IMAGINE 01/18 Volume 29

Page 13

© Vietnam Tourism Advisory Board © Vietnam Tourism Advisory Board

V

ietnam ist ein Land der Gegensätze. Kaum eine andere Nation der indochinesischen Halbinsel bietet eine derart facettenreiche Mischung aus Landschaften und Kulturen. Reisfelder, altehrwürdige Pagoden, pulsierende Städte und eine unfassbar aromatische Küche sorgen im Land der Drachen und Tempel für Abwechslung. In der südvietnamesischen Metropole Ho-Chi-Minh-City erfordert die Teilnahme am Strassenverkehr Mut und Geduld: Autos, Busse, Transporter, Fahrradrikschas und unzählige Mopeds bahnen sich ihren Weg durch die bereits überfüllten Strassen. Es grenzt an ein Wunder, dass es in der einwohnerreichsten Stadt Vietnams nicht fortwährend zu Kollisionen kommt. «Was wir schon alles erlebt haben», scherzt Reiseleiterin Do Minh Nhai. In der Tat ist das ehemalige Saigon – die einstige Hauptstadt Südvietnams – stark durch ihre Geschichte geprägt: Mit den aus Südchina geflohenen Chinesen kamen auch die grossen Märkte wie der Binh-Tay-Hallenmarkt in Cho Lon, Chinatown. Getreu seinem Namen ist Cho Lon – übersetzt «grosser Markt» – noch heute der Stadtbezirk mit der grössten geschäftlichen Aktivität. Als im 19. Jahrhundert die Franzosen folgten, setzten sie alles daran, Saigon in ein zweites Paris zu verwandeln. Grosse Boulevards und französisch-koloniale Bauwerke wie die Kathedrale Notre Dame, der Wiedervereinigungspalast, das Hotel de Ville und das Hauptpostamt prägen bis heute das Stadtbild. Direkt daneben die bunte «Pagode des Jadekaisers», das eindrücklichste Beispiel taoistischer Architektur im ganzen Land.

Das «echte» Saigon

Jedes Volk behauptet von sich, gerne zu essen und die exquisiteste Küche von allen zu haben, aber in Vietnam trifft es scheinbar wirklich zu. Statt «Wie geht es dir?» begrüsst man sich mit der Frage «Hast du schon gegessen?». Lässt man das touristische Stadtzentrum, den sogenannten District 1, hinter sich und taucht ein ins Gewusel, trifft man bald auf das echte Saigon und sein kulinarisches Erbe: die Garküchen. Ob dampfende Suppenschüssel, Tischgrill oder Moped mit Thermobox, die Vietnamesen haben «Streetfood» erfunden. Während Familien aus ländlichen Gegenden sogar ihre Fischsauce Nuoc Mam selbst herstellen, kocht in Ho-Chi-Minh-City kaum jemand. Gegessen wird am Strassenrand, wo sich mit leuchtenden Neonschriften versehene Imbisse an Strassen­küchen und Cafés >

SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 29 IMAGINE 11


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
IMAGINE 01/18 Volume 29 by Schweizer Fachmedien - Issuu