energieRUNDSCHAU 01-2021

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AUSGABE 01 /2021

GEMEINDE HERRLIBERG: EINZIGARTIGES FERNWÄRMEKONZEPT ETH VERNETZT: MIT ANERGIE IN DIE ZUKUNFT CLEVER «APP-FAHREN» MIT E-CARGOVIA

FORSCHUNG | ENERGIE-LÖSUNGEN | E-MOBILITÄT | AUS- UND WEITERBILDUNG


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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, DER ANFANG DER SCHIKANEN  Und munter gehen die Verordnungen weiter mit Vorlagen und neuen Gesetzen. Nicht nur die Alkoholpromillegrenze wurde nach unten revidiert, auch die Restaurantöffnungszeiten werden wieder nach vorne angepasst. Ist das möglicherweise schon der Lawineneffekt. Werden weniger Getränke konsumiert und verkauft, so ist es doch schon bald logisch, dass die Restaurationsbetriebe die Öffnungszeiten denen der Post anpassen. Also am Morgen für die Begrüssung und während der Mittagspause wird Siesta geschoben, am Abend dann je nach Gegend, eine kurze aber intensive Kundenbetreuung. Das Handy-Verbot im Auto ist für die meisten Zeitgenossen noch nachvollziehbar. Doch jeder Arzt erklärt seinen Patienten, dass zu langes fahren anstrengend und ermüdend sein kann. Man solle sich eine Zwischenverpflegung zur Gemüte führen, um den Blutzucker aufrecht zu erhalten. Also eine kleine Zwischenmahlzeit ist angebracht. Leider auch hier wurde ein Riegel geschoben. Keine Brötchen oder Obst, noch ein Schluck Wasser aus der Pet., oder einen lauwarmen Kaffee vom Armaturenbrett, im fahrenden Zustand. Auslieferungen von Pizzas und ähnlichem Junk-Food per Kurier erheiterte die Wirtschaft vor Jahren. Viele Studenten haben Ihr Zubrot mit diesen Arbeiten gesichert. Wen hat es, oder soll es gestört haben, wenn beim Nachbarn um 3 Uhr morgens eine Pizza geliefert wurde. Auch in diesem Falle kam eine Erneuerung – doch dieser Schuss ging nach hinten los auch während der Lockdown‘s. Es wird sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen, bis wir ein Gesetz erhalten, dass uns vorschreibt, welche Strassenkleidung wir auf dem Arbeitsweg anzuziehen haben. Stellen Sie sich vor, Sie tragen einen Helm mit Blaulicht, Beinreflektoren links und rechts und zusätzlich verwenden Sie Sohlenblitze. Den Schirm, die Tasche oder Rucksack werden Ihnen beim besteigen der öffentlichen Verkehrsmitteln gefilzt oder gar abgenommen, um mutmassliche Terroristen zu neutralisieren. Natürlich ist das eine Vision, aber wenn Sie die Geschichten von Jules Verne gelesen haben und die heutige Realität betrachten, liegt es nicht mehr weit von uns entfernt. Nehmen Sie es gelassen, denn es ist erst der Anfang der Schikanen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und bleiben Sie gesund und gelassen.

Herzlichst Ihr Roland Baer und Team

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INHALT

EDITORIAL 1 REPORT 6 Gemeinde Herrliberg: Einzigartiges Fernwärmekonzept

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FORSCHUNG 9 Schaltelemente der sparsamen Sorte

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ETH vernetzt: Mit Anergie in die Zukunft 14

MINERGIE 18

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Fenster mit Vakuumspalt hält Kälte fern

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ERNEUERBARE ENERGIEN

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Heizungsersatz von Öl zu Erneuerbaren Energien

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SOLAR 26 Nachhaltige Energieversorgung dank Solarfassaden

26

The End – die ausgebrannte Glühbirne

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ENERGIELÖSUNGEN 32 Warum 20 Kilowatt pro Haus

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das neue Paradigma wird

32

Die Lösung für effizientes, ökologisches Heizen

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Zeitsparend und immer dabei

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LCC-Tool: für den Weitblick im Beschaffungswesen

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Was zeichnet eine «smarte» Lösung für EVU aus?

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BIOGAS 42 Bioerdgas-Zertifikate 42

WASSERKRAFT 44 Wasserkraft sorgt für Versorgungssicherheit

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INHALT

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E-MOBILITÄT 46 Clever «App-fahren» mit E-Cargovia

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TKSA: Effizient und umweltbewusst

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AUS- UND WEITERBILDUNG

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Blockchain-Technologien als Baustein der Energietransition?

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VORSCHAU 56

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RUBRIK

GEMEINDE HERRLIBERG: EINZIGARTIGES FERNWÄRMEKONZEPT In Herrliberg ist eine einzigartige Fernwärmeversorgung entstanden: Auf Basis zweier Netze werden Gemeinde- und private Liegenschaften mit umweltfreundlicher Wärme und Kälte versorgt. Die Nutzung von Abwärme und dadurch entstehender Synergien bringt eine Steigerung der Effizienz um mehr als 25 Prozent.

A

b Januar 2019 liefen in der Gemeinde Herrliberg die Bauarbeiten. An verschiedenen Orten im Quartier rund um das Schulhaus Rebacker sowie im Dorf wurde an einer Infrastruktur gebaut, mit der ab dem 1. Dezember 2019 die ersten Liegenschaften mit Fernwärme und Kälte versorgt werden konnten. Nach dem Zuschlag auf Basis einer öffentlichen Ausschreibung hat ewz in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Planung, Finanzierung und

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Realisierung des neuen Wärmeverbunds übernommen und ist auch für dessen Betrieb über mehrere Jahrzehnte verantwortlich.

EINZIGARTIGES KONZEPT MIT ZWEI WÄRMENETZEN «Das Konzept, zwei Netze zu realisieren  – eines für Hochtemperatur und eines für Niedertemperatur – war bereits Teil des Projektes, als wir von ewz ins Spiel kamen», erzählt David Füllemann, Projektleiter bei

ewz. Ausgehend von dieser Vorgabe hat ewz mit Michael Weiss, dem Leiter Liegenschaften und Landschaft der Gemeinde Herrliberg, den Wärmeverbund weiterentwickelt und forciert. Im Verlauf der Planung stellte sich heraus, dass der ursprüngliche Standort der Heizzentrale für das Hochtemperaturnetz nicht ideal war. Nach eingehender Evaluation liess sich ein neuer Standort finden, ein paar hundert Meter vom ursprünglichen Ort entfernt. Diese


REPORT

Umplatzierung brachte den Vorteil, dass das ursprüngliche Versorgungsgebiet nahezu verdoppelt werden konnte, sodass künftig mehr Haushalte in den Genuss einer umweltfreundlichen Versorgung mit Fernwärme respektive zum Teil auch mit Kälte kommen. Insbesondere auch dank der Weitsicht und dem Engagement der Gemeindeverantwortlichen konnte die innovative Anlage planmässig in Betrieb gehen.

HEIZEN UND KÜHLEN ÜBERS ERDREICH Herzstück des Niedertemperaturnetzes ist die Anergiezentrale bei der Schulanlage Rebacker. Als Energiequelle für die «kalte Fernwärme» mit Temperaturen zwischen 6 °C und 25 °C dient Erdwärme. Diese wird auf dem Sportplatz der Schulanlage über 45 Erdwärmesonden in einer Tiefe von 300 Metern erschlossen. Wärmepumpen in den angeschlossenen Liegenschaften heben die dem Erdreich entzogene Wärme auf das für Raumheizung und Warmwasser

erforderliche Temperaturniveau an. Geheizt werden auf diese Weise Gemeindeliegenschaften neueren Datums wie etwa das Alters- und Pflegezentrum und der Neubau mit Alterswohnungen. Doch das Energienetz kann mehr als nur Heizen: «Besonderes Augenmerk galt auch dem Kühlbedarf, der künftig klar an Bedeutung gewinnen wird», erklärt David Füllemann. So lassen sich die an das Niedertemperaturnetz angeschlossenen Liegenschaften der Gemeinde im Sommer über die Erdsonden auch kühlen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der neu gebauten Alterswohnungen sowie die Nutzerinnen und Nutzer des Kinderbetreuungshauses profitieren so das ganze Jahr über von angenehmem Raumklima.

ABGASWÄRME IM ANERGIENETZ NUTZEN Die Wärmeproduktion für das Hochtemperaturnetz mit Temperaturen bis maximal 85° Celsius erfolgt mit einer Holzschnitzelheizung. Die Nutzung der lokalen Ressource

war ebenfalls eine Vorgabe der Gemeinde. Über dieses Netz werden Liegenschaften älterer Bauart innerhalb des Versorgungsperimeters mit Wärme versorgt, etwa die Schulanlage oder die Vogtei, ein vor rund 600 Jahren erbautes Landgut, das heute unter anderem ein Restaurant, eine Trotte und ein Wohnhaus beherbergt. Die Hackschnitzel stammen vom nahen Pfannenstiel, was den Vorteil sehr kurzer Transportwege mit sich bringt. Laut Füllemann reichen im Winter die gut 180 m3 Schnitzel, die das Lager fassen kann, für zwei bis drei Wochen. Der rechtzeitige Nachschub ist mit dem Lieferanten vertraglich geregelt. Um Spitzenlasten im Winter abzudecken oder zur Notversorgung bei einem Ausfall der Holzheizung steht zudem eine Gasheizung bereit. Das Innovative dieser Anlage liegt aber nicht in der Wärmeerzeugung selber, sondern in der Art der Abwärmenutzung. Über eine Abgaskondensationsanlage wird den Abgasen der Holzfeuerung Wärme entzogen. Der Wärmeertrag der Schnitzelheizung lässt sich so laut Füllemann um etwa 25 Prozent steigern. Gelangen ohne Kondensation Abgase mit 160° Celsius in die Umgebungsluft, wird deren Temperatur hier bis auf 20° Celsius gesenkt werden. Dies ist möglich, weil die Eintrittstemperaturen in die Abgaskondensation (ab dem Anergienetz) in einem ungewohnt tiefen Bereich von 6 bis 25° Celsius liegen. Konventionelle Abgaskondensationsanlagen können die Abgastemperaturen nur auf etwa 60° Celsius senken. Feuchtes Holz ist in der Anlage willkommen. Denn die nass angelieferten Schnitzel werden während der Verbrennung getrocknet, wodurch viel Wasserdampf freigesetzt wird. Die mittels Kondensation gewonnene Wärme lässt sich entweder für die Regeneration der Erdsonden verwenden oder via Anergienetz direkt von den Kunden nutzen. Diese Konstellation ist über die Landesgrenzen hinaus einzigartig. Doch was auf der einen Seite nützlich ist, schafft Herausforderungen an anderen Orten. So steigen Abgase mit hoher Temperatur aufgrund ihres Auftriebs bei der Mündung des Kamins rasch auf. Ganz anders, wenn die Temperaturen niedrig sind. Um ein Absinken der Abgase zu verhindern, muss Frischluft in den Kamin eingeblasen werden, die die Mündungsgeschwindigkeit hoch genug hält, sodass die Abgase problemlos aufsteigen. «Mit der derzeitigen Infrastruktur versorgen wir fünfzehn Liegenschaften mit CO2-neutraler Wärme über das Hochtemperaturnetz», hält Füllemann fest. Das System lässt

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REPORT

Die Illustration zeigt, wo ein Anschluss möglich ist.

sich weiter ausbauen, sodass weitere Gebäude angeschlossen werden können.

WERTVOLLE SYNERGIEN Das Zusammenwirken von Hoch- und Niedertemperaturnetz ermöglicht wertvolle Synergien, die sich nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht lohnen. So kann über 800 MWh Wärme pro Jahr über die Abgaskondensation zurückgewonnen werden. Dies endspricht dem Jahresenergiebedarf von etwa 100 Wohnungen. Für Füllemann kann die in Herrliberg realisierte Fernwärmelösung durchaus Vorbild sein für andere Wärmeverbünde. «Die Kombination von Heizen und Kühlen über zwei Netze und die Nutzung sämtlicher möglicher Synergien hat zu einer äusserst effizienten Lösung mit Leuchtturmcharakter geführt.» Rund 1 000 Tonnen CO2 können im Endausbau jährlich eingespart werden. Der Herrliberger Wärmeverbund berge durchaus das Potenzial, auch in anderen Gemeinden zur Anwendung zu kommen.

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TECHNISCHE DATEN WÄRMEVERBUND HERRLIBERG • Wärmebedarf: 5500 MWh / a

(inklusive Brauchwarmwasser) • Kältebedarf: ca. 300 MWh / a • Installierte Leistung Wärmeerzeuger im Endausbau: 700 kW und 240 kW Holz, 1 600 kW Gas • Leistungen Abgaskondensation: 190 kW (Holz) und 160 kW (Gas) • Gesamtleistungen der versorgten Liegenschaften im Endausbau: 1 780 kW (Hochtemperatur) und 540 kW (Niedertemperatur) • CO2-Reduktion: 1 000 Tonnen pro Jahr • Einsparung fossile Brennstoffe: 4 900 MWh (im Vergleich Wärme­ erzeugung mit Erdgas) • Inbetriebnahme: 2019 / 2020 Weitere Informationen zum Wärmeverbund sowie den Anschlussbedingungen finden Sie hier: ewz.ch/herrliberg

100 IMMOBILIENPROJEKTE – 100 % KLIMANEUTRAL In der Schweiz fallen über 40 % des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen im Gebäudebereich an. Energieeffiziente Gebäude und eine klimaneutrale Energieversorgung zählen somit zu den wichtigsten Hebeln, Treibhausgas­ emissionen zu reduzieren. An diesem Punkt setzt ewz an: Bis 2030 sollen schweizweit 100 Immobilienprojekte mit einer 100 % klimaneutralen Energieversorgung mit Strom, Wärme und Kälte sowie E-Mobilität in Kooperation mit ewz realisiert werden. Damit leistet ewz einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und zur Energiewende und bekennt sich als einer der ersten Energiedienstleister zu einem wegweisenden Engagement für eine CO2-freie Schweiz. www.ewz.ch/vision100


FORSCHUNG

Potenzielle weltweite Einsparungen in ausgewählten Anwendungsbereichen bei einem Umstieg auf WBG-Halbleiter.

SCHALTELEMENTE DER SPARSAMEN SORTE IEA-EXPERTENBERICHT ÜBER WIDE-BANDGAP-HALBLEITER Vom Mobiltelefon über das Auto bis zum Rechenzentrum: Die vielfältigen elektrischen Anwendungen, die unseren Alltag sichtbar und unsichtbar prägen, enthalten alle Schaltelemente aus Halbleitermaterialen. In diesen leistungselektronischen Bauteilen schlummert ein riesiges Energiesparpotenzial, das sich durch Einsatz sogenannter Wide-Bandgap-Halbleiter freisetzen lässt. So lautet das Fazit eines Berichts von Expertinnen und Experten, die im Technologieprogramm 4E der Internationalen Energieagentur mit massgeblicher Beteiligung der Schweiz zusammenarbeiten. Interview: Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie

M

oderne, energieeffiziente Leistungselektronik ist eine Zukunftstechnologie – und einzelne Anwendungen sind bereits Gegenwart. Ein prominentes Beispiel liefert der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla. Er verwendet moderne MOSFET-Transistoren für das Antriebssystem des ‹Tesla Model 3›. Die elektronischen Bauteile verhelfen dem Wechselrichter zu hoher Effizienz und steigern auf diesem Weg die Reichweite

des weltweit meistverkauften Elektroautos. Auch die Eisenbahn-Nation Japan setzt auf moderne Elektronikkomponenten: Dort wird die jüngste Generation der Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge mit neuartigen Transistoren ausgerüstet. Diese sind nicht nur effizient, sondern auch kompakt. Neu kann das Antriebssystem im Boden der Personenwaggons statt in separaten Triebwagen untergebracht werden. Das erhöht die Kapazität der Züge.

Der Effizienzgewinn verdankt sich in beiden Fällen Transistoren der jüngsten Generation. Die elektronischen Schalt­ elemente sind nicht mehr – wie bisher üblich  – aus dem Halbleitermaterial Silizium gefertigt, sondern aus Siliziumkarbid  (SiC). Dieser Halbleiter gehört zusammen mit Galliumnitrid (GaN) zur Klasse der sogenannten Wide-Bandgap-Halbleiter  ( WBG-Halbleiter; siehe Textbox). Diese erlauben den Bau von Bauteilen, die in

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FORSCHUNG elektronischen Schalt- und Regelkreisen  – so ein zentraler Vorteil – mit sehr geringen Verlusten arbeiten.

INTENSIVE FORSCHUNG IN DER SCHWEIZ Auch die Schweizer Industrie exploriert bereits Anwendungen dieser Energie­ effizienz-Technologie. Der Bushersteller Hess und das Industrieunternehmen ABB kooperieren dazu in einem vom BFE unterstützten Pilot- und Demonstrationsprojekt: In dem 2019 gestarteten Vorhaben entwickeln sie einen Umrichter auf SiCBasis für elektrische Busse. Zwei weitere vom BFE unterstützte Forschungsprojekte befassen sich ebenfalls mit Wide-Bandgap-Technologien: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachhochschule Nordwestschweiz in Windisch untersuchen einen Wechselrichter auf einer hybriden Si / SiC-Basis für Anwendungen in Elektroautos. Derweil studieren Forscherinnen und Forscher der Ostschweizer Fachhochschule am Standort Rapperswil den Einsatz von SiC-Transistoren in den elektrischen Antriebssträngen von Industriemotoren, unter anderem hin-

sichtlich Langlebigkeit. Weitere Schweizer Projekte richten ihren Fokus auf SiC-Bauteile für AC / DC-Umrichter zur Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom, wie sie zum Beispiel in Ladestationen für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen. Expertinnen und Experten der ETH Lausanne wiederum befassten sich in mehreren bereits abgeschlossenen Studien mit GaN-basierten Bauteilen für effiziente Hochspannungs-Gleichstromquellen (wie Batterieladegeräte) und Mikro-­Konverter für Photovoltaikanlagen.

WELTWEIT MEHR STROM SPAREN, ALS DIE SCHWEIZ VERBRAUCHT Transistoren aus SiC- und GaN-Halbleitern können zum Bau von verlustarmen Wechselrichtern zur Wandlung von Strom, Spannung und Frequenz genutzt werden. Das Sparpotenzial ist beträchtlich, wie die unter dem Dach der Internationalen Energieagentur (IEA) tätigen PECTA-Experten und -Expertinnen in einem neuen Bericht zeigen. PECTA steht für ‹Power Electronic Conversion Technology Annex›, auf

HINWEISE • Den PECTA-Bericht ‹Wide Band Gap Technology: Efficiency Potential and Applica-

tion Readiness Map› finden Sie unter: www.iea-4e.org/news/pecta-first-report • Weitere Informationen zu PECTA finden Sie unter: www.pecta.iea-4e.org oder www.nachhaltigwirtschaften.at/de/iea/technologieprogramme/4e/iea-4e-tcp-pecta.php • Ein Interview mit Prof. Ulrike Grossner (ETH Zürich) zu den Perspektiven der WBG-Technologien finden Sie unter: www.pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/ download/10023 • Auskünfte zu dem Thema erteilt Roland Brüniger (roland.brueniger@brueniger.swiss), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Elektrizitätstechnologien. • Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Elektrizitätstechnologien finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-strom.

Das Team von Prof. Dr. Nicola Schulz hat an der Fachhochschule Nordwestschweiz (Standort Windisch) in einem vom BFE unterstützten Projekt einen DC-DC-Konverter (22 kW; Gleichspannung 700 V auf Gleichspannung 400 V) auf SiC-Basis aufgebaut und getestet.

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FORSCHUNG

Das Roadrunner-Projekt, in dem der Bushersteller Hess und der ABB-Konzern einen Umrichter auf der Grundlage von WBG-Halbleitern entwickeln, wurde 2019 gestartet. Das Bild zeigt den Prüfstand, auf dem unter anderem Fahrten simuliert werden können.

Deutsch ‹Leistungselektronik zur Steuerung und Umwandlung elektrischer Energie›. Der Annex wurde durch die Schweiz 2019 ins Leben gerufen und arbeitet seither unter der Federführung der Schweiz, Österreichs, Dänemarks und Schwedens. PECTA versammelt Fachleute aus der akademischen Forschung sowie Expertinnen und Experten aus der Industrie. Das Fachgremium ist Teil des IEA-Technologieprogramms 4E (für: Energie Efficient End-Use Equipment), das sich der Energieeffizienz von Endgeräten widmet.

Forscher der Gruppe um Prof. Dr. Michael Schueller und Dr. Jasmin Smajic an der Ostschweizer Fachhochschule (früher: Hochschule für Technik Rapperswil/HSR) haben in einem Projekt SiC-MOSFETs für elektrische Antriebsstränge von Industriemotoren untersucht. MOSFET steht für Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor.

Die PECTA-Experten schätzen in ihrem Bericht für spezifische Anwendungen das Einsparpotenzial ab, welches sich durch Verwendung und Integration von WBGHalbleitern in Leistungselektronik-Bauteilen erzielen liesse. Die Fachleute beziffern das weltweite jährliche Einsparpotenzial für fünf Anwendungsbereiche: Windkraft­ anlagen (36 TWh / Jahr), Rechenzentren (28 TWh / Jahr), Elektroautos (12 TWh / Jahr), Photovoltaik-Anlagen (10 TWh / Jahr) sowie Laptops, Tablets und Mobiltelefone (8 TWh / Jahr). Allein für diese fünf Bereiche beträgt das jährliche Einsparpotenzial in Summe 94 TWh, mehr als das

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FORSCHUNG

Ein Forscherteam um Prof. Elison Matioli hat an der ETH Lausanne (EPFL) untersucht, wie sich die Effzienz von elektronischen Bauteilen mittels GaN-Halbleitern verbessern lässt. Bild eines Gleichstrom-Gleichstrom-Konverters auf der Basis von GaN, der bei einer Frequenz von 300 kHz arbeitet.

Anderthalbfache des jährlichen Schweizer Stromverbrauchs. «Diese erste Überschlagsrechnung, die wichtige Bereiche wie beispielsweise Industriemotoren noch gar nicht einschliesst, zeigt das gewaltige Potenzial der WBG-Halbleiter. Wir sollten alles daran setzen, dieses Potenzial zu realisieren», sagt Roland Brüniger, Leiter des BFE-Forschungsprogramms Elektrizitätstechnologien und PECTA-Vorsitzender.

AN DER SCHWELLE ZUR MARKTEINFÜHRUNG In gewissen Industriebranchen sind Bauteile mit WBG-Halbleitern heute schon in Anwendung, während die Entwicklung in anderen Wirtschaftszweigen noch weniger fortgeschritten ist. Die PECTA-Experten haben die verfügbaren Daten in einem Dokument zum Stand der Anwendungsreife (Application Readiness Map/ARM) zusammengefasst. Sie stützten sich hierbei auf Arbeiten des European Center for Power Electronics (ECPE), der Branchenorganisation der europäischen Leistungselektronik-Industrie. Gemäss ARM sind im Automobil- und Eisenbahnsektor, aber auch bei Rechenzentren, Stromnetz-Infrastruk-

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tur und Photovoltaik-Wechelrichtern erste Systeme mit WBG-Technologie auf dem Markt. Für den Zeitraum der nächsten zwei bis sechs Jahre werden weitere Produkte die Marktreife erreichen. Erwartet wird dieser Schritt unter anderem im Bereich der Industrie und der Industrieautomation, bei grossen elektrischen Antrieben und bei Wechselrichtern von Windkraftwerken.

die PECTA-Experten in ihrem Bericht eine Palette politischer Instrumente auf, die die Markteinführung beschleunigen könnten. In einem nächsten Schritt wollen sie die Massnahmen nun konkretisieren, um die Bereiche auszumachen, wo eine Förderung besonders wirkungsvoll wäre und grosse Einsparungen erzielt werden könnten. Ein solcher Bereich ist möglicherweise die

Der Markt der WBG-Halbleiter zeichnet sich durch hohe Dynamik aus. Der Blick auf die ARM mit der erwarteten Entwicklung macht aber auch deutlich, dass etliche WBG-Anwendungen nach heutiger Einschätzung frühestens 2030 auf den Markt kommen dürften bzw. erst ab dann einen signifikanten Marktanteil erreichen werden. Vor diesem Hintergrund könnten politische Massnahmen ratsam sein, die die Markteinführung der WBGTechnologie vorantreiben, wo sie technisch heute noch nicht ausgereift ist, noch nicht zuverlässig arbeitet oder ganz einfach noch zu teuer ausfällt. Als Entscheidungshilfe für die Politik listen

Der Schweizer Bushersteller Hess und das Industrieunternehmen ABB entwickeln einen Umrichter (im Bild: Prototyp) auf Basis von Siliziumcarbid.


Windenergie, die in den nächsten Jahren gemäss Prognosen weltweit noch kräftig zulegen soll.

ENERGIEVERBRAUCH ÜBER DEN GANZEN LEBENSZYKLUS HINWEG Die PECTA-Experten haben eine umfangreiche Dokumentation erarbeitet – und stehen doch erst am Anfang ihrer Arbeit. In ihrem Bericht skizzieren sie eine Palette von weiterführenden Forschungsansätzen, die zur Förderung der WBG-Technologie zielführend erscheinen. Dazu gehört das Thema Lebenszyklusanalysen, um den teilweise relativ hohen Energieverbrauch der Halbleiterproduktion im Gesamtzusammenhang einer technischen Lösung beurteilen zu können. Ein anderer wichtiger Punkt ist die Standardisierung, wie sie in Teilbereichen der Konverter für Motoren mit Normen der IEC (International Electrotechnical Commission) heute schon verfügbar ist. Standardisierungen, betonen die PECTA-Expertinnen und -Experten in ihrem Bericht, sollten in enger Kooperation mit der Industrie umgesetzt werden.

Wärmebildkamera-Aufnahme von verschiedenen Stellen des Konverters belegen, dass die GaNBauteile relativ geringe Verluste in Form von Wärme aufweisen. Quelle: A. Jafari, M. Samizadeh Nikoo, F. Karakaya, and E. Matioli, «Enhanced DAB for Efficiency Preservation Using Adjustable-Tap High-Frequency Transformer,» IEEE Trans. Power Electron., vol. 35, no. 7, pp. 6673 – 6677, Jul. 2020

SCHNELLER, KLEINER, EFFIZIENTER Halbleiter mit einer grossen Bandlücke (engl. wide bandgap) erlauben den Bau von elektronischen Bauteilen, die verschiedene Vorteile aufweisen: Sie schalten schneller, verarbeiten höhere Spannungen und Frequenzen, können kleiner gebaut werden und arbeiten bei höheren Umgebungstemperaturen. Ein weiterer, entscheidender Vorteil: Bauelemente auf der Grundlage von WBG-Halbleitern weisen geringere Verluste auf, arbeiten also mit einer höheren Effizienz. Damit steht ein höherer Anteil der Energie für die jeweilige technische Anwendung zur Verfügung, statt in Form von Wärme verloren zu gehen. Geringere Wärmeverluste verringern den Energieaufwand zur Kühlung der elektronischen Schaltungen. BV

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FORSCHUNG

Die fünf Energiezentralen regeln die Wärme- und Kältezufuhr zu den einzelnen Gebäuden. Im Bild ist die Energiezentrale HPZ mit Verrohrung, Wärmetauschern und Wärmepumpe zu sehen.

Mehrere Kilometer Leitungen verbinden die Erdwärmespeicher mit den Energiezentralen. Für Interessierte bietet die ETH Führungen zum Anergienetz an: www.tours.ethz.ch (Bitte Corona-Hinweise beachten.)

ETH VERNETZT: MIT ANERGIE IN DIE ZUKUNFT Auf dem ETH-Campus Hönggerberg ist seit acht Jahren ein eigenes Anergienetz in Betrieb. Das Leuchtturmprojekt wird über die nächsten Jahrzehnte mit dem Areal mitwachsen und einst 90 Prozent des Energiebedarfs abdecken. Der Energiebeauftragte der ETH Zürich, Wolfgang Seifert, erklärt, warum ein Anergiesystem besonders für eine Forschungsinstitution Sinn macht. Von Laura Scheiderer

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Übersicht des Anergienetzes und der Zusammenhänge mit bestehenden und geplanten Elementen. Quelle: Broschüre «Die Energie von morgen», ETH Zürich, Abteilung Immobilien

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er Hönggerberg bei Zürich gleicht bald einem Emmentaler Käse. Seit einigen Jahren ragen dort über 400 Erdwärmesonden in die Tiefe. Das sind insgesamt 82 Sondenkilometer, die den Berg durchdringen. Aber ausgehöhlte Berge sind in der Schweiz freilich keine Seltenheit. Und in diesem Fall liefern die Bohrungen Energie für eine ganze Kleinstadt.

UMSTELLUNG AUF ÖKOLOGISCHE SELBSTVERSORGUNG Der Campus Hönggerberg ist das grösste Areal der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH). An die 12’000 Studierende und Mitarbeitende forschen hier in über 30 Gebäuden an den Innovationen von morgen und verbrauchen dabei 77 Gigawattstunden Energie pro Jahr. Als führende Forschungsanstalt für erneuerbare Energien entschied die Schulleitung bereits vor 20 Jahren, auf ökologische Selbstversorgung umzusteigen. Wie das geht? Mit einem eigenen Anergienetz. Das dynamische Erdspeichersystem nutzt die Kälte des Winters und die Wärme des Sommers, um die jeweils andere Jahreszeit zu überbrücken. Drei Erdsondenfelder speichern Wärme und Kälte natürlich und emissionsfrei im Boden. Ein Leitungssystem verbindet die Speicher mit den Energiezentralen,

die schliesslich die Versorgung der Gebäude regeln. Laut Wolfgang Seifert, Energiebeauftragter der ETH Zürich, bewährt sich die Variante Anergienetz jeden Tag mehr. Dabei kam bei der Entscheidung auch das Ausschlussprinzip zum Tragen: «Als das Projekt 2006 genehmigt wurde, standen drei Varianten für die künftige Energieversorgung des Campus zur Debatte. Die Verhältnisse am Hönggerberg hätten zum Beispiel Bohrungen für Tiefengeothermie zugelassen. Nun traf es sich aber, dass just wenige Tage vor der Entscheidung in Basel die Erde bebte und es zu Sachschäden kam – wegen einer Tiefenbohrung. Wir sahen also von dieser Variante ab. Weiter wäre der Anschluss an ein bestehendes Fernwärmenetz möglich gewesen. Hier hätte das System aber nur begrenzt mit dem Campus mitwachsen können. Deshalb fiel unsere Wahl schliesslich auf ein eigenes Anergienetz.»

ANERGIE IST EFFIZIENT, BRAUCHT ABER DIE RICHTIGE INFRASTRUKTUR Das Anergienetz ist ein Niedertemperaturverteilnetz, das die Gebäude mit im Boden gespeicherter Wärme und Kälte

STECKBRIEF Campus • 12’000 Studierende • Ca. 30 Gebäude • 77 GWh Energiebedarf pro Jahr • 22 GWh Heizenergiebedarf pro Jahr Anergienetz heute • Drei Erdsondenfelder

(drei weitere in Planung) • 431 Erdsonden (200 m tief) • 5 Energiezentralen (eine weitere in Planung) • 14 Gebäude angeschlossen (2019) • deckt 81 Prozent der Nutzwärme und 78 Prozent der Nutzkälte (2018) Ziele • Abdeckungsgrad von 90 Prozent • Anschluss sämtlicher Gebäude an

das Anergienetz • CO2-Reduktion um 80 Prozent = 8000 t / a bis 2040 (Referenzjahr 2006)

versorgt. Das spart Emissionen ein, bedingt aber auch die richtige Infrastruktur. Sprich, energieeffiziente Gebäude mit einem sehr kleinen Bedarf, die mit tiefen Vorlauftemperaturen (32 Grad) beheizt werden können.

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FORSCHUNG

Hoch auf dem Hönggerberg liegt der grösste Campus der ETH Zürich. 1961 wurde der erste Stein gelegt. Seither befindet sich das Areal im steten Wandel. Die nächste Erweiterungsetappe ist bereits im Gange und wird bis 2040 realisiert sein.

Dabei sieht sich der Projektleiter Wolfgang Seifert mit vermeintlich trivialen Herausforderungen konfrontiert: «Der Ausbau des Anergienetzes und der Anschluss zusätzlicher Gebäude gehen einher mit dem laufenden Ausbau und der Sanierung des Campus. Dabei sind wir abhängig von der bestehenden Substanz. So haben wir etwa mehrere denkmalgeschützte Gebäude des renommierten Architekten Rudolf Steiner, die das Bild des Campus prägen. Der Physik-Turm (Gebäude HPP) wurde beispielsweise von 2006 bis 2011 renoviert und wird heute mit Anergie versorgt. Aus denkmalpflegerischen Gründen ist es jedoch nicht möglich, alle Bauten so zu sanieren, dass sie ans Anergienetz angeschlossen werden können.»

DIE FORSCHUNGSINSTITUTION IST PRÄDESTINIERT FÜR ANERGIE

Letztes Jahr erhielt die ETH Zürich für das Anergienetz auf dem Campus Hönggerberg den Schweizer Energiepreis Watt d’Or des Bundesamtes für Energie. Die ETH wird für Energieexzellenz in der Kategorie «Gebäude und Raum» ausgezeichnet.

SO FUNKTIONIERT DAS ANERGIENETZ Benötigt eine Zentrale Wärme, wird diese aus einem anderen Cluster1 oder einem Erdspeicher über das Netz bereitgestellt. Fällt in einem Cluster Abwärme an, die nicht direkt in den angeschlossenen Gebäuden verwertet werden kann, wird diese, je nach Betriebsart, von anderen Clustern direkt genutzt oder in den Erdspeicher verlagert, wo sie für eine spätere Nutzung zur Verfügung steht. Das Temperaturniveau des wasserführenden Warmleiters variiert zwischen 8 °C und 22 °C, das im Kaltleiter ist jeweils vier Kelvin tiefer. Ziel ist, das Temperaturniveau im Mai (Ende der Heizperiode) im Netz tief zu halten (8 °C / 4 °C), um die Kühl­ kapazität für den Sommer zu maximieren. Ende September – nach der Regeneration der Erdspeicher – hat das Netz die höchsten Temperaturen (22 °C / 18 °C), was eine effiziente Wärmeproduktion in der nachfolgenden Heizsaison ermöglicht. Eine Zentrale deckt jeweils mittels Wärmepumpen und -tauschern den Heiz- und Kühlbedarf der an-geschlossenen Gebäude ab. Die effizienteste Betriebsart ist der Autonomiebetrieb, der ohne das Anergienetz auskommt und mehrheitlich in der Übergangszeit auftritt. Anfallende Kälte aus den Wärmepumpen kann dann in der gleichen Zentrale direkt zur Abdeckung der Klimakälte oder zur Vorkühlung der Laborkälte verwendet werden. Liegt ein Wärmeüberschuss oder -defizit vor, kompensiert dies das Anergienetz. Die optimale Betriebsart wird durch die kontinuierlich erstellte Energiebilanz definiert und stellt entsprechende Anforderungen an das übergeordnete Leitsystem. Unter Berücksichtigung der Energie- und Leistungsbilanzen erfolgt ein fortlaufender Ausbau des Netzes sowie eine flexible Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse. Die gewählte Hydraulik hat den entscheidenden Vorteil, dass das Gesamtsystem nur bei einem Kälte- oder Wärmebedarf aktiv ist und dass nur dann Wasser im Leitungsnetz zirkuliert. Quelle: Broschüre «Die Energie von morgen», Abteilung Immobilien, ETH Zürich.

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Die Substanz ist nur ein Faktor, weshalb der Zielwert für die Abdeckung durch das Anergienetz bei 90 und nicht 100 Prozent liegt. Ein weiterer Grund ist schlicht, dass es sich nicht um eine Wohnsiedlung oder Bürogebäude handelt. Der Campus am Hönggerberg ist ein Schmelztiegel der Naturwissenschaften und Grundlagenforschung – ein Drittel der Räumlichkeiten sind Labors. Dementsprechend einzigartig ist die Zusammensetzung des Energiebedarfs. Laut Wolfgang Seifert spricht dieser Umstand aber umso mehr für ein Anergienetz: «Der Campus der ETH hat im Vergleich zu einer Wohnsiedlung oder einem Bürokomplex einen überdimensionalen Kältebedarf. Kühlung geht bei uns weiter, als Klassenzimmer im Sommer auf angenehme 22 Grad zu temperieren. Unzählige Serverräume, Labore und andere Forschungseinrichtungen müssen das ganze Jahr hindurch gekühlt werden. Auch der Strombedarf spricht Bände: An die 55 Gigawattstunden Strom fliessen jährlich durch unsere Leitungen. Und wo Strom fliesst, braucht es Kühlung. Für das Anergienetz ist das aber ein Vorteil. Sind Kälte- und Wärmebedarf annähernd ausgeglichen, ist das System am effizientesten. Normalerweise wird deutlich mehr Wärme als Kälte nachgefragt».

MIT KÖPFCHEN UND HERZBLUT ZU HÖCHSTMÖGLICHER EFFIZIENZ Eine höchstmögliche Effizienz des Systems hat Priorität. Ein automatisiertes Monitoring misst die Netzaktivität und -effizienz laufend. Erfahrungen aus dem Betrieb werden so aufgezeichnet und zu dessen Optimierung


genutzt. Seit 2012 beschäftigt sich eine Monitoring-Gruppe von sieben Personen mit diesem Vorgang. Das Team kann Speicher zu- oder wegschalten, Druckprobleme und andere Störungen beheben. Den Erfolg bestätigt unter anderem der hohe Wirkungsgrad der Wärmepumpen. Der COP (Coefficient of Performance) liegt bei Acht. Das heisst, mit einer Kilowattstunde Strom werden acht Kilowattstunden Wärme produziert. Das Projekt gewann 2020 dafür den Energiepreis Watt d’Or des Bundesamtes für Energie. Wolfgang Seifert: «Das Monitoring-Team trägt massgeblich zu diesem Erfolg bei. Die Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten hier mit grosser Sorgfalt und sind in der Lösungsfindung konsequent und kreativ. Das stelle ich bei der gesamten Belegschaft fest. Ich bin immer wieder erstaunt, mit wie viel Leidenschaft und Herzblut Mitarbeitende aller Gebiete und Hierarchiestufen an der Weiterentwicklung des Anergienetzes arbeiten. Das trägt massgeblich dazu bei, dass wir so gut vorankommen und mit Zuversicht auf die Ziele für 2040 hinarbeiten.»

Anmerkung 1) Cluster: Gebäudegruppe, die von einer Verteilzentrale erschlossen wir.

KONTAKT Geschäftsstelle Vorbild Energie und Klima VBE Stefanie Bertschi Bundesamt für Energie BFE CH-3003 Bern Wolfgang Seifert, Energiebeauftragter der ETH Zürich.

www.vorbild-energie-klima.admin.ch

VORBILD ENERGIE UND KLIMA Bis 2030 will der Bundesrat die Energieeffizienz innerhalb der Bundesverwaltung und in bundes- und kantonsnahen Unternehmen deutlich steigern. Die beteiligten Akteure planen und koordinieren einen Teil ihrer Massnahmen im Rahmen der Initiative Vorbild Energie und Klima. Ihr Aktionsplan umfasst 15 gemeinsame Massnahmen aus drei Aktionsbereichen (Management, Beschaffung und Betrieb) plus eine Reihe spezifischer Massnahmen, die jeder Akteur individuell festlegt. Aktuell gehören folgende Akteure dazu: die Schweizerische Post, der ETH-Bereich, die Flughafen Zürich AG, Genève Aéroport, PostAuto, PostFinance, die RUAG MRO Holding AG, die SBB, die SIG, Skyguide, die SRG, die Suva, Swisscom, das VBS und die zivile Bundesverwaltung.

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RUBRIK

Das von der Gerber-Vogt AG neu entwickelte Schiebefenster (‹Skyline›) wirkt wegen seiner bloss 60 mm breiten Mittelpartie filigraner als das konventionelle Fenster (links hinten).

FENSTER MIT VAKUUMSPALT HÄLT KÄLTE FERN NEUE LÖSUNGEN FÜR GUT GEDÄMMTE GEBÄUDEHÜLLEN Gute Wärmedämmung ist eine zentrale Voraussetzung für einen energieeffizienten Schweizer Gebäudepark. Wie eine gute Dämmung von Fenstern und Wänden erreicht werden kann, ist von Gebäude zu Gebäude verschieden. Bei historischen Bauten kann der Einbau von Vakuumgläsern in gut erhaltene Fensterrahmen eine bevorzugte Lösung sein. Ein BFE-Pilotprojekt mit Beteiligung mehrerer Gewerbebetriebe hat die Einsatzmöglichkeiten von Vakuumgläsern untersucht, aber auch vorgefertigte Wandelemente für Hochleistungsdämmstoffe entwickelt. von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

Das im Pilotprojekt entwickelte Schiebe­fenster mit Vakuumglas enthält einen im Rahmen versenkten Motor, der das Fenster fern­gesteuert öffnet und schliesst. Die Gläser wurden im Rahmen des Projekts von der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau auf Stabilität geprüft.

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Das Pilothaus in Meilen (ZH) hat gezeigt, dass eine ultraschlanke Gebäudehülleden Minergie-A Standard erfüllen kann: die Wände haben eine lediglich 10 cm starke Isolationsschicht aus Aerogel-Dämmstoff, und die Fenster verwenden 12 mm-Vakuumgläser. Das Haus wurde von der Dietrich Schwarz Architekten  AG erbaut, die am BFE-Pilotprojekt beteiligt war.


MINERGIE

SCHEIBEN MIT VAKUUMSPALT Dreifach-Isoliergläser bieten einen hohen Standard an Wärmedämmung. Allerdings brauchen die Gläser mit 40 bis 60 mm vergleichsweise viel Platz. Mit dieser Elementdicke passen sie in aller Regel nicht in den Rahmen eines historischen Fensters. Fenster mit drei Isoliergläsern sind auch schwer: Das beeinträchtigt ihre Bedienbarkeit, reduziert die Langlebigkeit der Beschläge und erschwert den Bau grosser Fensterflächen. Vakuumgläser, wie sie schon seit einigen Jahren auf dem Markt angeboten werden, könnten Abhilfe schaffen: Sie isolieren bisher etwa gleich gut wie Dreifach-Isoliergläser, sind aber deutlich weniger dick (im Bereich von 6 bis 12 mm) und leichter. Vakuumgläser bestehen aus zwei Glasscheiben, zwischen denen ein nur 0.2 mm breiter Zwischenraum ist. Dieser Spalt wird bei der Herstellung vakuumiert, was den Fenstern zu einer sehr guten Wärmeisolation verhilft. Silikontupfer dienen als Abstandshalter zwischen den beiden Scheiben.

Ein Vakuumglas besteht aus zwei Glasplatten mit einem schmalen Zwischenraum, in dem ein wärmeisolierendes Vakuum herrscht. Abstandhalter sorgen dafür, dass der Spalt während desVakuumierens erhalten bleibt. Der Hersteller AGC bietet für seine Vakuumfenster eine Garantie von 15 Jahren.

B

ei Neubauten, aber auch bei Gebäudeerneuerungen, sind heute Fenster mit Dreifach-Isolierglas Stand der Technik. Sie halten die Kälte fast doppelt so gut von den Wohnräumen fern als die vormals eingebauten Zweifach-Fenster. Oder in Zahlen ausgedrückt: Heute gebräuchliche Fenster mit drei Glasscheiben haben – bezogen auf die Glasfläche – einen Wärmedurchgangs­ koeffizienten (U) von 0.6 bis 0.5 W / m 2K. Das bedeutet, dass auf einem Quadratmeter Fensterfläche pro Stunde rund 10 Wattstunden (oder 0.01 kWh) Wärme verloren gehen, wenn die Temperaturdifferenz zwischen innen und aussen 20 Grad beträgt.

Bei Verarbeitung und Anwendung von Vakuumglas herrscht in der Schweiz bisher noch wenig Erfahrung. Ein vom Bundesamt für Energie unterstütztes Pilotprojekt hat nun zusätzliches Knowhow bereitgestellt. In einem Teilprojekt ent­ wickelte die auf Fenster- und Fassadensysteme spezialisierte Gerber-Vogt AG (Allschwil) ein besonders schlankes Schiebefenster, das mit Vakuumgläsern bestückt werden kann. Die Schiebefenster einer ersten Vorserie wurden in einem PilotEinfamilienhaus in Meilen  (ZH) getestet und danach weiter entwickelt. Daraus ging ein Schiebefenster hervor, dessen U-Wert – bezogen auf das gesamte Fenster einschliesslich Rahmen  – 0.69 W / m2K beträgt. Damit isoliert das Fenster (leicht) besser als ein gleich grosses Fenster mit DreifachVerglasung (U-Wert: 0.76 W / m2K). Bei einem zweiten Teilprojekt wurden Vakuumgläser in einem Basler Altbau in gut erhaltene Fensterrahmen eingesetzt. Auch hier konnte energetisch ein ansprechendes Ergebnis erzielt werden (U-Wert für das gesamte Fenster: 1.5 W / m2K). «Vakuumgläser empfehlen sich aktuell in erster Linie für die Sanierung historischer Fenster in denkmalgeschützten Gebäuden. Sie ermöglichen hier ein grosses, sofort realisierbares Energiesparpotenzial», sagt Martin Gruber, der das Projekt unter dem Dach des Gewerbeverbandes Basel-Stadt geleitet hat.

SCHIEBEFENSTER FÜR VAKUUMODER ISOLIERGLAS Vakuumgläser werden von asiatischen Herstellern wie dem japanischen Glaskonzern AGC angeboten und neuerdings über die Tochterfirma Interpane auch in Europa produziert. Da die Gläser nicht ohne weiteres in bestehende Fensterrahmen eingesetzt werden können, müssen entsprechende Fenster neu entwickelt werden. Genau diese Möglichkeit bietet das Schiebefenster, das die Gerber-Vogt AG im Rahmen des BFE-Pilotprojekts gebaut hat: Das Fenster besteht aus einem Holz-Metall-Rahmen, wie er von vielen Architekten bevorzugt wird. «Wir wollten den Architekten ein Schiebefenster mit filigranem Rahmen bereitstellen, mit dem sie grossflächige Fensterbänder für Büro- und Wohngebäude, Schulen, Altersheime oder Spitäler realisieren können», sagt Michael Gerber, Geschäftsleiter der Gerber-Vogt  AG. Schiebefenster haben gegenüber Fenstern mit DrehKipp-Mechanismus den Vorzug, dass die Flügel nie in den Raum hineinstehen. Das macht grosse Fenster sicherer und leichter handhabbar. Damit grosse Gläser in feinen Rahmen eingebaut werden konnten, wurden die Rahmen mit einem Kern aus Glasfaserkunststoff verstärkt. Mit einem im Rahmen verbauten Motor lassen sich die Schiebefenster automatisch öffnen und schliessen. Das erlaubt die Nachtauskühlung an heissen Sommertagen im Zuge eines automatischen Gebäudemanagements. Ein Augenmerk legten die Fensterbauer auf die Schnittstelle zwischen

PILOT- UND DEMONSTRA­ TIONSPROJEKTE DES BFE Das Projekt rund um die Anwendung von stark wärmedämmenden Vakuumgläsern und Aerogel-Fertigwänden wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Damit fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden. www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration

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MINERGIE

VORGEFERTIGTE WAND­ ELEMENTE AUS HOCHISOLIERENDEN DÄMMSTOFFEN Neben den mit Vakuumgläsern ausgerüsteten Fenstern wurden in einem weiteren Teilprojekt vorgefertigte Wandelemente mit hochdämmenden Aerogelmatten aus verschiedenen Materialien wie beispielsweise Kieselsäure (Siliciumdioxid) entwickelt. Diese Wandelemente sind nur halb so dick wie herkömmliche Fertigelemente in Ständerbauweise und mit Steinwolle als Dämmmaterial, verfügen aber über den gleich tiefen U-Wert (0.17 W / m2K). Das Holzbauunternehmen Renggli AG (Sursee) hat die Wandelemente konzipiert und gebaut, die AGITEC AG (Dällikon / ZH) brachte ihr Knowhow zu Hochleistungsdämmstoffen mit ein. Bei einem Einfamilienhaus in Meilen (ZH) kamen die Elemente zum Piloteinsatz: Obwohl die Wände sehr schlank sind (Isolation misst nur 10 cm), genügt das Gebäude dem hohen Minergie A-Standard.

Glas und Rahmen. Um Wärmeverluste zu vermindern, müssen die Vakuumgläser tiefer in den Rahmen versenkt werden als bei Isoliergläsern üblich. Das liegt daran, dass die Vakuumgläser an ihrem Rand vergleichsweise schlecht isolieren. Trotz der erreichten Lösung sind hier Optimierungen wünschbar, um die Wärmedämmung bei Fenstern mit Vakuumgläsern weiter zu verbessern, wie der Schlussbericht des Projekts festhält: «Der GlasGlas-Randverbund bleibt eine wärmetechnische Schwachstelle und muss künftig verbessert werden.». So könnte für Fenster mit Vakuumgläsern ein U-Wert für das gesamte Fenster von 0.4 W / m2K Realität werden.

DAMIT HISTORISCHE FENSTER BESSER ISOLIEREN Die Gerber-Vogt AG wird die neuen Schiebefenster im Jahr 2021 auf den Markt bringen. Ein Durchbruch für Vakuumgläser dürfte damit nicht automatisch einhergehen, denn die Fenster dürften vorwiegend mit Dreifach-Isolierglas bestückt werden, wie Michael Gerber erwartet, da dieses gleich gut isoliert, aber

In der Produktionshalle der Gerber-Vogt AG in Allschwil wird ein historischer Fensterrahmen mit Vakuumglas versehen.

günstiger ist. Als Markt für Vakuumgläser sehen Experten denn weiterhin den Glas­ ersatz bei historischen Gebäuden: Sind die Rahmen gut erhalten, können Einfachverglasungen durch Vakuumgläser ersetzt werden. Auch wenn der Randverbund hier wegen eines geringen Glas­ einstands mitunter nicht optimal ausgestaltet werden kann, lässt sich der U-Wert der Fenster um einen Faktor  3

Eine Herausforderung des Projekts war die Suche nach geeigneten Techniken zur Verarbeitung der fragilen Dämmstoffe. Eine Lösung besteht darin, diese mittels Verklemmung in einem Sandwich­ system zu befestigen und durch filigrane Stege zu versteifen (analog den Tragflächen eines Segelflug­ zeuges). Dieses Verfahren wurde erfolgreich mit Aerogelmatten umgesetzt, kann aber auch für andere hochisolierende Dämmstoffe wie Isopet oder Kautschuk-Aerogel angewandt werden. Aerogel ist im Vergleich zu Kon­ kurrenzprodukten trotz besseren Wärmedämmwerten bei vielen Anwendungen noch relativ teuer. Um die Nutzung des Dämmstoffs zu fördern, müsse die vorgängige Fertigung der Wandelemente weiter verbessert werden, betonen die Autoren der Pilotstudie. Wichtig sei eine präzise Ausführung sowohl des Gebäudekerns (Toleranz unter 2 cm) als auch der Wandelemente, die an diesen Gebäudekern angefügt werden. Unabdingbar sei eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Akteuren. BV

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Ein herkömmliche Wandelement mit Steinwollen-Dämmung (links) ist deutlich breiter als das neuartige Element mit Aerogel-Dämmung. Fotos: Martin Gruber

Wärmebild eines Dreifach-Isolierglases (links) und eines Vakuumglases. Auf der linken Seite ist jeweils das Glas zu sehen, rechts der Rahmen. Illustration: Gerber-Vogt AG


MINERGIE

An einem denkmalgeschützen Haus in Basel wurde die energetische Sanierung der historischen Fenster evaluiert. Durch Einbau eines Vakuumisolierglases unter Erhalt der historischen Fensterrahmen kann die Wärmedämmung um einen Faktor 3 verbessert werden (Senkung des U-Werts von 4.9 auf 1.5).

verbessern, von 4.9 auf 1.5, wie das Pilotprojekt an Praxisbeispielen zeigen konnte. Eine zweite denkbare Anwendung für Vakuum­gläser sind Gebäude aus den 1960er / 1970er Jahren. Die Fensterrahmen aus der Zeit sind für den Einbau von Dreifach-Isoliergläsern in der Regel ebenfalls zu schmal. Sie könnten aber mit einer Zweifach-Verglasung (1 x normal, 1 x Vakuum) versehen werden.

Produktion der vorgefertigten Wandelemente mit Aerogel-Dämmstoff (grau) im Renggli-Werk in Schötz (LU).

HINWEISE Der Schlussbericht zum BFE-Pilotprojekt ‹Entwicklung hochisolierender Fenstersysteme mit Vakuumgläsern und ultraschlanker opaker Fassadenteile› ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/Texte/?ProjectID=38688 Auskünfte zum Projekt erteilt Dr. Men Wirz (men.wirz[at]bfe.admin.ch), Leiter des Pilotund Demonstrationsprogramms des BFE. Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Gebäude und Städte finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-gebaeude.

Fortschrittlich: System AGM ISO-7600 SKYLINE Das Minergie-P Hebeschiebefenster optional auch mit Vakuumisolierglas

Gerber-Vogt AG Binningerstrasse 107, 4123 Allschwil Tel. 061 487 00 00, Fax 061 487 00 05 www.gerber-vogt.ch, info@gerber-vogt.ch


« DAS NACHSCHLAGEWERK FÜR DAS BESCHAFFUNGSWESEN. »

www.bundesrundschau.ch


ERNEUERBARE ENERGIEN

Relevante Jahreskosten Ölheizung – Wärmepumpe Einfamilienhaus 4’000

Bestandteile:

3’500 3’000

CO2-Abgabe

2’500

Ölkosten

2’000

Stromkosten

1’500

Unterhalt

1’000

Annuität (Zins und Amortisation)

500 0 Ölheizung Bestandteile

Wärmepumpe Bestandteile

Grafik 1: Relevante Jahreskosten im Vergleich: Ölheizung mit geringeren jährlichen Kapitalkosten, aber höheren Unterhalts- und Energiekosten. Wärmepumpe mit höheren jährlichen Kapitalkosten, geringeren Unterhalts- und Energiekosten.

HEIZUNGSERSATZ VON ÖL ZU ERNEUERBAREN ENERGIEN Beispiel einer Wärmepumpe: Vergleich der relevanten Jahreskosten mit jährlichen Kapitalkosten, Energiekosten, Unterhalt und Wirkungen einer Brennstoffabgabe Von Dr. Ruedi Meier

D

ie BKW schreibt in ihrem neusten Bericht zuhanden der Aktionäre: «Die Zukunft ist erneuerbar, elektrisch und effizient. Mit der Elektrifizierung des Verkehrs und des Wärmesektors sowie der zunehmenden dezentralen Energieerzeugung an den Gebäudehüllen wachsen die Themen Infrastruktur, Ge-

bäude und Energie immer stärker zusammen und ergänzen sich zu einem Gesamtsystem.» Damit werden Ziele und Aufgaben der Energiestrategie der Schweiz wie auch des Kantons Bern kurz und klar umrissen. Der wichtigste Player im Energiebereich im Kanton Bern – bald aber auch schweizweit mit einem jährlichen

Umsatz von über drei Milliarden – lässt auch in den weiteren Ausführungen keine Zweifel offen: Mit der Umsetzung der Energiestrategie wird ernst gemacht. Das Geschäftsmodell der BKW ist voll darauf ausgerichtet. Die BKW beteiligt sich aktiv an der Dekarbonisierung der Energieversorgung bis spätestens 2050.

Ausgabe 01  / 2021 // Seite 23


ERNEUERBARE ENERGIEN

SPITZE DES BERNER HAUSEIGENTÜMERVERBANDES LEIDER GEGEN CO2-GESETZ

Auf politischer Ebene ist die Abstimmung vom 13. Juni 2021 zum neuen CO2-Gesetz ein Meilenstein zur Energiestrategie 2050. Der Hauseigentümerverband Schweiz, aber auch der HEV des Kantons Bern mit seinen Sektionen, sagen dazu mehrheitlich Nein. Von den Juristen Hans Bättig, Geschäftsführer HEV Kanton Bern, und dem Berner HEV-Sektionspräsidenten Dr. Adrian Haas, wird dabei mit Argumenten wie «zu teuer», «unwirtschaftlich», «unnötig» gefochten. Dabei beziehen sie sich in ihren Ausführungen u. a. auf Studien des Bundesamts für Energie mit mehr oder weniger klaren Quellenangaben. Es würde zu weit führen, ihren Argumenten in allen Details nachzugehen. Überzeugend sind sie nicht.

BERECHNUNGEN GEMÄSS DER GRÜNENWALD AG IN DER HEV-ZEITUNG Was auf Hauseigentümer effektiv zukommt, können wir ganz einfach anhand eines wiederholt publizierten Inserats der Firma Grünenwald AG in der Zeitung «Der schweizerische Hauseigentümer» darlegen (letzte Publikation am 15. April 2021). Das Inserat thematisiert den Ersatz einer Ölheizung mit

einer notabene im Kanton Bern hergestellten Wärmepumpe (WP). Wir stützen uns also voll auf die Annahmen der Firma Grünenwald AG, bei der Sie eine Offerte einholen können, um die Daten für Ihren Fall zu überprüfen. Das Resultat ist klar: Für Hauseigentümer lohnt sich eine Investition in erneuerbare Heizsysteme im Sinne des CO2-Gesetzes. Dank dem CO2-Gesetz wird die Situation für Hauseigentümer nochmals deutlich verbessert: Die Fördermittel für Gebäudesanierungen werden erhöht, die Rahmenbedingungen für CO2-freies Bauen deutlich vereinfacht und zu Recht langfristig ausgerichtet.

JAHRESKOSTEN ALS REELLE VERGLEICHSBASIS FÜR DEN FALL «ÖL VERSUS WÄRMEPUMPE» Das Ergebnis einer umfassenden Vergleichsrechnung stellen wir in der Grafik 1 dar: Die gesamten Jahreskosten für eine Erdwärmepumpe in einem Einfamilienhaus liegen bei Annahme des CO2-Gesetzes unter 2 000.– CHF (genau 1 955.– CHF gemäss Modellrechnung) gegenüber 3 308.– CHF beim Ersatz der Ölheizung durch eine neue Ölheizung. Wer fossil heizt, muss also während der Lebensdauer der Ölheizung 1 343.– CHF pro Jahr mehr bezahlen. In 20 Jahren kann mit Wärmepumpen gegen-

über einer Ölheizung ein finanzieller Vorteil von über 25’000.– CHF (26’860.–) erzielt werden. Wohl ist eine Wärmepumpenanlage mit 40’000.– CHF um 25’000.– CHF teurer als eine neue Ölheizung, das entspricht einem von Faktor 1.7, ist also bedeutend weniger als ein Faktor von drei bis fünf, wie teilweise behauptet wird. Für die Wärmepumpe können Fördermittel abgeholt werden, die mit der Brennstoffabgabe des CO2-Gesetzes finanziert werden. Wir rechnen gemäss heutigem Ansatz bei einem EFH mit 10’000.– CHF für eine Wärmepumpe im Kanton Bern. Falls steuerbare Einkommen vorliegen, können sowohl beim Einsatz einer neuen Ölheizung als auch beim Ersatz durch eine Wärmepumpe Steuerabzüge geltend gemacht werden. Wir rechnen vereinfacht in beiden Fällen mit einem Grenzsteuersatz von 25 Prozent, der aber im Kanton Bern je nach Einkommen auch über 40 Prozent betragen kann. Für die Wärmepumpe betragen die von der Eigentümerschaft zu tragenden Investitionskosten dann noch 22’500.– CHF gegenüber 11’250.– CHF für eine Ölheizung. Rechnen wir mit einer Annuität von sieben  Prozent, das heisst einer Abschreibung innert 20 Jahren und Verzinsung des Kapitals mit drei Prozent, so erhalten wir für die Wärmepumpe 1 575.– CHF Jahreskosten,

Anschaffungskosten Ölheizung – Wärmepumpe 45’000 40’000 35’000

Förderung Gebäudeprogramm

30’000 25’000 20’000

Steuerersparnis 25%

15’000 10’000 5’000 0 Ölheizung

Wärmepumpe

Grafik 2: Anschaffungskosten: Ölheizung versus Erd-Wärmepumpe. Ölheizung um Faktor 1.7 besser.

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ERNEUERBARE ENERGIEN gegenüber 788.– CHF jährlichen Kapitalkosten für die Ölheizung. Der Einbezug der weiteren Kosten wendet das Blatt nun deutlich zugunsten der Wärmepumpe: 2 000 Liter Heizöl kosten bei 70.– CHF pro 100 Liter total 1 400.– CHF im Jahr. Dabei nehmen wir keine – aber sehr wohl mögliche – Ölpreissteigerungen an. Hingegen schlagen wir die zusätzlichen Kosten für die Brennstoff-Abgabe von 210.– CHF / t CO2 statt der heutigen 96 CHF / t CO2 oder +26.– CHF pro Liter hinzu, wie sie bis 2030 zusätzlich eingeführt werden könnte. Das schlägt mit 520.– CHF pro Jahr zu Buche. Wärmepumpenbesitzer müssen hingegen mit CO2-freiem Heizen keine BrennstoffAbgabe bezahlen. Für den Unterhalt kommen bei der Ölheizung gemäss den Ausführungen der Grünenwald AG jährlich 850.– CHF dazu: für Kaminfeger, Brennerservice, Tankreinigung etc. Zudem sind 150.– CHF Stromkosten für den Brenner einzurechnen. Die jährlichen Betriebskosten betragen für die Ölheizung somit 2 920.– CHF; zusammen mit den jährlichen Kapitalkosten ergeben sich total die bereits erwähnten 3 708.– CHF. Unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Rückvertei-

lung der Brennstoffeinnahmen von ca. 400.– CHF / a für eine vierköpfige Familien betragen die Heizkosten pro Jahr dann noch 3 308.– CHF / a. Bei der Ölheizung werden weiterhin über fünf Tonnen CO2 pro Jahr emittiert.

HOCHEFFIZIENTE WÄRMEPUMPE SPART ENERGIEUND UNTERHALTSKOSTEN Die Erdwärmepumpe heizt gemäss der Wärmepumpenfirma Grünenwald um den Faktor 4.5 effizienter als ein Ölbrenner. Sie braucht viel weniger Energie in Form von Strom, der pro Jahr mit nur 640.– CHF zu Buche schlägt. Der Unterhalt kommt gemäss anerkannten Werten der Fördergemeinschaft für Wärmepumpen auf jährlich 150.– CHF zu stehen. Damit werden die höheren Investitionskosten für Wärmepumpe längst wettgemacht. Die massgeblichen relevanten jährlichen Gesamtkosten betragen nur 2 481.– CHF. Sie sind 1 227.– CHF oder rund 50 Prozent tiefer als die Kosten für eine Ölheizung. Selbst ohne Beachtung der Brennstoffabgabe von 520.– CHF schwingt die Wärmepumpe mit gut 700.– CHF geringeren jährlichen

Kosten oben aus. Die CO2-Emissionen sind weg. Dabei sind weitere Vorteile wie mehr freie Kellerräume, geringere Preisschwankungen und Abhängigkeit von Ausland zu beachten. Ein ähnlich positive Rechnung zugunsten der WP ergibt sich beim Einsatz von anderen erneuerbaren Energieträgern wie Holz oder Fernwärme. Das CO2-Gesetz setzt deutliche positive Anreize für jeden Hausbesitzer und jede Hausbesitzerin, den Weg der Dekarbonisierung zu beschreiten – wie in der BKW-Strategie beschrieben. Das CO2-Gesetz ist eine grosse Chance für alle Hauseigentümer und Investoren.

KONTAKT Ruedi Meier Dr. oec. publ. / Raumplaner ETH-Z Präsident energie-wende-ja Bürglenstrasse 35 CH-3006 Bern www.ruedimeier.ch www.energie-wende-ja.ch

Ausgabe 01  / 2021 // Seite 25


SOLAR

Mehrfamilienhäuser in Zürich-Oerlikon mit umlaufenden farbigen Photovoltaikfassaden und zum Teil aktiven solaren Balkongeländern. BKG Architekten

NACHHALTIGE ENERGIEVERSORGUNG DANK SOLARFASSADEN Solaranlagen werden in der Architektur zunehmend als integrales und gestaltbares Bauelement ­ wahrgenommen und genutzt. Die Produktvielfalt und damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Neben den Abmessungen der Solarmodule können Farben, Transparenz und Haptik objektbezogen vom Architekten definiert und so individuelle solare Bauwerke geschaffen werden. Von Christian Renken

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SOLAR

Mehrfamilienhäuser in Zürich-Oerlikon mit umlaufenden farbigen Photovoltaikfassaden. BKG Architekten

Saniertes historisches Mesmerhaus, Ermatingen, Dransfeld Architekten, mit Photovoltaik-Thermie-Fassade von CREnergie

D

as Solarpotential auf den Dächern mehrgeschossiger Gebäude ist bedingt durch die Kubatur des Gebäudes und durch technische Aufbauten stark begrenzt. Die zusätzliche Nutzung der Fassaden- und Balkonflächen mit Photovoltaik bietet daher die Möglichkeit auch mehrgeschossige Gebäude als Plusenergiegebäude oder nach Energiezertifikat, wie Minergie-A oder 2000WWatt-Areal zu realisieren. Die produzierte Energie wird am wirtschaftlichsten genutzt, wenn sie im Eigenverbrauch das Gebäude versorgt. Das energetische Gesamtkonzept bestehend aus effizienter Gebäudehülle, Heiz- und Kühlsystem und den Solarfassaden spielt daher eine massgebende Rolle und sollte daher in die

EPFL-Data-Center in Lausanne mit umlaufenden farbigen Photovoltaikfassaden, Solarwall SA © Solarwall SA 2021

Objektplanung eingezogen werden. Die Nutzung der Gebäudefassaden, auch an Ost-, West- und Nordseite, zur Stromproduktion verbessert die dezentrale Versorgungssicherheit durch die Zunahme der Solarproduktion in den Randtageszeiten, den Übergangsjahreszeiten sowie in den Wintermonaten. Zur Realisierung von Solarfassaden empfiehlt sich eine systematische und integrale Planung im Bauprojekt. Solarfassaden sind Gewerke mit verschiedenen Schnittstellen, konstruktiv und elektrisch, zum Objekt, die es gilt zu definieren und umzusetzen. Neben der Gestaltung und dem energetischen Nutzen stehen die Zusatzinvestitionen und deren Wirtschaftlichkeit im

Christian Renken, Gründer und Geschäftsleiter der CREnergie

Ausgabe 01  / 2021 // Seite 27


SOLAR

AISA SA in Vouvry mit Photovoltaik-Lamellen am Firmenhauptsitz, Solarwall SA © Solarwall SA 2021

CSEM Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique: Photovoltaikvorhangfassade mit bifazialen Solarzellen, GD Architectes

© Solarwall SA 2021

Mittelpunkt der Entscheidungsprozesse von Architekten, Bauherren und Investoren. Das Planungs- und Ingenieurbüro CREnergie GmbH, gegründet im Jahr 2014, ist spezialisiert auf Solar- und Energieplanung. Mit unserer über 25-jährigen Erfahrung im Bereich gebäudeintegrierter Solarinstallationen schaffen wir Transparenz bei Projektvorhaben hinsichtlich Machbarkeit, Investition und Wirtschaftlichkeit. Im Weitern bieten wir Hand bei der Projektierung, Ausschreibung sowie Gewerkabnahmen und der Bewirtschaftung. Als Energieberater und GEAK-Experte führen wir Energieanalysen durch und definieren

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wirtschaftliche Sanierungskonzepte mit Energienachweis. Zum Zweck detaillierter Wirtschaftlichkeitsanalysen für energetische Sanierungen nutzen wir EnWI – Energetisch Wirtschaftlich Investieren. Als Fachspezialisten bieten wir unsere Dienstleistungen schweizweit an. Der Nutzen für unsere Kunden ist, die Schaffung einer klaren Entscheidungsbasis, die Definition der bestmöglichen Investitionen und die Projektrealisierung mit bewährten Lieferanten und Umsetzungspartnern. «Gebäude energetisch optimieren und den CO2-neutralen Betrieb sicherstellen dank wirtschaftlicher Massnahmen zur effizien-

ten Energieeinsparung, zum erneuerbaren Heizen und der eigenen Energieproduktion aus den Fassaden.»

KONTAKT Christian Renken CREnergie GmbH Z.I. En Bovéry 52 CH-1868 Collombey Telefon +41 (0) 24 557 91 00 Mobil +41 (0) 76 437 40 39 info@crenergie.ch www.crenergie.ch


LICHTMANAGEMENT

THE END – DIE AUSGEBRANNTE GLÜHBIRNE

«Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man KEINE Glühbirne baut!» Thomas Alva Edison

Seit September 2012 sind nun die letzten Glühbirnen aus den Läden verschwunden. Nun sollen Energiesparlampen unsere Häuser und Büros beleuchten. Wer gewinnt den Wettkampf  – die altbewährte Glühbirne oder die Energiesparlampe. von Lone K. Halvorsen

Ausgabe 01  / 2021 // Seite 29


LICHTMANAGEMENT

«Während eine Glühbirne den Grossteil der Energie in Wärme umwandelt, ist es bei der Energiesparlampe umgekehrt.»

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in grosser Fortschritt, sagen die Befürworter, denn ein geringerer Energieaufwand ist gut fürs Klima. Doch die Kritiker sehen dies ganz anders  – für sie ist die Energiesparlampe eine grosse Mogelpackung mit deutlich geringeren Energieeinsparungen als versprochen. Verfügt hat das Verbot die EUEnergiekommission. Die Europäer sollen Energie sparen – und weil sie das offensichtlich nicht freiwillig tun, massregelt die Brüsseler Kommission ihre Bürger.

HITZE STATT LICHT Die Glühbirne von Edison brannte über 1000 Stunden. Daran hat sich bis heute nichts oder nur wenig geändert. Die kurze Lebensdauer ist gewiss ein wichtiges Argument gegen die Glühbirne und warum seit September 2012 im Handel keine Glühbirnen mehr angeboten werden – jedoch dürfen die restlichen Lagerbestände noch verkauft werden. Seit über 130 Jahren hat die Glühbirne die Menschheit nicht nur mit Licht erfreut, sie weist auch ein ähnliches Spektrum wie das Sonnenlicht auf und hat somit eine positive Wirkung auf das Hormonsystem. Ferner empfinden wir das Licht der Glühbirne als ein sehr angenehmes, warmes und gemütliches Licht. Dennoch, bei all den Vorteilen der

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Glühbirne sind die Nachteile nicht zu missachten. Dazu zählt der Fakt, dass die herkömmliche Glühbirne nur fünf Prozent des verbrauchten Stroms für die Lichterzeugung nutzt und der Rest als Wärme verpufft. Doch was sind die Alternativen? Halogenlampen? Mit denen lassen sich 30 Prozent Energie sparen, aber 2016 werden auch sie verboten, weil sie wie die Glühbirnen mehr Hitze als Licht erzeugen. LEDs, Licht emittierende Dioden? Oder die Kompaktleuchtstofflampen, besser bekannt als Energiesparlampen. Die sind vergleichsweise preisgünstig und nach Herstellerangaben um 80 Prozent sparsamer als Glühbirnen. Also offensichtlich der adäquate Ersatz für die gute alte Glühlampe!

QUECKSILBER GEGEN ENERGIEKLASSE E Die Energiesparlampe besteht aus einem Glaskörper, welcher Quecksilber und Edelgase beinhaltet, die durch Wolframelektroden Strahlung abgeben. Die Gase in der Energiesparlampe werden ionisiert und geben eine nicht sichtbare UV-Strahlung ab. Kommt diese mit der Leuchtstoffschicht des Glaskörpers in Kontakt, wird die Strahlung in sichtbares Licht umgewandelt. Stellt man eine Energiesparlampe

einer Glühbirne gegenüber, so ist die Erstere konkurrenzlos, was den Stromverbrauch angeht. Während eine Glühbirne den Grossteil der Energie in Wärme umwandelt, ist es bei der Energiesparlampe umgekehrt. Sie wandelt den Grossteil der Energie in Licht um und ist somit 80 Prozent sparsamer. Energiesparlampen haben die Effizienzklasse A bis B. Die Energieklasse der Glühbirne wurde als E bis G deklariert. Somit ist die Energiesparlampe klar im Vorteil, wenn es um das Senken der Energiekosten geht. Als Konsumenten wollen wir natürlich auch Fakten im Hinblick auf die Lebensdauer. Hier geben uns die Experten Zahlen von 4 500 bis über 19’000 Stunden. Das bedeutet, bei einer durchschnittlichen Nutzung von drei Stunden am Tag, eine Haltbarkeit von 4 bis 18 Jahren. Als Vergleich bringt es die Glühbirne im Schnitt auf etwa 1 000 Stunden Leuchtdauer – das entspricht lediglich einem Jahr. In der Anschaffung sind die Energiesparlampen zwar teu(r)er, aber da sie viel länger halten als Glühbirnen und zusätzlich bis zu 80 Prozent weniger Strom verbrauchen, sind Energiesparlampen auf lange Sicht die günstigere Wahl. Gewiss entsprechen die Angaben der Hersteller nicht immer weitgehend den Tatsachen. So kann die angegebene Lebensdauer


LICHTMANAGEMENT seits schon relativ weit verbreitet, aber doch auch viel geschmäht sind. Sie sind nicht nur teurer in der Anschaffung  – vor allem jene, die gedimmt werden können  –, sie erzeugen auch kaltes, ungemütliches Licht. Ferner prophezeien viele Experten Giftmüllprobleme und ernsthafte Gefahren für die Gesundheit der Menschen.

THE END

einer Energiesparlampe von 18 Jahren als rein theoretischer Wert gelten, geht man von einer täglichen Brenndauer von 2.5 Stunden aus. Denn die Energiesparlampen sind nicht für ständiges Ein- und Ausschalten gedacht. So viel zu den technischen Details und den Vor- und Nachteilen. Doch wie sieht es mit anderen Aspekten aus? Ist der Einsatz von Energiesparlampen aus gesundheitlicher Sicht ganz unbedenklich? Fakt ist, dass die alternativen Energiesparlampen zwar einer-

Zusammenfassend ist zu sagen, dass jedes Leuchtmittel seine Vor- und Nachteile hat. Durch die Abschaffung der Glühbirne ist jeder Verbraucher dazu gezwungen, sich Gedanken um Alternativen zu machen. Energiesparlampen sind sicherlich eine kostengünstigere und umweltschonendere Alternative gegenüber Glühbirnen. So sinken Stromkosten, Stromverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich, während deren Lebensdauer steigt. Der grösste Nachteil der Energiesparlampen ist ihr Quecksilbergehalt, welcher ein Problem für die Umwelt und für die Gesundheit der Verbraucher darstellt. Die Weiterentwicklung auf dem Markt der Energiesparlampen ist jedoch vorauszu-

sehen – und damit werden wohl auch in ein paar Jahren die Bedenken der Energiesparlampen-Gegner zerstreut sein. Auch wenn das Produktionsverbot von Glühbirnen in der EU recht rasch kam und es gute Argumente gegen die Energiesparlampen (gefährlicher Quecksilberanteil, unklare Entsorgung dieser kleinen Giftbomben) gibt – es ist dies ein toller Anreiz für die Beleuchtungsindustrie, innovative, funktionierende und energiesparende Produkte zu entwickeln. Die Karten werden neu gemischt, und es bieten sich nicht nur die klassischen Energie­sparlampen an ... Es ist also noch starker Bedarf an Entwicklung in den nächsten Jahren notwendig, um die kostensparende und umweltschonende Alternative der Glühbirne auch verbraucherfreundlich zu gestalten. Wenn Sie bisweilen die Energiesparlampen gemieden haben, testen Sie doch einfach ein wenig die aktuellen Produkte und setzen diese dort ein, wo die Lampen länger brennen. Der letzte Tag der letzten Glühbirne im Haushalt ist zwar noch weit entfernt – er kommt aber sicher ...

«Der letzte Tag der letzten Glühbirne im Haushalt ist zwar noch weit entfernt – er kommt aber sicher ...»

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ENERGIELÖSUNGEN

WARUM 20 KILOWATT PRO HAUS DAS NEUE PARADIGMA WIRD Eine volle solare Autarkie im Wohngebäude sei technisch möglich, aber unwirtschaftlich, heisst es seit Jahren. Und im strengen Wortsinn einer Insellösung mag der Lehrsatz auch zutreffen. Trotzdem kann eine vollständig solare Eigenversorgung im Bereich der Mobilität gelingen, wie Ralf Ossenbrink vom Speicherhersteller E3 / DC (ein Unternehmen der Hager Gruppe) in einer Beispielkalkulation darlegt. Das könnte zu einem Paradigmenwechsel führen: 20 Kilowatt statt 10 Kilowatt Photovoltaikleistung pro Haus. // Seite 32


ENERGIELÖSUNGEN

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igenen Solarstrom für die Elektromobilität zu nutzen, gilt schon lange als probates Mittel zur Optimierung des Eigenverbrauchs. Doch was heisst das konkret? Eine gängige Konstellation in der bisherigen Praxis bei den Kunden von E3 / DC sieht so aus: Knapp 10 Kilowatt PV-Leistung auf dem Dach und ein Hauskraftwerk mit 3 Kilowatt Ladeleistung, das

im Wesentlichen für den Haushalt speichert und über das Energiemanagement die Wallbox ansteuert, wenn das Fahrzeug tagsüber im Carport steht. Schon damit lassen sich gute Ergebnisse erreichen. Für eine Studie hat E3 / DC ermittelt, dass die Kunden mit einer Wallbox und einem Hauskraftwerk über das Jahr 2018 im Schnitt gut 41 Prozent ihres Mobilitätsstroms solar geladen und eine solare Fahrleistung von rund 5 800 Kilometer im Jahr erreicht haben.

MEHR LEISTUNG ­ IST ENTSCHEIDEND Doch es sind noch viel bessere Ergebnisse möglich. Mit der Einführung der «PROSerie», des neuen Hauskraftwerks mit Speicherkapazitäten bis 39 Kilowattstunden und einer dauerhaften Lade- und Entladeleistung bis 9 Kilowatt, will E3 / DC vor allem im Bereich der E-Mobilität einen Paradigmenwechsel einleiten. Doch mit welcher Konfiguration wird eine rein solare Mobilität mit einer Fahrleistung von 15’000 Kilometern möglich, ohne die bereits sehr hohen Autarkiewerte mancher Kunden von rund 80 Prozent zu senken? Das Ergebnis in Kürze: Mehr Leistung an zwei Stellen und mehr Kapazität bringen das Elektroauto kontinuierlich in Fahrt: An die 20 Kilowatt sollte die installierte Leistung auf dem Dach betragen. Das stellt sicher, dass auch in den Monaten November

bis Februar genug Solarstrom verfügbar ist. Die Nennkapazität des Hauskraftwerks sollte bei 19.5 Kilowattstunden liegen, bei weiteren gewünschten Anwendungen auch mehr. Das sichert die regelmässige (beinahe tägliche) Verfügbarkeit von Strommengen, die Fahrleistungen von 80 Kilometern und mehr ermöglichen. Und schliesslich kommt es auf die Lade- und Entladeleistung an. Erreicht sie wie beim Hauskraftwerk S10 E PRO im Dauerbetrieb 9 Kilowatt, so verkürzt sich nicht nur die Ladezeit aus dem Speicher für 100 Kilo­ meter auf zwei Stunden. Wenn die grosse PV-Anlage in den relativ kurzen Sonnenphasen wechselhafter Tage viel Energie erzeugt, geht diese nicht mangels Ladeleistung am Speicher vorbei ins Netz. Durch die effektive Ladung aus der Batterie ist das Fahrzeug theoretisch unabhängig von Tageszeit und Wetter. Die private «Solartankstelle» ist rund um die Uhr und täglich geöffnet wie eine 24 / 7-Tankstelle in der Stadt. Man muss nur nicht eigens hinfahren und jedes Mal bezahlen.

KONTAKT Hager AG Sedelstrasse 2 CH-6020 Emmenbrücke infoch@hager.com www.hager.ch

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DIE LÖSUNG FÜR EFFIZIENTES, ÖKOLOGISCHES HEIZEN WIE PELLETS DIE MOBILE ENERGIEBRANCHE EROBERN Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Alles, was langlebig, umweltverträglich und vernünftig ist, ist beliebt. Das «Richtige» zu tun, ist heute «in». Dieser Trend lässt sich auch in der mobilen Energiebranche beobachten und so steigt der Wunsch nach effizienten, wirtschaftlichen und zugleich ökologischen Heizsystemen rasant. Mobil in Time hat darauf die Antwort.

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in Energieträger hat sich als Lösung für diesen wachsenden Bedarf in den letzten Jahren etabliert: Pellets - kleine, in Zylinderform gepresste Stäbchen aus getrockneten und naturbelassenen Holzbestandteilen wie Sägemehl, Hobelspänen und Schleifstaub. Die Vorteile der Presslinge liegen auf der Hand: sie können lokal aus nachwachsenden Rohstoffen produziert und im Gegensatz zu Holzscheiten einfacher transportiert, gelagert und verbrannt werden. Und gegenüber fossilen Brennstoffen wie Heizöl oder Gas beeindrucken sie mit einer klimafreundlichen Umweltbilanz. Kein Wunder also, dass die kleinen Stäbchen auch die mobile Energiebranche revolutionieren. Diese Entwicklung hat auch Mobil in Time erkannt. Gegründet in der Schweiz und

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hier seit Jahren als Marktführer etabliert, konzentriert sich das Unternehmen mit weiteren Firmensitzen in Deutschland, seit vielen Jahren auf die mobile Energieversorgung. Und den Wandel der Zeit nimmt das Unternehmen ernst: «Unsere Kunden machen sich immer mehr Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit und Effizienz,» erklärt Geschäftsführer Stefan Moll-Thissen. «Wir haben bereits in den letzten zwei Jahren darauf reagiert und unseren Anlagenpark um «Pellmobile» erweitert. Und damit hört es für uns nicht auf – wir beschreiten diesen Weg konsequent und freuen uns, die steigende Nachfrage mit einem kontinuierlich wachsenden Anlagenpark an Pellmobilen bedienen zu können. Das Leistungsspektrum reicht dabei von 120 kW bis zu 330 kW Heizleistung.»

VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN Im Warmluftbereich sind pelletbetriebene Anlagen bei Mobil in Time unter dem Namen «Pellfix» bereits seit längerer Zeit bekannt und zuverlässig im Einsatz. Die neuen Pellmobile von Mobil in Time kommen vorwiegend für die Bautrocknung, Entfeuchtung, die Estrich-Austrocknung oder bei Heizungssanierungen auf Baustellen für Neu- oder Umbauten zum Einsatz. Die Anlagen sind mit zwei Wasserkreisläufen für Heizung und den Sanitärgebrauch (Brauchwarmwasser) ausgestattet und erfreuen sich einer kontinuierlich steigenden Nachfrage. Solche Pellmobile sind mit neuester Verbrennungstechnologie und hochwertigsten Komponenten aus-


ENERGIELÖSUNGEN gestattet und bestechen im Einsatz mit überraschend geringen Lärmemissionen. Ein wassergeführter Kessel sorgt für einen sehr hohen Wirkungsgrad und minimalen Pelletverbrauch. Hinzu kommt, dass sie eine Leistung von 120 kW bis 330 kW erbringen und so optimal für den Baustelleneinsatz oder als Überbrückung bei Heizungssanierungen geeignet sind. Als eine solche Überbrückung ist derzeit ein Pellmobil in Adliswil im Einsatz. Während der Sanierungs- und Umbauarbeiten des Hallenbads sorgt die 170 kW-Anlage während einer Einsatzdauer von über einem Jahr für die Wärmeversorgung unter anderem des angegliederten Fitnessstudios. Ein weiterer Einsatzort ist das drittgrösste Tramdepot in Zürich, das derzeit saniert und erweitert wird. Hier sind gleich zwei Pellmobile für einen Zeitraum von mehr als drei Jahren im Einsatz und sorgen auf CO2-freundlichem Weg für die notwendige Heizleistung in zwei Wohnblöcken des Areal Depot Hard.

sogar Jahren an ihrem Einsatzort und durch ihr plakatives Branding verbreiten sie grossflächig die Message: Hier wird verantwortlich gehandelt. Wir tun Gutes.»

NACHHALTIGE PARTNERSCHAFTEN Auch bei seinen Partnern achtet Mobil in Time auf Nachhaltigkeit und arbeitet im Bereich der Pellets mit dem führenden Schweizer Anbieter waldenergie.ch zusammen. Die energieeffizienten Pellets kommen aus der Region und werden aus Schweizer Energieholz hergestellt. Das macht Sinn, denn Holz wächst nach, ist CO2-freundlich und zudem bleibt die Wertschöpfung im Land. Die Pellets von waldenergie.ch erfüllen nicht nur die europaweit etablierten Gütekriterien und sind FSC-zertifiziert, sie weisen auch einen deutlich höheren Brennwert auf, produzieren weniger Staub und verbrennen

mit weniger Rückständen als herkömmliche Pellets. «In der Zukunft werden klimafreundliche Energielösungen eine immer wichtigere Rolle spielen und wir als Mobil in Time Gruppe freuen uns, den Markt in diese Richtung mitzuprägen» schliesst Moll-Thissen. Dank stabiler Energiepreise und höchster Effizienz bieten Pellmobile somit die modernste, schadstoffarme Verbrennungstechnologie und sind für jeden die richtige Lösung, der auch das Richtige tun und sich dem Nachhaltigkeits-Trend anschliessen möchte.

HINWEIS Mehr dazu unter: www.pellmobile.mobilintime.com

RUNDUM-SORGLOS PAKET FÜR DEN KUNDEN Dem Kunden wird dabei heutzutage ein immer umfangreicheres Rundum-SorglosPaket geboten. Von Lieferung und Aufstellen der Anlage über das Verlegen und Anschliessen der Schlauchleitungen bis hin zur Befüllung des Systems inklusive Inbetriebnahme erfolgt die gesamte Koordination durch Mobil in Time und auch während des Einsatzes läuft die Brennstoffversorgung unkompliziert und ohne jeglichen Mehraufwand für den Kunden. Im seltenen Fall von Störungen sind die Anlagen inzwischen anwenderfreundlich mit Fernüberwachungs-Systemen wie dem Digital Control System ausgestattet, das zuverlässig Störungen meldet und so für eine schnelle Behebung des Problems sorgt.

GUT IST, WER ANDERN GUTES TUT Die Liste der Vorteile von Pellmobilen ist lang. Doch ein entscheidender Faktor wurde noch nicht genannt: das gute Image des Kunden. Dies bestätigt auch Stefan Moll-Thissen: «Wir beobachten immer häufiger, dass Auftraggeber explizit nach umweltfreundlichen Anlagen fragen, sofern es die Begebenheiten vor Ort und die nachgefragte Leistung erlauben. Unsere Anlagen stehen häufig über einen langen Zeitraum von mehreren Monaten oder

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ENERGIELÖSUNGEN

Unmittelbare Unterstützung beim Troubleshooting vor Ort mit der Solar.SOS App – rund um die Uhr, zeit- und kosteneffizient!

ZEITSPAREND UND IMMER DABEI PRAKTISCHE ONLINE-TOOLS FÜR INSTALLATEURE UND KUNDEN Fronius setzt auf Qualität und ist bekannt für den besten Service am Markt. Mit der neuen Generation von Wechselrichtern wurden auch die Inbetriebnahme, das Monitoring und der After-Sales Support komplett neu gedacht. Ergebnis sind drei nützliche Apps für Installateure, Servicetechniker und Endkunden.

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ronius hat seine Palette bewährter Online-Tools erweitert und um hilfreiche neue Features ergänzt. Die Unterstützung beim Service erfolgt noch rascher, ist kostensparend und effizient. Mit den neuen Apps sind diese Tools immer und überall einsatzbereit.

SOLAR.START APP – DREI SCHRITTE UND DER WECHSELRICHTER LÄUFT Mit der Solar.start App wird die Inbetriebnahme aller Fronius Wechselrichter zum Kinderspiel. In nur drei Schritten stellt der

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Installateur die Verbindung mit dem Internet her, konfiguriert das Gerät und zu guter Letzt integriert er den Wechselrichter in das Online-Monitoring-Portal Solar.web. Das geht schnell und sorgt für einen professionellen Auftritt beim Kunden. Als weiterer Service verlinkt die App auf nützliche Plattformen wie Solar.web oder Solar.SOS.

SOLAR.WEB APP – PV-SYSTEM IMMER IM BLICK Ergänzend zum bewährten Energiemanagement- und Monitoring-Tool Solar.web stellt Fronius jetzt auch die Solar.web App

zur Verfügung. Klar und übersichtlich dargestellt verfolgt der Anlagenbesitzer damit die Energieflüsse sowie den Ertrag und Verbrauch seines Sonnenkraftwerks. Er überblickt seinen Eigenverbrauch und Autarkiegrad oder erfährt, wieviel Geld und CO2 er spart. Mit der Solar.web App hält der PV-Anlagenbesitzer 24 Stunden Sonne buchstäblich in seiner Hand.

SOLAR.SOS APP – FÜR NOCH SCHNELLEREN SERVICE Zu Jahresende 2020 erleichtern das umfangreiche Online-Service Tool Solar.SOS


und die Solar.SOS App das Troubleshooting vor Ort. Servicetechniker geben am Smartphone oder Laptop einfach die Seriennummer und den angezeigten State Code ein und prompt erscheint die Lösungsanleitung. Zusätzlich sind für sämtliche Fronius Geräte auch technische Videos sowie Installations- und Bedienungsanleitungen abrufbar. Sollte eine Reparatur oder der Austausch einzelner Komponenten nötig sein, erfolgt die Beauftragung direkt über die Solar.SOS App – ohne Wartezeiten oder Telefongebühren. Zeitsparend und bequem gehen auch das Handling offener Servicefälle und die Verwaltung mehrerer Konten und Anlagen mit demselben Account. Das Team des technischen Supports steht natürlich weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, einerseits über die Support Hotline zu den gewohnten Geschäftszeiten und anderseits über die neue Messaging Funktion direkt in der App, welche 24 / 7 verfügbar ist. «Wir bieten mit den neuen Apps rund um die Uhr technische Unterstützung, damit Installateure bei ihren Endkunden erstklassigen Service bieten können. Dann wird sogar aus einem Servicefall eine positive Erfahrung für den Endkunden», stellt Stephan Holzinger, Leiter Technischer Support bei der Fronius International GmbH fest.

Drei Schritte in zwei Minuten und die Inbetriebnahme des Wechselrichters ist mit der Solar.start App erledigt.

Die neuen Fronius Apps stehen im Google Play Store und Apple Store zur Verfügung.

ÜBER FRONIUS SOLAR ENERGY Die Fronius Business Unit (BU) Solar Energy entwickelt seit 1992 Energielösungen rund um das Thema Photovoltaik und vertreibt ihre Produkte über ein globales Kompetenznetzwerk aus Installations-, Service-, und Vertriebspartnern. Mehr als 24 Solar Energy Niederlassungen, eine Exportquote von über 95 Prozent und eine Gesamtleistung von mehr als 17 Gigawatt installierter Wechselrichter sprechen für sich. 24 Stunden Sonne lautet das grosse Ziel und Fronius arbeitet täglich daran, diese Vision von einer Zukunft, in welcher der weltweite Energiebedarf aus 100 Prozent Erneuerbaren gedeckt wird, zu verwirklichen. Dementsprechend entwickelt Fronius Energielösungen, um Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent zu erzeugen, zu speichern, zu verteilen und zu verbrauchen.

ÜBER DIE FRONIUS SCHWEIZ AG Die Fronius Schweiz AG mit Sitz in Rümlang ist eine Tochtergesellschaft der Fronius

Endkunden halten mit der Solar.web App ihr Sonnenkraftwerk in der Hand und sehen jederzeit übersichtlich und bequem zahlreiche Livedaten oder Monats und Jahresreihen.

International. Fronius International ist ein österreichisches Unternehmen mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Stand­ orten in Wels, Thalheim, Steinhaus und Sattledt. 1945 von Günter Fronius gegründet, feiert das Traditionsunternehmen im Jahr 2020 sein 75-jähriges Jubiläum. Der regionale Ein-Mann-Betrieb hat sich zu einem Global Player mit weltweit mehr ­a ls 5440 Mitarbeitenden entwickelt, der heute in den Bereichen Schweisstechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik tätig ist. Der Exportanteil von 93 Prozent wird mit 34 internationalen Fronius Gesellschaften und Vertriebspartnern sowie Repräsentanten in mehr als 60 Ländern

erreicht. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie 1 264 erteilten Patenten ist Fronius einer der Innovationsführer am Weltmarkt.

KONTAKT Fronius Schweiz AG Oberglatterstrasse 11 CH-8153 Rümlang Telefon 0848 FRONIUS (3766487) Fax 0800 FRONIUS (3766487) pv-sales-swiss@fronius.com www.fronius.ch

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RUBRIK

Die Lebenszykluskosten der verschiedenen Heizsysteme sind im LCC-Tool auf einen Blick ersichtlich.

LCC-TOOL: FÜR DEN WEITBLICK IM BESCHAFFUNGSWESEN Die Zeiten, in denen im Beschaffungswesen das Produkt mit dem tiefsten Anschaffungspreis automatisch das Rennen machte, sind längst vorbei. Produkte werden heute anhand einer umfassenden Kostenrechnung beurteilt. Weiter sollen auch die Umweltauswirkungen der Produkte berücksichtigt werden. In der Theorie weiss das jede:r Beschaffungsspezialist:in, aber die Praxis gestaltet sich schwierig. Die LCC-Tools der Initiative Vorbild Energie und Klima helfen weiter. Von Julia Gremminger

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eit Beginn des Jahres ist die Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsaspekts im öffentlichen Beschaffungsrecht gesetzlich verankert. Während zuvor «das wirtschaftlich günstigste» Angebot den Zuschlag erhielt, gewinnt heute «das vorteilhafteste» Angebot. Und zu diesen Vorteilen zählen geringere Umweltauswirkungen. Aber nicht nur öffentliche Betriebe, sondern auch private Unternehmen definieren für ihre Beschaffung Kriterien, um ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden.

MONETARISIERUNG DER EXTERNEN KOSTEN Um die Beschaffungsspezialist:innen beim Vergleich der Angebote zu unterstützen, hat die Initiative Vorbild Energie und Klima des Bundes Tools zur Berechnung der Life Cycle Costs (LCC, zu dt. Lebenszykluskosten) entwickelt. Mit diesen können die Kos-

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ten über das gesamte Produkteleben von der Anschaffung über den Betrieb bis zur Entsorgung berechnet werden. Weiter können die externen Kosten, die durch Treibhausgasemissionen entstehen, monetarisiert und in den Vergleich miteinkalkuliert werden. Die Tools wurden gemeinsam mit den Akteuren der Initiative entwickelt und werden nun von diesen im Beschaffungswesen eingesetzt. Sie stehen jedoch allen Interessierten kostenlos zur Verfügung.

HEIZSYSTEME: PRÄDESTINIERT FÜR DIE LCC-METHODE Zurzeit stehen Tools für drei Produktegruppen zur Verfügung: Gebäudetechnikanlagen (aktuell Heizungen), Fahrzeuge (aktuell Personenwagen) und IKT-Geräte (Computer, Notebooks, Tablets etc.). Ein Ausbau auf weitere Produktegruppen ist vorgesehen. Heizungen sind prädestiniert für den Vergleich mittels LCC-Methode. Denn bei Heizsystemen gibt es deutliche

Unterschiede beim Anschaffungspreis. Das in der Anschaffung günstigere System ist jedoch oft mit höheren Energiekosten während des Betriebs verbunden. Es lohnt sich folglich, die gesamten Lebenszykluskosten zu vergleichen. Was ebenfalls für die LCC-Methode spricht, ist die Relevanz der Umweltauswirkungen von Heizsystemen. Die Raumwärme ist für 30 Prozent des inländischen Endenergieverbrauchs1 und Gebäude insgesamt sind für 24 Prozent der Schweizer Treibhausgasemissio­ nen2 verantwortlich. Simon Martin von der Geschäftsstelle der Initiative Vorbild Energie und Klima gibt genauere Informationen zum LCC-Tool für Heizsysteme. Welche Heizsysteme können im LCCTool verglichen werden? Als vordefinierte Varianten der Wärmeerzeugung stehen Wärmepumpen, Fern-


ENERGIELÖSUNGEN wärme, Heizkessel, Solarthermie, Abwärmenutzung oder deren Kombinationen zur Verfügung.

Michael Hänni – Leiter HLKS und Energie, Technisches Facility Management, Post Immobilien

«Seit März 2021 verwenden wir das LCC-Tool der Initiative Vorbild Energie und Klima, um die optimale Auswahl gebäudetechnischer Anlagen unter Berücksichtigung der Gebäudestrategie zu treffen. Das Tool bietet eine gute Mischung zwischen dem notwendigen Detaillierungsgrad und der Über­ sichtlichkeit – und vereinfacht so die Eingabe. Wir wurden bereits bei der Entwicklung des Tools involviert; es ist schön zu sehen, dass unsere Bedürfnisse eingeflossen sind.»

Simon Martin – Projektleiter Geschäftsstelle der Initiative Vorbild Energie und Klima

«Als Resultat gibt das Tool die Lebenszykluskosten der zu vergleichenden Produkte in einfach interpretierbaren Grafiken aus.»

In welcher Form wird das LCC-Tool zur Verfügung gestellt? Es handelt sich um ein Excel-Tool, in dem die Daten zu den Wärmeerzeugern eingetragen werden. Die berechneten Ergebnisse der Varianten werden als Werte und in Grafiken einander gegenübergestellt. Bei Bedarf kann das Tool an eigene Bedürfnisse angepasst oder erweitert werden. Welche Parameter werden vom LCCTool berücksichtigt? Verschiedene Parameter wie Wärmebedarf, Wirkungsgrad, Energie-, Wartungsund Betriebskosten oder bei Wärmepumpen der Strommix werden unterschieden. Optional können die Investitionskosten und die Lebensdauer detailliert für einzelne Komponenten der Wärme­ erzeuger erfasst werden und nicht nur für das Gesamtsystem. Wie werden die Umweltauswirkungen im LCC-Tool ausgewiesen? Die Treibhausgase, die durch die Erstellung und Entsorgung des Wärmeerzeugers sowie während des Betriebs über die gesamte Lebensdauer des Heizsystems verursacht werden, werden als CO2Äquivalente berechnet. Zusätzlich werden die Umweltbelastungspunkte (UBP), das heisst die Punkte aus der Ökobilanz, für die Erstellung, Entsorgung und den Betrieb ausgewiesen. Aktuell können im Tool die Treibhausgasemissionen monetarisiert und so optional in den Kosten-Vergleich einbezogen werden. Zur Monetarisierung der weiteren Umweltauswirkungen fehlen aktuell noch die Datengrundlagen. Wie werden die Resultate des LCCTools dargestellt? Als Resultat gibt das Tool die Lebenszykluskosten der zu vergleichenden Produkte in einfach interpretierbaren Grafiken aus. So wird beispielsweise grafisch ersichtlich, ob und wie lange es dauert, bis eine Wärmeerzeugung mit höheren Anfangsinvestitionen aufgrund von geringeren Betriebskosten insgesamt preiswerter als eine Wärmeerzeugung mit tieferen Anfangsinvestitionen wird. An wen richtet sich das LCC-Tool? Das Tool richtet sich in erster Linie an Beschaffungsspezialist:innen, unabhängig

davon, ob diese in einem KMU, Konzern oder der öffentlichen Verwaltung tätig sind. Es kann aber auch weiteren Nutzergruppen dienlich sein. Dank vielen Standardwerten sind einfache Vergleiche bereits mit wenigen Angaben möglich. Die Standardwerte können jedoch auch überschrieben werden. Dies ermöglicht den Einsatz des Tools für verschiedene Bedürfnisse und Detaillierungsgrade.

VORBILD ENERGIE UND KLIMA Die Initiative Vorbild Energie und Klima ist eine von zwölf Massnahmen der Energiestrategie 2050. In ihrem Rahmen engagieren sich die Bundesverwaltung und bundes- und kantonsnahe Unternehmen gemeinsam, ihren Beitrag zur Begrenzung der Klimaerwärmung auf unter 1.5 Grad zu leisten. Dazu verbessern sie laufend ihre Energieeffizienz und steigen auf erneuerbare Energien um. Sie berichten transparent über ihre Zielerreichung und teilen ihre Erfahrungen, damit auch weitere Unternehmen und Organisationen davon profitieren können. Aktuell gehören folgende Akteure dazu: die Schweizerische Post, der ETH-Bereich, die Flughafen Zürich AG, Genève Aéroport, PostAuto, PostFinance, die RUAG MRO Holding AG, die SBB, die SIG, Skyguide, die SRG, die Suva, Swisscom, das VBS und die zivile Bundesverwaltung.

Anmerkungen 1) Bundesamt für Energie BFE: Analyse des schweizerischen Energieverbrauchs 2000 – 2019 nach Verwendungszwecken, Oktober 2020 2) Bundesamt für Umwelt BAFU: Klima: Das Wichtigste in Kürze, https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/ themen/klima/inkuerze.html

HINWEISE Die LCC-Tools stehen auf der Webseite der Initiative Vorbild Energie und Klima unter Dokumentation / Hilfsmittel zum Herunterladen bereit: www.vorbild-energie-klima.ch

KONTAKT Geschäftsstelle Vorbild Energie und Klima VBE Bundesamt für Energie BFE CH-3003 Bern Telefon +41 (0) 58 467 88 54 www.bfe.admin.ch www.vorbild-energie-klima.ch

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ENERGIELÖSUNGEN

WAS ZEICHNET EINE «SMARTE» LÖSUNG FÜR EVU AUS? Die Energieversorgung ist im Auf- und Umbruch. Fossile Energieträger sollen durch nachhaltige, möglichst «saubere» elektrische Energie ersetzt werden. Durch die Zunahme des elektrisch betriebenen Strassenverkehrs wird der Energieverbrauch weiter steigen. Die dafür erforderliche elektrische Energie soll nicht mehr ausschliesslich zentral in grossen Kraftwerken erzeugt werden, sondern vermehrt aus dezentralen Fotovoltaik- und Windkraftanlagen stammen. Um dies alles möglich zu machen, soll das Stromversorgungsnetz «intelligent» respektive «smart» werden. Dies wirft die Frage auf, was ein «intelligentes» Stromversorgungsnetz auszeichnet und inwiefern hierzu eine Erneuerung der bestehenden Infrastruktur erforderlich ist.

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m Bereich der elektrischen Energieversorgung wird unter einem intelligenten Stromnetz respektive einem «Smart Grid» ein System verstanden, welches unter Einbezug von Messtechnik und Kommunikationstechnologie den Austausch elektrischer Energie aus verschiedenartigen Quellen mit Konsumenten verschiedener Bedarfscharakteristika intelligent sicherstellt. Konkret kann dies bedeuten, dass der aktuelle Energieverbrauch der schwankenden Stromerzeugung aus unterschiedlicher Energieproduktion angepasst wird. Doch was zeichnet eine «smarte» Lösung oder ein «smartes» Produkt sonst noch aus? Der deutsche Duden übersetzt den Begriff «smart» mit «clever / gewitzt». Angewendet auf den Bereich der Energieversorgung könnte dies bedeuten, dass die Ziele des Netzbetreibers mit möglichst einfachen oder eben auch intelligent eingesetzten Mitteln erreicht werden. Zu den wichtigsten Zielen eines Ener­ gieversorgungsunternehmens gehören sicherlich das Erreichen einer hohen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung wie auch der sichere Betrieb der eingesetzten Systeme. Ausserdem sollten die Kosten für Beschaffung, Betrieb und Unterhalt der erforderlichen

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Infrastruktur möglichst tief gehalten werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt stellt die Nachhaltigkeit sowohl in der Energieerzeugung als auch im Betrieb des Stromversorgungsnetzes dar. Netzbetreiber, welche diese Ziele besonders gut erreichen, dürfen auf zufriedene Kunden zählen und schaffen sich dadurch eine günstige Ausgangslage im Hinblick auf die geplante vollständige Öffnung des Strommarkts. Nicht immer, so scheint es zumindest, liegt der Fokus neuer Technologien auf

«Die Firma solutec automation ag steht für intel­ ligente Lösun­ gen im Bereich der Energie­ versorgung.»

der Erreichung der vorgenannten Ziele. Allzu oft werden Lösungen im Bereich der Netzautomatisierung implementiert, bloss weil sie technisch machbar sind. Die eigentlichen Ziele des Netzbetreibers werden dabei ausser Acht gelassen oder zumindest in den Hintergrund gedrängt. Allzu oft erleben wir in unserer täglichen Arbeit Beispiele hierfür. Die Firma solutec automation ag steht seit über 20 Jahren für intelligente Lösungen im Bereich der Automatisierung von Stromversorgungsnetzen. Als unabhängiges Ingenieurbüro


ENERGIELÖSUNGEN

«Unsere Mit­ arbeiter handeln im Interesse unserer Kunden und schaffen für diese einen Mehrwert.»

unterstützen wir unsere Kunden bei der Planung und Realisierung Ihrer EnergieInfrastrukturprojekte. Wir von solutec glauben, dass zur Erreichung einer «intelligenten», gut funktionierenden Stromversorgung nicht zwingend die gesamte Infrastruktur erneuert werden muss. Anstelle einer Revolution im Bereich der öffentlichen Energieversorgung sollte eine stetige Evolution angestrebt werden. Oftmals kann insbesondere im Bereich der Überwachung des Stromversorgungsnet-

zes sowie im Bereich Lastmanagement durch verhältnismässig kostengünstige Mittel eine hohe Wirksamkeit erzielt werden. Beispielsweise lässt sich die bestehende Rundsteueranlage mit einer Lastführung ergänzen um damit dezentral erzeugte Energie aus Solar- und Windkraftanlagen mit den entsprechenden Verbrauchern bedarfsgerecht zu kombinieren. Bei der Lastführung handelt es sich um ein integriertes Softwareprogramm zur last­ abhängigen Steuerung und Überwachung der Einschaltzeiten. Das Lastführungsmodul ist ein geschlossener Regelkreis, der Lastgruppen dynamisch und in Echtzeit verwaltet. Auf Grundlage des aktuellen Systemzustands werden so Lastspitzen minimiert und Lastdefizite ausgeglichen.

Von der Konzeptphase bis zum Projektabschluss beraten wir Sie herstellerneutral und produkteunabhängig. Die von uns erarbeiteten Lösungen erfüllen dabei immer die hohen Anforderungen an die Sicherheit und Verfügbarkeit Ihrer Anlagen und orientieren sich stets am aktuellen Stand der Technik.

KONTAKT solutec automation ag Steinackerstrasse 55 CH-8902 Urdorf info@solutec.com www.solutec.com

Das Kommandogerät der Rundsteueranlage schaltet Lastgruppen automatisch ein und aus, um den Sollwert entsprechend den programmierten Algorithmen einzuhalten. Dabei werden Priorität, Mindestaktivierungszeit und Verfügbarkeit der Last berücksichtigt. Mit dieser einfachen Softwareerweiterung kann die bestehende Rundsteueranlage auf die neuen Herausforderungen im Bereich dezentrale Energieerzeugung und Elektromobilität fit getrimmt werden. Gerne stehen wir Ihnen für eine kostenlose Beratung hinsichtlich des Betriebs Ihres Stromversorgungsnetzes zur Verfügung. Für unsere Kunden im In- und Ausland bieten wir einen umfassenden Service im Bereich der Energieversorgung. Wir realisieren Ihr Projekt als Generalunternehmer oder unterstützen Sie als Planer und Lieferant von Teilsystemen (z. B. Schutz- und Steuerschränke, Niederspannungsverteilungen, Batterieanlagen, Rundsteueranlagen, usw.). Ihre Präferenzen hinsichtlich Produktelieferanten und Betriebsphilosophie werden dabei vollständig berücksichtigt.

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BIOGAS

BIOERDGAS-ZERTIFIKATE EIN BAUSTEIN FÜR DEN SCHWEIZER DEKARBONISIERUNGSWEG Wie viele andere Nationen hat sich auch die Schweiz den Zielen der Pariser UN-Klimakonferenz von Dezember 2015 angeschlossen und sich dem Ziel einer tiefgreifenden Dekarbonisierung verschrieben. Bis 2030 sollen mit Hilfe verschiedenster Instrumente die CO2-Emissionen um 30 Prozent gesenkt werden. Ein Baustein ist hierbei die Weiterentwicklung des Gasmarktes.

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as revidierte CO2-Gesetz wird das Erdgasgeschäft verändern und es stellt sich die Frage, wie man den Schweizer Markt grüner, also emissionsärmer, stellen kann. Insofern hat auch die Schweizer Gasindustrie sich zur Unterstützung der nationalen Dekarbonisierungsziele im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung dazu bekannt, einen 30 prozentigen Anteil des auf dem Schweizer Wärmemarkt eingesetzten Erdgases bis 2030 durch «grüne Gase», wie Biomethan und Wasserstoff zu ersetzen.

BIOMETHAN EIN ENERGIETRÄGER MIT ZUKUNFT Eine Möglichkeit mit viel Potenzial für die Schweiz ist Biomethan. Denn Biomethan – oder auch Bioerdgas – ist ein erneuerbarer

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und CO2-armer Energieträger. Seine grossen Stärken sind die Synergien mit anderen Bereichen (etwa in der Landwirtschaft oder der Abfallverwertung) und seine Flexibilität bei der Bereitstellung Er kann dadurch auch nicht unerheblich zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit beitragen. Zudem liegt der Emissionswert von Bioerdgas über die gesamte Produktionsund Verbrauchskette deutlich unter dem vom herkömmlichen Erdgas. Bioerdgas kann so einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele der Schweiz leisten. Die Produktion von Bioerdgas hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Aber: Das Potenzial der Bioerdgasproduktion in

der Schweiz ist beschränkt. Es wird auf maximal 5.7 TWh / a geschätzt. Der heutige Erdgasverbrauch der Schweiz wird insofern niemals vollständig mit einheimischem Bioerdgas gedeckt werden können, selbst wenn die gesamte verfügbare Biomasse für die Biogasproduktion genutzt würde und die Einspeisung von erneuerbaren Gasen gegenüber der Verstromung Priorität hätte.

BIOERDGAS-ZERTIFIKATE UNTERSTÜTZEN SCHWEIZER ENERGIEWENDE Was tun? Um dennoch den gewünschten 30 prozentigen Anteil des auf dem Schweizer Wärmemarkt eingesetzten Erdgases bis 2030 durch «grüne Gase» zu ersetzen, bietet es sich an, auf den Import ausländischer


BIOGAS Bioerdgaszertifikate zurückzugreifen. Wichtig ist dabei, dass die Zertifikate den strengen Schweizer Standards und Regularien entsprechen. Dies kann Uniper gewährleisten. Bereits heute stammen 25 Prozent der Schweizer Importe deutscher Biomethanzertifikate von Uniper. Tendenz steigend. Das Unternehmen sieht sich daher gut aufgestellt, die Schweiz bei ihrer Energietransformation zu begleiten. Ohnehin ein gemeinsames Ziel, denn Uniper hat sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, bis 2035 in Europa CO2-neutral zu werden. Uniper arbeitet eng mit den Schweizer Regionalversorgern zusammen. Ziel ist es, gemeinsame Dekarbonisierungspläne zu entwickeln sowie umzusetzen und eine steigende Versorgung mit «grünen Gasen», wie etwa aus biogenen Abfällen gewonnenes Biomethan aus deutschen und anderen europäischen Produktionsanlagen, zu ermöglichen.

STARKER PARTNER IN RICHTUNG ZUKUNFT Doch Biomethan ist nur ein Teil der Lösung. Auch für die Entwicklung von Wasserstoff

(H2) hat Uniper eine Strategie erarbeitet und forciert stark die Weiterentwicklung dieses Energieträgers. So sind für die Zukunft auch Kooperationen mit ihren Schweizer Partnern beim Thema Wasserstoff angedacht. Aktuell liegen die Produktionskosten für Wasserstoff in Deutschland wie in der Schweiz noch zu hoch. Ein Umstand

der Uniper anspornt, immer wieder den aktuellen Entwicklungsstand in der Zusammenarbeit mit ihren Schweizer Kooperationspartnern zu kommunizieren und gemeinsam Projekte zu entwickeln und voranzutreiben, mit denen sich die Produktionspreise für H2 näher in Richtung der Preise für Biomethan entwickeln.

AquaPower

Zu 100 % klimaneutral Uniper ist einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Europa. Mit AquaPower bietet Uniper Schweizer Stadtwerken sowie Industriekunden grüne und garantiert CO2-freie Stromlieferungen.

Uniper. Empower energy evolution.

www.uniper.energy


WASSERKRAFT

WASSERKRAFT SORGT FÜR VERSORGUNGSSICHERHEIT Die Bedeutung der Wasserkraft nimmt in der Schweiz weiter zu. Ist sie bereits heute mit einem Anteil von fast 60 Prozent bei Weitem die wichtigste Quelle von erneuerbarem Strom, soll sie bis 2050 noch weiter signifikant ausgebaut werden -auch, um den fehlenden Strom aus Schweizer Kernkraftwerken zu ersetzen.

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n der Energiestrategie ist eine Steigerung auf eine durchschnittliche Jahresproduktion von 38’600 Gigawattstunden (GWh) bis 2050 festgelegt worden. Allerdings bleibt den Schweizer Wasserkraftbetreibern genau genommen nicht erst bis 2050 Zeit. Denn schon 2035 muss fast das gesamte, bis 2050 ausgewiesene Potenzial realisiert werden. Das Etappenziel 2035 lautet

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37’400 GWh. Um diesen Richtwert gemäss Planung zu erreichen, ist in den kommenden Jahren ein Netto-Ausbau von durchschnittlich 85 GWh pro Jahr erforderlich.

mischen und regionalpolitischen Zielen. Und vor allem: Der Neubau von Wasserkraftwerken benötigt Zeit. Die Zeit wird indes immer knapper.

Das Potenzial und auch der Wille sind da. Doch beim Ausbau der Wasserkraft gibt es viele Konflikte zwischen Stromproduktion und Landschaftsschutz sowie ökono-

WASSERKRAFT GEGEN DIE FLAUTE Durch den Aus- und Zubau der erneuerbaren Energien muss vermehrt unregelmässig


WASSERKRAFT anfallender Strom ausgeglichen werden. Auch dies geschieht hauptsächlich mit Strom aus Wasserkraft. Denn aufgrund ihrer Flexibilität macht Wasserkraft die Integration der schwankenden Einspeisung von Strom aus Sonne und Wind in eine verlässliche Versorgung überhaupt erst möglich. Sie ist als einzige regenerative Energiequelle dazu in der Lage, eine stabile Stromversorgung sicherzustellen. Im Gegensatz zu Photovoltaik und Windkraft unterliegt sie nicht kurzfristigen witterungsbedingten Schwankungen. Die Stromerzeugung durch Wasserkraft ist aber nicht einfach nur eine wichtige Ergänzung zu Wind- und Solarkraft, sondern sogar noch viel mehr: Im Falle eines Netzausfalls ist Wasserkraft aufgrund ihrer sogenannten Schwarzstartfähigkeit dazu in der Lage, das Netz wieder hochzufahren.

KURZFRISTIGE LÖSUNGEN GESUCHT Der Druck auf die Schweizer Stromversorger ist gross. Schliesslich wird auch vor dem Hintergrund des Atomausstiegs die Bedeutung der erneuerbaren Energien und besonders der der Wasserkraft mittel- bis langfristig weiter zunehmen. Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist fehlende inländische Wasserkraft aus angrenzenden Nachbarländern hinzuzukaufen. Uniper ist einer der grössten Wasserkraftwerksbetreiber Europas. Allein in Deutschland betreibt das Unternehmen mehr als

100 Wasserkraftwerke, die entlang der Flüsse Lech, Isar, Donau, Main und einiger Seen emissionsfrei Energie produzieren. Mit insgesamt zwei GW installierter Leistung ist Uniper damit einer der grössten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.

STROMLIEFERUNG AUS CO2-FREIER ERZEUGUNG

Über das Uniper-Portfolio können auch Schweizer Energieversorgern ihren Anteil CO2-frei erzeugter Energie aus Wasserkraft erhöhen. Insbesondere, da Unipers Herkunftsnachweise transparent nachweisen, dass der gelieferte Strom tatsächlich aus

ihrer deutschen, österreichischen oder schwedischen Wasserkraft stammt. «Im Rahmen der grünen Stromversorgung übertragen wir Herkunftsnachweise aus Wasserkraft an die Energieversorger. So können sie grünen Strom beziehen, bei dessen Erzeugung nicht auch nur ein Gramm CO2 pro Kilowattstunde anfällt. Denn: Beim Betrieb der Anlagen kommt es weder zu CO2-Ausstoss noch zu Lärm oder Abgasen,» erläutert Gundolf Schweppe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Uniper Energy Sales. Ein weiterer Pluspunkt: Es wird Preissicherheit für die benötigten Strommengen garantiert.

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Dr. Peter Morf, Präsident des Vereins Zukunftsregion Argovia (ZURA) und Experte des Hightech Zentrums Aargau, und Matthias Eifert, Geschäftsführer E-Cargovia.

CLEVER «APP-FAHREN» MIT E-CARGOVIA AARGAUER PLATTFORM FÜR ELEKTROAUTO-SHARING IST GUT GESTARTET Autos mit Elektroantrieb fahren in der Schweiz auf der Überholspur – auch im Rahmen von Carsharing. Die Plattform E-Cargovia zieht nach gut einem Jahr eine positive Startbilanz. Die Flotte soll 2021 verdoppelt werden

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iese Konstellation kennt nur Gewinner: E-Cargovia ist ein «TripleWin». Das Konzept wurde vor gut

ANMELDEN, BUCHEN, FAHREN! > im App-Store die App «E-Cargovia» herunterladen > sich registrieren > Foto des Führerausweises hochladen > Nach einer Prüfung erfolgt eine Bestätigung durch die Plattform > Mit dem Smartphone ein Fahrzeug auswählen und buchen > Kreditkartendaten bei erster Buchung hinterlegen > Das Fahrzeug mittels Smartphone öffnen und losfahren. Infos: www.e-cargovia.ch

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einem Jahr vom Verein Zukunftsregion Argovia und seinen Trägern entwickelt und gestartet. Elektroauto-Sharing nützt den Benutzern, verringert die Platzprobleme des Individualverkehrs und leistet nicht zuletzt einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele. Carsharing an sich wurde in der Schweiz vor mehr als 70 Jahren erstmals umgesetzt: 1948 von der «Schweizer Selbstfahrgenossenschaft» in Zürich. Heute gilt mehr denn je: Wer für den schnellen Einkauf oder den Wochenendausflug auf individuelle Auto-Mobilität setzen will, für den ist Carsharing eine attraktive Option. Carsharing mit Elektroautos ist ein Beitrag zur Lösung von Problemen der städtischen Mobilität. Motorisierter Individualverkehr braucht viel Platz. Dank Carsha-

ring ist mittelfristig eine geringere Fläche an Parkplätzen erforderlich. Zudem lässt sich die Belastung mit Lärm und Schadstoffen substantiell verringern. In der Schweiz wird ein Drittel der CO2-Emissionen vom Verkehr verursacht.

GEMEINSAMER ANSATZ MIT POTENZIAL ZUR ERREICHUNG NATIONALER ZIELE Hinter dem Verein Zukunftsregion Argovia (ZURA) stehen vier Träger: Das Hightech Zentrum Aargau, die Abteilung Energie des Kantons Aargau, die AEW Energie AG in Aarau und die Eniwa AG in Buchs. «Ich sehe im Geschäftsmodell von ECargovia ein sehr grosses Potential, um einigen drängenden Problemen der stätischen Mobilität zu begegnen», betont Dr. Peter Morf, Präsident der ZURA sowie


E-MOBILITÄT Technologie- und Innovationsexperte des Hightech Zentrums Aargau. Morf ergänzt: «Wir sehen, dass eine neue Antriebstechnologie – mit den Möglichkeiten einer Sharing-App kombiniert – nicht nur eine massive Reduktion von CO2Emissionen erlaubt, sondern auch den Flächen- und Rohstoffverbrauch sehr stark reduziert. Das sind technische und organisatorische Innovationen, welche wir vom Hightech Zentrum Aargau natürlich begrüssen und unterstützen.»

NEUE PARTNER IN BRUGG

POSITIVE STARTBILANZ

Im April 2021 folgt ein nächster Expansionsschritt mit zwei Fahrzeugen in Brugg. Die neuen Partner haben unterschiedliche Motive: Für die BRUGG eConnect AG lag dieses Engagement praktisch auf der Hand, wie Roland Helbling, Product Manager und Projektleiter, ausführt. Die BRUGG eConnect entwickelt und produziert in der Schweiz und in Polen Kabel und Systemlösungen für die Industrie, Windenergieanlagen und die E-Mobilität. Das KMU ist einer der führenden Anbieter von DC-Ladesystemlösungen.

E-Cargovia ist im November 2019 als Pilotprojekt mit drei Fahrzeugen gestartet. Ende 2020 umfasste die öffentliche Flotte bereits 10 Autos. Zwei weitere Fahrzeuge werden von Gemeinden für interne Zwecke genutzt. Betankt wird die Flotte von E-Cargovia ausschliesslich mit erneuerbarem Strom aus der Region. «Bisher machten über 750 Personen von unserem Angebot Gebrauch und die Tendenz ist klar steigend», zieht Matthias Eifert, ZURA-Geschäftsführer, eine Zwischenbilanz. Jeden Monat kommen 30 bis 40  n eue Nutzer hinzu. Hinter den zehn Fahrzeugen (derzeit neun BMW i3 und ein Kia Soul) stehen mehr als zwei Dutzend «Fahrzeug-Partner»: Städte, Gemeinden, Banken, Versicherungen und lokale KMU. Bis Ende 2021 soll die «Stromerflotte» auf über 20 Fahrzeuge wachsen und auch zusätzliche Fahrzeugtypen umfassen.

Die IBB Energie AG ist ein regionales Querverbundsunternehmen, welches zusammen mit ihren Kunden bereits erste Erfahrungen im Bereich der Elektromobilität sammelt. So offeriert das Brugger Unternehmen bereits unterschiedliche Typen von Ladestationen für Geschäftskunden und deren Flotten und Garagisten und sammelt so wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung. «Die Bedeutung der Elektromobilität steigt schnell. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, diese Form des Individualverkehrs selber auszuprobieren», sagt Philippe Ramuz, Geschäftsleiter Netz-Dienstleistungen der IBB Energie AG. Der Technopark Aargau werte mit seinem Engagement seinen Standort mit einer zusätzlichen Dienstleistung auf, erläutert Geschäftsführer Beat Christen. Die Unternehmen im Haus erhalten einen nahen Zugang zu einem Elektro-Mietfahrzeug

GÜNSTIGE PAUSCHALPREISE Kosten entstehen nur dann, wenn ein Fahrzeug auch genutzt wird. Die Pauschalpreise betragen 8.–  Schweizer Franken pro Stunde oder 65.–  Schweizer Franken pro Tag. In diesen Kosten eingeschlossen: Fahrzeug, Versicherung, Vignette, Instandhaltung und Reinigung. Für Matthias Eifert sind diese Mietpreise fair. Es seien zahlreiche Partner, das heisst Unternehmen und Gemeinden oder Städte, mit an Bord, die bei diesem Engagement nicht ausschliesslich auf einen Profit zielten.

und einer E-Ladestation, was der Standortattraktivität zugutekommt. Bereits seit dem Betriebsstart von ECargovia ist die AEW Energie AG involviert. Für die AEW Energie AG als Netzbetreiber und Dienstleister ist das Thema Elektromobilität ein zukunftsträchtiges Feld, welches sie ganzheitlich (Ladestationen, Abrechnungssysteme) angeht. Carsharing ist eine wesentliche Komponente, da hier alle Bereiche der Elektromobilität miteinander verbunden werden. Das Interesse bei Energieversorgungsunternehmen und Privatpersonen ist gross, sagt Arian Rohs, Leiter Netz-Services der AEW Energie AG. Das Unternehmen führte (Stand Ende März 2021) mit rund einem Dutzend Gemeinden Gespräche im Hinblick auf eine mögliche Teilnahme an der Aargauer ECarsharing-Plattform.

KURZINTERVIEW: «BESTE WERBUNG IST EIN FAHRENDES SHARING-FAHRZEUG» Kurzinterview mit Matthias Eifert, Geschäftsführer Zukunftsregion Argovia (ZURA): Herr Eifert, wie solid ist E-Cargovia nach gut einem Jahr positioniert? Matthias Eifert: Das Start-up E-Cargovia ist bereits gefestigt, hat aber noch viel Neuland vor sich. Das Live-Testing ist weitgehend abgeschlossen.

Die Flotte wächst: Bis Ende 2021 will E-Cargovia die Zahl ihrer Fahrzeuge verdoppeln.

Wie hat sich die App bewährt? Eifert: Kinderkrankheiten wurden ausgemerzt und die App wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die Prozesse zwischen Plattform, Garagisten und der Hotline haben sich eingespielt. Jetzt gilt es, die gemachten Erfahrungen für die nächsten Schritte zu nutzen.

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E-MOBILITÄT Wie beurteilen Sie die Akzeptanz des Produkts? Eifert: In den Regionen mit E-CargoviaFahrzeugen ist die Akzeptanz gut, sowohl in ländlichen als auch in urbanen Gebieten. In Coronazeiten werden die Fahrzeuge etwas weniger als vorher gebucht. Aber man kennt uns immer besser. Die beste Werbung ist ein fahrendes Sharing-Fahrzeug.» Wie intensiv werden die Elektromobile bisher genutzt? Eifert: In den vergangenen 12 Monaten sind die Fahrzeuge zwischen 12’000 und 17’000 Kilometer gefahren. Aktuell haben wir täglich eine Fahrt pro Fahrzeug. Das ist noch ausbaufähig. Das liegt einerseits an Corona, aber auch an den Wintermonaten. Im Namen der Plattform steckt «Aargau». Ist das auch eine strategische Leitplanke? Eifert: Die Idee war: Eine Plattform von und für Aargauer Gemeinden und Versorgungsunternehmen zu etablieren und gemeinsam mit regionalen und nationalen Partnern ein Konzept anzubieten, welches diese ohne grossen Mehraufwand und eigene persoAnzeige Bundesrundschau_210x148_def.pdf

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nelle Ressourcen nutzen können. Das funktioniert natürlich auch in anderen Regionen ausserhalb des Aargaus. Eine erste solche Partnerschaft läuft übrigens seit Februar 2021 mit der Rentra AG aus Hombrechtikon im Kanton Zürich. Welches sind aktuell die grössten Herausforderungen? Eifert: Als Start-up müssen wir bei den Prozessen eine gewisse Kontinuität erreichen. Technische Entwicklungen und Stabilität sind das A und O für einen reibungslosen Betrieb. Gleichzeitig müssen wir flexibel und für Kunden-Feedbacks offen sein. Das angestrebte Wachstum ist eine Herausforderung für das noch junge Pflänzchen E-Cargovia. Ein weiterer Punkt sind die Rahmenbedingungen: Es ist nicht immer möglich, einen Standort auf öffentlichem Grund zu erhalten. Häufig sind wir auf eine Geste der jeweiligen Gemeinde oder Stadt angewiesen. Sie haben auch Konkurrenz … Eifert: … dass andere Anbieter ihre Flotten auf rein elektrisch betrieben Fahrzeuge umstellen, freut uns. Es bestätigt, dass wir 22.04.21

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mit unserem Ansatz richtig lagen und wie andere kleinere Anbieter Pionierarbeit leisten. Dies, auch ohne Förderung durch Bund und Kantone.

KONTAKT E-Cargovia Obere Vorstadt 40 CH-5001 Aarau Telefon +41 (0) 62 834 28 28 info@e-cargovia.ch www.e-cargovia.ch

Hightech Zentrum Aargau AG Badenerstrasse 13 CH-5200 Brugg Telefon +41 (0) 56 560 50 50 info@hightechzentrum.ch www.hightechzentrum.ch


E-MOBILITÄT

TKSA: EFFIZIENT UND UMWELTBEWUSST UNSERE EXKLUSIVEN MARKEN FÜR DIE SCHWEIZ Seit 1976 sind wir, die Toni Küpfer AG, für Kanalreinigungsunternehmen sowie für Schweizer Gemeinden, Städte und Kantone im Bereich Strassenreinigung und Grünanlagen tätig. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir, im Interesse der Umwelt und unter Berücksichtigung der wertvollen Ratschläge unserer Kunden, leistungsfähige Produkte entwickelt. Ausgabe 01  / 2021 // Seite 49


E-MOBILITÄT

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ir sind uns über die erforderlichen, ökologischen Umweltveränderungen bewusst und deshalb fest entschlossen, nur die neusten technologischen Innovationen zu verfolgen. Die seit vielen Jahren bestehende, enge Partnerschaft mit unseren Herstellern ermöglicht es uns, Ihnen heute innovative Produkte, die auf unsere Schweizer Bedürfnisse zugeschnitten sind, anzubieten. Wir erweitern unser Angebot permanent, um Ihnen die innovativsten Technologien des Marktes näher zu bringen und suchen nach den besten Marken und technischen Entwicklungen, um den neuen Herausforderungen, denen Sie sich stellen müssen, gerecht zu werden. Wir vergleichen, testen und perfektionieren nach Ihren Bedürfnissen und bieten Ihnen ein komplettes Angebot an modernen Fahrzeugen und Zubehör an. Um Ihnen einen optimalen Kundenservice zu gewähren, sind wir in der ganzen Schweiz mit Werkstätten in Lyss, Meyrin, Cadenazzo und unserem Hauptsitz in Bex präsent.

RAVO – DIE 100 PROZENT ELEKTRISCHE STRASSENKEHR­ MASCHINE. LEISTUNG, AUF DIE SIE SICH VERLASSEN KÖNNEN 100 Prozent Leistung, 100 Prozent Elek­ trisch, 0 Prozent Emission – Die legendäre Ravo 540 wird elektrisch! Die Ravo eSerie kombiniert Langlebigkeit, bewährte Technik, Arbeitsautonomie und Zuverlässigkeit. Sie ist vollelektrisch, außergewöhnlich geräuscharm, 100 Prozent emissionsfrei und jetzt auch in der Schweiz erhältlich. Dies

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ist ein weiterer Schritt unseres Partners, das Wohlbefinden der Bürger zu gewähren und zu einer gesunden und sauberen Zukunft beizutragen. Wie immer strebt Ravo nach Spitzenleistungen, die Saugkraft und die Kehrtechnologie wurden perfektioniert. Die fünf Kubikmeter Kehrmaschine hat bereits die europäischen Hauptstädte erobert. Die Verstädterung hat weitreichende Konsequenzen für unsere Lebens- und Arbeitsweise in den Städten der Zukunft. Aus diesem Grund müssen lokale Behörden immer intensiver nachhaltige Lösungen zur Reduzierung von Geräuschemissionen und Umweltverschmutzung finden, damit unsere Städte lebenswert bleiben. Ravo kennt die Herausforderungen, denen Sie sich gegenübersehen und sucht permanent nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität Ihrer Stadtbewohner. Mit der Ravo 5 eSerie entscheiden Sie sich nicht nur für die nachhaltige Lösung zur Sauberhaltung Ihrer Umgebung, sondern auch für höchste Qualität und Zuverlässigkeit auf der Grundlage bewährter Technologie aus vielen Jahren Erfahrung. Diese neue Generation von Strassenreinigungsmaschinen bietet die erwartete Kehrleistung, ein leistungsfähiges Saugsystem und eine hohe Ladekapazität und Reichweite. Eine zuverlässige Batterie: Die Ravo 5 eSerie ist mit einer Batterie des Typs LithiumEisen-Phosphat (LiFePO4) ausgestattet. Dieser Batterietyp bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich:

• Sicherheit: die Batterie ist mit den

hochwertigsten Batteriezellen und der sichersten Technologie, die es heute zu kaufen gibt, ausgestattet. • Konstante Leistung: während der Benutzung bleibt die Spannung der Kehrmaschine konstant, deshalb kann die Batterie fast ausnahmslos die gewünschte Leistung liefern. • Lange Lebensdauer: die hochwertige Batterie behält ihre Kapazität über lange Zeit hinweg, auch nach vielen Ladezyklen. Batteriemanagementsystem: Das Hightech-Battery-Pack besteht aus vielen einzelnen Batteriezellen, die durch ein intelligentes Batteriemanagementsystem über­wacht und geregelt werden. Dieses intelligente System sorgt dafür, dass die einzelnen Zellen korrekt ge- und entladen werden und sichert dadurch die lange Lebensdauer und die optimale Leistung der Batterie. Laden / Schnellladen: Sie haben die Wahl zwischen drei Ladeoptionen: Stecker des Typs 2 (IEC 62196-2) gehören zur Standardausstattung. Sie laden die Batterie über ein internes Ladegerät mit einer maximalen Laderate von 22 Kilowattstunden. Mit diesem Ladeverfahren dauert eine vollständige Aufladung weniger als 4.5 Stunden. Danach ist die Maschine wieder einsatzbereit. Ein Vorteil dieses Systems besteht darin, dass die Maschine auch für kürzere Zeiträume geladen werden kann, ohne negative Auswirkungen auf


PROBEANGEBOT / VORFÜHRUNG

Auf Wunsch bieten wir Ihnen eine Vorführung der elektrischen Ravo Kehrmaschine unter Arbeitsbedingungen in Ihrer Gemeinde an, begleitet von einem Ravo-Techniker. Möchten Sie mehr über die Reinigung mit dem Hochdruckreiniger von Dynajet erfahren, eine Vorführung mit dem 100 Prozent elektrischen Kanalreinigungsfahrzeug von Baroclean oder dem Recycler von Kroll? Kontaktieren Sie uns!

die Batterielebensdauer. Und wenn Sie im Handumdrehen wieder eine vollgeladene Batterie benötigen? Dann verwenden Sie die Schnellladeoption. Mit einem CCS Combo 2-Anschluss (IEC 62196-3) lässt sich die Batterie bei 50 Kilowattstunden über ein externes Ladegerät laden. Eine vollständige Ladung der Batterie dauert dabei nur zwei Stunden.

VORTEILE ELEKTRISCHER KEHRMASCHINEN Nutzbremse: Ein großes Plus der Ravo 5 eSerie ist, dass sie selbstständig Energie rückgewinnt. Wird das Fahrpedal losgelassen, bremst die Maschine automatisch langsam ab und der Elektromotor fungiert als Generator. Dabei wird Strom erzeugt, mit dem die Batterie geladen wird. Durch die Nutzbremse steigt die Effizienz der Maschine und die Betriebskosten sinken. Fahrkomfort: Die RAVO 5 eSerie verfügt über einen leistungsstarken Elektromotor mit aussergewöhnlich hohem Drehmoment. Dadurch ist die Maschine schnell, laufruhig und lässt sich gleichmäßig fahren. All dies in Kombination mit der aussergewöhnlich geräuscharmen Kabine schafft hohen Fahrkomfort. LED-Beleuchtung: Bei der Entwicklung wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Deshalb ist die Maschine vollständig mit LED-Beleuchtung ausgestattet. Geräuscharm: Nicht nur die Umweltfreundlichkeit, sondern auch die geringen Geräuschemissionen (93 Dezibel) verbessern die Lebensqualität der Menschen in der Stadt. Deshalb kann die Maschine auch früh am Morgen oder in der Nacht eingesetzt werden, ohne dass die Anwohner gestört werden. Der geringe Geräusch-

pegel (61 Dezibel) gewährleistet eine komfortable Arbeitsumgebung im Innenraum für den Fahrer. Saubere Luft: Da keine fossilen Brennstoffe verwendet werden, stößt die Maschine auch kein CO2 oder Stickstoffoxid aus. Dies ist besonders vorteilhaft in Stadtzentren und an verkehrsreichen Strassen. Das Fahren mit Strom sorgt für saubere Luft auf Ihren Strassen und ist die beste Lösung für Umweltfreundlichkeit. Geringe Wartungskosten: Die Ravo 5 eSerie verspricht nicht nur geringe Unterhaltskosten, sie hält das Versprechen auch. Die Anzahl beweglicher Teile ist minimal. Deshalb benötigt die Maschine nur wenig Wartung, was für geringe Wartungs- und Betriebskosten pro Betriebsstunde sorgt.

EIN VIELSEITIGER ALLROUNDER Eine benutzerfreundliche, kompakte Kehrmaschine für höchste Ansprüche mit einem Fassungsvermögen des Behälters von fünf Kubikmetern. Er bietet ein besonders hohes Kompressionsverhältnis und eine äusserst lange Lebensdauer bei geringen Betriebskosten. Durch das hydropneumatische Aufhängungssystem und die automatische Bodenabstandseinstellung an der Vorderachse gestaltet sich die Arbeit mit dieser Maschine komfortabel, präzise und sauber. Suchen Sie nach speziellen Funktionen für Ihre Kehrmaschine? Nutzen Sie die verschiedenen optionalen Zusatzangebote und Technologien und passen Sie die Ravo Ihren Wünschen und Anforderungen an. Die Optionen im Überblick: Dritter Besen: Entfernen Sie Wildkraut ohne Chemikalien und verschönern Sie Ihr städtisches Umfeld mit einer dritten Bürste.

Durch den dritten Besen wird Ihre Kehrmaschine extrem vielseitig. Sie verbreitert den Kehrbereich auf 3 200 Millimeter und verlängert ihn nach vorn auf bis zu 1 960 Millimeter. Der Besenarm und der Antrieb sind hydraulisch angesteuert. Verschliessbarer Saugschacht: Der hydraulisch verschliessbare Saugschacht öffnet und schliesst sich automatisch, wenn das Gebläse ein- und ausgeschaltet wird. Er befindet sich zwischen Behälter und Kabine. Im Transportmodus wird der Saugschacht automatisch verschlossen, dadurch gelangt kein Schmutz aus dem Behälter zurück in den Saugschacht. Diese Option ist besonders nützlich in Kombination mit dem Laubsaugschlauch, da sie die gesamte Saugkraft zum Laubsaugschlauch umlenkt und ihm damit maximale Leistung zur Verfügung stellt. Sinkkastenreiniger und Laubsaugschlauch: Der Laubsaugschlauch eignet sich ideal zum Saugen von Laub, zum Säubern von Sinkkästen und zum Entleeren von Sammelbehältern. Hochentleerung: Mit dieser Option lässt sich der gesammelte Abfall direkt in einen Container absetzen. Die Entleerungshöhe beträgt 1 550 Millimeter. Saugsystem mit Linatex-Beschichtung: Rüsten Sie Ihre Kehrmaschine mit einem beschichteten Saugsystem aus, das den Verschleiss reduziert und die Lebensdauer verlängert.

NACHHALTIGKEIT – WASSERRECYCLING Die nachhaltige Lösung zum Kehren. Das Wasser wird wiederverwendet, damit die Maschine länger kehren kann. Während

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E-MOBILITÄT des Kehrens wird das Wasser vom Behälter zum Saugmund und zurückgeführt.

REINIGUNG Beim Leben in der Stadt nutzt man gemeinsame Räume: Straßen, Plätze, Bushaltestellen usw. Dies gehört zum Alltagsleben und erweitert den Begriff Sauberkeit um eine ganz neue Dimension über das einfache Kehren hinaus. Ravo bietet hierfür folgende Optionen an: • Swasher: kehren Sie Strassen und Strassenbeläge in einem Rutsch mit dem Swasher. Bei dieser Option ist Ihre Kehrmaschine an der Vorderseite mit einer Hochdruck-Sprühleiste und einer Hochdruck-Reinigungslanze ausgestattet. • Hochdruck-Wasserpumpe: Die Hochdruckwasseranlage in Verbindung mit der Hochdruckreinigungslanze ist optimal für die schnelle Reinigung des Behälters, des Besen- und Saugsystems sowie von Parkbänken, Wartehäuschen usw.

SICHERHEIT 360°-KAMERA Sicherheit wird grossgeschrieben. Mit dieser Kamera hat der Fahrer optimale Sicht auf die Verkehrslage und das Umfeld der Kehrmaschine. Tempomat: Legen Sie die Geschwindigkeit auf eine bestimmte Stufe fest, damit sich der Fahrer ganz auf die Straße und die Kehrarbeiten konzentrieren kann.

HORIZON – MODERNSTE TECHNOLOGIE Als zuverlässiger Partner für Städtereinigung unterstützt Sie RAVO bei der möglichst effizienten und produktiven Nutzung Ihrer Kehrmaschine, hier seine neueste Lösung: Horizon. Volle Kontrolle: Mit Horizon erfassen Sie alle relevanten Daten zu Ihrer Kehrmaschine. Die Daten werden übersichtlich in Form eines Dashboards auf der OnlinePlattform angezeigt. Damit verfügen Sie über Echtzeitdaten auf einen Blick, inklusive Standortüberwachung und Fahrzeiten. Sie können Ihre Planung optimieren und die Effizienz Ihres Teams verbessern. Sie haben volle Kontrolle über Ihren Gerätefuhrpark. Ein weiterer Vorteil der datengestützten Herangehensweise ist, dass Sie immer wissen, wann der nächste Kundendienst fällig ist und welche Teile ausgetauscht werden müssen. Dadurch werden Ausfallzeiten vermieden und die

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Nutzungsdauer der Maschine steigt. Verbessern Sie Ihre Planung und Effizienz und nutzen Sie die Vorteile datengestützter Entscheidungsprozesse schon heute!

DYNAJET – DIE NEUE GENERATION VON HEISS- UND KALTWASSERHOCHDRUCKREINIGER; MULTIFUNKTIONAL, LEISTUNGSSTARK UND ÖKOLOGISCH Dynajet 350th – der kompakte Allrounder: Reduzierung der Umweltbelastung durch den Verzicht von chemischen Zusätzen, hocheffiziente Reinigung mit kaltem oder heissem Wasser. Der Hochdruckreiniger Dynajet 350th zeichnet sich zudem durch seine einfache Handhabung aus. Leicht und extrem kompakt, bietet er

einen Arbeitsdruck von 350 Bar und 95 Grad Celsius. Dieses hocheffiziente Multifunktionswerkzeug ist dank seines einachsigen Fahrwerks äusserst wendig und bietet die beste Technologie für diverse Arbeiten wie Unkrautbekämpfung, Flächenreinigung, Graffiti-, Kaugummi- und Sticker-Entfernung. Dynajet 500th Blue Performance – innovativ, intuitiv, digital: Der mobile und universell einsetzbare Kalt- und Heisswasser-Hochdruckreiniger Dynajet 500th mit bis zu 500 Bar Arbeitsdruck zeichnet sich neben seiner Benutzerfreundlichkeit insbesondere durch sein geringes Gewicht, seine kompakten Maße sowie sein hohes Leistungs- und Sicherheitsniveau aus. Das ideale Multifunktions-Werkzeug für Gemeinden, Bau und Sanierung. Die neue


E-MOBILITÄT

Generation verfügt über eine komplett digitale Steuerung mit einfacher Benutzerführung, optimaler Kontrolle und neuen Funktionen. Der neue Hatz-Motor mit DieselPartikelfilter erfüllt die Abgasnorm Tier V und hat einen reduzierten Kraftstoff-Verbrauch bei geringer Geräuschentwicklung.

BAROCLEAN – 100 PROZENT ELEKTRISCHE KANALREINIGUNGSFAHRZEUGE Seit über 35 Jahren Vorreiter bei der Herstellung von kleinen Kanalreinigungsfahrzeugen, perfektioniert die Firma Baroclean in ständiger Weiterentwicklung ihre kleinen, flachen und besonders leichten Fahrzeuge. Aus innovativen Materialien gefertigt, kommen sie überall hin, ermöglichen sehr schnelle Einsätze und sind sparsam und umweltfreundlich. Super kompakt behalten sie dennoch eine komfortable Zuladungskapazität im Verhältnis zu ihrer geringen Grösse. Diese Fahrzeuge sind ideal für Ihre Reinigungsarbeiten und eröffnen neue Perspektiven mit den ultrakompakten Hydrocleaner in zwei elektrischen Varianten: die Hybridversion mit seiner elektrischen Spüleinheit auf einem Trägerfahrzeug mit Verbrennungsmotor und die vollelektrische Version. Keine CO2Emissionen und Risiken mehr für Gesundheit und Umwelt, Sie können sicher in geschlossenen oder unterirdischen Räumen arbeiten. Superkompakt und ultraleicht passen sie überall hin und ermöglichen ein sehr schnelles Arbeiten. Diese E-Version des Hydrocity verfügt über einen eigenen, unterteilten 1 200-Liter-Tank mit Vakuum- und Hochdruckpumpe. Die Nutzlast bleibt gleichwertig zu den Modellen

mit Verbrennungsmotoren. Seine leistungsstarken Batterien verleihen ihm eine lange Arbeitszeit. Der Antrieb der Hochdruckund Vakuumpumpen erfolgt über Generatoren, die von zwei Batteriepaketen mit einer Gesamtleistung von 25 Kilowatt gespeist werden. Diese Akkupacks bieten Ihnen mehrere Möglichkeiten des Aufladens, vom klassischen Stecker bis zum ultraschnellen Terminal. Und um das Versprechen, die Umwelt zu schonen, einzulösen, bietet Baroclean das Recycling und den Austausch der Akkupacks an.

KROLL – FAHRZEUGTECHNIK FÜR EINE UMWELT MIT ZUKUNFT Kroll ist seit 1960 der führende Anbieter von Spezial-Fahrzeugen im Bereich Umwelttechnik / Entsorgung mit modernster Technik. Jahrzehntelange Erfahrung und das Streben nach innovativen, optimalen Lösungen machen diesen deutschen Hersteller zu einem Partner auf den man zählen kann. Kroll bietet robuste und erprobte Technik an, basierend auf einem standardisierten Baukasten. Einfach zu bedienen und effizient: Kroll überzeugt, indem Ihnen das reinste Wasser geliefert wird. Sein selbstreinigendes WRS-Recycling-System filtert das Wasser bis zu 33’000 Liter pro Stunde. Das CAN-BUS System Kroll-CANMATIC steuert, regelt, überwacht, diagnostiziert und gibt dem Fahrer eine klare textliche Hilfestellung zur Optimierung seiner Arbeitsweise. Wählen Sie einfach die gewünschte Funktion auf der Tastatur und schon haben Sie alles unter Kontrolle. Fehlbedienungen werden somit vermieden

und eine verständliche Bedienung mit hohem Sicherheitsstandard ist garantiert. Eine vollautomatische, arbeitende Wasseraufbereitung mit Fahrzeugendreinigung. Trotz der umfangreichen Technik ist die Bedienbarkeit sehr komfortabel und einfach gelöst: standardisierte Bauteile sorgen hierbei für hohe Prozesssicherheit. Beim Recycler WRS wird in nicht weniger als acht Stufen das Schmutzwasser gereinigt, aufbereitet und dem Spülprozess kontinuierlich wieder zugeführt. Das Zusammenspiel von CVS Wasserringpumpen und URACA HD-Pumpen komplettiert den hohen Leistungsanspruch. Kundenspezifische Konfiguration: Kroll bietet eine speziell auf den Schweizer Markt abgestimmte Konfiguration und die Möglichkeit, Ihr Fahrzeug individuell zu gestalten.

HINWEISE Werkstätten: Lyss – Bex – Meyrin – Cadenazzo

KONTAKT Toni Küpfer SA Route Industrielle 19 CH-1880 Bex Industriering 39 CH-3250 Lyss Telefon +41 (0) 24 463 90 50 info@tksa.swiss www.tksa.swiss

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AUS- UND WEITERBILDUNG

BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIEN ALS BAUSTEIN DER ENERGIETRANSITION? Die Verfügbarkeit von Energie ist eine der zentralen zukünftigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, wodurch effiziente und nachhaltige Energieerzeugung, -speicherung und – distribution auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene immer mehr in den Fokus von Wissenschaftlern, Technikern und Managern rücken. Die Effekte des Klimawandels sowie Dekarbonisierung als Innovationstreiber erfordern die Entwicklung und den Einsatz von neuen, effektiven sozio-technischen Lösungen.

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AUS- UND WEITERBILDUNG

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ll diese Faktoren erfordern eine umfassende Transformation des Energiesystems, wobei ein Wechsel von zentralisierten zu dezentralisierten Konfigurationen einen möglichen, vielversprechenden Lösungsweg darstellt. Lokale, dezentrale Energieerzeugung, zum Beispiel. durch PV-Anlagen, stellt keine alleinige Lösung für den steigenden Energiebedarf dar, bildet jedoch einen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept des zukünftigen Energiesystems. Unter der Voraussetzung, dass regulatorische Zwänge überwunden werden können, lassen sich zum Beispiel hocheffiziente Microgrids, sog. Energy Crowds, etablieren, bei denen Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie in lokalen Gemeinschaften ITbasiert organisiert werden. Die Effizienz eines solchen Systems bezieht sich unter anderem auf die Verkürzung der Prozessund Kommunikationswege, bedingt durch den Wegfall grosser und teurer Intermediäre. Blockchain-basierte Technologien bieten hierfür die Basis. Die Transition der Energiemärkte ermöglicht den Eintritt neuer Akteure, sowohl innerhalb des Energiesektors als auch aus anderen Wirtschaftsbereichen. Zum Beispiel könnten etablierte Web-Dienstleister Kooperationsplattformen für Energieerzeuger, Stadtwerke, Immobilienverwaltungen, Elektroinstallateure und Prosumenten anbieten. Neben dem reinen Informationsaustausch könnten solche Plattformen zum Beispiel Energiehandelsmodelle oder Finanzierungsmöglichkeiten für energetische Sanierungen bzw. Bauprojekte anbieten, wobei Blockchain-Technologien für die automatisierte Abwicklung von Transaktionen (sogenannte Smart Contracts), die Datenspeicherung und Sicherstellung von Transparenz eingesetzt werden könnten. Eine Studie der Deutschen Energie Agentur (www.dena.de) zum Thema «Blockchain in der Energiewirtschaft», in der Führungskräfte und Experten in der DACH-Region befragt wurden, ergab, dass 96 Prozent der Befragten das Thema Blockchain kennen und knapp 30 Prozent mit Blockchain-Technologien in verschiedenen energiewirtschaftlichen Anwendungsfeldern experimentieren oder diese sogar schon implementiert haben. Bezogen auf die Anwendungsfelder von Blockchain-Technologien bei diesen Unternehmen nutzt eine Mehrheit Blockchain im Peer-to-Peer Energiehandel, gefolgt von Anwendungen im Bereich der E-Mobilität. Der hohe Bekannt-

heitsgrad sowie die zunehmende Diffusion von Blockchain-Technologien im Energiebereich legen den Schluss nahe, dass diese zukünftig eine relevante Rolle im Energiesektor einnehmen werden.

IIMT – KOMPETENZZENTRUM IM BEREICH MANAGEMENT DER TECHNOLOGIE Das iimt ist ein Kompetenzzentrum im Bereich Management der Technologie und bietet nicht nur innovative Forschung, sondern seit mehr als 25 Jahren exzellente Weiterbildung an. Es entwickelt zukünftige «Game-Changer», welche einen entscheidenden Einfluss auf die Gesellschaft haben, technologiegetriebenen Herausforderungen begegnen und Lösungen für

zukünftige Problemstellungen in einem globalen Geschäftsumfeld liefern. Das iimt bietet ein inspirierendes Umfeld für exzellente Weiterbildung und Spitzenforschung. Wir beraten Sie gerne und würden uns freuen, Sie am iimt zu begrüssen.

KONTAKT iimt Universität Fribourg Bd de Pérolles 90 CH-1700 Fribourg iimt@unifr.ch www.iimt.ch

Ausgabe 01  / 2021 // Seite 55


IMPRESSUM & VORSCHAU

VORSCHAU DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM OKTOBER 2021 Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda:

Energielösungen

Mobilität

Aus- und Weiterbildung

Projektleitung & Chefredaktion Roland Baer r.baer@editorial.ag

Herausgeber Editorial AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49

Leitung Produktion & Grafik Sandra Schneider s.schneider@editorial.ag

info@editorial.ag www.editorial.ag

Grafik Nadesh Meyer Melanie Moret

Mitglied der Geschäftsleitung Jan Tanner j.tanner@editorial.ag

Aboservice info@editorial.ag Autoren Dr. Benedict Vogel Roland Baer Max Raeb

Verlagsleitung Hasan Dursun h.dursun@editorial.ag

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Sicherheit

Laura Scheiderer Tobias Neukom Christian Renken Ruedi Meier Julia Gremminger Lone K. Halvorsen Titelbild Shutterstock Bilder Gerber-Vogt AG Martin Gruber FHNW ABB Schweiz AG Fachhochschule Ost E. Matioli Solarwall SA 2021 Shutterstock

Grafiken Gerber-Vogt AG PECTA-Bericht Jahresabo Zwei Ausgaben CHF 19.– Einzelpreis CHF 10.– info@editorial.ag ISSN: 2296-7567 A PRODUCT OF PRESTIGE MEDIA GROUP

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