WATCHES & JEweLLERY
zum Vorschein, welcher kräht und mit den Flügeln schlagen kann. Zwischen 1885 und 1916 schuf Fabergé also insgesamt 50 wunderschöne und einzig artige Schmuckeier für die russische Zarenfamilie. Nach der Oktoberrevolu tion beschlagnahmten die Bolschewisten die wertvollen Ostereier. Zehn der Luxusobjekte befinden sich heute im Waffenmuseum des Kreml. Die restli chen Eier sind im Besitz verschiedener Museen und privater Sammlungen. Acht Eier sind seit der Revolution verschollen.
Der Höhepunkt der Juwelierkunst Doch nicht nur die Zarenfamilie war von den Schmuckeiern angetan. Einige der Fabergé-Eier wurden auch von anderen wohlhabenden Personen in Auf trag gegeben, welche es dem Zaren gleichtun wollten. Ein jedes der wertvol len Eier erzählt seine eigene Geschichte. Auf der Welle des allgemeinen Wirtschaftswachstums Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die russische Juwelierbranche einen bis da hin nicht gekannten Aufschwung. Die Entstehung einer neuen wohlhaben den Klientel mit entsprechender Kaufkraft und Nachfrage beschleunigte die Branchenentwicklung und führte zu hochwertigen neuen Produkten auf der einen Seite, aber auch härterer Konkurrenz auf der anderen Seite, es war die «goldene Ära» der Juwelierkunst. Von der Mehrzahl der Namen der damaligen Akteure dieser Juwelierszene hat sich allerdings nur der legendäre Name Fabergé erhalten. Als Stilrich tung und als Symbol dieser Epoche gilt sein Glanz über seine Zeit hinaus, er vertritt heute mit seiner Vollkommenheit alle anderen beschreibenden Be griffe für die Juwelierkunst der Zarenzeit. Zu seinen Glanzzeiten beschäftigte Fabergé 500 Mitarbeiter in seinen Werkstätten. Zweigstellen unterhielt er in Moskau, Odessa und London. Über 250 000 Objekte in Gold, Silber, Emaille, mit Juwelen und Schmucksteinen wurden insgesamt hergestellt. Eine Werk statt mit 20 Handwerkern war allein damit beschäftigt, die Ahornholzetuis zu fertigen, in die jedes einzelne Stück verpackt wurde.
Für Fabergé-Fans Das Fabergé-Museum in Baden-Baden ist weltweit das erste und immer noch das einzige Museum, das dem Lebenswerk des berühmten r ussischen Zarenjuweliers Carl Peter Fabergé gewidmet ist. In der einzigartigen Sammlung unseres Museums, die momentan auf über 700 Exponate verfügt, ist das ganze Spektrum Fabergés Arbeiten vertreten, von den berühmten kaiserlichen Ostereiern der Zarenfamilie bis hin zu köstlichen Schmuckstücken und während des Ersten Weltkrieges entstandenen qualitativen Gegenständen des täglichen Bedarfs. Neue Eier baute exklusiv die Firma Victor Mayer aus Pforzheim. Von 1989 bis 2009 wurde dort die Tradition Fabergés, mit dem Exklusivrecht, den Stempel «Fabergé» für ihre Produkte zu verwenden, weitergeführt.
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