kmuRUNDSCHAU 01/2015

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Liebe Leserin, Lieber Leser Unser Highlight in der vorliegenden Ausgabe beleuchtet das Thema Innovation von unterschiedlichen Seiten. Es ist leider in den letzten Jahren oft zur sinnentleerten Worthülse verkommen. Es ist aber im Zeichen des globalen Wettbewerbs wichtig, den Begriff wieder mit Inhalt zu füllen. Dabei gibt es noch einige Luft nach oben. Unternehmensverantwortliche ahnen, dass sie im Zeichen der neuen Kommunikationsformen und technologischen Entwicklungen hierarchische Silos und rein margengesteuertes Management verlassen müssen. In den nächsten Jahren werden ganze Geschäftsmodelle durch die Waschmaschine gedreht. Wer auf reine Beharrung setzt, wird von einer Zerstörungswelle, wie sie schon der Ökonom Joseph Schumpeter analysiert hat, weggespült. Es ist Zeit, mit Innovationen zu neuen Ufern aufzubrechen. Nur, wie funktioniert das? Zunächst braucht es gesellschaftliche und betriebliche Rahmen, in denen sich Kreative wohlfühlen. Der US-Soziologe Richard Florida hat die Träger als «kreative Klasse» analysiert. Sie hassen Präsenzkultur und Reglementierungen und wollen soziale Räume kreativ füllen. Ich höre schon die Bewahrer jeglicher Couleur protestieren. Ist das für Sie auch reine Träumerei? Es gibt Beispiele, wo die Demokratisierung der Arbeitswelt und Innovationen Hand in Hand gehen. In der Schweizer Software-Firma Umantis wählen die Mitarbeiter ihre Führungskräfte selbst. Das Unternehmen hat den New Work Award 2015 in der Kategorie «KMUs  &   S tart-Ups» gewonnen.

Die Begründung bezog sich auf die gelebte Philosophie «Mitarbeiter führen Unternehmen». Gerade kleine Unternehmen sind flexibel, um in ihren Arbeitswelten Wind zu entfachen. Mit diesem entsteht ein produktiver Innovationswettbewerb. Themenwechsel. Selbstverständlich beschäftigen wir uns auch mit den Turbulenzen und der Verunsicherung, die der 15. Januar ausgelöst hat. An diesem Tag liess die Nationalbank den Mindestkurs von 1.20 CHF pro Euro fallen. Seit dieser Zeit herrscht in der Schweizer Businesswelt Verunsicherung. Wir publizieren dazu am Anfang des Magazins einige Kommentare, die die kontroversen Positionen darstellen. Einige Seiten weiter veröffentlichen wir zu dem Themenkomplex ein Interview, welches wir mit Janwillem Acket, Chefökonom von Julius Bär, geführt haben. Die Verunsicherung ist aber nicht erst seit dem Schock vom 15. Januar zu spüren. Schon im letzten Jahr haben die Abstimmungen zur Einwanderungsinitiative und ECOPOP-Initiative Staub aufgewirbelt. So ist es im Zeichen dieser Abstimmungen, die uns ja auch weiter begleiten werden, unklar, wie es mit den Beziehungen zur EU – dem wichtigsten Wirtschaftspartner der Schweiz – weitergehen wird. So steht die Zukunft der bilateralen Verträge auf der Kippe. Josef Maushart von der FRAISA Holding AG hat dazu bei uns einen spannenden Einblick gegeben. Wir leben in spannenden Zeiten. Nutzen wir diese innovativ!

Georg Lutz

Chefredaktor kmu RUNDSCHAU lutz@rundschaumedien.ch www.kmurundschau.ch

Ausgabe 1_2015 // Seite 1


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