das Adaptiq System ­analysiert den Raum und passt die Klangwiedergabe an.  bose.at

KNOW-HOW STREAMING

KLIPSCH REFERENCE ON-EAR Leistbarer (ca. 200 Euro) pegelfester, kraft­ voller und dynamischer Kopfhörer für unterschiedlichste Musikstile, der sich angenehm auf den Ohren trägt. Der ideale Partner vor allem in Kombination mit allen iOS-Produkten. klipsch.com

Beim Audio-Streaming werden über ein Computernetzwerk kontinuierlich Audiodaten übertragen, ohne diese herunter­ zuladen und zu speichern. Das macht die Musikauswahl bei über 100.000 Webradiostationen weltweit, On-Demand-Diensten wie Napster oder spotify sowie Echtzeitübertragungen von Konzerten grenzenlos.

MULTIROOM Multiroom-Systeme versorgen via WLANNetzwerk mehrere Lautsprecher (in verschiedenen Räumen) mit Musik. Größter Vorteil: synchroner Klanggenuss ohne ­Kabelsalat im Haus. Eine App dient als Kommandozentrale, mit der jeder Raum separat gesteuert und verwaltet werden kann.

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SONY PS-HX500 PLATTENSPIELER Lang lebe die Langspielplatte. Immer mehr Musikbegeisterte kehren zur Vinylscheibe zurück. Und wer seine Lieblingsplatten auch digital archivieren und immer parat haben will, wandelt sie einfach in High-Resolution-Audioqualität um.  sony.at

BANG & OLUFSEN BEOSOUND MOMENT Mit einer einzigen Berührung der Massivholzoberfläche startet ein drahtloses Musiksystem mit ­Streaming-Dienst, das sich dank ModWheel, einem Farbsteuerungs­ paneel, ganz der persönlichen (Musik-)Stimmung anpasst. bang-olufsen.com


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SMEG 500 BL RETROKÜHLSCHRANK Zugegeben, um rund 7000 Euro ­ ekommt man bereits ein richtiges b Auto. Dennoch: Dieser Kühlschrank in Form eines halben Fiat 500 hat Stil, und man holt sich das Bier gleich noch lieber. Die Fahrzeugfront (Scheinwerfer und Blinker) ist beleuchtet. Platz im Edelstahlkühlraum finden acht große Flaschen und zwölf Dosen.  smeg.at

ENJOY

WEBER SPIRIT E-330 PREMIUM GBS Dieser Gasgriller verköstigt eine komplette Fußballelf. Durch drei getrennt regelbare Brennerventile gelingt Fleisch am Punkt.  weber.com

RÖSLE NO. 1 F50 HOLZKOHLEGRILL Fesch: Holzkohle-Kugelgrill aus porzellan­ emailliertem Stahl mit 1885 cm² Grillfläche und gut ablesbarem Deckelthermometer.  roesle.at

SONY XPERIA X

COLEMAN GRILL ROADTRIP LXE Wenn wenig Platz im Kofferraum ist: Der Griller lässt sich auf Handgepäcksgröße zusammenklappen. Eine 465-Gramm-Gaskartusche reicht für eine Stunde Grillvergnügen.  coleman.com

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Jeden spannenden Moment festhalten – per Smartphone. Die „intelligente“ 23-MegapixelKamera verfolgt Bewegungen automatisch. Mit Smart-Capture-Technologie verwackelt man selbst in Euphorie kein Bild mehr. Selfies gelingen auch bei schlechten Lichtbedingungen mit der 13-Mega­ pixel-Frontkamera bestens. Zudem lässt sich das Smartphone mit schickem Metallgehäuse auch als brillanter Mini-Fernseher und PS4-Controller nutzen. sonymobile.at

NESPRESSO PRODIGIO Vernetzt statt eingenetzt: Mittels BluetoothSmart-Technologie und Nespresso-App (für iOS und Android) der Kapsel-Maschine einfach den gewünschten Zubereitungszeitpunkt eingeben, und schon steht der Kaffee – etwa nach einer ­packenden ersten Halbzeit – pünktlich bereit. nespresso.at THE RED BULLETIN


„Big Data und Fach­ kompetenz werden die Geographie der Zukunfts­ branchen bestimmen … aber  Staaten, Unter­nehmen und Menschen sollten auf ihre Stärken ­setzen und nicht bloß hoffen, dass sie ihre Schwächen irgendwie ausgleichen ­können.“ Alec Ross, Berater von Hillary Clinton

„Es ist viel schwieriger, 250.000 Euro Nachschub zu bekommen, als fünf Millionen Euro Startkapital.“ Marie Ringler, Co-Direktorin von Ashoka Europa

„Unsere Meetings finden immer auf Almhütten statt – ohne Strom, ohne Warmwasser und meistens auch ohne Handyempfang.“ Richard Haller, Mitbegründer von VIPRTEC

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21. Mai  2016

23./24. Mai  2016


READ BULL

VON THADDÄUS PODGORSKI

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s gab einmal eine Zeit, da war das Fliegen verboten. Es war die Zeit, in der Österreich von vier Besatzungsmächten beherrscht wurde und auf den Staatsvertrag wartete. Diese Zeit war schlimm für meinen Freund Hans Tronberg. Tronberg war Flieger. Er war nach kurzer Kriegsgefangenschaft heim­gekehrt und konnte nichts anderes als Fliegen. Vor allem wollte er auch nichts anderes. Er hatte sich freiwillig zu den Fliegern gemeldet. Er wollte nicht kämpfen, er wollte fliegen. Aber damals durften nur Soldaten fliegen, also wurde er Soldat. Als er seine Grundausbildung beendet hatte, war der Krieg vorbei und damit auch der Traum vom Fliegen. Tronberg wurde Magistratsbeamter. Täglich fuhr er von seiner Wohnung in der Hütteldorfer Straße mit dem 49er* in sein Amt und wieder zurück. Im 49er lernte er auch seine Frau Elisabeth kennen. Sie stieg schon zwei Stationen vor Tronberg aus und musste wieder hundert Meter zurückgehen zu einem Spielwaren- und Bastelgeschäft, wo sie als Verkäuferin ­arbeitete. Als Tronberg Elisabeth zum ersten Mal vom Geschäft abholte und vor dem Schaufenster stand, empfand er plötzlich wieder jene Sehnsucht, wie er sie zum ersten Mal als Halbwüch­siger empfunden hatte. In der Auslage hing das Modell eines SG 38, jenes ­Segelschulgleiters, mit dem er seine ersten Schulflüge gemacht hatte. Dieses Modell musste er haben. Er bekam es. Elisabeth brachte es als Mitgift in die Ehe mit. Schon am Tag der Hochzeit, als die Gäste gegangen waren, begann Tronberg mit dem Bau des SG 38. Nach zwei Flitterwochen war der Flieger fertig. An einem Hang unweit der Himmelhofschanze** erfolgte der Start zum Jungfernflug. Mit einem sanften Stoß schob Tronberg das Flugzeug in den Aufwind. Rasch gewann es an Höhe, ließ eine Fläche etwas hängen, richtete die Nase steil nach oben, verlor an Fahrt, stürzte senkrecht zur Erde, holte Fahrt auf

Thaddäus Podgorski

Geboren 1935 in Wien als Sohn eines adligen polnischen Ulaneno∞ziers. Ab 1953 erst Rundfunk-, dann Fernsehjournalist beim ­Österreichischen Rundfunk; dabei erfand er das Nachrichtenformat „Zeit im Bild“. ­Podgorski – Spitzname Teddy – war 1986 bis 1990 Generalintendant des ORF. Nach seiner Rundfunk-Tätigkeit bewährte er sich als Fernseh- und Theaterschauspieler: Für seine Arbeiten wurde er u. a. mit dem Bambi, der Goldenen Kamera, dem Sport-Oscar und dem Filmpreis von Oberhausen ausgezeichnet. Podgorski ist verheiratet und lebt in Wien.

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und begann wieder steil zu steigen, bis es neuerlich stürzte. Es „pumpte“ schräg am Hang und zerschellte schließlich. Die Tragflächen fielen vom Rumpf, und der Bug bohrte sich in die Erde. „Viel zu schwanzlastig getrimmt“, sagte Tronberg zu den Buben, die den Testflug genau verfolgten. Mit Bleigewichten korrigierte Tronberg die Trimmung, ­fixierte die Flächen und setzte einen Marienkäfer auf den Pilotensitz. Dann startete er die Maschine zum zweiten Flug. In einem weiten Bogen flog sie ins Tal, begann leicht zu sinken und bekam im richtigen ­Moment wieder etwas Thermik. Der Flug schien nicht zu enden. Tronberg beneidete den Marienkäfer. Tronberg verbrachte jedes Wochenende am ­Himmelhof. Seine Frau begleitete ihn niemals. Sie war nicht glücklich. Für die Kinder vom Himmelhof war Tronberg ein Guru der Aviatik. Wenn es zum Fliegen zu windig war, erzählte er ihnen vom Krieg. Diese Geschichten kannten sie zwar schon von ihren ­Vätern, aber Tronberg erzählte mit ausgebreiteten Armen vom Fliegen. Eines Tages fragte ein Bub, der sich auf Modelle mit Gummimotor spezialisiert hatte: „Könnten Sie noch fliegen? Ich meine: ganz wirklich, selber?“ – „Natürlich“, sagte Tronberg, „das verlernt man niemals.“ – „Warum fliegen Sie dann nicht?“ – „Weil es verboten ist“, antwortete Tronberg, „und außerdem habe ich kein Flugzeug.“ – „Dann bauen Sie sich halt eines“, bemerkte der Bub mit dem Gummimotor. – „Das ist auch verboten …“, sagte Tronberg und ging früher als sonst. Seit diesem Tage wurde er auf dem Himmelhof nicht mehr gesehen. Die Wohnung in der Hütteldorfer Straße war zwar nicht groß, aber wenn man die Türen zwischen Vorzimmer sowie Kabinett und Küche aushängte, wäre Platz für den Rumpf eines Segelflugzeuges. Die Tragflächen müsste man natürlich in Teilstücken anfertigen. Tronberg wusste, was er zu tun hatte. Was er tun musste. Er hielt es daher auch nicht für nötig, dieses Projekt mit seiner Frau zu besprechen.

A

ls Elisabeth eines Tages vom Bastlergeschäft heimkehrte, stand die Kredenz an der anderen Wand. Der Esstisch war im Schlafzimmer, und die Türen standen auf dem Gang. Durch die ­Zimmerflucht war mit Holzleisten der Grundriss des Rumpfes eines „Zugvogels“ ausgelegt. Die Konstruktionspläne dieses Segelflugzeuges hatte Tronberg über den Krieg und die englische Gefangenschaft gerettet, und seine Frau hatte ihm noch vor wenigen Wochen davon Kopien angefertigt. „Bitte nicht“, sagte sie und begann zu weinen, „du kannst mir das nicht antun.“ Elisabeth hatte schon ­eigene Pläne gemacht, wie die Wohnung gemütlicher werden sollte. Und jetzt dieses Flugzeug! Elisabeth wusste, wie teuer schon Modellflieger waren. Was würde erst dieses Monstrum Geld verschlingen! Sie fühlte sich verletzt und gedemütigt. Gleichzeitig war sie wütend, weil hier zwischen Zimmer, Küche und Kabinett ein Einsitzer gebaut werden sollte.

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READ BULL

„Ich werde das in meiner Wohnung nicht zulassen“, sagte sie so dezidiert, wie sie nur konnte. – „Es ist meine Wohnung“, antwortete er. – „Unsere Wohnung!“, beharrte sie. – „Nur weil du mich geheiratet hast, gehört die Wohnung nicht dir!“ Elisabeth konnte sich nicht vorstellen, jemals ­wieder lachen zu können. Für sie begannen Monate des Leidens. Das gesamte Geld wurde in das Flugzeug gesteckt, auch das ihre. Der Zugvogel wurde größer und größer. Und jeden Tag begann sie ihn mehr zu hassen. Manchmal ging sie um eine Stunde früher aus dem Geschäft weg, damit sie noch vor Tronberg in der Wohnung war. Dann löste sie behutsam die eine oder andere Klebestelle oder lockerte eine Schraube. Tronberg fiel das nicht weiter auf, denn er wusste, dass diese Konstruktion so viel Spannung hatte, dass man immer wieder nachkleben musste. Elisabeth gab schließlich auf, weil sie erkennen musste, dass sie die Arbeit ihres Mannes nur verzögern, aber niemals verhindern konnte. Tronberg arbeitete bis spät in die Nacht und freute sich beim Einschlafen schon auf den Moment des ­Erwachens. Mit seiner Frau redete er so gut wie gar nicht mehr. Es fiel ihm aber nicht auf. Im Gegenteil: Er glaubte, eine sehr gute Ehe zu führen. Acht Monate und vier Tage nach Baubeginn verlangte Elisabeth eine „Aussprache“. Für Tronberg war das nichts Ungewöhnliches. Seit er den Zugvogel baute, hatte es unzählige Aussprachen gegeben. „Also“, sagte er, „was gibt’s?“, und lackierte die Bespannung sorgfältig mit Spannlack. „Entweder ich“, drohte sie, „oder das Flugzeug!“ Die Scheidung ging glatt. Tronberg nahm die Schuld auf sich. Er war sich keiner Schuld bewusst.

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ittlerweile war es Frühjahr 1954 geworden, und in den Zeitungen stand eine Notiz, die für Tronberg die wichtigste Meldung seit dem Ende des Krieges war: „In den von westlichen Alliierten besetzten Gebieten ist ab sofort das Fliegen mit Segelflugzeugen erlaubt.“ Tronberg verdoppelte sein Arbeitstempo. Er nahm Urlaub und begann mit den letzten Arbeiten: Einziehen der Steuerseile und Installieren der Instrumente. Nach elf Monaten war der Zugvogel fertig. In Teilen natürlich. Aber die Teile waren noch immer zu groß. Tronberg wohnte schließlich im dritten Stock und das Stiegenhaus war eng. Das hatte er nicht bedacht, als er mit dem Bau ­begonnen hatte. Den Rumpf konnte man unmöglich über die Stiege nach unten schaffen. Als einziger Ausweg blieb das Abseilen vom Fenster. Aber das würde ein Vermögen kosten. Tronberg war pleite: das Flugzeug, dann die Scheidung, die Raten. Na ja. Er überschlief dieses Problem und hatte am ­Morgen die Lösung: ein Inserat in der Zeitung „Neues Österreich“. „Wer hilft unbemitteltem Flieger und Beamten, Flugzeug aus 3. Stock abzuseilen? Nur ernstgem. Zuschr. a. d. Vlg.“ Außer einem Reporter des

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„Wer hilft Beamtem, Flieger aus dem 3. Stock abzuseilen?“

„Neuen Österreich“ meldete sich niemand. Aber der ­leistete ganze Arbeit: ­„Beamter überlistet Alliierte und baut ‚Zimmer-KuchlKabinett-Bomber‘“! Alles Weitere ging von selbst. Die Feuerwehr bot sich an, den „Zugvogel“ abzuseilen. „Fox’ Tönende Wochenschau“ filmte die Aktion, bei der sich noch ­einige Komplikationen ergaben; das Küchenfenster war für den Rumpf zu eng und musste ausgebrochen werden. Aber dann war es so weit: Am Leitwerk hängend, schwebte der Flieger zu Boden. Die Tragflächen kamen fünf Minuten später. Tausende Menschen umstanden den Tieflader, der die Maschine zum Flug­ hafen Zeltweg bringen sollte. Ganz vorn der Bub mit dem Gummimotor. Als Tronberg alles verstaut hatte, sprang er ins Führerhaus und fuhr nach Zeltweg.

E

s war schon ziemlich spät, als Tronberg im ­Cockpit seiner Maschine saß, die er am nächsten Tag auf den Namen „Sissy“ taufen wollte. Das Seil zur Winde war schon gespannt, und er wartete auf das Signal zum Start. Es war windstill. Tronberg genoss diesen Augenblick. Er war am Ziel. Auf ihn wartete der Himmel. Er war so blau wie der Himmel auf dem Bild der Muttergottes in seinem Schlafzimmer – es kann losgehen. Ein Ruck, und die Maschine holpert über die Wiese, springt ein paarmal. Tronberg korrigiert mit dem Querruder und fliegt. Steil zieht die Winde den Zugvogel hoch, der wird lang­samer und klinkt aus. Tronberg drückt nach und holt Fahrt auf. In einer Linkskurve steuert er zum Wald. Sein Zugvogel fliegt. Jetzt ist er der Marien­käfer. Sanft nimmt er das Flugzeug aus der Schräglage und geht auf Gegenkurs. Und jetzt wieder geradeaus. Aber die Maschine geht nicht mehr aus der Kurve. Das Höhenruder spricht nicht an. Tronberg versucht es mit der Trimmung. Vergeblich. Die Maschine beginnt immer steiler zu kurven, sie ist manövrierunfähig. Tronberg ist zu niedrig, um mit dem Fallschirm abzuspringen. „Slippen“, denkt er, „slippen ist die einzige Chance.“ Mit voller Kraft steigt er ins linke Seitenruder und reißt den Knüppel nach rechts. Rechts sieht er schon die Baumwipfel näher kommen – dann kracht er, über die linke Tragfläche rutschend, in den Jungwald. Als Tronberg nach der Operation aus der Narkose erwachte, saß „Sissy“ an seinem Bett. „Du Dummkopf“, sagte sie, „du Dummkopf!“ und streichelte seine Hand. Drei Monate später, am 5. September 1954, haben die beiden wieder geheiratet. Ich weiß nicht, in welche Wohnung sie gezogen sind. Ich weiß nur, dass Tronberg noch vor Weihnachten mit dem Bau eines Segelflugzeuges begonnen hat. Diesmal sollte es ein „Bergfalke“ werden. Einsitzig. PS: Laut Untersuchungsbericht des Bundesamts für Zivilluftfahrt war die Ursache des Absturzes eine „lockere Schraube am Höhenruder“.

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Jeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. In der Juni-Ausgabe ist es der österreichische Autor und TV-Pionier Teddy Podgorski. Sein vorläufig letztes Buch „Geschichten aus dem Hinterhalt“ erschien 2010 bei Haymon.

* Straßenbahnlinie in Wien ** 1980 abgebrannte Schanze in Wien 13; K-Punkt: 45 Meter

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„Mein Beruf steckt voller Überraschungen.“ BUENOS AIRES, ARGENTINIEN,  2. JÄNNER 2016 Beim Prolog zur Rallye Dakar pflügt Quad-Pilot Mohamed Abu Issa, 25, noch souverän durch die Schlammlöcher (Bild). Fünf Tage später zwingt ihn ein verstopfter Luftfilter zur Aufgabe. Der Kommentar des Katarers: „Ausfälle machen mich nur stärker. 2017 schlage ich zurück.“

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 14. JUNI 2016. 110

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Zum Beispiel Schlammlöcher, wie Quad-Profi Mohamed Abu Issa in Argentinien anschaulich erfuhr.


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